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smoKe89

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reggaetyp schrieb:

Ich verlinke das gerne noch mal. Das Recherchekollektiv hat den Entwurf veröffentlicht. Die Quelle sind emails von u.a. Beatrix von Storch.
Damit jeder Interessierte darin lesen kann hier nochmal das pdf:Entwurf AfD-Wahlprogramm

Okay, ich hab' mich mal grob durch gearbeitet.

Was mir vor allem auffält ist, dass es da so schwammig weiter geht wie in den üblichen Aussagen der AfD.

Man führt sehr oft auf was man anstrebt, noch öfter was man ablehnt, aber bei der Umsetzung, dem "wie", hapert es meiner Meinung nach gewaltig. Die Statements, Verzeihung Stellungnahmen zu den etablierten Parteien und EU, denen grundsätzlich alles in die Schuhe geschoben wird, klingen doch arg nach Verschwörungstheorie. Fakten gibt's da kaum.

In Teilen gibt es zwar konkrete Ansätze, z.B. beim Steuersystem, oft fehlt aber jeglicher Hinweis zur Umsetzung.
Viele Forderungen würden z.B. andere Finanzierungsmodelle erfordern als heute üblich, wie diese aussehen sollen kann ich allerdings oft nicht entschlüsseln. Beim Lieblingsthema Asyl/Abschiebung wird mir z.B. auch nicht klar, wie man denn nun erhöhte Abschiebungsquoten erzielen möchte.

Unterm Strich bleibt es doch im ganzen Protest-Bla Bla und wenig richtungsweisend.

Den Islam als ganzes abzulehnen, anstatt nur seine extremistischen Auswüchse oder besser jeglichen Extremismus, ist natürlich eindeutig rassistisch, aber das juckt die Autoren anscheinend wenig.

Wer die AfD wegen seiner persönlichen wirtschaftlichen Situation gewählt hat sollte sich dringend die Abschnitte zu den Sozialversicherungen durch lesen und ggf. nochmal kurz nachdenken.

Gleiches gilt für Frauen und homosexuelle Menschen beiden Geschlechts, da mal ein bisschen in den Abschnitten zum Gender Mainstreaming und zur Familien"politik" stöbern.

Mit dem Umweltschutz haben wir es auch nicht so, egal ob bei Energiewende oder ähnlichen Themen.

Alles was da außer den rassistischen Ausflügen zu Ausländer und Islamhetze drin steht summiert sich daher für mich auf übelsten Neoliberalismus. Daher möchte ich hier für die, die glauben unter einer AfD mehr soziale Gerechtigkeit zu erfahren mal Brecht zitieren: Nur die allergrößten Kälber wählen Ihre Metzger selber.

Wer's konkreter mag kann sich übrigens die Wahlprogramme zu den Landtagswahlen rein ziehen.
Ich habe mir mal das von Sachsen-Anhalt angetan und da werden die Aussagen durchaus weniger schwammig.

Okay, bei der Umsetzung mangelt's immer noch, aber man wird da sehr viel deutlicher, wie man sich die Ausgrenzung von Muslimen und homosexuellen Menschen, die Abschaffung von Umweltschutzmaßnahmen, Einflußnahme auf Medien und Kultureinrichtungen, Homeschooling und ähnliche Hochlichter vorstellt.

Immerhin fordert man nur beim Moscheenbau Volksentscheide, dass dürfte für Juden, Buddhisten, Hindus, Sikhs und Anhänger des großen Spagetti-Monsters ein Trost sein.

Fröhliches Petry-Heil noch

Wedge
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Wedge schrieb:

Den Islam als ganzes abzulehnen, anstatt nur seine extremistischen Auswüchse oder besser jeglichen Extremismus, ist natürlich eindeutig rassistisch, aber das juckt die Autoren anscheinend wenig.

