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Xaver08

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Keine Ahnung, wieso ich da was von Xaver zitiert habe, bitte ignorieren.
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Ich zitiere zum Ausgleich bei nächster Gelegenheit was von dir
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Europa 2,3 Grad über Vorindustrieller Zeit:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/europa-wmo-copernicus-klima-2022-1.5947382

In vieler Hinsicht hat Europa den besten analytischen Blick auf die Folgen des Klimawandels, das macht das, was jetzt beobachtet wird, umso gruseliger


Ich persönlich wundere mich, aufgrund der bereits vorhandenen Auswirkungen, dass speziell bei den Bauern das alles kein Thema zu sein scheint.
Während Corona haben sie Berlin zugestellt um für Freigaben von Dünger und für Subventionen zu protestieren, aber das Thema scheint in der Landwirtschaft niemanden entsprechend zu motivieren.

Dabei sind, zumindest Berliner Nachrichtenorgane, regelmäßig voll mit Geschichten zu Trockenheit, fehlendem Wasser und entsprechenden Folgen für die regionale Landwirtschaft.
Und das ist ja auch ein europäisches Thema, wozu sich deutsche Bauern in der Vergangenheit oft und ausgiebig geäußert haben, inkl. entsprechender Proteste (was ja auch ihr Recht ist).

Na ja, hat hier ja am Samstag mal geregnet...
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das ist etwas das ich auch nicht wirklich verstehe.

ich erkläre es mir damit, dass viele Menschen den Klimawandel immer noch als grünes Thema wahrnehmen und dass für viele Bauern die Grünen noch der sprichwörtliche Gottseibeiuns ist.

Dass sie sich damit die eigene Existenz gefährden, wird den meisten nicht klar sein.

Aber es ist ja nicht nur hier trocken, hier helfen möglicherweise die anstehenden Niederschläge, aber mit Ernteeinbussen kann durchaus schon gerechnet werden.

Aber auch in Spanien ist es anhaltend trocken, es steht eine sehr schlechte Getreideernte an, auch in den USA hat es zu relevanten Zeitpunkten wohl nicht geregnet, was ich vor geraumer Zeit gelesen habe...
https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/getreideernte-spanien-katastrophe-duerreschaeden-extrem-607939

Das wird sich auch in den deutschen Preisen wieder niederschlagen
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Xaver08 schrieb:

Was für Rinder sollen den in Irland geschlachtet werden und in welchem Zeitraum?

Soviele Rinder werden in D in ca 3,5 Wochen geschlachtet..,

Wo ist denn da die Meldung?

Das war keine Meldung, es war lediglich ein Hinweis, wie Irland was für den Klimaschutz macht.
Die einen bekommen Wärmepumpen, die Anderen lassen schlachten.

Woher weißt du das mit den 3,5 Wochen?
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und woher weisst du das mit dem hinweis? was genau hat irland da vor?

lassen die morgen 200 000 kühe für den klimaschutz schlachten oder wie muss ich mir diesen hinweis vorstellen?

Brady74 schrieb:

Woher weißt du das mit den 3,5 Wochen?


https://www.google.com/search?q=wie+viele+rinder+werden+in+deutschland+pro+jahr+geschlachtet&client=firefox-b-d&ei=-NyRZP3rIKKO9u8P2IOpsA8&ved=0ahUKEwj9x_2Pq9L_AhUih_0HHdhBCvYQ4dUDCA8&uact=5&oq=wie+viele+rinder+werden+in+deutschland+pro+jahr+geschlachtet&gs_lcp=Cgxnd3Mtd2l6LXNlcnAQA0oECEEYAEoFCEASATFQAFgAYABoAHABeACAAQCIAQCSAQCYAQCgAQE&sclient=gws-wiz-serp
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WürzburgerAdler schrieb:

Zuversichtlich werde ich durch solche Zahlen nicht. Zuversichtlich bin ich dann, wenn der CO2-Ausstoß spürbar zurückgeht.
Und das nicht, wie in der Vergangenheit, indem man einfach klimaschädliche Industrien und Prozesse woanders hin outsourct.

