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Xaver08

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Xaver08 schrieb:

Das aktuelle Politbarometer des ZDF, kann Deine Aussagen nicht bestätigen. Trotz des medialen und politischen Feuerwerks an Lügen.

Es gibt Umfragen, die andere Ergebnisse zeigen. Und das Pilotbarometer ist auch gleich zur Fragestellung in der Kritik.

"Dabei wirft die Methodik Fragen auf: Während in der graphischen Präsentation des ZDF als Fragestellung “Sollen neue Heizungen ab 2024 zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden?” angegeben wird, war die tatsächliche Fragestellung eine etwas andere: “Es ist geplant, dass Heizungen, die ab 2024 neu eingebaut werden, zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Finden Sie das gut, oder finden Sie das nicht gut?”, formulierten die Call-Center-Mitarbeiter der Forschungsgruppe Wahlen laut eigener Angabe."
"Und vom Verbot neuer Gas- und Ölheizungen ist, anders als in der Forsa- und in der Allensbach-Umfrage, überhaupt keine Rede. Andrea Wolf, die bei der Forschungsgruppe Wahlen für die Durchführung der Erhebung zum ZDF-Politbarometer in dieser Woche zuständig war, sagte der dts Nachrichtenagentur zur Begründung: “Da die konkrete Ausgestaltung des Heizungsgesetzes noch unklar ist, haben wir uns bei unserer Frage lediglich auf den grundsätzlichen Einsatz von 65 Prozent erneuerbarer Energien beim Neueinbau von Heizungen bezogen.”
https://www.nachrichten-heute.net/1039576-zdf-sorgt-mit-umfrage-zum-heizungsgesetz-fuer-aufsehen.html

Eine nun nicht gerade neue Erkenntnis. Auf die Fragestellung kommt es an. Und wenn dann noch in der Ergebnisdarstellung anders dargestellt wird, als in der Fragestellung... nicht überzeugend.
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was ist denn das für eine quelle, wer ist denn tommy weber, der sich inhaltlich lt. impressum verantwortlich zeigt.

aber natürlich hat er recht, dass im geg lediglich 65% regenerative energien drin stehen, ergänzend ist beispielsweise eine gasheizung möglich. ansonsten ist das gesetz weitestgehend technologieoffen formuliert
dass öl und gas nicht regenerativ sind, ist wohl alles andere als eine neue erkenntnis.

im gültigen geg, das in der regierungszeit der union 2020 beschlossen wurde, steht allerdings bereits ein heizungsverbot drin, ab 2026 werden ölheizungen verboten, ausserdem muss man lt. dem gesetz, eine funktionierende ölheizung rausreissen und ersetzen, wenn sie älter als 30 jahre ist. umso heuchlischerer mutet das theater an, dass die opposition veranstaltet...
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Xaver08 schrieb:

genau, das ist der punkt!

mit einem harten deckel, den man dann aber nicht mit einem tankrabatt oder ähnlichem konterkarieren darf, ist es ein valides instrument, sinnvollerweise mit einer art klimageld gekoppelt und anderen massnahmen.

es gab eine umfrage, die aufgezeigt hat, dass von den drei instrumenten finanzielle anreize, gesetzgeberische gestaltung (wie beispielsweise das geg) und verteurung über beispielsweise ets2 das unbeliebteste instrument in der bevölkerung die verteurung ist.

am beliebtesten waren finanzielle anreize und danach kam das thema gesetzgeberische gestaltung.

Wo kann man die Umfrage finden?
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ich habe davon gelesen, es ist ein paar wochen her, d.h. ich habe aktuell keinen link verfügbar.
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Das erscheint logisch, da man mit diesem Instrument die Kosten direkt trägt, während man bei den anderen hoffen kann, dass sie jemand anders trägt, z.B. wenn Einsparungen aufgrund der hohen Subventionskosten in anderen Bereichen gespart werden muss.
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wenn viel zeit ist, mag es sein, dass ein funktionierender emissionshandel ausreichend ist.

mittlerweile ist nicht mehr viel zeit, denn wir müssen jetzt schnell und effektiv co2 einsparen, d.h. natürlich auch, dass die anstiege über den ets2 jetzt schnell sein werden.

gerade bei themen wie heizung oder auto ist lenkende gesetzgebung mehr als sinnvoll, um lock-ins zu verhindern. jede gekaufte öl oder gasheizung läuft minimum 20 jahre und wird dann spätestens ab 2027 zusätzlich zu potentiell steigenden preisen von gas/öl noch die co2-kosten obenrauf bekommen.

da ist eine kombi aus verschiedenen werkzeugen der sinnvollste weg
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propain schrieb:

Durch Emmisionshandel wird keinerlei CO2-Verminderung erreicht. Das ist lediglich Augenwischerei um sich ein gutes Gewissen zu erkaufen, vortäuschen was gemacht zu haben.


Hm. Dafür ist aber der Widerstand von Klimaschützerseite sehr gering, wenn das Instrument für die Tonne ist.
Das Problem ist doch eher die Bepreisung. Wenn man eine Tonne CO2 für einem Spottpreis zertifizieren lassen kann, ist es natürlich kein Anreiz zum Sparen.
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genau, das ist der punkt!

mit einem harten deckel, den man dann aber nicht mit einem tankrabatt oder ähnlichem konterkarieren darf, ist es ein valides instrument, sinnvollerweise mit einer art klimageld gekoppelt und anderen massnahmen.

es gab eine umfrage, die aufgezeigt hat, dass von den drei instrumenten finanzielle anreize, gesetzgeberische gestaltung (wie beispielsweise das geg) und verteurung über beispielsweise ets2 das unbeliebteste instrument in der bevölkerung die verteurung ist.

am beliebtesten waren finanzielle anreize und danach kam das thema gesetzgeberische gestaltung.
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hawischer schrieb:

Die AfD entwickelt sich m.E. immer mehr zu einer Protestpartei,



angesichts des starken Rechtsradikalismus innerhalb der Partei und des Aussagen des Bundesverfassungsschutz kann man das nicht mehr ernst nehmen bzw muss den Kopf schütteln.
Wer AfD aus Protest wählt, wählt wissentlich Rechtsradikale und nimmt deren Einzug in die Parlemente in Kauf.
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Das entspricht auch dem Stand der Forschung, dazu kommt das reproduzieren von Talking Points der  AfD durch Union und FDP, was mehr der AfD als Union und FDP hilft.

