amsterdam_stranded
3963
Brodowin schrieb:
Böhmermann und Olli Schulz haben das neulich bei Fest & Flauschig ganz gut erklärt: Rechte Menschen haben das Problem, dass sie argumentativ nicht so viel vorzusweisen haben, auf was sich ihr Weltbild stützen könnte. Daher bleibt ihnen meist nur, sich entweder in der Opferrolle aus Diskussionen verabschieden ("Ich bin raus" mimimi "Anschuldigungen gegen mich" mimimi), anonym mit Scheiße zu werfen oder eben dem anderen auf die Fresse schlagen. Alles also eher so Verlierer-Optionen.
Ist also eigentlich ein Scheiß-Leben was die rechten Menschen so führen müssen. Weiß nicht wie es euch geht, aber Mitleid kommt trotzdem nicht so richtig bei mir auf.
Wenn man in Deinem Beitrag "rechte" durch "linke" austauscht und noch eine Wortkombination wie "staatliche Repression" einbaut, kann man ihn gleichermaßen an die Gegenseite adressieren.
Um den Derailleuren mal etwas zu bieten, damit sie "derailing!" kreischen können...
Gerade dieses Forum empfinde ich als ein offensichtliches Beispiel dafür, dass sogenannte "Linke", also alles, was die klar fremdenfeindlichen Elemente in der AfD kritisiert, meistens gedulig und mit klarer Argumentation und soliden Belegen diskutiert.
Von der Seite, die die fremdenfeindlichen Elemente in der AfD verteidigt, relativiert und auf das Verhalten von irgendjemand anderem lenken will, kommen dagegen fast ausschließlich Phrasen, tendenziöse Quellen, Berichte von Verwandten von Bekannten und Drohungen. Danach Selbstmitleid und dann Schweigen.
Von der Seite, die die fremdenfeindlichen Elemente in der AfD verteidigt, relativiert und auf das Verhalten von irgendjemand anderem lenken will, kommen dagegen fast ausschließlich Phrasen, tendenziöse Quellen, Berichte von Verwandten von Bekannten und Drohungen. Danach Selbstmitleid und dann Schweigen.
amsterdam_stranded schrieb:propain schrieb:audioTom schrieb:
Keiner hier, wirklich KEINER (ja, da bin ich mir sehr sicher!) befürwortet Gewalt gegen Flüchtlingsheime. Keiner will Nazis und KZs.
Wieso nur hört sich das aus diesem Munde so unglaubwürdig an?
Deine Implikation dürfte nicht nur niveaulos, sondern auch strafrechtlich relevant sein, propain. Hättest Du Anstand, wäre jetzt eine dicke Entschuldigung angezeigt.
Deine Sorge um propain ist rührend, aber ich kann dich beruhigen: Da ist keinerlei strafrechtliche Relevanz weit und breit zu erblicken, da die hier einschlägigen Tatbestände Beleidigung/Verunglimpfung/Verleumdung immer an Art. 5 GG gemessen werden müssen und die dort gesetzten Schranken hier bei weitem nicht überschritten, ja noch nicht einmal tangiert werden. Siehe hierzu nur das "Soldaten sind Mörder"-Urteil des Bundesverfassungsgerichts.
stefank schrieb:amsterdam_stranded schrieb:propain schrieb:audioTom schrieb:
Keiner hier, wirklich KEINER (ja, da bin ich mir sehr sicher!) befürwortet Gewalt gegen Flüchtlingsheime. Keiner will Nazis und KZs.
Wieso nur hört sich das aus diesem Munde so unglaubwürdig an?
Deine Implikation dürfte nicht nur niveaulos, sondern auch strafrechtlich relevant sein, propain. Hättest Du Anstand, wäre jetzt eine dicke Entschuldigung angezeigt.
Deine Sorge um propain ist rührend, aber ich kann dich beruhigen: Da ist keinerlei strafrechtliche Relevanz weit und breit zu erblicken, da die hier einschlägigen Tatbestände Beleidigung/Verunglimpfung/Verleumdung immer an Art. 5 GG gemessen werden müssen und die dort gesetzten Schranken hier bei weitem nicht überschritten, ja noch nicht einmal tangiert werden. Siehe hierzu nur das "Soldaten sind Mörder"-Urteil des Bundesverfassungsgerichts.
Deine Rechtsberatung ist "mutig". Denn offenbar hast Du den Kontext der "Soldaten sind Mörder"-Entscheidungen nicht verstanden oder blendest ihn absichtlich aus. Die dortigen Aussagen sind nur deshalb nicht als strafbar erkannt worden, weil sie in den konkreten Fällen nicht individualisierbar, sondern allgemeinpolitisch auf das Kriegshandwerk bezogen waren. Sofern sich derartige Aussagen auf eine einzelne Person oder einen abgegrenzten Personenkreis beschränken, ist eine Strafbarkeit vor dem Hintergrund der Beleidigungstatbestände zweifellos gegeben.
amsterdam_stranded schrieb:
Deine Rechtsberatung ist "mutig". Denn offenbar hast Du den Kontext der "Soldaten sind Mörder"-Entscheidungen nicht verstanden oder blendest ihn absichtlich aus.
Da ist mir tatsächlich ein Zitatfehler unterlaufen. Ich meinte selbstverständlich das "Geborener Mörder"-Urteil, in dem die wesentlichen Grundsätze zur Freiheit der satirischen Rede dargelegt werden.
propain schrieb:audioTom schrieb:
Keiner hier, wirklich KEINER (ja, da bin ich mir sehr sicher!) befürwortet Gewalt gegen Flüchtlingsheime. Keiner will Nazis und KZs.
Wieso nur hört sich das aus diesem Munde so unglaubwürdig an?
Deine Implikation dürfte nicht nur niveaulos, sondern auch strafrechtlich relevant sein, propain. Hättest Du Anstand, wäre jetzt eine dicke Entschuldigung angezeigt.
amsterdam_stranded schrieb:propain schrieb:audioTom schrieb:
Keiner hier, wirklich KEINER (ja, da bin ich mir sehr sicher!) befürwortet Gewalt gegen Flüchtlingsheime. Keiner will Nazis und KZs.
Wieso nur hört sich das aus diesem Munde so unglaubwürdig an?
Deine Implikation dürfte nicht nur niveaulos, sondern auch strafrechtlich relevant sein, propain. Hättest Du Anstand, wäre jetzt eine dicke Entschuldigung angezeigt.
Deine Sorge um propain ist rührend, aber ich kann dich beruhigen: Da ist keinerlei strafrechtliche Relevanz weit und breit zu erblicken, da die hier einschlägigen Tatbestände Beleidigung/Verunglimpfung/Verleumdung immer an Art. 5 GG gemessen werden müssen und die dort gesetzten Schranken hier bei weitem nicht überschritten, ja noch nicht einmal tangiert werden. Siehe hierzu nur das "Soldaten sind Mörder"-Urteil des Bundesverfassungsgerichts.
Für diese Ansicht wirst Du hier nur wenig Widerspruch ernten. Auch von mir nicht.
Und eine Diskussion wurde es ja gerade deshalb nicht, weil jene, die das offenkundig anders beurteilen, sich einer diskutablen Stellungnahme für jeden leichthin ersichtlich entziehen.
Und daher scheint hier ein weiteres Mal ein Punkt erreicht, an welchem ein fruchtbarer Austausch unmöglich gemacht wurde.
Das mag man mit guten Gründen bedauern.
Oder vielleicht auch nicht, wenn es wenigstens dazu dient zu belegen, dass es manch einem eben leider nicht darum zu gehen scheint, eigene Sichtweisen für andere nachvollziehbar zu machen, sondern lediglich aufzumischen oder eben einfach mal vermeintliche Kante zu zeigen und sich in vorgeblicher Unverstandenheit zu suhlen.
Mag sich ein jeder wiederkehrend ein Bild machen.
Und eine Diskussion wurde es ja gerade deshalb nicht, weil jene, die das offenkundig anders beurteilen, sich einer diskutablen Stellungnahme für jeden leichthin ersichtlich entziehen.
Und daher scheint hier ein weiteres Mal ein Punkt erreicht, an welchem ein fruchtbarer Austausch unmöglich gemacht wurde.
Das mag man mit guten Gründen bedauern.
