Bommer1974
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Bommer1974 schrieb:
Ein Turnier im Corona Camp, wie es die Engländer vorschlagen, ist in meinen Augen beinahe menschenverachtend. Die Spieler noch mehr als willenlose Tiere in der Manege?
Naja, mit dem Wort menschenverachtend wäre ich vorsichtig. Das was in Syrien oder im Jemen passiert ist menschenverachtend.
Ein paar Wochen untereinander kicken bei schönstem Sommerwetter und damit Geld einnehmen und Prämien kassieren klingt für mich nicht wie eine Strafe. Zumal die Spieler schon jetzt danach lechzen wieder auf dem Platz stehen zu dürfen.
Außerdem wäre ein bisschen Sport für die Bevölkerung als Ablenkung und Unterhaltung nicht schlecht und die Saison würde man auf sportlich faire Weise abschließen.
Ich weiß nicht was daran jetzt so schlimm wäre... außer die Tatsache das es sich um beschissene Geisterspiele handelt, aber da kommen wir sowieso nicht drumherum.
Ich bin immer im Waldstadion
Basaltkopp schrieb:
Ich bin immer im Waldstadion
Ich auch und ich verstehe nur bedingt, warum sich da so echauffiert wird, wenn sich doch alle hier im Forum der Geld orientierten Eintracht tummeln. Und mir soll keiner erzählen, die Eintracht wäre nicht auf diesem Zug.
Die gesamte Entwicklung kann man durchaus und zurecht in Frage stellen, aber wenn man schimpft, sollte man auch Alternativen nennen. Davon habe ich aber nichts gelesen.
Und wenn die Alternative ist, den Commerz nicht mitmachen zu wollen, müsste man auch den sportlichen Abstieg in Kauf nehmen. Und das wollte ich nicht...
Dann doch lieber der Zirkus
Ich plädiere nicht für den FCBä. Mir geht es nur um die Begriffe (Umsatz, Kosten, Gewinn) - ein hoher Umsatz bedeutet nicht gleichzeitig hoher Betrag auf dem Tagesgeldkonto.
Die 5 Mio müssen a) erst mal "erwirtschaftet" also eingenommen werden und b) nach Abzug der Kosten auch "übrig" sein.
Quelle der Daten FCBä Homepage für das Geschäftsjahr 2018 / 2019:
FC Bayern München Konzern
Gesamteinnahmen 2018 / 2019 750,4 Millionen Euro
Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 146,1 Millionen Euro
Gewinn vor Steuern (EBT) 75,3 Millionen Euro
Gewinn nach Steuern (Jahresüberschuss) 52,5 Millionen Euro
Demnach wären es 10% vom Gewinn ... so .. ich bin kein Steuerberater und habe keine wie die 5 Mio wieder steuerlich mindern sind. Spielt auch keine Rolle.
Die 5 Mio müssen a) erst mal "erwirtschaftet" also eingenommen werden und b) nach Abzug der Kosten auch "übrig" sein.
Quelle der Daten FCBä Homepage für das Geschäftsjahr 2018 / 2019:
FC Bayern München Konzern
Gesamteinnahmen 2018 / 2019 750,4 Millionen Euro
Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 146,1 Millionen Euro
Gewinn vor Steuern (EBT) 75,3 Millionen Euro
Gewinn nach Steuern (Jahresüberschuss) 52,5 Millionen Euro
Demnach wären es 10% vom Gewinn ... so .. ich bin kein Steuerberater und habe keine wie die 5 Mio wieder steuerlich mindern sind. Spielt auch keine Rolle.
Davon ausgehend, dass sie die 5 MEUR als Spende oder was auch immer für eine Betriebsausgabe geltend machen können, ist der Betrag, reduziert um die Steuerersparnis das, was den FCB treffen würde, also etwas mehr als 3.5 MEUR...
Folglich etwa das Gehalt des Ersatzbusfahrers
Folglich etwa das Gehalt des Ersatzbusfahrers
Bommer1974 schrieb:
Ich glaube, wir lassen es so stehen, es ist glaube ich eine lohnenswerte Diskussion, die aber hier zu weit führen würde.
Meinetwegen.
Es sei aber abschließend noch vermerkt, dass wir in einem Land leben, in dem es jede Menge Vorschriften und Vorgaben gibt, ohne dass wir in der Planwirtschaft gelandet wären. Es ist deiner nicht würdig, dass du dieses Schwachsinnsargument (Neue ökologische und gerechte Wirtschaftsordnung = Kommunismus und Planwirtschaft) anwendest.
Wir haben sogar einen Atomausstieg geschafft, ohne dass das Licht ausging und Gulags eröffnet wurden. Wer hätte das gedacht.
WuerzburgerAdler schrieb:
Es ist deiner nicht würdig, dass du dieses Schwachsinnsargument (Neue ökologische und gerechte Wirtschaftsordnung = Kommunismus und Planwirtschaft) anwendest.
...das hast Du jetzt schön gesagt und ich gebe Dir erneut Recht, dass dies (meins) kein Argument ist, das habe ich auch nicht als "Fakt" verkauft, aber ich stehe staatlichen Regulativen immer kritisch gegenüber. Dabei sehe ich durchaus den Widerspruch zu den aktuellen Entwicklungen und Einschränkungen, aber hier heiligt in meinen Augen der Zweck nahezu alle Mittel und mir gefällt das aufkeimende "mimimi" überhaupt nicht... Vielleicht "noch"!
Dein genanntes Ziel (die Umwelt) ist es sicher wert, dafür auch zu regulieren, das will ich nicht in Frage stellen und Dein Argument, dass auch andere Punkte da zum Erfolg geführt haben, ist absolut valide. Punkt für Dich (wobei ich hier ausnahmsweise nicht in einem Wettkampfmodus bin).
Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen und ich gebe auch gern zu, dass ich beim Ruf nach staatlicher Regelung häufig fast aus Prinzip die Gegenposition einnehme... Sicher nicht immer richtig, sicher nicht immer falsch...
Ich rieche immernoch Ironie bei Dir, aber egal, ich finde es lustig
Bommer1974 schrieb:
Ja, dass nun Alles (wegen Corona) still steht, zeigt, dass Stillstand weniger Umweltbelastung mit sich bringt. Klaro, na und? Dass wir diesen Stillstand im "Normalzustand" nicht haben, hat doch mit dem Kapitalismus oder Neoliberalismus nicht viel zu tun, oder doch?
Ja womit denn sonst?
Ein Beispiel:
Warum glaubst du, dass Landwirte mit ihrem Superdünger das Grundwasser verseuchen und Tiere auf engstem Raum zusammenpferchen, so viele, wie es nur irgend geht? Weil sie Idioten sind? Nein - weil auch sie wachsen müssen, um im "Wettbewerb" mithalten zu können, weil je mehr Tiere sie haben und je mehr Quadratmeter sie beackern, desto rationeller die Produktion, desto höher die Zuschüsse, die sie erhalten, desto höher der Gewinn. Die Folge: Monikulturen, Überproduktionen, Preisverfall, vergiftete Böden und Tiere, Tierquälerei, verseuchtes Grundwasser, schlechte Lebensmittel. Aber halt billig.