Christian Stöcker setzt sich in SPON damit auseinander
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/alternative-fuer-deutschland-politikstil-please-staerke-die-afd-a-a6a6b50c-2944-4674-acdc-446eff3f93d1
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Xaver08 schrieb:

das unterscheidet ihn von den meisten politikern, die aktuell zugange sind.

der mann ist kompromissfähig und verfolgt ein ziel, anders als beispielsweise söder, der zwar auch ein ziel verfolgt, bei dem sich das meiste seinem persönlichen machterhalt unterordnet (so ist er wahlweise mal für den atomausstieg (2011) oder dagegen (2022, als es zu spät war), oder für ein verbrennerverbot 2020 oder dagegen), hat habeck ein sachziel, in diesem fall den klimaschutz.

Man glaubt es nicht, der kompromissfähige Habeck. Man greift in den Zitateschatz und findet beim großen Friedrich von Schiller:

"Der Not gehorchend, nicht dem eignen Trieb."

Die "Not" ist der Widerstand in der Ampel, angeführt durch die FDP und die Ablehnung in weiten Teilen der Öffentlichkeit, den Ländern und Kommunen, dem Handwerk und Kritikern aus der Wissenschaft, wie Frau Grimm von den Wirtschaftsweisen oder Herr Edenhofer, der Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung. Die schlagen in etwa vor, den Emmisionshandel noch zu verschärfen und die Menschen weitgehend selbst entscheiden lassen, wie sie die CO2-Verminderung erreichen.

Aber nur der Emmisionshandel wird nicht genügen. Anreize können dazu kommen, der Gas- und Ölheizung ade zu sagen.

Warten wir ab, was vom Entwurf des GEG übrigbleibt und lassen wir den Maggus in Bayern.
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Ah, mal wieder salbungsvolle Worte, die nichts mit dem Thema zu tun haben.


hawischer schrieb:

und die Ablehnung in weiten Teilen der Öffentlichkeit


Das aktuelle Politbarometer des ZDF, kann Deine Aussagen nicht bestätigen. Trotz des medialen und politischen Feuerwerks an Lügen.


es gibt frische Zahlen vom Politbarometer und die sind teils überraschend. Denn nach wochenlangen, oft unsachlichen bis hysterischen Diskussionen ist eine Mehrheit der Befragten gelassen, wenn es um neue Heizungen geht. Dass die, wenn sie ab 2024 neu eingebaut werden mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden sollen, finden die meisten gut.




https://www.zdf.de/nachrichten/briefing/politbarometer-heizung-habeck-fornoff-zdfheute-update-100.html

Wenig erstaunlich, dass Habecks Ruf da gelitten hat. Da wünscht man sich verantwortungsvolle Politiker mit Prinzipien und nicht welche, die ihren Wendehals nach einer vermeintlichen öffentlichen Meinung drehen und je nach Wetterlage mal AKWs abschalten und Verbrenner verbieten wollen und später das Gegenteil.



hawischer schrieb:

Warten wir ab, was vom Entwurf des GEG übrig bleibt…


Aktuell kommen Pelletheizungen dazu, da wird ein Rohstoff verbrannt, der 60-100 Jahre fürs Nachwachsen braucht. Der füllt die Nische, die er nachhaltig (sofern das gehen soll) schon mehr als aus und Fernwärme steht schon drin, das macht Habeck ganz gut, am Ende glauben die Gegner ihre eigenen Falschaussagen und klopfen sich jetzt auf die Schulter



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Xaver08 schrieb:

jeder der sagt, wir dürften den menschen nicht zuviel zumuten im kampf gegen den klimawandel, ist aufgefordert, zu erklären, wie man es sozial kompensiert, wenn man nichts tut. die kosten der untätigkeit fallen in der regel unter den tisch.

das muss klar ausgesprochen werden,...

Es erübrigt sich inhaltlich zu antworten, da die Prämisse nicht stimmt.
Mit Ausnahme von irgendwelchen Verpeilten, sagt niemand, wirklich niemand, man könne sich leisten "nichts tun" und "Untätigkeit" zeigen.
Es ist der Weg, der diskutiert wird. Und da gibt's Unterschiede, wen wundert's.

Die Bereitschaft Habecks beim GEG nachzugeben, hat entschieden damit zu tun, dass sich die Menschen eben nicht "mitgenommen" fühlen. Dies ist nicht der einzige Grund, aber sicher der wesentliche.



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Ich habe nicht geschrieben, wann nichts getan wird, wenn wir schon beim Worte klauben sind und das Programm der Union ist aktuell erstmal leer, nichts, kein konkreter Plan. Außer warten auf ETS2, aber das sagen sie den Menschen nicht. Aber bis 2030 sollen die Emissionen um 60% reduziert sein, das sagt das deutsche Klimaschutzgesetz von 2021, Merz sagt, wir hätten noch Zeit, 10-20 Jahre. Das ist offensichtlich sachlich falsch, Menschen, die sich von diesen Faslchaussagen leiten lassen, werden nach und nach immer teurer dafür bezahlen. Das ist nichts tun!

