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Xaver08

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Wenn ich mich laaange Zeit zurückerinnere, dann bin ich damals als Student auf dem Tübinger Marktplatz immer wieder "Dem Palmer" begegnet: Helmut Palmer, Vater von Boris. Der hatte da immer seinen Obst- und Gemüsestand - und einen Namen wie Donnerhall. https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article128279990/Helmut-Palmer-der-Vater-aller-Wutbuerger.html

Er war querulantisch, hat extrem polarisiert, zugleich ein begnadeter Seelenfänger mit glänzender Rhetorik. Ich hab ihn meistens gemocht, war nie langweilig, mit ihm zu diskutieren. Und Diskussionen führen und provozieren war sein Hauptzweck auf dem Markt. Ob er nebenher noch was verkauft hat, entzieht sich meiner Erinnerung.

Ein charismatischer Mann ohne Zweifel. Vielleicht macht das auch den Sohnemann etwas verständlicher.
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Danke für den Background…

Aber man kann auch ohne Rassismus polarisieren und provozieren…

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ich habe in brüssel vor einiger zeit eine tolle brauerei entdeckt. es ist (natürlich) viel belgisches bier dabei, d.h. es ist durchaus hilfreich, diese art bier zu mögen.

Es ist das Brussels Beer Project https://www.beerproject.be/en/home-page/ , wohl schon nicht mehr ganz klein, aber mit sehr gutem Bier. Als letztes habe ich das Nue getrunken, ein Farmhouse ale, barrel aged mit etwas mehr als 5%.

Gebraut in einer Kooperation mit der Kyoto Brewing company hat es Yuzu mit dabei. Ein fantastisches Bier, bei dem das Yuzu im Hintergrund für Zitrusnoten und eine leicht säuerliche Komponente sorgt.

Ich habe vom Brussels Beer Project bisher noch keins getrunken, das wirklich schlecht war. Im schlimmsten Fall fiel es bisher in die Kategorie interessant
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Schon krass wie die AfD so etwas einfach mal behauptet und nicht wenige plappern es nach, weil es gegen die CDU geht.
Das weiß jemand wie er raffiniert Stöckchen hinhält und spaltet.
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es wäre natürlich eine möglichkeit nicht über die vorgänge zu berichten, auch wenn ich mir das sehr schwer vorstelle. es ist schon etwas naiv zu fordern, dass über diese vorgänge nicht berichtet werden darf.

die andere möglichkeit wäre es gewesen, sich eine stabile mehrheit zu organisieren und dann vor dem dritten wahlgang, als klar war, was passieren wird, die notbremse zu ziehen.
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Und just macht SPON mit dem Thema ziemlich groß auf:

Joe Biden hat ein Kamala-Harris-Problem
https://www.spiegel.de/ausland/usa-warum-joe-biden-ein-kamala-harris-problem-hat-a-c34b0d7d-ba71-4218-a4c7-04e434b7767b  (leider Paywall)

Nichts groß Überraschendes: Kamala Harris war lange Zeit ziemlich abgetaucht, und wenn die Rede von ihr war, kam so allerhand Kritik an ihr hoch. Auch innerhalb des demokratischen Lagers.

Joe Biden aber scheint fest entschlossen zu sein, an seiner Vize festzuhalten. Man will KH im bevorstehenden Wahlkampf sukzessive nach vorn bringen - Zitat:

"Ein Zeichen, dass Harris bewusst aufgewertet  werden soll, ist die prominente Rolle, die sie in Bidens erstem Wahlkampfvideo spielt. Weitere gemeinsame Auftritte mit dem Präsidenten sind in Planung. Die Botschaft dahinter ist klar: Wenn Biden seiner Vizepräsidentin vertraut, können dies bei der nächsten Wahl auch die amerikanischen Wählerinnen und Wähler."

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Sie haben Trump bereits einmal geschlagen und sie sind hinreichend auf Fehler in der Vergangenheit durchleuchtet, jeder neue Kandidat müsste da erstmal durch.

