Tobitor
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Luzbert schrieb:Schneeweiss schrieb:
Dieser arrogante Torjubel von Schick nach seinem, zugegebener Maßen, sehr gut geschossenen Elfer, war die Wende
Spannend, dass damit die Wende einherging - wenn es sich denn darauf zurückführen lässt.
Mir hat der Torjubel die Hoffnung genommen, dass da noch etwas gehen könnte.
Unter nem gut geschossenen Elfer verstehe ich aber ungefähr das Gegenteil von dem halbhohen Ding von Schick gestern… 😉
Schau noch mal genau hin. Dann siehst Du: ansatzlos aus dem Fußgelenk. Trapp hat keine Chance.
Kinsombi wollte man damals über die U23 aufbauen, um sie dann 2 Wochen später abzuschaffen. Mit der Ablöse die Kiel später für ihn bekommen hat, hätte man die U23 ein paar Jahre finanzieren können. Zalazar wäre in seinem ersten Jahr bei uns wahrscheinlich auch dort besser aufgehoben gewesen, als in der vierten polnischen Liga.
Im Grunde haben doch alle im Verein nach HB angeprangert, dass die U23 fehlt. Warum Bobic daran nichts geändert hat, trotz anprangern, habe ich auch nie verstanden.
Im Grunde haben doch alle im Verein nach HB angeprangert, dass die U23 fehlt. Warum Bobic daran nichts geändert hat, trotz anprangern, habe ich auch nie verstanden.
Exil-Adler-NRW schrieb:
Kinsombi wollte man damals über die U23 aufbauen, um sie dann 2 Wochen später abzuschaffen. Mit der Ablöse die Kiel später für ihn bekommen hat, hätte man die U23 ein paar Jahre finanzieren können. Zalazar wäre in seinem ersten Jahr bei uns wahrscheinlich auch dort besser aufgehoben gewesen, als in der vierten polnischen Liga.
Im Grunde haben doch alle im Verein nach HB angeprangert, dass die U23 fehlt. Warum Bobic daran nichts geändert hat, trotz anprangern, habe ich auch nie verstanden.
Jeder, der den Sinn einer U23 bezweifelt, kann ja mal nach Freiburg schauen und was da so aus der U23 nach oben gekommen ist. Beide Schlotterbecks, Schade, Sildilla, Keitel - alle haben sie erstmal in der Regionalliga gespielt. Und dann sind noch lange nicht alle. Man kann aber natürlich auch immer nur auf die Negativbeispiele gucken.
Tobitor schrieb:
Man kann aber natürlich auch immer nur auf die Negativbeispiele gucken.
Man kann aber natürlich auch nur die Positivbeispiele sehen.
Im Endeffekt war es damals richtig die U23 abzuschaffen da der Kosten/Nutzen Faktor nicht gepasst hat. Leider hat man es in den vergangenen Jahren nur bedingt geschafft Spieler durch Leihen und Kooperationen mit anderen Vereinen zu fördern und eine U23 zu ersetzen. Der einzige wo das bisher gut geklappt hat war Kamada. In Anbetracht dessen ist es vernünftig sich wieder eine 2. Mannschaft ans Bein zu binden um Spielern Einsatzzeiten zu geben.
Aber auch wie bei der alten U23 sollte man keine Wunder erwarten. Die würde Stand jetzt in der Oberliga Hessen spielen... das hat mit Bundesliga nicht viel zu tun. Und wer mit 23 oder 24 immer noch in einer U23 spielt, schafft in den wenigsten Fällen noch den Sprung zu den Profis. Der muss, bei guter Jugendarbeit, weiterhin nach der U19 erfolgen. So wie das z.B. auch schon öfters bei Freiburg vorgekommen ist.
Punkasaurus schrieb:
Den Spielern fehlt die Erfahrung gegen gestandene Profis oder Spieler die früher in höherklassigen Ligen gespielt haben zu spielen.
Das ist im Prinzip richtig, ebenso wie deine Folgerung daraus, nämlich die Forderung nach einer U23.
Genau das war es aber, was mir an Blanco in den Testspielen gut gefallen hat: wenig Respekt vor ausgebufften Profis, auf die eigene Schnelligkeit und Technik vertrauend und mit viel jugendlichem Mut auch mal an zwei, drei Gegenspielern vorbei zu ziehen. Namentlich auf der rechten Seite, wo uns schon seit Monaten der Schuh drückt. Wenn nicht Jahren.
Ein Versuch wäre es wert gewesen. Viel schlechter hätte es rechts nicht laufen können. Im negativen Fall hätte es Blanco ruhiggestellt, im positiven Fall hätten wir eine Lösung resp. Alternative auf rechts gehabt.
WürzburgerAdler schrieb:Punkasaurus schrieb:
Den Spielern fehlt die Erfahrung gegen gestandene Profis oder Spieler die früher in höherklassigen Ligen gespielt haben zu spielen.
Das ist im Prinzip richtig, ebenso wie deine Folgerung daraus, nämlich die Forderung nach einer U23.
Genau das war es aber, was mir an Blanco in den Testspielen gut gefallen hat: wenig Respekt vor ausgebufften Profis, auf die eigene Schnelligkeit und Technik vertrauend und mit viel jugendlichem Mut auch mal an zwei, drei Gegenspielern vorbei zu ziehen. Namentlich auf der rechten Seite, wo uns schon seit Monaten der Schuh drückt. Wenn nicht Jahren.
Ein Versuch wäre es wert gewesen. Viel schlechter hätte es rechts nicht laufen können. Im negativen Fall hätte es Blanco ruhiggestellt, im positiven Fall hätten wir eine Lösung resp. Alternative auf rechts gehabt.
Weil dieses Argument, dass wir ja jemanden auf der rechten Seite brauchen und Blanco hierfür immer wieder genannt wird, immer wieder kommt. Wir brauchen auf der rechten Seite einen Schienenspieler, einen zweiten Kostic (eher etwas defensivstärker, dafür vielleicht weniger offensiv), auf jeden Fall einen robusten Spieler, der die Linie rauf- und runterrennt - ich hab Blanco ja nie spielen gesehen, aber nach allem, was man von ihm liest, ist er dieser Spielertyp keineswegs. Er würde also maximal ins Team passen, wenn man das System umstellt, wofür es momentan kein Argument gibt. Blöd gelaufen für ihn, aber ich vertraue erstens Glasner, der ihn oft genug im Training sieht und zweitens gibt es seine Paradeposition im jetzigen System scheinbar eher nicht.
Misanthrop schrieb:SGE_Werner schrieb:Misanthrop schrieb:
7-Tages-Inzidenz
BaWü gesamt 256.8
Geimpfte 48.4
Ungeimpfte 647.6!!!
Dazu kurz noch eine Info. Die Inzidenz der Geimpften stagniert in den letzten 2 Wochen, die der Ungeimpften hat sich verdoppelt.
Und es galloppiert weiter. Gerade reingekommen:
7-Tage-Inzidenz
BaWü gesamt 296.9
Geimpfte 52.6
Ungeimpfte 755.7!!!
Ich bin ja hier nicht so der Zahlennerd, aber ist es nicht so, dass bei der Inzidenz der Ungeimpften durch die sehr regelmäßige Testung von SchülerInnen eine gewisse Verfälschung hinsichtlich der Vergleichbarkeit der Zahlen entsteht?
Und auch dadurch, dass für Geimpfte anders als für Ungeimpfte derzeit generell keine Testpflicht besteht?
Zu gut deutsch: haben wir vergleichbare Zahlen?
Mir ist schon klar, dass es ne deutliche Signifikanz gibt, die Größenordnung scheint mir aber nicht verifizierbar auf dieser Datenbasis. Was sagst du Werner?
FrankenAdler schrieb:Misanthrop schrieb:SGE_Werner schrieb:Misanthrop schrieb:
7-Tages-Inzidenz
BaWü gesamt 256.8
Geimpfte 48.4
Ungeimpfte 647.6!!!
Dazu kurz noch eine Info. Die Inzidenz der Geimpften stagniert in den letzten 2 Wochen, die der Ungeimpften hat sich verdoppelt.
Und es galloppiert weiter. Gerade reingekommen:
7-Tage-Inzidenz
BaWü gesamt 296.9
Geimpfte 52.6
Ungeimpfte 755.7!!!
Ich bin ja hier nicht so der Zahlennerd, aber ist es nicht so, dass bei der Inzidenz der Ungeimpften durch die sehr regelmäßige Testung von SchülerInnen eine gewisse Verfälschung hinsichtlich der Vergleichbarkeit der Zahlen entsteht?
Und auch dadurch, dass für Geimpfte anders als für Ungeimpfte derzeit generell keine Testpflicht besteht?
Zu gut deutsch: haben wir vergleichbare Zahlen?
Mir ist schon klar, dass es ne deutliche Signifikanz gibt, die Größenordnung scheint mir aber nicht verifizierbar auf dieser Datenbasis. Was sagst du Werner?
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das so ist und die Dunkelziffer bei Geimpften deutlich höher liegen wird als bei den Ungeimpften. Dass eine Impfung natürlich etwas bringt, sieht man ja an den Intensivpatientenzahlen und höchstwahrscheinlich wird die „wahre“ Inzidenz bei Geimpften deutlich unter der für Ungeimpfte liegen - vergleichen kann man die Zahlen aber meiner Meinung nach nur sehr eingeschränkt…
Ich bin ehrlich gesagt ziemlich überrascht, wie schnell und stark Glasner in den letzten Wochen schon teilweise von Fanseite, aber vor allem von Medienseite kritisiert wurde. Da war im Kicker schon die Rede davon, dass Glasner ohne Sieg bis zur Länderspielpause wohl seinen Job verliert. Und auch der HR hat sich bei der Kritik in den letzten Wochen hervorgetan. Ich glaube, da kam diese Woche kein Beitrag oder Artikel ohne das Wort Abstiegskampf aus.
Ich persönlich sehe das etwas anders. Vom Abstiegskampf würde ich ohnehin frühestens nach dem Ende der Hinrunde sprechen. Wir haben in der letzten Relegationssaison unter Veh schon einmal viel zu früh den Abstiegskampf ausgerufen. Und bis zum Spiel gegen die Hertha war für mich zumindest leistungstechnisch alles im Soll. Davor waren wir fast in jedem Spiel die bessere Mannschaft oder hatten die besseren Chancen und einfach nicht die Siege eingefahren. Da habe ich schon vor Wochen eine Parallele zur letzten Saison gezogen.
Deshalb stehe ich genau wie letztes Jahr dafür ein, dass man die Spiele auch nach der Leistung bewerten muss und nicht rein nach dem Ergebnis. Das beste Beispiel ist doch das Spiel gegen Stuttgart. Da machen wir ein gutes und dominantes Spiel, haben alles im Griff und fangen kurz vor Schluss nach eigenem Doppelfehler ein dummes Gegentor. Und am Ende prallt der Ball dann von der Latte an den Hinterkopf des Torwarts und bleibt genau auf der Linie stehen. Es kann doch aber nicht sein, dass diese eine Situation bei exakt demselben Spielverlauf einen so großen Unterschied in der Bewertung ausmacht. Wenn der Ball fünf Zentimeter weiter und über die Linie rollt, ist für viele dann auf einmal alles okay, aber wenn er total unglücklich auf der Linie stehen bleibt, sind viele super unzufrieden.
Natürlich kommt es bei langfristiger Betrachtung und am Ende immer auf die Punkte an. Und nur ein Sieg sowie neun Punkte aus zehn Spielen sind natürlich nicht zufriedenstellend. Aber bei einer Spielbewertung geht es doch in erster Linie um das Spiel an sich und den Verlauf. Und dann kann ich doch nicht wegen des Ergebnisses ein komplett anderes Urteil fällen, nur weil eben der Ball in der einen Situation absolut unglücklich fünf Zentimeter zu früh das Momentum verloren hat. Das habe ich schon letztes Jahr nicht verstanden. Auch damals habe ich gesagt, dass die Ergebnisse schon kommen werden, wenn die Leistung weiterhin stimmt.
Leider ist durch die Siege in München und gegen Olympiakos dann bisher nicht der Knoten geplatzt. Eher ist das Gegenteil eingetreten. Die letzten drei Spiele gegen Hertha, in Bochum und gegen Leipzig waren allesamt schwächer als zuvor. Das muss man schon so festhalten. Auch da wurde mir aber einiges zu kritisch gesehen. Da wurde ja fast schon versucht, sich mit negativen Superlativen in der Bewertung zu überbieten. Da kam ich mir fast so vor wie Völler damals beim Waldi, wo ein tieferer Tiefpunkt auf den nächsten folgen sollte.
Die erste Halbzeit gegen Hertha war eine absolute Katastrophe und auch die erste Halbzeit gegen Leipzig war richtig schlecht. Da gehe ich mit. Das sollte eigentlich auch nicht passieren. Da hat es auch an absoluten Basics gefehlt. Solche Halbzeiten hatten wir aber auch schon unter Hütter mit besseren und eingespielteren Mannschaften zuhauf. Das macht es nicht besser, zeigt aber auf, dass dieses Problem nicht erst unter Glasner entstanden ist.
In Bochum ist dann halt auch vieles zusammengekommen. Wenn du nach zwei Minuten zurückliegst, nach zehn Minuten einen Elfmeter verschießt, dir in der ersten Halbzeit gleich zwei Spieler verletzt wegbrechen, der Gegner eine klare rote Karte nicht erhält und kurz vor Schluss noch deine beste Chance vom Innenpfosten wieder rausfliegt – während bei den Gegnern solche Bälle aktuell reingehen oder Abpraller direkt vor dem Fuß eines Gegenspielers landen (siehe Dortmund, Stuttgart, Fenerbahce, Hertha, Bochum und Leipzig) – kann man auch mal in Bochum verlieren. Die haben zuhause auch gegen Mainz und Hoffenheim gewonnen. Zumal wir in Bochum der Statistik nach ohnehin eh fast immer verlieren. Fünf Siege in 33 Auswärtsspielen. Ist jetzt also auch nichts komplett Neues.