UBA schrieb:

Die deutschen Treibhausgasminderungsziele sind im Bundes-Klimaschutzgesetzes (Stand August 2021) festgelegt. Die Emissionen sollen bis 2030 um mind. 65 % …


https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgasminderungsziele-deutschlands

In der Reaktion von Habeck geht es aktuell um die Verhandlungen mit dem Koalitionspartner, dem es erkennbar nicht darum geht Menschen mitzunehmen, also nicht im positiven Sinne

Jemand der Interesse an den Menschen hat, belügt sie nicht

Ein Zusammenfassung der Lügen zum GEG gibt es hier:
https://www.volksverpetzer.de/analyse/wahrheit-heizgesetz-fdp/

Volksverpetzer schrieb:

Dann hieß es im März 2023, die FDP wolle das Heizgesetz stoppen. „Zufällig“ nachdem die BILD eine Lügenkampagne gegen den Gesetzentwurf gefahren hat und alle mit der Lüge des „Heizverbots“ aufgepeitscht hat. FDP-Fraktionschef im Bundestag, Christian Dürr, verkündete laut, er würde „pauschale Verbote“ verhindern. Und tut so, als würden sich die Lügen der BILD auf irgendwelche realen Forderungen beziehen. Er gibt es sogar indirekt zu:  „Der FDP-Fraktion liegt kein Entwurf zum Verbot von Öl- und Gasheizungen vor. Dazu wird es auch nicht kommen“.




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Offensichtlich erkennt Habeck, dass sein Gesetzesentwurf doch nachgebessert werden muss.

"Man kann auf mehrere Arten klimafreundlich heizen“, sagte Habeck. Der Gesetzentwurf sei schon jetzt technologieoffen.
„Aber wir sollten das auch noch mal stärken, wie die Debatte um Holzpellets zeigt.“ Bald solle auch ein Maßnahmenpaket für den Nah- und Fernwärme-Ausbau vorgestellt werden. „Auch das gerade vorgestellte Wärmeplanungsgesetz wird Wärmenetzen einen Schub geben. Und dann würde es meiner Ansicht nach Sinn machen, die Übergangsfristen besser mit dem Neu- und Ausbau eines Wärmenetzes synchronisieren.“

"Auch die Übergangsfristen sollten noch einmal geprüft werden. „Und es braucht eine pragmatische, unbürokratische Härtefallregelung, die dafür sorgt, dass von niemandem etwas verlangt wird, was er oder sie nicht leisten kann.“

Siehste geht doch, Habeck hat zu sehr auf seine Agora-Wärmepumpenlobby gehört.
Pelletheizungen und Fernwärme und die Terminsetzungen. Fehlt noch eine vernünftige Förderung und das Gesetz kann kommen.
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das unterscheidet ihn von den meisten politikern, die aktuell zugange sind.

der mann ist kompromissfähig und verfolgt ein ziel, anders als beispielsweise söder, der zwar auch ein ziel verfolgt, bei dem sich das meiste seinem persönlichen machterhalt unterordnet (so ist er wahlweise mal für den atomausstieg (2011) oder dagegen (2022, als es zu spät war), oder für ein verbrennerverbot 2020 oder dagegen), hat habeck ein sachziel, in diesem fall den klimaschutz.
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Das ist irgendwie der Witz des Jahrhunderts.
Während fortschrittliche und zukunftsfähige Technologien in diesem Land diffamiert und diskreditiert, zur Not auch mal nach China ausgelagert und der heimischen Wirtschaft und Arbeitswelt entzogen werden (Solar und Windkraft), werden veraltete, rückwärtsweisende und schädliche Technologien gepampert und bis auf den letzten Mann verteidigt (Verbrenner, Braunkohle).

Das nenne ich mal "Rücksichtnahme auf ökonomische und soziale Belange". 😊
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oft geht es in der argumentation, dass klimaschutz nur unter berücksichtigung sozialer belange ginge, darum massnahmen gegen den klimawandel verzögern.

beispielsweise die grünen hatten bereits im wahlprogramm ausgiebige mechanismen, um zu kompensieren, dass massnahmen gegen den klimawandel auch geld kosten.

jeder der sagt, wir dürften den menschen nicht zuviel zumuten im kampf gegen den klimawandel, ist aufgefordert, zu erklären, wie man es sozial kompensiert, wenn man nichts tut. die kosten der untätigkeit fallen in der regel unter den tisch.

das muss klar ausgesprochen werden, sinnvollerweise würden sich auch die dazu äussern, die suggerieren, man würde nicht versuchen, die menschen mitzunehmen.

wenn jetzt  die union gegen die nutzung der vorhandenen technologien agitiert, beispielsweise aus dem GEG, dann unterschlagen sie (entweder aus unwissenheit oder vorsätzlich), dass schon jetzt zusätzliche kosten aus der nutzung von fossilen energien in der pipeline sind.

jeder der jetzt noch eine gasheizung einbaut, obwohl er es nicht müsste, wird ab 2027 zusätzlich belastet werden.
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Xaver08 schrieb:

Die AKWs sind jetzt aus, d.h. weiterer Zubau geht direkt in die Reduzierung des CO2-Anteils in der Stromerzeugung


Mal eine blöde Detail-Frage, aber wurden die AKWs nicht zumindest teilweise durch Kohlekraftwerke ersetzt?
Und muss damit der Zubau erst einmal diese (jetzt zusätzlichen) CO2-Emissionen reduzieren, bevor man dann unter das Niveau vor der AKW-Abschaltung kommt?
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Das ist schon richtig, das habe ich nicht korrekt geschrieben.
Prinzipiell müssen die AKWs erst ersetzt werden und dann geht es in den Ersatz von Kohle und Gas
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Danke für die Zahlen & Erläuterung
Dann hat die CDU mit der SPD bzw. FDP ja schon eine ganze Menge erreicht. Man bekommt ja zuweilen einen anderen Eindruck, wenn von der Vergangenheit gesprochen wird
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Trotz oder wegen CDU/SPD ist die Frage .

Denn in der Zeit wurde der Ausbau an Erneuerbaren massiv eingeschränkt, sowohl  die  Altmeierdelle, als der PV -Zubau stark reduziert wurde, als auch ein ähnliches Phänomen bei Windenergie (Gabriel) sind in den jährlichen Zubauzshlen deutlich sichtbar.