Es juckt sie wenig, weil der Rassismus-Vorwurf inzwischen nichts anderes mehr ist, als ein einfallsloser Versuch, politische Gegner in die Defensive zu drängen. Langsam aber sicher geht das nach hinten los.
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smoKe89 schrieb:

Die radikal marktliberale Haltung bestätige ich gerne. Warum ich fremdenfeindlich sein soll, könntest du aber mal ausführen. Zumal ich hier im Forum wiederholt meine Pro-Open-Borders-Haltung dargelegt habe.


Falls du dazu nicht in der Lage bist, könntest du zumindest so nett sein, diesen Vorwurf zurückzunehmen.

Ich korrigiere mich in diesem Punkt.
Du bist nicht fremdenfeindlich. Du bist rassistisch.
Nachzulesen u.a. in etlichen Beiträgen zu Silvester in Köln, als du über den IQ von Arabern und dergleichen schwadronierst.
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reggaetyp schrieb:

Ich korrigiere mich in diesem Punkt.
Du bist nicht fremdenfeindlich. Du bist rassistisch.
Nachzulesen u.a. in etlichen Beiträgen zu Silvester in Köln, als du über den IQ von Arabern und dergleichen schwadronierst.

Du meinst die IQ-Durchschnittswerte in diversen Ländern? Nun, das ist eine Statistik, deren Zahlen nachweislich zutreffend sind. Ich gehe davon aus, dass du nicht den Anstand aufbringen kannst, dich für deine haltlosen Behauptungen zu entschuldigen.
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smoKe89 schrieb:

Da habe ich mit den "Protestwählern" wohl mehr gemein als mit dem Rest.

Zweifelsohne.
Zum Beispiel eine radikal marktliberale Haltung, Fremdenfeindlichkeit und einen Aluhut.
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reggaetyp schrieb:

Zweifelsohne.
Zum Beispiel eine radikal marktliberale Haltung, Fremdenfeindlichkeit und einen Aluhut.

Die radikal marktliberale Haltung bestätige ich gerne. Warum ich fremdenfeindlich sein soll, könntest du aber mal ausführen. Zumal ich hier im Forum wiederholt meine Pro-Open-Borders-Haltung dargelegt habe.

Falls du dazu nicht in der Lage bist, könntest du zumindest so nett sein, diesen Vorwurf zurückzunehmen.
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smoKe89 schrieb:

Danke für den Link! Unter Protest habe ich wohl etwas anderes verstanden, als aus "Enttäuschung" über andere Parteien heraus eine Partei zu wählen. Schließlich kann ich von SPD, Grüne und Linke enttäuscht sein und daher CDU wählen, oder umgekehrt. Scheinbar gilt es aber erst als Protestwahl, wenn man die AfD wählt.

Äh, nein. Wenn man eine Partei wählt, von der man nicht überzeugt ist, sondern es den anderen Parteien mal zeigen will, dann ist das eine Protestwahl.
Was denn sonst?

Also manchmal...
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reggaetyp schrieb:

Äh, nein. Wenn man eine Partei wählt, von der man nicht überzeugt ist, sondern es den anderen Parteien mal zeigen will, dann ist das eine Protestwahl.
Was denn sonst?


Also manchmal...

Wer ist denn heutzutage noch von einer Partei überzeugt? Ich könnte genau so gut meine Katze damit beauftragen, mein Thunfischsandwich zu beschützen. Das ist weniger naiv als seine Hoffnungen in eine politische Partei zu stecken. Da habe ich mit den "Protestwählern" wohl mehr gemein als mit dem Rest.
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smoKe89 schrieb:

Woher kommt eigentlich die Annahme, die AfD würde aus "Protest" gewählt?

Weil das deren Wähler mehrheitlich sagten.
Tagesschau
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reggaetyp schrieb:  


smoKe89 schrieb:
Woher kommt eigentlich die Annahme, die AfD würde aus "Protest" gewählt?


