
pipapo
54689
Du wirfst da jetzt natürlich einiges durcheinander bzw stellt sich die Frage "weshalb die Banken" usw unter Umständen nicht nur Gering- und Normalverdienern.
Wenn du aber Zeiten der Rekordsteuereinnahmen in Deutschland als Krisenjahr bezeichnest, dann ist wirklich nur noch Luft nach unten und es dürfte auszuschließen sein, dass jemals ein Zeitpunkt zum Überdenken der Ausgaben gegeben ist.
Bleibt das komische Problem der Endlichkeit privaten Vermögens bei Zwangsabgaben.
Wenn du aber Zeiten der Rekordsteuereinnahmen in Deutschland als Krisenjahr bezeichnest, dann ist wirklich nur noch Luft nach unten und es dürfte auszuschließen sein, dass jemals ein Zeitpunkt zum Überdenken der Ausgaben gegeben ist.
Bleibt das komische Problem der Endlichkeit privaten Vermögens bei Zwangsabgaben.
Dirty-Harry schrieb:
Privathaushalt und schwäb. Hausfrau wäre schön, is aber ned bei einem Staat und seinen originären Aufgaben
Ich hatte überlegt das Wort Privathaushalt wegzulassen. Wäre vermutlich sinnvoller gewesen.
Um auf deinen Ansatz einzugehen: Auch der Reichtum einiger weniger ist endlich, es sinkt dann "nur" die Schwelle zum Reichtum.
Was ist dann mit dem Staat der nicht sparen muss?
Ich meine aktuell sehr konkrete Beispiel hierfür vor Augen zu haben.
reggaetyp schrieb:
Oder geht es nur um solcher Art Abgaben, und der Umgang mit den derzeit eingezogenen Geldern ist verantwortungsvoller?
Ich formuliere es mal so: Hast du beim Lesen meines Beitrags hier oder in anderen Threads zur europäischen Schuldenkrise den Eindruck ich sei zufrieden mit der Entwicklung?
Eine Vermögensabgabe halte ich dennoch für ein populistisches Placebo. Opium fürs Volk. Nenn es wie du willst. Nur bitte nicht die Lösung der Probleme.
Die beginnt nämlich, wie in jedem Privathaushalt, auf der Ausgabeseite.
reggaetyp schrieb:
Ist das dein Ernst?
Ist es tatsächlich.
Vor allem finde ich eben die Implikation "Wer gegen eine Zwangsabgabe ist, ist unbedingt für Kürzungen bei Rentnern und Behinderten" grenzwertig.
Und ich finde es befremdlich, mit welcher Selbstverständlichkeit die Politik hierdurch aus der Verantwortung für aktuelle Situation wie zukünftige Lösung genommen wird.
Ernsthaft, wäre ich in der Situation eine solche Abgabe leisten zu müssen, dann wären Politiker die Letzten, denen ich ein verantwortungssvollen Umgang mit den eingezogenen Geldern zutraue.
Da darf man gerne dran glauben, ich tue das nicht.
Miso schrieb:
Nein. Wer das persönliche Risiko trägt unterzugehen, sich selbst reinhängt und sich verantwortlich für Arbeitsplätze zeigt, die er geschaffen hat, ist nicht gemeint.
LDKler schrieb:
Korrekt, nur leider werden solche Art von Investionen immer weniger
[...]Großunternehmen und Konzerne dagegen, die über eine Marktmachtstellung und internationale Verkaufsmärkte verfügen [...]
Ihr liegt beide falsch, attac macht hier keine Ausnahme.
Was natürlich ist, wenn nicht gleich noch ein Gesinnungstest zur Unterscheidung moralisch bedenklicher bzw unbedenklicher Unternehmer eingeführt wird.
Auch von einer Unterscheidung zwischen Konzernen/Großunternehmen und Mittelstand habe ich bislang nichts lesen können. Auch hier schreibt attac etwas von 2 Millionen, darüber wird abgegeben. Völlig gleichgültig über wie viele Jahre ein solcher, mithin nicht selten zum Geschäftsbetrieb benötigter, Kapitalstock erarbeitet wurde.
Ich mache mir da auch nichts vor. Niemand möchte unterscheiden.
Was aber auch keine neue Erfahrung ist.
Miso schrieb:
Das wäre ja auch Blödsinn.
Tja.
Wer also in der Vergangenheit privaten Konsum zurückgestellt und mit erwirtschaftetem Kapital statt dessen Wachstum und Arbeitsplätze (und Steuergelder) unter Tragung des vollen wirtschaftlichen Risikos geschaffen hat, der gibt als logische Folge nun also einen u.U. großen Teil dieses Kapitals unter Zwang wieder ab.
So weit, so gut. Nur das Wort "fair" erschließt sich mir in dem Zusammenhang gerade nicht. Die Sinnhaftigkeit noch viel weniger.