Zwei gewichtige Gründe, die aus meiner Sicht aktuell für dieses Duo sprechen.
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Meinen Dank an die Tübinger Studenten, die den Nazi dann eben mit "Nazis raus!" bedacht haben.
[/quote]


Vermutlich waren es Frankfurter Studenten, denn die Gruppe stand vor unserer "Goethe-Uni"!
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Ich hätte da ein Rassisten raus als passender empfunden.

Nazis raus bedient  Ur die Erwartungshaltung Palmers
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Xaver08 schrieb:

Während hierzulande die FDP mit einer Scheindebatte über efuels, ihren Fetisch Technologieoffenheit und dem Verbrenner Deutschland lächerlich gemacht hat und falsche Signale gesetzt hat, wird in China wenig überraschend klar, wo wirlklich die Zukunft sein wird.


Es haben sich doch alle deutschen Autobauer (Außer Porsche) schon längst für die E-Motoren entschieden.
Da ist es doch völlig wumpe, ob die FDP eine "Scheindebatte" führt. Bisschen Aufregung hier und bei twitter etc. - so what?
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Sicher ned, natürlich beeinflussen solche Debatten auch die öffentliche Meinung und letztendlich den Absatz.

Mag sein, dass du vielleicht nur auf Twitter unterwegs bist, aber diese Debatte findet im echten Leben statt, du siehst das beispielsweise im von mir verlinkten Zeitungsartikel (nein, das ist kein Tweet)
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Es gibt hierzulande eine Bevölkerungsmehrheit gegen ein Verbrenner-Verbot. Da sollte man nicht nur eine einzelne Partei kritisieren dürfen, sondern muss auch mal die Bevölkerung hinterfragen, die eine solche Ignoranz gegenüber Entwicklungen in anderen Ländern noch wahrscheinlicher macht.

China hat halt viel Geld in die Entwicklung gesteckt. Letztlich ist es die Arroganz anderer Autobauer, wenn sie davon ausgegangen sind, dass das mit den günstigen und guten chinesischen E-Autos eh nicht funktionieren wird. Es ist der Preis, der gerade in China den Unterschied macht. Da hätten die Deutschen Autobauer ohnehin nur im oberen Segment mithalten können.

Lustig wird es dann, wenn diese besseren und günstigeren Modelle ihren Weg nach Europa finden und die Kunden dort auch noch Geschmack daran finden...
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zum glück darf man hierzulande kritisieren wen man möchte .

meine kritik an der fdp halte ich aufrecht, sachkritik, bezug auf mehrheiten in deutschland zum verabredeten weg der eu hätte alles zu seiner zeit vorgebracht werden können, wurde es aber nicht. im gegenzug wurde kurzfristig zum schaden der sache auf einen zug aufgesprungen, der inhaltlich nicht zielführend ist. zumal auch die marktrealitäten ganz offensichtlich andere sind.

dass bei der diskussion und auch der fülle an fehlinformationen, die kursieren, sich in umfragen dieses bild zeigt, wundert mich nicht. wenn man beobachtet, wie die springerpresse die letzten monate für die fossile lobby trommelt, ist das alles andere als erstaunlich.

wenn du die bevölkerung deutschlands kritisieren möchtest, fühle Dich frei .

die wiwo schreibt, dass es in china nicht nur der preis ist, der den unterschied macht, sondern auch die qualität:

WiWo schrieb:
Chinesen geben den Elektroautos eigener Hersteller oft den Vorzug, weil sie preiswerter oder besser oder beides sind.


teurer und/oder teuer waren deutsche autos in china eigentlich schon immer. sie waren immer schon eher im oberen preissegment angesiedelt. das alleine ist es nicht, wie auch der artikel aus der wiwo feststellt.
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Die Wirtschaftswoche zeichnet ein deströses Bild der Rolle der deutschen Automobilhersteller in China, die lange Fokussierung auf Verbrenner und der zu späte und viel zu langsame Start mit Elektroautos (verknüpft mit dem Fokus auf Luxussegment und viel zu schwere Kisten) scheint dazu zu führen, dass deutsche Autos, die lange Zeit in China hoch angesehen waren, einen immer größeren Bedeutungsverlust erleiden.


https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/deutsche-autoindustrie-in-china-das-ist-der-anfang-vom-ende-fuer-deutschlands-autobauer-in-china/29105820.html

Während hierzulande die FDP mit einer Scheindebatte über efuels, ihren Fetisch Technologieoffenheit und dem Verbrenner Deutschland lächerlich gemacht hat und falsche Signale gesetzt hat, wird in China wenig überraschend klar, wo wirlklich die Zukunft sein wird.

