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Xaver08

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es gibt zu wenig windstrom und zu wenig stromleitungen in den süden deutschlands. der ausbau von windenergie und der leitungen hinkt den notwendigkeiten deutlich hinterher.

die konsequenz ist, dass regelmässig teurer redispatch notwendig wird, wie aktuell wieder passiert, dass im norden windenergie abgeregelt wird und im süden kohlekraftwerke hochgefahren werden.

das sind teure massnahmen, die aktuell von der allgemeinheit getragen werden, d.h. die kosten werden nicht dort umgelegt, wo sie entstehen. schon länger sind deshalb verschiedene preiszonen in deutschland im gespräch, der strom wäre dann in den preiszonen im süden teurer als im norden

der bayrische rundfunk berichtet jetzt, dass die eu druck macht, dass deutschland an dieser stelle aktiv wird, er titelt, muss bayern bald mehr für strom bezahlen, was wohl am ende die konsequenz wäre.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/neue-preiszonen-muss-bayern-bald-mehr-fuer-strom-bezahlen,TTJI1C6

das könnte eine weitere anregung sein, den zubau er regenerativen weiter zu forcieren, auch wenn die phasen, in denen die strompreise auseinanderklaffen, eher kürzer sein werden.
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Priorität 1 hat jetzt zur Homogenisierung der Zubau von Windenergie im Süden und der Netzausbau, der lange Zeit von Seehofer und Söder zugunsten von Gas blockiert wurden.

Der Merkur berichtete.
https://www.merkur.de/politik/bayern-gas-krise-wie-die-csu-stromtrassen-kampf-91690669.html


Auch der CSU nahe Verband der bayrischen Wirtschaft kritisiert die Pläne der bayrischen Regierung massiv, ungewöhnlich da die beiden sich sonst eher nahestehen

https://www.merkur.de/wirtschaft/windkraft-ausbau-vbw-bayern-zoff-bayerische-wirtschaft-kritik-10h-abstand-staatsregierung-freistaat-soeder-muenchen-91231657.html

Anfang 2022 berichtete der Merkur


Bei der Versorgungssicherheit sind wir, was die Frage der Netze angeht, wirklich in einer sehr, sehr kritischen Bewertung“, sagte Studienautorin Almut Kirchner. Deswegen favorisiert auch die vbw den Ausbau der Windkraft.


Vielleicht passiert dort und in BW endlich etwas.

Der Einbruch in der PV 2013 ist wie der Zustand des Zubaus an Windenergie in Bayern durch Änderungen im Regelwerk verursacht, allerdings durch Vorgaben vom Bund. Altmeier hat damals die Vergütung gekappt, den Zubau abgewürgt und die deutsche Solarindustrie plattgemacht.

Hoffen wir, dass der Süden verstanden hat, dass PV alleine nicht reicht, sondern Windenergie und Netzausbau dazugehören.

Sonst wird es weiterhin heißen

Merkur schrieb:

Von Bedeutung für Bayern ist vor allem die Frage der Versorgungssicherheit, da die heimische Stromerzeugung den Bedarf nicht mehr deckt.
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Wenn man den Zubau an Photovoltaik betrachtet, sind wir mittlerweile endlich wieder auf dem Niveau von 2012 angekommen,

10 Jahre hat es gedauert, die Altmeierdelle zu überwinden und hat D die Solarindustrie gekostet.


Unter dieser Überschrift, etwas weiter unten
Politik bremst PV-Sektor drastisch aus - Tausende Arbeitsplätze gehen verloren


Findet sich bei diesem Link eine Grafik des Zubaus an PV
https://www.solarbranche.de/ausbau/deutschland/photovoltaik
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FrankenAdler schrieb:

Ich frage mich schon, an welcher Stelle man die ukrainische Führung dann auch bereit ist, mit der Realität in Kontakt zu bringen um die immer größer werdende Gefahr einer Eskalation einzudämmen.