Oder vielleicht auch nicht, wenn es wenigstens dazu dient zu belegen, dass es manch einem eben leider nicht darum zu gehen scheint, eigene Sichtweisen für andere nachvollziehbar zu machen, sondern lediglich aufzumischen oder eben einfach mal vermeintliche Kante zu zeigen und sich in vorgeblicher Unverstandenheit zu suhlen.
Mag sich ein jeder wiederkehrend ein Bild machen.
Meinst Du nicht, dass man demjenigen, der gezielt mit einem Dutzend Beiträgen vollgespamt wird, fairerweise etwas Zeit für die Beantwortung geben sollte?
Daran bist Du natürlich offenkundig nicht interessiert. Aber sei beruhigt, ich werde auf die Beiträge zurückkommen. Denn zumindest der Beitrag von Cassiopeia hat etwas Substanz.
Wahrscheinlich werde ich aber erst am Wochenende dazu kommen. Denn dann habe ich Urlaub und weile im italienischen... pardon...ich meine natürlich romagnischen Kulturkreis.
Daran bist Du natürlich offenkundig nicht interessiert. Aber sei beruhigt, ich werde auf die Beiträge zurückkommen. Denn zumindest der Beitrag von Cassiopeia hat etwas Substanz.
Wahrscheinlich werde ich aber erst am Wochenende dazu kommen. Denn dann habe ich Urlaub und weile im italienischen... pardon...ich meine natürlich romagnischen Kulturkreis.
Horch, ein kurzes "Komme ich gern darauf zurück", könnte in solch einem Fall nützen.
Hat jeder gern Verständnis.
Wenn Du aber nach zahlreichen Nachfragen drei Tage später hier aufschlägst, Dich in anderen Gedanken fern des Ausgangsthemas versteigst, auf immer und immer denselben Nebenschauplätzen den Rummelschubser gibst, alle Welt erst um Beantwortung Deiner Fragen ersuchst, die x- mal beantwortet worden waren, und z.B. mir jetzt, der ich aus schierem Verständis dafür, dass es durchaus Wichtigeres als Forum gibt, und drei Tage lang gewartet hatte, bis ich mal freundlich nachfragte, unterstellst, dass ich gar nicht an Deiner Meinung interessiert wäre, dann finde ich dass nicht nur unpassend, ich verliere auch ein ganz klein wenig das Interesse an einer Antwort bzw. die Hoffnung auf eine solche.
Gerne würde ich jetzt schreiben, "überrasch' mich".
Aber da ich eigentlich wirklich interessiert an Deinen Erklärungen war, schlucke ich diese Spitze einfach nochmal runter und bin einstweilen noch ein wenig gespannt.
Hat jeder gern Verständnis.
Wenn Du aber nach zahlreichen Nachfragen drei Tage später hier aufschlägst, Dich in anderen Gedanken fern des Ausgangsthemas versteigst, auf immer und immer denselben Nebenschauplätzen den Rummelschubser gibst, alle Welt erst um Beantwortung Deiner Fragen ersuchst, die x- mal beantwortet worden waren, und z.B. mir jetzt, der ich aus schierem Verständis dafür, dass es durchaus Wichtigeres als Forum gibt, und drei Tage lang gewartet hatte, bis ich mal freundlich nachfragte, unterstellst, dass ich gar nicht an Deiner Meinung interessiert wäre, dann finde ich dass nicht nur unpassend, ich verliere auch ein ganz klein wenig das Interesse an einer Antwort bzw. die Hoffnung auf eine solche.
Gerne würde ich jetzt schreiben, "überrasch' mich".
Aber da ich eigentlich wirklich interessiert an Deinen Erklärungen war, schlucke ich diese Spitze einfach nochmal runter und bin einstweilen noch ein wenig gespannt.
Misanthrop schrieb:
@amsterdam_stranded
Denkst Du gelegentlich noch an die Beantwortung der Nachfragen zu dem von Dir verfochtenen, und in keiner Hinsicht konkretisierten Kulturbegriff oder muss die Diskussion vier Seiten später quasi durch Zeitablauf als erledigt betrachtet werden?
Welche konkret von Dir formulierte Frage ist noch offen? Hast Du mir die meine beantwortet?
Im Übrigen geht u.a. die Botschaft der russischen Föderation davon aus, dass eine russische Kultur existiert:
https://russische-botschaft.ru/ru/information/dobro-pozhalovat-v-rossiyu/kultura/
Überdies könnte sich wirklich niemand bisher zu der Behauptung durchringen, dass z.B. eine russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist.
Vor diesem Hintergrund ist es unbillig, mir die Darlegungslast für die jeweilige Kultur aufzuschwatzen, deren grundsätzliche Existenz auch hier niemand in Zweifel zieht.
Wie gesagt, ich stelle überhaupt nicht in Abrede, dass diese Kulturen regional teilweise sogar erheblich divergieren.
https://russische-botschaft.ru/ru/information/dobro-pozhalovat-v-rossiyu/kultura/
Überdies könnte sich wirklich niemand bisher zu der Behauptung durchringen, dass z.B. eine russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist.
Vor diesem Hintergrund ist es unbillig, mir die Darlegungslast für die jeweilige Kultur aufzuschwatzen, deren grundsätzliche Existenz auch hier niemand in Zweifel zieht.
Wie gesagt, ich stelle überhaupt nicht in Abrede, dass diese Kulturen regional teilweise sogar erheblich divergieren.
amsterdam_stranded schrieb:
Im Übrigen geht u.a. die Botschaft der russischen Föderation davon aus, dass eine russische Kultur existiert:
https://russische-botschaft.ru/ru/information/dobro-pozhalovat-v-rossiyu/kultura/
Überdies könnte sich wirklich niemand bisher zu der Behauptung durchringen, dass z.B. eine russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist.
Hast du den Artikel eigentlich auch gelesen? Übertragen auf uns Deutsche hieße das nämlich, unsere Kultur bestehe vor allem aus dem Gedankenwerk von großen Dichtern, Denkern, Philosophen, Architekten, Humanisten, Wissenschaftlern und Künstlern.
Da würden die aber schön schauen, wenn sie miterleben würden, was die heutigen Verfechter einer deutschen Leitkultur so alles von sich geben.
Abgesehen von der Aufzählung russischer Geistesgrößen, die da als Beispiele für die russische Kultur genannt werden, steht da noch explizit:
"Die russische Kultur ist ein lebendiger Organismus, der durch den Zustrom neuer Kräfte, lebensspendender kreativer Konkurrenz ständig bereichert und entwickelt wird. Es ist nicht geschlossen und nimmt ständig neue Phänomene, Welttrends und Innovationen auf."
Also, auch wenn ich das Land und seine Bewohner nicht aus eigener Anschauung kenne, so würde ich dir nach dem Lesen dieses Artikels doch den Gefallen tun und deine Frage, ob eine russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist, mit "Ja" beantworten.
Hat RT im Übrigen auch schon getan.
amsterdam_stranded schrieb:
Im Übrigen geht u.a. die Botschaft der russischen Föderation davon aus, dass eine russische Kultur existiert:
https://russische-botschaft.ru/ru/information/dobro-pozhalovat-v-rossiyu/kultura/
Überdies könnte sich wirklich niemand bisher zu der Behauptung durchringen, dass z.B. eine russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist.
Vor diesem Hintergrund ist es unbillig, mir die Darlegungslast für die jeweilige Kultur aufzuschwatzen, deren grundsätzliche Existenz auch hier niemand in Zweifel zieht.
Wie gesagt, ich stelle überhaupt nicht in Abrede, dass diese Kulturen regional teilweise sogar erheblich divergieren.
Okay, damit du nicht länger auf die angeblich noch fehlende Antwort auf deine Frage rumreiten kannst, hier jetzt offiziell:
Meines erachtens existiert weder eine rein spanische, noch eine rein französische, noch ein rein deutsche und auch keine rein italienische, niederländische, dänische und russische Kultur.
Natürlich haben alle diese Länder eine Kultur, sogar sehr tolle, aber diese hört eben nicht exakt mit den Landesgrenzen auf und kann daher auch nicht als "typisch spanisch" gelten (in Spanien ist aber sicher auch die maurische Herschaft Kulturbildend, aber gilt das auch für ganz Spanien? Auch für Katalonien und Galizien?).