Nach der Solar- und Windenergieindustrie könnte das der nächste Deindustrialisierungsschritt in Deutschland sein, bei dem mit bedingt durch falsche politische Weichenstellungen ein Industriezweig in Deutschland hops geht. Ich lese bisher regelmässig in Tests, dass deutsche Elektroautos technologisch oben mitspielen könnten, es scheint aber wohl zu sein, dass sie noch den falschen Fokus setzen. Es bleibt zu hoffen, dass sie die Kurve noch bekommen.

In der Zwischenzeit sind in China auch Batterieseitig die nächsten Technologiesprünge passiert, die ersten Natriuminonenbatterien gehen in Serie und der Batteriehersteller CATL hat eine Batterie rausgebracht, die die Energiedichte fast um den Faktor zwei erhöht. So wie ich es gelesen habe, geht das dann sogar Richtung Luftfahrt.
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SemperFi schrieb:

Dann nenne doch bitte das Jahr, in dem wir Nettoimporteur von Energie waren, auf denen sich deine Annahme stützt.

(habe ein "e" entfernt, obwohl ich es an der Stelle wirklich passend fand)

So schwer sollte der Absatz, den ich schrieb, nicht zu verstehen gewesen sein. Offenbar war er das aber doch, das tut mir leid. Kurz auf den Punkt: "könnte mir für die Zukunft ..." und "wann waren wir ..." besteht kein Zusammenhang.  

Bei Interesse kann man den Absatz aber auch gerne noch einmal lesen:
"Ich könnte mir für die Zukunft vorgestellt haben, dass schwarz-gelb weiterhin, für einen begrenzten Zeitraum, eigenen Atomstrom erzeugen lassen würde. Um nicht Gefahr zu laufen, dass wir entweder länger und mehr Kohlestrom benötigen oder verstärkt auf importierten Strom (u. A. Atomstrom aus Nachbarländern) angewiesen sein werden, wäre das ggf. eine Vorgehensweise, ..."

Auf die gigantische Menge Gas, die wir aufgrund der vermeintlichen Überdimensionierung zur Verfügung haben (und weiterhin haben werden), gehe ich nicht weiter ein. Darüber kann man dann auch irgendwann einmal in einem anderen Thread den Austausch suchen.      

Ob wir die selbstgesteckten Energieziele erreichen, entscheidet sich sowieso erst in den kommenden Jahren. Ohne Speichertechnologie, die wir (wegen Dummheit, Schlafmützigkeit, Ignoranz, Kosten, oder aus welchem Grund auch immer!?) nicht zeitnah genug haben werden, kann es m. E. sowieso nicht klappen. Hierzu gab es eben auch einen informativen Beitrag im ZDF (nicht so beeindruckend auf mich wirkend, wie der gestern verlinkte ARD-Bericht zum Atomausstieg, aber durchaus auch empfehlenswerte 28 Minuten): https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-fehlende-stromspeicher---floppt-die-energiewende-100.html  
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Meines Wissens brauchen wir lt Aussagen der Netzbetreiber ab ca 80% regenerative nennenswert Speicher. Das geht dann zwar schnell, aber sind noch ein paar Tage. Zudem auch Speicher zugebaut wird.

Er wird notwendig sein, aber meinem Eindruck wird der Bedarf in den Medien teilweise höher geschrieben als tatsächlich notwendig, das gilt aber nicht pauschal.