Ein Bekannter von mir kam just gerade aus Dänemark zurück. Alleine was Kopenhagen an Klimaschutzmaßnehmen beschlossen hat, lässt uns alle erblassen. Dagegen sind unsere "Umweltzonen" die reinsten CO2-schleudern.
Oder China. Man baut jetzt die Millionenstädte sukzessive zu Schwammstädten um. Wuhan, Chongqing und Xiamen sind schon weit fortgeschritten. Etwas, was Umweltverbände seit vielen Jahren auch in D fordern. Bislang ohne Gehör.

Oder man macht es wie Irland und überlegt 200.000 Rinder zu schlachten,
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Was für Rinder sollen den in Irland geschlachtet werden und in welchem Zeitraum?

Soviele Rinder werden in D in ca 3,5 Wochen geschlachtet..,

Wo ist denn da die Meldung?
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Made my day. 🤓
Fehlen nur noch die Attribute "unabhängig und neutral" bei Wissenschaft.
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That‘s the spirit 😂
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Gute Nachrichten aus China… Bloomberg, die mittlerweile gute Analysen zum Thema Energie haben, berichten im Energynewsletter, dass Chinas fossiler Emissionspeak deutlich früher (2024) als geplant (2030) erreicht werden könnte:

https://www.bloomberg.com/news/newsletters/2023-05-30/china-nearing-inflection-point-for-solar-power-and-evs-ahead-of-2030-target


BloombergNEF lifted its forecast for China’s 2023 solar installations last week. It now expects the country to add nearly three times the capacity it did just two years ago, or more than the entire total in the US. EVs, meanwhile, made up more than a third of all vehicle sales in China last month.


Ein Selbstläufer ist es nicht, es bleibt immer noch genug Arbeit, wie beispielsweise Verbesserungen im Netz, aber es geht vorwärts….

Aber China war schon immer eine Ausrede, nur wird es immer offensichtlicher
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Xaver08 schrieb:

Man merkt, dass du dich im linken Lager nicht sonderlich gut auskennst 😛


Mag sein. Andere hingegen tun ja auch so, als würden sie die Gedankenwelt vom rechten Drittel der Gesellschaft kennen, zeigen aber immer wieder, dass das nicht der Fall ist.

Also sind wir doch gar nicht so unterschiedlich.
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Ich persönlich versuche mich an Aussagen aus der Wissenschaft zu orientieren, ich kann mir weder anmaßen die linke Bubble noch die rechte Bubble vollumfänglich zu kennen, natürlich ist es reizvoll zu diskutieren, aber etwas amüsant ist es schon, wenn Aussagen, die auf Forschungsarbeiten beruhen, abgetan werden damit, die linke Bubble würde das Unionsklientel nicht kennen 🙃
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Xaver08 schrieb:

ah, ich seh gerade, dass diese sau schon länger durchs dorf getrieben wird..

nun denn....  die studie, auf die sich da bezogen wird, die würde mich durchaus mal interessieren.

Die Studie, die nicht in ins Weltbild passt, ist eine durchs Dorf getriebene Sau. Na ja.
Aber da es dann doch interessant ist:

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Studien/20230303-lng-studie.pdf?__blob=publicationFile&v=8



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Das ist was anderes, als das was mich interessiert hat… aber auch das mag interessant sein
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Xaver08 schrieb:

ah, ich seh gerade, dass diese sau schon länger durchs dorf getrieben wird..

nun denn....  die studie, auf die sich da bezogen wird, die würde mich durchaus mal interessieren.

Das sollte wohl diese sein:
https://e-vc.org/wp-content/uploads/e.venture_Point_of_View_Strommarkt_2040.pdf

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Danke Dir
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Also das, was die AfD dahin gebracht hat, wo sie heute ist, war die Merkelsche Flüchtlingspolitik. Und nichts anderes. Das war für große Teile der Unionsanhänger, zumindest den rechten Teilen in etwa das, was die Hartz-Reformen usw für den linken SPD Flügel.

Die AfD konnte sich ab diesem Zeitpunkt als das abbilden, was zuvor die Union war. Ein Bollwerk gegen unkontrollierte Zuwanderung. Und die AfD stieg nach dem Scheitern von Seehofers Obergrenze auf 16 Prozent an.