Gegen Leipzig ist ein Punkt am Ende dann aber absolut okay. Klar hätten wir da auch vorher schon höher in Rückstand gehen können. Da herrscht dann aber bei einer fast umgekehrten Situation wie gegen Stuttgart nicht etwa auch eine umgekehrte Stimmungslage. Wenn wir gut spielen und nicht (voll) punkten, ist die Mehrheit unzufrieden. Aber wenn wir schlecht spielen und (nicht voll) punkten, ist die Mehrheit auch unzufrieden. Für mich auch nur bedingt verständlich.
Insofern habe ich lediglich mit dem Spiel gegen die Hertha ein großes Problem. Da haben wir eine Halbzeit komplett verschlafen und in der zweiten Hälfte dann viel zu früh aufgemacht und mit dem gefühlt einzigen Angriff der Hertha in der zweiten Halbzeit durch einen Konter das Spiel verloren. Hätten wir aber nur das eine Spiel mehr gewonnen, wären die Europapokalplätze schon wieder gleich nah wie die Abstiegsränge.
Die Saison ist noch lange, insofern kann ich die aktuelle Aufregung nicht wirklich nachvollziehen. Mal abwarten, wo wir zum Ende der Hinrunde stehen. Dann kann man eher sagen, wo die Reise hingeht. In den drei Jahren unter Hütter sind wir ja auch nicht immer gut in die Saison gekommen. In der ersten Saison hatten wir nach dem fünften Spieltag nur vier Punkte. Da hatten wir dann aber recht früh in der Saison eine Initialzündung. In der zweiten Saison standen wir nach zehn Spieltagen und dem Sieg gegen die Bayern mit 17 Punkten eigentlich gut da. Zum Ende der Hinrunde waren es dann aber auch nur 18 Punkte aus 17 Spielen. Und in der dritten und letzten Saison hatten wir bis zum Durchbruch auch nur 14 Punkte nach zwölf Spielen. Eine Bilanz, die wir übrigens mit den kommenden zwei Spielen noch übertreffen können.
Und da hatten wir teils deutlich bessere und eingespieltere Mannschaften und keinen riesigen Umbruch auf Funktionär- und Trainerebene. Dazu haben wir mit Silva und Younes de facto zwei unserer besten Spieler aus der vergangenen Saison ohne große Mittel für sofortigen Ersatz verloren und hatten wegen Younes und Kostić noch bis weit in die Saison rein eine Menge Unruhe. Plus die relativ kurze Vorbereitung und kaum Trainingsmöglichkeiten während der Saison durch Europapokalspiele und Länderspielpausen.
Diese Saison erwarte ich zwar nicht, dass wir wieder so einen Lauf starten und dann ein ganz heißer Kandidat für die Champions League sind. Aber da sieht man doch trotzdem, was alles passieren kann. Deshalb bleibe ich weiterhin dabei, dass mir angesichts der Situation die Kritik an Glasner zu stark ausfällt. Hütter war letzte Saison zu dem Zeitpunkt zwar auch in der Kritik und einige hatten schon für einen Trainerwechsel plädiert. Aber es kann nicht sein, dass ein Trainer mit schlechteren Voraussetzungen jetzt schärfer kritisiert wird.
Falls wir jetzt mit einem Sieg in Fürth (auch wenn das in der Konstellation eine typische Niederlage für uns werden könnte) in die Länderspielpause gehen, ist meiner Meinung nach alles halbwegs in Ordnung. Natürlich sind wir dann in der Bundesliga noch immer etwas unter Soll, dafür haben wir in der Euro League aber auch schon nach vier Spielen das Weiterkommen im Wettbewerb klargemacht und beste Aussichten auf den Gruppensieg. Wenn wir beispielsweise wie in der Saison 19/20 in der Liga irgendwo zwischen Platz 8-12 im Mittelfeld landen und im Europapokal noch eins, zwei KO-Runden überstehen, wäre das für mich für die Debütsaison von Glasner auch okay.
Auf mich macht Glasner jedenfalls noch immer einen guten und engagierten Eindruck. Ich bin ehrlich gesagt sogar positiv von ihm überrascht. In Wolfsburg hatte ich ihn immer als sehr distanziert wahrgenommen. Das ist hier in Frankfurt aber überhaupt nicht der Fall. Er ist im öffentlichen Umgang sehr offen und während der Spiele sehr leidenschaftlich unterwegs. Die Aktion jetzt in Piräus hätte ich ihm beispielsweise überhaupt nicht zugetraut. Kann man jetzt natürlich auch sowohl positiv als auch negativ auslegen.
Dass wir in der Offensive noch einige Probleme haben, kommt für mich jetzt auch nicht wirklich überraschend. Zum einen, weil im Vergleich zum letzten Jahr eben Silva und Younes fehlen. Zum anderen, weil Glasner eben im Gegensatz zu Hütter nicht unbedingt für Offensivfußball steht. Obwohl ich Glasner grundsätzlich für einen guten Trainer halte, war das für mich im Frühjahr während der Trainersuche mein großer Bedenkpunkt.
Ich will die bisherige Arbeit von Glasner aus meiner Sicht aber noch einmal in mehreren Punkten aufarbeiten:
System
Hier hat Glasner für mich den größten Fehler begangen. Die schnelle und zwischenzeitliche Systemänderung auf die Viererkette war für mich relativ unbegründet und hat der Mannschaft auch nicht wirklich weitergeholfen. Genau wie unter Hütter haben wir die besten Spiele dann doch eher wieder im alten System mit Dreier-/Fünferkette absolviert. Insbesondere die Kommunikation hat für mich hier nicht gepasst, nachdem Glasner noch kurz vor der Umstellung meinte, dass er gar nicht so viel umwerfen will und muss.
Da hat Glasner die Mannschaft möglicherweise etwas überfordert. Es ist ja überliefert, dass er taktisch sehr detailversessen ist und von den Spielern auch viel erwartet. Das soll wohl auch in Wolfsburg nicht bei jedem so gut angekommen sein. Von Problemen mit Spielern war zwar bisher noch nichts zu hören, aber Glasner ist hier ja auch zurückgerudert und hat selbst öffentlich eingeräumt, dass die Mannschaft in bestimmten Dingen vielleicht sogar zu viel macht.
Meiner Meinung nach ist die Mannschaft beziehungsweise der Kader auch immer noch auf das System mit Dreier-/Fünferkette zugeschnitten. Für eine doppelte Flügelbesetzung fehlt uns nach wie vor das passende Personal. Dazu ist Hasebe für mich immer noch der größte Schlüsselspieler im Kader. Mit ihm auf dem Feld haben wir hinten einen stabilen Organisator, welcher der Abwehr Sicherheit gibt. Darüber hinaus ist er weiterhin unser mit Abstand bester Aufbauspieler, ohne den wir hinten spielerisch zu schwach sind.
Personal
Auch hier hat Glasner meiner Meinung nach vereinzelt Fehler begangen. Wie schon alle Trainer vor ihm musste auch Glasner wohl erst mal erkennen, dass es mit Hasebe immer noch am besten läuft. Auch dass er Kamada zwischenzeitlich rausgenommen hat, konnte ich nicht wirklich verstehen. Kamada hat letztes Jahr eine herausragende Saison gespielt und war auch bei seinen Einsätzen in dieser Saison häufig der kreativste Spieler auf dem Feld. Dass Barkok nach guter Vorbereitung zwischenzeitlich komplett außen vor war, fande ich ebenfalls nicht gut. Da hat Glasner teils zu sehr auf Hauge, Lindstrøm und vor allem Lammers gesetzt, die alle noch eher etwas Zeit brauchen.
Auch Paciência hätte ich mal früher einen längeren Einsatz gegönnt. Zumal sich mittlerweile auch die Berichte aus Argentinien bestätigt haben, dass Borré keine alleinige Spitze ist. Gegen Piräus hat es mit Gonca und Rafa vorne super funktioniert, weil die beiden sich auch ergänzen. Ich hoffe, da setzt Glasner jetzt auch zukünftig vermehrt auf zwei richtige Stürmer und gibt auch Ache mal eine Chance. Lammers und Borré sind vorne einfach zu körperlos und sehen in den Zweikämpfen kein Land.
Ansonsten sehe ich Touré und Sow aktuell wieder sehr kritisch. Bei Touré hatte ich im privaten Rahmen die Entwicklung schon vor dessen ersten Einsatz genau vorhergesagt, weil es bei ihm wirklich immer derselbe Film ist. Nach einer Pause spielt er die ersten Spiele (gerade offensiv) richtig gut und viele meinen wieder, dass er unser bester Rechtsverteidiger sei. Bis sich wieder die krassen Fehler einschleichen und er fast jedes Spiel ein Gegentor verschuldet. Siehe die Spiele gegen die Hertha und in Bochum. Ich hoffe, das hat Glasner jetzt auch eingesehen. Aktuell ist bei den Außenverteidigern zwar Not am Mann, aber dass Touré zuletzt selbst Barkok auf rechts vorgezogen wurde, ist sicher kein Zufall.
Und Sow ist meiner Meinung nach mittlerweile fast wieder auf dem Niveau des ersten Jahres angelangt. Sein Formhoch ist jedenfalls wieder deutlich abgeflacht und ich kann die teils immer noch sehr positiven Bewertungen und seinen Status als absoluter Stammspieler nicht wirklich nachvollziehen. Er trabt wieder viel zu lethargisch auf dem Feld rum und hatte die letzten Spiele auch einige üble Ballverluste. Im direkten Vergleich ist der eigentlich defensivere Jakić auch nach vorne viel aktiver und setzt deutlich mehr Akzente. Dabei beweist Sow hin und wieder, dass er es eigentlich deutlich besser kann, wenn er sich mal mit Tempo und Überzeugung vorne einschaltet. Siehe sein Laufweg und die Vorlage beim zweiten Tor im Heimspiel gegen Olympiakos. Das zeigt er aber viel zu selten. Wenn er den Ball hat, dreht er sich fast immer zuerst nach hinten und sucht den Sicherheitsball.
Überhaupt fehlt es uns im Mittelfeld massiv an Torgefahr. Das ist aktuell auch etwas dem verfügbaren Personal geschuldet, also eher eine Baustelle von Krösche anstatt von Glasner. Aber allein deshalb würde ich statt Sow gerne mal einen anderen Spieler auf der Position sehen. Unter Kovač hatten wir auf der Acht beispielsweise Boateng und Wolf, die in dem gemeinsamen Jahr (bei Boateng teilweise auch als Stürmer und bei Wolf teilweise auch auf der Außenbahn) 21 Scorerpunkte in der Bundesliga beigesteuert haben. Das geht uns mittlerweile komplett ab.
Standards
Hier bin ich etwas zwiegespalten. Da mit Angerschmid ja einer der Co-Trainer auf Standards spezialisiert ist, habe ich hier einiges erwartet. Offensiv haben wir in einigen Spielen – gerade zu Beginn der Saison, wo wir auch noch mehr trainieren konnten – auch ein paar schöne Varianten gespielt, die dann auch prompt meist gefährlich waren. Ansonsten löffeln wir aber zu viele Bälle wieder blind rein, die leicht geklärt werden können. Mit Hinteregger und N'Dicka haben wir leider aber auch meist nur zwei kopfballstarke Spieler auf dem Feld.
Defensiv hingegen haben wir noch massives Verbesserungspotential. Gegen die Hertha und in Bochum haben wir jeweils bei einem gegnerischen Einwurf gepennt und dadurch ein Gegentor gefangen. Gegen Köln haben wir im Anschluss an eine Ecke gepennt, sind nicht ordentlich rausgerückt und der Gegner hat uns mit einem langen Ball überspielt. Und gegen Leipzig stellen wir keinen Mann vorne an die Fünferlinie, der die Ecke auf den kurzen Pfosten verteidigen kann.
Das waren allesamt einfache Gegentore, die sich bei entsprechender Disziplin auch leicht verteidigen lassen. Insbesondere das Gegentor gegen Leipzig stört mich ungemein, weil das mit Ansage war. Schon in den Spielen davor haben wir keinen Spieler für die Fünferlinie abgestellt, um solche Ecken zu verhindern. Im direkten Duell mit dem Gegenspieler hat der Stürmer dann immer den Vorteil, weil er im Zweifelsfall weiß, wo die Ecke hingespielt wird und dadurch schneller am Ball ist. Und wenn der Ball dann erst mal verlängert wird, ist er erst recht schwer zu verteidigen. Siehe das Gegentor gegen Leipzig, wo Poulsen dann mit Tempo und Wucht im Rücken von Touré einläuft und mit ganz anderen Voraussetzungen zum Ball gehen kann.
Da muss schon der erste Ball auf den kurzen Pfosten verteidigt werden. So haben wir übrigens auch schon im Pokal in Mannheim das erste Gegentor gefangen, als Seegert den direkt reinköpft, weil er schneller als Tuta am Ball ist. Als gegnerischer Trainer würde ich gegen uns jede Ecke so spielen, bis wir das mal ordentlich verteidigen. Insofern muss da meiner Meinung nach umgestellt werden und extra ein Spieler für den Raum an der Fünferlinie abgestellt werden, um solche Bälle zu verteidigen. Da muss notfalls auch mal Trapp die Initiative ergreifen und beim Trainerteam vorsprechen. Ich hatte das früher als Torwart jedenfalls immer im Blick und bei jeder Ecke extra jemanden abbeordert.
Offensive
Hier sind die Kritikpunkte eigentlich schon die gesamte Saison über gleich. Da hatte ich auch in den ersten Spielen immer wieder dasselbe bemängelt. Ist für Glasner natürlich auch nicht ganz leicht, weil seit Wochen kaum Zeit zu trainieren ist. Und alles kann man auch nicht an ihm festmachen. Wenn beispielsweise ein Lammers (und das ist nur ein Beispiel, da gab es diese Saison schon mehrere) in Piräus keinen Ball über fünf Meter zum eigenen Mann bringt, kann Glasner da nur bedingt etwas für. Das hat was mit fehlender Abstimmung und mangelndem Selbstvertrauen zu tun. Das kommt nur über Siege in Spielen. Hat man die letzten Jahre ja bei uns auch schon mehrfach gesehen, als plötzlich der Knoten geplatzt ist und wir auf einmal einen Lauf geschoben haben.
