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Xaver08

13652

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SemperFi schrieb:

hawischer schrieb:

Es hat schon was erheiterndes, wenn sich Protagonisten aus dem linken Lager Gedanken machen mit wem die Union die nächste Regierung stellen könnte.


Warum?
Ein Wahlsieg der CDU und Merz als nächster Kanzler sind nun mal das aktuell wahrscheinlichste Szenario.

Dürfen Menschen, die nicht CDU wählen sich etwa keine Gedanken darüber machen, wie sich unser Land damit entwickeln wird?

Dürfen darf man das!

Ebenso darf man erheitert sein. Ist ja nicht verwerflich, wenn man sich daran erfreuen kann ...
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Ich finde, dass diese Erheiterung eines der großen Grundprobleme der aktuellen Situation beschreibt.

Deutschland hat massive Krisen zu bewältigen:

Infrastrukturschulden
Klimakrise und daraus resultierend die Transformation der Wirtschaft
Russlandkrise
Erstarken der AfD

Man könnte sich jetzt unter Demokraten zusammentun, auf die Wissenschaft hören und sich in der Sache auseinandersetzen Aktuell gibt es in der Politik leider nicht viele Politiker, die sich diesen Themen mit der notwendigen Ernsthaftigkeit stellen.

Vielen ist die potentielle Tragweite der aktuell anstehenden Entscheidungen nicht bewusst, anders kann ich es mir kaum erklären.
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Und was wäre aus deiner Sicht dann ein angemesssener Umgang mit diesen Tatsachen
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Ob das Tatsachen sind, sei mal dahingestellt 😎. Das ganze ist ein Meinungsartikel des konservativen Publizisten Wolfram Weimer, das Zitat ist auch im Artikel ein Zitat des Historikers Rödder (zu diesem Zeitpunkt Leiter der Grundwertekommision der CDU).

Im ersten Moment fand ich das sehr spannend, aber leider bleibt der Artikel Quellen für die Behauptungen schuldig. So wirkt es für mich mehr im Stile von „wir dürfen jetzt nicht den Fehler machen, die Schuld bei der Union zu suchen“, wie wir es kürzlich auch im Forum lesen konnten.

Nicht missverstehen, ich sehe sowohl einen Anteil der Ampel als auch der Union, monokausal kann man das nicht betrachten, aber den Grünen in den letzten zwei Jahren Ideologisierung vorzuwerfen, kann nur lautes Gelächter hervorrufen. Auch wenn viele Themen die sie beackern auf dem ureigenen Terrain der Grünen liegen, war der Umfang und die Suche nach Lösungen in vielen Bereichen sachorientiert und pragmatisch. Am Ende haben sie sich mal wieder bis zur Unkenntlichkeit verbogen, um wenigstens einen Teil ihrer Sachpolitik durchzubekommen. Und auch Themen wie Gendern werden aktuell primär von den Konservativen bespielt.
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https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-02/bundesregierung-gaskraftwerke-wasserstoff-strategie

Es gibt eine Kraftwerksstrategie, Heureka!

Über 10 Jahre nach dem Beschluss zum Ausstieg aus der Kernenergie, gibt es endlich ein Konzept! Das war kein dünnes Brett, zumal es auch hier wieder galt die Interessen der fossilen Lobby vertreten durch die FDP mit dem Ziel der grünen Transformation zu vereinen. Ein Spagat der schwer gelingen kann.

Inhaltlich wäre aus meiner Sicht viel Kritik möglich, Schwerpunktsetzung ermöglicht länger die Nutzung von fossilen Energien, für mich persönlich überwiegt die Erleichterung, dass es jetzt endlich eine Strategie gibt, denn das ist unabdingbar für das Gelingen der Energiewende.