Das macht der Turbo-Kapitalismus mit uns und (fast) allen ist es egal. Und das war nur ein Beispiel.
Zurück zu Corona: Das, was wir jetzt erfahren, mit eigenen Augen sehen, sollten wir, so weit es irgend geht, zu konservieren versuchen. Die Erfahrung gemacht zu haben, dass es eigentlich eine Scheißidee ist, mit dem Auto in die Alpen zu brettern, nur um in einem Partynest abzufeiern und sich zuzulitern. Festzustellen, wie angenehm ein Tag ohne Fluglärm sein kann oder ein Tag in der City mit diesem geringen Verkehrsaufkommen.
Oder aber, ob Windräder nicht vielleicht doch das kleinere Übel sind im Vergleich zu Kohlekraftwerken. Oder ob man es immer noch einfach so zulassen soll, dass Hunderttausende auf Kosten von Billigstlöhnern in Heerscharen die Ozeane bevölkern.
Und ob es nicht vielleicht doch eine Chance gibt, die Klima-Apokalypse für unsere Nachkommen doch noch abzuwenden. Corona hat gezeigt, dass es eine Chance gibt. Nach Corona werden, wenn alle wieder in der Tretmühle stecken, die meisten diese Erfahrung wieder vergessen haben.
WuerzburgerAdler schrieb:
Ja womit denn sonst?
WuerzburgerAdler schrieb:
Ja womit denn sonst?
Ich verstehe Deine Sicht und Argumente, aber ich teile eben die Auffassung nicht, dass ein stärker eingreifender, regulierender Staat hier die Lösung wäre (ich habe unterstellt, dass das die Prämisse wäre, wenn der Kapitalismus abzulösen sei, um diese Probleme zu lösen).
Welche Option wäre es denn, die ein Regulativ hier hätte. Vorgaben an den Landwirt, wie er zu arbeiten hätte. Ich will das nicht, weil ich Angst hätte vor Verhältnissen, wie in der Planwirtschaft. Das gefällt eben auch nicht jedem und in meinen Augen liegt es in der Natur des Menschen nach mehr (Profit?) zu streben. Unabhängig vom System, wenn die Freiheit gegeben ist. Und die einzuschränken, gefällt eben auch nicht jedem. Schränkt man die Freiheiten nicht oder wenig ein, wäre auch der Umwelt insoweit nach meiner These nicht geholfen.
In meinen Augen geht es eher um Aufklärung und den "gesunden" Menschenverstand. Damit sind wir dann in Deinem zweiten Abschnitt. Das stimmt alles, was Du da sagst und dann sind wir auch bei Greta oder den Umweltaktivisten (jedenfalls den nicht aggressiven) wenn es um Aufklärung geht.
Ich zahle, vermeintlich der Umwelt oder den Tieren zuliebe, lieber das doppelte für meie Eier oder mein Fleisch, weil ich es kann. Aber das geht eben auch nicht jedem so und dann sind wir ganz schnell beim Verzicht und ob das jeder will in einer freien Welt, ich weiss nicht....
Ich glaube, wir lassen es so stehen, es ist glaube ich eine lohnenswerte Diskussion, die aber hier zu weit führen würde.
Bommer1974 schrieb:
Ich glaube, wir lassen es so stehen, es ist glaube ich eine lohnenswerte Diskussion, die aber hier zu weit führen würde.
Meinetwegen.
Es sei aber abschließend noch vermerkt, dass wir in einem Land leben, in dem es jede Menge Vorschriften und Vorgaben gibt, ohne dass wir in der Planwirtschaft gelandet wären. Es ist deiner nicht würdig, dass du dieses Schwachsinnsargument (Neue ökologische und gerechte Wirtschaftsordnung = Kommunismus und Planwirtschaft) anwendest.
Wir haben sogar einen Atomausstieg geschafft, ohne dass das Licht ausging und Gulags eröffnet wurden. Wer hätte das gedacht.
propain schrieb:Natiwillmit schrieb:
Und was macht der Staat wenn man versucht die Wucherpreise zu umgehen? Er erhebt selbst einen Wucherzoll.
Wieso sagt der Staat nicht, "OK ist eine Notsituation, bestellt euch Masken, Desinfektionsmittel und Klopapier im Ausland, ihr dürft es Zollfrei einführen"?
Weil er dann daran nichts verdient!
Menschlich und fair ist das in meinen Augen nicht.
Was ein Blödsinn!
Das kommt noch dazu, der Staat verdient daran direkt eh nix, weil es nicht umsonst EUST heißt, also Euroumsatzsteuer.
Vael schrieb:
weil es nicht umsonst EUST heißt, also Euroumsatzsteuer
...nicht ernst gemeint, oder?
Bommer1974 schrieb:Vael schrieb:
weil es nicht umsonst EUST heißt, also Euroumsatzsteuer
...nicht ernst gemeint, oder?
Nein
Ein Dusselkommentar sondergleichen und ich entschuldige mich dafür natürlich Einfuhrumsatzsteuer, da war ich gedanklich wohl auf tiefsten Nivea(u) und ich entschuldige mich dafür. Türlich geht das an den Staat.
Dein Beitrag lässt mich etwas ratlos zurück.
Von Entscheidungen hat niemand gesprochen, wohl aber von Nachdenken und Diskussionen. Und da finde ich das Beispiel Umwelt mitnichten fehl am Platz, weil dieses Thema mit der Pandemie in direktem und erfahrbarem Zusammenhang steht. Wann haben wir jemals derart krass die Unterschiede zwischen der zerstörerischen Kraft unserer Wohlstands- und Genussgesellschaft auf die Umwelt und das Ausbleiben derselben erlebt? Denk nur beispielhaft an die Bilder aus Venedig. Das festzustellen und darüber zu reden nennst du Populismus und Panikmache. Das ist schon ein starkes Stück.
Wann willst du denn damit anfangen, über solche Themen nachzudenken? Wenn alles wieder beim alten ist? Wenn die Kreuzfahrtsaison ihren Betrieb wieder aufgenommen und die Autobahnen wieder voll sind? Wenn die Wirtschaft in ihren alten Gleisen wieder auf Betriebstemperatur ist?
Vollkommen verblüfft hast du mich mit diesem Satz:
Du weißt nicht, was wir daraus lernen sollen? Ja denkst du denn, das bleibt alles so, wenn das Virus erst einmal besiegt ist? Ob Umwelt, Wirtschaft oder andere Themen: nach der Krise wird es ein zurück zum status quo geben, business as usual. Wenn wir nicht JETZT anfangen, darüber zu sprechen und nachzudenken. Was das mit Aktionismus zu tun haben soll - keine Ahnung.
Von Entscheidungen hat niemand gesprochen, wohl aber von Nachdenken und Diskussionen. Und da finde ich das Beispiel Umwelt mitnichten fehl am Platz, weil dieses Thema mit der Pandemie in direktem und erfahrbarem Zusammenhang steht. Wann haben wir jemals derart krass die Unterschiede zwischen der zerstörerischen Kraft unserer Wohlstands- und Genussgesellschaft auf die Umwelt und das Ausbleiben derselben erlebt? Denk nur beispielhaft an die Bilder aus Venedig. Das festzustellen und darüber zu reden nennst du Populismus und Panikmache. Das ist schon ein starkes Stück.
