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Exil-Adler-NRW

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RKI hat wohl gemeldet, dass jeder infizierte nur noch 0,7 Personen ansteckt. Das klingt doch schonmal gut.

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SGE_Werner schrieb:

Wie schon gesagt, man macht die Maßnahmen so hart wie nötig, aber so weich wie möglich. Solange dieses Prinzip gilt, kann man zwangsläufig mit den Maßnahmen auch meistens leben. Wir müssen schauen, dass wir halt bei den Maßnahmen zum Schutz einer großen Personengruppe eben nicht andere Personengruppen völlig vernachlässigen. Mir ging es vor allem darum, dass permanent darüber diskutiert wird, ob der Gastronom von nebenan wirtschaftliche Probleme kriegt oder Adidas noch Miete zahlen kann, aber darüber, dass psychisch Kranke jetzt noch kranker werden oder Gewalt in Familien ansteigt, wird nur im geringen Ausmaß geredet. Bei Risiken oder Nebenwirkungen... So in etwa ist das eben auch bei diesen Maßnahmen.


Eine große Personengruppe sind neben den von dir genannten auch die ganz Kleinen. Die haben zwar normalerweise kein Lobbyproblem - aber fuer die Kids von 1-6 ist die Perspektive der Kitaschließung bis nach den Sommerferien echt eine harte Nummer. Der Wegfall von sozialen Kinderkontakten ueber einen Zeitraum von mehreren Monaten ist fuer ein Kindergartenkind eine verdammt lange Zeit und ein erheblicher Teil der Entwicklungsspanne Kindergartenkind. Aspekte des sozialen Lernens untereinander oder die Sprachentwicklung  von Kindern, die nicht deutschsprachig aufwachsen, bleiben da auf der Strecke. Die fehlende Entlastungsmöglichkeit der Eltern durch die Einrichtungen ist dann auch einer der Risikofaktoren, die eben zu Gewalt in der Familie fuehren können. Vom beruflichen Dilemma einer alleinerziehenden Mutter möchte ich gar nicht anfangen...  Einige schlaue Wissenschaftlerinnen haben sich dazu auch ihre Gedanken gemacht und Forderungen formuliert: klick
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HessiP schrieb:


Eine große Personengruppe sind neben den von dir genannten auch die ganz Kleinen. Die haben zwar normalerweise kein Lobbyproblem - aber fuer die Kids von 1-6 ist die Perspektive der Kitaschließung bis nach den Sommerferien echt eine harte Nummer. Der Wegfall von sozialen Kinderkontakten ueber einen Zeitraum von mehreren Monaten ist fuer ein Kindergartenkind eine verdammt lange Zeit und ein erheblicher Teil der Entwicklungsspanne Kindergartenkind. Aspekte des sozialen Lernens untereinander oder die Sprachentwicklung  von Kindern, die nicht deutschsprachig aufwachsen, bleiben da auf der Strecke. Die fehlende Entlastungsmöglichkeit der Eltern durch die Einrichtungen ist dann auch einer der Risikofaktoren, die eben zu Gewalt in der Familie fuehren können. Vom beruflichen Dilemma einer alleinerziehenden Mutter möchte ich gar nicht anfangen...  Einige schlaue Wissenschaftlerinnen haben sich dazu auch ihre Gedanken gemacht und Forderungen formuliert: klick



Das stimmt. Wir haben für unseren bald 4-jährigen zwar schönerweise kein Betreuungsproblem, da meine Frau genau am ersten Tag der Kita-Schließung in Mutterschutz ging und wir durch eh geplante Elternzeit wohl bis August 2021 immer jemanden zu Hause haben. Da ich selbst Teilzeit und das derzeit im Homeoffice arbeite wird gerade auch ganz viel gespielt und wir haben so viel Zeit für ihn, wie noch nie. Dennoch merkt man, dass ihm seine anderen sozialen Kontakte, wie seine Kita Freunde und die Großeltern, gerade sehr fehlen. Er fragt oft danach und spricht aktuell viel mehr mit seinen Plüschtieren oder seinem Spielzeug als vorher. Denke aufgrund der guten Situation, dass wir eine Betreuung gerade nicht unbedingt brauchen, wird er auch so ziemlich der letzte sein, der wieder in die Kita geht. Wenn die Kontaktsperre weg ist und unser Baby da, müssen wir ihn wohl bald zumindest wieder mit den Nachbarskindern spielen lassen. Das machen 90 % der Eltern hier in der Nachbarschaft zwar gerade ohnehin, wir sind aber wegen anstehender Geburt gerade vielleicht noch etwas vorsichtiger als andere, alleine weil ich keine Lust habe wegen nem Husten nicht mit in den Kreißsaal zu dürfen.
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planscher08 schrieb:

Eigentlich müsste die Saison abgebrochen werden. Natürlich würde das großen Schaden anrichten, aber es würde sich dann wieder einiges zum Normalzustand entwickeln. Man lernt nicht wen es gut läuft



Was ist denn der Normalzustand? Der Fussball aus den späten 80er Jahren? Der Fussball  aus dem Jahr der Bundesligagründung 1963? Der Fussball von vor dem 2.Weltkrieg?
Ich tue mich da sehr schwer... wenn ich meine Zeit als Eintrachtfan mal Revue passieren lasse empfand ich die letzten Jahre eigentlich am coolsten. Sportlicher Erfolg in Verbindung mit grandioser Stimmung im Stadion und einigermaßen verträglichen Eintrittspreisen, und ab und zu mal ein Eintracht-Auswärtsspiel auf DAZN schauen... war das alles so schrecklich?
Das Gesamtpaket find ich trotz der Kommerzialisierung und vielen negativen Begleiterscheinungen ziemlich attraktiv... zumindest deutlich attraktiver wie die 90er oder die 2000er... Nostalgie hin oder her, die Vergangenheit verklärt auch immer einiges.
Früher zurück geht's bei mir leider nicht, bin noch nicht soooo alt
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Sehe vieles ähnlich. Meine eigene Fanbiografie ist mit seit 93 wohl zu kurz, um von den besseren Zeiten zu schwärmen. Ich fand wahrscheinlich vieles cooler, als ich noch ein Jugendlicher war, weil ich eben ein Jugendlicher war. Mittlerweile habe ich sehr sehr viel mehr Spiele in den neuen Arenen, als in den alten Stadien vor 2005/06 erlebt. Klar habe ich manchmal auch den Gedanken, dass das früher alles toller war. Aber objektiv war es auch nicht immer besser in ner halb leeren Betonschüssel, dank Laufbahn weit weg vom Geschehen, unüberdacht im Regen zu stehen. Und Sky zu haben und ab und zu DAZN zu gucken wenn ich nicht im Stadion bin, ziehe ich eigentlich auch der Verfolgung des Spiels über Videotext vor (im Radio wurde über die Eintracht naturgemäß nur am Rande berichtet)

Und ich höre glaube ich, seit es dieses Forum gibt, dass ja immer alles schlimmer und fanunfreundlicher wird. Trotzdem werden die Fans immer mehr. Wo ich in den 90gern bei meinem ersten Auswärtsspiel in Uerdingen noch einfach an der Tageskasse ne Karte für den Stehblock holte, habe ich glaube ich seit 10 Jahren oder so keine Karte mehr für nen Auswärtsteher über die Eintracht bekommen, weil die Zahl der immertreuen Allesfahrer, trotz dessen, dass es ja für die Fans immer schlimmer wird, beachtlich zugenommen hat.
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Djabatta schrieb:

Das ist doch gerade die Schlussfolgerung, die ich als nicht richtig ansehe. Egal ob ein System gehyped ist oder nicht entstehen enorme Probleme, wenn die Ausgaben über einen längeren Teil weiter laufen, aber in dieser Zeit die Einnahmen weg brechen. Dafür würde im Notfall nur eine Versicherung helfen. Nur kann man sich leider nicht gegen alle Eventualitäten versichern. Es ist höhere Gewalt.