Du hattest auf schwarz gelb gehofft, für eine Lösung der Energiethematik, Dürr von der FDP hat gestern eindrucksvoll seine Ahnungslosigkeit zur Schau gestellt, nachdem sich Stark Watzinger in Sachen Kernfusion bereits nachhaltig blamiert hatte, hofft Dürr auf einen Anteil der Kernfusion zur Lösung der Klimakrise. Es ist ein Trauerspiel auf welch populistischer Klaviatur diese Partei spielt. Ihr scheint der Ernst der Lage nicht bewusst zu sein
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Landroval schrieb:

(u. A. Atomstrom aus Nachbarländern)

Erinnere ich mich richtig, dass das Stromnetz des größten Atomstaats in Europa, Frankreich, nur deshalb nicht kollabiert ist, weil vor allem Deutschland massiv Strom geliefert hat diesen Winter?
In diesem Sinne: wovon sprichst du da eigentlich?
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Ja, Du erinnerst Dich richtig.

Das Märchen, dass D Atomstrom aus F importiert, weil wir nicht genug erzeugen ist falsch.

Selbstverständlich fließt im Rahmen des europäischen Netzes temporär auch Strom aus F nach D, wie sollte das auch anders sein.

D ist seit Jahren Nettostromexporteur, diese Märchen hören trotzdem nicht.

Wenn Europa nicht das französische Netz stabilisiert hätte, wären dort spätestens im Winter die Lichter ausgegangen. Die Situation wird sich vermutlich mit den neu aufgetretenen Defekten auch nicht wirklich verbessern. Leider, um F zu stützen wurde in D massiv Fossil Strom erzeugt.
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Ich bleibe dabei, dass ich persönlich den Atomausstieg für richtig halte, bin aber aus Gründen des Klimaschutzes und der Versorgungssicherheit für eine befristete Verlängerung der Laufzeiten

Und ich nehme nicht für mich in Anspruch mich im Besitz der Wahrheit zu wähnen, darum interessiert mich der Blick über den deutschen Gartenzaun in die Welt um zu sehen, wie andere Länder die Frage bewerten und entscheiden. Diese Ansichten zu negieren halte ich für falsch.

Im Forum hier vertrete ich eine Mindermeinung, daher fällt das sicher mehr auf. Auf persönliche Angriffe reagiere ich nicht mehr.
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hawischer schrieb:

Ich bleibe dabei, dass ich persönlich den Atomausstieg für richtig halte, bin aber aus Gründen des Klimaschutzes und der Versorgungssicherheit für eine befristete Verlängerung der Laufzeiten


Wie soll das gehen? Wo kommt das Personal her? Dann stehen die drei Dinger ja erstmal dicker Daumen 1,5 Jahre.

Reparaturen (bspw Isar2), seit 14 Jahren keine große Sicherheitsüberprüfung mehr etc.

Das verursacht alles massiv Kosten für die die Betreiber nicht mehr einstehen wollen.

sollte man das Geld nicht sinnvoller anlegen? Das muss ja auch einigermaßen effizient geschehen.

2011 hat Söder mit seinem Rücktritt gedroht, wenn der Ausstieg nicht bis spätestens Ende 2022 fixiert wird.
Das fixe Enddatum ist ungeschickter als die Reststrommemgen, die unter Rot-Grün vereinbart wurden, damit hätte es Flexibilität gegeben.

Aber schon 2011 war klar, dass jedes Abschalten eines AKWs kurzfristig zu einem Anstieg der fossilen Verstromung führen wird. Trotzdem hat sich Schwarz-Gelb damals für den Ausstieg entschieden und ich glaube 8 AKWs abgeschaltet.

Auch 2019/2020 als die Union noch in Regierungsverantwortung war, hat sie sich damit gebrüstet, dass sie es war, die den Ausstieg beschlossen hat und keine Anzeichen erkennen lassen, die verbliebenen 6 weiterzuvertreiben. Damals war aus meiner Sicht rein organisatorisch der Point of no Return.

Söder hat 2011 argumentiert, dass der Weiterbetrieb der AKWs den Zubau der regenerativen behindert.

An diesen ganzen Fakten hat sich aus den Blickwinkel des Klimaschutzes seitdem nichts geändert.

Aus Klimaschutzgründen ist der Flip der konservativ und liberalen Blase nicht zu erklären. Rein faktisch hat sich seit 2011 u d 2019 da nichts geändert.