Wann willst du denn damit anfangen, über solche Themen nachzudenken? Wenn alles wieder beim alten ist? Wenn die Kreuzfahrtsaison ihren Betrieb wieder aufgenommen und die Autobahnen wieder voll sind? Wenn die Wirtschaft in ihren alten Gleisen wieder auf Betriebstemperatur ist?
Vollkommen verblüfft hast du mich mit diesem Satz:
Bommer1974 schrieb:
Das Beispiel Umwelt ist doch hier komplett fehl am Platz oder warum mischst Du das nun mit dem Virus zusammen. Ja, das eine (Virus) führt zum anderen (weniger Emissionen) aber da führt was schlechtes zu etwas gutem... Mir erschließt sich nicht, was ich nun daraus lernen soll im Zusammenhag mit der Diskussion über den Neoliberalismus.
Du weißt nicht, was wir daraus lernen sollen? Ja denkst du denn, das bleibt alles so, wenn das Virus erst einmal besiegt ist? Ob Umwelt, Wirtschaft oder andere Themen: nach der Krise wird es ein zurück zum status quo geben, business as usual. Wenn wir nicht JETZT anfangen, darüber zu sprechen und nachzudenken. Was das mit Aktionismus zu tun haben soll - keine Ahnung.
Naja, ich glaube, Du selbst bist hier eventuell nicht der richtige Addressat für meine Gedanken, weil ich Deinen Überlegungen im Grundsatz schon zustimmen kann und das "Diskutieren und Überlegen" nicht plump abtun will.
Mir geht es darum, dass es in einer Situation, in der die Politik sehr unter Druck steht und in meinen Augen hervorragend reagiert und mit rationaler Herangehensweise kurzfristige Entscheidungen trifft (und treffen muss) kein Platz ist, das vermeintlich falsche System in Frage zu stellen und nun pauschal auf die Neoliberalisten (und Umweltsünder) zu hacken. Das halte ich für Populismus, weil sich Systemgegner etwas zunutze machen, was damit gar nix zu tun hat.
Deinen Argumenten ist sicher wenig bis Nichts entgegen zu halten. Ich finde aber, dass einige (und nicht nur hier im Forum) sich die Situation zu nutze machen wollen, um die Diskussion zu einem Umbruch zu starten. Das finde ich nicht in Ordnung. Ob Du Dich hiervon ausnehmen kannst und willst, musst Du entscheiden. Ich halte Dich explizit nicht für einen der Populisten, die ich hier ankreide...
Ich halte eine Entscheidung NACH der Krise schlichtweg für besser möglich, weil ich dann auch mehr weiss und die Erkenntnisse nutzen kann.
Wenn ich (oder besser andere) hier den Wirtschaftskreislauf oder den Kapitalismus anprangere (ohne Wertung) dann ist das aktuell leicht. Wenn aber nach 6 Monaten Shut-Down (wer weiss, ob es soweit kommt, auch ohne Wertung) die Welt zusammen bricht und der Wohlstand ALLER verloren geht, dann können vermutlich auch Teile des so bösen Kapitalismus als Argumente herangezogen werden, dass nicht alles schlecht ist/war.
Zum Thema Umwelt und Corona. Ich halte es sogar für sehr großen Populismus, die Corona Krise nun als positives Argument heranzuziehen, die Umweltbelastung anzuprangern. Ja, dass nun Alles (wegen Corona) still steht, zeigt, dass Stillstand weniger Umweltbelastung mit sich bringt. Klaro, na und? Dass wir diesen Stillstand im "Normalzustand" nicht haben, hat doch mit dem Kapitalismus oder Neoliberalismus nicht viel zu tun, oder doch?
Auch in einer Welt ohne diese beiden Phänomene wäre mit großer Wahrscheinlichkeit kein Platz dafür, unsere Fabriken zu schließen und die Umwelt derart zu entlasten.
Ich mchte nur die Zusammenhänge des einen mit dem Anderen als Grundsatz nicht gelten lassen. Die Auswirkungen stelle ich mitnichten in Frage und ich freue ich auch, wenn in Venedig plötzlich wieder Fische in den Kanälen schwimmen bzw. sichtbar sind....
Zusammegefasst: Corona ist keine Ausgeburt des Neolibealismus und die Abschaffung Dessen in meine Augen auch nicht die Lösung der aktuellen Sorgen um die Welt...
Mir geht es darum, dass es in einer Situation, in der die Politik sehr unter Druck steht und in meinen Augen hervorragend reagiert und mit rationaler Herangehensweise kurzfristige Entscheidungen trifft (und treffen muss) kein Platz ist, das vermeintlich falsche System in Frage zu stellen und nun pauschal auf die Neoliberalisten (und Umweltsünder) zu hacken. Das halte ich für Populismus, weil sich Systemgegner etwas zunutze machen, was damit gar nix zu tun hat.
Deinen Argumenten ist sicher wenig bis Nichts entgegen zu halten. Ich finde aber, dass einige (und nicht nur hier im Forum) sich die Situation zu nutze machen wollen, um die Diskussion zu einem Umbruch zu starten. Das finde ich nicht in Ordnung. Ob Du Dich hiervon ausnehmen kannst und willst, musst Du entscheiden. Ich halte Dich explizit nicht für einen der Populisten, die ich hier ankreide...
Ich halte eine Entscheidung NACH der Krise schlichtweg für besser möglich, weil ich dann auch mehr weiss und die Erkenntnisse nutzen kann.
Wenn ich (oder besser andere) hier den Wirtschaftskreislauf oder den Kapitalismus anprangere (ohne Wertung) dann ist das aktuell leicht. Wenn aber nach 6 Monaten Shut-Down (wer weiss, ob es soweit kommt, auch ohne Wertung) die Welt zusammen bricht und der Wohlstand ALLER verloren geht, dann können vermutlich auch Teile des so bösen Kapitalismus als Argumente herangezogen werden, dass nicht alles schlecht ist/war.
Zum Thema Umwelt und Corona. Ich halte es sogar für sehr großen Populismus, die Corona Krise nun als positives Argument heranzuziehen, die Umweltbelastung anzuprangern. Ja, dass nun Alles (wegen Corona) still steht, zeigt, dass Stillstand weniger Umweltbelastung mit sich bringt. Klaro, na und? Dass wir diesen Stillstand im "Normalzustand" nicht haben, hat doch mit dem Kapitalismus oder Neoliberalismus nicht viel zu tun, oder doch?
Auch in einer Welt ohne diese beiden Phänomene wäre mit großer Wahrscheinlichkeit kein Platz dafür, unsere Fabriken zu schließen und die Umwelt derart zu entlasten.