MfG Djabatta

Der Unterschied zwischen einem System und einem gehypten System ist die Höhe des Risikos. Ein gesundes System hat Eigenkapital, Rücklagen und Liquiditätsreserven. Ein gehyptes System, das davon abhängig ist, ob man einen EC-Platz oder den Klassenerhalt erreicht und sämtliche gigantischen Einnahmen diesem Ziel kurzfristig unterordnet und sofort wieder ausgibt, hat das nicht.
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Die Begeisterung hier war aber in den letzten 15 Jahren aber auch zurückhaltend, wenn Heribert Rücklagen, Eigenkapital und Liquiditätsreserven geschaffen hat.

Auch die letzten Monate habe ich hier selten gelesen "zum Glück haben wir noch nicht die ganzen Transfereinnahmen wieder in teure Spieler investiert. Dann haben wir Rücklagen."
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WuerzburgerAdler schrieb:

Djabatta schrieb:

In wie weit würde das denn jetzt helfen im Falle einer unvorhergesehenen Krise, wo die Einnahmen wegbrechen, nicht vor einem Problem zu stehen? Ohne jetzt konkret auf die einzelnen Punkte einzugehen, sind das doch Maßnahmen, die auf ein Problem zielen, was uns generell stört, aber an sich nichts mit der Corona Krise zu tun hat oder übersehe ich da jetzt einen Zusammenhang?

Naja, wie eingangs erwähnt hat die Coronakrise gezeigt, wie anfällig hochgehypte Systeme in einer Krise werden. Und der Fußball ist so ein System, das schon bei einer kurzen Unterbrechung des Geldflusses massive Probleme bekommt. Dies ist der Zusammenhang und daraus müsste man eigentlich Schlüsse ziehen.
Die da heißen: Fahren wir das Ganze wieder etwas zu seinen Ursprüngen zurück. Durch Deckelungen, Obergrenzen, mehr Eigenkapital, mehr Akzeptanz, mehr Fairness. Ist halt nur nicht mehr so viel Geld im Spiel, aber immer noch genug, dass sich viele eine goldene Nase verdienen können. Muss sich Manuel Neuer halt mit zwei Millionen p. a. bescheiden. Minimiert aber das Risiko ungemein und: Fußball würde wieder Spaß machen.

Das ist doch gerade die Schlussfolgerung, die ich als nicht richtig ansehe. Egal ob ein System gehyped ist oder nicht entstehen enorme Probleme, wenn die Ausgaben über einen längeren Teil weiter laufen, aber in dieser Zeit die Einnahmen weg brechen. Dafür würde im Notfall nur eine Versicherung helfen. Nur kann man sich leider nicht gegen alle Eventualitäten versichern. Es ist höhere Gewalt.

MfG Djabatta
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Ich sehe hier auch tatsächlich diese Schlussfolgerung was kritisch. Kaum eine Branche, die jetzt nicht arbeiten kann übersteht das folgenlos oder sagt, "ach jetzt schicken wir die Angestellten halt mal ein paar Monate in Urlaub".

Wie das jetzt zu "Anfangszeiten des Profifußballs" ausgesehen hätte, kann ich wegen zu später Geburt nicht beurteilen. Ich verfolge Profi-Fußball seit Anfang/Mitte der 90ger. Und da wäre es zu keiner Zeit leicht für die Vereine gewesen. Eher wäre da, als die Zuschauereinnahmen im Verhältnis zu den TV einnahmen noch eine größere Rolle spielten, die Aussicht mindestens 6 Monate keine Zuschauereinnahmen zu bekommen, für viele Vereine viel eher der Todeskuss gewesen, als die jetzige Situation, wo man zumindest hoffen kann bald durch Geisterspiele wieder Fernsehgelder zu generieren.

Zumindest das offene System, was wir aktuell haben, wir meines Erachtens nicht wirklich zu deckeln sein. Das funktioniert wenn, in geschlossenen Systemen wie in der NFL. Das will ich eigentlich aber auch nicht haben.
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Also ich sehe auch weniger Probleme in kleinen Läden, wo nur 2-3 Kunden gleichzeitig drin sind, als im großen Kaufhaus. Selbst wenn man den Zugang beschränkt.