Versorgungssicherheit? Entgegen der Aussagen der Fachleute wie der BNA wurde Panikmache in Richtung Blackouts betrieben. Ich vermute, das wird bald wieder losgehen. Aber D hat massive Überkapazitäten, die auch diesen Winter nicht ausgelastet werden. Dafür werden AKWs nicht gebraucht. Zumal sie jetzt so oder so für ca. 1,5 Jahre vom Netz müssten.
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Hier sind ein paar Beiträge verschwunden. Gründe dafür sind Polemik, Provokation bzw. etwas unterkomplexe Darstellung eines weitaus komplexeren Themas ohne Quelle bzw. lediglich eines bei Verlinkung schon hinter einer Paywall verschwundenen Zeitungsartikels

Bitte haltet Euch doch an die NQ. Danke
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Die Friedrich Naumann Stiftung zitiert Walter Scheel mit den Worten


Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe der Politiker ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen.


https://www.freiheit.org/de/walter-scheel-16-unerhoerte-reden-aus-den-jahren-1966-bis-1979

Von allen aktuell relevanten Parteien scheinen einzig die Grünen diesen Leitspruch zu berücksichtigen, so dass die brennenden Themen der Gegenwart fälschlicherweise als grüne Themen und nicht gesellschaftsrelevante Themen wahrgenommen werden.

FDP, Union oder SPD setzen den ersten Teil um, die Grünen versuchen sich am zweiten.

Wieviel FDP sich wirklich durchgesetzt haben wird, wird sich zeigen. Sie zeigt jetzt zumindest offen, welche Interessen sie vertritt. Die Äußerungen Lindners zur Verantwortung Wissings, bei der er klare Talking Points der fossilen Konzerne übernimmt, ist eindeutig und wäre, wenn sie den Klimaschutz vorantreiben wollen würden, ja auch ein klares Eingeständnis des Versagens der Politik

Dafür dass die Grünen soviel Gegenwind haben tut sich aber noch sehr viel.

Verbrenner aus
Beschleunigung Zubau Erneuerbare
Ende der Kernenergie
Gebäudeenergiegesetz

Die Hoffnung stirbt zuletzt
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ich habe mal die Heizungsthematik mit einem Antwortbeitrag in den Energiewendethread verlagert. Bitte führt die Diskussion zu diesem Thema dann dort weiter, zum Verkehr natürlich weiterhin hier.
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ich führe die diskussion zur heizungsthematik hier fort, in den thread zum verkehr passt es nur suboptimal.

die diskusion bei anne will kam mir äussert sachorientiert vor, eher selten bei solchen themen in der letzten zeit.

ärgerlich ist allerdings, dass die diskussion den anschein erweckt, als würden wir uns im luftleeren raum befinden.

schon der koalitionsvertrag hat dieses jetzt verabschiedetet gesetz vorgesehen, habeck setzt letztendlich den von der ampel im koalitionsvertag vereinbarten plan um, überraschend ist das nicht.

anders als jetzt gerne kolportiert, ist das gesetz bisher neutral aufgesetzt, neu installierte heizungen müssen zu 65% mit erneuerbaren versorgt werden. Fernwärme auf Basis von regenerativen oder alle möglichen Spielereien auf der Basis von Wasserstoff etc. sind in diesem Rahmen selbstverständlich möglich. Auch eine Hybridheizung wie die Kombi von Gas und Wärmepumpe sind kein Problem, weshalb die Aussage, Gasheizungen wären verboten Quatsch sind.

Aber, wie Habeck bereits bei Antritt verkündet, hat das BMWK eine Bestandsaufnahme der Situation gemacht.

Sprich es wurde eine Bewertung des Istzustandes bezüglich Status der Technologien, Entwicklungsoptionen, Klima (Status, nowendiger Reduktionspfad) etc. gemacht (Gebäudestrategie Klimaneutralität 2045).

Der Weg zur Klimaneutralität 2045 ist möglich, allerdings recht steil, weil die letzten Jahre zu wenig gemacht wurde. Ein steiler Pfad bedeutet allerdings auch schnell zu sein.