Die Union hat für den rechten Teil der Bevölkerung jede Glaubwürdigkeit verloren ihr Land vor dem zu schützen, was für sie (warum auch immer) gefährlich erscheint. Und jetzt wählen die Menschen das Original und werden durch das populistische Aufwerfen der AfD Themen nur noch zusätzlich motiviert. Die Union wirkt da wie ein Getriebener, der versucht die Leute zurückzugewinnen, die man bestenfalls ganz ganz langfristig zurück gewinnen kann.

2015 war für jeden rechten CDU Wähler ein Wendepunkt. Die Merkel-CDU hat dafür gesorgt, dass Schwarz-Grün möglich wurde. Sie hat aber auch dafür gesorgt, dass die AfD überhaupt Wählerpotenzial in ausreichendem Maße rekrutieren konnte.

Aber es ist lustig, dass immer noch aus dem linken Lager die alleinige Schuld bei Seehofer, Merz und Co gesehen wird, die mit ihrem rechten Populismus Öl ins Feuer gegossen haben. Da merkt man mE nur, wie wenig sich die Leute mit der alten Unionsbasis auskennen und deren Haltungen. Vielleicht sollten die sich mal mit Leuten aus der jungen Union unterhalten oder mit Politikern aus dem Werteunion-Spektrum, dem verbliebenen Rest des rechten Flügels der Union.

Wir werden keine Merkel-CDU mehr bekommen. Die Union wird künftig wieder mehr Pechstein und Merz sein. Nur ist das 7 Jahre zu spät für die enttäuschte Ex Wählerschaft. So wie die SPD Jahre nach ihrer Agenda 2010 mit dem Zurückrudern auch keine Wähler mehr hinzu gewonnen hat und die lieber zur Linken oder zu den Grünen gingen.
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Man merkt, dass du dich im linken Lager nicht sonderlich gut auskennst 😛
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Die Fusionskonstante schlägt wieder zu…

2018 sollte ursprünglich das Plasma bei Iter gezündet werden, dann war der Plan 2025 zu starten, das verschiebt sich jetzt auf unbestimmte Zeit, wegen technischer Problene an den Schweißnähten und anderer Probleme an metallischen Bauteilen.

Auch die Kosten gehen weiter in die Höhe, von 5 auf 20 Milliarden ist der letzte Stand, wohin es jetzt gehen wird, steht auch noch nicht fest.

Das Desaster scheint Diskussionen zu starten, das Konzept zu wechseln, Laserfusion könnte der neue, heiße Scheiss werden. Bei einem Waffenexperiment in den USA wurden immerhin schon ca 1% der eingesetzten Energie wieder rausgeholt.

Mit einer Nutzung zur Energieerzeugung hatte das allerdings noch nicht allzuviel zu tun. Wenn man sich die aktuellen Fehlschläge anschaut, bleibt es zweifelhaft, wie die Ambitionen von Stark-Watzinger in den 30er Jahren kommerzielle Nutzung zu sehen
https://www.t-online.de/digital/aktuelles/id_100194476/milliarden-fuer-iter-fusionsreaktor-budget-und-fertigstellung-ausser-kontrolle.html
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Naja. E.Venture. Die Wachstumsprofis. Die müssen es ja wissen.

Wir werden sehen. Viele Neu-E-Autobesitzer schaffen sich ihr Gefährt in einem Zug mit einer PV-Anlage an. Warum? Weil es Sinn macht. So wie du zum Beispiel. Oder ich. Oder meine Nachbarn links und rechts.
Ja, Brady. Natürlich nicht alle. 😉
Der Fusionsreaktor ist ja auch schon im Bau. Und grünen Wasserstoff kriegen wir bis 2040 vielleicht auch hin.

Wie sagst du immer so schön? Ich bin zuversichtlich. 😉
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ah, ich seh gerade, dass diese sau schon länger durchs dorf getrieben wird..

nun denn....  die studie, auf die sich da bezogen wird, die würde mich durchaus mal interessieren.
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WürzburgerAdler schrieb:

Diese Menschen holst du auch mit Anreizen nicht mehr zurück. Im Gegenteil: diese Menschen bauen sich jetzt schnell noch eine Öl- oder Gasheizung ein, obwohl ihnen jeder sagen könnte, wie sinnlos und unnötig das ist.