Freude wird lagerübergreifend vermutlich nicht aufkommen, dazu stecken zu viele Kompromisse drin und die Opposition darf selbstverständlich auch nicht zufrieden sein, ich hoffe nur, dass die FDP nicht in ein paar Tagen wieder umfällt. Brüssel muss allerdings noch zustimmen.
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Tafelberg schrieb:

bei "Hart aber Fair" gestern klappt das ganz gut, indem man den Abgeordneten Holm inhaltlich stellt u.a. mit einer Vertreterin aus der Wirtschaft und Parteipolitiker.
Es wäre schön, wenn man nicht hartgesottene AfD Wähler u.a. mit so was umstimmen könnte


Chrupalla perfektioniert währendessen bei Markus Lanz die Opferrolle der AfD, mit nur schwacher Gegenwehr der übrigen Talkshowgäste. Ich schalte jetzt lieber weg....
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Das meine ich… das trägt sicher nicht dazu bei die AfD zu „entzaubern“
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Im 1 gegen 1 würde ich einem AfD-Vertreter auch kein Forum geben. Denn, wie schon des öfteren kommuniziert (nicht nur von mir): so abstrus auch die Äußerungen des AfDlers sein mögen und so überzeugend und faktenbasiert auch die Äußerungen seines Gegenüber sein mögen - es bleibt immer das Ergebnis "Meinung gegen Meinung". Das abstruse Absondern von Müll also gleichberechtigt gegen die Vernunft.

In ein größeres Forum aus Vertretern unterschiedlicher Couleur, möglichst zu einem Spezialthema (z.B. Pflege, Soziales oder Energie) würde ich ihn dagegen schon holen. Wenn man nicht gerade nur Schwachköpfe einlädt wird man schnell sehen, wo hier die "Mehrheiten" liegen und wer "das Volk" repräsentiert. Dann steht Meinung gegen Meinungen. Egal aus welcher Richtung die anderen Diskutanten kommen. Je unterschiedlicher desto besser.
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Ich verstehe die Intention, das inhaltliche Stellen und Entzaubern, das man seit Anbeginn versucht.

Ich glaube nicht mehr, dass das zielführend ist, sondern gehe davon aus, dass es nicht funktioniert. Zum einen brauchst Du dann übergreifend in der Talkshow vom Moderator bis hin zu allen Gästen den Willen, die Fähigkeiten und den Background den AfD-Teilnehmer zu stellen, schon einer der ausschert, macht es schwierig.

Und dann produzierst du damit natürlich die nächste Opferrolle, wenn alle gegen einen argumentieren, so oder so sie gerieren sich in der Opferrolle. Dazu kommt, dass sie ihre Punkte setzen dürfen, sie platzieren ihre Talking Points in der Öffentlichkeit und normalisieren die Debatte darüber. Das Overtonfenster verschiebt sich dann immer weiter. Desinformation ist immer einfacher platziert und schneller in die Welt gesetzt, als sie entsprechend einzufangen.

Auch die Studie kommt zum Schluss, dass auch kritische Auseinandersetzung eher keinen Effekt hat und man trägt jedesmal  das Risiko, dass es für die Rechtsextremen positiv ist.

Ich halte es nachwievor nicht für sinnvoll die AfD in Talkshows einzuladen. Es gibt keinen Proporz, kein Anrecht auf Talkshowteilnahme, den gab es noch nie. Die Auswahl von Talkshowteilnehmern ist Redaktionsentscheidung und wird nicht durch das Bundestagswahlergebnis diktiert, das wäre ja auch absurd.
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propain schrieb:

- Dauernde Plattform im Fernsehen bei Diskussionen, mehrmals die Woche konnten die dort auftreten


Die Diskussion hatten wir schon mal. Die AfD ist mit riesigem Abstand unterrepräsentiert und zwar seit Jahren, wenn es um Polit-Talkshows geht.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/954672/umfrage/parteizugehoerigkeit-der-politiker-in-talkshows-vs-sitzanteil-im-bundestag/

Hier mal für 2023, vor 2023 sah es kaum besser aus.
Diesen Umstand nutzt die AfD übrigens seit Jahren für die eigene Opferrollen-Propaganda. Der AfD hilft hier eher, dass sie nicht eingeladen wird. Beim Thema Sozialpolitik, Pflege etc. würden dann nämlich einige sehen wie wenig die zu bieten haben.

Ansonsten stimme ich zu, dass es eine Vielzahl an Gründen gibt und die von Dir genannten Gründe ebenfalls dazu gehören. Aber für mich gehört das Thema "Internet" weit höher gesetzt als die Pegida-Demos , Querschwurbler-Demos oder sonst was. Da haben sich Leute mit rechtsradikalen Ideen zusammentun können, was früher viel schwerer war in analogen Zeiten. Die Vernetzung der Rechten funktioniert viel besser inkl. Desinformationskampagnen, Unterstellungen, Lügen usw. , gegen die eben null vorgegangen wird. Normalerweise müsste man für bewusste Lügen das Strafrecht verschärfen. Das Hochhalten der Meinungsfreiheit selbst gegenüber rechtsradikalen Ideen wird zum Bumerang mittlerweile.
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Es gibt Forschung, die aufzeigt, dass solche Auftritte den Rechtsextremen nutzen, im besten Fall nicht schaden.