Es ist nicht „nichts“ passiert, aber viel zu wenig und darauf wurde regelmäßig aufmerksam gemacht
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Xaver08 schrieb:

Magst du mir mal zeigen, wo dieses einseitige Setzen im Gesetz sein soll? Oder reproduzierst du das nur ungeprüft?

Das Gesetz ist technologieoffen formuliert.
Pflicht sind 65% erneuerbare, also selbst ein Anteil von 35% fossil sind noch möglich.

Die Spindoktoren des GEG sitzen bei Agora.
Die haben 2022 in Ihren Veröffentlichtungen eindeutig die Wärmepumpe gepusht.

Zitat:
"Insgesamt haben die privaten Haushalte im Vergleichzum Vorjahr 16 Prozent weniger Gas verbraucht als
2021. Der Emissionsrückgang geht somit im Wesentlichen auf Witterungs- und Sondereffekte zurück und ist folglich nicht strukturell nachhaltig. Die
Tatsache, dass trotz der milden Witterung und der Einsparbemühungen beim Gasverbrauch das Klimaschutzziel verfehlt wird, zeigt, dass es zusätzlicher
nachhaltiger Klimaschutzmaßnahmen bedarf.
Bereits 2023 könnten die Emissionen bei kühlerer Witterung wieder steigen.
Ab dem Jahr 2024 soll laut Bundesregierung jede neu
eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden (65-Prozent-Regel)
(BMWK 2022a). Es ist davon auszugehen, dass diese
Ankündigung schon 2023 ein Signal für den Wechsel auf Wärmepumpen setzen wird."


https://static.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2022/2022-10_DE_JAW2022/A-EW_283_JAW2022_WEB.pdf

Der "Trick" beim GEG sind die 65% Erneuerbare Energie. Es ist klar, dass diese Hürde praktisch nur von der Wärmepumpe übersprungen werden kann. Fernwärme steht meist nur in Großstadtlagen zur Verfügung.
Grünen Wasserstoff gibt es praktisch nicht und ist auch bei modernen Gasheizungen nicht mit der Grenzsetzung von 65% technisch einsetzbar.
Ebenso nicht im nennenswerten Umfang  verfügbar ist Biogas.
Zur Auswahl stehen zum Pelletheizungen, Solarthermie und Wärmepumpen.
Pellets stehen bei Umweltschützern aber bereits auf der Abschussliste (Feinstaub). Pelletheizungen brauchen einen geeigneten großen Lagerraum in Heizungsnähe, ebenfalls in vielen Häusern ein No Go.
Laut Kabinettsbeschluss soll das Heizen mit Biomasse wie etwa Holz nur in Bestandsgebäuden eine Option bleiben, in denen andere Lösungen nicht machbar oder sinnvoll sind, etwa wegen des Denkmalschutzes.

Es ist auch Herrn Mützenich nicht entgangen, dass Sinn und Zweck des GEG die Versorgung der Gebäudeheizungen mit elektrischer Energie ist.
Die Technologieoffenheit ist theoretisch gegeben, praktisch aber eben nicht.

Eine Alternative wäre, den Versorgern, besonders den Stadtwerken Zeit zu geben, Konzepte zur Versorgung mit erneuerbaren Energien zu geben. So zum Beispiel die Fernwärme.
Beispiel Schweden.
"Heute verfügen fast alle Städte in Schweden über Fernwärme, um Wohnhäuser und Einfamilienhäuser zu heizen und die Industrie mit heißem Wasser oder Dampf zu versorgen. Fernwärme macht 57% der gesamten Energie aus, die zum Heizen von Gebäuden und Warmwasser verwendet wird."
https://expobiomasa.com/de/Fernw%C3%A4rme-Fernw%C3%A4rme/Schwedens-St%C3%A4dte-haben-Fernw%C3%A4rme-Biomasse

Bis 2045 bleiben noch etliche Jahre Zeit.

Die Wärmepumpe ist eine sinnvolle Geschichte, insbesondere für Neubauten und geeignete Altbauten . Nur das Betreiben von Wärmepumpen mit grösstenteils schmutzigen Strom ist allerdings der berühmte Schuss in den Ofen.
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hawischer schrieb:

Der "Trick" beim GEG sind die 65% Erneuerbare Energie.

Trick? Interessant zu sehen, was für Volten geschlagen werden, um zu versuchen den Lösungsansatz zu diskreditieren.

Es ist die Minimalanforderung, dass wir eine Chance haben, bis 2045 CO2-neutral im Gebäudesektor zu werden. Bei einer Laufzeit von Heizungen von 20-30 Jahren nicht wirklich überambitioniert mit großzügigen Übergangsfristen und Zwischenlösungen

hawischer schrieb:

Die Technologieoffenheit ist theoretisch gegeben, praktisch aber eben nicht.

Glückwunsch... so langsam kommst du dem Prinzip näher 😊

Es ist ähnlich wie bei Kernfusion. Theoretisch könnte es eine Lösung sein, praktisch sind wir (wenn überhaupt) noch Jahrzehnte entfernt von einer kommerziellen Nutzung. Deshalb nimmt man die Lösungen, die praktisch verfügbar sind! Es ist eigentlich recht einfach und keine grosse Verschwörung, wir haben die Lösungen!

hawischer schrieb:

Eine Alternative wäre, den Versorgern, besonders den Stadtwerken Zeit zu geben, Konzepte zur Versorgung mit erneuerbaren Energien zu geben. So zum Beispiel die Fernwärme.
Beispiel Schweden.


ahh, fernwärme.. eine der möglichen Optionen im GEG 😊

Schweden und beispielsweise Dänemark sind gute Beispiele dafür, das ist richtig. Die haben vor Jahrzehnten kluge Entscheidungen getroffen und grob in den 80 damit angefangen Fernwärme deutlich auszubauen, das war eine bewusste Entscheidung. Da haben wir noch Nord Stream 2 geplant, Altmaiers berühmter Ausspruch "Gas ist geil" liegt auch in diesen Jahrzehnten und noch vor weniger als 1,5 Jahren hat Söder Bärbock naiv genannt, weil sie Nord Stream 2 ablehnt, Deutschland brauche die sichere Gasversorgung (aus Russland). So ändern sich die Zeiten....
Gleichwohl möchte ich der Fairness halber ergänzen, dass ich nicht weiss, ob beispielsweise die Grünen damals so weit gewesen wären, solche Entscheidungen, wie sie in Skandinavien getroffen wurden, für D voranzutreiben. Aber man kann sich ja weiterentwickeln.