Nach dem Spiel in München meinte Glasner ja beispielsweise auch, dass wir fünf richtig gute Konterchancen hätten haben können, wenn wir die Situationen ordentlich ausspielen würden. Ich war damals sogar bei der doppelten Anzahl. Einmal wären wir ja sogar mit zwei Mann ab der Mittellinie komplett frei durch gewesen, wenn der Pass ordentlich gekommen wäre, sodass der aufgerückte Neuer ihn nicht abfangen kann. In Piräus hatten wir die letzten zehn Minuten auch mehrere gute Konterchancen und haben es erst beim Tor ausgespielt. Vorher sind wir einmal sogar 5 gegen 3 in Überzahl auf die Abwehr zugelaufen und noch nicht mal zum Abschluss gekommen. Das muss einfach besser werden.
Da wir bis mindestens zur Winterpause aber wohl kaum im spielerischen Bereich durch Training die Mannschaft verbessern können, müssen wir mit anderen Mitteln die Durchschlagskraft in der Offensive erhöhen. Deshalb plädiere ich auf eine dauerhafte Doppelspitze, wobei das Duo jeweils aus Borré/Lammers und Paciência/Ache gebildet werden sollte. Borré und Lammers weichen viel zu oft auf die Außen auf und sind auch körperlich nicht robust genug, um als alleinige Sturmspitze oder als Duo zu funktionieren. Deshalb stimmt bei uns oft auch die Strafraumbesetzung überhaupt nicht. Wir hatten diese Saison schon zig Situation, wo wir (hauptsächlich Kostić) über Außen durchgebrochen sind, aber in der Mitte der Strafraum entweder überhaupt nicht oder maximal mit einem Spieler besetzt ist. Weil Borré und Lammers oft zu viel unterwegs sind und die Position nicht halten und aus dem Mittelfeld kaum mal einer nachrückt und in den Strafraum durchläuft.
Mit Paciência und Borré hatte das schon wesentlich besser funktioniert, weil Paciência zentral auch mal lange Bälle festmachen und weiterleiten konnte, während Borré dann vorne jemanden zum mitspielen hatte. Deshalb hoffe ich jetzt auch auf Ache in Fürth und in den kommenden Wochen. Schon gegen Leipzig hatte Ache nach seiner Einwechslung gute Aktionen und überhaupt mal ein Kopfballduell nach langem Ball gewonnen. Er hat zwar technisch seine Defizite, aber seine Schnelligkeit und Körperlichkeit sollten uns aktuell weiterhelfen. Und bei Olympia hat er ja auch bewiesen, dass er vor dem Tor kein Blinder ist.
Weiterhin bleiben für mich die fehlenden Abschlüsse außerhalb des Strafraums ein Manko. Außer Kostić haben wir einfach keinen Spieler im Kader, der aus der zweiten Reihe torgefährlich ist. Hauptsächlich auch, weil es bei uns sonst niemand regelmäßig versucht. Dabei war das in der Vorbereitung sogar einer der Hauptpunkte von Glasner und man hat in den Testspielen auch gemerkt, dass der Fokus darauf lag. Seitdem ist davon aber nichts mehr zu sehen. Wir hatten schon so viele Situationen um den Sechzehner herum, wo wir noch einmal querlegen oder ins Dribbling gehen, statt einfach mal aufs Tor zu schießen.
Paciência hat es gegen Piräus ja vorgemacht. Mal abgezogen, der Torwart hat prallen lassen und dadurch ist das Tor von Kamada entstanden. Man muss halt auch aufs Tor schießen, damit etwas passiert. Der Gegner schenkt einem eher selten ein komplett unbedrängtes Eigentor. In solchen Situationen muss unbedingt mehr Zug zum Tor von der Mannschaft kommen. Das ist meiner Meinung nach auch ein Grund dafür, dass die Gegner oft mehr Torschüsse als wir in der Statistik haben. Weil da eben auch mal öfter abgeschlossen wird.
Defensive
Hier muss man Glasner hingegen ein großes Lob aussprechen. Das kommt mir in der öffentlichen Diskussion ehrlich gesagt auch viel zu kurz. In dem Bereich hat er seinem Ruf alle Ehre gemacht, einer Mannschaft ein laufintensives und kompaktes Defensivkonstrukt zu verpassen. So stabil wie unter Glasner waren wir in sämtlichen drei Jahren unter Hütter nicht. Da hat meiner Meinung nach vor allem auch Jakić einen großen Anteil dran, weil wir jetzt endlich wieder einen richtigen Sechser in der Mannschaft haben und dadurch zentral vor der Abwehr nicht mehr so ein riesiges Loch klafft.
Man muss sich das echt vor Augen führen. Obwohl wir im ersten Spiel in Dortmund fünf Stück kassiert haben, stellen wir aktuell die siebtbeste Abwehr in der Liga. Ich finde das wirklich bemerkenswert. Gerade weil wir mit Bayern, Dortmund und Leipzig auch schon gegen drei der vier besten Offensiven in der Liga gespielt haben. Seit dem Spiel in Dortmund haben wir lediglich 13 Gegentore in 13 Pflichtspielen und nur in zwei dieser Spiele mehr als ein Gegentor gefangen. Das ist wirklich ein guter Schnitt.
Natürlich hätten es hier und da auch etwas mehr sein können. In Bochum und gegen Leipzig haben wir beispielsweise zum Ende hin viele Konterchancen zugelassen, weil wir hinten aufgemacht haben. Und in München und gegen Leipzig haben wir auch einen starken Trapp benötigt. Aber das gehört dazu und dieses Niveau erwarte ich auch regelmäßig von einem Nationaltorwart. Gerade nachdem Trapp für seine Ansprüche zuletzt zwei höchst durchschnittliche Jahre hatte und in den Wochen davor auch den einen oder anderen Patzer drin hatte, die teilweise nur durch das Eingreifen des VARs nicht zu weiteren Gegentoren geführt haben.
Wenn man sich dann noch anschaut, wie die Gegentore gefallen sind, dann war es selten so, dass uns die Gegner auseinander genommen und an die Wand gespielt haben. Aus dem geordneten Ballbesitzspiel der Gegner heraus haben wir sogar fast kaum Gegentore gefangen.
Augsburg: /
Bielefeld: Distanzschuss nach zweitem Ball
Stuttgart: Zweiter Ball nach doppeltem individuellen Fehler im Strafraum (Hinti)
Fenerbahce: Zweiter Ball nach Parade
Wolfsburg: Zweiter Ball nach Parade
Köln: Langer Ball nach abgewehrter Ecke
Antwerpen: /
Bayern: Individueller Fehler am Strafraum (Hinti)
Hertha: Tor nach Einwurf, Tor nach individuellem Fehler (Touré)
Piräus (H): Tor durch Elfmeter
Bochum: Tor nach Einwurf und individuellem Fehler (Touré), Zweiter Ball nach Parade
Leipzig: Tor nach Ecke
Piräus (A): Tor aus dem Spiel
Wir haben also jeweils vier Gegentore nach Standards (2x Einwurf, 1x Ecke, 1x Elfmeter, plus der zweite Ball nach Ecke gegen Köln) und durch zweite Bälle im Strafraum kassiert. Da müssen wir also noch deutlich aufmerksamer und enger an den Gegenspielern dran sein. Auch die schwache Zweikampfbilanz spricht dafür, dass wir bei den individuellen Duellen noch zulegen und aggressiver sein müssen. Dazu waren bei vier Gegentoren schwere individuelle Fehler (2x Hinti, 2x Touré) im Spiel. Das lässt sich aber alles eher vermeiden als eine allgemein löchrige Abwehr. Und im Verbund ist das meiner Meinung nach eben schon deutlich besser als die letzten Jahre.
Über Touré habe ich ja schon alles gesagt, für mich ist er auf Dauer einfach ein defensives Sicherheitsrisiko, das ich nicht eingehen würde. Sobald sich die Personallage bei den Außenverteidigern entspannt hat, sehe ich da eher wieder Durm. Hinti war diese Saison bisher auch ziemlich außer Form und hatte einige Böcke, aber das führe ich auch darauf zurück, dass er seit Wochen mit einer kaputten Schulter spielt und sich wahrscheinlich mit Schmerzmitteln zuballert. Da fande ich es gut, dass Glasner ihm in Piräus mal eine Auszeit gegönnt hat. Wahrscheinlich würde ihm mal eine längere Pause gut tun, aber das ist mit den zusätzlichen Länderspielen wohl nicht drin, weil auch Tuta bisweilen immer noch wackelt.
Insgesamt finde ich angesichts dieser Bilanz aber, dass wir uns unter Glasner defensiv schon wirklich stabilisiert haben. Deshalb war ich sehr erstaunt, dass der HR auch beim Spiel in Piräus wieder von einer wackligen Abwehr sprach. Tuta hatte ein paar individuelle Wackler und Barkok wurde in der ersten Halbzeit defensiv oft allein gegen zwei Gegenspieler gelassen. Insgesamt war aber auch der Auftritt okay und mir scheint die Kritik etwas zu forciert.
Im Endeffekt hatte Piräus vier gefährliche Abschlüsse: Das Tor, eine Großchance (Fußparade Trapp), einen weiteren Abschluss aufs Tor (Faustparade Trapp) und einen Abschluss neben das Tor von Onyekuru. Das hat sich mit unseren Chancen (die beiden Tore bei freiem Abschluss im Strafraum sowie der Distanzschuss von Lindstrøm) die Waage gehalten. Ansonsten hatten wir das Spiel weitestgehend im Griff, zumal Olympiakos eh fast nur auf Konter gelauert hat. Gerade als Olympiakos gegen Ende des Spiels immer offensiver wurde, haben wir nichts mehr zugelassen. Das ist meiner Meinung nach absolut in Ordnung für ein Auswärtsspiel bei einer Mannschaft, die zwischen CL-Gruppenphase und EL-KO-Spielen pendelt.
Ich persönlich sehe das etwas anders. Vom Abstiegskampf würde ich ohnehin frühestens nach dem Ende der Hinrunde sprechen. Wir haben in der letzten Relegationssaison unter Veh schon einmal viel zu früh den Abstiegskampf ausgerufen. Und bis zum Spiel gegen die Hertha war für mich zumindest leistungstechnisch alles im Soll. Davor waren wir fast in jedem Spiel die bessere Mannschaft oder hatten die besseren Chancen und einfach nicht die Siege eingefahren. Da habe ich schon vor Wochen eine Parallele zur letzten Saison gezogen.
Deshalb stehe ich genau wie letztes Jahr dafür ein, dass man die Spiele auch nach der Leistung bewerten muss und nicht rein nach dem Ergebnis. Das beste Beispiel ist doch das Spiel gegen Stuttgart. Da machen wir ein gutes und dominantes Spiel, haben alles im Griff und fangen kurz vor Schluss nach eigenem Doppelfehler ein dummes Gegentor. Und am Ende prallt der Ball dann von der Latte an den Hinterkopf des Torwarts und bleibt genau auf der Linie stehen. Es kann doch aber nicht sein, dass diese eine Situation bei exakt demselben Spielverlauf einen so großen Unterschied in der Bewertung ausmacht. Wenn der Ball fünf Zentimeter weiter und über die Linie rollt, ist für viele dann auf einmal alles okay, aber wenn er total unglücklich auf der Linie stehen bleibt, sind viele super unzufrieden.
Natürlich kommt es bei langfristiger Betrachtung und am Ende immer auf die Punkte an. Und nur ein Sieg sowie neun Punkte aus zehn Spielen sind natürlich nicht zufriedenstellend. Aber bei einer Spielbewertung geht es doch in erster Linie um das Spiel an sich und den Verlauf. Und dann kann ich doch nicht wegen des Ergebnisses ein komplett anderes Urteil fällen, nur weil eben der Ball in der einen Situation absolut unglücklich fünf Zentimeter zu früh das Momentum verloren hat. Das habe ich schon letztes Jahr nicht verstanden. Auch damals habe ich gesagt, dass die Ergebnisse schon kommen werden, wenn die Leistung weiterhin stimmt.
Leider ist durch die Siege in München und gegen Olympiakos dann bisher nicht der Knoten geplatzt. Eher ist das Gegenteil eingetreten. Die letzten drei Spiele gegen Hertha, in Bochum und gegen Leipzig waren allesamt schwächer als zuvor. Das muss man schon so festhalten. Auch da wurde mir aber einiges zu kritisch gesehen. Da wurde ja fast schon versucht, sich mit negativen Superlativen in der Bewertung zu überbieten. Da kam ich mir fast so vor wie Völler damals beim Waldi, wo ein tieferer Tiefpunkt auf den nächsten folgen sollte.
Die erste Halbzeit gegen Hertha war eine absolute Katastrophe und auch die erste Halbzeit gegen Leipzig war richtig schlecht. Da gehe ich mit. Das sollte eigentlich auch nicht passieren. Da hat es auch an absoluten Basics gefehlt. Solche Halbzeiten hatten wir aber auch schon unter Hütter mit besseren und eingespielteren Mannschaften zuhauf. Das macht es nicht besser, zeigt aber auf, dass dieses Problem nicht erst unter Glasner entstanden ist.