Wenn dann mal 5 Leute vor dem kleinen Laden warten müssen ist das auch weniger problematisch, als wenn 50 vor dem Karststadt warten.
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Tafelberg schrieb:

wobei die Handschuhe sehr umstritten sind
https://www.stern.de/gesundheit/corona-aktuell--arzt-gibt-einkaufsregeln-zum-corona-schutz-9188864.html

https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_87658984/coronavirus-handschuhe-kein-schutz-sondern-eine-hygienische-sauerei-.html

Eventuell sollten die sich mal die Handschuhe nach einem Einkauf ansehen bevor sie da irgendeinen Kram erzählen. Außerdem ist es so das sich die Leute mit Handschuhen nicht ins Gesicht greifen, was dann sehr wohl zum Schutz während des Einkaufes beiträgt.
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Bin mir auch nicht so ganz sicher, was ich von den Thesen halten soll. Und Deinen Punkt mit dem Gesicht greifen finde ich auch gut, weil die Handschuhe dazu führen, dass man daran denkt. Aber gut, wenn die Mehrheit der Ärzte (und beim Googlen klingt das tatsächlich so) das für falsch halten und ich damit weder mich noch andere Schütze, dann lass ich die eben wieder weg.
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Die Akzeptanz fürs Maskentragen scheint mir irgendwie wieder abgenommen zu haben. Vor 2 Wochen im Supermarkt hatten bei mir etwa noch die Hälfte der Leute Masken und/oder Handschuhe. Hab bei Spaziergängen auch viele einzelne Radfahrer oder Spaziergänger gesehen, die sogar alleine draußen im freien Masken trugen (was ich schon eher etwas übertrieben fand). Gestern im Supermarkt war ich schon der einzige mit Maske und Handschuhen.
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also die mär von den fehlenden testkapazitäten hält sich hartnäckig, während die ganze welt deutschlands niedrige todesfallrate mit den vielen testungen erklärt.

und natürlich wird da einiges an alarm geschlagen, weshalb wir ja hierzulande dafür auch noch mit den aktiven infizierten runter sollten. dann allerdings könnte damit ein wesentlicher teil deutlich viel schneller erkannt werden, als nach 5 tagen infektiösität ohne symptome.
aber die alternative dazu (und anderen maßnahmen) wäre halt: weiter so bis zum impfstoff. aber da haben ja auch die wenigsten richtig bock drauf...
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Wie gesagt. Erfahrungen die ich gemacht habe. Keine Ahnung ob es an Testkapazitäten lag. Bei uns war es einfach so, dass sich alle Gesundheitsämter nicht zuständig fühlten, weil ja der Infizierte in einer anderen Stadt wohnt als andere Angestellte und man erst was machen könne, wenn sich das Gesundheitsamt aus der Stadt des Infizierten meldet. Keine Ahnung ob das jetzt anders ist. Vor drei Wochen fühlten wir uns in der Firma jedoch alle von den Gesundheitsämtern, die teilweise noch mit unterschiedlichen Aussagen um die Ecke kamen, veräppelt.

Wenn es mit der App dann nen klaren Fahrplan gibt. Mobile Teststationen, bei denen man das Ergebnis zeigen kann und getestet wird, prima. Wenn die App aber nur dazu führt, dass mir empfohlen wird sich beim Gesundheitsamt zu melden, dann brauche ich sie nicht.
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Ich denke in der Tat darueber nach...
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HessiP schrieb:

Ich denke in der Tat darueber nach...


Aktuell stellt sich ja die Frage ohnehin nicht, da es ja auf unbestimmte Zeit ohnehin nicht ins Stadion geht.