Die Realität ist, dass aufgrund der letzten 11 Monate ein Beleg für eine größer werdende Gefahr einer Eskalation ausgeblieben ist. Seit 11 Monaten lese ich tagtäglich, dass es eskaliert und wenn ich dann die Situation mit den ersten Wochen des Krieges vergleiche, frage ich mich ernsthaft, ob es diese Gefahrensteigerung gibt oder einfach nur eine subjektive Wahrnehmung von Menschen ist, die einfach Angst haben.

Gestern war ja der Link gepostet worden, wo jemand von den Linken schon von der Gefahr der Eskalation vor einem Jahr geredet hat, weil wir der Ukraine Helme geschickt haben. Vermutlich ist Putin dann kurz danach davon provoziert einmarschiert.

Was hat sich geändert? Die Kriegsparteien erhöhen den Einsatz qualitativ und quantitativ, weil es mit den jeweiligen Zielen nicht klappt. Auf jeden Schritt folgt ein Gegenschritt. Wir sind längst Unterstützer der Ukraine. Was soll denn Putin machen? Uns angreifen? Mal wieder drohen (gähn)? Putin plant bestimmt schon längst eine erneute Offensive von Belarus aus. Egal, was wir liefern.

Ich frage mich ja, was passieren würde, wenn Putin wirklich die Macht über die Ukraine gewinnt, abertausende Menschen zusätzlich sterben, unterdrückt werden, gefoltert werden. In wie weit können sich dann die Menschen, die jetzt aus Angst vor Eskalation nicht qualitativ den Maßnahmen der Gegenseite antworten wollen, dann in den Spiegel schauen?
Warum sollen nur die sich hinterfragen, die mehr Waffen fordern, was ihr Verhalten zum Fortgang negativ beitragen könnte? Ein Nichtliefern könnte ebenfalls dazu beitragen.

Ich bin immer noch ein wenig traumatisiert von den ersten Wochen des Krieges, habe damals einen Depressionsschub gehabt und Panik. Ich hatte Angst. Wirklich. Permanent war die Rede von Atomkrieg, dass die NATO reingezogen wird usw. , dass Russland Chemiewaffen und taktische Atomwaffen einsetzt, dass die Ukraine schnell fällt. Das meiste ist nie eingetroffen. Mittlerweile ist dieser Krieg ein Stellvertreterkrieg, bei dem beide Seiten wissen, wo rote Linien sind. Und die Lieferung von Kampfpanzern ist ganz sicher noch nicht die rote Linie.

Aber ich gehe davon aus, dass Putin irgendwas in nächster Zeit an Offensive tun wird, was er auch sonst getan hätte, aber dann in Zusammenhang mit der Panzerlieferung hierzulande gebracht wird. Ich wüsste nur zu gerne, ob nicht mancher Politiker, der sich da dann mit "wir haben es gewusst. Wir sind schuld daran" nicht auf der Gehaltsliste steht an anderer Stelle.
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Dass es nicht zu einem Nuklearkrieg eskaliert ist, heißt nicht, dass die Eskalationsgefahr nicht trotzdem gestiegen ist.


Dh dass das Risiko einer Eskalation zwar gestiegen ist, aber natürlich immer noch gering ist, wird das in der Risikoabschätzung mit den potentiellen Folgen einer Eskalation gefaltet, wird das merkbar.

Sowenig Panik da hilfreich ist, sowenig ist es richtig das gestiegene Eskalationsrisiko zu negieren.

Schwarz/Weiß Denken funktioniert hier nicht.

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hawischer schrieb:

Schönesge schrieb:

Da wo andere noch erwägen müssen, hat der Blockierer schon entschieden:

Empfehlenswerter F.A.Z. Beitrag: Auch Niederlande erwägen Kampfpanzer-Lieferungen an Kiew
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/auch-niederlande-erwaegen-leopard-lieferungen-an-die-ukraine-18627054.html?GEPC=s9

Liegt bestimmt an Klingbeil...