Es gibt also keine Gründe, die AfD in Talkshows einzuladen, die Gestaltung von Talkshows folgt redaktionellen Gründen, wer halt gerade am besten anzukommen scheint.

Es gibt eine gewisse Verpflichtung der ÖRR über alle Parteien zu informieren, eine Einladungspflicht in Talkshows oder eine Art Proporz resultiert daraus nicht.

Die AfD wird sich so oder so als Opfer gerieren, ob das der Wahrheit entspricht interessiert ihre Anhänger nicht. Deshalb ist es besser ihnen deine Bühne nicht zu geben, damit sie nicht davon profitieren.
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Das Problem ist doch weniger was an Verschärfung in Deutschland oder auch allgemein (z.B. in der EU) beschlossen wird, sondern was dann umgesetzt wird. Am Ende ist es praktisch irrelevant was das Dublin-Abkommen vorsieht, oder wie man theoretisch abschieben könnte - die Menschen fragen sich was konkret passiert und umgesetzt wird.
Und da bekommen sie scheinbar den Eindruck es wird sehr wenig umgesetzt bzw. angewendet.
Und diese Meinung existiert scheinbar eben nicht nur bei gefestigt Rechtsextremen in der Bevölkerung, sondern vermutlich auch bei immer mehr Leuten die früher ganz andere Parteien gewählt haben (siehe Werners Ausführungen).
Ich würde Dir übrigens nicht nur beim Umfang der realen Verschärfungen, sondern auch bei der Monothematik "Die wählen die AfD wegen der Asylpolitik" widersprechen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass nicht wenige AfD-Wähler primär diese Partei wählen, weil sie mit der gesamten Regierungspolitik nicht einverstanden sind. Dazu gehört (nicht erst seit der Ampel) wahrscheinlich auch die Asylpolitik bzw. die (Nicht)Sichtweise auf manche Probleme, aber eben nicht nur.
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Eintracht-Laie schrieb:

Das Problem ist doch weniger was an Verschärfung in Deutschland oder auch allgemein (z.B. in der EU) beschlossen wird, sondern was dann umgesetzt wird. Am Ende ist es praktisch irrelevant was das Dublin-Abkommen vorsieht, oder wie man theoretisch abschieben könnte - die Menschen fragen sich was konkret passiert und umgesetzt wird.
Und da bekommen sie scheinbar den Eindruck es wird sehr wenig umgesetzt bzw. angewendet.


Das ist ja der Punkt, um den es mir geht. Es geht nicht um das was passiert, sondern um den Eindruck, den die Menschen bekommen. Der ist natürlich geprägt von den Narrativen der aktuellen Zeit, ob sie denn nun stimmen oder auch nicht. Und auch dazu gibt es Forschung, die aufzeigt, dass weniger der Umfang der real zu lösenden Probleme entscheidend ist, sondern die aktuellen Zuspitzungen zum Thema gerade jetzt mal wieder in der Asyldebatte. Ich habe neulich auf Twitter einen längeren Thread des Soziologen Nils Kumkar gelesen, der sich mit dem Thema Asylrecht und Migration auseinandergesetzt hat. Er kam zum Schluß, dass die langfristige Einstellung der Bevölkerung zum Thema Migration und Flucht weitestgehend gleich bleibt, also nicht unbedingt abhängig ist von der Anzahl der Menschen, die nach Deutschland flüchten, sondern Ausschläge in der Einstellung zum Thema durch Polarisierung der öffentlichen Debatte getrieben sind. Er verweist u.a. auf das Buch Triggerpunkte, das sich auch mit diesem Thema auseinandersetzt (ich habe es noch nicht gelesen, aber schon länger auf der Liste, es klingt sehr interessant). In eine ähnliche Richtung, wenn es auch nicht so explizit ausgesprochen wird, geht auch das Interview mit dem Historiker Poutros in der Zeit, das ich vor geraumer Zeit bereits schonmal verlinkt hatte (es ist lesenswert).

