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Attila_NL

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Eigentlich wollte ich erst einen längeren Beitrag schreiben, wenn es zum Endspiel Deutschland – Niederlande gekommen wäre. Da hätte ich alle meine Erinnerungen hineingepackt, von allen WMs bei denen ich (am Fernseher) dabei war und wie es mir dabei erging.  Jetzt muss ich diesen Thread leider verschieben, vielleicht klappt es in zwei oder vier Jahren.  Ich werde jetzt mal einiges über Oranje schreiben, wie es überhaupt zu dieser Farbe für die niederländische Nationalmannschaft gekommen ist. Ich werde dabei weit ausholen, einige Länder überfliegen. Ich werde eher peinliche Seiten, die mit Oranje verbunden sind, nicht auslassen. Unsere eigene Eintracht als einziger hessischer Vertreter in Liga 1 wird auch zur Sprache kommen, aber vorerst dies:

Natürlich will ich als Niederländer, dass unsere Mannschaft gewinnt. Das einige (oder viele) hier im Forum einen Gnatz auf die Niederländer haben, kann ich verstehen. Da hat es einige unschöne Szenen in der Vergangenheit gegeben. Ich muss sagen, dass sich das Klima in Holland aber während der letzten Jahre gewaltig verändert hat. In 1998 wohnte ich noch in Berlin. Ich wollte mit meinem Auto mit deutschen Kennzeichen in den Ferien nach Holland fahren und hatte einen furchtbaren Bammel vor einer Begegnung Deutschland-Holland. Deutschland schied im Viertel-, Holland im Halbfinale aus. Wodurch diese Änderung? Zum einen vielleicht die vielen Holländer, die sich in der Bundesliga rumtummeln. Früher waren die Augen auf Spanien und England gerichtet, die Bundesliga ist jetzt aber “in” in Holland. Man kennt die deutschen Fussballer besser als füher. Zum anderen war es die WM2006. Es ist heutzutage normal mit einem deutschen Fähnchen am Auto nach Holland reinzufahren. Blöde Bermerkungen werden immer noch gemacht, aber vor einigen Jahren wäre das als Provokation empfunden worden. Heute denken die meisten: sollen die doch auch ihren Spass haben. So, das erst mal vorab. Jetzt gehts los.

Wilhelm von Nassau

Also unser Willem van Oranje ist eigentlich ein Hesse! Überall ein Hesse wohnt, nicht nur auf dem Mars und auf dem Mond, sondern auch in Holland. Sein Stammland ist Nassau, dort war er zu Hause auf der Dillenburg. Wenn er heute leben würde und fussballbegeistert wäre, würde er sicher am Wochenende ins Waldstadion fahren. Wie kam der aber nach Holland und wurde so “Vater des Vaterlandes”?

Der 80-jährige Krieg gegen die Spanier
80 sind 50 Jahre mehr als 30, aber beide Kriege endeten gleichzeitig mit dem westfälischen Frieden in 1648. Der Krieg wurde gegen Spanien geführt, weil damals der Kaiser von Deutschland (ein Habsburger) gleichzeitig König von Spanien war.  Die Niederlande (die heutige Niederlande aber auch Belgien) gehörten zu seinen Stammländern. Die Leute dort waren reich in dieser Zeit, aber sie wollten auch selbst bestimmen, was sie mit ihrem Reichtum machen wollten. So kam es zum Unabhängigkeitskampf. Eine wichtige Rolle spielte dabei Wilhelm von Nassau. Der wurde sozusagen Anführer der rebellischen Niederländer. Er kam zwar während dieses Krieges durch ein von langer Hand vorbereitetes spanisches Attentat ums Leben, aber wird noch heute als Gründer der Niederlande gesehen. Wir singen in in unserem Volkslied auch:  “Wilhelmus van Nassouwe ben ik van Duitsen bloed”. Ob da jetzt Diets oder  Duits (=Deutsch) gesungen wird, ist egal. Er war ein deutscher Fürst.  (“Diets” hat Bezug auf das Volk, wie das z.B. auch in den Namen Dieter oder Dietrich der Fall ist. Es konnte jedoch auch für das grössere germanische Ganze stehen, einschliesslich der Niederlande, die bis 1648 Teil des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation waren.)