Gut möglich, dass er Scholz überzeugt hat und damit die Ampel gerettet hat.
Hätte das Kanzleramt nein gesagt, wer weiß was die Grünen und die FDP gemacht hätten. Klein beigeben und das Gesicht verlieren?



Oder es gab bis vor kurzem niemanden, der Kampfpanzer ernsthaft liefern wollte und Deutschland wollte nicht allein dastehen...

Was du dir alles zurecht legst, ist schon erstaunlich.
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Schönesge schrieb:

Was du dir alles zurecht legst, ist schon erstaunlich.

Es gibt einen ruhigen Kommentar in der Zeit, der die Unwissenheit der meisten Diskutanten hervorhebt

https://www.zeit.de/politik/2023-01/panzer-debatte-leopard-ukraine-olaf-scholz-aussenpolitik

Es geht um eine internationale Einordnung, die angebliche Isolation Deutschlands, es wird darauf verwiesen, dass andere Nationen sich fast wortgleich wie D äussern und und und

Zeit schrieb:


Die Debatte über den Leopard-Panzer ist wenig informiert, dafür aber umso stärker ideologisiert. Angebrachter wäre es, beim Urteilen eine gewisse Demut walten zu lassen.
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hawischer schrieb:

Nach monatelanger Debatte hat sich Kanzler Scholz durchgerungen, Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Auch die Verbündeten wollen offenbar mitziehen. Aus den USA könnten Abrams-Panzer kommen.



Vielleicht hat ja Satz 1 etwas mit Satz 2 zu tun, so dass sich Kanzler Scholz gar nicht zu einer Entscheidung "durchgerungen" haben könnte, sondern es vielmehr jetzt zu einer Abstimmung innerhalb der (wesentlichen) Allianz gekommen ist.

Oder es gab tatsächlich eine monatelange Debatte, aber der Blockier Deutschland wollte einfach nicht und hat im Alleingang die ganze Welt aufgehalten. Da kann ja jeder für sich entscheiden, was realistischer ist

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Das ist die realistischere Variante…
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Wie schlecht müssen die vorherigen Berechnungen gewesen sein, wenn die jetzigen Zahlen 2,5 mal so hoch sind. Solche Differenzen, dann noch in die Richtung, das ist doch Futter für jeden Klimamaßnahmen-Gegner und Tempolimit-Hasser für gewisse "Theorien"
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was konkret meinst du mit schlecht? die letzte studie ist als kurzstudie gelabelt, die beschreibung des vorgehens wirkt sehr vereinfachend.

schon wenn man den von tafelberg verlinkten beitrag der tagesschau liest, wird klar, dass was im berechnungsverfahren geändert wurde.

ich habe mir die studie jetzt nicht komplett durchgelesen, aber ein paar Seiten zur Methodik überflogen, da wird schnell klar, dass man bei dieser Studie mit genauerer Methodik vorgegangen ist.
hier findet sich die studie: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/479/publikationen/texte_14-2023_fluessiger_verkehr_fuer_klimaschutz_und_luftreinhaltung.pdf

so ein vorgehen ist nicht unüblich, wichtig ist die nachvollziehbarkeit und die scheint aus meiner sicht gegeben.

und was hätten sie denn jetzt machen sollen? klar, wäre es schöner gewesen, man hätte gleich diesen weg gewählt, hat man aber nicht und unüblich ist sowas auch nicht, soll man denn jetzt die daten nicht veröffentlichen nur weil sich ein paar wissenschaftsferne tempolimithasser von der studie getriggert fühlen könnten, weil ihnen die ergebnisse nicht passen oder ihnen die methodik wissenschaftlichen arbeitens nicht geläufig ist?
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Xaver08 schrieb:

Das klingt sehr unplausibel, wo kommt das denn her? Kannst du bitte die Quelle verlinken?