Dann musst Du den Gasjüngern erklären, warum der Gaspreis fällt und fällt und trotzdem noch die MwSt bis Frühjahr 2024 bei 8% bleibt und wie hoch der Gaspreis tatsächlich (!) in 5, 10, 20 Jahren sein wird. Macht keiner.
https://www.finanztip.de/fileadmin/_processed_/f/9/csm_Finanztip_Gaspreis-Barometer_ee5ef041b3.png

Und solange diese Meldungen da sind, die sinkende Gaspreise aufgrund sinkender Nachfrage (Marktwirtschaft) prognostizieren.
https://www.boerse-frankfurt.de/nachrichten/Forscher-Erdgaspreise-2030-wieder-auf-Niveau-der-2010er-Jahre-efc83a94-f599-4c59-8321-30f01e9cbb36

Wenn Preiserhöhungen durch CO2 Bepreisung durch Preissenkungen aufgrund sinkender Nachfrage kompensiert werden, dann jubelt der Gasheizungsbesitzer und sagt. Alles richtig gemacht.

Und der Klimaminister sagt bloß. Es wird teuer.
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hawischer schrieb:

Wenn Preiserhöhungen durch CO2 Bepreisung durch Preissenkungen aufgrund sinkender Nachfrage kompensiert werden, dann jubelt der Gasheizungsbesitzer und sagt. Alles richtig gemacht.


das ist wohl möglich, nicht umsonst gibt es den ordnungspolitischen ansatz, den es ja angeblich nicht braucht, man solle ja alles über anreize lösen, sagt man so. aber natürlich besteht auch bei der co2-bepreisung der hebel der weiteren verknappung wenn man denn will

am ende ist es leider so, dass die wissenschaft nicht verhandelt.
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Man sollte die Folgen des russischen Angriffs und dem Gasstopp und die dadurch  durch die Decke gehenden Gaspreise sehen und die richtigen Gegenmaßnahmen.
Andererseits die notwendige Drosselung des Gasverbrauchs aus Klimaschutzgründen und da ist eine Mwst-Senkung bei deutlich gesunkenen Gaspreisen (!) kontraproduktiv.

Und bei allem Verständnis. Habeck will bis 2030 50 neue Gaskraftwerke bauen, weil der steigende Strombedarf nicht mit Erneuerbaren gedeckt werden kann.
Und Otto Normalverbraucher soll wissen, "was er anrichtet", wenn er sich eine Gasheizung einbaut. Bisserl weltfremd.
Und die Fachleute vom Beratungsunternehmens E.venture, gehen von anderen Größenordnungen aus. „Um die Versorgung sicherzustellen, müssen im Jahr 2040 rund 90 GW wasserstofffähige Gaskraftwerke zur Verfügung stehen."

Nach jetzigem Stand wird Deutschland den steigenden Strombedarf der Industrie, über die Wärmepumpe bis zum E-Auto nicht über die Erneuerbaren decken können.
Deshalb sind Gaskraftwerke mit steigendem Anteil von Wasserstoff nötig. Und um die noch schmutzigeren Kohlekraftwerke runterzufahren.
Das alles weiß der Bürger, schaut in sein Sparbuch und entscheidet.
Und der Klimaschützer wundert sich?

https://app.handelsblatt.com/politik/deutschland/strommarkt-bundesregierung-unterschaetzt-laut-studie-bedarf-an-gaskraftwerken/29072716.html

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hawischer schrieb:

Nach jetzigem Stand wird Deutschland den steigenden Strombedarf der Industrie, über die Wärmepumpe bis zum E-Auto nicht über die Erneuerbaren decken können.


aus dem artikel:
Sie sind somit die Back-up-Kapazitäten eines auf erneuerbaren Energien basierenden Stromsystems. Anfangs sollen sie mit Erdgas betrieben werden, später mit Wasserstoff.


dass backups geplant werden, ist normal. dass das noch im fluss ist auch. wichtig ist, dass man sich jetzt endlich damit auseinandersetzt.
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Tafelberg schrieb:

Und ich kenne etliche Sozialdemokraten, das mag reiner Zufall sein, die wesentlich unsozialer und egoistischer eingestellt, sind, als manch konservativer aus meiner Familie. Von Ausländer Kritik will gar nicht erst anfangen


Danke, ich persönlich mag auch keine Schubladen und nehme das in meiner Realität ebenfalls komplett unterschiedlich wahr.