Ansonsten können ja jetzt hier alle lästern. Ich bin selbst überrascht, wie wenig mich Fußball aktuell interessiert. Ich gebe aber ja auch zu, dass sich das auch vielleicht wieder ändern wird. Im Moment empfinde ich halt keinerlei Vermissen in Bezug auf Fußball. Wenn mein Gefühl beim Fußball im Fernsehen so bleibt, wie beim Spiel gegen Basel, auch wenn wir Spiele gewinnen, dann werde ich sicher nicht mehr jedes Spiel unbedingt live sehen müssen, wie bisher.  Wie es dann sein wird, wenn die Stadien wieder öffnen, wird man dann sehen. Wenn da die Leidenschaft nicht wieder kommt, macht eine Dauerkarte sicher auch für mich keinen Sinn mehr.
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hoffen wir lieber, dass wir möglichst bald und langfristig deutlich unter 1 kommen. helmholtz sagt dazu:

Der Hauptnachteil dieses Szenarios ist, dass sich die Kontaktbeschränkungen, die notwendig sind, um Rt im Bereich von 1 zu halten, und die starke Auslastung des Gesundheitssystems über Jahre hinziehen dürften.

sie empfehlen:
Die angeordneten Kontaktbeschränkungen haben in nur 3 Wochen den Rt-Wert auf etwa 1 reduziert, in der Bevölkerung eine hohe Aufmerksamkeit für das Problem und ein hohes Maß an Solidarität verbunden mit einer sehr hohen Akzeptanz der Vorsichtsmaßnahmen erzeugt. Perspektivisch wäre es möglich, diese erhöhte Bereitschaft in der Bevölkerung zu nutzen, um in ca. weiteren drei Wochen der Kontaktbeschränkungen nach Szenario 3 Rt so weit abzusenken, dass die Epidemie dauerhaft kontrollierbar wird. Eine jetzige Unterbrechung der Maßnahmen und eine später notwendig werdende Wiederaufnahme derselben bergen unseres Erachtens ein hohes Risiko: Eine spätere Wiederaufnahme der Maßnahmen wäre der Bevölkerung wahrscheinlich schwerer zu vermitteln als eine Fortführung heute.

https://www.helmholtz.de/fileadmin/user_upload/01_forschung/Helmholtz-COVID-19-Papier_01.pdf
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Ich denke auch, dass schrittweise Lockerungen das sinnvollste ist. Aber gegebenenfalls auch mit einem mittelfristigen Plan unter Vorbehalt, wann man welche Lockerungen vor hat. Die kann man dann immer noch ggfs. unter Berücksichtigung der Zahlen dann vorziehen oder nach hinten verschieben.

Aktuell ist es seltsam, dass aktuell, wenn mein Kind heute geboren werden sollte, ich meine Frau und mein Baby nicht im Krankenhaus besuchen dürfte, aber die Großveranstaltung für die ich Samstag in einer Woche Tickets in der Oberhausener Arena habe, noch nicht abgesagt ist.
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Geht mir ganz genauso.
Insgesamt merke ich grad, dass mir das Konsumfasten gut tut.
Vieles, was man ganz selbstverständlich macht, braucht man dann doch nicht wirklich.
Dafür steigt bei mir, die Lust am selber machen wieder. Z.B  mal wieder selber kicken statt zuzuschauen!
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FrankenAdler schrieb:

Geht mir ganz genauso.
Insgesamt merke ich grad, dass mir das Konsumfasten gut tut.
Vieles, was man ganz selbstverständlich macht, braucht man dann doch nicht wirklich.
Dafür steigt bei mir, die Lust am selber machen wieder. Z.B  mal wieder selber kicken statt zuzuschauen!


Ich hatte jetzt auch ein richtig schönes Osterwochenende. Samstag und Sonntag war das Wetter top, war viel im Garten in der Sonne. Habe sehr viel mit dem Sohnemann gespielt, aber auch einfach mal 20 Minuten in der Sonne die Augen zugemacht. Ich habe gar nicht mehr dran gedacht, dass ja eigentlich auch Fußball wäre. Hab gerade mal geguckt, was für ein Spiel überhaupt gewesen wäre. Und irgendwie Zweifel ich, dass ein Geisterspiel in Wolfsburg mir im Wohnzimmer bei zugezogenen Vorhängen anzugucken, mein Wochenende schöner gemacht hätte.

Denke wenn es wieder losgeht, werde ich von den Spielen viel weniger meine Tagesplanung bestimmen lassen, als bisher. Eher mal nebenher auf dem Handy Sky Go laufen lassen, während ich im Garten bin und währenddessen einfach Musik läuft. Und dann werde ich mir überlegen, ob ich nächste Saison überhaupt noch Sky brauche.