Aktuell wird übrigens federführend im Bauministerium aber in Koordination mit dem BMWK und im Zusammenhang mit dem GEG ein Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung vorbereitet.

Das Ziel ist u.a. Bestandaufnahme des vorhandenen und des Potentials der Fernwärme (in Planung und Eignung für den Ausbau) mit dem Ziel Gebäudem, Stadtteile, die davon betroffen sind zu erfassen und neue Fernwärmeprojekte zu realisieren.

Es ist wohltuend in diesem Themenfeld mittlerweile planvolles und zielgerichtetes Arbeiten zu erleben.

Wenig verwunderlich will die Union auch das nicht. Von Heizungsstasi redet die Union, unterschlägt aber, dass auch das bayrische Klimaschutzgesetz den Schornsteinfeger verpflichtet Daten über Heizungsart, Alter und Anschrift zu sammeln und zu übermitteln.

D.h. auch hier ist die Union wieder ohne eigenes Konzept einfach nur dagegen. Dabei wäre konstruktive und nicht destruktive Opposition so wichtig, vor allem aber nicht nur in Anbetracht der Tatsache, dass es die Union versäumt hat, die letzten Jahrzehnte genug zu tun.

hawischer schrieb:

Nur das Betreiben von Wärmepumpen mit grösstenteils schmutzigen Strom ist allerdings der berühmte Schuss in den Ofen.


eins der beliebten Falschaussagen zum Thema aus den letzten Wochen, kann aber sein, dass die sowohl von Union als auch von FDP verbreitet wurden.

Schon beim aktuellen Strommix ist die Wärmepumpe einer Gasheizung im Schnitt überlegen. Jetzt wissen wir aber, dass wir weiter regenerative Energien dazubauen. Die AKWs sind jetzt aus, d.h. weiterer Zubau geht direkt in die Reduzierung des CO2-Anteils in der Stromerzeugung (Ziel 100% regenerative bis 2035), damit wird über die Laufzeit einer Wärmepumpe der Vorteil bis hin zu komplett regenerativ noch größer.

Selbst bei einem schlechten durchschnittlichen COP von 3 über die Heizperiode erzeugt die Wärmepumpe aus 1 kWh Strom 3kWh Heizenergie. Damit verursacht sie mit dem aktuellen Strommix ca. 30% weniger CO2 als eine Gasheizung und das ist sehr konservativ angesetzt, COPs von 3,5 bis 5 sind möglich.

https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/fakten-waermepumpen-bild-vertuschen/

Diese Kakophonie an Falschaussagen aus den Reihen der Opposition innerhalb und ausserhalb der Regierung verursacht die Verunsicherung der Menschen, schlimm, dass Union, FDP und SPD ihrer Verantwortung nicht gerecht werden, welche Gründe auch immer dahinterstecken mögen.

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Xaver08 schrieb:

Es ist ja kein Streit, sondern eine Blockade durch die FDP, über ein bereits abgestimmtes Gesetz.

Durch ein bereits abgestimmtes Gesetz?
Das muss der SPD - Fraktionsvorsitzende Mützenich dann wohl nicht mitbekommen haben.

"SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat Kritik am geplanten Heizungsgesetz geübt. Der Gesetzentwurf setze "zu einseitig auf die Wärmepumpe", sagte Mützenich der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Dabei wird die Wärmepumpe nicht überall funktionieren." Gerade im Bestand brauche man einen "vielfältigen Technologiemix".

Ein  wesentlicher Teil des Gesetzes ist die Förderung. Dieser Teil ist weder klar, noch zwischen den Koalitionspartner abgestimmt.

"SPD-Fraktionschef Mützenich bekräftigte seine Forderung, die staatliche Förderung des Heizungsaustauschs anders als bisher vorgesehen nach sozialen Kriterien zu staffeln. Es brauche "eine sozialere Ausgestaltung der Unterstützung beim Umstieg auf klimafreundliche Heizungen"
https://www.tagesschau.de/inland/heizungsdebatte-spd-fdp-100.html

Also, der SPD-Fraktionschef meint, das Gesetz setzt zu einseitig auf die Wärmepumpe und die Förderung müsse anders als "bisher vorgesehen" sozialer gestaffelt werden.

Der Gesetzesentwurf ist im März an die Bildzeitung durchgestochen worden. Zwei Monate sind seitdem vergangen und dennoch hat der SPD - Fraktionsvorsitzende bis jetzt elementare Fragen und Einwände.
Was ist seither geschehen?
Alles abgestimmt?






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Gemeint war, dass es im Kabinett abgestimmt war, natürlich ist das Gesetz nicht fertig, das ist auch jedem klar, das Ding muss ja noch durch das Parlament, das üblicherweise ein Mitspracherecht hat.

Die Förderung wird meines Wissens nicht im GEG geregelt, sondern an anderer Stelle.

Die Bundesregierung hat heute die 2. Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Bundeskabinett beschlossen


https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2023/04/20230419-bundeskabinett-beschliesst-novelle-des-gebaeudeenergiegesetzes.html

Die FDP hat vorbehaltlich von Änderungen im parlamentarischen Verfahren zugestimmt. Für diese Änderungen im parlamentarischen Verfahren, muss es allerdings erstmal ins Parlament, was die FDP jetzt blockiert.