Hört also am Sonntag gut zu, wenn die niederländische Hymne erklingt, nicht nur die zweite Zeile ist interessant, auch die letzte Zeile.
“Den König von Spanien habe ich immer geehrt” singt da unser heutiger  Prinz Willem-Alexander und mit ihm Millionen Holländer. Wieso das denn, ehren und dann die noch, die uns die Freiheit, pardon den Pokal nehmen wollen? Sagen wir mal so, der alte Wilhelm hat sich sehr grosse Mühe gegeben, es den Spaniern recht zu machen. Dazu gehörte auch, dass er dem Kaiser als Fürst Gehorsam leisten musste. Er brauchte dessen Zustimmung, sein Erbe anzutreten und ist lange Zeit am Hof geblieben – damals  am Hof des Karl V. In Brüssel. Irgendwann ist ihm dann wohl der Kragen geplatzt und hat er sein eigenes Spiel gespielt. Die Beziehungen zwischen dem niederländischen und spanischen Königshaus heutzutage sind übrigens ausgezeichnet. Sie besuchen sich regelmässig gegenseitig.

Orange in Südfrankreich im Rhônetal
Weil ich im Augenblick in Südfrankreich auf Urlaub bin, habe ich es mir nicht nehmen lassen, der Stadt Orange einen Besuch abzustatten. Dort habe ich mir sogar, gehüllt in Oranje, auf einem Marktplatz das Spiel gegen Uruguay angeschaut. So kam Wilhlem von Nassau zu seinem Titel:  von Orange, bzw. Oranien. Durch eine Erbschaft war er zu dem Titel Prince d’Orange gekommen und er trug ihn voller Stolz, weil es ein uraltes Fürstengeschlecht war – zu vergleichen mit den Staufern, Wittelsbachern, Hohenzollern und Habsburgern und wie sie alle heissen mögen. Ein Ritter von Oranien hat noch an einem Kreuzzug teilgenommen.  Nicht unbedingt ‘ne Sache auf die man heutzutage stolz sein müsste. So kommt es aber, dass das niederländische Königshaus sich noch mit der Farbe Orange schmückt. Eine Zeitlang bestand die nationale Fahne aus den Farben  Orange – Weiss – Blau. Mir hat mal jemand gesagt, dass man das in Rot-Weiss-Blau abgeändert hätte,  weil Orange auf dem Meer von weitem nicht so gut zu erkennen war - und Holland ist eine Seefahrernation.
Zu Feiern, die irgendwie mit dem Königshaus zu tun haben, wird die Fahne mit einem orangenen Wimpel versehen und die Sportleute des Landes kleiden sich deswegen eben orange, wie dumm sie damit zum Teil auch aussehen mögen.
Das Fürstentum Orange ist übrigens nicht lange im Besitz des Hauses Oranien geblieben. 1702 haben sie es schon wieder verloren, geblieben ist der Name. Diese Woche habe ich mich mit meiner Partnerin auf die “Route des Princes de Oranges” begeben.  Sie führt unter anderem über den “Col de Perty”. Von dort aus hat man eine schöne Sicht auf den Mont Ventoux. Radsportliebhaber werden wissen, was das für ein Berg ist. Er liegt nicht weit von Orange entfernt.

Oranienmärsche in Nord-Irland
Jetzt kommt eines der weniger rühmlichen Oranien-Kapitel. Zum Glück hat sich die Lage in Nord-Irland während der letzten Jahre entspannt, aber diese berüchtigten Oranienmärsche werden dort noch immer von den Protestanten geführt. Jemand, der das dort mal erlebt hat, hat mir erzählt, dass das sehr beängstigend  und bedrohlich ist. Diese Trommeln, die an eine Schlacht in der Vergangenheit erinnern sollen und die durch dein Viertel ziehen um es dir einzureiben, das deine Leute damals auf der Verliererseite standen. Wie es dazu gekommen ist? Ein  Nachfolger von Wilhelm von Oranien, sein Urenkel, war durch Heirat  auch König von England geworden. Also ein William auf dem englischen Thron, zumal mit Hilfe der Brandenburger.  Und dieser William (King Billy) führte die Protestanten in 1690 in die Schlacht an der Boyne gegen die katholischen Iren und Engländer an.  Auch hier hielt die Verbindung von Oranien und England nicht lange an. Im Gegenteil. Die Engländer übernahmen immer mehr die Vormachtsstellung der Holländer  auf den Weltmeeren.  Der Einfluss der Farbe Orange in Nord-Irland hat sich aber bis tief in unsere Zeit hinein im negativen Sinne gehandhabt.

