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hawischer

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Xaver08 schrieb:

hawischer schrieb:

Was bei diesen Szenarien des Schreckens


Was genau meinst du mit Szenarien des Schreckens?



Mein Beitrag war, wie erkennbar, eine Antwort auf den vom LDkler. Er schrieb:

"Der Klimawandel wird die Menschheit nicht auslöschen. Aber er wird unsere Zivilisation auslöschen. Die Frage ist dabei nicht mehr, ob, sondern nur noch, auf welcher Zeitskala. Innerhalb weniger Jahrzehnte ist vermutlich eher unwahrscheinlich, aber ganz sicher werden wir 2050 schon mitten im Überlebenskampf sein. In den Jahrzehnten danach wird es dann irgendwann kollabieren, eine plus3-4Grad-Welt wird die Zivilisation nicht überleben, davon bin ich fest überzeugt."

Wenn die Auslöschung der Zivilisation oder ein Überlebenskampf bereits in 28 Jahren kein Schreckensszenario ist, was ist dann eins?

Xaver08 schrieb:

Solche Bezeichnungen dienen typischerweise dafür sich nicht in der Sache mit Themen auseinanderzusetzen zu müssen. Es ist eine gängige Strategie der letzten Jahrzehnte, um die Notwendigkeit zu handeln herunterzuspielen.

Zur Erinnerung: die Realität bezüglich des Klimawandels bewegt sich zu großen Teilen an oder oberhalb der Worstcaseszenarien, die die Wissenschaft aufgestellt hat. Szenarien, die von Akteuren, die die globale Erwärmung kleinreden, vor Jahren/Jahrzehnten als Szenarien des Schreckens bezeichnet wurden.


Aus meinem Beitrag ist nicht herauszulesen, Dinge kleinzureden. Technische Ansätze,  die es bereits gibt, wie z.B. in der Reaktorforschung, Gezeitenkraftwerke werden von dem worstcase-Gläubigen weitgehend negiert. Zu glauben, alle technischen und wissenschaftlichen Lösungen wären heute schon bekannt, ist naiv.
Es ist nicht allgemeiner Standard in der Wissenschaft, dass die Zivilsation ausgelöscht wird.

Ich persönlich glaube an dies:
"Manche Szenarien enden versöhnlich: Der Menschheit ist es beispielsweise gelungen, sich gegen den Klimawandel zu stellen und sie bemüht sich fortlaufend, Armut in der Welt zu bekämpfen und Lebensstandards überall zu verbessern. Die Erde ist in diesen Szenarien zwar auch wärmer und die sind Wetterlagen gefährlicher als heute, aber die größten Bedrohungen durch den Klimawandel konnten abgewendet werden. Den Menschen gelingt es, sich an die Situation anzupassen."

Das Bundesumweltamt formuliert es auf seiner homepage so:
"Zukunftsprojektionen und -szenarien beinhalten immer Unsicherheiten. Selbst wenn Klimamodelle die physikalischen und chemischen Zusammenhänge in der ⁠Atmosphäre⁠ sehr genau abbilden könnten, würden Unsicherheiten verbleiben. Unsicherheiten entstehen aus begrenztem Systemwissen, z.B. bei der Entstehung von Gewitterwolken oder der Land-Ozean-Atmosphäre-Kopplung, begrenzten Daten und begrenzten Rechnerkapazitäten. Zudem sind sozioökomische Zukunftsszenarien zu künftigem Bevölkerungswachstum, ökonomischer und sozialer Entwicklung, technologischen Veränderungen, Ressourcenverbrauch und Umweltmanagement immer mit nicht vorhersehbaren Entwicklungen, wie beispielsweisen technologischen Sprüngen, ökonomischen Krisen oder sozialen Katastrophen wie Kriegen, verbunden. Darüber hinaus werden Klimaprojektionen immer unsicherer, je weiter der betrachtete Zeitpunkt in der Zukunft liegt und je kleiner die betrachtete Region ist."
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/folgen-des-klimawandels/klimamodelle-szenarien#was-sind-klimamodelle

Hier kann man einige Szenarien beim Weltklimarat nachlesen:
https://www.nationalgeographic.de/umwelt/2021/08/klimawandel-weltklimarat-zeigt-fuenf-moegliche-szenarien-fuer-die-zukunft-auf

PS: Schlage vor, den Beitrag von LDKler, Xavers und meinen in den Klimathread zu verschieben.
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Ich denke, Putin wird nach der kompletten Besetzung des Donbass einen Waffenstillstand und Verhandlungen anbieten. Dies wird die Ukraine ablehnen, wird aber vom Westen zu Zugeständnissen gedrängt werden.