Ich mchte nur die Zusammenhänge des einen mit dem Anderen als Grundsatz nicht gelten lassen. Die Auswirkungen stelle ich mitnichten in Frage und ich freue ich auch, wenn in Venedig plötzlich wieder Fische in den Kanälen schwimmen bzw. sichtbar sind....
Zusammegefasst: Corona ist keine Ausgeburt des Neolibealismus und die Abschaffung Dessen in meine Augen auch nicht die Lösung der aktuellen Sorgen um die Welt...
Bommer1974 schrieb:
Ja, dass nun Alles (wegen Corona) still steht, zeigt, dass Stillstand weniger Umweltbelastung mit sich bringt. Klaro, na und? Dass wir diesen Stillstand im "Normalzustand" nicht haben, hat doch mit dem Kapitalismus oder Neoliberalismus nicht viel zu tun, oder doch?
Ja womit denn sonst?
Ein Beispiel:
Warum glaubst du, dass Landwirte mit ihrem Superdünger das Grundwasser verseuchen und Tiere auf engstem Raum zusammenpferchen, so viele, wie es nur irgend geht? Weil sie Idioten sind? Nein - weil auch sie wachsen müssen, um im "Wettbewerb" mithalten zu können, weil je mehr Tiere sie haben und je mehr Quadratmeter sie beackern, desto rationeller die Produktion, desto höher die Zuschüsse, die sie erhalten, desto höher der Gewinn. Die Folge: Monikulturen, Überproduktionen, Preisverfall, vergiftete Böden und Tiere, Tierquälerei, verseuchtes Grundwasser, schlechte Lebensmittel. Aber halt billig.
Das macht der Turbo-Kapitalismus mit uns und (fast) allen ist es egal. Und das war nur ein Beispiel.
Zurück zu Corona: Das, was wir jetzt erfahren, mit eigenen Augen sehen, sollten wir, so weit es irgend geht, zu konservieren versuchen. Die Erfahrung gemacht zu haben, dass es eigentlich eine Scheißidee ist, mit dem Auto in die Alpen zu brettern, nur um in einem Partynest abzufeiern und sich zuzulitern. Festzustellen, wie angenehm ein Tag ohne Fluglärm sein kann oder ein Tag in der City mit diesem geringen Verkehrsaufkommen.
Oder aber, ob Windräder nicht vielleicht doch das kleinere Übel sind im Vergleich zu Kohlekraftwerken. Oder ob man es immer noch einfach so zulassen soll, dass Hunderttausende auf Kosten von Billigstlöhnern in Heerscharen die Ozeane bevölkern.
Und ob es nicht vielleicht doch eine Chance gibt, die Klima-Apokalypse für unsere Nachkommen doch noch abzuwenden. Corona hat gezeigt, dass es eine Chance gibt. Nach Corona werden, wenn alle wieder in der Tretmühle stecken, die meisten diese Erfahrung wieder vergessen haben.
Tafelberg schrieb:LDKler_ schrieb:
Die Profiteure des Istzustands gehen lieber über Leichen, anstatt von ihrem Reichtum abzugeben.
diese Art der Diskussion gefällt mir nicht
Wenn in den USA trotz Corona Gesetze durchgedrückt werden, die Millionen von Menschen die Lebensmittelmarken wegnehmen und Senatoren sich weigern Arbeitslosen für 4 Monate etwas mehr zu unterstützen, wenn in Polen trotz Corona man stramm Richtung Diktatur marschiert, wenn ein Dieter Nuhr trotz Corona davon faselt, dass die Jugend die Schnauze halten soll, weil ja die Alten alles bezahlt haben, dann ist diese Aussage bedauerlicherweise korrekt.
Ob es einem gefällt oder nicht.
Wobei ich glaube, dass vielen "Profiteuren des Istzustandes" gar nicht bewusst ist, was Ihre Handlungen bedeuten.
Und de facto sind wir alle hier Profiteure.
Billige Klamotten, billige Nahrung, billige Technik, kostenloser Versand, kostenloser Kundensupport etc.
Übermäßiger Konsum zum 0-Tarif ist zum Credo unseres Systems geworden.
Das kreide ich nicht nur denen in ihren Elfenbeintürmen an, das haben wir als Gesellschaft so entschieden.
Ich alter Soze hoffe ja, dass bei der SPD irgendwann mal einer kommt und wieder für eine soziale Marktwirtschaft kämpft, aber ich bin auch Katholik, also gewohnt, dass der Heiland nicht auftaucht.
Und ich glaube auch nicht, dass sich etwas verändert, denn bis Idealisten an Schalthebeln sitzen, sind sie keine Idealisten mehr.
SemperFi schrieb:Tafelberg schrieb:LDKler_ schrieb:
Die Profiteure des Istzustands gehen lieber über Leichen, anstatt von ihrem Reichtum abzugeben.
diese Art der Diskussion gefällt mir nicht
Wenn in den USA trotz Corona Gesetze durchgedrückt werden, die Millionen von Menschen die Lebensmittelmarken wegnehmen und Senatoren sich weigern Arbeitslosen für 4 Monate etwas mehr zu unterstützen, wenn in Polen trotz Corona man stramm Richtung Diktatur marschiert, wenn ein Dieter Nuhr trotz Corona davon faselt, dass die Jugend die Schnauze halten soll, weil ja die Alten alles bezahlt haben, dann ist diese Aussage bedauerlicherweise korrekt.
Ob es einem gefällt oder nicht.
Wobei ich glaube, dass vielen "Profiteuren des Istzustandes" gar nicht bewusst ist, was Ihre Handlungen bedeuten.
Und de facto sind wir alle hier Profiteure.
Billige Klamotten, billige Nahrung, billige Technik, kostenloser Versand, kostenloser Kundensupport etc.
Übermäßiger Konsum zum 0-Tarif ist zum Credo unseres Systems geworden.
Das kreide ich nicht nur denen in ihren Elfenbeintürmen an, das haben wir als Gesellschaft so entschieden.
Ich alter Soze hoffe ja, dass bei der SPD irgendwann mal einer kommt und wieder für eine soziale Marktwirtschaft kämpft, aber ich bin auch Katholik, also gewohnt, dass der Heiland nicht auftaucht.
Und ich glaube auch nicht, dass sich etwas verändert, denn bis Idealisten an Schalthebeln sitzen, sind sie keine Idealisten mehr.
Das ist schon deutlich besser argumentiert...
Tafelberg schrieb:LDKler_ schrieb:
Die Profiteure des Istzustands gehen lieber über Leichen, anstatt von ihrem Reichtum abzugeben.
diese Art der Diskussion gefällt mir nicht
Mir auch nicht.
Das ist in meinen Augen schlichtweg polemischer, provokativer Mist und erlaubt keinerlei sachliche Auseinandersetzung!
Bommer1974 schrieb:
Ich denke, es ist nicht gut, wenn diese Diskussion genau IN der Krise geführt wird. Danach kann und muss man über Sinn oder Unsinn von Änderungen sicher sprechen.
Warum eigentlich nicht IN der Krise darüber reden?