Weil das deren Wähler mehrheitlich sagten.Tagesschau

Danke für den Link! Unter Protest habe ich wohl etwas anderes verstanden, als aus "Enttäuschung" über andere Parteien heraus eine Partei zu wählen. Schließlich kann ich von SPD, Grüne und Linke enttäuscht sein und daher CDU wählen, oder umgekehrt. Scheinbar gilt es aber erst als Protestwahl, wenn man die AfD wählt.
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Woher kommt eigentlich die Annahme, die AfD würde aus "Protest" gewählt?
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smoKe89 schrieb:  


adlerjunge23FFM schrieb:
Haha. Genau, die AfD eine Partei des Friedens und die anderen wollen doch nur die Deutschen und ihr Land zerstören, indem sie Migranten reinholen. Hat ja keine Gründe, dass die Menschen fliehen und Europa ist daran auch nicht schuldig und die AfD wüsste ja sowieso, wie man damit umgehen muss. Und Multikulti geht nicht.


Meine Güte. Geht das auch ohne Hysterie und mit Argumenten?

Du fragst das?

Wo sind denn von dir schon mal Argumente zu lesen gewesen?
Und mMn kann man schon mal ein wenig hysterisch werden wenn man sich ansieht was da so an Leuten über die AfD Listen in Parlamente gespült wurde. Da sind einige stramme Rechtsausleger dabei, die eher auf NPD Demos als in irgend einem Parlament sprechen sollten.
Aber gut! Der deutsche Michel wollte es so. Soll sich der deutsche Michel bloß nicht wundern wenn diese Demokratie sich tatsächlich als wehrhafte entpuppt. Ganz im Sinne der Väter des Grundgesetzes die unverrückbare Grundrechte festgeschrieben haben.
Für mich gilt: kein Fußbreit den Faschisten - auch dann nicht, wenn sie über demokratische Wahlen glauben an Geltung gewonnen zu haben.
Für mich ist klar, dass Rechtsextremismus gnadenlos bekämpft werden muss. Und da ist man nicht auf die Erlaubnis von irgendwelchen Internethelden hier angewiesen.
Glaubt mir - wir wissen wie man das macht!
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FrankenAdler schrieb:

Wo sind denn von dir schon mal Argumente zu lesen gewesen?

Welche Behauptung habe ich aufgestellt, die deiner Meinung nach bessere Argumentation erfordert?

FrankenAdler schrieb:

Für mich ist klar, dass Rechtsextremismus gnadenlos bekämpft werden muss. Und da ist man nicht auf die Erlaubnis von irgendwelchen Internethelden hier angewiesen.
Glaubt mir - wir wissen wie man das macht!

Applaus.
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Haha. Genau, die AfD eine Partei des Friedens und die anderen wollen doch nur die Deutschen und ihr Land zerstören, indem sie Migranten reinholen. Hat ja keine Gründe, dass die Menschen fliehen und Europa ist daran auch nicht schuldig und die AfD wüsste ja sowieso, wie man damit umgehen muss. Und Multikulti geht nicht.

Kann die AfD und ihr Gesocks jemandem, der in FFM aufgewachsen ist, ja mal ins Gesicht sagen. Aber schon klar, diese Gewalt die derzeit von Flüchtlingen ausgeht - unfassbar. Der Michel wehrt sich ja nur. Wenns nich so traurig wär.
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adlerjunge23FFM schrieb:

Haha. Genau, die AfD eine Partei des Friedens und die anderen wollen doch nur die Deutschen und ihr Land zerstören, indem sie Migranten reinholen. Hat ja keine Gründe, dass die Menschen fliehen und Europa ist daran auch nicht schuldig und die AfD wüsste ja sowieso, wie man damit umgehen muss. Und Multikulti geht nicht.

Meine Güte. Geht das auch ohne Hysterie und mit Argumenten?
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Ja, lasst nach Schweizer Vorbild das Volk mehr abstimmen. DAS fördert Demokratie und untergräbt sie nicht etwa.