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2023-10/asylpolitik-geschichte-asylkompromiss-patrice-poutrus

In eine ähnliche Richtung geht eine Studie von 2 Flüchtlingshelfern, die sich mit der Lösbarkeit der Aufgaben für deutsche Kommunen  beschäftigt, die die Aufnahme flüchtender Menschen mit sich bringt. Sie kommen zum Schluß, dass es natürlich Probleme gibt, die es zu lösen gibt, dass sie aber weitestgehend lösbar sind, vor allem mit etwas Vorbereitung. Ich sehe auch bei den Hilferufen vieler Kommunen das Kernproblem nicht bei dem Thema, dass Menschen untergebracht und versorgt werden müssen, sondern eine generelle chronische Unterfinanzierung von Kommunen im Schnitt (wie es beispielsweise hier der Wirtschaftsdienst 2010 schreibt  https://www.wirtschaftsdienst.eu/inhalt/jahr/2010/heft/5/beitrag/kommunen-in-der-krise.html). Natürlich sind Kommunen belastet durch flüchtende Menschen, aber deren Kernproblem wird durch eine bessere Finanzierung gelöst.

Darin besteht auch die Gefahr, denn diese vielen Probleme, für die man flüchtenden Menschen verantwortlich macht, werden nicht gelöst, nur weil pro Jahr 20 000 Menschen mehr abgeschoben werden. In regelmässigen Abständen wird das Asylrecht verschärft, als Folge von immer weitergehenden Eskalationsspiralen, in denen sich auch das Overtonfenster, der Bereich des Sagbaren immer weiter verschiebt, nur diese störenden Ausländer, die chronische Unterfinanzierung, die Überforderung durch die wachsende Globalisierung, die verschwindet leider nicht. Als Folge davon muss noch weiter eskaliert werden, der letzte Schritt ist irgendwann die Deportation von Menschen, die sich jetzt auch langsam als eine denkbare Option in die politische Diskussion einschleichen wird.

Ein Beispiel für die Verschiebung des Diskurses ist für mich die Umdefinition der Debatte über das Asylrecht in den Begriff "irreguläre/unkontrollierte oder illegale Migration". Das Völkerrecht unterscheidet klar zwischen Migration und Flucht (Asyl), die aktuelle Diskussion dreht sich hauptsächlich um das Thema Asylrecht, so wurde die Debatte auch noch im Nachgang nach 2015 immer bezeichnet (Aslydebatte oder ähnliches). Gegen 2017 fing die AfD an, den Begriff der illegalen Migration zu prägen, der im Laufe des letzten Jahres denke ich von der Union und auch von der FDP aufgegriffen wurde. Mittlerweile ist es quasi im allgemeinen Sprachgebrauch angekommen. Das ist natürlich ein Pluspunkt für die AfD, die es geschafft hat unter tatkräftiger Mithilfe hier das Overtonfenster zu verschieben. Etwas was sie auch klar kommunizieren, dass es ihr Ziel ist.


Eintracht-Laie schrieb:

Und diese Meinung existiert scheinbar eben nicht nur bei gefestigt Rechtsextremen in der Bevölkerung, sondern vermutlich auch bei immer mehr Leuten die früher ganz andere Parteien gewählt haben (siehe Werners Ausführungen).
Ich würde Dir übrigens nicht nur beim Umfang der realen Verschärfungen, sondern auch bei der Monothematik "Die wählen die AfD wegen der Asylpolitik" widersprechen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass nicht wenige AfD-Wähler primär diese Partei wählen, weil sie mit der gesamten Regierungspolitik nicht einverstanden sind. Dazu gehört (nicht erst seit der Ampel) wahrscheinlich auch die Asylpolitik bzw. die (Nicht)Sichtweise auf manche Probleme, aber eben nicht nur.


Das habe ich auch nicht geschrieben und so stellt es sich mir auch nicht dar. Die Menschen stimmen mit den Positionen/den Werten der Politik der AfD überein (etwas was selbstverständlich nicht im Widerspruch zur Aussage steht, dass sie mit der Ampelpolitik nicht einverstanden sind), wozu in vielen Fällen sich das Thema Asylpolitik gehört.