Nimm das Beispiel Umwelt. Das, was jetzt passiert, hätten sich auch die verrücktesten Umweltschützer nicht vorstellen können: einen plötzlichen, rapiden Rückgang der zerstörerischen Emissionen, sodass sogar Deutschland sein CO2-Ziel urplötzlich doch noch erreichen kann - was in immer weitere Ferne gerückt schien.
Und warum sollten wir nicht JETZT darüber reden, wie es weitergeht, wenn der Impfstoff gefunden oder die Welt sich aus anderen Gründen wieder "nomal" dreht? Weitermachen wie vorher? Dann war diese Atempause, die wir unserem Planeten und somit uns allen "gegönnt" haben, für die Katz und eine unwiderbringliche Chance für einen Neubeginn vertan.
Denn dann wird es, wenn wir das nicht JETZT thematisieren, nur darum gehen, verlorene Gewinne und versäumt geglaubte Genüsse wieder herein- bzw. nachzuholen. Dann haben wir aus dieser Krise nichts gemacht und die Chance, etwas Positives, das jeder Krise innewohnt, zu erkennen, jämmerlich vertan.
Und dazu gehört selbstverständlich auch das Nachdenken JETZT über Wirtschaftsformen, Lieferketten, Globalisierung oder Regionalisierung, Zentralisierung oder Dezentralisierung und was uns noch alles diese Krise zu lehren versucht hat.
Wir müssen es nur verstehen. Dafür haben wir Augen, Ohren und ein Gehirn. Und wir sollten JETZT darüber nachdenken. JETZT ist genau der richtige Zeitpunkt.
WuerzburgerAdler schrieb:
Warum eigentlich nicht IN der Krise darüber reden?
Weil es in meiner Ratio nicht sinnvoll ist, Entscheidungen unter Druck zu treffen, weil es gerade opportun ist und die Systemgegner das gefundene Fressen nutzen, um ihre Argumente zu frisieren.
Ich würde derartige Entscheidungen immer retrospektiv unter Berücksichtigung des gelernten treffen. Die Entscheidung, ein gesamtes politisches System in Frage zu stellen JETZT zu trefefn zu wollen, halte ich für puren Populismus und Panikmache. Das ist exakt das, was den Politikern an andrer Stelle vorgehalten wird, dass sie sich nun aus Machtgeilheit einmischen...
Das Beispiel Umwelt ist doch hier komplett fehl am Platz oder warum mischst Du das nun mit dem Virus zusammen. Ja, das eine (Virus) führt zum anderen (weniger Emissionen) aber da führt was schlechtes zu etwas gutem... Mir erschließt sich nicht, was ich nun daraus lernen soll im Zusammenhag mit der Diskussion über den Neoliberalismus.
Ich mag Dich und Deine Beiträge hier, also bitte nicht tfalsch verstehen, ich bin auch kein Weltverbesserer (oder will das jedenfalls nicht sein). Ich versuche nur, meine Ansicht zu streuen, dass ich jedweden Aktionimus auch in Frage stellen darf, wenn er auf aktuellen Entwicklungen argumentiert wird und nicht zwingend nötig ist. Das gilt in beide Richtungen... Am Ende will hoffentlich jeder die maximale Zufriedenheit für möglichst viele Menschen.
Dein Beitrag lässt mich etwas ratlos zurück.
Von Entscheidungen hat niemand gesprochen, wohl aber von Nachdenken und Diskussionen. Und da finde ich das Beispiel Umwelt mitnichten fehl am Platz, weil dieses Thema mit der Pandemie in direktem und erfahrbarem Zusammenhang steht. Wann haben wir jemals derart krass die Unterschiede zwischen der zerstörerischen Kraft unserer Wohlstands- und Genussgesellschaft auf die Umwelt und das Ausbleiben derselben erlebt? Denk nur beispielhaft an die Bilder aus Venedig. Das festzustellen und darüber zu reden nennst du Populismus und Panikmache. Das ist schon ein starkes Stück.
Wann willst du denn damit anfangen, über solche Themen nachzudenken? Wenn alles wieder beim alten ist? Wenn die Kreuzfahrtsaison ihren Betrieb wieder aufgenommen und die Autobahnen wieder voll sind? Wenn die Wirtschaft in ihren alten Gleisen wieder auf Betriebstemperatur ist?
Vollkommen verblüfft hast du mich mit diesem Satz:
Du weißt nicht, was wir daraus lernen sollen? Ja denkst du denn, das bleibt alles so, wenn das Virus erst einmal besiegt ist? Ob Umwelt, Wirtschaft oder andere Themen: nach der Krise wird es ein zurück zum status quo geben, business as usual. Wenn wir nicht JETZT anfangen, darüber zu sprechen und nachzudenken. Was das mit Aktionismus zu tun haben soll - keine Ahnung.
Von Entscheidungen hat niemand gesprochen, wohl aber von Nachdenken und Diskussionen. Und da finde ich das Beispiel Umwelt mitnichten fehl am Platz, weil dieses Thema mit der Pandemie in direktem und erfahrbarem Zusammenhang steht. Wann haben wir jemals derart krass die Unterschiede zwischen der zerstörerischen Kraft unserer Wohlstands- und Genussgesellschaft auf die Umwelt und das Ausbleiben derselben erlebt? Denk nur beispielhaft an die Bilder aus Venedig. Das festzustellen und darüber zu reden nennst du Populismus und Panikmache. Das ist schon ein starkes Stück.
Wann willst du denn damit anfangen, über solche Themen nachzudenken? Wenn alles wieder beim alten ist? Wenn die Kreuzfahrtsaison ihren Betrieb wieder aufgenommen und die Autobahnen wieder voll sind? Wenn die Wirtschaft in ihren alten Gleisen wieder auf Betriebstemperatur ist?
Vollkommen verblüfft hast du mich mit diesem Satz:
Bommer1974 schrieb:
Das Beispiel Umwelt ist doch hier komplett fehl am Platz oder warum mischst Du das nun mit dem Virus zusammen. Ja, das eine (Virus) führt zum anderen (weniger Emissionen) aber da führt was schlechtes zu etwas gutem... Mir erschließt sich nicht, was ich nun daraus lernen soll im Zusammenhag mit der Diskussion über den Neoliberalismus.
Du weißt nicht, was wir daraus lernen sollen? Ja denkst du denn, das bleibt alles so, wenn das Virus erst einmal besiegt ist? Ob Umwelt, Wirtschaft oder andere Themen: nach der Krise wird es ein zurück zum status quo geben, business as usual. Wenn wir nicht JETZT anfangen, darüber zu sprechen und nachzudenken. Was das mit Aktionismus zu tun haben soll - keine Ahnung.
Bommer1974 schrieb:Und das mit Recht! Das ist ja das Perverse!!! In den Systemgrenzen gedacht, ist die Sichtwiese total verständlich. Entweder Shutdown aufheben oder ich verliere meine Existenz. Dass es einen dritten, anderen Weg gibt, der ihre Existenz plus Opa und Oma rettet, ist diesen Menschen nicht bewusst, weil das kontinuierlich aus der Diskussion herausgehalten wird. Die Profiteure des Istzustands gehen lieber über Leichen, anstatt von ihrem Reichtum abzugeben.