Oranien und Deutschland
Zum wiederholten Male: das niederländische Königshaus ist zu einem Grossteil deutschen Ursprungs. Die Urgrossmutter der heutigen Königin hiess Emma, sie stammte aus Waldeck-Pyrmont, also auch ein potentieller Eintracht-Fan. Die Grossmutter, die Mutter und auch die heutige Königin  selbst waren alle mit deutschen Männern verheiratet. Es gibt noch mehr Querverbindungen. Wilhelm I . hatte einen Sohn, der Frederik-Hendrik (Friedrich-Heinrich) hiess. Der wiederum hatte 4 Töchter und die haben alle deutsche Fürsten geheiratet. Die älteste hiess Louise Henriëtte, sie heiratete den Kurfürsten von Brandenburg, einen Hohenzollern. Sie ist die Grossmutter von Friedrich dem Grossem, dem alten Fritz. Einer der höchsten Orden, die die Hohenzollern verliehen, hiess Oranienorden. Da die Kurfürsten von Brandenburg zu Königen von Preussen und noch später zu deutschen Kaisern wurden, fühlte sich zum Beispiel Kaiser Wilhelm II (ja, der mit dem Schnurrbart) auch Oranier. Er ging in 1918 nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg in’s Exil und wohnte nicht weit von meinem heutigen Wohnort Amersfoort entfernt in Doorn. Unsere damalige Königin Wilhelmina wollte übrigens keinen Kontakt mit ihrem etwas sonderbaren entfernten Familienmitglied haben, der vorher ihre Hochzeit miteingefädelt hatte. Wilhelm II. hat sich auf schmähliche Art und Weise für unsere Gastfreundschaft bedankt. Er schickte Hitler 1941/2 ein Glückwunschtelegramm, der doch im Mai 1940 die Niederlande mit der Wehrmacht erobert hatte.  Kurze Zeit später starb er.  Immerhin, die Von Preussen heissen auch heute noch Prinz von Oranien.

Als Erinnerung gibt es noch heute in Deutschland Orte die Oranienburg, Oranienbaum und Oranienstein heissen. Oranienburg und Oranienbaum, Teil der Oranier-Route, sind noch heute sehr stolz auf ihre oranische Vergangenheit und pflegen die von den Oranien-Töchtern gegründeten Bauten und Traditionen.  Auch die nassauische Stadt Dietz an der Lahn war mal Besitz der Friesischen Linie der Nassau-Oranier, aus der unsere heutige Königin stammt.  Ein Teil Hessen-Nassaus wurde nach 1945 dem neugebildeten Bundesland Rheinland-Pfalz zugeschlagen.  