Weiterhin gehe ich davon aus, dass Kiew unter dem militärischen Druck der Russen und dem diplomatischen Druck des Westens zermürbt wird und es dann zu einer (Teil)Lösung kommen wird. Die Ukraine wird weite Teile des Landes verlieren und Putin wird Kiew ein paar Monate bis ein paar Jahre in Ruhe lassen, bis er - unter dem Vorwand ukrainischer Terrorakte auf russischem Gebiet - sich den Rest holen wird.

Der Westen ist bis dahin zermürbt und müde von dem Gezerre um Waffenlieferungen und Gasembargos.
Wenn man sich in Putin hineinversetzt denke ich, dass dies sein Vorgehen sein wird.
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WürzburgerAdler schrieb:

Ich denke, Putin wird nach der kompletten Besetzung des Donbass einen Waffenstillstand und Verhandlungen anbieten. Dies wird die Ukraine ablehnen, wird aber vom Westen zu Zugeständnissen gedrängt werden.


Warum sollte er das machen. Sein Kriegsziel ist nicht der Donbass, wäre es so, hätte er den Krieg nicht im Norden begonnen um Kiew einzunehmen. Sein Ziel ist, die gesamte Ukraine in sein Großrussland einzugliedern. das hat er oft genug gesagt und geschrieben, alles andere ist westliches Wunschdenken

WürzburgerAdler schrieb:

Weiterhin gehe ich davon aus, dass Kiew unter dem militärischen Druck der Russen und dem diplomatischen Druck des Westens zermürbt wird und es dann zu einer (Teil)Lösung kommen wird. Die Ukraine wird weite Teile des Landes verlieren und Putin wird Kiew ein paar Monate bis ein paar Jahre in Ruhe lassen, bis er - unter dem Vorwand ukrainischer Terrorakte auf russischem Gebiet - sich den Rest holen wird.


Ein diplomatischer Druck des Westens wäre ein Verrat und gegen die internationale, auch deutsche Zusicherung, die Entscheidungen über Verhandlungen liegen allein bei der Ukraine.
Wem traust Du so etwas zu?
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Der russische Außenminister verlässt nach seiner Rede bei dem G20 Treffen den Saal und ward nicht mehr gesehen. Abgereist.
Wer noch hofft, man solle doch diplomatische Bemühungen verstärken, um in Verhandlungen zu kommen, wird wiederum enttäuscht, denn wenn nicht bei solchen Gelegenheiten und Putin erklärt derweilen:
"Heute hören wir, dass sie uns auf dem Schlachtfeld schlagen wollen. Was soll man dazu sagen? Sollen sie es nur versuchen", sagte er in Moskau. "Jeder sollte wissen, dass wir noch gar nicht ernsthaft angefangen haben."
https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-07/wladimir-putin-westen-ukraine-krieg

Offenbar scheint ihm der ukrainische Widerstand zu beeindrucken.
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Derweil ist der Kreisvorsitzende der Grünen aus Habecks Wahlkreishttps, Rsiner Borcherding, aus Protest gegen das völlige Ignorieren des Themas Arten- und Naturschutz bei Habecks Umbau auf erneuerbare Energien zurückgetreten.
Aus seiner Sicht, interessierte sich bislang keine Partei für Naturschutz - außer den Grünen. Und die hätten aufgehört sich darum zu kümmern.
Man darf annehmen, dass der gute Mann weiß wovon er spricht. Er ist Biologe.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-kreischef-in-habecks-wahlkreis-tritt-aus-protest-zurueck-a-87040741-2108-447b-9fc1-1313299588e6?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ

Läuft Robert! 👍
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Was soll der arme Habeck machen. Soll er Windkraft davon abhängig machen, ob Vögel oder Feldhamster darunter leiden, oder Schneisen in den Wald geschlagen werden müssen, um die Dinger zu bauen und zu betreiben.
Wenn die Erneuerbaren nicht ausreichend kommen, was dann?