Fazit der Studie schrieb:

Klimaneutraler Gebäudebestand ist mit verfügbaren Technologien erreichbar

Auf Basis dieser Auswertungen haben wir und unsere Partner ein qualitatives Zielbild entwickelt, mit dem der Gebäudesektor Klimaneutralität bis 2045 erreichen kann. Die Zentrale Erkenntnis dieses Prozesses: der Handlungsdruck ist groß und der Spielraum bei der Umsetzung mittlerweile recht klein – insbesondere für Zwischenziele 2030. Grund hierfür sind zu geringe THG-Einsparungen in den vergangenen Jahren.


D.h. es geht darum jetzt vorhandene Lösungen schnell zu nutzen, dazu gehören hauptsächlich Wärmepumpen und enegetische Modernisierung. Weiterhin wird auf Wärmenetze gesetzt, sprich bestehende Fernwärmenetze auf Klimaneutralität umrüsten und wo technisch und zeitlich möglich und sinnvoll ausbauen.

Holz solle eine untergeordnete Rolle spielen, wegen eines Mangels an Nachhaltigkeit und vermutlich auch wegen der Luftverschmutzung. Zum Einsatz solle es primär da kommen, wo man Wärmepumpen, Hybridsystem oder Fernwärme nicht sinnvoll einsetzen könne.

Wasserstoff ist aufgrund des hohen Strombedarfs und der hohen technischen Anforderungen keine Lösung, die favorisiert werden solle. Auch hier ist es wieder komisch, dass Vertreter der These man könne nicht genug Strom erzeugen, um CO2neutral zu werden, mit Wasserstoff Lösungen favorisieren, die besonders viel Strom verbrauchen.

Das Projekt wurde von diversen Forschungsinstituten betrieben, Prognos hat die Arbeiten koordiniert:

https://www.prognos.com/de/projekt/gebaeudestrategie-klimaneutralitaet

Der Plan ist klar, gut strukturiert und damit gälte es sich jetzt auseinanderzusetzen. Anstelle dessen werden auf der Basis von Technologieoffenheit Floskelwolken gebildet und Ruprecht Polenz setzt unter jedem Tweet zum Thema, dass man ja bei Wärmepumpen zwingend eine Fussbodenheizung bräuchte.

Dabei wäre jetzt zu diesem Zeitpunkt eine konstruktive Diskussion wirklich hilfreich.

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@Verkehr/E-Mobilität
Aber wenn die Technologie doch so voranschreitet (Bin 100% bei Dir, auch wenn es mich zuweilen etwas verwundert, welche Technologie voranschreitet und welche nicht ) was soll jemanden motivieren auf eine Technologie zu setzen, die in 12 Jahren "viel zu teuer sein wird" wie immer wieder zu hören ist?
Alle Probleme bei der E-Mobilität werden demnächst gelöst sein, die (fast) komplette deutsche Autoindustrie hat sich schon länger auf diesen Pfad begeben - für was brauchen die unbedingt Planungssicherheit?

Ich sehe das Vorgehen der FDP ja durchaus auch kritisch, aber ich frage mich tatsächlich welches Risiko da jetzt herrscht, wenn doch alles ganz klar gegen die eFuels beim PKW spricht, praktisch kein Autokonzern es will und es viel zu teuer sein wird. Irgendwie scheinen mir da doch eher Reflexe gegen die Partei anzuspringen, als wirklich ein Riesenproblem zu bekämpfen.
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das risiko scheint relativ gering, das stimmt.

nichtsdestotrotz besteht das risiko, dass sich darauf ausruhend, dass es ja die (so wie allgemein suggeriert wird) die bezahlbare alternative gibt, bei der man sich nicht ungewöhnen muss, zuviele menschen zu lange noch verbrenner kaufen.

am ende sind es die menschen, die dann die gelackmeierten sind, weil man ihnen heute eingeredet hat, dass es auch in zukunft noch einen bezahlbaren verbrenner gibt.

freuen tun sich die mineralölkonzerne und der staat wird wieder in irgendeiner form eingreifen müssen, wenn wie absehbar, falls die co2 abgaben steigen und efuels wie zu erwarten ist nicht günstig werden oder nur im geringen umfang zur verfügung stehen, die kosten für den verbrenner massiv steigen.