Oranje Vrijstaat
Jetzt kommen wir endlich dahin, wo im Augenblick der Ball rollt, nach Süd-Afrika. Auch hier wiederum ein unrühmliches Kapitel, das mit dem Namen Oranje verbunden ist. Genauso wie jeder das finnische Wort “Sauna”auf der ganzen Welt kennt, kennt jeder das niederländische Wort “Apartheid”.  Es stammt aus dem Afrikaans. Afrikaans ist dem niederländischen sehr ähnlich. Es hört sich für einen Niederländer wie vielleicht für einen Deutschen Plattdeutsch an.  Niederländer besiedelten ab dem 16.  Jahrhundert die südliche Spitze Afrikas. Sie nannten sich “Buren/Boeren”,  was nichts anderes als “Bauern” bedeutet. Sie waren nicht die einzigen, die diesen Teil Afrikas kolonisierten. Die Engländer spielten auch eine wichtige Rolle. Um dem englischen Einfluss zu entgehen, zogen sie sich immer weiter ins Inland zurück, was natürlich auch Konsequenzen für die dort lebenden schwarzen Völker hatte. Eines dieser Siedlungsgebiete nannten sie “Oranje Vrijstaat”  (= Freistaat).  Das war ihre Identifizierung mit dem ursprünglichen Mutterland.
Es kam Anfang des vorigen Jahrhunderts zum bewaffneten Konflikt zwischen Engländern und Buren. Das war der Burenkrieg. Mein Grossvater erzählte mir, dass viele seiner Familienmitglieder im Ersten Weltkrieg, in dem die Niederlande neutral waren, für Deutschland waren, weil sie wegen dieses Krieges noch ziemlich sauer auf England waren.
Diese Buren haben leider eine unrühmliche Rolle bei der Einführung der Apartheid nach dem Zweiten Weltkrieg gespielt. Die Apartheid wurde auch religiös sanktioniert (siehe Nord-Irland). Man muss aber auch sagen, das der Widerstand gegen die Apartheid – abgesehen von denen die direkt darunter zu leiden hatten – auch aus diesen religiösen Kreisen kam.  In den 60-Jahren hatten wir in der Gemeinde meines Vaters im Frankfurter Nord-Osten ein paar Monate einen Pfarrer aus Kapstadt zu Besuch. Er wurde im Apartheitssystem als “Coloured” eingestuft. Als Jugendlicher haben seine Worte zu diesem furchtbaren System einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen. Zum Glück gibt es das System der Apartheid nicht mehr, aber mit dessen Folgen werden die Bewohner Süd-Afrikas sich noch Generationen rumschlagen müssen. Es gibt  zwar keine vom Gesetz  sanktionierten,  aber um so mehr soziale und wirtschaftliche Scheidungsmauern.  Im gewissen Sinne ist es für Oranje ein wenig ein Heimspiel, wobei ich hoffe, dass nicht nur die Buren für Oranje sind.

Die Eintracht und Oranje
Nee, ich will nicht jeden Eintrachtfan zum Oranjefan machen.  Remember Grabi und Holz in 74! Wenn ich im vorhergehenden manche Oranier oder Oranierin zum Eintrachtanhänger hochstylisiert habe, so bitte ich das mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Trotzdem finde ich es schade, dass es fast  noch kein Holländer bis zur Eintracht geschafft hat, weder Fussballspieler noch Trainer.  Ja, es gab unseren Arie, der uns viel Freude gebracht hat und dessen Tore ich auch live bewundern durfte. Er ist ein Holländer mit einem deutschen Pass und hat wie ich grosse Teile seines Lebens in Deutschland gelebt. Leider suchen sich die Holländer im europaïschen Ausland meistens die grossen Vereine aus. Ablösesummen von einigen Millionen sind dann im Spiele und die kann sich die Eintracht (noch) nicht leisten. Holländer sind so etwas wie die Brasilianer Europa’s. Die gibt es anscheinend nur zum Sonderpreis. Ob sie was bringen, bleibt dann abzuwarten. Ihr Vorteil ist, das sie wenig Anpassungsprobleme haben, sprachlich nicht – sie werden sogar zum Liebling der deutschen Nation, wie Louis van Gaal - und fussballerisch auch nicht. Na ja, soweit zu meinem Wunschdenken.

Ich hoffe, dass ich Euch nicht gelangweilt habe und nicht allzusehr an zähen Geschichtsunterricht erinnert habe. Während ich dies aufschrieb, überlegte ich mir, warum ich dies alles überhaupt aufschreibe. Vielleicht um zu zeigen, dass jedes Land schwarze Seiten in seinen Geschichtsbüchern hat. Dass es aber zum Glück genug Gründe gibt, stolz auf sein Land zu sein und abzuheben, wenn sie Weltmeister werden.  

Das wichtigste zum Schluss. Wer gewinnt denn eigentlich meiner Meinung nach? Mein Landsmann und Namensvetter Johan Cruyff tippt auf Spanien. Er war ein grossartiger Fussballer und Trainer, aber mit seinen Analysen liegt er sehr oft daneben. Für mich also ein gutes Omen, auch wenn der Oktopus sich gegen uns ausgesprochen bzw. platziert hat. Wenn aber trotzdem Spanien es schafft? Wir haben auch dann einen neuen Weltmeister.