"Jedoch seien die neuen Windkraft- und Naturschutzgesetze auf Bundesebene, an denen Robert Habeck als Wirtschaftsminister maßgeblich mitgewirkt habe, in ihrer Wirkung auf die Artenvielfalt »unerträglich«"

So wie sich der Kreisvorsitzende sich Politik vorstellt, funktioniert sie nicht. Habeck macht richtige Politik und es fällt mir schon schwer, das über einen Grünen zu sagen.
In einem Artikel aus dem Jahr 2015 setzt sich unser jetziger BP Steinmeier u.a. mit dem Spruch von Bismarck, die Politik sei die Kunst des Möglichen auseinander und schreibt:

"Darin heißt es: „[Bismarcks] oberste Maxime, die Politik als Kunst des Möglichen zu erkennen, ist zu oft mit dem Munde nachvollzogen und zu wenig mit Verstand befolgt worden. Denn sie bedeutet, dass […] es weder Kunst noch Politik ist, im Wunschdenken befangen zu bleiben.“ Der Autor dieser Würdigung ist kein anderer als Willy Brandt!"
https://www.spd.de/aktuelles/detail/news/die-kunst-des-moeglichen/25/03/2015/
Was bei diesen Szenarien des Schreckens immer vernachlässigt wird, ist die stillschweigende Annahme, die wissenschaftlichen, (energie-)technischen, wirtschaftlichen, logistischen, digitalen Gegebenheiten werden sich nicht verändern, verbessern. Wenn ein Blick in die Vergangenheit weiterhilft um eine Prognose für die Zukunft zu versuchen, dann sollte man dies nicht vernachlässigen. Jeder weiß wo die Menschheit vor 150, 100 oder 50 Jahren in diesen Feldern stand. Wir werden Lösungen entwickeln, von denen wir heute noch nichts wissen, wie vor 50 Jahren, als wir uns gerade an das Farbfernsehen gewöhnt haben wir uns die Möglichkeit des Internet nicht vorstellen konnten. Nur als kleines Beispiel.
Also, auch pessimistische Prognosen bleiben Prognosen.  
In der Erdgeschichte ist die Menschheit gerade ein Wimpernschlag dabei. Es wird noch eine gute Weile weitergehen.
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Einigkeit in der EU zum Thema klimafreundliche Politik geht anders. Während Deutschland auf erneuerbare Energie setzt, ist Atomstrom und Gas für viele Länder eine nach wie vor bevorzugte Alternative. Jetzt hat auch das EU-Parlament einen Einspruch gegen die Taxonomieverordnung der Kommission zurückgewiesen.

"Das EU-Parlament hat die Einstufung von Gas und Atom als nachhaltig gebilligt. Die EU-Kommission hatte Anfang Februar Pläne vorgestellt, die beiden Energieformen Atom und Gas in die Taxonomie-Verordnung aufzunehmen.
Das Europäische Parlament hat den Weg freigemacht, Investitionen in Erdgas und Atomkraft unter bestimmten Bedingungen als nachhaltig einzustufen. Es wies den Einspruch gegen die Verordnung der EU-Kommission zur sogenannten Taxonomie zurück.
Mindestens 353 der 705 Abgeordneten hätten dagegen stimmen müssen, um das grüne Siegel für Atomkraft und Gas zu stoppen. Es stimmten 328 dagegen, 278 Abgeordnete dafür und 33 enthielten sich der Abstimmung.
Damit dürften die sogenannten Taxonomie-Regeln für den Finanzmarkt ab 2023 greifen. Die Taxonomie ist ein Klassifikationssystem, das private Investitionen in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten lenken und so den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen soll."