So weit, so gut. Nur das Wort "fair" erschließt sich mir in dem Zusammenhang gerade nicht. Die Sinnhaftigkeit noch viel weniger.
Mit Verlaub, wer spart denn überhaupt?
Nicht einmal Deutschland schafft es, trotz einer wirtschaftlichen Robustheit wie sie in den nächsten 20 Jahren nicht wiederkommen wird, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen.
Die Verringerung der weiteren Verschuldung hat mit Sparen gerade mal nichts zu tun.
Statt dessen wird allen Ernstes eine Diskussion über die Enteignung(!) von Privatpersonen geführt. Wenn sogar das als legimiteres Mittel angesehen wird, läuft hier kräftig etwas falsch.
Es wird keine Politik mehr gemacht, es wird nur noch blanker Populismus bedient. Mit entsprechender Perspektive.
Zu deinem 2.: Es gibt da nichts mehr zu retten. Die Politik kann sich der Ökonomie nicht entziehen.
Im Gegensatz zu Dir erkenne ich darüber hinaus in den praktischen und theoretischen Handlungsansätzen zwischen Regierung und Opposition übrigens keinen nennenswerten Unterschied.
Nicht einmal Deutschland schafft es, trotz einer wirtschaftlichen Robustheit wie sie in den nächsten 20 Jahren nicht wiederkommen wird, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen.
Die Verringerung der weiteren Verschuldung hat mit Sparen gerade mal nichts zu tun.
Statt dessen wird allen Ernstes eine Diskussion über die Enteignung(!) von Privatpersonen geführt. Wenn sogar das als legimiteres Mittel angesehen wird, läuft hier kräftig etwas falsch.
Es wird keine Politik mehr gemacht, es wird nur noch blanker Populismus bedient. Mit entsprechender Perspektive.
Zu deinem 2.: Es gibt da nichts mehr zu retten. Die Politik kann sich der Ökonomie nicht entziehen.
Im Gegensatz zu Dir erkenne ich darüber hinaus in den praktischen und theoretischen Handlungsansätzen zwischen Regierung und Opposition übrigens keinen nennenswerten Unterschied.
municadler schrieb:
Der Allianz Versicherung wirst dui nicht vorwerfen links oder regierungskritisch zu sein .. die sagt folgendes
"Wenn Deutschland sich auch dem Euro verabschieden würde, wäre der Schock und die Folgekosten höher als bei der Lehman-Krise."
Rate, in welchen Anlagen das Geld der Versicherungen liegt. Für die geht es ebenfalls ums nackte Überleben. Die Grenze verläuft hier zwischen im Ausland tätigen und auf Deutschland fokussierten Unternehmen. Insbesondere Familienunternehmen seien hier genannt.
Und wer glaubt von einer Transaktionssteuer seien die "Schuldigen" betroffen -bei einer Staatsschuldenkrise übrigens sowieso mehr als einen Gedanken wert- der hat schlicht wenig bis keine Ahnung.
Die systemrelevanten Banken, die tatsächlich groß genug sind Einfluss zu nehmen, drücken die Knöpfchen zukünftig einfach woanders. Abgeschafft wird die auf Deutschland fokussierte Finanzindustrie, insbesondere die mittelständisch geprägte.
Das ist der Teil, der weder Staatshilfen erhält -weil als irrelevant betrachtet- noch große Räder mit Milliardenverlusten dreht.
Dass sich die Refinanzierung der Unternehmen ebenfalls verteuert ist nicht nur ein Nebeneffekt. Es hat schon einen Grund dass Staatsanleihen hiervon ausgenommen werden sollen. So ganz auf den Kopf gefallen sind die Verantwortlichen im BMF ja auch nicht.
Es gibt aktuell 3 relevante Börsen in Europa. Zukünftig dann nur noch 2. Was ist damit gewonnen?
Das ganze Ding wurde vor 2 Jahren an die Wand gefahren, als die Rufe nach Solidarität noch laut waren.
Anstatt der Realität ins Auge zu blicken, dass pleite eben pleite bedeutet. Nun weiß man das zumindest besser, aber der Zug ist abgefahren. Allen ginge es besser, hätte man damals einen richtigen Schuldenschnitt in Griechenland gemacht und die Gelder die nun verpufft sind für den gezielten Wiederaufbau verwendet.
Aber was red ich...nun geht es eben sehenden Auges nach unten.
Ich muss nachfragen, da ich weder die Höhe noch die Struktur der Vermögen der 500 reichsten Deutschen kenne.
Ich könnte mir aber vorstellen dass ein Zwangsverkauf bspw. großer Anteile von BMW weder einen guten Preis noch unbedingt Vorteile für das Unternehmen mit sich bringen muss.
Auch der Käuferkreis wird überschaubar sein und sich jedenfalls nicht in Deutschland befinden.