Wäre ich Friseur, Gastwirt oder hätte ein Reisebüro (nur Beispiele) würde ich das ggf. anders sehen... Und das ausdrücklich trotz potentieller Corona Opfer...
LDKler_ schrieb:Bommer1974 schrieb:Und das mit Recht! Das ist ja das Perverse!!! In den Systemgrenzen gedacht, ist die Sichtwiese total verständlich. Entweder Shutdown aufheben oder ich verliere meine Existenz. Dass es einen dritten, anderen Weg gibt, der ihre Existenz plus Opa und Oma rettet, ist diesen Menschen nicht bewusst, weil das kontinuierlich aus der Diskussion herausgehalten wird. Die Profiteure des Istzustands gehen lieber über Leichen, anstatt von ihrem Reichtum abzugeben.
Wäre ich Friseur, Gastwirt oder hätte ein Reisebüro (nur Beispiele) würde ich das ggf. anders sehen... Und das ausdrücklich trotz potentieller Corona Opfer...
Nun, Du kämpfst, wenn ich Deine Beiträge richtig deute, einen engagierten Kampf, den Neoliberalismus zu kritisieren und nach einem "stärkeren" Staat zu rufen in diesen Zeiten.
Die meinerseits beispielhaft genannten Berufsgruppen sind aber auch Teil des NL und als Individuen auch lange gut darin aufgehoben und aufgegangen.
Ob oder inwieweit man das gut findet, sie in einer Krise wie dieser mehr oder weniger ohne Gegenleistung aus Solidarität aufzufangen, oder eben nicht, ist halt eine politische Frage, die Du für Dich scheinbar beantwortet hast.
Es ist eben leicht und auch opportun, dagegen zu wettern, wenn milliardenschwere Banken vom Staat gerettet werden. Es ist schwieriger, dagegen zu wettern, wenn der Staat die vermeintlich kleinen auffängt.
Ich denke, es ist nicht gut, wenn diese Diskussion genau IN der Krise geführt wird. Danach kann und muss man über Sinn oder Unsinn von Änderungen sicher sprechen.
Bommer1974 schrieb:
Ich denke, es ist nicht gut, wenn diese Diskussion genau IN der Krise geführt wird. Danach kann und muss man über Sinn oder Unsinn von Änderungen sicher sprechen.
Warum eigentlich nicht IN der Krise darüber reden?
Nimm das Beispiel Umwelt. Das, was jetzt passiert, hätten sich auch die verrücktesten Umweltschützer nicht vorstellen können: einen plötzlichen, rapiden Rückgang der zerstörerischen Emissionen, sodass sogar Deutschland sein CO2-Ziel urplötzlich doch noch erreichen kann - was in immer weitere Ferne gerückt schien.
Und warum sollten wir nicht JETZT darüber reden, wie es weitergeht, wenn der Impfstoff gefunden oder die Welt sich aus anderen Gründen wieder "nomal" dreht? Weitermachen wie vorher? Dann war diese Atempause, die wir unserem Planeten und somit uns allen "gegönnt" haben, für die Katz und eine unwiderbringliche Chance für einen Neubeginn vertan.
Denn dann wird es, wenn wir das nicht JETZT thematisieren, nur darum gehen, verlorene Gewinne und versäumt geglaubte Genüsse wieder herein- bzw. nachzuholen. Dann haben wir aus dieser Krise nichts gemacht und die Chance, etwas Positives, das jeder Krise innewohnt, zu erkennen, jämmerlich vertan.
Und dazu gehört selbstverständlich auch das Nachdenken JETZT über Wirtschaftsformen, Lieferketten, Globalisierung oder Regionalisierung, Zentralisierung oder Dezentralisierung und was uns noch alles diese Krise zu lehren versucht hat.
Wir müssen es nur verstehen. Dafür haben wir Augen, Ohren und ein Gehirn. Und wir sollten JETZT darüber nachdenken. JETZT ist genau der richtige Zeitpunkt.
Die obige Diskussion, inwieweit der Lockdown gegen die möglichen Opfer der getöteten Wirtschaft abzuwägen ist oder wäre, ist doch schon in aller Munde.
Ich verstehe nicht, warum das so emotionalisiert wird. Ich denke, hier haben entweder beide oder keiner Recht.
Mich stört, dass seitens derjenigen, die ein potentielles Lockern zugunsten der Wirtschaft rigoros ablehnen, moralische Totschlagargumente angeführt werden. Wenn der Blick nämlich nur auf das Geld und die Wirtschaft als Solches gelenkt wird (die potentiellen Opfer also fast geleugnet werden, weil sie deutlich weniger offensichtlich sind und sie sich auch nicht über Aktionen (um nicht zu sagen Aktionismus) vermeintlich steuern lassen) kann man nicht diskutieren.
Ich bin persönlich NICHT für eine Lockerung, um die Wirtschaft kurzfristig zu retten. Aber das ist in erster Linie deswegen so, weil es mir trotz der Maßnahmen nach wie vor gut geht und mir ein Lockern (noch) sehr wenig bringen würde (Vorlieben, wie Fussball, Kneipe oder Konzerte sowieso außen vor)
Wäre ich Friseur, Gastwirt oder hätte ein Reisebüro (nur Beispiele) würde ich das ggf. anders sehen... Und das ausdrücklich trotz potentieller Corona Opfer...
Ich verstehe nicht, warum das so emotionalisiert wird. Ich denke, hier haben entweder beide oder keiner Recht.
Mich stört, dass seitens derjenigen, die ein potentielles Lockern zugunsten der Wirtschaft rigoros ablehnen, moralische Totschlagargumente angeführt werden. Wenn der Blick nämlich nur auf das Geld und die Wirtschaft als Solches gelenkt wird (die potentiellen Opfer also fast geleugnet werden, weil sie deutlich weniger offensichtlich sind und sie sich auch nicht über Aktionen (um nicht zu sagen Aktionismus) vermeintlich steuern lassen) kann man nicht diskutieren.
Ich bin persönlich NICHT für eine Lockerung, um die Wirtschaft kurzfristig zu retten. Aber das ist in erster Linie deswegen so, weil es mir trotz der Maßnahmen nach wie vor gut geht und mir ein Lockern (noch) sehr wenig bringen würde (Vorlieben, wie Fussball, Kneipe oder Konzerte sowieso außen vor)
Wäre ich Friseur, Gastwirt oder hätte ein Reisebüro (nur Beispiele) würde ich das ggf. anders sehen... Und das ausdrücklich trotz potentieller Corona Opfer...
Bommer1974 schrieb:Und das mit Recht! Das ist ja das Perverse!!! In den Systemgrenzen gedacht, ist die Sichtwiese total verständlich. Entweder Shutdown aufheben oder ich verliere meine Existenz. Dass es einen dritten, anderen Weg gibt, der ihre Existenz plus Opa und Oma rettet, ist diesen Menschen nicht bewusst, weil das kontinuierlich aus der Diskussion herausgehalten wird. Die Profiteure des Istzustands gehen lieber über Leichen, anstatt von ihrem Reichtum abzugeben.