Wie gesagt. Ich schließe auch nicht aus, dass es mich dann doch wieder packt, sobald der Ball rollt. So wie ich nicht ausschließe, dass wenn ich mal wieder eine Rauchen würde, auch wieder mehr Lust aufs regelmäßige Rauchen bekäme. Aber aktuell ist mein persönliches Verlangen fast weg.
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Wenn es eine ausreichende Grundlage, also ausreichendes Testen der Bevölkerung, gibt, werd ich mir so ne Tracking App aufs Smartphone laden.

Als Informatiker, der auch Datenschutz und Kryptographie im Studium hatte, kann ich nur sagen, die Smartphones - egal ob Apple oder Android - können alle schon Bewegungsprofile von euch allen hier anlegen.

Wer die Standortfunktion auf seinem Handy nicht dauerhaft deaktiviert hat, aber dann diese App ablehnt, der sollte sich mal selbst hinterfragen.

Was meint ihr denn wie bspw Google Maps oder Apple Karten so genau weiß wie lange ihr von A nach B braucht, woher die wissen wie lange der Stau noch geht?
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Ich schrieb ja schon, dass ich grundsätzlich bei sowas eher zu unkritisch bin. Daher habe ich Google Maps und co bei mir auch immer laufen.

Bin aber eigentlich auch bei Dir, wenn es ausreichend Test gibt und man dann ohne selbst dafür zu zahlen getestet wird, schaffe ich mir ggfs. so eine App an.

Dann darf es halt nicht mehr sein, wie im Fall meines infizierten Arbeitskollegen, bei dem wir alle wussten, dass wir Kontakt hatten, aber sich dann keiner für Tests zuständig fühlte und wie gesagt, nicht mal der direkte Bürokollege getestet wurde. So haben wir uns dann halt alle mehr oder weniger 2 Wochen in halb-Quarantäne begeben. Ich habe aber wie gesagt keine Lust dass dann jedes mal zu machen, wenn jemand in der Supermarktschlange hinter mir stand. Wenn dann ein Alarm der App nur bedeutet, dass ich mich wieder mit Gesundheitsämtern, die sich unzuständig fühlen herumschlagen darf, dann brauch ich die nicht.

Wenn wir so weit sind, dass überall mobile Teststationen sind und ein "Match" der App reicht, dass ich mich testen lassen kann, dann kann man drüber reden.
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Hmm, ich merke eh schon, wie der Fußball mir von Tag zu Tag weniger fehlt. So als ob ich langsam durch den Entzug durch bin. Im Gegensatz zu Sommer- und Winterpause, die gefüllt sind mit Spekulationen über Zu- und Abgänge und Vorfreude auf die nächste Saison, merke ich, dass ich durch die aktuelle Phase, in der quasi nichts passiert, zunehmend mein Interesse verliere.

Die Lust mir Geisterspiele im Fernsehen anzugucken, liegt aktuell bei 0. Vielleicht ändert es sich wieder, wenn der Ball dann rollt. Aber wenn ich mir aktuell vorstelle, dass vielleicht jetzt 1 Jahr nur Geisterspiele sind, weiß ich nicht, ob ich in einem Jahr noch Fußballfan bin.
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Interessant bei uns in der Nachbarschaft zu beobachten, wie man sich an die Kontaktsperre hält.

Anfangs ließen die meisten Eltern ihre Kinder rumlaufen wie sie wollten. Dann kam das "Wochenende der Entscheidung". Und ich dachte es hätten nun alle begriffen. Die Kinder waren nur noch mit eigenen Eltern unterwegs, wenn sie überhaupt den Garten verlassen haben. Einmal konnte ich beobachten, wie 2 Kinder bei einem Haus geklingelt haben und der Vater des Hauses ihnen sagte, dass der Junge nicht zum Spielen rauskommen könnte, wegen der Corona-Situation.