Ja, das habe ich mir auch gedacht. Was so alles "gerechnet" wird, der Hinweis von Werner ist wohl begründet.
Das genaue Zitat:
"Nimmst du Stein aus Fernost, erzeugst du pro Quadratmeter 72 Kubikmeter Treibhausgas.“ Fünfzehn Steinfrachter emittierten zusammen mehr Kohlendioxid als alle 760 Millionen Pkw weltweit."
https://m.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/hammer-gestein-geschichte-und-geologie-des-granits-18613256.html
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das schöne am rechnen ist, dass man es nachrechnen kann Es geht ja dabei los, dass der vernünftige Bezug fehlt... ein Quadratmeter eine Fläche soll eine gewisse Menge Treibhausgase erzeugen... das ist nicht so ganz sauber definiert. Dann fehlt der Vergleich.... Da kann der Bullshitsensor schon aktiv werden

Zur Plausibilitätsbetrachtung:

der Schiffsverkehr verursacht weltweit ca. 3% der Treibhausgasemissionen:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/schifffahrt-klimaziele-co2-ausstoss-101.html

Das verursacht etwa eine Milliarde Tonnen CO2 jährlich, also rund 2,5 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen. Wäre die internationale Schifffahrt ein Land, würde sie im Ranking der größten CO2-Emittenten auf Platz sechs stehen.


Die Strasse liegt lt. statista bei ca. 18% der weltweiten Emissionen (Stand 2019), PKW - Verkehr soll dabei einen Anteil von ca. 60% haben. Damit stehen dann

12% der Treibausgase durch PKWs den 3% Treibhausgasen durch Schiffsverkehr entgegen.

Das passt nicht zu der von Dir kolportierten Zahl.

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Kostenverteilung sicher auch…
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Die Ukraine spricht davon, dass sie kurzfristig 200, mittelfristig 300 Panzer brauchen, dass es einen Effekt hat
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Ich habe am Wochenende einen Artikel über "Granit" gelesen. Dort wurde berichtet, dass seit etlichen Jahren, der meiste Granit, den wir in Deutschland verbauen aus China per Schiffstransport geliefert wird.
Es wurde berichtet, dass die CO2-Emmisionen von 15 Granit-Schiffen von China nach Europa höher sei als die Emmisionen sämtlicher Autos auf der Welt.
Was auch immer jemand mit dieser Info anfängt, es ist phantastisch, was alles gerechnet werden kann. Hat mich erstaunt.

Bei der eigenen Gartengestaltung verwendeten Steinpalisaden zur Hangabstützung haben wir uns gegen ein Angebot aus indischen Gestein, sondern für einen Naturstein aus den Dolomiten entschieden.
Einen Beitrag zum Klimaschutz geleistet? Wer weiß.
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Das klingt sehr unplausibel, wo kommt das denn her? Kannst du bitte die Quelle verlinken?
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Und trotzdem hindert es Italien, Frankreich oder UK nicht daran, ihre Panzer zu liefern. Da hat man bisher nur von UK was gehört.

Zum anderen ist es wohl auch so, dass gar nicht alle, die Leos haben liefern wollen.

Dass Deutschland bei den Leos auf eine breite Allianz setzten möchte, so sieht das für mich derzeit definitiv aus, ist für mich nachvollziehbar, im übrigen hat Baerbock ja kürzlich erst gesagt, dass man Anträge nicht ablehnen möchte. Wenn man den Aussagen Polens folgen darf, fehlt es derzeit sogar an einer "kleinen" Allianz, um selbst zu liefern. Offenkundigig gibt diese im Moment noch nichtmal.

Insofern erstaunt die Art der Debatte extrem, insbesondere vor dem Hintergrund der Fakten, dass Deutschland mit am meisten liefert und zB bei Flugabwehr sogar vorangegangen ist.

Ich bin mir sicher, sobald es ein breite Allianz gibt, wird Deutschland ebenfalls liefern. Von einer "nicht" Militärmacht militärische Führung zu erwarten, ist im Übrigen für mich persönlich nicht nachvollziehbar.
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Es wird doch jetzt im Moment, in dem D wieder die Bereitschaft für die Exportgenehmigung signalisiert, ruhiger.