https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu-taxonomie-107.html
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Die Landtagswahl in Niedersachsen ist zwar im Herbst, aber in nutze mal diesen thread auch für die Niedersachsenwahl im Herbst.
Nach der neuesten Umfage des NDR führt die SPD weiter vor der CDU und den Grünen. Gegenüber der letzten Umfrage im November verliert die SPD aber kräftig an Zustimmung. Jetzt 30% (minus 6). Wie im Bundestrend gewinnen die Grünen, 22% (plus 6) und die CDU 27% (plus 4). FDP 7% (minus 3) AfD 6% (minus 1) und die Linke unverändert bei 3%.
Bei den Spitzenkandidaten liegt Weil weit voraus, aber mit sinkender Tendenz, Althusmann stagniert.
Kann sein, es wird noch spannend in Hannover.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/landtagswahl_2022/NDR-Umfrage-SPD-trotz-Verlusten-staerkste-Kraft-in-Niedersachsen,niedersachsentrend334.html  
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Genau das.

Ich hab mich die letzten Tage auch immer wieder gefragt, was das wohl für Folgen hätte, wenn die Nato plötzlich Belarus mit einer völkerrechtswidrigen Attacke, angreifen würde, mit der Begründung,  dass die belarussische Führung  Ent-Diktatorisiert  werden müsse.  Also ganz in Putins Duktus.  

Und ob dann aus Franken oder von Flaßpöhler, Wecker und Precht auch ausschließlich Forderungen kommen würden, die eine friedliche  Verhandlungslösung mit dem   Aggressor NATO   einfordern würden.

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Es ist die Ablehnung der USA als führender Vertreter des Kapitalismus der Briefeschreiber wie Augstein oder Politiker wie Wagenknecht antreiben. Die Vorstellung, dass eine militärische Niederlage Russlands zu einer Stärkung der USA  führt, ist ein No Go für sie.
Es ist ein Spagat, einseits den Angriffskrieg Putins zu verurteilen, anderseits einen Waffenstillstand zu fordern, der als Verhandlungsbasis eher zum Nachteil der Ukraine ist.
Mehr als 20% der Ukraine sind schon besetzt, insbesondere die Industriegebiete in der Ost/Süd-Ukraine.
Verhandlungen ergeben aber nur Sinn, wenn die realistische Chance besteht, die Unabhängigkeit und Demokratie der Ukraine zu erhalten. Das ist aber bei der Putinschen Politik nur möglich, wenn er erkennt, er konnte militärisch verlieren. Wie Russland in Afghanistan oder die USA in Vietnam.
So wird behauptet, Russland könne den Krieg nicht verlieren, es wäre einfach zu stark. Stimmt das wirklich? Wir war es in Vietnam?
Nur wenn die Ukraine militärisch nicht unterstützt wird, ist der Kampf erfolglos.
Die Verweigerung der Unterstützung führt zum Verschwinden der Ukraine und der Stärkung Russlands.

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Jaroos schrieb:

Solange normale Menschen/Politiker verhindert werden und in Gulags landen, wird es nur die Putinboys als Alternative geben. Ohne große "Implosion" wird es in Russland keinen Neuanfang geben.

Das sehe ich auch so. Nur: woher soll die denn kommen, die Implosion? Ich sehe da nur einen einzigen Weg: Russland den Geldhahn zudrehen.
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WürzburgerAdler schrieb:

Jaroos schrieb:

Solange normale Menschen/Politiker verhindert werden und in Gulags landen, wird es nur die Putinboys als Alternative geben. Ohne große "Implosion" wird es in Russland keinen Neuanfang geben.

Das sehe ich auch so. Nur: woher soll die denn kommen, die Implosion? Ich sehe da nur einen einzigen Weg: Russland den Geldhahn zudrehen.