Was ist mit den Basken, sind die jetzt spanisch, oder französisch, oder beides? Und wenn letzteres: Wie passt das mit deiner Theorie zusammen?
Gerade in Europa haben Jahrhunderte der Kriege die Landesgrenzen so oft verschoben. Mal gehörte Elsass-Lothringen hierhin, mal da hin. Oder guck mal in den Osten. ein Großteil des ursprünglichen Preußen ist jetzt Polen. Zu wem gehören die kulturell jetzt eigentlich. Zu uns, zu denen?
Und gerade für Deutschland ist es doch so, dass es das Deutschland das wir heute kennen so früher überhaupt nicht gab. Da war Preußen, da waren Bayern, Hessen-Nassau, Braunschweig, die Reichsfreien Städte (to be continued). Das war eine Aneinanderreihung unzähliger Miniaturstaaten.
Aber bevor du jetzt auf irgendwas hiervon antwortest: Ich habe dir nun eine Antwort auf deine Frage gegeben, also erwarte ich auch eine auf die unsere:
Wie definierst du die "deutsche Leitkultur" und worin unterscheidet sie sich z.B. von der österreichischen, oder französischen?
amsterdam_stranded schrieb:
Im Übrigen geht u.a. die Botschaft der russischen Föderation davon aus, dass eine russische Kultur existiert:
https://russische-botschaft.ru/ru/information/dobro-pozhalovat-v-rossiyu/kultura/
Es ist natürlich bereits dem Grunde nach eine spritzige Idee, eine nationalistische These mit dem Verweis auf die nämliche Ansicht von Nationalisten andernorts untermauern zu wollen.
Das letztlich nicht einmal das gelingt, wie Würzburger bereits dargelegt hat, macht die fragwürdige Beweisführung noch etwas wackliger.
Überdies könnte sich wirklich niemand bisher zu der Behauptung durchringen, dass z.B. eine russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist.
Hatten wir hier bei aller Verneinung hinsichtlich Italienern, Spaniern, Franzosen und weißnichtwas tatsächlich den Vielvölkerstaat Russland, dessen vorgeblich so einheitliche Kultur sich um den halben Erdball erstrecken müsste, vergessen?
Unverzeihlich.
Aber das hat spätestens Cassiopaia ja nun dankenswerterweise nachgeholt.
Vor diesem Hintergrund ist es unbillig, mir die Darlegungslast für die jeweilige Kultur aufzuschwatzen, deren grundsätzliche Existenz auch hier niemand in Zweifel zieht.
Das ist ja nun endgültig am Inhalt der letzten zehn Threadseiten pfeilgrad vorbei.
U.a. Du hattest die These in den Raum gestellt, es gäbe nach Nationalgrenzen strikt abgrenzbare Kulturräume.
Die Antwort, was diese Räume füllt, steht anhaltend aus.
Dann wurde - auf Deine Frage hin - von einigen dargelegt, weshalb das ihrer Meinung nach nicht zutrifft.
Wo erkennst Du, als derjenige, der sich inhaltlich ums Verrecken nicht äußern mag, hier Unredlichkeit?
Den Widerspruch zwischen Deinem Festhalten an nationaler Kulturidentität einerseits und Deinem Eingeständnis kultureller Vielfalt der Regionen andererseits lasse ich mal außen vor.
Wie gesagt, ich stelle überhaupt nicht in Abrede, dass diese Kulturen regional teilweise sogar erheblich divergieren.
Und wozu dann der ganze Aufriss um die ach so deutsche Kultur?
Was möchtest Du mir und Gaulands Kulturbotschaftern aus dem Eichsfeld denn nun gemeinsam gerne bewahren? Ich versteh's anhaltend nicht recht.
@amsterdam_stranded
Denkst Du gelegentlich noch an die Beantwortung der Nachfragen zu dem von Dir verfochtenen, und in keiner Hinsicht konkretisierten Kulturbegriff oder muss die Diskussion vier Seiten später quasi durch Zeitablauf als erledigt betrachtet werden?
Denkst Du gelegentlich noch an die Beantwortung der Nachfragen zu dem von Dir verfochtenen, und in keiner Hinsicht konkretisierten Kulturbegriff oder muss die Diskussion vier Seiten später quasi durch Zeitablauf als erledigt betrachtet werden?
Misanthrop schrieb:
@amsterdam_stranded
Denkst Du gelegentlich noch an die Beantwortung der Nachfragen zu dem von Dir verfochtenen, und in keiner Hinsicht konkretisierten Kulturbegriff oder muss die Diskussion vier Seiten später quasi durch Zeitablauf als erledigt betrachtet werden?
Welche konkret von Dir formulierte Frage ist noch offen? Hast Du mir die meine beantwortet?
Im Übrigen geht u.a. die Botschaft der russischen Föderation davon aus, dass eine russische Kultur existiert:
https://russische-botschaft.ru/ru/information/dobro-pozhalovat-v-rossiyu/kultura/
Überdies könnte sich wirklich niemand bisher zu der Behauptung durchringen, dass z.B. eine russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist.
Vor diesem Hintergrund ist es unbillig, mir die Darlegungslast für die jeweilige Kultur aufzuschwatzen, deren grundsätzliche Existenz auch hier niemand in Zweifel zieht.
Wie gesagt, ich stelle überhaupt nicht in Abrede, dass diese Kulturen regional teilweise sogar erheblich divergieren.
https://russische-botschaft.ru/ru/information/dobro-pozhalovat-v-rossiyu/kultura/
Überdies könnte sich wirklich niemand bisher zu der Behauptung durchringen, dass z.B. eine russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist.
Vor diesem Hintergrund ist es unbillig, mir die Darlegungslast für die jeweilige Kultur aufzuschwatzen, deren grundsätzliche Existenz auch hier niemand in Zweifel zieht.
Wie gesagt, ich stelle überhaupt nicht in Abrede, dass diese Kulturen regional teilweise sogar erheblich divergieren.
SGE_Werner schrieb:
Klar, ohne Vorurteile gegenüber Ausländern etc. würde wohl selbst ein Protestwähler keine AfD wählen.
davon abgesehen gibt es noch andere Themen die ich wichtig finde: Wirtschafts- und Sozialpolitik, Bildung, Familie, Umwelt.
AfD Wähler haben anscheinend nur ein Thema: Flüchtlingszustrom und wie kann ich Frau Merkel eins auswischen. Kann man so machen, nachvollziehen muss man es aber nicht.
Ich halte die genannten Themen auch für wichtiger. Man darf aber nicht übersehen, dass Wahlen nicht ausschließlich auf der rationalen, sondern erheblich auf der emotionalen Ebene entschieden werden. Diese Prozesse dürften im positiven Sinne für die Wahl von Obama, im negativen Sinne für die von Trump verantwortlich gewesen sein.
Allgemein und abstrakt betrachtet lässt sich beobachten, dass derjenige die meisten Stimmen auf sich zentriert, der die meiste Aufmerksamkeit erhält und vermeintlich am mächtigsten erscheint. Neben Putin und Erdogan dürfte auch Macron die Wahl ebenfalls auf dieser Ebene (und vor der Drohkulisse von Le Pen) gewonnen haben. Denn rational betrachtet wird die von ihm präferierte Wirtschaftspolitik für einen Großteil seiner Wähler aus der Mittelschicht erhebliche Einschnitte bedeuten und nachteilig sein.
Allgemein und abstrakt betrachtet lässt sich beobachten, dass derjenige die meisten Stimmen auf sich zentriert, der die meiste Aufmerksamkeit erhält und vermeintlich am mächtigsten erscheint. Neben Putin und Erdogan dürfte auch Macron die Wahl ebenfalls auf dieser Ebene (und vor der Drohkulisse von Le Pen) gewonnen haben. Denn rational betrachtet wird die von ihm präferierte Wirtschaftspolitik für einen Großteil seiner Wähler aus der Mittelschicht erhebliche Einschnitte bedeuten und nachteilig sein.
@amsterdam_stranded
Denkst Du gelegentlich noch an die Beantwortung der Nachfragen zu dem von Dir verfochtenen, und in keiner Hinsicht konkretisierten Kulturbegriff oder muss die Diskussion vier Seiten später quasi durch Zeitablauf als erledigt betrachtet werden?