Dieses Wochenende hingegen war wieder so, als gäbe es die ganze Situation nicht. Nachbarn standen nah beieinander, Kinder liefen in einer großen 9er Gruppe durch die Siedlung. Das Kind, was 2 Wochen zuvor nicht zum Spielen raus durfte, war auch dabei. Den Vater sehe ich aber auch jedes mal bei einem anderen Nachbarn im Garten schnacken, bis er wohl bald die ganze Nachbarschaft durch hat.

Beim Einkaufen hat die Zahl von Leuten die mit Handschuhen und Masken einkaufen auch wieder deutlich abgenommen. Sonntag musste ich noch in einen Hofladen, weil wir zu wenig Eier hatten, da war ich der Einzige mit Maske und Handschuhen. Und das in einem relativ gut besuchten Laden, bei dem die Meisten Kunden wohl zur Risikogruppe zu zählen waren.

Die Tracking App werde ich mir allerdings nicht zulegen. Ich bin zwar sonst bei sowas, vielleicht zu unkritisch. Aber nachdem ich ja erlebt habe, dass ein Arbeitskollege erkrankt war und nicht mal dessen Büronachbar oder dessen Frau getestet wurden, weil alle überlastet oder nicht zuständig waren, dann brauch ich auch keine Überwachungsapp die mir sagt, dass in der Typ in der Supermarktkasse hinter mit Corona hatte.
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Das stimmt.
Allerdings sehe ich den Vergleich zwischen Schuhgeschäft/Friseur auf der einen und Diskotheken bzw. Großveranstaltungen auf der anderen Seite als zu extrem an.

Es gibt nämlich eine Institution, über deren Wiederaufnahme bzw. Zeitpunkt der Wiederaufnahme am meisten diskutiert werden dürfte: Die Schule (eigentlich schon vom Kindergarten bis hin zur Uni).
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amananana schrieb:

Das stimmt.
Allerdings sehe ich den Vergleich zwischen Schuhgeschäft/Friseur auf der einen und Diskotheken bzw. Großveranstaltungen auf der anderen Seite als zu extrem an.

Es gibt nämlich eine Institution, über deren Wiederaufnahme bzw. Zeitpunkt der Wiederaufnahme am meisten diskutiert werden dürfte: Die Schule (eigentlich schon vom Kindergarten bis hin zur Uni).



Ja, gerade beim Thema Kita ist es spannend. Auf der einen Seite sind davon einfach unzählige Familien von der Kita Betreuung abhängig. Gleichzeitig ist es der Bereich, wo einfach so ein Virus mal ruckzuck 50 Kinder und deren Familien ansteckt und man das auch nicht wirklich durch Maßnahmen verhindern kann. Ich glaube 90 % meiner Krankheiten in den letzten 3 Jahren, hat mir mein Sohn aus der Kita mitgebracht.
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Wedge schrieb:

Man hämmert die Infektionsrate auf ein erträgliches Maß runter durch die Kontaktbeschränkungen und dann wird solange getanzt, sprich gelockert, bis R0 wieder ansteigt und dann geht es zurück in die Kontaktsperren.


Das Modell wurde schon vor 3-4 Wochen mal in einem Link von Xaver glaube ich besprochen und eben dann noch mal in dem Link vor paar Tagen. Die Frage ist, ob so ein Modell von der Bevölkerung mitgetragen wird. Das wage ich mal richtig stark zu bezweifeln. Da macht es mehr Sinn bzgl. Akzeptanz, die Einschränkungen auf einem Maß zu lassen, statt sie immer wieder zu lockern und dann wieder verschärfen zu müssen.
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SGE_Werner schrieb:

Wedge schrieb:

Man hämmert die Infektionsrate auf ein erträgliches Maß runter durch die Kontaktbeschränkungen und dann wird solange getanzt, sprich gelockert, bis R0 wieder ansteigt und dann geht es zurück in die Kontaktsperren.