Solange Russland sein Öl und Gas in aller Welt von Indien bis Südamerika, von Indonesien bis Südafrika verkaufen kann ist der Geldhahn des Westens nur einer von vielen und hilft wenig bis nichts.
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Die Friedensforschung in Deutschland setzt sich für Waffenlieferungen an die Ukraine ein, aber auch für eine Doppelstrategie:
"Die Chefin des Hamburger Friedensforschungsinstitutes, Ursula Schröder, sagte, es sei „unabwendbar“, die Ukraine von westlicher Seite mit Waffen zu versorgen. Das Ziel müsse sein, durch Sanktionen, Militärhilfe und diplomatischen Druck eine Situation herzustellen, in der „die Ukraine aus einer Position der Stärke heraus“ Friedensverhandlungen mit Russland führen könne. Es gelte, einen „reifen Moment“ zu erkennen, in dem die russische Führung gewahr werde, dass sie ihre Kriegsziele nicht länger erreichen könne."
https://friedensgutachten.de/
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/friedensforschung-ukraine-101.html

Das ist genau der Weg der Erfolg verspricht. Die Schwächung der Ukraine durch die Weigerung geeignete Waffensysteme zu liefern führen zur Niederlage und zu millionenfacher Unterwerfung ukrainischer Menschen.
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https://www.hessenschau.de/politik/frankfurter-oberbuergermeister-peter-feldmann-will-im-januar-zuruecktreten,feldmann-ruecktritt-104.html

Er wolle der Stadt damit ein quälendes und teures Abwahlverfahren ersparen, teilte ein Sprecher der Stadt mit.

aha, das merkt er jetzt? und warum nicht früher?
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Oh, erst im Januar. Dann hat er ja noch Zeit sich es nochmals zu überlegen. Der Abwahltermin ist dann ja vorbei. Oder denke ich zu schlecht von ihm?
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Feldmann tritt zurück meldet Spiegel online Halleluja.
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hawischer schrieb:

Die Regierung sagt, wir haben kein Stromproblem, ...

Wir haben ja auch kein Stromproblem, wir bekommen es erst in ein paar Wochen oder Monaten.  




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Landroval schrieb:

hawischer schrieb:

Die Regierung sagt, wir haben kein Stromproblem, ...

Wir haben ja auch kein Stromproblem, wir bekommen es erst in ein paar Wochen oder Monaten.  


Dann könnten wir doch den Einsatz der AKW strecken, dann kommt man mit den Brennstäben länger aus und wir lassen die Dinger bis Ende des Winters am Netz.
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brodo schrieb:

Wer zu diesem Punkt einen anderen Lösungsweg als einen militärischen sieht, möge diesen hier gerne skizzieren.

Natürlich hätte es andere Lösungswege gegeben. Die will nur niemand.

Ein sofortiges und komplettes Embargo gegen Russland hätte dieses rohstoffreiche, aber ansonsten wirtschaftlich eher unterentwickelte Land wesentlich wahrscheinlicher in die Knie gezwungen als Waffen und Munition, die zu einem Großteil die Front gar nicht erreichen.
Das ist nämlich der eigentliche Grund für die "Arschkriecherei" des Westens, wie du es so schön nennst. Billige Energie. "Wandel durch Handel", dass ich nicht lache. Günstig einkaufen beim Russen und mit NordStream 2 noch einen super Schnitt machen, das war das Ziel. Sich die "Brückentechnologie" Gas sichern. Und gleichzeitig die ehemaligen Verbündeten der am Boden vermuteten "einstigen" Supermacht in den eigenen Reihen willkommen heißen und auf dem Maidan die Werbetrommel für EU und NATO rühren.

Bin zu faul zum Nachschauen, kann ja jeder selbst googeln, wieviele Milliarden aus dem Westen seit dem Überfall Putins auf die Ukraine nach Russland geflossen sind. Die Wirksamkeit eines Embargos sinkt natürlich mit jedem Tag, den dieser Krieg dauert, da Putin - ich wiederhole mich - natürlich ein gerissener Stratege ist, der inzwischen bereits große Äquivalente bei der Lieferung von Gas, Kohle und Öl geschaffen hat, sodass er inzwischen sogar in der Lage ist, ohne große Einbußen den Spieß herumzudrehen, und seinerseits UNS den Gashahn zuzudrehen. In der selben Zeit hat Putin nicht nur Ersatz für die Rohstofflieferungen in den Westen geschaffen, er macht damit auch noch Politik - in Indien, in Afrika und in China. Aber Hauptsache Waffen liefern und Putin weiterhin fürstlich finanzieren - mittlerweile sogar devot in Rubel, was der Staatswährung dort schnell wieder auf die Beine und zu neuen Hochs verholfen hat. Herzlichen Glückwunsch!