Denkst Du gelegentlich noch an die Beantwortung der Nachfragen zu dem von Dir verfochtenen, und in keiner Hinsicht konkretisierten Kulturbegriff oder muss die Diskussion vier Seiten später quasi durch Zeitablauf als erledigt betrachtet werden?
Foofighter schrieb:
Und nun?
Was wird jetzt folgen?
Ist die rote Linie endgültig überschritten oder bleibt es bei Strafandrohungen?
Mir macht das, ehrlich gesagt, doch ein wenig Angst!
Kim balanciert auf dieser Linie wie auf einer Slagline. Was mich etwas ratlos macht, sind die halbherzigen Reaktionen von China und Russland. Statt die Chance zu nutzen, diesen Wahnsinnigen zu stoppen und sich so weltpolitisch besser zu positionieren, kommen nur Allgemeinplätze. Oder haben die Chinesen den Einfluss auf Kim bereits verloren? Das würde mir wirklich Sorgen bereiten.
Matzel schrieb:Foofighter schrieb:
Und nun?
Was wird jetzt folgen?
Ist die rote Linie endgültig überschritten oder bleibt es bei Strafandrohungen?
Mir macht das, ehrlich gesagt, doch ein wenig Angst!
Kim balanciert auf dieser Linie wie auf einer Slagline. Was mich etwas ratlos macht, sind die halbherzigen Reaktionen von China und Russland. Statt die Chance zu nutzen, diesen Wahnsinnigen zu stoppen und sich so weltpolitisch besser zu positionieren, kommen nur Allgemeinplätze. Oder haben die Chinesen den Einfluss auf Kim bereits verloren? Das würde mir wirklich Sorgen bereiten.
Auch China versucht im pazifischen Meer seine Einflussspähre zulasten von Japan/Südkorea/USA auszuweiten. Daher ist nicht auszuschließen, dass China die Aggression Nordkoreas inoffiziell zumindest toleriert.
In der Region rüsten sowohl China mit seinem Flugzeugträgerprogramm wie auch die USA mit der Verlegung ihres Flottenschwerpunktes massiv auf.
Insbesondere bei der Taiwan-Frage wird es über kurz oder lang zum Schwur kommen. Entweder die USA überlassen China die Vormachtstellung zumindest in dieser Region, China begnügt sich mit seiner bisherigen Rolle oder ein neuer Weltkrieg eskaliert.
Meines Erachtens ist die Region die Bruchstelle der zukünftigen Weltordnung.
WuerzburgerAdler schrieb:
Mal ein tatsächlich lesenswerter Beitrag im Boulevard:
http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/bundestagswahl/id_82173258/lamya-kaddor-warum-der-islam-entsorgt-gehoert.html
Türkei, Flüchtlinge und Islam beherrschen den Wahlkampf. Stattdessen sollten die Parteien lieber über ganz andere Themen streiten, meint Kolumnistin Lamya Kaddor. Und sie stellt auch gleich ein paar dringendere Themen vor und fragt sich, warum die niemand aufgreift.
In etwa das, was ich vor einigen tagen hier geäußert habe: warum nehmen beispielsweise die Grünen nicht die Steilvorlagen auf, die ihnen geboten werden?
Richtig!
Wenn man mal dieses Forum als Microkosmos der veröffentlichten Meinungen nimmt, dann findest Du genau die gleichen Stereotypen wieder. Nach einer Pause habe ich mich hier wieder gemeldet, weil mich dieses ewige "AfD" angeödet hat, über jedes Stöckchen, das die Provokateure hingehalten haben wird mit wachsendem Erregungszustand drübergesprungen.
Werner hat es zwischenzeitlich auch aufgegeben über die Parteiprogramme anderer Parteien zu berichten. Interessiert niemanden.
Diese obsessive 24/7-Fixierung auf die AfD dürfte sich noch rächen. Obwohl sie von der Größe ihrer Wählerschaft letztlich kaum mehr als eine Randpartei ist, dominiert sie die gesamte Berichterstattung über die Bundestagswahl. Und sei es nur durch die Ablehnung, die sie provoziert. Das erinnert schon ein wenig an Trump.
amsterdam_stranded schrieb:
Diese obsessive 24/7-Fixierung auf die AfD dürfte sich noch rächen. Obwohl sie von der Größe ihrer Wählerschaft letztlich kaum mehr als eine Randpartei ist, dominiert sie die gesamte Berichterstattung über die Bundestagswahl. Und sei es nur durch die Ablehnung, die sie provoziert. Das erinnert schon ein wenig an Trump.
Ich kann keine Obsession erkennen. Und ich kann auch nicht erkennen, inwiefern sich das "rächen" sollte. Ich habe diese Argumentation "Damit treibt man denen noch Wähler zu" mehrfach gehört oder gelesen und habe gewisse Schwierigkeiten damit, mir vorzustellen, wie ein solcher Denkprozess ablaufen sollte. Würde jemand, der sonst nicht AfD wählen würde, sie allein aufgrund einer als skandalisierend Berichterstattung wählen? Ich glaube kaum.
Das Problem ist ein anderes und das geht eben über das Thema "Bundestagswahl 2017" hinaus. Es geht hier um einen Wandel, der Dinge sagbar macht, sie zu legitimen Positionen erhebt, die vorher zurecht verpönt waren. Ironischerweise (bei einer Partei, die sonst so gerne die Grenzen dicht machen will) werden Grenzen verschoben. Wie der Holocaust bewertet wird. Das Wort "völkisch". Die Soldaten der Weltkriege. Das Recht auf Asyl. Die Religionsfreiheit. Geschlecht. Familie. Umwelt.
Objektiv bewertet müsste das gar nicht unbedingt schlimm sein. Bedeutungszuschreibungen ändern sich andauernd. Nur tritt bei der AfD halt das Phänomen, das jede dieser Grenzverschiebungen, würde sie in ihrem Sinne durchgeführt werden, zu Gewalt, zu Ausschluss von Bevölkerungsgruppen, zur Umdeutung oder Ignorierung von Fakten, zum Außerkraftsetzen von Grundrechten und damit letztendlich zur Verletzung von Menschenrechten führen würde. Und sowas beginnt im Kleinen.
Aydan Özoguz und Jerome Boateng sind Deutsche. Punkt. Nicht jeder junge muslimische Mann hat einen Hang zu sexueller Gewalt. Punkt. Deutschland hat einen Völkermord begangen, an den erinnert werden muss und aus dem Verantwortung erwächst. Punkt. Schwule und Lesben haben ein Anrecht auf hunderprozentige Gleichbehandlung. Punkt. Asyl ist ein Menschenrecht. Punkt. Und so weiter.
Wenn wir zulassen, dass das Gegenteil dieser Aussagen eine Legitimität erfährt (was übrigens nicht das Gleiche ist wie Legalität. Sagen darf man das alles nämlich), sitzt in Berlin im Bundeskanzleramt vielleicht irgendwann der kleine Bruder von Präsident Pussygrabber. Und wir sehen ja, wie super das funktioniert.
reggaetyp schrieb:fromgg schrieb:
Grant Hart ( Hüsker Dü )
Das trifft mich sehr.
Mich auch. Alben wie Zen Arcade konnten das Leben verändern.
amsterdam_stranded schrieb:reggaetyp schrieb:fromgg schrieb:
Grant Hart ( Hüsker Dü )
Das trifft mich sehr.
Mich auch. Alben wie Zen Arcade konnten das Leben verändern.
An das Album erinnere ich mich auch noch sehr gut, es gab einem ein bisschen Trost und Halt in Pubertätswirren...
Nun ist aus dem Heavy- ein Heaven-Metal-Umlaut geworden. Rühe in Frieden, Gränt!
reggaetyp schrieb:reggaetyp schrieb:amsterdam_stranded schrieb:
Anhand der bisherigen Antworten lässt sich feststellen, dass niemand vorbehaltlos der Aussage "Es existiert keine französische, italienische oder russische Kultur" zustimmen will.
Dann machen wir es doch mal anders rum:
Erkläre du mir doch mal, woran sich die italienische Kultur festmachen lässt?
Ob da noch was kommt?
Ich glaub's ja nicht!
Vermute mal, dass er sich in letzter Zeit verstärkt der klassisch "niederländischen Kultur" zugewandt hat und sich derzeit ein wenig schwer tut, ne klare Aussage zu irgendwas zu treffen. Liegt ja nahe bei Amsterdam und solchem Geschwurbel.