hier berichtet der guardian über so ein szenario:
https://www.theguardian.com/world/2023/mar/22/germanys-e-fuel-eu-loophole-could-mean-135bn-more-litres-of-petrol-burnt

technologieoffenheit ist wichtig, solange es nicht zur floskel verkommt. in jedem entwicklungsprojekt gibt es einen zeitpunkt, an dem man sich für einen lösungspfad entscheidet, man kann sich nicht bis zum ende alle optionen offen halten. das wäre jetzt aufgabe der politik gewesen.
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Wissing gestern im heute Journal vollkommen hilflos wirkend.
Furchtbar uninspiriert.
https://twitter.com/heutejournal/status/1638647820340326400?t=2CQohBLWfCZyieKQnwC1eQ&s=19
Wie ein Automatenmensch.
Technologieoffenheit jetzt schon Kandidat für das Unwort des Jahres.
Dagegen ein bisschen was zur Sache hier:
https://twitter.com/NurderK/status/1638682674318409729?t=R_rJh-rCidGPltNjjx3SJA&s=19
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Technologieoffenheit im Sprech derjenigen, die es im MOment nutzen, bedeutet sich alles so lange wie möglich offen zu halten.

Das ist aber nicht Aufgabe der Politik, Politik muss auch Entscheidungen treffen und Rahmenbedingungen vorgeben, so wie es die Automobilindustrie sogar schon vor 1,5 Jahrzehnten gefordert hat.

Das aktuelle Drama der FDP wird zum einen der katastrophalen innenpolitischen Lage geschuldet sein, zum anderen wird es auf Lobbyarbeit der Mineralölindustrie zurückzuführen sein, denn die werden davon profitieren, dass es in 15 Jahren noch mehr Verbrenner gibt als nötig.

Es ist ja hinreichend paradox, dass auf der einen Seite nach einer Spritpreisbremse geschrieen wird, auf der anderen Seite jetzt aber ein harter CO2 Deckel mit der entsprechenden CO2 Bepreisung. Was das mit den Spritpreisen machen wird, kann man sich an 1 Finger abzählen. Dass Efuels keine bezahlbare Alternative sein werden auch.

Es gab eine Studie des PIK aus Potsdam, die (wenig überraschend) zum Schluss gekommen ist, dass mittelfristig nicht ausreichend oder gerade genug Efuels in D  zur Verfügung sein werden, um die notwendigen Bedarfe (Schiffsverkehr, Industrie, Luftfahrt) zu bedienen. Da bleibt nichts für Verbrenner.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/verbrenner-aus-e-fuels-101.html

Wer Deindustrialisierung und Festhalten an fossilen Brennstoffen will, hängt sich an efuels. Es ist richtig, dass die Politik hier in Vorleistung geht und eine Entscheidung trifft. Moralisch möchte ich es nicht werten, aber bei der aktuellen Gewinnsituation der Mineralölindustrie (Rekordgewinne im letzten Jahr), ist es finanziell nachvollziehbar, dass Lobbyarbeit gemacht wird, um weiterhin fossile Brennstoffe bzw. so lange wie möglich verkaufen zu können.

Dass die Mineralölindustrie wider besseren Wissens das Zeug unters Volk bringt, hat ja Tradition. Ob man sich als Politiker vor diesen Karren spannen lässt, muss jeder mit seinem eigenen Gewissen ausmachen.

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so richtig harmonisch ist es in der Ampel Koalition wohl derzeit nicht. Angesichts der Themen und der Unterschiedlichkeit einzelner Parteien (Grüne vs FDP) wundert mich das nicht

https://www.faz.net/aktuell/politik/streit-in-ampel-koalition-volker-wissing-antwortet-robert-habeck-18769337.html

dass Kubicki Selbstkritik äußert nach seiner Entgleisung ggü Habeck (Putin Vergleiche) ist ja schon mal was

https://www.morgenpost.de/politik/inland/article237962053/Nach-Putin-Vergleich-Kubicki-entschuldigt-sich-bei-Habeck.html
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sonderlich bemerkenswert finde ich das nicht... das war einkalkuliert

ich halte Kubicki für clever genug zu wissen, was er da tut.
es geht um kalkulierte grenzverschiebung des diskurses und sticheln gegen die ampel.
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Vael schrieb:

Joah, müssen sie halt genug Flüsse finden, die noch nicht am Austrocknen sind.