Dass es auch in der SPD Schwierigkeiten mit der Abkehr von fossilen Brennstoffen gibt, ist doch keine Überraschung, oder? Wenn man sich die Verflechtungen anschaut, Schwesig etc. kann es kaum überraschen, dass die SPD wie auch Union und FDP Teil des fossilen Abwehrkampfes ist. Traurig genug.

hawischer schrieb:

Also, der SPD-Fraktionschef meint, das Gesetz setzt zu einseitig auf die Wärmepumpe und die Förderung müsse anders als "bisher vorgesehen" sozialer gestaffelt werden.


Magst du mir mal zeigen, wo dieses einseitige Setzen im Gesetz sein soll? Oder reproduzierst du das nur ungeprüft?

Das Gesetz ist technologieoffen formuliert.
Pflicht sind 65% erneuerbare, also selbst ein Anteil von 35% fossil sind noch möglich.

Meines Wissens ist Biomasse nicht als regenerative eingestuft, was neben den fossilen die einzige Einschränkung ist. Dh man könnte mit efuels heizen oder sich einen fusionsreaktor in den Keller stellen, wenn der Nachweis geführt werden kann, dass es regenerativ ist.

Das steht alles in der Veröffentlichung, die ich oben verlinkt habe. Es dreht sich also nicht um echte Unklarheiten, so ähnlich hatte es, meine ich mich erinnern zu können, auch Kühnert formuliert.

Sicherlich ist es etwas verkürzt, das nur auf fossile Abwehrkämpfe zu reduzieren, da spielt mehr mit rein, aber das wird schon einen gehörigen Anteil haben, in gewisser Weise nachvollziehbar, reden wir über Milliardengeschäfte der fossilen Versorger.

Bezeichnend finde ich, dass es auch wenig greifbares seitens der Opposition in und außerhalb der Regierung gibt als Vorschlag.


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Der Streit in der "Fortschrittskoalition" geht weiter.
Keine Behandlung im Bundestag des Gebäudeenergiegesetzes vor der Sommerpause. Die FDP hat sich durchgesetzt und Habeck wirft den Liberalen Wortbruch vor.
Wer die "Freude" hatte, gestern Abend Hart aber Fair in der ARD zu sehen, den überrascht das nicht.
Jenseits des Wunschdenken der Politiker, die Heizungsbauerin mit ihrem Bericht aus der Praxis.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-05/heizungsgesetz-habeck-fdp-wortbruch
https://twitter.com/hartaberfair/status/1660778405728485379?t=gsCjghwUWAs51be9QAZxlQ&s=19
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Es ist ja kein Streit, sondern eine Blockade durch die FDP, über ein bereits abgestimmtes Gesetz. Das gleiche Spiel, wie beim Verbrennerthema. Man hat den Anschein, als würde die FDP erst sehr spät kapieren, was sie da wirklich zustimmt oder es geht ihr wirklich um die Blockade.

Man muss ja ehrlich sein, dass die Verunsicherung der Bevölkerung nachvollziehbar ist, bei den Lügen und Fehlinformationen, die aus den Reihen der FDP und Union seit dem Durchstechen des Entwurfes an die Springerpresse verbreitet wurden. Die Kampagne der Springerpresse und die Kampagne der Union noch obendrauf.

Die Union ist mit ihrer inhaltsleeren Kampagne im übrigen in Konflikt mit dem Datenschutz gekommen, die Bewertung läuft.

https://www.rnd.de/politik/cdu-online-kampagne-datenschutzbeauftragte-leiten-pruefverfahren-ein-T46WIISRLZASHFWDPXYBEH6MAI.html

Czaja hatte an die Landesverbände geschrieben, man könne die Daten der Unterschreibenden abgreifen:

„Das Besondere: Da wir die PLZ erheben, können wir allen Landes­verbänden die Daten der Unterstützer aus ihrem jeweiligen Bundesland zur Verfügung stellen.“


Daraufhin gab es ein hektisches und nicht dokumentiertes Ändern der Datenschutzbestimmungen.
Die CDU hat den Datenschutzverstoß wohl mittlerweile eingeräumt.
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hawischer schrieb:

... und Habeck wirft den Liberalen Wortbruch vor.

Wie kam es denn eigentlich zum Termin (ab 2024) und welche Rolle spielt dieser beim "Wortbruch"?

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Das Gesetz war im Koalitionsausschuss vereinbart, im Kabinett wurde vereinbart es von 2025 auf 2024 vorzuziehen, mit Zustimmung der FDP, im Kabinettsausschuss haben FDP und SPD zugestimmt, die FDP unter Vorbehalt von Änderungen im Parlament.

Der Entwurf wurde aus den Reihen der Koalition an die Bildzeitung durchgestochen, ein Entwurf, der noch in der Abstimmung von wenigen Leuten war, an die Bildzeitung, die zum Verlag Döpfners gehört, der seine Presseleute aufgefordert hat, mehr Stimmung in ihren Artikeln für die FDP zu machen, weil die die Grünen zu Fall bringen könnten.
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Die Botschaft soll vermitteln. Wer gegen Klimaschutzmaßnahmen wie zum Beispiel das eingebrachte GEG Bedenken erhebt, der ist gegen den Klimaschutz. Das ist Blödsinn und Merz hat es deutlich gesagt:
«Wir sprechen ja über Klimaneutralität bis zum Jahr 2045. Und selbstverständlich müssen wir da nicht anfangen, wir müssen da am Ziel sein.»
Dieser Teil des Zitates wird unterschlagen.

Inzwischen hat sich rumgesprochen und Umfragen und Wahlergebnisse zeigen es. Die Grünen verlieren und als Antwort zeigen sie keine Einsicht, sondern beschimpfen die Kritiker.
Das Wahlergebnis in Bremen zeigt es deutlich.
Der neueste Bayerntrend von heute zeigt zwei Prozentpunkte weniger für die Grünen.