Diese Aussagen von mir, dass die AfD primär wegen und nicht trotz ihrer Politik gewählt wird, ist im übrigen nichts, was ich mir ausgedacht habe. Es gibt Umfragen dazu, es gibt Studien und die Meinungen von Wissenschaftlern dazu. Das heisst nicht, dass es keine Protestwähler bei der AfD gibt, nur ist die Anzahl höher.

Beispielsweise eine Studie des WSI (der Hans-Böckler-Stiftung), das sich mit den Ursachen der Zunahme der Zustimmung zur AfD auseinandergesetzt hat. Der Text ist lang aber lesenswert, aber auch hier wieder das Fazit dass die Menschen überwiegend die AfD wegen nicht trotz ihrer Positionen wählen, d.h. dass es sich eben nicht mehrheitlich um Protestwähler handelt, das Thema Migration würde den Ergebnissen zur Folge eine wichtige Rolle spielen (ist aber nicht das einzige).

https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-studie-leuchtet-anstieg-der-afd-wahlbereitschaft-aus-54087.htm

Ich halte es für fatal, sich jetzt darauf zu konzentrieren, dass es Protestwähler sind, der Ansatz, auch verbal immer weiter zu eskalieren, wird die AfD immer weiter stärken bzw. zumindest nicht schwächen. Auch der Widerstand der Menschen, die jetzt auf die Strasse gehen, wird irgendwann wieder vorbei sein. Jetzt ist es an der Zeit der Parteien des demokratischen Spektrum darauf zu hören und sich zusammenzuraufen. Sich darauf zu einigen, dass es aktuell einen Feind der Demokratie gibt (die AfD) und ansonsten politische Gegner, an denen man sich gerne programmatisch reiben darf.
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Xaver08 schrieb:

Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?


Ach so, es ist egal wer regiert?
Dann ist der Söder ja aus dem Schneider
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Geht es nur um das sinnfreie provozieren oder auch um die Sache 😎?

Das ist ja erstmal eine Sachstandsbeschreibung, dass beide Bundesländer zu wenig für die Windenergie tun.Bayern hat in Summe sicherlich stärker gegen den Zubau von Windenergie getrommelt und auch gegen den Bau der Leitungen aus dem Norden als BaWü, Seehofer und Aiwanger waren da gut dabei.

Mittlerweile fordert Aiwanger sogar eine dritte Leitung nach Süden und Söder scheint langsam auch aufzuwachen, was das Thema Windenergie angeht. In Altötting versucht er jetzt den Spagat, sich über das Bürgervotum hinwegzusetzen und trotzdem so zu tun, als würde man es ernstnehmen.

Baden Württemberg wird auch langsam wach, sie haben letztes Jahr doppelt so viel Windenergie zugebaut wie Bayern, aber immer noch auf einem sehr niedrigen Level.

Wie siehst du es denn? Stehen Bayern und Baden-Württemberg gut da?

Was ist aus deiner Sicht der Weg?

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Zu wenig Windkraft in Baden-Württemberg?
Da muss Dir ein Fehler unterlaufen sein - dort regiert seit fast 13 Jahren ein grüner Ministerpräsident.
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Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?
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hawischer schrieb:

Also vom Strompreis hat er nichts gesagt. Dumm von mir, dass ich das missverstanden habe, mit dem "Nichts ändern ".

Selbst wenn Scholz den Strompreis explizit genannt hätte, wäre es nun teuer geworden.

Du bist wirklich selber Schuld, wenn Du ihm das "Nichts ändern" abgenommen hast. 😆 Ich weiss jedenfalls aus diversen Begebenheiten der Vergangenheit, was ich von seinem Wort zu halten habe ...  
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Nun hat er es nicht erwähnt und am Ende ist auch klar, dass wenn die Schukdenbremse eingehalten wird, muss entweder gespart werden, wenn einem nicht passt wo gespart wird, müsste man auch sagen, wo gespart werden soll oder es müssten Steuern erhöht werden, aber das betrifft dann auch wieder irgendwelche Partikularinteressen.

Was wäre denn dein Vorschlag?
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Brandbrief von über 50 Unternehmen an Regierung und Opposition

Sie fordern (sinngemäß), dass sich Opposition und Regierung zusammenreißen.

Grüne Transformation, dh Umbau der Wirtschaft zur Klimaneutralität;
Reformation der Schuldenbremse (Aufweichung), um mehr Investitionen zu ermöglichen sind beispielsweise Forderungen. Damit stellen sie sich klar gegen FDP kund Union, für die das ein beliebtes Thema ist.