Wäre ich Friseur, Gastwirt oder hätte ein Reisebüro (nur Beispiele) würde ich das ggf. anders sehen... Und das ausdrücklich trotz potentieller Corona Opfer...
Mir ist die gesamte Verteilung vollkommen egal... Jeder Verein denkt in erster Linie an sich und das ist auch gut und normal so.
Das Problem, dass die Schere so weit auf geht, ist nicht der einzelne Verein, sondern die, die das zulassen und über die Verteilung entscheiden. DFL, DFB...
Dass die Vereine, die etwas bekommen nun das Geld irgendwie zurück zahlen, zeigt in meinem Augen nur, dass die ein Stück weit genauso denken und in Zeiten, wo die anderen dann wieder nicht drohen auszubluten, werden die Verhältnisse wieder genauso sein, wie vorher....
Ich gehöre auch nicht zu den generellen Bayern-Bashern, aber ich nehme den vermeintlich selbstlosen Großen ihre Selbstlosigkeit nicht ab. Das fällt hinterher wieder alles auf die Füße und die DFL wird sich dann vermutlich irgendwann auch wieder "erkenntlich zeigen" (müssen?)...
Bei einzelnen Aktionen, wie der Rettung des FC St Pauli z. B., mag das anders gewesen sein, aber damals hatte UH von mir auch noch deutlich mehr Respekt. Der hat sich doch selbst demontiert und ist mittlerweile seine eigene Karikatur. Ruft besoffen im Doppelpass an, tztztz
Das Problem, dass die Schere so weit auf geht, ist nicht der einzelne Verein, sondern die, die das zulassen und über die Verteilung entscheiden. DFL, DFB...
Dass die Vereine, die etwas bekommen nun das Geld irgendwie zurück zahlen, zeigt in meinem Augen nur, dass die ein Stück weit genauso denken und in Zeiten, wo die anderen dann wieder nicht drohen auszubluten, werden die Verhältnisse wieder genauso sein, wie vorher....
Ich gehöre auch nicht zu den generellen Bayern-Bashern, aber ich nehme den vermeintlich selbstlosen Großen ihre Selbstlosigkeit nicht ab. Das fällt hinterher wieder alles auf die Füße und die DFL wird sich dann vermutlich irgendwann auch wieder "erkenntlich zeigen" (müssen?)...
Bei einzelnen Aktionen, wie der Rettung des FC St Pauli z. B., mag das anders gewesen sein, aber damals hatte UH von mir auch noch deutlich mehr Respekt. Der hat sich doch selbst demontiert und ist mittlerweile seine eigene Karikatur. Ruft besoffen im Doppelpass an, tztztz
propain schrieb:
Ich hoffe nur das es niemand ist der immer gleich fordert "lebenslang weg sperren".....
Dass wer niemand ist, der das fordert?
Bommer1974 schrieb:propain schrieb:
Ich hoffe nur das es niemand ist der immer gleich fordert "lebenslang weg sperren".....
Dass wer niemand ist, der das fordert?
Derjenige der jetzt schon rumjammert das er nach 8 Wochen in einer Wohnung, die er zum Einkaufen und spazieren gehen verlassen kann, depri werden könnte.
Was mich erstaunt ist, dass alle darüber reden, dass der Kumpel ja vielleicht wirklich depressiv ist, aber keiner darauf eingeht, dass die Grundlage für diese Vermutung darin liegt, dass derjenige gelesen hat dass man "nach spätestens (!) 8 Wochen depressiv wird'. Da bin ich ja froh, dass meine Fehleinschätzung des Bosch-Geräts nicht der größte Unsinn hier von gestern ist
Adlerdenis schrieb:
Was mich erstaunt ist, dass alle darüber reden, dass der Kumpel ja vielleicht wirklich depressiv ist, aber keiner darauf eingeht, dass die Grundlage für diese Vermutung darin liegt, dass derjenige gelesen hat dass man "nach spätestens (!) 8 Wochen depressiv wird'. Da bin ich ja froh, dass meine Fehleinschätzung des Bosch-Geräts nicht der größte Unsinn hier von gestern ist
Der Gute ist garantiert NICHT depressiv und wenn er es dann in 6 Wochen wird, dann" soll er sich eben nicht so anstellen und arrangieren"....
Also:
Warum ich hier direkt mal wieder angegriffen werde, weiß ich zwar selber nicht aber okay.
Er meinte halt eben, ihm fällt die Decke auf den Kopf, und er hat gelesen das die Menschen spätestens nach 8 Wochen depressiv werden. Er meinte auch, er will unbedingt raus, und ist eben gerne draußen, und das macht ihn alles fertig.
Ich meine, ein bisschen Selbstdisziplin + Kreativität und dann geht das schon. Dann isst man halt anstatt im Restaurant Zuhause aufm Balkon das Eis oder sonstige Dinge. Ist ja auch nicht verboten. Filme kann man auch Zuhause gucken. Im Endeffekt kann man (wenn man das will) alles auf Zuhause verlagern!
Warum ich hier direkt mal wieder angegriffen werde, weiß ich zwar selber nicht aber okay.
Er meinte halt eben, ihm fällt die Decke auf den Kopf, und er hat gelesen das die Menschen spätestens nach 8 Wochen depressiv werden. Er meinte auch, er will unbedingt raus, und ist eben gerne draußen, und das macht ihn alles fertig.
Ich meine, ein bisschen Selbstdisziplin + Kreativität und dann geht das schon. Dann isst man halt anstatt im Restaurant Zuhause aufm Balkon das Eis oder sonstige Dinge. Ist ja auch nicht verboten. Filme kann man auch Zuhause gucken. Im Endeffekt kann man (wenn man das will) alles auf Zuhause verlagern!
Jojo1994 schrieb:
Ich meine, ein bisschen Selbstdisziplin + Kreativität und dann geht das schon. Dann isst man halt anstatt im Restaurant Zuhause aufm Balkon das Eis oder sonstige Dinge. Ist ja auch nicht verboten. Filme kann man auch Zuhause gucken. Im Endeffekt kann man (wenn man das will) alles auf Zuhause verlagern!
Das ist eben mit großer Wahrscheinlichkeit einfach eine Fehlannahme und Deine exklusive Meinung.
Alles was Du schreibst, ist möglich, aber man macht das zu Hause dann eben ALLEIN und ggf ist das das Problem.
Wenn ihm die Decke auf den Kopf fällt, dann hat das ja auch seinen Grund. Und jemanden, der mittelfristig Depressionen entwickelt (was ich selbstverständlich absolut nicht beurteilen kann und will bei Deinem Kumpel) zu sagen "Stell dich doch nicht so an", ist einfach unklug.
Was mich erstaunt ist, dass alle darüber reden, dass der Kumpel ja vielleicht wirklich depressiv ist, aber keiner darauf eingeht, dass die Grundlage für diese Vermutung darin liegt, dass derjenige gelesen hat dass man "nach spätestens (!) 8 Wochen depressiv wird'. Da bin ich ja froh, dass meine Fehleinschätzung des Bosch-Geräts nicht der größte Unsinn hier von gestern ist
Brodowin schrieb:
Rückkehr in den gewohnten Alltag vs. Menschenleben.