Vielleicht geht das dann ja gegen diverse AfD-Vorschläge aus, aber wie hier schon erwähnt wurde, geht scheinbar auch die Angst um, dass solche Abstimmungen entgegen der eigenen Meinung ausgehen könnten. Genau deshalb sträubt sich die Regierung auch so gegen direktere Demokratie. Aber klar, die Demokratiefeinde kommem natürlich von der anderen Seite...
Leider muss man konstatieren, dass viele Vorwürfe, die gemacht werden, oft genau im Gegenteil oder zumindest auch auf den Vorwurfsteller zutreffen.
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Blablablubb schrieb:

Ja, lasst nach Schweizer Vorbild das Volk mehr abstimmen. DAS fördert Demokratie und untergräbt sie nicht etwa.


Vielleicht geht das dann ja gegen diverse AfD-Vorschläge aus, aber wie hier schon erwähnt wurde, geht scheinbar auch die Angst um, dass solche Abstimmungen entgegen der eigenen Meinung ausgehen könnten. Genau deshalb sträubt sich die Regierung auch so gegen direktere Demokratie. Aber klar, die Demokratiefeinde kommem natürlich von der anderen Seite...
Leider muss man konstatieren, dass viele Vorwürfe, die gemacht werden, oft genau im Gegenteil oder zumindest auch auf den Vorwurfsteller zutreffen.

Der ewige Rassismus-Vorwurf. Letztlich ist diese Attacke nur auf jene gerichtet, die keine Rassisten sind. Echte Rassisten haben mit der Bezeichnung kein Problem. Nur Nicht-Rassisten haben Angst davor, in der Öffentlichkeit als Rassist dazustehen. Das weiß man, und diese Angst wird gnadenlos ausgenutzt.

Wenn einem die andere Seite nicht passt, wird sie eben als Demokratie- und Menschenhasser beschimpft. Das hat nichts mit irgendwelchen Prinzipien oder Fakten zu tun, sondern ist bloß eine schmutzige Art, seinen eigenen Interessen Geltung zu verschaffen und die andere Seite zu isolieren.
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miraculix250 schrieb:

Da kanste als klar denkender Mensch nur das nächste Floß besteigen, wenn die an die Macht kommen...

Genau wegen dieses Programms – streng genommen noch ein Entwurf – werden sie es aber nicht. Da sind zu viele abseitige Ideen unterwegs, die den Protestwähler dann doch wieder zum Nichtwähler machen. Beispiel: Arbeitnehmer sollen selbst für den Fall der Arbeitslosigkeit vorsorgen. Wer soll denn da sein Kreuz machen?
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Miso schrieb:  


miraculix250 schrieb:
Da kanste als klar denkender Mensch nur das nächste Floß besteigen, wenn die an die Macht kommen...


Genau wegen dieses Programms – streng genommen noch ein Entwurf – werden sie es aber nicht. Da sind zu viele abseitige Ideen unterwegs, die den Protestwähler dann doch wieder zum Nichtwähler machen. Beispiel: Arbeitnehmer sollen selbst für den Fall der Arbeitslosigkeit vorsorgen. Wer soll denn da sein Kreuz machen?

Es soll Leute geben, die Eigenverantwortung zu schätzen wissen.
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Es gibt einen Entwurf für das Grundsatzprogramms der AfD.

Teilweise kann einem da Angst und Bange werden.