Weiter wird so getan, als wenn heute erst mit dem Klimaschutz angefangen würde.
Beispiel:
1990 betrug die CO2 Emmision in Deutschland 1054,7 Millionen Tonnen.
2022 lag sie bei 666,5 Mio. Ein Rückgang auf 67%.

Das Umweltbundesamt schreibt in seinem Bericht wörtlich:
"Ab Mitte der 90er-Jahre wirkt sich insbesondere die aktive Klimaschutzpolitik der Bundesregierung emissionsmindernd aus".

2020 lag die Emmision schon niedriger, stieg aber als Folge des Ukrainekrieges und dem Hochfahrens fossiler Kraftwerke wieder.
2030 ist das Ziel 484,6 Mio und dann 15 Jahre später auf Null.
Zugegeben, der Anfang ist meist leichter, als das letzte Drittel, aber zu apokalypstischen Prognosen besteht kein Anlass.
Aktuell argumentiert das Bundesumweamt:

"Den größten Anteil an den Kohlendioxid-Emissionen hatte 2022, wie in den letzten Jahren, die Energiewirtschaft mit 34,8 %. Aus diesem Bereich wurden im Jahr 2022 ca. 236 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt. Die Kategorien Haushalte/Kleinverbraucher (17,9 %) und Straßenverkehr/übriger Verkehr (21,5 %) sowie Verarbeitendes Gewerbe/Industrieprozesse (zusammen 24,9 %) besitzen hinsichtlich der Kohlendioxid-Emissionen derzeit eine etwas geringere Bedeutung."

Also, der Hauptverursacher ist die Energiewirtschaft. Da ist die Frage schon erlaubt, ob es sinnvoll war, produzierende AKWs abzuschalten und Kohlekraftwerke hochzufahren.

17,9% beträgt der Anteil der Haushalte. Nicht wenig, aber die Frage auch hier, muss ein Verbotsgesetz durchgepaukt werden, das ein Großteil der Menschen nicht vermittelt werden kann.

Und schuld ist die Opposition? Nein.

https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland/kohlendioxid-emissionen#kohlendioxid-emissionen-im-vergleich-zu-anderen-treibhausgasen

https://www.br.de/nachrichten/bayern/br24live-zum-bayerntrend-schwarz-orange-legt-zu-spd-wieder-zweistellig,TePQcEu
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hawischer schrieb:

Die Botschaft soll vermitteln. Wer gegen Klimaschutzmaßnahmen wie zum Beispiel das eingebrachte GEG Bedenken erhebt, der ist gegen den Klimaschutz


nein. aber netter versuch der diskursverschiebung, hawischer.

selbstverständlich darf man in jedwede bedenken erheben, die man möchte. man muss allerdings auch damit rechnen, dass man widerspruch bekommt. das verträgt alledings nicht jeder, vor allem wenn dabei klar die strategien benannt werden.

wir haben 2023, 2045 wollen wir klimaneutral sein im gebäudesektor, das ist sehr knapp, nicht zuletzt bei laufzeiten von heizungen von 20-30 jahren. merz ignoriert hier die fakten, so wie er auch ignoriert, das wir ein begrenztes budget haben, sprich jedes jahr, dass wir jetzt noch länger warten, müssen wir die darauf folgenden jahre noch schneller werden.

was merz und die union auch unterschlägt, ist, dass ab 2027 die zweite Stufe des Emissionshandels kommt, womit dann zwangsläufig fossiles heizen teurer wird. man kann die strategie wählen, die die union gewählt hat, nichts zu tun, ausser auf ets2 zu hoffen, aber dann sollte man das der fairnesshalber den menschen auch sagen.

Was der Rest Deines Beitrags jetzt mit meinem Beitrag zu tun hat, weiss ich nicht. Aber er bedarf eines kleinen Faktenchecks:


hawischer schrieb:
2020 lag die Emmision schon niedriger,


Richtig, die Ursache für den drastischen Rückgang der Emissionen in 2020 war Corona:
https://www.mpg.de/16175501/1214-ebio-corona-pandemie-fuehrt-zu-einem-rekordrueckgang-der-globalen-co2-emissionen-152860-x


Corona-Pandemie führt zu einem Rekordrückgang der globalen CO2-Emissionen....
... zeigt für das Jahr 2020 einen noch nie dagewesenen Rückgang der fossilen CO2-Emissionen.


Im von Dir bereits zitierten Bericht des UBA steht dann wortwörtlich:

Im Jahr 2020 dominieren die komplexen Sondereffekte der Corona-Pandemie das Emissionsgeschehen, während 2021 von Wiederanstiegen dominiert wird.


Du schreibst aber

hawischer schrieb:

stieg aber als Folge des Ukrainekrieges und dem Hochfahrens fossiler Kraftwerke wieder


d.h. obwohl es im von Dir erwähnten Artikel richtig steht, unterschlägst Du es sinnentstellend.

Im Jahr 2022 sind die Emissionen Deutschlands bezogen auf 2021 um 1,9% gesunken. Der Anstieg der Emissionen fand also anders als von Dir behauptet bereits 2021 statt.

Allerdings fand im Jahr 2022 in der Tat ein Anstieg der Emissionen in der Energiewirtschaft statt. Gründe dafür sind, wie bereits mehrfach dargelegt und diskutiert, die Abhängigkeit Deutschlands von Russlands Gas, in die uns hauptsächlich die Union und die FPD geführt haben und der Ausfall von mehr als der Hälfte der maroden französische AKWs, die Deutschland mit kompensiert hat.

Ich teile (mittlerweile) Deine Meinung, dass den Atomausstieg vor dem Kohleausstieg zu vollziehen, ein Fehler von Schwarz-Gelb war. Ein Fehler allerdings, der zum damaligen Zeitpunkt in einem breiten Konsens begangen wurde.