Im Übrigen teile ich die Ansicht des LDKlers: wie so oft würde nach einem Verbrecher lediglich ein Schwerverbrecher nachfolgen. Ich würde nicht darauf hoffen, dass Putin vom Pferd fällt.
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WürzburgerAdler schrieb:

Ein sofortiges und komplettes Embargo gegen Russland hätte dieses rohstoffreiche, aber ansonsten wirtschaftlich eher unterentwickelte Land wesentlich wahrscheinlicher in die Knie gezwungen als Waffen und Munition, die zu einem Großteil die Front gar nicht erreichen.

Das Embargo, auch ein komplettes hilft auf eine kriegsentscheidende Zeit so gut wie nichts. Es ärgert die Oligarchen, es erschwert die Produktion aber nicht viel mehr. Warum? Weil es nicht reicht wenn nur ein der Westen sich daran beteiligt. Indien kauft russisches Öl für kleines Geld, leitet es in Raffinerien auf und verkauft es teuer an den Westen. China liefert und kauft ohne Einschränkungen. Gleiches macht Afrika, Südamerika und große Teile von Asien.
Hinzukommt, ein komplettes Embargo, also der Verzicht auf Öl, Kohle und Gas ab dem ersten Kriegstag hatte uns mehr geschadet als Russland. Gazprom hat in weiser Voraussicht die Gasspeicher hierzulande komplett leer fallen lassen. Warum wohl?
Nein, die Politik bei der Embargofrage ist nachvollziehbar, auch wenn die Milliardenüberweisungen an Putin absolut weh tun, da hast Du recht.
Kriegsentscheidend sind sie nicht, denn so schnell kann auch Putin Geld nicht in Waffen wandeln.

Die Annahme, westliche Waffen würden die Fronten nicht erreichen, ist eine unbelegte Annahme.
Die zwangsläufig eintretende Niederlage der Ukraine mit der Gefahr weiterer Annexionen bei Verzicht auf westliche Waffensysteme, ist nicht verantwortbar. Nach und nach hat das auch die Regierung kapiert, hoffentlich macht sie es auch
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Die Regierung sagt, wir haben kein Stromproblem, wir haben ein Wärmeproblem.
Sicherheitshalber empfiehlt der Klimaminister die Anschaffung von Stromaggregaten für Unternehmen.
Vielleicht haben wir im Zweifelsfall doch ein Stromproblem?
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/strom-gas-energie-engpass-notstromaggregat-ampel-100.html
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"Wir müssen auf Russland zugehen" fordert Jakob Augstein, einer der Mitunterzeichner eines Offenen Briefes. Dort steht u.a.:
"Die internationale Gemeinschaft muss vielmehr alles dafür tun, Bedingungen zu schaffen, unter denen Verhandlungen überhaupt möglich sind. Dazu gehört die Bekundung, dass die westlichen Akteure kein Interesse an einer Fortführung des Krieges haben und ihre Strategien entsprechend anpassen werden."
Laut dem Schreiben müssten "wirtschaftliche Sanktionen und militärische Unterstützung" in eine "politische Strategie eingebunden werden, die auf schrittweise Deeskalation bis hin zum Erreichen einer Waffenruhe gerichtet ist".
Was im Brief fehlt, ist die Aufforderung an Putin, die Kampfhandlungen einzustellen und sich auf die Grenzen von vor dem 24.02. zurück zu ziehen. Man geht wohl davon aus, das wäre für Putin sowieso unannehmbar. Womit sie in dem Punkt Recht hätten.

Aber, wie oft soll man auf Putin denn noch zugehen. Wieviel Telefonate denn noch. Ein Gespräch mit Macron hat Putin beendet mit dem Hinweis, er habe jetzt keine Zeit mehr, er wolle jetzt Eishockey spielen.
Noch Fragen, Augstein?
https://www.zeit.de/2022/27/ukraine-krieg-frieden-waffenstillstand

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Der Ukrainekrieg, Putin, die Linke und der Antifaschismus.