Btw.: sind Stereotype nicht manchmal ganz wunderbar?
FrankenAdler schrieb:
Ich glaub's ja nicht!
Vermute mal, dass er sich in letzter Zeit verstärkt der klassisch "niederländischen Kultur" zugewandt hat und sich derzeit ein wenig schwer tut, ne klare Aussage zu irgendwas zu treffen. Liegt ja nahe bei Amsterdam und solchem Geschwurbel.
Btw.: sind Stereotype nicht manchmal ganz wunderbar?
Diesen wunderbaren Beitrag eines besorgten Bürgers zitiere ich noch einmal, um ihn in seinem Glanz funkeln zu lassen.
amsterdam_stranded schrieb:FrankenAdler schrieb:
Ich glaub's ja nicht!
Vermute mal, dass er sich in letzter Zeit verstärkt der klassisch "niederländischen Kultur" zugewandt hat und sich derzeit ein wenig schwer tut, ne klare Aussage zu irgendwas zu treffen. Liegt ja nahe bei Amsterdam und solchem Geschwurbel.
Btw.: sind Stereotype nicht manchmal ganz wunderbar?
Diesen wunderbaren Beitrag eines besorgten Bürgers zitiere ich noch einmal, um ihn in seinem Glanz funkeln zu lassen.
Kaum fang ich an den Begriff der gemeinsamen Kultur für ein Land anzuwenden, kommt so ein ironischer Spruch. Ich versteh die Welt nicht mehr.
Ist es denn nicht so, dass alle Holländer kiffen und alle Neger gerne tanzen?
Zieht es denn den Spanier nicht zum Stierkampf Sonntags nach dem Mittagessen und ist es nicht der Italiener, der statt zu arbeiten früh stundenlang Espresso säuft?
Der Sizilianer der eseltreibend Geld an die Mafia abführt, damit die seinen Esel beschützt und der Mailänder der, leider, zwar keinen Esel hat, aber gerne ne Mafia möchte, so von wegen gemeinsames Kulturgut in Italien ...
Und erst der Bretone, der sein Galette (eigentlich ja: Krampouezhenn gwinizh du) zusammengerollt unterm Arm trägt, so als Hilfsbaguette, damit die blöden Touristen denken, es wäre alles gut so von wegen französischer Leitkultur. Es sind einfach so unsäglich viele Beispiele für Leitkultur vorhanden, es gibt so unsäglich viele herrliche Kennzeichen von DEM Italiener, Franzosen, Spanier, Holländer und Polen (alle katholisch).
Ich denke auch, man sollte deine Frage wesentlich ernster nehmen. Wenn man damit fertig ist, kann ich wahrscheinlich auch erkennen, was meine Bekannten aus Passau tatsächlich mit meinen Bekannten aus Stade verbindet. Bislang waren die aus Passau immer ein wenig mit den Österreichern so kulturell im Flow, aber die werden das auch noch checken ...
Überhaupt stellt sich ja die Frage ob Österreich als deutsches Land nicht mal wieder heim ins R...
Aber lassen wir das.
reggaetyp schrieb:amsterdam_stranded schrieb:
Anhand der bisherigen Antworten lässt sich feststellen, dass niemand vorbehaltlos der Aussage "Es existiert keine französische, italienische oder russische Kultur" zustimmen will.
Dann machen wir es doch mal anders rum:
Erkläre du mir doch mal, woran sich die italienische Kultur festmachen lässt?
Ob da noch was kommt?
reggaetyp schrieb:reggaetyp schrieb:amsterdam_stranded schrieb:
Anhand der bisherigen Antworten lässt sich feststellen, dass niemand vorbehaltlos der Aussage "Es existiert keine französische, italienische oder russische Kultur" zustimmen will.
Dann machen wir es doch mal anders rum:
Erkläre du mir doch mal, woran sich die italienische Kultur festmachen lässt?
Ob da noch was kommt?
Wieso sollte ich Dir Deine Frage beantworten, wenn Du mir nicht die meine beantwortest:
Bist Du der Aufassung, dass eine italienische, französische oder russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist?
Wieso soll man dir eine frage beantworten wenn du keine beantwortest? Ach was ein herrliches Spielchen...
amsterdam_stranded schrieb:
Wieso sollte ich Dir Deine Frage beantworten, wenn Du mir nicht die meine beantwortest:
Bist Du der Aufassung, dass eine italienische, französische oder russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist?
Ein recht triftige Grund wäre m.E., dass das hier der Thread zur Bundestagswahl 2017 ist, Ausgangspunkt der Diskussion die Aussage der Frau Özuguz zur Identifizierbarkeit einer spezifischen, einheitlichen deutschen Kultur war und Du Deine Frage nach nichtdeutschen Kulturen nach meinem Verständnis des jüngeren Diskussionsverlaufes ebenfalls einzig deshalb gestellt hattest, um über den Umweg einer von Dir angenommenen ein-
und abgrenzbaren italienischen, französischen oder russischen Kultur gleichfalls darauf schließen möchtest, dass dergleichen zwangsläufig in Deutschland auch bestehen müsste.
Ich wills mal so beantworten: Kulturelle Unterschiede zwischen Paris und Moskau gibt es genauso wie zwischen München und Hamburg. Der ganze Kontinent besteht aus kulturellen Unterschieden, diese lassen sich jedoch schon lange nicht mehr an der Nationalität festmachen.
Freizügigkeit im Reisen, bei der Wahl des Arbeitsplatzes, die Medienvielfalt, offene oder zumindest visabefreite Grenzen, der exorbitant gestiegene Handel, das Erlernen von Sprachen und vieles andere haben dafür gesorgt. Zu unser aller Wohl und Vergnügen.
Ganz einfach zu hinterfragen ist die These einer "deutschen Leitkultur" mit der Frage: was ist kennzeichend für einen Deutschen?
a) das fleißige Streben nach Profiten
b) das Leben nach christlichen Werten und Vorgaben
Kreuzt du a) an, setze ich dir Hunderte Beispiele dagegen.
Dasselbe bei b)
Allein die in der Flüchtlingsfrage vollkommen gespaltene Gesellschaft stellt doch schon infrage, ob es überhaupt eine nationale Leitkultur geben kann.
Freizügigkeit im Reisen, bei der Wahl des Arbeitsplatzes, die Medienvielfalt, offene oder zumindest visabefreite Grenzen, der exorbitant gestiegene Handel, das Erlernen von Sprachen und vieles andere haben dafür gesorgt. Zu unser aller Wohl und Vergnügen.
Ganz einfach zu hinterfragen ist die These einer "deutschen Leitkultur" mit der Frage: was ist kennzeichend für einen Deutschen?
a) das fleißige Streben nach Profiten
b) das Leben nach christlichen Werten und Vorgaben
Kreuzt du a) an, setze ich dir Hunderte Beispiele dagegen.
Dasselbe bei b)
Allein die in der Flüchtlingsfrage vollkommen gespaltene Gesellschaft stellt doch schon infrage, ob es überhaupt eine nationale Leitkultur geben kann.
Wie gesagt, die regionalen Unterschiede stelle ich überhaupt nicht in Frage. Trotz aller Diversität verbindet aber Mailand und Rom, Barcelona und Madrid eine engere kulturelle Klammer, als dies zwischen Rom und Berlin oder Madrid und Paris der Fall ist.
Anhand der bisherigen Antworten lässt sich feststellen, dass niemand vorbehaltlos der Aussage "Es existiert keine französische, italienische oder russische Kultur" zustimmen will.
Anhand der bisherigen Antworten lässt sich feststellen, dass niemand vorbehaltlos der Aussage "Es existiert keine französische, italienische oder russische Kultur" zustimmen will.
amsterdam_stranded schrieb:
Anhand der bisherigen Antworten lässt sich feststellen, dass niemand vorbehaltlos der Aussage "Es existiert keine französische, italienische oder russische Kultur" zustimmen will.
Dann machen wir es doch mal anders rum:
Erkläre du mir doch mal, woran sich die italienische Kultur festmachen lässt?
Gelöschter Benutzer
amsterdam_stranded schrieb:
Wie gesagt, die regionalen Unterschiede stelle ich überhaupt nicht in Frage. Trotz aller Diversität verbindet aber Mailand und Rom, Barcelona und Madrid eine engere kulturelle Klammer, als dies zwischen Rom und Berlin oder Madrid und Paris der Fall ist.