In Bochum ist dann halt auch vieles zusammengekommen. Wenn du nach zwei Minuten zurückliegst, nach zehn Minuten einen Elfmeter verschießt, dir in der ersten Halbzeit gleich zwei Spieler verletzt wegbrechen, der Gegner eine klare rote Karte nicht erhält und kurz vor Schluss noch deine beste Chance vom Innenpfosten wieder rausfliegt – während bei den Gegnern solche Bälle aktuell reingehen oder Abpraller direkt vor dem Fuß eines Gegenspielers landen (siehe Dortmund, Stuttgart, Fenerbahce, Hertha, Bochum und Leipzig) – kann man auch mal in Bochum verlieren. Die haben zuhause auch gegen Mainz und Hoffenheim gewonnen. Zumal wir in Bochum der Statistik nach ohnehin eh fast immer verlieren. Fünf Siege in 33 Auswärtsspielen. Ist jetzt also auch nichts komplett Neues.
Gegen Leipzig ist ein Punkt am Ende dann aber absolut okay. Klar hätten wir da auch vorher schon höher in Rückstand gehen können. Da herrscht dann aber bei einer fast umgekehrten Situation wie gegen Stuttgart nicht etwa auch eine umgekehrte Stimmungslage. Wenn wir gut spielen und nicht (voll) punkten, ist die Mehrheit unzufrieden. Aber wenn wir schlecht spielen und (nicht voll) punkten, ist die Mehrheit auch unzufrieden. Für mich auch nur bedingt verständlich.
Insofern habe ich lediglich mit dem Spiel gegen die Hertha ein großes Problem. Da haben wir eine Halbzeit komplett verschlafen und in der zweiten Hälfte dann viel zu früh aufgemacht und mit dem gefühlt einzigen Angriff der Hertha in der zweiten Halbzeit durch einen Konter das Spiel verloren. Hätten wir aber nur das eine Spiel mehr gewonnen, wären die Europapokalplätze schon wieder gleich nah wie die Abstiegsränge.
Die Saison ist noch lange, insofern kann ich die aktuelle Aufregung nicht wirklich nachvollziehen. Mal abwarten, wo wir zum Ende der Hinrunde stehen. Dann kann man eher sagen, wo die Reise hingeht. In den drei Jahren unter Hütter sind wir ja auch nicht immer gut in die Saison gekommen. In der ersten Saison hatten wir nach dem fünften Spieltag nur vier Punkte. Da hatten wir dann aber recht früh in der Saison eine Initialzündung. In der zweiten Saison standen wir nach zehn Spieltagen und dem Sieg gegen die Bayern mit 17 Punkten eigentlich gut da. Zum Ende der Hinrunde waren es dann aber auch nur 18 Punkte aus 17 Spielen. Und in der dritten und letzten Saison hatten wir bis zum Durchbruch auch nur 14 Punkte nach zwölf Spielen. Eine Bilanz, die wir übrigens mit den kommenden zwei Spielen noch übertreffen können.
Und da hatten wir teils deutlich bessere und eingespieltere Mannschaften und keinen riesigen Umbruch auf Funktionär- und Trainerebene. Dazu haben wir mit Silva und Younes de facto zwei unserer besten Spieler aus der vergangenen Saison ohne große Mittel für sofortigen Ersatz verloren und hatten wegen Younes und Kostić noch bis weit in die Saison rein eine Menge Unruhe. Plus die relativ kurze Vorbereitung und kaum Trainingsmöglichkeiten während der Saison durch Europapokalspiele und Länderspielpausen.
Diese Saison erwarte ich zwar nicht, dass wir wieder so einen Lauf starten und dann ein ganz heißer Kandidat für die Champions League sind. Aber da sieht man doch trotzdem, was alles passieren kann. Deshalb bleibe ich weiterhin dabei, dass mir angesichts der Situation die Kritik an Glasner zu stark ausfällt. Hütter war letzte Saison zu dem Zeitpunkt zwar auch in der Kritik und einige hatten schon für einen Trainerwechsel plädiert. Aber es kann nicht sein, dass ein Trainer mit schlechteren Voraussetzungen jetzt schärfer kritisiert wird.
Falls wir jetzt mit einem Sieg in Fürth (auch wenn das in der Konstellation eine typische Niederlage für uns werden könnte) in die Länderspielpause gehen, ist meiner Meinung nach alles halbwegs in Ordnung. Natürlich sind wir dann in der Bundesliga noch immer etwas unter Soll, dafür haben wir in der Euro League aber auch schon nach vier Spielen das Weiterkommen im Wettbewerb klargemacht und beste Aussichten auf den Gruppensieg. Wenn wir beispielsweise wie in der Saison 19/20 in der Liga irgendwo zwischen Platz 8-12 im Mittelfeld landen und im Europapokal noch eins, zwei KO-Runden überstehen, wäre das für mich für die Debütsaison von Glasner auch okay.
Auf mich macht Glasner jedenfalls noch immer einen guten und engagierten Eindruck. Ich bin ehrlich gesagt sogar positiv von ihm überrascht. In Wolfsburg hatte ich ihn immer als sehr distanziert wahrgenommen. Das ist hier in Frankfurt aber überhaupt nicht der Fall. Er ist im öffentlichen Umgang sehr offen und während der Spiele sehr leidenschaftlich unterwegs. Die Aktion jetzt in Piräus hätte ich ihm beispielsweise überhaupt nicht zugetraut. Kann man jetzt natürlich auch sowohl positiv als auch negativ auslegen.
Dass wir in der Offensive noch einige Probleme haben, kommt für mich jetzt auch nicht wirklich überraschend. Zum einen, weil im Vergleich zum letzten Jahr eben Silva und Younes fehlen. Zum anderen, weil Glasner eben im Gegensatz zu Hütter nicht unbedingt für Offensivfußball steht. Obwohl ich Glasner grundsätzlich für einen guten Trainer halte, war das für mich im Frühjahr während der Trainersuche mein großer Bedenkpunkt.
Ich will die bisherige Arbeit von Glasner aus meiner Sicht aber noch einmal in mehreren Punkten aufarbeiten:
System
Hier hat Glasner für mich den größten Fehler begangen. Die schnelle und zwischenzeitliche Systemänderung auf die Viererkette war für mich relativ unbegründet und hat der Mannschaft auch nicht wirklich weitergeholfen. Genau wie unter Hütter haben wir die besten Spiele dann doch eher wieder im alten System mit Dreier-/Fünferkette absolviert. Insbesondere die Kommunikation hat für mich hier nicht gepasst, nachdem Glasner noch kurz vor der Umstellung meinte, dass er gar nicht so viel umwerfen will und muss.
Da hat Glasner die Mannschaft möglicherweise etwas überfordert. Es ist ja überliefert, dass er taktisch sehr detailversessen ist und von den Spielern auch viel erwartet. Das soll wohl auch in Wolfsburg nicht bei jedem so gut angekommen sein. Von Problemen mit Spielern war zwar bisher noch nichts zu hören, aber Glasner ist hier ja auch zurückgerudert und hat selbst öffentlich eingeräumt, dass die Mannschaft in bestimmten Dingen vielleicht sogar zu viel macht.
Meiner Meinung nach ist die Mannschaft beziehungsweise der Kader auch immer noch auf das System mit Dreier-/Fünferkette zugeschnitten. Für eine doppelte Flügelbesetzung fehlt uns nach wie vor das passende Personal. Dazu ist Hasebe für mich immer noch der größte Schlüsselspieler im Kader. Mit ihm auf dem Feld haben wir hinten einen stabilen Organisator, welcher der Abwehr Sicherheit gibt. Darüber hinaus ist er weiterhin unser mit Abstand bester Aufbauspieler, ohne den wir hinten spielerisch zu schwach sind.
Personal
Auch hier hat Glasner meiner Meinung nach vereinzelt Fehler begangen. Wie schon alle Trainer vor ihm musste auch Glasner wohl erst mal erkennen, dass es mit Hasebe immer noch am besten läuft. Auch dass er Kamada zwischenzeitlich rausgenommen hat, konnte ich nicht wirklich verstehen. Kamada hat letztes Jahr eine herausragende Saison gespielt und war auch bei seinen Einsätzen in dieser Saison häufig der kreativste Spieler auf dem Feld. Dass Barkok nach guter Vorbereitung zwischenzeitlich komplett außen vor war, fande ich ebenfalls nicht gut. Da hat Glasner teils zu sehr auf Hauge, Lindstrøm und vor allem Lammers gesetzt, die alle noch eher etwas Zeit brauchen.
Auch Paciência hätte ich mal früher einen längeren Einsatz gegönnt. Zumal sich mittlerweile auch die Berichte aus Argentinien bestätigt haben, dass Borré keine alleinige Spitze ist. Gegen Piräus hat es mit Gonca und Rafa vorne super funktioniert, weil die beiden sich auch ergänzen. Ich hoffe, da setzt Glasner jetzt auch zukünftig vermehrt auf zwei richtige Stürmer und gibt auch Ache mal eine Chance. Lammers und Borré sind vorne einfach zu körperlos und sehen in den Zweikämpfen kein Land.
Ansonsten sehe ich Touré und Sow aktuell wieder sehr kritisch. Bei Touré hatte ich im privaten Rahmen die Entwicklung schon vor dessen ersten Einsatz genau vorhergesagt, weil es bei ihm wirklich immer derselbe Film ist. Nach einer Pause spielt er die ersten Spiele (gerade offensiv) richtig gut und viele meinen wieder, dass er unser bester Rechtsverteidiger sei. Bis sich wieder die krassen Fehler einschleichen und er fast jedes Spiel ein Gegentor verschuldet. Siehe die Spiele gegen die Hertha und in Bochum. Ich hoffe, das hat Glasner jetzt auch eingesehen. Aktuell ist bei den Außenverteidigern zwar Not am Mann, aber dass Touré zuletzt selbst Barkok auf rechts vorgezogen wurde, ist sicher kein Zufall.
Und Sow ist meiner Meinung nach mittlerweile fast wieder auf dem Niveau des ersten Jahres angelangt. Sein Formhoch ist jedenfalls wieder deutlich abgeflacht und ich kann die teils immer noch sehr positiven Bewertungen und seinen Status als absoluter Stammspieler nicht wirklich nachvollziehen. Er trabt wieder viel zu lethargisch auf dem Feld rum und hatte die letzten Spiele auch einige üble Ballverluste. Im direkten Vergleich ist der eigentlich defensivere Jakić auch nach vorne viel aktiver und setzt deutlich mehr Akzente. Dabei beweist Sow hin und wieder, dass er es eigentlich deutlich besser kann, wenn er sich mal mit Tempo und Überzeugung vorne einschaltet. Siehe sein Laufweg und die Vorlage beim zweiten Tor im Heimspiel gegen Olympiakos. Das zeigt er aber viel zu selten. Wenn er den Ball hat, dreht er sich fast immer zuerst nach hinten und sucht den Sicherheitsball.
Überhaupt fehlt es uns im Mittelfeld massiv an Torgefahr. Das ist aktuell auch etwas dem verfügbaren Personal geschuldet, also eher eine Baustelle von Krösche anstatt von Glasner. Aber allein deshalb würde ich statt Sow gerne mal einen anderen Spieler auf der Position sehen. Unter Kovač hatten wir auf der Acht beispielsweise Boateng und Wolf, die in dem gemeinsamen Jahr (bei Boateng teilweise auch als Stürmer und bei Wolf teilweise auch auf der Außenbahn) 21 Scorerpunkte in der Bundesliga beigesteuert haben. Das geht uns mittlerweile komplett ab.
Standards
Hier bin ich etwas zwiegespalten. Da mit Angerschmid ja einer der Co-Trainer auf Standards spezialisiert ist, habe ich hier einiges erwartet. Offensiv haben wir in einigen Spielen – gerade zu Beginn der Saison, wo wir auch noch mehr trainieren konnten – auch ein paar schöne Varianten gespielt, die dann auch prompt meist gefährlich waren. Ansonsten löffeln wir aber zu viele Bälle wieder blind rein, die leicht geklärt werden können. Mit Hinteregger und N'Dicka haben wir leider aber auch meist nur zwei kopfballstarke Spieler auf dem Feld.
Defensiv hingegen haben wir noch massives Verbesserungspotential. Gegen die Hertha und in Bochum haben wir jeweils bei einem gegnerischen Einwurf gepennt und dadurch ein Gegentor gefangen. Gegen Köln haben wir im Anschluss an eine Ecke gepennt, sind nicht ordentlich rausgerückt und der Gegner hat uns mit einem langen Ball überspielt. Und gegen Leipzig stellen wir keinen Mann vorne an die Fünferlinie, der die Ecke auf den kurzen Pfosten verteidigen kann.
Das waren allesamt einfache Gegentore, die sich bei entsprechender Disziplin auch leicht verteidigen lassen. Insbesondere das Gegentor gegen Leipzig stört mich ungemein, weil das mit Ansage war. Schon in den Spielen davor haben wir keinen Spieler für die Fünferlinie abgestellt, um solche Ecken zu verhindern. Im direkten Duell mit dem Gegenspieler hat der Stürmer dann immer den Vorteil, weil er im Zweifelsfall weiß, wo die Ecke hingespielt wird und dadurch schneller am Ball ist. Und wenn der Ball dann erst mal verlängert wird, ist er erst recht schwer zu verteidigen. Siehe das Gegentor gegen Leipzig, wo Poulsen dann mit Tempo und Wucht im Rücken von Touré einläuft und mit ganz anderen Voraussetzungen zum Ball gehen kann.
Da muss schon der erste Ball auf den kurzen Pfosten verteidigt werden. So haben wir übrigens auch schon im Pokal in Mannheim das erste Gegentor gefangen, als Seegert den direkt reinköpft, weil er schneller als Tuta am Ball ist. Als gegnerischer Trainer würde ich gegen uns jede Ecke so spielen, bis wir das mal ordentlich verteidigen. Insofern muss da meiner Meinung nach umgestellt werden und extra ein Spieler für den Raum an der Fünferlinie abgestellt werden, um solche Bälle zu verteidigen. Da muss notfalls auch mal Trapp die Initiative ergreifen und beim Trainerteam vorsprechen. Ich hatte das früher als Torwart jedenfalls immer im Blick und bei jeder Ecke extra jemanden abbeordert.