Einer Eurer Eintracht-Käsköppe

P.S. Ich benutze Niederlande und Holland durcheinander. Wenn ich jetzt noch erklären müsste, wo da die Unterschiede liegen, müssste ich einen neuen Thread öffnen. Das lass ich lieber sein. Gehört auch nicht in ein Eintracht-Forum.
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Zum Trost schreibe ich euch mal folgendes. Es war im Juni 1974. Ich saß auf irgendeinem Bahnhof im Ruhrgebiet auf der Rückreise nach Holland. In Dortmund hatte ich zwei Gruppenspiele der Oranjes gegen Schweden und Bulgarien gesehen, Holland hatte sich für die nächste Runde qualifiziert. Ich kam mit einem Mann ins Gespräch, der ziemlich down war, weil Deutschland West gegen Deutschland Ost mit 1:0 verloren hatte (Sparwasser). „Das wird nie was mit dieser Gurkentruppe“ und ähnliches sagte er mir. Ich war euphorisch und träumte vom Weltmeistertitel. Wie es letztendlich gekommen ist, wissen wir heute alle. Also Kopf hoch und durchatmen!
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Also, hiermit erteile ich die offizielle Erlaubnis uns als "Käskopp" zu bezeichnen, bitte um Erlaubnis "Bratwurstfresser" zurückzusagen  ...

Ich würde sagen, wenn irgendetwas mit Essen oder Trinken in der Beschimpfung ist, müsste es in Ordnung sein z.B.

Spaghetti, Käse, Bratwurst, Wodka, Knoblaub, ...

Lasst es Euch schmecken!
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So, habe mich mal durch den ganzen Thread gewurstelt (!), diese Vegetarismusdebatten haben doch alle dieselben Gesetzmässigkeiten. Wer sich weiter mit dem Thema auseinandersetzten will, sei "Eating Animals" von Jonathan Safran Foer empfohlen. Habe gerade mal bei amazon.de nachgeschaut und noch keine deutsche Ausgabe gefunden.

Der wichtigste Punkt meiner Meinung nach ist, dass das Fleisch, das heute konsumiert wird, ein total anderes ist als das, was vor 50 Jahren gegessen wurde.

Aber zugegeben: als Nicht-Fleischesser musst Du auch verzichten. Es geht nicht mal so sehr um den Geschmack, es geht um das "Gemeinschaftsgefühl". Fleischessen verbindet Menschen miteinander (wie Fussball und Alkohol das auch können).

Zum Schluss eine Frage: In der Musikbranche gibt es jede Menge Vegetarier, gibt es aber auch bekannte vegetarische Fussballspieler?
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DeWalli schrieb:
TSG - FFM?

Wenn man denen sagt dass es TSG-SGE heißen muss, dann tun sich bei denen bestimmt mächtig viele Fragezeichen auf.


... oder 1899 gegen 1899

Das nehm ich denen noch am übelsten. Einfach unsere Jahreszahl abkupfern...
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wollte noch einen Punkt dieser Diskussion hinzufügen.

Endspiel EM 2000 in Rotterdam: Italien-Frankreich. Ich stand zwischen lauter Italienern und viele von denen machten regelmässig Urwaldgeräusche, wenn einer der schwarzen Franzosen am Ball war. Obwohl ich bestimmt im Allgemeinen nicht mutig bin, ging mir dass dermassen auf die Nerven, dass ich irgendwann auf Englisch loslegte vonwegen Fairness gegenüber dem Gegner usw... Spontan drehte sich ein Italiener in der Reihe vor mir um und schüttelte mir die Hand.
Genau darum geht es: Wenn dir etwas nicht gefällt und Du sagst was dazu, gibt es oft Belohung aus unerwarteter Ecke.
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hmm, wohne in einem Kifferland, wollte daher mal meinem Senf dazu geben:

- obwohl ich selbst zur Hippie-Generation gehöre, habe ich selbst niemals geraucht, aber zugegeben es hat meistens gut gerochen, wenn andere Leute in meiner Nähe das Zeug geraucht haben, viel besser als Nikotin

- ganz legal ist es hier auch nicht, Produktion grösserer Mengen ist verboten, fast täglich fliegt irgendwo eine Weed-Plantage auf, die Strafen sind saftig, die Ernte und die Produktionmateralien sind futsch. Warum wird es nicht ganz legalisiert? Weil international der Druck zu stark ist. Eine Normalisierung dieser Branche wie zum Beispiel beim Alkohol ist deshalb nicht möglich, völlige Legalisierung ist nur möglich, wenn Länder wie die USA, China und Russland mitmachen. Das ist vorläufig eine Illusion.