Für die kulturelle Klammer, die Barcelona und Madrid verbindet, würde mich ein Beispiel interessieren. Völlig ohne Hähme und ernst gemeint.
amsterdam_stranded schrieb:
Anhand der bisherigen Antworten lässt sich feststellen, dass niemand vorbehaltlos der Aussage "Es existiert keine französische, italienische oder russische Kultur" zustimmen will.
weil schon die fragestellung quatsch ist und man die frage gar nicht beantworten kann. es wäre aber an dir, falls du zu der frage auch stellung nehmen möchtest, deine position zu begründen anstatt irgend etwas ein zu fordern. jedes land und jedes volk auf diesem planeten hat kulturelle eigenheiten. allerdings sind ländergrenzen im regelfall völlig mutwillige grenzen, von siegern gezogen und das ergebnis unzähliger kriege.
je größer ein land ist und je nach geographischer lage sind es mal mehr, mal weniger einheitliche kulturen die darauf einfluß genommen haben. hätte hitler gewonnen oder wären die russen bis zum rhein durchmaschiert hätten wir ganz andere kulturellen einflüsse.
aber worauf läuft die frage hinaus?
wenn man die afd hört geht den deutschen ihre spezifische kultur aus. wichtiger als die frage ob russland eine eigenständige kultur hat wäre doch wohl die antwort auf die frage was denn, wenn man denn eine zu erkennen vermag, die deutsche kultur ausmacht. das ist die antwort auf die ich schon länger warte.
eine frage raushauen und sich dann stundenlang darauf zurück ziehen dass niemand eine einfache antwort geben kann ist wenig hilfreich bei der klärung irgend einer unterschiedlichen sichtweise.
amsterdam_stranded schrieb:
Du meist also, dass u.a. eine russische oder italienische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist? Dass eine französische Kultur nicht existiert?
Ich weiß nicht, wie gut du diese Länder, die du alle genannt hast, kennst. Aber geh mal nach Galizien und danach nach Barcelona. Besuche Palermo und dann Turin. Geh nach Marseille und dann, gar nicht weit weg, nach Lyon. Selbst die Inselbewohner Griechenlands sind vollkommen anders drauf als die Einwohner Athens.Abgesehen von der Sprache (und oft nicht einmal das - galizisch/katalonisch!) wirst du kaum glauben, dass das alles Landsleute voneinander sind.
Die Vielfalt ist nun mal ein Kennzeichen Europas - auch innerhalb der Landesgrenzen. Jederzeit selbst erfahrbar bei einem Besuch dort. Und das ist gut und schön so.
Ich stelle die kulturelle Vielfalt dieser Länder überhaupt nicht in Abrede und natürlich haben sich kulturelle Einflüsse vermischt.
Aber nach wie vor hat sich niemand getraut, meine Frage zu beantworten:
Existiert eine italienische, französische, russische Kultur jenseits der Sprache nicht?
Liegt der einzige Unterschied zwischen Paris und Moskau oder zwischen Berlin und Rom kulturell in der Sprache?
Aber nach wie vor hat sich niemand getraut, meine Frage zu beantworten:
Existiert eine italienische, französische, russische Kultur jenseits der Sprache nicht?
Liegt der einzige Unterschied zwischen Paris und Moskau oder zwischen Berlin und Rom kulturell in der Sprache?
Ich wills mal so beantworten: Kulturelle Unterschiede zwischen Paris und Moskau gibt es genauso wie zwischen München und Hamburg. Der ganze Kontinent besteht aus kulturellen Unterschieden, diese lassen sich jedoch schon lange nicht mehr an der Nationalität festmachen.
Freizügigkeit im Reisen, bei der Wahl des Arbeitsplatzes, die Medienvielfalt, offene oder zumindest visabefreite Grenzen, der exorbitant gestiegene Handel, das Erlernen von Sprachen und vieles andere haben dafür gesorgt. Zu unser aller Wohl und Vergnügen.
Ganz einfach zu hinterfragen ist die These einer "deutschen Leitkultur" mit der Frage: was ist kennzeichend für einen Deutschen?
a) das fleißige Streben nach Profiten
b) das Leben nach christlichen Werten und Vorgaben
Kreuzt du a) an, setze ich dir Hunderte Beispiele dagegen.
Dasselbe bei b)
Allein die in der Flüchtlingsfrage vollkommen gespaltene Gesellschaft stellt doch schon infrage, ob es überhaupt eine nationale Leitkultur geben kann.
Freizügigkeit im Reisen, bei der Wahl des Arbeitsplatzes, die Medienvielfalt, offene oder zumindest visabefreite Grenzen, der exorbitant gestiegene Handel, das Erlernen von Sprachen und vieles andere haben dafür gesorgt. Zu unser aller Wohl und Vergnügen.
Ganz einfach zu hinterfragen ist die These einer "deutschen Leitkultur" mit der Frage: was ist kennzeichend für einen Deutschen?
a) das fleißige Streben nach Profiten
b) das Leben nach christlichen Werten und Vorgaben
Kreuzt du a) an, setze ich dir Hunderte Beispiele dagegen.
Dasselbe bei b)
Allein die in der Flüchtlingsfrage vollkommen gespaltene Gesellschaft stellt doch schon infrage, ob es überhaupt eine nationale Leitkultur geben kann.
amsterdam_stranded schrieb:
Aber nach wie vor hat sich niemand getraut, meine Frage zu beantworten:
Existiert eine italienische, französische, russische Kultur jenseits der Sprache nicht?
ich dachte ich hätte die beantwortet. natürlich gibt es überall typische merkmale und kulturelle verbindungen und ausprägungen. aber weder stoppen die an landesgrenzen, so kurz hinter aachen oder görlitz, noch sind die meisten davon alleistellungsmerkmale, da sie sich sowohl grenzübergreifend verbreiten als auch innerhalb von ländern regional verschieden sind. was macht für dich die kulturelle identität deutschlands aus, falls du eine solche siehst?
vielleicht kommen wir ja weiter wenn du mir im gegensatz mal erklärst was für dich der kulturelle unterschied zwischen nordspanien und südfrankreich ist. oder zwischen süddeutschland und österreich. und dabei gerne auch warum das thema so ein großes ding ist.
fragen stellen ist zwar immer völlig ok, aber ein bisschen eigene position ist auch nicht schlecht.
amsterdam_stranded schrieb:
Der Aspekt der regionalen Unterschiede gilt für Frankreich, Italien, Spanien, Grossbritannien, Russland etc. zumindest gleichermaßen. Würdest Du auch sagen, dass eine französische, italienische, spanische, angelsächsische, russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist?
Da bin ich ja mal gespannt, was diese ganzen Kulturen so sein sollen. Der Franzos Ohlalalamour und Baguette? Der Italiener Pasta und lässt sich im Strafraum gerne fallen? Caramba-Karacho eine Paella zum Stierkampf? 5 Uhr Tee und bunte Damenhüte? Kasaschok , Kalaschnikow und dazu ein Wodka?
stefank schrieb:amsterdam_stranded schrieb:
Der Aspekt der regionalen Unterschiede gilt für Frankreich, Italien, Spanien, Grossbritannien, Russland etc. zumindest gleichermaßen. Würdest Du auch sagen, dass eine französische, italienische, spanische, angelsächsische, russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist?
Da bin ich ja mal gespannt, was diese ganzen Kulturen so sein sollen. Der Franzos Ohlalalamour und Baguette? Der Italiener Pasta und lässt sich im Strafraum gerne fallen? Caramba-Karacho eine Paella zum Stierkampf? 5 Uhr Tee und bunte Damenhüte? Kasaschok , Kalaschnikow und dazu ein Wodka?
Ich denke, dass man meine Frage mit ja oder nein beantworten kann.
Du meist also, dass u.a. eine russische oder italienische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist? Dass eine französische Kultur nicht existiert?
amsterdam_stranded schrieb:
Du meist also, dass u.a. eine russische oder italienische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist? Dass eine französische Kultur nicht existiert?