Zu den Unterzeichnern gehören auch zwei große Stahlerzeuger…

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/unternehmensappell-politik-transformation-100.html
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Ich habe jetzt hier etwas gewischt, wir haben keine Lust auf den Austausch von „Freundlichkeiten“.

Sollte damit nicht Schluss sein, ist wenigsten hier im Thread Pause.

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Die Wirtschaftswoche berichtet über Milliardenkosten verursacht durch unzureichenden Netzausbau und Ausbau der Erneuerbaren im Süden.

Redispatch und Stromerzeugung aus fossilen Ersatzkraftwerken verursacht Milliardenkosten.

Treiber sind zu wenig Windkraft in Bayern und Baden-Württemberg, sowie die Verzögerung im Netzausbau verursacht durch Bayern.

Sinnvoll wären Strompreiszonen, die dann natürlich höhere Strompreise im Süden und einen Standortnachteile für die Industrie nach sich ziehen würden.

https://www.wiwo.de/unternehmen/energie/energiewende-100-euro-mehr-fuer-eine-vierkoepfige-familie-darum-werden-die-netzentgelte-teurer/29624598.html
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Der Abbruch war in der Tat schnell, was aber bei der schieren Menge der Infektionen auch nicht verwunderlich ist, irgendwann hat sich eine temporäre Immunität aufgebaut.

Die Saisonalität beschleunigt bei Corona eher das ganzjährig verlaufende Wellenmuster, im Unterschied zu typischen Erkältungskrankheiten, die im Sommer fast verschwunden sind.
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cyberboy schrieb:

Tafelberg schrieb:

Wieder zahlreiche Demonstrationen in Ost und West gegen Rechts , in Hamburg mehr als 60.000 Menschen.
Ich finde es großartig, dass ein großer Teil der Bevölkerung Gesicht zeigt.


Absolut richtig und wichtig.

Und trotzdem verzeichnet die AfD steigende Mitgliederzahlen.
Alleine 2500 neue Mitgliederanträge in diesem Jahr, 1900 davon seit dem 10. Januar...


Meine These ist, dass jetzt nach der Veröffentlichung der Recherchen noch mehr Rechtsradikale in die Partei eingetreten sind und die Partei, sofern es da auch noch gemäßigte Stimmen gibt, diese noch weniger eine Rolle spielen werden.
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Eine  Partei, in der offen Deportationspläne geteilt werden, hat sicherlich keine gemäßigten Mitglieder 😎
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Hier mal ein interessanten Artikel aus "agrarheute", geschrieben von einer Redakteurin aus dem Deutschen Landwirtschaftsverlag. Sie gesteht freimütig, dass sie die Aktionen der LG wütend macht, sie aber gleichzeitig mit großer Genugtuung im Stau hinter protestierenden Bauern in ihren Traktoren steht. Und fragt sich plötzlich, warum sie da jetzt mit zweierlei Maß misst.

https://www.agrarheute.com/land-leben/bauernproteste-letzte-generation-messen-zweierlei-mass-595284

Respekt. Und dabei erwähnt sie noch nicht mal die tödlichen Unfälle in D und F und die zahlreichen Verletzten - übrigens auch von Protestteilnehmern. Dagegen kommen die vollkommen aus dem Ruder gelaufenen Bauernproteste in NL nicht gut weg.
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Respekt dafür…

Die Doppelmoral der Union, die sich durch Linnemann geäußert hat, war entlarvend.

Da werden wir noch lange warten müssen, befürchte ich, bevor die Union erkennt, dass sie verbal abrüsten müssen.
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Wenn man auf sentisurv in Mainz beispielsweise schaut, sieht man dass die Welle eigentlich im Juli begonnen hat.

Damals noch mit einer relativ niedrigen Ausgangszahl und niedrigen Ausbreitungszahl, die Wrlle hat sich dann im November beschleunigt und ist in den Weihnachtsferien gebrochen. Kurz war das nicht. Knackig in der Tat schon.

https://www.unimedizin-mainz.de/SentiSurv-RLP/dashboard/index.html
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Jetzt ist es dann auch mal gut, kommt doch bitte zum Thema zurück!
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Xaver08 schrieb:

In einem ARD Deutschlandtrend Mitte letzten Jahres haben ca 80% der AfD Wähler angegeben, dass die Partei ihnen sehr oder eher nahe zur persönlichen politischen Grundvorstellung stehe.