Gestern Abend bei Lanz konnte man erleben, wie der Osteuropahistoriker Schlögel und der FDPler Baum die Haltung der Linkspartei kritisierte. Eingeladen war deren Chefin Janine Wissler.
Schlögel:
"Es gab eine Tradition der Linken im Kampf gegen den Imperialismus, gegen den Faschismus, gegen den Nationalsozialismus. (…) Was Sie vertreten, das ist ein korrupt gewordener, nicht mehr glaubwürdiger Antifaschismus. Wer den Bedrohten nicht beisteht, der hat den Antifaschismus verraten."
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/id_92345878/-markus-lanz-historiker-zerlegt-linken-chefin-wissler-antifaschismus-verraten-.html

Die FR greift in ihrem Kommentar zur Sendung zum verunglimpfenden Bild, des alten weißen Mannes, für die beiden Diskutanten Schlögel und Baum. Auch darf das Bild Männer gegen eine Frau nicht fehlen.
"..am konzertierten Angriff der Männerfront auf Janine Wissler"
Immerhin gibt der Kommentator zu, dass Wissler eine "unglückliche Figur" abgegeben habe, was aber nach Sicht des Journalisten an den "festgefahrenen Positionen" der alten Männern lag.
https://www.fr.de/kultur/tv-kino/markus-lanz-zdf-janine-wissler-linke-ukraine-monologe-der-alten-herren-tv-kritik-91641743.html
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Vor 5 Jahren wurde im Deutschen Bundestag die EhefürAlle beschlossen. Die große Mehrheit der CDU/CSU-Fraktion jedoch, lehnte den Gesetzentwurf deutlich ab. 🧐
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franzzufuss schrieb:

Vor 5 Jahren wurde im Deutschen Bundestag die EhefürAlle beschlossen. Die große Mehrheit der CDU/CSU-Fraktion jedoch, lehnte den Gesetzentwurf deutlich ab. 🧐

Ja, es war eine gute Entscheidung, die die damalige Kanzlerin Merkel, ermöglicht hat, indem sie die Abstimmung vom Fraktionszwang (Gewissensentscheidung) befreit hat. Immerhin ein Viertel der Unionsabgeordnete stimmten zu.
Eine Ehe für ALLE stimmt eigentlich nicht.
Im Bürgerlichen Gesetzbuch heißt es: „Die Ehe wird von zwei Personen verschiedenen oder gleichen Geschlechts auf Lebenszeit geschlossen."

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Heute vor 25 Jahren endete nach über 150 Jahren die britische Kronkolonie Hongkong und 7 Millionen Hongkonger sind "Return to Motherland"
Die Regierung in Peking versprach für 50 weitere Jahre weitgehende Autonomie und Beibehaltung der Lebensweise. Damals war ich beruflich in China, auch in Hongkong und kann sagen, die Stimmung war durchaus positiv. Es war die Hoffnung, es könne was werden mit der Zusage " Ein Land, zwei Systeme".
Heute wissen wir, die Kommunisten haben gelogen. Die Regionalregierung ist gleichgeschaltet, die Demokratie, die Pressefreiheit ist abgeschafft, die Freiheit der Menschen wurde eingeschränkt, Regimegegner in die Gefängnisse geworfen.
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hawischer schrieb:

Übrigens Werner, auch meine Kinder werden Deine Rente oder Pension zahlen. Du solltest dankbar sein.

Ich hoffe du willst uns jetzt nicht erzählen das die Rente sicher ist.
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propain schrieb:

hawischer schrieb:

Übrigens Werner, auch meine Kinder werden Deine Rente oder Pension zahlen. Du solltest dankbar sein.

Ich hoffe du willst uns jetzt nicht erzählen das die Rente sicher ist.

Aber nein mein Bester, aber solange die Rente zu einem Großteil von den "hartarbeitenden Menschen" und deren Arbeitgeber gemäß dem Generationenvertrag an die Rentnergeneration gezahlt wird, braucht man diese AN schlußendlich.