Ich weiß nicht, wie gut du diese Länder, die du alle genannt hast, kennst. Aber geh mal nach Galizien und danach nach Barcelona. Besuche Palermo und dann Turin. Geh nach Marseille und dann, gar nicht weit weg, nach Lyon. Selbst die Inselbewohner Griechenlands sind vollkommen anders drauf als die Einwohner Athens.Abgesehen von der Sprache (und oft nicht einmal das - galizisch/katalonisch!) wirst du kaum glauben, dass das alles Landsleute voneinander sind.
Die Vielfalt ist nun mal ein Kennzeichen Europas - auch innerhalb der Landesgrenzen. Jederzeit selbst erfahrbar bei einem Besuch dort. Und das ist gut und schön so.
hawischer schrieb:
Sie hat ausdrücklich geschrieben, dass jenseits der Sprache eine spezifisch deutsche Kultur schlicht nicht identifizierbar ist.
ei wo ist sie denn, die nadel im heuhaufen? und wie bekommt man das hin gebogen? am besten noch immer wenn man sätze, aus dem zusammenhang gelöst, analysiert und dabei zu einem anderen ergebnis bezüglich des inhalts kommt als die beabsichtigte.
(ich schätze das ist der teil auf den du antworten wirst)
natürlich gibt es keine einheitliche kultur in deutschland. das beginnt mit unterschiedlicher lokaler sprache im norden und im süden und im osten und im westen. das geht über ernährungsvielfalt bis hin zu den so gewollten kulturministierien in den verschiedenen bundesländern. von den riesigen unterschieden in mehrheitlich protestantischen, katholischen oder atheistischen geprägten regionen ganz zu schweigen.
nicht umsonst retten sich viele rechte beim versuch eine einheitliche deutsche kultur zu definieren auf das christlich-jüdische abendländliche. spezifisch deutsch ist das aber auch nicht. wenn man an stelle des begriffs deutsch den begriff heimat setzt, dann wird schon eher ein schuh daraus. und die heimat eines ostfriesen und die eine niederbayern, die eines erzgebirglers und die eines rheinländers haben nicht all zu viele schnittmengen.
peter schrieb:
natürlich gibt es keine einheitliche kultur in deutschland. das beginnt mit unterschiedlicher lokaler sprache im norden und im süden und im osten und im westen. das geht über ernährungsvielfalt bis hin zu den so gewollten kulturministierien in den verschiedenen bundesländern. von den riesigen unterschieden in mehrheitlich protestantischen, katholischen oder atheistischen geprägten regionen ganz zu schweigen.
nicht umsonst retten sich viele rechte beim versuch eine einheitliche deutsche kultur zu definieren auf das christlich-jüdische abendländliche. spezifisch deutsch ist das aber auch nicht. wenn man an stelle des begriffs deutsch den begriff heimat setzt, dann wird schon eher ein schuh daraus. und die heimat eines ostfriesen und die eine niederbayern, die eines erzgebirglers und die eines rheinländers haben nicht all zu viele schnittmengen.
Der Aspekt der regionalen Unterschiede gilt für Frankreich, Italien, Spanien, Grossbritannien, Russland etc. zumindest gleichermaßen. Würdest Du auch sagen, dass eine französische, italienische, spanische, angelsächsische, russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist?
amsterdam_stranded schrieb:
Der Aspekt der regionalen Unterschiede gilt für Frankreich, Italien, Spanien, Grossbritannien, Russland etc. zumindest gleichermaßen. Würdest Du auch sagen, dass eine französische, italienische, spanische, angelsächsische, russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist?
Da bin ich ja mal gespannt, was diese ganzen Kulturen so sein sollen. Der Franzos Ohlalalamour und Baguette? Der Italiener Pasta und lässt sich im Strafraum gerne fallen? Caramba-Karacho eine Paella zum Stierkampf? 5 Uhr Tee und bunte Damenhüte? Kasaschok , Kalaschnikow und dazu ein Wodka?
amsterdam_stranded schrieb:peter schrieb:
natürlich gibt es keine einheitliche kultur in deutschland. das beginnt mit unterschiedlicher lokaler sprache im norden und im süden und im osten und im westen. das geht über ernährungsvielfalt bis hin zu den so gewollten kulturministierien in den verschiedenen bundesländern. von den riesigen unterschieden in mehrheitlich protestantischen, katholischen oder atheistischen geprägten regionen ganz zu schweigen.
nicht umsonst retten sich viele rechte beim versuch eine einheitliche deutsche kultur zu definieren auf das christlich-jüdische abendländliche. spezifisch deutsch ist das aber auch nicht. wenn man an stelle des begriffs deutsch den begriff heimat setzt, dann wird schon eher ein schuh daraus. und die heimat eines ostfriesen und die eine niederbayern, die eines erzgebirglers und die eines rheinländers haben nicht all zu viele schnittmengen.
Der Aspekt der regionalen Unterschiede gilt für Frankreich, Italien, Spanien, Grossbritannien, Russland etc. zumindest gleichermaßen. Würdest Du auch sagen, dass eine französische, italienische, spanische, angelsächsische, russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist?
Für mich gesprochen, kurz:
Ja
amsterdam_stranded schrieb:
Würdest Du auch sagen, dass eine französische, italienische, spanische, angelsächsische, russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist?
Bis auf Russland habe ich alle genannten Länder mehrfach besucht.
Meiner Erfahrung nach sind die kulturellen Unterschiede teilweise enorm.
amsterdam_stranded schrieb:
Würdest Du auch sagen, dass eine französische, italienische, spanische, angelsächsische, russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist
russland würde ich da mal ausnehmen, das land ist, von der größe her, fast ein eigener kontinent und war schon immer von unzähligen völkern durchzogen. wie auch die usa bezieht russland seine identität über den nationalismus und der hat nur wenige kulturelle hintergründe. die seperatistischen fortbewegungen von mütterchen russland nach dem zusammenbruch der udssr sprechen da eine eigene sprache. und über namedropping kultureller überflieger, dostojewski, tschaikowsky oder tolstoi wird man zwar dem bedürftnis kultureller überlegenheit gerecht, aber wie viele millionen russen diese künstler wohl heute tatsächlich noch konsumieren? ich schätze auch nicht mehr als bei uns kant, lessing und wittgenstein - falls einen die schule nicht dazu zwingt.
spanien hat es vor gerade mal 30 - 40 jahren geschafft die ultranationalen frankisten ab zu schütteln. aber wenn man spanische großstädte besucht unterscheiden sich barcelona und madrid in vielen dingen auch nicht von paris oder london. man hört die gleiche musik, sieht die gleichen filme und liest die gleichen schriftsteller. und die katalanen wollen ihre autonomie weil sie sich nicht als spanier begreifen. und klar, auch da beharren die nationalisten auf ihre identität und spanier sind auf ihre schriftsteller und maler stolz.
die angelsächsische kultur war schon immer eine mischkultur, das königshaus der engländer seit jahrhunderten mit herrschern aus anderen europäischen ländern und deren nachkommen bestückt. durch den commenwealth und den vorherigen imperialsimus holte man sich ganz viele äußere einflüsse ins land und das merkt man an allen ecken und enden. dass das den rassisten aufstößt und es schon in den 70ern eine starke nationalfront gab ist da kein wunder. im übrigen leben inselbewohner eine ganz eigene dynamik.
das könnte man jetzt noch weiter führen, ist aber wahrscheinlich wenig zielführend. deshalb mal ein anderer gedanke: die länder in denen der nationalismus in europa im moment am stärksten verbreitet ist sind die länder, in denen bis vor kurzem der eiserne vorhang den kontakt mit anderen kulturen deutlich erschwert hat. polen, ungarn, viele länder im ostblock. diese länder versuchen ihre identität einer komplizierten welt gegenüber zu stellen in der sie nicht auf der gewinnerseite des kapitalistischen lagers stehen. geht es da um identität als wert oder darum auf irgend etwas stolz sein zu wollen weil das selbstwertgefühl angeknackst ist? in meiner einschätzung letzteres.
amsterdam_stranded schrieb:
Würdest Du auch sagen, dass eine französische, italienische, spanische, angelsächsische, russische Kultur jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar ist?
Warst du mal in der Bretagne? Und in der Provence?
In der Normandie und in Paris?
Falls du da warst dürfte sich deine Frage erübrigt haben!
Nach Prioritätengewichtung sogar deutlicher.