Offensive
Hier sind die Kritikpunkte eigentlich schon die gesamte Saison über gleich. Da hatte ich auch in den ersten Spielen immer wieder dasselbe bemängelt. Ist für Glasner natürlich auch nicht ganz leicht, weil seit Wochen kaum Zeit zu trainieren ist. Und alles kann man auch nicht an ihm festmachen. Wenn beispielsweise ein Lammers (und das ist nur ein Beispiel, da gab es diese Saison schon mehrere) in Piräus keinen Ball über fünf Meter zum eigenen Mann bringt, kann Glasner da nur bedingt etwas für. Das hat was mit fehlender Abstimmung und mangelndem Selbstvertrauen zu tun. Das kommt nur über Siege in Spielen. Hat man die letzten Jahre ja bei uns auch schon mehrfach gesehen, als plötzlich der Knoten geplatzt ist und wir auf einmal einen Lauf geschoben haben.
Nach dem Spiel in München meinte Glasner ja beispielsweise auch, dass wir fünf richtig gute Konterchancen hätten haben können, wenn wir die Situationen ordentlich ausspielen würden. Ich war damals sogar bei der doppelten Anzahl. Einmal wären wir ja sogar mit zwei Mann ab der Mittellinie komplett frei durch gewesen, wenn der Pass ordentlich gekommen wäre, sodass der aufgerückte Neuer ihn nicht abfangen kann. In Piräus hatten wir die letzten zehn Minuten auch mehrere gute Konterchancen und haben es erst beim Tor ausgespielt. Vorher sind wir einmal sogar 5 gegen 3 in Überzahl auf die Abwehr zugelaufen und noch nicht mal zum Abschluss gekommen. Das muss einfach besser werden.
Da wir bis mindestens zur Winterpause aber wohl kaum im spielerischen Bereich durch Training die Mannschaft verbessern können, müssen wir mit anderen Mitteln die Durchschlagskraft in der Offensive erhöhen. Deshalb plädiere ich auf eine dauerhafte Doppelspitze, wobei das Duo jeweils aus Borré/Lammers und Paciência/Ache gebildet werden sollte. Borré und Lammers weichen viel zu oft auf die Außen auf und sind auch körperlich nicht robust genug, um als alleinige Sturmspitze oder als Duo zu funktionieren. Deshalb stimmt bei uns oft auch die Strafraumbesetzung überhaupt nicht. Wir hatten diese Saison schon zig Situation, wo wir (hauptsächlich Kostić) über Außen durchgebrochen sind, aber in der Mitte der Strafraum entweder überhaupt nicht oder maximal mit einem Spieler besetzt ist. Weil Borré und Lammers oft zu viel unterwegs sind und die Position nicht halten und aus dem Mittelfeld kaum mal einer nachrückt und in den Strafraum durchläuft.
Mit Paciência und Borré hatte das schon wesentlich besser funktioniert, weil Paciência zentral auch mal lange Bälle festmachen und weiterleiten konnte, während Borré dann vorne jemanden zum mitspielen hatte. Deshalb hoffe ich jetzt auch auf Ache in Fürth und in den kommenden Wochen. Schon gegen Leipzig hatte Ache nach seiner Einwechslung gute Aktionen und überhaupt mal ein Kopfballduell nach langem Ball gewonnen. Er hat zwar technisch seine Defizite, aber seine Schnelligkeit und Körperlichkeit sollten uns aktuell weiterhelfen. Und bei Olympia hat er ja auch bewiesen, dass er vor dem Tor kein Blinder ist.
Weiterhin bleiben für mich die fehlenden Abschlüsse außerhalb des Strafraums ein Manko. Außer Kostić haben wir einfach keinen Spieler im Kader, der aus der zweiten Reihe torgefährlich ist. Hauptsächlich auch, weil es bei uns sonst niemand regelmäßig versucht. Dabei war das in der Vorbereitung sogar einer der Hauptpunkte von Glasner und man hat in den Testspielen auch gemerkt, dass der Fokus darauf lag. Seitdem ist davon aber nichts mehr zu sehen. Wir hatten schon so viele Situationen um den Sechzehner herum, wo wir noch einmal querlegen oder ins Dribbling gehen, statt einfach mal aufs Tor zu schießen.
Paciência hat es gegen Piräus ja vorgemacht. Mal abgezogen, der Torwart hat prallen lassen und dadurch ist das Tor von Kamada entstanden. Man muss halt auch aufs Tor schießen, damit etwas passiert. Der Gegner schenkt einem eher selten ein komplett unbedrängtes Eigentor. In solchen Situationen muss unbedingt mehr Zug zum Tor von der Mannschaft kommen. Das ist meiner Meinung nach auch ein Grund dafür, dass die Gegner oft mehr Torschüsse als wir in der Statistik haben. Weil da eben auch mal öfter abgeschlossen wird.
Defensive
Hier muss man Glasner hingegen ein großes Lob aussprechen. Das kommt mir in der öffentlichen Diskussion ehrlich gesagt auch viel zu kurz. In dem Bereich hat er seinem Ruf alle Ehre gemacht, einer Mannschaft ein laufintensives und kompaktes Defensivkonstrukt zu verpassen. So stabil wie unter Glasner waren wir in sämtlichen drei Jahren unter Hütter nicht. Da hat meiner Meinung nach vor allem auch Jakić einen großen Anteil dran, weil wir jetzt endlich wieder einen richtigen Sechser in der Mannschaft haben und dadurch zentral vor der Abwehr nicht mehr so ein riesiges Loch klafft.
Man muss sich das echt vor Augen führen. Obwohl wir im ersten Spiel in Dortmund fünf Stück kassiert haben, stellen wir aktuell die siebtbeste Abwehr in der Liga. Ich finde das wirklich bemerkenswert. Gerade weil wir mit Bayern, Dortmund und Leipzig auch schon gegen drei der vier besten Offensiven in der Liga gespielt haben. Seit dem Spiel in Dortmund haben wir lediglich 13 Gegentore in 13 Pflichtspielen und nur in zwei dieser Spiele mehr als ein Gegentor gefangen. Das ist wirklich ein guter Schnitt.
Natürlich hätten es hier und da auch etwas mehr sein können. In Bochum und gegen Leipzig haben wir beispielsweise zum Ende hin viele Konterchancen zugelassen, weil wir hinten aufgemacht haben. Und in München und gegen Leipzig haben wir auch einen starken Trapp benötigt. Aber das gehört dazu und dieses Niveau erwarte ich auch regelmäßig von einem Nationaltorwart. Gerade nachdem Trapp für seine Ansprüche zuletzt zwei höchst durchschnittliche Jahre hatte und in den Wochen davor auch den einen oder anderen Patzer drin hatte, die teilweise nur durch das Eingreifen des VARs nicht zu weiteren Gegentoren geführt haben.
Wenn man sich dann noch anschaut, wie die Gegentore gefallen sind, dann war es selten so, dass uns die Gegner auseinander genommen und an die Wand gespielt haben. Aus dem geordneten Ballbesitzspiel der Gegner heraus haben wir sogar fast kaum Gegentore gefangen.
Augsburg: /
Bielefeld: Distanzschuss nach zweitem Ball
Stuttgart: Zweiter Ball nach doppeltem individuellen Fehler im Strafraum (Hinti)
Fenerbahce: Zweiter Ball nach Parade
Wolfsburg: Zweiter Ball nach Parade
Köln: Langer Ball nach abgewehrter Ecke
Antwerpen: /
Bayern: Individueller Fehler am Strafraum (Hinti)
Hertha: Tor nach Einwurf, Tor nach individuellem Fehler (Touré)
Piräus (H): Tor durch Elfmeter
Bochum: Tor nach Einwurf und individuellem Fehler (Touré), Zweiter Ball nach Parade
Leipzig: Tor nach Ecke
Piräus (A): Tor aus dem Spiel
Wir haben also jeweils vier Gegentore nach Standards (2x Einwurf, 1x Ecke, 1x Elfmeter, plus der zweite Ball nach Ecke gegen Köln) und durch zweite Bälle im Strafraum kassiert. Da müssen wir also noch deutlich aufmerksamer und enger an den Gegenspielern dran sein. Auch die schwache Zweikampfbilanz spricht dafür, dass wir bei den individuellen Duellen noch zulegen und aggressiver sein müssen. Dazu waren bei vier Gegentoren schwere individuelle Fehler (2x Hinti, 2x Touré) im Spiel. Das lässt sich aber alles eher vermeiden als eine allgemein löchrige Abwehr. Und im Verbund ist das meiner Meinung nach eben schon deutlich besser als die letzten Jahre.
Über Touré habe ich ja schon alles gesagt, für mich ist er auf Dauer einfach ein defensives Sicherheitsrisiko, das ich nicht eingehen würde. Sobald sich die Personallage bei den Außenverteidigern entspannt hat, sehe ich da eher wieder Durm. Hinti war diese Saison bisher auch ziemlich außer Form und hatte einige Böcke, aber das führe ich auch darauf zurück, dass er seit Wochen mit einer kaputten Schulter spielt und sich wahrscheinlich mit Schmerzmitteln zuballert. Da fande ich es gut, dass Glasner ihm in Piräus mal eine Auszeit gegönnt hat. Wahrscheinlich würde ihm mal eine längere Pause gut tun, aber das ist mit den zusätzlichen Länderspielen wohl nicht drin, weil auch Tuta bisweilen immer noch wackelt.
Insgesamt finde ich angesichts dieser Bilanz aber, dass wir uns unter Glasner defensiv schon wirklich stabilisiert haben. Deshalb war ich sehr erstaunt, dass der HR auch beim Spiel in Piräus wieder von einer wackligen Abwehr sprach. Tuta hatte ein paar individuelle Wackler und Barkok wurde in der ersten Halbzeit defensiv oft allein gegen zwei Gegenspieler gelassen. Insgesamt war aber auch der Auftritt okay und mir scheint die Kritik etwas zu forciert.
Im Endeffekt hatte Piräus vier gefährliche Abschlüsse: Das Tor, eine Großchance (Fußparade Trapp), einen weiteren Abschluss aufs Tor (Faustparade Trapp) und einen Abschluss neben das Tor von Onyekuru. Das hat sich mit unseren Chancen (die beiden Tore bei freiem Abschluss im Strafraum sowie der Distanzschuss von Lindstrøm) die Waage gehalten. Ansonsten hatten wir das Spiel weitestgehend im Griff, zumal Olympiakos eh fast nur auf Konter gelauert hat. Gerade als Olympiakos gegen Ende des Spiels immer offensiver wurde, haben wir nichts mehr zugelassen. Das ist meiner Meinung nach absolut in Ordnung für ein Auswärtsspiel bei einer Mannschaft, die zwischen CL-Gruppenphase und EL-KO-Spielen pendelt.
Ich bin auch ein Glasner-Befürworter und denke/hoffe, dass es nach der Winterpause anders aussehen wird. Und deine Analyse ist gut und an vielen Stellen absolut in Ordnung. Dass wir aber aus dem Spiel so wenige Tore kassiert haben, liegt nicht (nur) an einer besseren defensiven Stabilität, sondern u.a. auch an einem überragenden Torwart und dem Unvermögen des Gegners. Du nennst Piräus als Beispiel. Ich nenne Leipzig oder auch Fürth gestern als Gegenbeispiele. Vielleicht wurden wir in beiden Spielen nicht auseinandergenommen, aber wenn die Gegner mehr Qualität gehabt hätten (Fürth gestern) oder ihre Riesenchancen nicht komplett doof verdaddelt hätten (Leipzig), dann würde diese Statistik der Gegentore aus dem Spiel heraus anders aussehen. Vor allem das gestrige Spiel stimmt mich ob der defensiven Stabilität sehr bedenklich. Fürth (!) hatte doch etliche Situationen, die ein besserer Gegner anders ausspielt.
Tobitor schrieb:
Ich bin auch ein Glasner-Befürworter und denke/hoffe, dass es nach der Winterpause anders aussehen wird. Und deine Analyse ist gut und an vielen Stellen absolut in Ordnung. Dass wir aber aus dem Spiel so wenige Tore kassiert haben, liegt nicht (nur) an einer besseren defensiven Stabilität, sondern u.a. auch an einem überragenden Torwart und dem Unvermögen des Gegners. Du nennst Piräus als Beispiel. Ich nenne Leipzig oder auch Fürth gestern als Gegenbeispiele. Vielleicht wurden wir in beiden Spielen nicht auseinandergenommen, aber wenn die Gegner mehr Qualität gehabt hätten (Fürth gestern) oder ihre Riesenchancen nicht komplett doof verdaddelt hätten (Leipzig), dann würde diese Statistik der Gegentore aus dem Spiel heraus anders aussehen. Vor allem das gestrige Spiel stimmt mich ob der defensiven Stabilität sehr bedenklich. Fürth (!) hatte doch etliche Situationen, die ein besserer Gegner anders ausspielt.
Sehe ich exakt auch so. Ohne einen Weltklasse Trapp und ner Menge Spielglück sähe unsere tabellarische Situation dramatisch aus.
Da darf man Glasner nicht von allem freisprechen, trotz aller Unwägbarkeiten kann und darf der aktuelle Fussball den wir spielen nicht unser Anspruch sein.
Was mich optimistisch stimmt ist die Tatsache das Glasner das exakt genauso sieht, er scheint mit der Spielweise sehr unzufrieden zu sein und auch ein bisschen mit sich selbst, möchte das im Januar durch (hoffentlich)
ungestörte Trainingswochen verbessern.
Gleichzeitig lobt er aber die Mannschaft und deren Moral. Ich erkenne keine offenkundigen Differenzen zwischen dem Team und dem Trainer.
Das Band scheint zu halten.
Fachlich halte ich sowieso sehr viel von ihm und menschlich hat er bereits einige Pluspunkte gesammelt.
Er muß es einfach packen!
Kann es sein, dass man das Spiel heute Abend such über die sky go App schauen kann, da läuft das wohl auf sky sport Austria 6.