Du hast ja auch aufgezeigt, dass es einige in der Union gibt, die die Sichtweise, die Pechstein vertritt, nicht mitgehen und die Dinge anders einordnen. Deshalb schrieb ich auch ganz bewusst "Teil der Union".

Auf der anderen Seite hat Werner natürlich recht damit, wenn er darauf hinweist, dass diese Töne aus Teilen der Union nichts Neues sind.
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Schönesge schrieb:

Du hast ja auch aufgezeigt, dass es einige in der Union gibt, die die Sichtweise, die Pechstein vertritt, nicht mitgehen und die Dinge anders einordnen. Deshalb schrieb ich auch ganz bewusst "Teil der Union".


was aber ausklammert, dass es weiterentwicklung auch in der union gegeben hat, dass die merkelunion kein vergleich ist zu dem, was merz aktuell abzieht und dass der kurs den merz der eskalationsspirale, den die merzunion aktuell fährt, einer ist, der nur dann gut funktioniert, wenn man immer nochmal einen draufsetzen kann, denn er lebt von der regelmässigen eskalation und den tabubrüchen.

einen kurs, den die afd dhingebracht hat, wo sie aktuell ist, es kommt nicht von ungefähr, dass spahn von einem kulturkampf spricht, es aber aktuell um den klimawandel geht..
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Xaver08 schrieb:

meinst du damit, dass die aussage und die arbeit der zwei wissenschaftler (lewandowsky, heitmeyer) durch die umfrage des politbarometers falsifiziert worden wäre?        

Nein, ich habe das überhaupt nicht gelesen.

Ich habe nur meinen Senf zum Begriff "Protestwähler" abgegeben.  
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alles klar, danke.

es ist heiss
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„Protestwähler“ ist jetzt also auch „framing“ und es gilt nur schwarz und weiß bei der Betrachtung.
Ist mir zu unterkomplex, aber so ist es dann halt - wir schauen verschieden auf die Situation.
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Es geht ja um die globale Einstufung, keiner hat behauptet, dass keine Protestwähler dabei sind.

Dazu ist der Weg dahin ja nicht so schwarz/weiss gestrickt, wie Du es anmuten lässt, am Ende ist das eine wissenschaftliche Aussage mit der man sich zur Sache auseinandersetzen kann oder eben auch nicht.

Du hast den Weg "oder eben auch nicht" gewählt, das ist natürlich bequem, aber irgendwie auch schade, denn du kannst durchaus ein interessanter diskussionspartner sein.


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Eintracht-Laie schrieb:

„Protestwähler“ ist jetzt also auch „framing“ und es gilt nur schwarz und weiß bei der Betrachtung.
Ist mir zu unterkomplex, aber so ist es dann halt - wir schauen verschieden auf die Situation.        

Aus dem letzten Politbarometer entnimmt man folgende Aussage:

Eine große Mehrheit (75 Prozent) führt den Höhenflug der AfD darauf zurück, dass deren Anhänger vor allem den anderen Parteien einen Denkzettel verpassen wollen. 18 Prozent gehen davon aus, dass diese vor allem die politischen Positionen der AfD teilen.

"Protestwähler" ist also die Bezeichnung, die 75% den Wählern der AfD zuordnen würden, oder?

Da kann ich mich hier vor Unverständnis auf den Kopf stellen, ändert nix!
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ich versuche deinen beitrag zu verstehen, aber ich schaffe es nicht so ganz

meinst du damit, dass die aussage und die arbeit der zwei wissenschaftler (lewandowsky, heitmeyer) durch die umfrage des politbarometers falsifiziert worden wäre?
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Xaver08 schrieb:

Hier schreibt er beispielsweise:
Lewandowsky schrieb:
Freunde, die Leute wählen nicht einfach die radikale Rechte, weil die Grünen beim Klimaschutz zu radikal sind. So ist Wahlverhalten nicht. Wer die AfD wählt, ist nicht orientierungslos & protestiert nur. Der wählt die, weil sie seine Einstellungen bedient. Wissen wir seit Jahren.



OK, es geht also praktisch nur um die Einstellung?
Also gibt es 8% der Wähler/Befragten die vor 12 Monaten nicht dieselbe Einstellung hatten wie die AfD, jetzt aber schon?
Haben so viele Menschen die Einstellung innerhalb eines Jahres geändert?
Hat die AfD damals andere Einstellungen bedient, jetzt aber passt die zu mehr Einstellungen?