Cassiopeia1981 schrieb:
Endlich ist das Ding online.
Ich liebe dieses tool. Here we go:
1. die PARTEI: 82,6%
2. Grüne: 78,3%
3. Linke: 72,8%
4. Piraten: 70,7% (getauscht mit NPD)
4. SPD: 67,4%
5. CDU: 60,9%
6. FDP: 52,2%
8. AfD: 39,1%
Cassiopeia1981 schrieb:
Nach Prioritätengewichtung sogar deutlicher.Cassiopeia1981 schrieb:
Endlich ist das Ding online.
Ich liebe dieses tool. Here we go:
1. die PARTEI: 82,6%
2. Grüne: 78,3%
3. Linke: 72,8%
4. Piraten: 70,7% (getauscht mit NPD)
4. SPD: 67,4%
5. CDU: 60,9%
6. FDP: 52,2%
8. AfD: 39,1%
Bei mir kam das folgende Ergebnis heraus:
1. CDU: 74,5 %
2. Grüne: 65,4 %
3. SPD: 60,3 %
4. FDP: 56,4 %
5. Piraten: 52,6 %
6. AFD: 52,6 %
7. Die Linke: 51,3 %
8. NPD: 47,4 %
Zumindest nach meiner eigener Einschätzung wenig überraschend. Vorne die beiden wertkonservativsten Parteien, hinten die beiden dogmatisch totalitärsten Parteien.
amsterdam_stranded schrieb:
Ich beziehe mich indes auf die Haltung gegenüber aggressiv-expansiven, menschenverachtenden Systemen wie dem historischen Faschismus oder aktuell dem IS und seine Schergen.
nur kurz dazu: deine definition agressiv-expansiv und menschenverachtend kennzeichnet genau das wie die usa den kommunismus und die udssr betrachtet haben. und wenn man von meinen beispielen den iran abzieht, der zwar nicht kommunistisch war aber mit saddam den neuen hitler mit massenvernichtungswaffen beheimatete, dann sind alle meine beispiele der kampf gegen das "reich des bösen" (reagan). und in afghanistan, wird jetzt die zeche dafür bezahlt, dass man im kampf gegen den kommunismus die taliban aufgerüstet hat als die gegen die russen kämpften.
von amerikanischer seite wurde das durchaus als der kampf gegen eine böse agressiv-expansive macht verkauft, nach innen und nach außen.
Ein bedenkenswerter Einwand. So macht das Diskutieren Spaß. Wir werden sicherlich noch an geeigneterer Stelle Gelegenheit haben den Disput fortzusetzen.
amsterdam_stranded schrieb:
Die beschwichtigende Haltung GB war u.a. darauf zurückzuführen, dass sich die USA nicht zu einer Zusicherung militärischer Unterstützung durchringen konnte.
und was haben die usa daraus gelernt? in korea militärisch interveniert, kein erfolg, auf kuba das schweinebuchtdebakel, vietnam eine traumatische erfahrung. und ob man das im irak einen sieg nennen möchte und das desaster in afghanistan erfolgreich? ich würde das nicht.
offensichtlich ist auch das gegenteil von appeasement nicht zwangsläufig die erfolgreichere alternative, das ist zu schwarz/weiß gedacht. wie fast immer im leben sollte man sich an der jeweiligen situation orientieren und dann entscheiden und ich ziehe eine lösung mit möglichst wenigen menschenopfern jeder anderen vor.
peter schrieb:amsterdam_stranded schrieb:
Die beschwichtigende Haltung GB war u.a. darauf zurückzuführen, dass sich die USA nicht zu einer Zusicherung militärischer Unterstützung durchringen konnte.
und was haben die usa daraus gelernt? in korea militärisch interveniert, kein erfolg, auf kuba das schweinebuchtdebakel, vietnam eine traumatische erfahrung. und ob man das im irak einen sieg nennen möchte und das desaster in afghanistan erfolgreich? ich würde das nicht.
offensichtlich ist auch das gegenteil von appeasement nicht zwangsläufig die erfolgreichere alternative, das ist zu schwarz/weiß gedacht. wie fast immer im leben sollte man sich an der jeweiligen situation orientieren und dann entscheiden und ich ziehe eine lösung mit möglichst wenigen menschenopfern jeder anderen vor.
Natürlich muss man differenzieren und natürlich ist die schonendere Variante im Regelfall die vorzugswürdige.
Man darf aber auch nicht alles durcheinander werfen. Du nennst diverse Konflikte, die wenig miteinander gemein haben, außer die Beteiligung der USA. Die Konflikte reichen von Geheimdienstoperationen, verdeckten Kriegen bis zu einem Konflikt der Blöcke. Teilweise war die USA - etwa in der Schweinebucht - sogar der alleinige Aggressor.
Ich beziehe mich indes auf die Haltung gegenüber aggressiv-expansiven, menschenverachtenden Systemen wie dem historischen Faschismus oder aktuell dem IS und seine Schergen.
Wir schweifen aber vollends ab. Wenn auch von einem Moderator provoziert .
amsterdam_stranded schrieb:
Ich beziehe mich indes auf die Haltung gegenüber aggressiv-expansiven, menschenverachtenden Systemen wie dem historischen Faschismus oder aktuell dem IS und seine Schergen.
nur kurz dazu: deine definition agressiv-expansiv und menschenverachtend kennzeichnet genau das wie die usa den kommunismus und die udssr betrachtet haben. und wenn man von meinen beispielen den iran abzieht, der zwar nicht kommunistisch war aber mit saddam den neuen hitler mit massenvernichtungswaffen beheimatete, dann sind alle meine beispiele der kampf gegen das "reich des bösen" (reagan). und in afghanistan, wird jetzt die zeche dafür bezahlt, dass man im kampf gegen den kommunismus die taliban aufgerüstet hat als die gegen die russen kämpften.
von amerikanischer seite wurde das durchaus als der kampf gegen eine böse agressiv-expansive macht verkauft, nach innen und nach außen.
Sollen wir uns jetzt das Buch kaufen oder verrätst Du uns auch, was da steht?
Der Kauf des Buchs wäre durchaus empfehlenswert.
Beispielsweise wird dort eruiert, dass Japan bei 4 von 5 Übergriffen und Ausdehnung seiner Machtsphäre auf China nicht nur von GB toleriert, sondern aktiv unterstützt wurde. Die beschwichtigende Haltung GB war u.a. darauf zurückzuführen, dass sich die USA nicht zu einer Zusicherung militärischer Unterstützung durchringen konnte.
Wer es einfacher mag, kann auch die Wiki-Einträge zu der Invasion der Mandschurei oder Französisch-Indochina aufrufen:, z.B.:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Appeasement#Invasion_of_Manchuria
Beispielsweise wird dort eruiert, dass Japan bei 4 von 5 Übergriffen und Ausdehnung seiner Machtsphäre auf China nicht nur von GB toleriert, sondern aktiv unterstützt wurde. Die beschwichtigende Haltung GB war u.a. darauf zurückzuführen, dass sich die USA nicht zu einer Zusicherung militärischer Unterstützung durchringen konnte.
Wer es einfacher mag, kann auch die Wiki-Einträge zu der Invasion der Mandschurei oder Französisch-Indochina aufrufen:, z.B.:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Appeasement#Invasion_of_Manchuria
amsterdam_stranded schrieb:
Die beschwichtigende Haltung GB war u.a. darauf zurückzuführen, dass sich die USA nicht zu einer Zusicherung militärischer Unterstützung durchringen konnte.
und was haben die usa daraus gelernt? in korea militärisch interveniert, kein erfolg, auf kuba das schweinebuchtdebakel, vietnam eine traumatische erfahrung. und ob man das im irak einen sieg nennen möchte und das desaster in afghanistan erfolgreich? ich würde das nicht.
offensichtlich ist auch das gegenteil von appeasement nicht zwangsläufig die erfolgreichere alternative, das ist zu schwarz/weiß gedacht. wie fast immer im leben sollte man sich an der jeweiligen situation orientieren und dann entscheiden und ich ziehe eine lösung mit möglichst wenigen menschenopfern jeder anderen vor.
Ist also eigentlich ein Scheiß-Leben was die rechten Menschen so führen müssen. Weiß nicht wie es euch geht, aber Mitleid kommt trotzdem nicht so richtig bei mir auf.