Sender scheint nicht gesperrt zu sein. Mir war aber nicht bewusst, dass man das in Deutschland schauen kann. Etwas was gerade auf sky Sport Austria 1 läuft, kann ich auf jeden Fall zumindest über dir Apo schauen. Über "normal" Sky scheinen ich diese Sender nicht zu haben. Wäre ja lustig.
Sender scheint nicht gesperrt zu sein. Mir war aber nicht bewusst, dass man das in Deutschland schauen kann. Etwas was gerade auf sky Sport Austria 1 läuft, kann ich auf jeden Fall zumindest über dir Apo schauen. Über "normal" Sky scheinen ich diese Sender nicht zu haben. Wäre ja lustig.
Tafelberg schrieb:
darf ich kurz vor dem Wochenende noch eine Plattitüde raushauen:
Die Wahrheit liegt auf dem Platz
da wir dieses Jahr -ich habe lediglich das BVB Spiel von der Tendenz richtig getippt- immer überraschend spielen (egal in welche Richtung), bin ich gegen RB optimistisch.
Ich habe nur das Bayernspiel von der Tendenz her richtig getippt.
Ich bin eigentlich immer noch überzeugt von Glasner und sehe vor allem die Spieler in der Pflicht, einfache Fehler zu vermeiden. Letztlich liegen aber auch die Formtiefs einiger etablierter Stammspieler, die Verunsicherung vieler Spieler und die scheinbar fehlende Abstimmung, die zu einfachen Fehlpässen führt, zumindest zum Teil im Verantwortungsbereich des Trainers. Es wird Zeit, dass es jetzt mal in die richtige Richtung geht. Was mich am stärksten bedenklich stimmt, ist die scheinbar nicht stimmende Chemie/Stimmung in der Mannschaft. Was Kostic gestern teilweise abgeliefert hat und sich gegenüber den Mitspielern geleistet hat, geht überhaupt nicht. Wenn die Mannschaft in ihre Einzelteile zerfallen sollte, wird’s ganz schwer. Hier muss Glasner unbedingt gegensteuern und ich hoffe, dass er das schafft. So sympathisch wie er war mir bisher kein Trainer (auch wenn Kovac nahe ran kam).
Die gute Chemie zwischen den Spielern und die mannschftliche Geschlossenheit waren in der Tat unser großes Plus in den letzten Jahren.
Mentalität schlägt Qualität war in dem Zusammenhang oft zu lesen.
Man stelle sich nur mal vor, die 92er Truppe hätte sich nur annähernd so gut verstanden wie die Mannschaft in den letzten Jahren. Wir wären locker Meister geworden.
Ohne diesen Teamspirit wird das eine ganz schwere Saison, auch wenn wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben sollten.
Ich hoffe, dass in einzelne Szenen einfach zu viel hinein interpretiert wird.
Mentalität schlägt Qualität war in dem Zusammenhang oft zu lesen.
Man stelle sich nur mal vor, die 92er Truppe hätte sich nur annähernd so gut verstanden wie die Mannschaft in den letzten Jahren. Wir wären locker Meister geworden.
Ohne diesen Teamspirit wird das eine ganz schwere Saison, auch wenn wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben sollten.
Ich hoffe, dass in einzelne Szenen einfach zu viel hinein interpretiert wird.
Klar, Jakic spielt bis jetzt auch noch nicht die Sterne vom Himmel. Aber ich habe selten einen Sechser wie ihn gesehen. Er war beinahe überall zu finden, immer in Ballnähe, bei jeder Offensiv- als auch Defensivaktion dabei. Vor allem seine Läufe in die Tiefe mit und ohne Ball finde ich überragend. Wenn er sich noch ein bisschen an das höhere Tempo gewöhnt und den Ball schneller spielt, gibts in der Bundesliga mit seinen Qualitäten nicht viele Sechser.
So ist es. Irgendwie habe ich das Gefühl, Jakic könnte für uns das werden, was Schlager letzte Saison für Wolfsburg war.
Finde auch, das man bei ihm von Woche zu Woche ein stetige Steigerung sieht
Manchmal macht er verrückte Läufe, die noch nicht viel bringen
Das wird aber noch werden, wenn sich die Kollegen an diese Vorstöße gewöhnt haben
Manchmal macht er verrückte Läufe, die noch nicht viel bringen
Das wird aber noch werden, wenn sich die Kollegen an diese Vorstöße gewöhnt haben
Tobitor schrieb:
Klar, Jakic spielt bis jetzt auch noch nicht die Sterne vom Himmel. Aber ich habe selten einen Sechser wie ihn gesehen. Er war beinahe überall zu finden, immer in Ballnähe, bei jeder Offensiv- als auch Defensivaktion dabei. Vor allem seine Läufe in die Tiefe mit und ohne Ball finde ich überragend. Wenn er sich noch ein bisschen an das höhere Tempo gewöhnt und den Ball schneller spielt, gibts in der Bundesliga mit seinen Qualitäten nicht viele Sechser.
Ich sehe den Jungen auch saustark. Wie ich schon mehrfach schrub: Für mich der Königstransfer dieses Sommers. Dieser Rang könnte ihm zwar noch von Rafa Borré streitig gemacht werden, aber ich bin mir sicher, dass Jakic für uns ein sehr wichtiger Spieler werden wird.
Korrekt!
Tobitor schrieb:Adlersupporter schrieb:
Ich muss hier nochmal ein Kompliment an Tourè aussprechen. Der Junge hat nach seiner langen Verletzung sowohl in Antwerpen und jetzt gegen die Bayern zwei gute Auftritte gezeigt. Hätte ich ihm so nicht gegeben und bin etwas überrascht. Er hat ja wohl mit einem Mentalcoach zuletzt zusammengearbeitet. Ich würde mir wünschen das Tourè in den kommenden Spielen nicht wieder zu “Bruder Leichtfuß" wird und die Leistungen aus den beiden Spielen weiter bestätigen kann. Dann ist er als RAV (entweder in einer 4er-oder 3er/5er-Kette) erstmal nicht mehr wegzudenken...
Ich bin ja ein Touré-Fan und bin überzeugt davon, dass er unser bester RAV ist. Gegen Bayern fand ich ihn aber alles andere als überzeugend. Bei den Bayern ging doch fast alles über unsere rechte Seite. Er hat oft falsch gestanden, dazu nur zwei von zehn Zweikämpfen gewonnen (siehe Kicker) - meines Erachtens kann er das klar besser. Die eine gute Offensivaktion sollte nicht über das sonst eher sehr durchwachsene Spiel hinwegtäuschen. Klar, das war ein starker Gegner mit einem Sané in einer richtig guten Form, aber man hat Touré meines Erachtens die fehlende Spielpraxis deutlich angemerkt. Wie bei so vielen anderen kann man sich aber schon freuen, wenn es dann mal wirklich läuft 😊
Naja, auf der Seite hätte auch jeder andere AV vielleicht so seine Probleme gehabt. In der 2. Halbzeit war das dann doch schon deutlich besser von Tourè. Dafür daß er so lange verletzt war fand ich seine beiden Spiele recht solide...
In der zweiten Halbzeit hat er aber auch nur ne Viertelstunde gespielt, in der er aber nicht mehr so geschwommen ist, da gebe ich dir schon recht. Trotzdem fand ich den für ihn eingewechselten Da Costa, nachdem er gefühlt in den letzten zwei Jahren kein gutes Spiel mehr gemacht hat, deutlich besser.
Ich muss hier nochmal ein Kompliment an Tourè aussprechen. Der Junge hat nach seiner langen Verletzung sowohl in Antwerpen und jetzt gegen die Bayern zwei gute Auftritte gezeigt. Hätte ich ihm so nicht gegeben und bin etwas überrascht. Er hat ja wohl mit einem Mentalcoach zuletzt zusammengearbeitet. Ich würde mir wünschen das Tourè in den kommenden Spielen nicht wieder zu “Bruder Leichtfuß" wird und die Leistungen aus den beiden Spielen weiter bestätigen kann. Dann ist er als RAV (entweder in einer 4er-oder 3er/5er-Kette) erstmal nicht mehr wegzudenken...
Adlersupporter schrieb:
Ich muss hier nochmal ein Kompliment an Tourè aussprechen. Der Junge hat nach seiner langen Verletzung sowohl in Antwerpen und jetzt gegen die Bayern zwei gute Auftritte gezeigt. Hätte ich ihm so nicht gegeben und bin etwas überrascht. Er hat ja wohl mit einem Mentalcoach zuletzt zusammengearbeitet. Ich würde mir wünschen das Tourè in den kommenden Spielen nicht wieder zu “Bruder Leichtfuß" wird und die Leistungen aus den beiden Spielen weiter bestätigen kann. Dann ist er als RAV (entweder in einer 4er-oder 3er/5er-Kette) erstmal nicht mehr wegzudenken...
Ich bin ja ein Touré-Fan und bin überzeugt davon, dass er unser bester RAV ist. Gegen Bayern fand ich ihn aber alles andere als überzeugend. Bei den Bayern ging doch fast alles über unsere rechte Seite. Er hat oft falsch gestanden, dazu nur zwei von zehn Zweikämpfen gewonnen (siehe Kicker) - meines Erachtens kann er das klar besser. Die eine gute Offensivaktion sollte nicht über das sonst eher sehr durchwachsene Spiel hinwegtäuschen. Klar, das war ein starker Gegner mit einem Sané in einer richtig guten Form, aber man hat Touré meines Erachtens die fehlende Spielpraxis deutlich angemerkt. Wie bei so vielen anderen kann man sich aber schon freuen, wenn es dann mal wirklich läuft 😊
Tobitor schrieb:Adlersupporter schrieb:
Ich muss hier nochmal ein Kompliment an Tourè aussprechen. Der Junge hat nach seiner langen Verletzung sowohl in Antwerpen und jetzt gegen die Bayern zwei gute Auftritte gezeigt. Hätte ich ihm so nicht gegeben und bin etwas überrascht. Er hat ja wohl mit einem Mentalcoach zuletzt zusammengearbeitet. Ich würde mir wünschen das Tourè in den kommenden Spielen nicht wieder zu “Bruder Leichtfuß" wird und die Leistungen aus den beiden Spielen weiter bestätigen kann. Dann ist er als RAV (entweder in einer 4er-oder 3er/5er-Kette) erstmal nicht mehr wegzudenken...
Ich bin ja ein Touré-Fan und bin überzeugt davon, dass er unser bester RAV ist. Gegen Bayern fand ich ihn aber alles andere als überzeugend. Bei den Bayern ging doch fast alles über unsere rechte Seite. Er hat oft falsch gestanden, dazu nur zwei von zehn Zweikämpfen gewonnen (siehe Kicker) - meines Erachtens kann er das klar besser. Die eine gute Offensivaktion sollte nicht über das sonst eher sehr durchwachsene Spiel hinwegtäuschen. Klar, das war ein starker Gegner mit einem Sané in einer richtig guten Form, aber man hat Touré meines Erachtens die fehlende Spielpraxis deutlich angemerkt. Wie bei so vielen anderen kann man sich aber schon freuen, wenn es dann mal wirklich läuft 😊
Naja, auf der Seite hätte auch jeder andere AV vielleicht so seine Probleme gehabt. In der 2. Halbzeit war das dann doch schon deutlich besser von Tourè. Dafür daß er so lange verletzt war fand ich seine beiden Spiele recht solide...
Eigenartigerweise hat der Spieler, der aus einer der Top-Ligen Europas komt, die größten Anpassungsprobleme in der BuLi. Spieler, die aus (vermeintlich) kleineren Ligen kommen, scheinen weniger Probleme zu haben. Jakic agiert, als hätte er noch nie woanders gespielt, Hauge dribbelt gerne 'mal reihenweise Gegner aus (trifft dann halt leider noch zu oft falsche Entscheidungen) und Lindstrøm lässt mit seinem Tempo gestandene BuLi-Abwehrrecken alt aussehen; Lammers dagegen wirkt oft noch wie ein Fremdkörper im Spiel der Eintracht.
Dass er den Torriecher hat, hat er aber schon bewiesen und dass er über eine feine Schusstechnik verfügt ebenfalls. Also geben wir ihm die paar Monate Zeit, sich richtig reinzufinden. Glasner wird ihn in die Spur bringen, da bin ich mir sehr sicher. Wenn das Zusammenspiel zwischen ihm und seinen Außenleuten erst 'mal richtig klappt, wird er seine Buden machen.
Dass er den Torriecher hat, hat er aber schon bewiesen und dass er über eine feine Schusstechnik verfügt ebenfalls. Also geben wir ihm die paar Monate Zeit, sich richtig reinzufinden. Glasner wird ihn in die Spur bringen, da bin ich mir sehr sicher. Wenn das Zusammenspiel zwischen ihm und seinen Außenleuten erst 'mal richtig klappt, wird er seine Buden machen.
clakir schrieb:
Eigenartigerweise hat der Spieler, der aus einer der Top-Ligen Europas komt, die größten Anpassungsprobleme in der BuLi. Spieler, die aus (vermeintlich) kleineren Ligen kommen, scheinen weniger Probleme zu haben. Jakic agiert, als hätte er noch nie woanders gespielt, Hauge dribbelt gerne 'mal reihenweise Gegner aus (trifft dann halt leider noch zu oft falsche Entscheidungen) und Lindstrøm lässt mit seinem Tempo gestandene BuLi-Abwehrrecken alt aussehen; Lammers dagegen wirkt oft noch wie ein Fremdkörper im Spiel der Eintracht.
Dass er den Torriecher hat, hat er aber schon bewiesen und dass er über eine feine Schusstechnik verfügt ebenfalls. Also geben wir ihm die paar Monate Zeit, sich richtig reinzufinden. Glasner wird ihn in die Spur bringen, da bin ich mir sehr sicher. Wenn das Zusammenspiel zwischen ihm und seinen Außenleuten erst 'mal richtig klappt, wird er seine Buden machen.