Trotzdem bleibt ein deutlicher Anstieg der Kohleverstromung aus, so wie die Doomsdaypropheten mit ihren Blackoutprophezeiungen auch daneben lagen.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/ein-monat-atomausstieg-der-strom-wurde-sogar-billiger,TeEQusi
Die oft kritisierte "Renaissance der Kohle" ist in Deutschland und Europa trotz der Energiekrise ausgeblieben. Im Gegenteil: Deutschland hat nach einem Bericht der Denkfabrik Ember im vergangenen Winter sogar zehn Terawattstunden weniger Kohlestrom produziert als im Jahr zuvor


Von den letzten drei AKWs die jetzt ausser Betrieb gegangen sind, wäre 1 Betreiber letztendlich bereit gewesen, sein AKW weiter zu betreiben. Noch im letzten Juni war unklar, ob sie überhaupt die Verlängerung stemmen können.

Die Dinger sind aus, es ist müssig, immer weiter zu jammern, dass man das eine ja hätte weiterbetreiben können. Es sind irgendwann auch nur noch politische Spielchen.

Und klar ist auch, dass auch die 17,9% der Haushaltsemissionen bis 2045 auf Null müssen, was bei Laufzeiten von Heizungen von 20-30 Jahren frühzeitig angefangen werden muss. Heizungen, die jetzt eingebaut werden, können 2045 noch laufen. Wir haben keine 20 Jahre Zeit, das ist sachlich falsch.

Es wäre wichtig, die Menschen jetzt mitzunehmen. Das gelingt aber nicht, wenn man einen Gesetzesentwurf an die BILD durchsticht und dann die Opposition in und ausserhalb der Regierung mit Lügen und Horrorszenarien Panikmache betreiben. Dies gelingt nicht, wenn man den Menschen verschweigt, dass ETS2 kommt und dass die, die sich jetzt aufgrund inhaltsleere Kampagnen und Panikmache noch fossile Heizungen einbauen.

Verantwortungsvolle und konstruktive Opposition wäre jetzt wichtig, Parteiübergreifende Zusammenarbeit, wie z.B. in Schleswig-Holstein, wo es die Zusammenarbeit von Landesregierung, Bundeswirtschaftsministerium und Kanzleramt möglich gemacht hat, dass eine grosse Batteriefabrik gegen die Verlockungen der USA (IRA) doch dort aufgebaut wird.

https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/schleswig-holstein-milliardeninvestition-in-heide-batteriehersteller-northvolt-will-fabrik-bauen/29148588.html

Ein großer Erfolg.









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Xaver08 schrieb:

wie beispielsweise Merz neulich, der behauptet, wir hätten noch Zeit...


Die unzulässige Verkürzung von Zitaten und dann noch ohne Beleg ist nicht so dolle.
Helfe da gerne aus.

"Merz betonte am Morgen in der ARD, auf dem Weg zur Klimaneutralität müssten wichtige Weichen gestellt werden. Er sehe da noch «die nächsten 20 Jahre Zeit». «Wir sprechen ja über Klimaneutralität bis zum Jahr 2045. Und selbstverständlich müssen wir da nicht anfangen, wir müssen da am Ziel sein.» Für die CDU sei die entscheidende Frage, wie man sich auf diesen Weg begebe."


https://www.zeit.de/news/2023-04/27/cdu-chef-merz-nehmen-klimaschutz-sehr-ernst
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hawischer schrieb:



Die unzulässige Verkürzung von Zitaten ....

schalt mal einen gang zurück...

das komplette Zitat macht noch deutlicher wie wenig Merz begriffen hat oder begreifen will, worum es geht.

Nicht nur, dass er behauptet, wir hätten noch Zeit, dazu versteht er nicht, dass es (wie auch schon von semperfi angeführt) um das CO2 Budget geht.

Das Verhalten von Merz zeigt auf, dass die Union einen Verzögerungsdiskurs führt, das nutzt sicherlich der fossilen Industrie aber nicht der Bevölkerung.

Es gibt ein wunderbares Paper zu diesen Strategien der Klimawandelleugnung 2.0 von 2020
https://www.cambridge.org/core/journals/global-sustainability/article/discourses-of-climate-delay/7B11B722E3E3454BB6212378E32985A7

‘Discourses of climate delay’ pervade current debates on climate action. These discourses accept the existence of climate change, but justify inaction or inadequate efforts. In contemporary discussions on what actions should be taken, by whom and how fast, proponents of climate delay would argue for minimal action or action taken by others. They focus attention on the negative social effects of climate policies and raise doubt that mitigation is possible. Here, we outline the common features of climate delay discourses and provide a guide to identifying them.
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und mittlerweile weiss man, dass es auch die Wissenschaftsabteilungen zumindest von einem Teil der fossilen Konzerne wussten und verschwiegen haben. Im Gegenteil Stimmung gegen die Informationen dazu gemacht haben, sie haben Zweifel gesät. Taktiken, die wir z.T. auch heute noch sehen, sowohl in der Politik als auch aus der Wirtschaft, wie beispielsweise Merz neulich, der behauptet, wir hätten noch Zeit...



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sehr wohl!

spitzenlose kommunikation ist absolut zu befürtworten
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gleichwohl ich davon ausgegangen bin, dass du bei deinen austeilfähigkeiten eine kleine frotzelei einstecken kannst.

darf ich davon ausgehen,  dass du diesen kommunikationsstil auch für dich in anspruch nehmen möchtest?
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Xaver08 schrieb:

das findest du in diesem neuland, dem internet. allerdings nicht komplett, die sueddeutsche zeitung hatte letztes jahr darüber berichtet.

mit relativ wenig google aufwand lässt sich das ding dann finden. hier ist es:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-csu-ampel-anleitung-1.5628327

auch wenn Du nach dem Link nicht gefragt hattest.

Danke. Nächste mal dann ohne Spitzen.
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sehr wohl!

spitzenlose kommunikation ist absolut zu befürtworten