Aber bequem ist die Sicht ja, die Menschen haben halt diese Einstellung - tja, da kann man dann wenig machen.
Dies ist kein Freibrief dafür die AfD zu wählen und natürlich wird jemand der mit rechtsradikalen Gedanken überhaupt nichts anfangen kann nie die AfD wählen. Aber man wundert sich halt, was ist da passiert in den letzten 12 Monaten? Um wieso sind so viele Menschen mehr jetzt offen für diese Partei?
Denke auch dass der harte Kern nicht über 10% liegt, fragt sich was man bezüglich der darüber hinausgehenden Wählern machen kann und sollte.
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Eintracht-Laie schrieb:


Aber bequem ist die Sicht ja, die Menschen haben halt diese Einstellung - tja, da kann man dann wenig machen.


Ich sehe es eher als bequem an, die Leute als Protestwähler zu verharmlosen, das ist aus meiner Sicht ein Fehler, den wir schon viel zu lange gemacht haben, denn aus meiner Sicht, ist es deutlich schwieriger jemanden wieder einzufangen, der ein gefestigtes Bild hat.

Ein Protestwähler meint es ja nicht wirklich so, ein ähnlich verharmlosendes Framing wie bei Pegida, die ja auch nur besorgte Bürger waren, ist da aus meiner Sicht die Denkweise

https://www.deutschlandfunk.de/soziologe-heitmeyer-der-begriff-protestwaehler-ist-komplett-verharmlosend-102.html

Im Deutschlandfunk findet sich ein Bericht über ein Interview mit dem Soziologen Heytmeier, der zu Rechtsextremismus forscht.

Auch wenn es nur die Wiedergabe eines Interviews im Tagesspiegel ist, dass sich aber hinter einer paywall befindet, sehr lesenswert



Positionen gegen die offene Gesellschaft und die liberale Demokratie seien unter AfD-Wählern weit verbreitet und vor allem stabil. Insofern halte er den Begriff Protestwähler für komplett verharmlosend. Damit versuche sich die institutionalisierte Politik seit jeher zu beruhigen. Laut Heitmeyer ist seit vielen Jahren eine Art Normalisierung von früher nicht salonfähigen Positionen zu beobachten.

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lesenswerter bericht im redaktionsnetzwerk deutschland, sie beziehen sich auf lewandowsky, den ich bereits thematisiert hatte, er versucht den stand der wissenschaft dazu immer wieder zu erklären,

https://www.rnd.de/politik/politologe-zu-afd-hoch-rhetorik-der-union-spielt-partei-in-die-haende-NVHQFCHQURDKPKQLOWGPCWOOXI.html

aber im prinzip geht es darum, was ich auch schon geschrieben habe, der kern und das gros der afd wähler teilt programmpunkte der afd, d.h. die werte sind nicht mit protestwählern zu erklären, sondern es geht um überzeugungen, ausserdem ist über einen längeren zeitraum gesehen der anstieg der afd nicht so deutlich

Erstens sei innerhalb der Bevölkerung die Zustimmung für die AfD immer wieder Schwankungen unterworfen. „Wenn wir das im langen Zeitverlauf beobachten, dann ist dieser Anstieg gar nicht so groß, wie er zuerst scheint“, erklärte der Politikwissenschaftler. Außerdem seien die guten Umfragewerte kein Zufall, denn die AfD sei keine reine Protestpartei. Sie bediene seit Jahren eine Nachfrage.


das ist dann auch das andere thema, wenn es aktuell nur im protest ginge, dann könnten sie auch zur union gehen, die z.t (wie beispielsweise merz) die gleiche klaviatur bespielt wie die afd.

dass merz versucht bei den republikanern zu lernen, lese ich schon länger, das sieht auch lewandowsky, allerdings liegt der strategie ein denkfehler zugrunde, eine strategie, die in einem zweiparteien system funktioniert, wird in einem mehrparteiensystem eher nicht klappen. und über die annäherung der rhetorik an die afd legitimiert man die afd und ihre positionen.

das ist im übrigen das was mich verzweifeln lässt aktuell, die lügen, die brachialrethorik aus der opposition zu einem zeitpunkt, an dem konstruktive sachorientierte opposition so wichtig wäre.