Polen meldet, dass sie noch nicht wissen, wann sie den Antrag stellen, weil sie erst die Allianz schmieden müssen.

Das weist doch auch darauf hin, dass es nicht nur darum geht, dass D blockiert
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es gibt zu wenig windstrom und zu wenig stromleitungen in den süden deutschlands. der ausbau von windenergie und der leitungen hinkt den notwendigkeiten deutlich hinterher.

die konsequenz ist, dass regelmässig teurer redispatch notwendig wird, wie aktuell wieder passiert, dass im norden windenergie abgeregelt wird und im süden kohlekraftwerke hochgefahren werden.

das sind teure massnahmen, die aktuell von der allgemeinheit getragen werden, d.h. die kosten werden nicht dort umgelegt, wo sie entstehen. schon länger sind deshalb verschiedene preiszonen in deutschland im gespräch, der strom wäre dann in den preiszonen im süden teurer als im norden

der bayrische rundfunk berichtet jetzt, dass die eu druck macht, dass deutschland an dieser stelle aktiv wird, er titelt, muss bayern bald mehr für strom bezahlen, was wohl am ende die konsequenz wäre.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/neue-preiszonen-muss-bayern-bald-mehr-fuer-strom-bezahlen,TTJI1C6

das könnte eine weitere anregung sein, den zubau er regenerativen weiter zu forcieren, auch wenn die phasen, in denen die strompreise auseinanderklaffen, eher kürzer sein werden.
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Das eine sind die politischen Forderungen - ob die jetzt konkret sind, kann man darüber streiten. Einige sicher, weswegen ich sie ja auch genannt habe. Fraglich ist halt ob die Politik überhaupt alles erfüllenn kann, was gefordert wird, ohne dahingefegt zu werden.

Aber mir ging es explizit eben nicht um die Forderungen an die Politik, sondern um Aufforderungen direkt an die Menschen. Ohne den Umweg über die Politik "Macht ihr mal und seht zu wie ihr es den Menschen erklärt, nicht unser Problem!".
Versteh mich nicht falsch, dies ist Aufgabe der Politik, auch unangenehme Beschlüsse zu fassen und dann durchzuziehen. Gut, einige junge Abgeordnete der Grünen haben abgestimmt und wollten später nichts mehr davon....ich schweife ab
Und natürlich braucht es eine entsprechende Gesetzgebung, keine Frage!
Aber wird es alleine mit Gesetzen funktionieren, der nötige Lebenswandel?
Da vermisse ich halt entsprechende Aktionen - jetzt, wo die Aufmerksamkeit doch da ist.
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Worum geht es Dir denn konkret?

Um Tips für einen klimaschonenden Lebenstil?

Weil wenn es das wäre, das gibt es ja zuhauf
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falke87 schrieb:

In Lützerath kam es heute zu brutalen Angriffen seitens der Polizei auf friedliche Demonstranten.
Furchtbare Bilder.


Welche? Solche, die dann als Beispiel von Gewalt angesehen werden?

https://twitter.com/Dzienus/status/1614265103758643202

Was ich sehe: Polizei, die etwas zu stürmisch versucht die Menschen wieder weg vom Gelände zu bringen. Demonstranten, die durchweg vermummt ! sind, Dreck und kleinere Steine auf Polizisten werfen. Was macht der Politiker der Grünen? Einseitige Schuldzuweisungen. Wenn man sich durch die Twitter-Videos durchwühlt, sehe ich eine ganze Menge Aktivisten, die bzgl. sleektiver Auswahl von Videos, Bildern und Behauptungen gut und gerne auch Unterricht bei Querdenkern und Nazis genommen haben könnten. Geradezu erbärmlich.