ALG I soll privatisiert werden, der Arbeitgeberanteil gestrichen werden.
Frauen sollten bitteschön daheim bleiben und Kinder bekommen und erziehen.
Energiewende beenden und Atomenergie nutzen.
Grundrecht auf individuelle Asylprüfung abschaffen.
Der Islam gehört natürlich nicht zu Deutschland.
Die Gewerbesteuer soll abgeschafft werden. Dito die Erbschaftssteuer.
Überschuldete Kommunen und Länder sollten keine Hilfe durch Rettungsprogramme erhalten.
Gesetzliche Unfallversicherung wird gestrichen, man soll sich privat absichern.
Schwangerschaftsabrüche gesetzlich erschweren.
Absenken der Stafmündigkeit auf 12 Jahre.
Keine Verschäfung des Waffenrechts.
Weg mit Multikulti.
Gender Mainstreaming ist eigentlich ein "Umerziehungsprogramm". Weg damit.
Minarett und Muezzin werden verboten.
Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk wird privatisiert und muss sich selbst tragen.
Dafür zwei steuerfinanzierte Radio- und TV-Programme.
Genderforschung: Streichen.
Dreigliedriges Schulsystem erhalten.
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reggaetyp schrieb:

ALG I soll privatisiert werden, der Arbeitgeberanteil gestrichen werden.
Energiewende beenden und Atomenergie nutzen.
Der Islam gehört natürlich nicht zu Deutschland.
Die Gewerbesteuer soll abgeschafft werden. Dito die Erbschaftssteuer.
Überschuldete Kommunen und Länder sollten keine Hilfe durch Rettungsprogramme erhalten.
Gesetzliche Unfallversicherung wird gestrichen, man soll sich privat absichern.
Keine Verschäfung des Waffenrechts.
Gender Mainstreaming ist eigentlich ein "Umerziehungsprogramm". Weg damit.
Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk wird privatisiert und muss sich selbst tragen.
Genderforschung: Streichen.

Da wird einem die AfD ja fast sympathisch. Ein Wähler wird aus mir aber nicht mehr.
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smoKe89 schrieb:  


peter schrieb:
woher kommt das interesse des staates genau diesen bereich zu kontrollieren?


Eins führt zum anderen. Der Staat übt Kontrolle über das Sozial- und Gesundheitswesen aus, braucht dafür aber stets einen Vorwand. Jetzt lässt sich ein Sozialstaat oder eine Zwangskrankenversicherung nunmal schwer rechtfertigen, wenn die Zahler bspw. die Drogensucht anderer finanzieren sollen. Darüber hinaus kann man mit dem Kampf gegen Drogen wunderbar den Ausbau des Polizeistaats rechtfertigen.


Das hat alles nichts mit der Gesundheit der Bürger zu tun. Das merkt man auch daran, dass sich der Staat weigert, die Tabaksteuern plötzlich signifikant anzuheben. Stattdessen erhöht er diese nur in kleinen Schritten. Er weiß genau, dass ansonsten die Steuereinnahmen abfallen würden (obwohl das heißen würde, dass Menschen mit dem Rauchen aufhören).

Lass mal die Finger vom schlechten Gras...
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Brady schrieb:

Lass mal die Finger vom schlechten Gras...

Du könntest dir zur Abwechslung ein Gegenargument einfallen lassen.
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ich finde es schwierig zu pauschalisieren was eine droge ist und was nicht. meine beurteilung ist von daher subjektiv und nicht allgemeingültig. ich habe auch bei allgemeingültigen bewertungen in diesem bereich probleme, da grenzen nur ganz selten etwas über individuelle auswirkungen aussagen. letztendlich kann vieles süchtig machen, das man nicht "drogen" im allgemeinen zuordnen würde.

laut der tabelle der who liegt das pro-kopf trinkverhalten (nicht nur) des deutschen weit über dem gesundheitlich unbedenklichen level.

dass sich regelmäßiges kiffen körperlich weniger schädlich auswirkt als regelmäßiges trinken scheint mir erwiesen. dass bei manchen durch kiffen eine psychose ausgelöst werden kann auch. trotzdem sitze ich lieber im gleichen zug mit einer bekifften jungmännerrunde als mit einer betrunkenen.

zu kurz kommt mir in der ganzen diskussion ein bisschen die eigenverantwortlichkeit. rauschmittel sind so ziemlich der einzige bereich in dem der staat mir etwas verbietet und nicht nur ratschläge gibt. das gesundheitliche risiko eines (nur als beispiel) motorradfahrers ist doch deutlich höher als das eines starken kiffers. zu recht würden die motrorradfreunde allerdings auf die barikaden gehen, wenn der staat versuchen würde sie vor sich selbst zu schützen und motorräder einfach verbietet.

woher kommt das interesse des staates genau diesen bereich zu kontrollieren?
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peter schrieb:

woher kommt das interesse des staates genau diesen bereich zu kontrollieren?