       

Der Hinweis ist begründet. Deswegen sind die Franzosen wohl auf den Gedanken gekommen, verstärkt Küstenstandorte auszubauen, z.B. Flamanville in der Normandie. Da bauen sie schon "ewig" und haben ein riesiges Kostenproblem.
Es scheint in Frankreich aber keinen starken Widerstand zu geben, der einen Atomausstieg anstrebt.
Das ist speziell bei den Anhängern der Grünen deutlich.
"Laut einer am 3. November veröffentlichten Elabe-Umfrage für Les Echos, Radio Classique und das Montaigne-Institut nimmt die Ablehnung der Kernenergie bei den Anhänger:innen der Grünen tatsächlich ab.
Unter den Anhänger:innen der Partei befürworten 49 Prozent die Entwicklung neuer Kernkraftkapazitäten, um die Stilllegung alternder Reaktoren zu kompensieren..."
"Unter den Anhänger:innen der Grünen sind 75 Prozent der Meinung, dass die Kernenergie eine Garantie für die „Unabhängigkeit“ ist, im Vergleich zu den 54 Prozent, die das noch im November letzten Jahres glaubten."

Also genau umgekehrt wie bei uns. Mit dem Argument der Unabhängigkeit werben wir für die erneuerbaren Energien.

https://www.euractiv.de/section/energie/news/das-dilemma-der-franzoesischen-gruenen-waehler-sind-weitgehend-pro-atomkraft/


https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kernenergie_in_Frankreich#/media/Datei%3ANuclear_power_plants_map_France-de.svg

Soll alles kein Argument sein, hierzulande den Atomausstieg zu kippen. Ich finde es nur erstaunlich, wie andere Gesellschaften in unserer direkten Nachbarschaft, so ganz anders "ticken" und in einer EU-Gemeinschaft sollte man sich damit beschäftigen.
Deswegen hat Xaver durchaus recht auf die Störfälle hinzuweisen und ich ergänze es nur mit den Reaktionen von Politik und Gesellschaft.
Nur als Hinweis, um keine gern gepflegten Missverständnisse zu provozieren
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An Küsten AKWs zu bauen klingt in Zeiten des Klimawandels und damit steigenden Meeresspiegels nach einer fantastischen Idee… 🤦
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Vor etwas mehr als 3 Jahren begann auch meine Statistik. So richtig spannend ist sie wie gesagt derzeit nicht mehr, aber zumindest die Todeszahlen und Intensivpatientenzahlen sind ja brauchbare Anzeichen dafür, dass immer noch genug Menschen an Corona sterben oder stark leiden. Die Intensivpatientenzahlen sind noch leicht steigend, die Todeszahlen stagnierend. Die Fallzahlen dürften ab dieser Woche bzgl. "Trend" wieder brauchbarer werden, weil die Effekte der Test-Änderung zu Monatsbeginn rausfallen...



Ach übrigens... Hatte ja mal meine Kollegin erwähnt, die bekennende Impfgegnerin und Corona-Relativiererin war/ist und Corona als "normalen Infekt" abgetan hat (auch, als sie es Ende November dann erwischt hat). Sie hat nun diagnostiziertes Long Covid mit Dauerhusten und Kopfschmerzen, bekommt Cortison-Spray usw. und hat heute mir tief in die Augen geschaut und gesagt, dass Corona definitiv nicht zum Spaßen ist und sie nur hofft, dass das irgendwann wieder besser wird. Einerseits ist das irgendwie Karma, andererseits tat sie mir heute auch erstmals wirklich leid und ich hoffe, dass es ihr bald besser geht. Einsicht sollte belohnt werden.
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Werner schrieb:

Die Fallzahlen dürften ab dieser Woche bzgl. "Trend" wieder brauchbarer werden, weil die Effekte der Test-Änderung zu Monatsbeginn rausfallen...


Bei unter 1000 pcr Tests den Tag, die wir mittlerweile haben, habe ich Zweifel, dass sich da noch was brauchbares ablesen lassen wird, es wird immer mehr ein stochern im Nebel
https://www.coronawarn.app/de/analysis/