Das Modell wurde schon vor 3-4 Wochen mal in einem Link von Xaver glaube ich besprochen und eben dann noch mal in dem Link vor paar Tagen. Die Frage ist, ob so ein Modell von der Bevölkerung mitgetragen wird. Das wage ich mal richtig stark zu bezweifeln. Da macht es mehr Sinn bzgl. Akzeptanz, die Einschränkungen auf einem Maß zu lassen, statt sie immer wieder zu lockern und dann wieder verschärfen zu müssen.


Denke ich auch. Es ist den Leuten besser zu vermitteln, wenn sie erst mal wieder zum Friseur, ins Schuhgeschäft und in den Blumenladen können, es aber noch dauert, bis sie wieder in die Disco können. In der einen Woche wieder Disco und in der nächsten dann wieder kein Blumenladen, wird für wenige Verständnis sorgen.
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Bei Dost ist halt die Frage, ob man jetzt mangelnde Fitness und Verletzungen zu einer schlechten Note führen lässt, oder zu einem "fehlt entschuldigt".

In den reinen Zahlen hat er in 18 Pflichtspielen 7 Tore geschossen. Dazu gerade in seiner Anfangsphase starke Spiele gemacht. Vor allem gegen Bayern fand ich ihn sehr stark, obwohl er da nicht getroffen hat.

Wenn man nur die Spiele wertet, die er gespielt hat, ist das für mich deutlich näher an einer 3, als an "mit Gnade eine 4-"

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Mal losgelöst von der Notwendigkeit der Wiederaufnahme für das finanzielle Überleben der Vereine.

Was mich mal interessiert. Es wird ja viel propagiert, dass die Wiederaufnahme der Liga die viel benötigte Ablenkung wäre.

Empfindet ihr das auch so?

Also ich empfinde das eher als 90 minütige Erinnerung an die schwierige Situation. Ist für mich sowas wie die ganze Quarantäne-TV Versuche der letzten Wochen (Quarantäne WG auf RTL usw.). Da habe ich Null Bock drauf und gucke lieber einen Film oder ne Serie, die mich in eine andere Welt bringt.

Klar, die Eintracht gucke ich trotzdem, weil es die Eintracht ist und ich diesbezüglich einen inneren Zwang habe. Aber ich werde mir ansonsten keine Minute die Spiele der anderen Mannschaften oder die Sportschau angucken.

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Exil-Adler-NRW schrieb:

Wedge schrieb:

Natürlich ist uns ausgerechnet jetzt der Geschirrspüler kaputt gegangen.

Also den lokalen Weisware Dealer angerufen, wir möchten ja den Einzelhandel unterstützen.

Der hat natürlich keine vorrätig und kann momentan auch keine Lieferzeiten zusagen.
Da wir beide echte Nullen sind was Geräteanschluß angeht hab ich dann gefragt, ob er mir den Spüler einbaut, wenn ich ihn Online bei einem der großen bestelle.

Antwort: "Wir bauen grudsätzlich nur Geräte ein, die bei uns gekauft wurden."

Zumindest bei diesem Laden scheint es ja finanziell noch zu gehen.


Hey immerhin hätten sie es theoretisch noch eingebaut. Wir haben vor ein paar Wochen einen Gefrierschrank für unsere Abstellkammer im Dachgeschoss gekauft. Extra Lieferdienst genommen, der die Waren am Anschlussort aufstellt. Als der Gefrierschrank geliefert wurde hieß es dann ohne Vorankündigung, „dürfen nicht mehr in die Häuser, können es nur ganz vorne im Hausflur abstellen“. Da ich alleine den Gefrierschrank nicht 2Etagen hoch bekomme und weder der 3 jährige Sohn, noch die im neunten Monat schwangere Frau eine Hilfe ist, steht der Gefrierschrank jetzt unten im Wohnzimmer.


Was nicht in Betrieb ist, hält auch länger...sehe es einfach momentan als einen gewissen Avantgardismus, das ein eigentliches Küchengerät mangels seiner zielführenden Bestimmung, jetzt dein Wohnzimmer bereichert.........
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Och im Betrieb ist er. Es ist auch durchaus praktisch nicht zwei Etagen hoch laufen zu müssen wenn man das Bier mal schnell ne halbe Stunde im Gefrierschrank kalt werden soll. Sieht halt nicht so toll aus.