Eins führt zum anderen. Der Staat übt Kontrolle über das Sozial- und Gesundheitswesen aus, braucht dafür aber stets einen Vorwand. Jetzt lässt sich ein Sozialstaat oder eine Zwangskrankenversicherung nunmal schwer rechtfertigen, wenn die Zahler bspw. die Drogensucht anderer finanzieren sollen. Darüber hinaus kann man mit dem Kampf gegen Drogen wunderbar den Ausbau des Polizeistaats rechtfertigen.

Das hat alles nichts mit der Gesundheit der Bürger zu tun. Das merkt man auch daran, dass sich der Staat weigert, die Tabaksteuern plötzlich signifikant anzuheben. Stattdessen erhöht er diese nur in kleinen Schritten. Er weiß genau, dass ansonsten die Steuereinnahmen abfallen würden (obwohl das heißen würde, dass Menschen mit dem Rauchen aufhören).
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pelo schrieb:

Dieses Bild " alle Menschen werden Brüder " teile ich nicht, weil das Zusammenleben aller Nationen und Kulturen jedenfalls in einer Demokratie meiner Meinung nach niemals funktionieren würde.


Ich habe es schon einmal geschrieben.  Die Menschheit ist einfach ausgedrückt , zu blöd u. vor allem  nicht willens,  in Frieden u. Freundschaft gemeinsam auf diesem Planeten ihr vermeintliches  Glück zu finden.


Selbst unter der Vorraussetzung ,allen Menschen ginge es gleich gut,keiner bräuchte zu hungern u. niemand müsste unter materiellen Sorgen leiden.Sogar  unter diesen theoretisch paradiesischen Zuständen würde das  auf Dauer  nicht gut gut gehen,denn die Menscheit würde dann andere Gründe finden um sich gegenseitig zu bekämpfen-


In einer fernen  Zeit- die wir alle nicht mehr erleben werden - könnte dieses Weltbild dem hier ausser FA  noch einige andere  User anhängen ,aber tatsächlich möglich sein.Das will ich nicht ausschliesen.


Funktionieren würde dies aber nur einigermassen  unter einer strengen Diktatur . So möchte ich gewiss nicht leben u. ich denke die meisten unter Euch auch nicht.

Und das sagt dann auch alles darüber aus, wie du Menschen siehst. Dass du dir nicht vorstellen kannst, dass Menschen lernfähig sind und dass Offenheit, Akzeptanz und Toleranz anderen gegenüber Werte sind auf die sich Menschen in ihrem Zusammenleben einigen können, das wurde in dieser und anderen Diskussionen hier mehr als deutlich.
Ich glaube nicht, dass wir ein anarchistisches Paradies schaffen können. Ich glaube auch nicht, dass wir es jemals schaffen werden Gier, Neid und Egoismus, so wie ihn die besorgten Bürger derzeit wieder gerne zeigen, komplett los werden können.
Aber ein weitgehend friedliches Zusammenleben unter klaren Regeln und Bedingungen halte ich schon für möglich. Natürlich muss dafür das unselige Konstrukt Nationalstaat überwunden werden. Aber da bin ich optimistisch.
Man hätte sich lange Zeit auch nicht vorstellen können, dass es keinen Monarchen von Gottes Gnaden mehr gibt.
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FrankenAdler schrieb:

Und das sagt dann auch alles darüber aus, wie du Menschen siehst. Dass du dir nicht vorstellen kannst, dass Menschen lernfähig sind und dass Offenheit, Akzeptanz und Toleranz anderen gegenüber Werte sind auf die sich Menschen in ihrem Zusammenleben einigen können

Dass das ausgerechnet von dir kommt.. ich lach mich schlapp.
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smoKe89 schrieb:

Unabhängig? Was wären die ÖR denn ohne den Staat, der die Knete für sie eintreibt?

wahrscheinlich auch von der werbewirtschaft und deren auftraggebern abhängig, so wie die privaten.
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peter schrieb:  


smoKe89 schrieb:
Unabhängig? Was wären die ÖR denn ohne den Staat, der die Knete für sie eintreibt?


wahrscheinlich auch von der werbewirtschaft und deren auftraggebern abhängig, so wie die privaten.

Du gibst mir Recht, dass die öffentlich-rechtlichen vom Staat abhängig sind?
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Haliaeetus schrieb:

Wenns allerdings zur Abstimmung frei gegeben würde, hätten wir vermutlich bald nur noch Fußball und Formel 1.

So schwarz würde ich nicht sehen wollen. Dschungelcamp, DSDS und Kaufen, mieten, wohnen hätten neben den Auswanderern und Achtung, Kontrolle! sicher auch ein paar Stimmen.

Vielleicht haben diejenigen, die die ÖR abschaffen wollen, ja recht. Vielleicht manifestiert sich ja in der Tat eine privat betriebene Alternative. Bei den Printmedien gibt es ja auch mehr als nur B*** und Praline.

Mir fehlt da allerdings der Glaube. Mehr noch: da macht sich ein Schaudern breit. Genau das selbe Gefühl, das mich bei den Diskussionen um die Privatisierung von Wasser beschleicht.

Das Entscheidende bei den Diskussionen um die ÖR ist aber etwas anderes: um eine Stimme zu haben, um gehört zu werden, um überhaupt eingeschaltet zu werden, braucht man, wenn man nicht von der Werbungtreibenden Wirtschaft oder dem Quotenbringenden Mainstream abhängig sein will, zweierlei: Geld (um eben unabhängig bleiben zu können) und Legitimation. Hat man weder das eine noch das andere, bleibt nur die Korrumpierung und der Opportunismus. Allein aus diesem Grund stehen die ÖR für mich nicht zur Debatte.

Über Inhalte, Programmgestaltung, Pensionen, Gehälter und vieles andere diskutiere ich dagegen gerne mit.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Das Entscheidende bei den Diskussionen um die ÖR ist aber etwas anderes: um eine Stimme zu haben, um gehört zu werden, um überhaupt eingeschaltet zu werden, braucht man, wenn man nicht von der Werbungtreibenden Wirtschaft oder dem Quotenbringenden Mainstream abhängig sein will, zweierlei: Geld (um eben unabhängig bleiben zu können) und Legitimation.

Unabhängig? Was wären die ÖR denn ohne den Staat, der die Knete für sie eintreibt?
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smoKe89 schrieb:  


WuerzburgerAdler schrieb:  


smoKe89 schrieb:
Schön, dass du mein Argument auf weitere Gebiete anwendest. So muss ich es nicht mehr machen.


Gerne. Hier noch eines: der Zwang, sich nach einem Autounfall von der Feuerwehr aus dem brennenden Wrack rausschneiden, sich vom Roten Kreuz abtransportieren und im Krankenhaus zwanghaft notoperieren zu lassen, sollte ebenfalls zwingend (Wortspiel!) entfallen. Ich würde das alles privatisieren und einem fairen Wettbewerb anheimstellen. Gegen allfällige Vorkasse selbstredend.


Nun. Für die eine Leistung bezahle ich gerne freiwillig, für die andere nicht. Was ist daran so kompliziert?