Das sehe ich nicht so. Bei Hauge gehe ich am ehesten mit. Der hatte bisher eher wenige Anpassungsprobleme. Ich bin auch ein Jakic-Fan, mag seine Spielweise, aber man sieht doch deutlich, dass er noch mit der BL fremdelt und er teilweise noch zu lange den Ball hält bzw zu lange braucht, den Ball weiterzuspielen. Lindström braucht auch noch Zeit, ist körperlich noch nicht auf der Höhe. Wo ich dir recht gebe - Lammers braucht scheinbar noch am meisten Zeit. Mich hat gestern ziemlich genervt, wie oft (leider fast jedes Mal, wenn er am Ball war) er den Ball in seinen unnötigen Dirbblings verloren hat…
Was aber dann Hoffnung macht: Obwohl so viele Neuzugänge noch Anpassungsschwierigkeiten haben, haben wir gestern die Bayern weggehauen. Wenn da langsam mal noch mehr zusammenpasst und die Spieler sich auf die BL eingestellt haben, kann das noch richtig gut werden.
Tobitor schrieb:
Glasner ist ein Hammertyp und deutlich sympathischer als die meisten anderen unserer Trainer aus der jüngeren Vergangenheit.
Ich bin mal gespannt auf welche Art und Weise -wenn es dann mal soweit ist- sich Glasner und Eintracht Frankfurt trennen werden, und wie sehr "Hammertyp" und sympathisch er dann den Fans noch ist.
Nennen wir mal die "jüngere Vergangenheit" die Jahre seit 2004. Mal schauen, wie gut sich die Trainer geschlagen hatten und was die Eintracht-Fans schlussendlich von ihnen hielten.
Willi Reimann
Trotz Aufstiegstrainer und Krimi 2003 dann Abstieg Nummero 3 unter ihm in 2004. Sein Ausraster beim Spiel gegen Dortmund führte zwar zu einer netten Anekdote und schlussendlich dem Spitznamen "Container-Willi", war aber im Schlußspurt des Abstiegskampfes ein "Bärendienst" gegenüber der Eintracht. Vor dem Dortmundspiel hatte man 3 der letzten 4 Partien gewonnen und stand auf einem sicheren 13. Platz. In den restlichen 10 Partien holte die Mannschaft dann nur noch 6 Punkte und stieg als Tabellen-Sechzehnter ab. Reimann blieb gleich in Hamburg, und genervte und enttäuschte Fans trauertem dem wohl nicht nach.
Friedhelm Funkel
Für mich war dieser Trainer über alle Zweifel erhaben und einer der wenigen, die noch ein bissi würdevoll gingen. Nichtsdestotrotz "Caio Caio" und "Funkel raus"-Rufe zum Schluss im Stadion. Das große Misverständnis mit dem Namen "Caio" führte halt zu einer gewissen Erwartungshaltung und Aufbruchsstimmung bei Teilen der Fans, die man dann 2009 mit...
Michael Skibbe
... erhofft hatte. Das Ende ist bekannt. Die meisten Fans wollten ihn viel früher rausgeschmissen haben als es dann tatsächlich geschah. Christoph Daum ist dann eigentlich nicht mehr bewertbar, da er ja gemäß der Ansicht der meisten Fans sowieso zu spät kam. Eigentlich eine Schande, denn diesen Top-Trainer hätte ich gerne länger bei der Eintracht gesehen. Schlussendlich muss er mit dem Makel leben, mit der Eintracht abgestiegen zu sein.
Armin Veh, Durchgang 1
Aufstiegstrainer und für die meisten Fans in der Anfangszeit genau so sympathisch, smart und eloquent wie man heute Glasner ansieht. Schon in seiner ersten Phase irritierte er Fans mit seinen ständigen 1-Jahres-Verträgen, die er unter äußerster Dramatik immer verlängerte. Die Zielsetzung "nur ab 40 Punkten" war eine Abwälzung der Verantwortung auf die Mannschaft, die 2013 auch entsprechend nervös und eingeschüchtert reagierte. Zwischen 37 Punkten und 42 Punkten (und somit der Überschreitung dieser Marke) brauchte es 6 (!) Spiele. 2014 konnte dann diese Marke nicht überschritten werden. Vehs Abschied dann unter dummen Sprüchen á la "keine Hände mehr schütteln"... und die meisten Fans waren da schon in der Laune á la "Ja, verp*** dich einfach!"
Thomas Schaaf
Naja. Schaaf hatte den Verein ja von sich aus verlassen. Und dies so schnell und fluchtartig, dass da keine großartige Reaktion vonseiten der Fans mehr stattfinden konnte. Die Einstellung unter den Fans gegenüber Schaaf war ja wohl sehr gemischt... aber sein Fett hatte er ja sowieso von der Presse schon weg bekommen. Dann der ganze Ärger wohl mit Teilen der Mannschaft. Wir Fans waren da eigentlich weniger auf Schaaf fixiert als eher auf die ganzen Grabenkämpfe, die da im Hintergrund gelaufen sind. Nach Schaafs Abgang war man weniger sauer auf ihn als eher auf die Verantwortlichen, die die Geschehnisse dieser Saison nicht aufklärten.
Armin Veh, Durchgang 2
Da braucht man nicht mehr viel schreiben. "Rotweinfraktion", "Wellness-Oase", der nach Spieltag 9 (!) ausgerufene Abstiegskampf (obwohl man vor der Saison noch von Europa quasselte). Und schon ab diesem Zeitpunkt forderten Fans bereits den Rauswurf von Veh. Es war das Grande Disaster, das viele Fans bereits nach Bekanntwerden des Trainernamens befürchteten. Aber der Blender hatte es erneut geschafft.
Niko Kovac
Der Trainer, unter welchem schlussendlich die Renaissance der Eintracht stattfand. Blendet man den Schluss aus: Für mich der beste Trainer, den die Eintracht in der jüngeren Zeit hatte. Aus einer Absteigertruppe eine Mannschaft für die obere Tabellenhälfte geformt. Pokalgewinn 2018. Und doch bleibt halt die Art und Weise des Abschieds den Fans in Erinnerung. "Dynamischer Donnerstag", Wechselgerüchte und schlussendlich Bestätigung in einer Phase, in der es nicht nur um Europa sondern um die CL ging. Schlussendlich fast alles verspielt, und schon zuvor wurde der schnelle Rauswurf Kovacs gefordert, um die Ziele nicht zu gefährden. Schade. Ich werde ihn dennoch in guter Erinnerung behalten.
Adi Hütter
Er hatte erst einmal ein schweres Erbe anzutreten. 49 Punkte, Tabellenplatz 8 und DFB-Pokalsieg sind erst einmal eine gewisse Ansage. Die Saison 18/19 versprach aber, die vorige Saison noch zu toppen. Fantastische Spiele in der EL (Lazio, Inter, Benfica, Donezk... alle rausgekegelt). Mit dem Einzug ins HF war die Sensation schon zum greifen nah. 54 Punkte in der Liga = noch einmal ne Schippe drauf gelegt. Danach dann der Abgang der Büffelherde und eine schwierigere Phase, da in der Saison 19/20 neben den Personaländerungen im Kader auch eine Änderung des Spielsystems stattfand, die m.M.n. in dieser Phase noch nicht so ganz griff. "Nur" noch 45 Punkte und eine Platzierung im Mittelfeld der Liga. Letzte Saison dann der Durchbruch: Gute 27 Punkte schon einmal nach der Hinrunde... und dann eine noch bessere Rückrunde. Das versprach sogar die beste Punkteausbeute aller Saisons. Vor dem Spiel gegen Gladbach stand man mit 7 Punkten Vorsprung auf Platz 5 fast bombensicher in der CL. Die Bombe musste halt nur groß genug sein und platzte direkt vor dem Gladbach-Spiel: Hütter wechselt zu Gladbach am Ende der Saison. Und das, obwohl er Tage zuvor noch seinen Verbleib zugesichert hatte. Es verbleibt eine Top-Saison mit 60 Punkten und direkter EL-Qualifikation. Die CL hatte man aber leichtfertig verspielt. Leider bleibt auch ein Adi Hütter somit den Fans nur mit gemischten Gefühlen in Erinnerung.
Ich stimme dir komplett zu. Diese Trainer sind auch die, die ich wirklich aktiv erlebt habe. Für mich sind hier Glasner und ja, auch Kovac, die sympathischsten Genossen. Kovac für mich ebenfalls der beste Trainer, den wir bislang hatten. Mir ist Glasner halt sympathisch, das waren mir Hütter beispielsweise nie, Schaaf einigermaßen und Veh mal ja, mal nein. Ich hoffe jetzt einfach auf sportlichen Erfolg, denn dass er ein super Typ ist, hat Glasner ja schon gezeigt 😊
Ich bin bei euch Allen und fand die PK gestern auch unfassbar sympathisch. Das einzige Manko, das er bislang noch hatte war, dass er in Wolfsburg war. Man muss das ja auch mal aussprechen
Aber selbst das ist ist inzwischen nahezu vergeben und die Zweifel ausgeräumt, dass er Probleme eben mit mir Geld lösen will...
Aber selbst das ist ist inzwischen nahezu vergeben und die Zweifel ausgeräumt, dass er Probleme eben mit mir Geld lösen will...
Coole PK heute. Glasner ist ein Hammertyp und deutlich sympathischer als die meisten anderen unserer Trainer aus der jüngeren Vergangenheit. 👍 Seine PKs sind auch viel aussagekräftiger und interessanter als die von Adi Hütter, dem wirklich meist nur Phrasen zu entlocken waren und der sich bei beinahe allen Themen, die sich nicht um ihn oder direkt um die Mannschaft drehten, komplett zurückhielt.
Tobitor schrieb:
Coole PK heute. Glasner ist ein Hammertyp und deutlich sympathischer als die meisten anderen unserer Trainer aus der jüngeren Vergangenheit. 👍 Seine PKs sind auch viel aussagekräftiger und interessanter als die von Adi Hütter, dem wirklich meist nur Phrasen zu entlocken waren und der sich bei beinahe allen Themen, die sich nicht um ihn oder direkt um die Mannschaft drehten, komplett zurückhielt.
Dem stimme ich vollauf zu, zumal man bei uns mittlerweile die Qualität entwickelt hat, einen Trainer auch in schwierigen Phasen zu unterstützen. Positiv überrascht bin ich auch davon, wie er mit den momentanen Widrigkeiten umgeht, das zeigt echte Qualität.
Tobitor schrieb:
Glasner ist ein Hammertyp und deutlich sympathischer als die meisten anderen unserer Trainer aus der jüngeren Vergangenheit.
Ich bin mal gespannt auf welche Art und Weise -wenn es dann mal soweit ist- sich Glasner und Eintracht Frankfurt trennen werden, und wie sehr "Hammertyp" und sympathisch er dann den Fans noch ist.
Nennen wir mal die "jüngere Vergangenheit" die Jahre seit 2004. Mal schauen, wie gut sich die Trainer geschlagen hatten und was die Eintracht-Fans schlussendlich von ihnen hielten.
Willi Reimann
Trotz Aufstiegstrainer und Krimi 2003 dann Abstieg Nummero 3 unter ihm in 2004. Sein Ausraster beim Spiel gegen Dortmund führte zwar zu einer netten Anekdote und schlussendlich dem Spitznamen "Container-Willi", war aber im Schlußspurt des Abstiegskampfes ein "Bärendienst" gegenüber der Eintracht. Vor dem Dortmundspiel hatte man 3 der letzten 4 Partien gewonnen und stand auf einem sicheren 13. Platz. In den restlichen 10 Partien holte die Mannschaft dann nur noch 6 Punkte und stieg als Tabellen-Sechzehnter ab. Reimann blieb gleich in Hamburg, und genervte und enttäuschte Fans trauertem dem wohl nicht nach.
Friedhelm Funkel
Für mich war dieser Trainer über alle Zweifel erhaben und einer der wenigen, die noch ein bissi würdevoll gingen. Nichtsdestotrotz "Caio Caio" und "Funkel raus"-Rufe zum Schluss im Stadion. Das große Misverständnis mit dem Namen "Caio" führte halt zu einer gewissen Erwartungshaltung und Aufbruchsstimmung bei Teilen der Fans, die man dann 2009 mit...
Michael Skibbe
... erhofft hatte. Das Ende ist bekannt. Die meisten Fans wollten ihn viel früher rausgeschmissen haben als es dann tatsächlich geschah. Christoph Daum ist dann eigentlich nicht mehr bewertbar, da er ja gemäß der Ansicht der meisten Fans sowieso zu spät kam. Eigentlich eine Schande, denn diesen Top-Trainer hätte ich gerne länger bei der Eintracht gesehen. Schlussendlich muss er mit dem Makel leben, mit der Eintracht abgestiegen zu sein.
Armin Veh, Durchgang 1
Aufstiegstrainer und für die meisten Fans in der Anfangszeit genau so sympathisch, smart und eloquent wie man heute Glasner ansieht. Schon in seiner ersten Phase irritierte er Fans mit seinen ständigen 1-Jahres-Verträgen, die er unter äußerster Dramatik immer verlängerte. Die Zielsetzung "nur ab 40 Punkten" war eine Abwälzung der Verantwortung auf die Mannschaft, die 2013 auch entsprechend nervös und eingeschüchtert reagierte. Zwischen 37 Punkten und 42 Punkten (und somit der Überschreitung dieser Marke) brauchte es 6 (!) Spiele. 2014 konnte dann diese Marke nicht überschritten werden. Vehs Abschied dann unter dummen Sprüchen á la "keine Hände mehr schütteln"... und die meisten Fans waren da schon in der Laune á la "Ja, verp*** dich einfach!"