Ja. Ich will nicht in der Haut von verantwortlichen Politikern sein. Aber wie ich schon geschrieben habe... Wenn ein Politiker die Wahl hat zwischen 200.000 Tote / 500.000 mehr Arbeitslose , 100.000 Tote / 1.000.000 mehr Arbeitslose und 50.000 Tote / 2.000.000 mehr Arbeitslose, wird er vermutlich Option 2 nehmen.
Und die heißt, man wird in den Alltag zurückkehren, aber nicht vollends bzw. nur stufenweise.
Was soll die Regierung auch anderes machen? Sie muss halt alle Interessen miteinander abwägen. Und da bleiben immer Interessen auf der Strecke, die nicht auf der Strecke bleiben dürften. Die Situation ist und bleibt zum Kotzen. Für alle.
SGE_Werner schrieb:
Wenn ein Politiker die Wahl hat zwischen 200.000 Tote / 500.000 mehr Arbeitslose , 100.000 Tote / 1.000.000 mehr Arbeitslose und 50.000 Tote / 2.000.000 mehr Arbeitslose, wird er vermutlich Option 2 nehmen.
Das glaube ich definitiv nicht, weil es nie und nimmer vertretbar wäre auch nur ein Menschenleben aufzuwiegen, wenn dem gegenüber "lediglich" die 1 Mio Arbeitslose stehen.
Das ändert sich natürlich dann, wenn davon ausgegangen werden muss, dass sich von der Mio Arbeitslosen ein Teil das Leben nehmen könnte.
Ich hatte Brodowin hier vor einer Weile mal vorsichtig widersprochen, als er die These von häuslicher Gewalt und Suizid aufstellte, die sich als Problem der Isolation ergeben könnte. Heute weiß ich, dass er Recht hatte Sorry an dieser Stelle Brodowin, ich habe den Post nicht wieder gefunden, als ich mich da mal korrigieren wollte....!!!
Ich denke, solange eine klare Entscheidung zwingend Tote nach sich zieht, wird man sie nicht treffen oder das zumindest nicht so darstellen und zugeben.
planscher08 schrieb:Du hast die Bitte, Deine Meinung nicht als Tatsache zu verkaufen nicht verstanden.
Es ist aber womöglich auch nicht wirklich wichtig, wenn alle anderen es richtig einordnen und nicht als krude Weisheiten und fake news verbreiten.
Ist doch okay wenn du deine Meinung hast und ich meine. Wenn du es anders siehst ist das vollkommen in Ordnung.
Erkennst Du den Unterschied wirklich nicht?
Bitte mache deine Meinung als Meinung kenntlich und schwadroniere nicht von "mit Sicherheit...".
Es kann doch nicht sein, dass wir hier über Monate hinweg erklären, was Quellen sind und wozu sie dienen, dass dann in der Corona-Krise endlich durchdringt, warum wie das tun und prompt bei Null anfangen müssen, weil nun wieder unklar sein soll, wo der Unterschied zwischen Meinung und Tatsache liegen soll.
Danke
vonNachtmahr1982 schrieb:
Deine These mit "mit Sicherheit" zu versehen suggeriert aber was komplett anderes. Deine Meinung und was du schreibst kommt sehr unbedarft herüber weil du dir Dinge die jetzt geschehen, und evtl. worst cases, nicht vorstellen kannst oder willst. Niemand weiß aktuell was mit Sicherheit in 2 oder 3 Wochen ist.
Man wird doch auch fast gezwungen sein, wieder alles nach und nach hoch zu fahren. Der wirtschaftliche Schaden ist doch schon jetzt Gigantisch. Wir reden nicht von paar Milliarden. Und wie gesagt es ist noch gut Zeit bis Ostern(-ferien)
planscher08 schrieb:vonNachtmahr1982 schrieb:
Deine These mit "mit Sicherheit" zu versehen suggeriert aber was komplett anderes. Deine Meinung und was du schreibst kommt sehr unbedarft herüber weil du dir Dinge die jetzt geschehen, und evtl. worst cases, nicht vorstellen kannst oder willst. Niemand weiß aktuell was mit Sicherheit in 2 oder 3 Wochen ist.
Man wird doch auch fast gezwungen sein, wieder alles nach und nach hoch zu fahren. Der wirtschaftliche Schaden ist doch schon jetzt Gigantisch. Wir reden nicht von paar Milliarden. Und wie gesagt es ist noch gut Zeit bis Ostern(-ferien)
Du hast die Bitte, Deine Meinung nicht als Tatsache zu verkaufen nicht verstanden.
Es ist aber womöglich auch nicht wirklich wichtig, wenn alle anderen es richtig einordnen und nicht als krude Weisheiten und fake news verbreiten.
Bommer1974 schrieb:planscher08 schrieb:vonNachtmahr1982 schrieb:
Deine These mit "mit Sicherheit" zu versehen suggeriert aber was komplett anderes. Deine Meinung und was du schreibst kommt sehr unbedarft herüber weil du dir Dinge die jetzt geschehen, und evtl. worst cases, nicht vorstellen kannst oder willst. Niemand weiß aktuell was mit Sicherheit in 2 oder 3 Wochen ist.
Man wird doch auch fast gezwungen sein, wieder alles nach und nach hoch zu fahren. Der wirtschaftliche Schaden ist doch schon jetzt Gigantisch. Wir reden nicht von paar Milliarden. Und wie gesagt es ist noch gut Zeit bis Ostern(-ferien)
Du hast die Bitte, Deine Meinung nicht als Tatsache zu verkaufen nicht verstanden.
Es ist aber womöglich auch nicht wirklich wichtig, wenn alle anderen es richtig einordnen und nicht als krude Weisheiten und fake news verbreiten.
Ist doch okay wenn du deine Meinung hast und ich meine. Wenn du es anders siehst ist das vollkommen in Ordnung.
Playstation, Kleinfeld, Elfmeterschiessen.... Ist doch alles albern und nicht ernst zu nehmen. Wahrscheinlich kann man es nur mit Sarkasmus nehmen...
Ein Turnier im Corona Camp, wie es die Engländer vorschlagen, ist in meinen Augen beinahe menschenverachtend. Die Spieler noch mehr als willenlose Tiere in der Manege?
Die einzige Lösung, die es nach meinem Ermessen geben kann ist, dass nach einer Beruhigung und mit hinreichender Sicherheit für die Spieler plus deren ausdrückliches und einstimmiges OK, ein solches Turnier gespielt wird. Dafür gibt es aber weitere zig Bedingungen, wie die Verträge anzupassen und die Gehälter klären die die Spieler, deren Verträge auslaufen...
Insgesamt ein ziemlich unmögliches Unterfangen, sofern nicht Mitte Mai tatsächlich in Sachen Tests etwas entscheidendes passiert oder sich eine andere Lösung ergibt, die ich mir nicht vorstellen kann.
Mir fehlt die Phantasie hier zum Punkt zu kommen...