Das und andere Befragungen lassen daran zweifeln, dass es sich mehrheitlich um Protestwähler handeln würde. Sie stimmen zumindest in Teilen mit dem Programm oder den Ideen der AfD überein.

Das muss nicht heißen, dass diese Leute alle ein geschlossen rechtsextremes Weltbild haben.

Wobei ich mich jetzt schon frage, was sonst sie zur Wahl der AfD bewegt, wenn sie weder Protestwähler noch Wähler mit einem rechtsextremen Weltbild sind. Was bleibt denn dann noch? Grünenwähler, die keine Ausländer mögen?
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Die Welt ist doch nicht nur schwarz/weiss. Der Anteil der Leute, die zT mit Positionen der Rechtsextremen übereinstimmen, aber noch kein geschlossenes rechtsextremes Weltbild haben, ist deutlich gewachsen, das zeigt auch die Mitte Studie von letztem Jahr.

Über 30% der Befragten teilen die Ausage, dass Geflüchtete nur wegen der Sozialleistungen kommen. Aber auch große Übereinstimmungen mit Verschwörungstheorien und völkischem Denken findet sich in der Größenordnung von 30%. Da haben wir genug Menschen, die noch kein geschlossenes rechtsextremes Weltbild haben, aber inhaltliche Übereinstimmung mit der AfD.

Aus meiner Sicht ist der Gedanke, es würde sich zu einem großen Teil um Protestwähler handeln, zwar nachvollziehbar. Es klingt nicht so schlimm, wie die Situation dass die Leute mehrheitlich mit Positionen der AfD übereinstimmen. Fatal ist natürlich, dass man dann versucht anders damit umzugehen.

Aber seit Jahrzehnten verschärfen wir das Asylrecht aus Angst vor den besorgten Bürgern, dabei ist bekannt, dass der Besorgnisgrad über Flüchtende stärker von der Intensität Debatte abhängt, der Polarisierung als von der Anzahl der Menschen, die hierher geflüchtet sind.

Das Ergebnis ist bekannt, gerade wurde das Asylrecht weiterverschärft, der Zuspruch zur AfD ist weiterhin hoch. Was machen, wir wenn wir das Asylrecht nicht weiter verschärfen können? Dann bleibt noch die Deportation.

Wie sich der Diskurs verschiebt, zeigt sich im übrigen auch an den Begrifflichkeiten, wenn das Asylrecht gemeint ist, wird mittlerweile nur noch über Migration gesprochen, am besten noch über illegale und unkontrollierte.

Es ist auch bekannt, dass die Strategie die Position von Rechtsaußen Parteien zu kopieren weder den konservativen noch den linken Parteien nutzt.

Dh jetzt genau so weiterzumachen, wird wohl eher nicht von Erfolg gekrönt sein
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Xaver08 schrieb:

Ich gehe nicht davon aus, dass jemand, der die AfD trotz ihrer Positionen sondern wegen ihrer Positionen wählt, sich von den Protesten sonderlich beeinflussen lässt. Und diese sind bei den AfD Wählern in der Mehrheit.

Ich gehe davon aus, dass eine Mehrheit der Wähler der AfD die Positionen (wenn sie denn welche hat, außer "so nicht") nicht kennt, sondern eine Mehrheit die Partei aus Unzufriedenheit und Protest gegen die etablierten Parteien wählt. Die sind zurückholbar, hoffentlich.
Die Wählerwanderung zeigt, wie kann jemand, der bis gestern noch SPD oder FDP oder CDU wählte plötzlich wegen AfD-Positionen die wählen. Das bringt keinen Sinn.
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In einem ARD Deutschlandtrend Mitte letzten Jahres haben ca 80% der AfD Wähler angegeben, dass die Partei ihnen sehr oder eher nahe zur persönlichen politischen Grundvorstellung stehe.

Das und andere Befragungen lassen daran zweifeln, dass es sich mehrheitlich um Protestwähler handeln würde. Sie stimmen zumindest in Teilen mit dem Programm oder den Ideen der AfD überein.

Das muss nicht heißen, dass diese Leute alle ein geschlossen rechtsextremes Weltbild haben.