- einer meine Freunde raucht regelmässig Marke Eigenbau, es entspannt ihn. Er sagte mir letztens: Das Zeug, was heute auf dem Markt ist, würde ich niemals rauchen. Das ist viel stärker als das Kraut, was ich in meiner Jugend rauchte. Den Unterschied zwischen Soft- und Harddrugs gibt es in dieser Hinsicht heute nicht mehr.

- noch ein Argument warum ich gegen die heutige niederländische Drogenpolitik bin: ich sehe zuviele 'falsche 'Leute' die dadurch reich werden. Das werden Banker auch, aber darüber gibt es jetzt wenigstens eine öffentliche Diskussion. Die finanzielle Struktur des Drogenhandels ist ein Tabuthema bei 'Legalize it' Anhängern.
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Will mich nur zum dem Punkt Scouting äußern
Vielleicht sollte man mal überlegen, ob es auf diesem Gebiet so etwas wie eine strategische Zusammenarbeit mit einem Verein oder mehreren Vereinen im Ausland geben könnte. Wenn es zu einem Treffen auf europäischer Ebene kommt, gibt es zwar die Chance sich selbst ins Fleisch zu schneiden, aber die Chance gibt es auch, wenn Spieler an andere deutsche Vereine ausgeliehen werden.
Nur mal ein Bespiel aus meiner eigenen Umgebung. Auch wenn ich kein Fan des SC Heerenveen bin, fällt es mir zum Beispiel immer wieder auf wie erfolgreich das Scouting dieses Vereins ist. Sie holen absolut unbekannte Spieler, die sie später für ein vielfaches an Spitzenclubs weiter verkaufen. Ihre Hauptbezugsquelle liegt in Skandinavien, aber auch Spieler aus anderen Ländern machen dort ihr Debut, bevor es weiter nach oben geht. Ruud van Nistelrooy (Real Madrid) wurde in 1998 für €350,000 geholt und in der Saison darauf für €6.3 Million an den PSV Eindhoven durchgereicht. Ein anderes Beispiel: Der Brasilianer Afonso Alves kam 2006 für €4.5 Million und ging 2008 für 12.7 Million Pfund zum englischen Middlesbrough. 2007 war er mit 34 Toren Torschützenkönig der Eredivisie. Weltweite Bekanntheit erhielt er durch seine 7 Tore im Duell gegen Heracles Almelo am 7. Oktober 2007. Weitere bekannte Spieler, die bei Herrenveen unter Vertrag waren: Marcus Allbäck, Jon Dahl Tomasson, Klaas-Jan Huntelaar …
Hiermit will ich nicht sagen, dass die Eintracht wie Heerenveen so eine Art Durchreiche sein sollte. Fakt ist aber, dass es Klubs gibt, die bewiesen haben beim Scouting sehr erfolgreich zu sein und warum sollte man von deren Know-How nicht profitieren?
Ich sage nicht, dass das der SC Heerenveen sollte sein. Ich sage nur, dass man mal in die Richtung einer strategischen Zusammenarbeit beim Scouting denken sollte.
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Suche zwei Steh- oder Sitzplätze (bis 25 Euro). Übergabe nur am Stadion möglich, da wir aus den Niederlanden kommen. Bitte PN an mich, dann schicke ich meine Handynummer

Attila_NL
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Das Spiel war tatsaechlich nicht super, zum Glueck standen wir hinten ziemlich sicher. Nur zwischen der 70 und 80 Minute kriegte ich es noch mal mit der Angst zu tun. Da lief alles gegen uns. So'n unkoordinierter Support hat auch was fuer sich, aber lieber waere mir natuerlich mit Megaphon gewesen.