Ein Leistung wie bei dem Unfall oben beschrieben dürfte 10.000 Euro locker überschreiten. Kompliziert finde ich, wenn der Feuerwehrmann erst mal "Sind Sie versichert oder zahlen Sie freiwillig?" in das brennende Auto ruft, bevor er mit den Rettungsarbeiten beginnt.
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stefank schrieb:

Ein Leistung wie bei dem Unfall oben beschrieben dürfte 10.000 Euro locker überschreiten. Kompliziert finde ich, wenn der Feuerwehrmann erst mal "Sind Sie versichert oder zahlen Sie freiwillig?" in das brennende Auto ruft, bevor er mit den Rettungsarbeiten beginnt.

Verstehst du den Sinn einer Versicherung?
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smoKe89 schrieb:

Schön, dass du mein Argument auf weitere Gebiete anwendest. So muss ich es nicht mehr machen.

Gerne. Hier noch eines: der Zwang, sich nach einem Autounfall von der Feuerwehr aus dem brennenden Wrack rausschneiden, sich vom Roten Kreuz abtransportieren und im Krankenhaus zwanghaft notoperieren zu lassen, sollte ebenfalls zwingend (Wortspiel!) entfallen. Ich würde das alles privatisieren und einem fairen Wettbewerb anheimstellen. Gegen allfällige Vorkasse selbstredend.
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WuerzburgerAdler schrieb:  


smoKe89 schrieb:
Schön, dass du mein Argument auf weitere Gebiete anwendest. So muss ich es nicht mehr machen.


Gerne. Hier noch eines: der Zwang, sich nach einem Autounfall von der Feuerwehr aus dem brennenden Wrack rausschneiden, sich vom Roten Kreuz abtransportieren und im Krankenhaus zwanghaft notoperieren zu lassen, sollte ebenfalls zwingend (Wortspiel!) entfallen. Ich würde das alles privatisieren und einem fairen Wettbewerb anheimstellen. Gegen allfällige Vorkasse selbstredend.

Nun. Für die eine Leistung bezahle ich gerne freiwillig, für die andere nicht. Was ist daran so kompliziert?
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smoKe89 schrieb:

Auf Zwang muss schließlich immer derjenige zurückgreifen, der ansonsten nicht imstande ist, einen schätzenswerten Beitrag zu leisten.

Drum gibts ja auch die Zangssteuern und die Zwangskrankenversicherungen und die Zwangssozialversicherungen. Ohne ginge es uns allen besser, wie sie USA ja hinlänglich bewiesen haben.
Und die Zwangsschulbildung erst. Katastrophe.
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WuerzburgerAdler schrieb:  


smoKe89 schrieb:
Auf Zwang muss schließlich immer derjenige zurückgreifen, der ansonsten nicht imstande ist, einen schätzenswerten Beitrag zu leisten.


Drum gibts ja auch die Zangssteuern und die Zwangskrankenversicherungen und die Zwangssozialversicherungen. Ohne ginge es uns allen besser, wie sie USA ja hinlänglich bewiesen haben.
Und die Zwangsschulbildung erst. Katastrophe.

Schön, dass du mein Argument auf weitere Gebiete anwendest. So muss ich es nicht mehr machen.
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smoKe89 schrieb:  


WuerzburgerAdler schrieb:
Genauso könntest du die Subventionen von Theatern, Museen und Programmkinos streichen mit dem Argument, dass der Filmpalast mit den Blockbustern nebenan ja die Menschen viel zufriedener macht. Und das ganz ohne Subventionen.


Möchtest du tatsächlich in einer solchen Welt leben?


Ja.

Gut. Ich nicht.
Schaut so aus, als säße ich derzeit am längeren Hebel.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Gut. Ich nicht.
Schaut so aus, als säße ich derzeit am längeren Hebel.

Auf Zwang muss schließlich immer derjenige zurückgreifen, der ansonsten nicht imstande ist, einen schätzenswerten Beitrag zu leisten.