Thomas Schaaf
Naja. Schaaf hatte den Verein ja von sich aus verlassen. Und dies so schnell und fluchtartig, dass da keine großartige Reaktion vonseiten der Fans mehr stattfinden konnte. Die Einstellung unter den Fans gegenüber Schaaf war ja wohl sehr gemischt... aber sein Fett hatte er ja sowieso von der Presse schon weg bekommen. Dann der ganze Ärger wohl mit Teilen der Mannschaft. Wir Fans waren da eigentlich weniger auf Schaaf fixiert als eher auf die ganzen Grabenkämpfe, die da im Hintergrund gelaufen sind. Nach Schaafs Abgang war man weniger sauer auf ihn als eher auf die Verantwortlichen, die die Geschehnisse dieser Saison nicht aufklärten.
Armin Veh, Durchgang 2
Da braucht man nicht mehr viel schreiben. "Rotweinfraktion", "Wellness-Oase", der nach Spieltag 9 (!) ausgerufene Abstiegskampf (obwohl man vor der Saison noch von Europa quasselte). Und schon ab diesem Zeitpunkt forderten Fans bereits den Rauswurf von Veh. Es war das Grande Disaster, das viele Fans bereits nach Bekanntwerden des Trainernamens befürchteten. Aber der Blender hatte es erneut geschafft.
Niko Kovac
Der Trainer, unter welchem schlussendlich die Renaissance der Eintracht stattfand. Blendet man den Schluss aus: Für mich der beste Trainer, den die Eintracht in der jüngeren Zeit hatte. Aus einer Absteigertruppe eine Mannschaft für die obere Tabellenhälfte geformt. Pokalgewinn 2018. Und doch bleibt halt die Art und Weise des Abschieds den Fans in Erinnerung. "Dynamischer Donnerstag", Wechselgerüchte und schlussendlich Bestätigung in einer Phase, in der es nicht nur um Europa sondern um die CL ging. Schlussendlich fast alles verspielt, und schon zuvor wurde der schnelle Rauswurf Kovacs gefordert, um die Ziele nicht zu gefährden. Schade. Ich werde ihn dennoch in guter Erinnerung behalten.
Adi Hütter
Er hatte erst einmal ein schweres Erbe anzutreten. 49 Punkte, Tabellenplatz 8 und DFB-Pokalsieg sind erst einmal eine gewisse Ansage. Die Saison 18/19 versprach aber, die vorige Saison noch zu toppen. Fantastische Spiele in der EL (Lazio, Inter, Benfica, Donezk... alle rausgekegelt). Mit dem Einzug ins HF war die Sensation schon zum greifen nah. 54 Punkte in der Liga = noch einmal ne Schippe drauf gelegt. Danach dann der Abgang der Büffelherde und eine schwierigere Phase, da in der Saison 19/20 neben den Personaländerungen im Kader auch eine Änderung des Spielsystems stattfand, die m.M.n. in dieser Phase noch nicht so ganz griff. "Nur" noch 45 Punkte und eine Platzierung im Mittelfeld der Liga. Letzte Saison dann der Durchbruch: Gute 27 Punkte schon einmal nach der Hinrunde... und dann eine noch bessere Rückrunde. Das versprach sogar die beste Punkteausbeute aller Saisons. Vor dem Spiel gegen Gladbach stand man mit 7 Punkten Vorsprung auf Platz 5 fast bombensicher in der CL. Die Bombe musste halt nur groß genug sein und platzte direkt vor dem Gladbach-Spiel: Hütter wechselt zu Gladbach am Ende der Saison. Und das, obwohl er Tage zuvor noch seinen Verbleib zugesichert hatte. Es verbleibt eine Top-Saison mit 60 Punkten und direkter EL-Qualifikation. Die CL hatte man aber leichtfertig verspielt. Leider bleibt auch ein Adi Hütter somit den Fans nur mit gemischten Gefühlen in Erinnerung.
Ich stehe sämtlichen Pferdesportarten sehr kritisch gegenüber... aber was sich da heute mit der hoffnungslos überforderten Reiterin abgespielt hat ist an ekelhaftigkeit fast nicht mehr zu überbieten.
vonNachtmahr1982 schrieb:
Ich stehe sämtlichen Pferdesportarten sehr kritisch gegenüber... aber was sich da heute mit der hoffnungslos überforderten Reiterin abgespielt hat ist an ekelhaftigkeit fast nicht mehr zu überbieten.
Natürlich haben sich die Sportlerin (meines Erachtens ein Stück weit nachvollziehbar) und vor allem die Trainerin falsch verhalten. Aber wie dann im Netz bzw. den sozialen Medien wieder gehetzt wird, ist unterirdisch. Bei diesem An-den-Pranger-Stellen von Menschen im Internet kommt mir das Kotzen.
Ich glaube auch, dass Grahl die Nr 3 hintern Trapp und Ramaj sein soll - und das ist auch ok so. Ich traue Ramaj eine ganze Menge zu; vielleicht ist in einem Jahr schon die Nummer 1....Womöglich lässt man Rönnow auch nur deshalb gehen, weil man nach 3 Wochen Training davon überzeugt ist, mit Ramaj einen sehr guten Griff gemacht zu haben, der jederzeit für Trapp einspringen könnte (im wahrsten Sinne des Wortes
Auffällig fand ich gleich, dass eine Station von Grahl, von dem ich vorher noch nie gehört hatte übrigens, der FC Paderborn war. Krösche kennt ihn also, vermutlich passt er daher menschlich (in erste Linie) und fachlich (erst in zweiter Linie).
Auffällig fand ich gleich, dass eine Station von Grahl, von dem ich vorher noch nie gehört hatte übrigens, der FC Paderborn war. Krösche kennt ihn also, vermutlich passt er daher menschlich (in erste Linie) und fachlich (erst in zweiter Linie).
Die Thematik ist auch von der FR aufgegriffen worden:
https://www.fr.de/sport/sport-mix/blamage-fuer-deutschland-90858892.html
https://www.fr.de/sport/sport-mix/blamage-fuer-deutschland-90858892.html
Adler_Steigflug schrieb:
Die Thematik ist auch von der FR aufgegriffen worden:
https://www.fr.de/sport/sport-mix/blamage-fuer-deutschland-90858892.html
Trotzdem war’s vom DFB auch nicht gut geplant. Es war klar, dass die EM und die U-21-EM stattfinden. Die zweite und dritte Liga beginnen bereits, während Olympia noch läuft. Da kann man nicht einfach damit rechnen, dass die Klubs ihre Spieler freistellen. Das war blauäugig und hätte einer vorherigen Klärung bedurft. Zum einen ist das natürlich trotzdem für die Bundesliga peinlich, zum anderen aber scheint die Planung auch ziemlich, ziemlich suboptimal gewesen zu sein. Den Schuh müssen sich der DFB und deshalb auch Kuntz anziehen.
Ich verstehe nicht, wieso man da diese Liste mit 100 Spielern eingereicht hat, ohne scheinbar vorher abzuklopfen, ob die wirklich mit dürfen bzw Bock haben… Und aus meiner Sicht macht so eine Liste, mit der man sich Monate vorher schon auf einen Kreis von Spielern festlegen muss, auch keinen Sinn. Wenn dem nicht so wäre, könnte man jetzt wohl locker noch den ein oder anderen nachnominieren, entweder weil vertragslos oder weil die Vereine vielleicht einen anderen Spieler freigegeben hätten und so den Kader voll machen. Auch wenn dann sicher die eine oder andere „Notlösung“ dabei wäre.
Ich finde auch relativ peinlich, wie das abgelaufen ist, aber es sind nicht nur die Vereine dafür verantwortlich. Das scheint mir auch nicht besonders gut organisiert gewesen zu sein..
Ich finde auch relativ peinlich, wie das abgelaufen ist, aber es sind nicht nur die Vereine dafür verantwortlich. Das scheint mir auch nicht besonders gut organisiert gewesen zu sein..
adlerkadabra schrieb:cm47 schrieb:
Fußball ist nicht nur ungerecht, es gibt auch Gerechtigkeit, wie man gestern besichtigen konnte.
Was das Spiel der DFB-Truppe anging, schon. Die englische Seite betreffend, wohl kaum. Der Sieg von Kane und Co. war extrem glücklich, die haben keineswegs mehr auf den Rasen gebracht als die Unsrigen. Eine dürftige Performance, blass, leidenschaftslos, alles andere als zwingend.
Deutschland hatte 3 Chancen, England ebenso, hat diese aber mit einigem Dusel und deutscher Unfähigkeit reingemacht. Dieses 2:0 war äußerst glücklich. Der einzige Unterschied bestand im Publikum, das die matten englischen Jagdhunde verbal zum Jagen getragen hat. In dieser Verfassung dürfte die Ukraine Endstation sein.
Ich sagte doch, die Engländer können auch nicht viel, aber haben ihre Motivation aus der Unterstützung des Publikums gezogen und letztlich von unserer andauernden Defensivschwäche profitiert.
Insofern ist ihr Sieg nicht nur glücklich, sondern auch verdient, weil sie es mehr wollten (und mußten).....
cm47 schrieb:adlerkadabra schrieb:cm47 schrieb:
Fußball ist nicht nur ungerecht, es gibt auch Gerechtigkeit, wie man gestern besichtigen konnte.
Was das Spiel der DFB-Truppe anging, schon. Die englische Seite betreffend, wohl kaum. Der Sieg von Kane und Co. war extrem glücklich, die haben keineswegs mehr auf den Rasen gebracht als die Unsrigen. Eine dürftige Performance, blass, leidenschaftslos, alles andere als zwingend.
Deutschland hatte 3 Chancen, England ebenso, hat diese aber mit einigem Dusel und deutscher Unfähigkeit reingemacht. Dieses 2:0 war äußerst glücklich. Der einzige Unterschied bestand im Publikum, das die matten englischen Jagdhunde verbal zum Jagen getragen hat. In dieser Verfassung dürfte die Ukraine Endstation sein.
Ich sagte doch, die Engländer können auch nicht viel, aber haben ihre Motivation aus der Unterstützung des Publikums gezogen und letztlich von unserer andauernden Defensivschwäche profitiert.
Insofern ist ihr Sieg nicht nur glücklich, sondern auch verdient, weil sie es mehr wollten (und mußten).....
Ich sehe übrigens nicht, dass viel schöngeredet wurde. Die meisten Experten haben doch klar von einer enttäuschenden Leistung gesprochen. Man kann aber meines Erachtens der Mannschaft dieses Mal trotzdem nicht den Willen absprechen. Am Einsatz sind sie in meinen Augen dieses Mal nicht gescheitert.
In der ARD fand ich es schon aufmerksam, dass die Experten sich sehr zurückhaltend geäußert haben.
Da hatte man das Gefühl, dass jeder gerne sagen wollte: "Ja, schlechter Trainer halt".
Da hatte man das Gefühl, dass jeder gerne sagen wollte: "Ja, schlechter Trainer halt".
Tobitor schrieb:cm47 schrieb:adlerkadabra schrieb:cm47 schrieb:
Fußball ist nicht nur ungerecht, es gibt auch Gerechtigkeit, wie man gestern besichtigen konnte.
Was das Spiel der DFB-Truppe anging, schon. Die englische Seite betreffend, wohl kaum. Der Sieg von Kane und Co. war extrem glücklich, die haben keineswegs mehr auf den Rasen gebracht als die Unsrigen. Eine dürftige Performance, blass, leidenschaftslos, alles andere als zwingend.
Deutschland hatte 3 Chancen, England ebenso, hat diese aber mit einigem Dusel und deutscher Unfähigkeit reingemacht. Dieses 2:0 war äußerst glücklich. Der einzige Unterschied bestand im Publikum, das die matten englischen Jagdhunde verbal zum Jagen getragen hat. In dieser Verfassung dürfte die Ukraine Endstation sein.
Ich sagte doch, die Engländer können auch nicht viel, aber haben ihre Motivation aus der Unterstützung des Publikums gezogen und letztlich von unserer andauernden Defensivschwäche profitiert.
Insofern ist ihr Sieg nicht nur glücklich, sondern auch verdient, weil sie es mehr wollten (und mußten).....
Ich sehe übrigens nicht, dass viel schöngeredet wurde. Die meisten Experten haben doch klar von einer enttäuschenden Leistung gesprochen. Man kann aber meines Erachtens der Mannschaft dieses Mal trotzdem nicht den Willen absprechen. Am Einsatz sind sie in meinen Augen dieses Mal nicht gescheitert.
Ich glaube, England hat bewusst so gespielt. Deutschland hat es anfangs nicht schlecht gemacht. Oder doch. Die Engländer haben dafür gesorgt, dass Deutschland wieder in sein Ballgeschiebetrott kommt. Und das ist Gift für Deutschland. Das war schon von 25 Jahren so. Nur hat man sich damals minutenlang die Bälle in der eigenen Hälfte hin und hergespielt und wenn sie dann angegriffen wurden, kam ein langer Pass ins aus. Das war kein englischer Fußball mit Leidenschaft, schnellen Spiel, mit Aggressivität, schnellen Abschlüssen. Die haben einfach auf den entscheidenen Fehler gewartet und abgewartet. Normalerweise muss man mit den schnellen Leuten die Deutschland hat den Gegner auch mal locken. Nur kann man sich das bei dieser Abwehr leisten. Oder es bös zu meinen, egal ob gegen Liechtenstein oder Frankreich, so gut wie jeder Gegenangriff führt zur Gefahr. Defensiv ist es mannschaftlich schlecht. Aber das da ein Rüdiger rumturnt und somit besser ist als Süle oder Tah zum Beispiel kann ja eigentlich auch nicht sein. Diese Spieler müssen auch mal hinterfragen wie das sein kann.
Ein Rüdiger ist immer motiviert, hat wahrscheinlich eine sehr gute Einstellung. Aber die Abwehr schwimmt mit dem. Irgendwann macht der irgendeinen Klops. Sane kommt für mich zu schlecht weg. Der hat schlecht gespielt gegen Ungarn, aber er war einer der wenigen die es wenigstens versucht haben. Es hat nur nichts geklappt. Der wurde dann zum Sündenbock gemacht.
Spannend, dass damit die Wende einherging - wenn es sich denn darauf zurückführen lässt.
Mir hat der Torjubel die Hoffnung genommen, dass da noch etwas gehen könnte.