Was mich ziemlich genervt hat war die Handykontrolle. Ich habe immer zwei bei mir (ein niederlaendisches und ein deutsches). Eins davon musste ich abgeben. Einer meinte: "Irgendwann kriegen wir alle vor dem Betreten des Stadions Handschellen an."  

Ich fand diese Choere mit "Fussballfans sind keine Verbrecher" immer ziemlich hirnrissig. Heute habe ich feste mitgebruellt. Man lernt halt nie aus. Auch nicht mit 57.
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Suche 2 Karten für mich und meinen Sohn im Gästebereich.  Meldung per PN
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Oxxebach eins auswischen, wo es nur geht, egal wie: mit Witzen, mit historischen Analysen, mit Schmähreden, aber am liebsten natürlich mit Toren …

Ok, bin ich dabei, bin schließlich ein Eintrachtfan, aber …

Der Idealist will, dass Oxxebach jedes Jahr absteigt, am liebsten bis in die 150. Liga. Der Realist weiß, dass er starke Gegner in seiner näheren Umgebung braucht um zu einsamer Spitze aufzulaufen. Das ist in der Wirtschaft so, auch in der Psychologie oder Religion und sonstwo. Das ist fast so ein Gesetz wie das mit der Schwerkraft. Es gilt auch im Fußball.
Deswegen meine Prophezeiung: In dem Jahr, in dem die Kickers in die Erste Bundesliga aufsteigen, wird die Eintracht Meister.

Wird’s bald.
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3:3
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Ehrlich gesagt, bin ich auch erst auf die Meldung reingefallen. Dabei hatte ich im Auto auf dem Weg zur Arbeit noch zu mir selbst gesagt: "Denk dran, heute ist 1. April, nicht gleich alles glauben, was du liest oder hörst".

Warum ich drauf reingefallen bin? Weil alles im Augenblick  zu schön um wahr zu sein ist und es kann nur noch schöner werden. Da kam mir so eine Enttäuschung überhaupt nicht recht.
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Warum? Weil es im Stehblock einfach schöner ist. Übergabe am Stadion, da wir aus Holland kommen. Nachricht über PIN mit Angabe Handynummer.

(Wenn wir dabei sind, hat es bisher immer Punkte in Duisburg gegeben! Also, bitte melden)

Attila_NL
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Als Alt-68er hätte ich früher gegen solchen Schwachsinn 'ne Demo organisiert. Jetzt mach ich das so, habe gerade www.äppelwoi.eu registriert.  www.ebbelwoi.eu war leider schon weg.
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schau auch mal hier nach

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_S...furt_am_Main

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_S...furt_am_Main

Die erste Liste ist aussagekräftiger. Ich kann aber bestätigen - als jemand der in Berlin und in Frankfurt gewohnt hat -, dass die Frankfurter nicht wie die Berliner ihrem Stadtteil eine Nummer geben. Wenn ein Berliner z.B. sagt: Ich wohne in SO36 oder in 61, sagt ein Frankfurter eher: ich komme aus Bornheim oder aus Niederrrad.

Gruss aus Holland
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Hallo Kommander,

auch von mir alles Gute. Nachher geht es nach Meppen. Werden einen auf Deine Gesundheit heben, leider im Emsland ohne Äppler.

Grüsse

Attila_NL
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Der Fußballgott ist ein anscheinend ein herrischer Gott. Er duldet keine anderen Götter neben sich. Muss man sich von ihm nicht unbedingt gefallen lassen.

Andererseits kann ich mir schon vorstellen, warum die Fifa das verbietet. Nehmen wir mal an ein Spieler rennt nach einem erzielten Treffer über den Platz mit einem T-Shirt, auf dem steht: „Satan rules“ oder ein Schalkespieler zeigt am Ende der Saison eine Fahne mit der Aufschrift: „Im nächsten Leben werden wir Meister“. Hoffentlich wird jetzt ein Torwart nicht bestraft, wenn er im Interview „Gott sei Dank habe ich den Elfmeter gehalten“ sagt.
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Wenn es sich irgendwie machen lässt (von wegen Arbeit) bin ich auch dabei, ist weniger als 2 Stunden Autofahrt von Amersfoort aus. Außerdem muss ich meine Fußballseele ein wenig pflegen, war damals beim Pokaldebakel in Meppen dabei ... ,-)