Am Ende ist es doch wohl wie immer: Die einen halten sich nicht an die Regeln, die ihnen für einen Protest mitgeteilt wurden, rennen zur Abbruchkante, durchbrechen Polizeilinien, sind vermummt usw.
Und die Gegenseite reagiert wieder mal teils "drüber". Die Aktivisten reden von brutalster Gewalt gegen natürlich ausschließlich friedliche Demonstranten und die Polizei wird behaupten, dass es nur an der Gegenseite lag.
Immer die selbe Leier.
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es ist vielleicht schwierig das abschliessend zu beurteilen, wenn man voreingenommen ist und nur selektiv ein paar Bilder bewertet

Demosanitäter berichten von heftigen Verletzungen, es habe z.T. lebensgefährliche Verletzungen gegeben, Einsatzkräfte hätten systematisch auf den Kopf von Aktivistinnen und Aktivisten geschlagen. Wo sie sonst beobachten würden, dass Gewalt von beiden Seiten ausginge, würde der Schwerpunkt bei dieser Demo klar bei der Polizei liegen.

Das was du da zärtlich "etwas stürmisch" versuchen die Menschen vom Gelände zu bringen, scheint eine Taktik der Polizei zu sein, den Gegner in Panik zu versetzen, eine Taktik, die öfter angewendet wird und wegen der Verletzungsgefahr für Demonstranten auch schon länger kritisiert wird.

Ich denke, wenn sich der erste Eindruck bestätigt, dass es übermässig viele Verletzungen gegeben hat, wird die Ursache kein aus dem Ruder laufen sein, sondern eine von Anfang an hart angesetzte Taktik, die Verletzungen in Kauf nimmt.

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Xaver08 schrieb:

Man kann hoffen, dass das ein weiterer Baustein auch in der juristischen Bewertung der Schuld der Konzerne bei diesem Thema sein kann bzw. wird



Ergänzung:
"2019 hatte die New Yorker Generalstaatsanwaltschaft gegen Exxon Mobil geklagt, wegen Falschangaben zum Klimawandel und Täuschung von Anleger. Als Grundlage diente der New Yorker „Martin Act“, das strengste Gesetz gegen Wirtschaftskriminalität in den USA.
https://eidclimate.org/the-martin-act-explained/
Der zuständige Richter sah jedoch keine ausreichenden Beweise dafür und sprach den Konzern frei."

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eine weitere Ergänzung: es ging in diesem Verfahren lediglich um die Täuschung der Investoren im Hinblick beispielsweise auf die KOsten von CO2 Emissionen, meines Wissens stehen aktuell mindestens 1 dutzend Verfahren an, u.a. klagen New Jersey oder Massachusetts, bei diesen Klagen geht es aber u.a. um die Täuschung der Bevölkerung.

Ich kann nicht bewerten wie aussichtsreich, das juristisch ist, aber in anbetracht dieser Ergebnisse und der Tatsache, dass der damalige CEO Rex Tillerson noch 2013(?) gesagt hat, dass Modelle viel zu ungenau sind, um zuverlässige Aussagen zu ermöglichen, halte ich das für deutlich aussichtsreicher. Sie wussten es schon lange zu diesem Zeitpunkt.

Selbst wenn diese Klagen nicht erfolgreich sind, bleibt am Ende noch die moralische Komponente. Es mag ja sein, dass die den meisten egal ist, ich sehe das anders.

Was definitiv auch ergänzt werden muss, ist dass der Verweis auf das Gerichtsurteil von 2019 auch die offizielle Verteidigungslinie von Exxon Mobile ist, die damit aussagen wollen, dass es bereits juristisch bewertet worden wäre. Das diese Verteidigung reichlich dünn ist, wird ihnen wohl auch klar sein.
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Lange Jahrzehnte hat die Industrie bzw. haben Teile der Industrie  und auch der Politik mit verschiedenen Methoden Zweifel am Vorhandensein des anthropogenen Klimawandels geschürt.

Die Methoden waren ua Attacken auf die zugrundeliegende Wissenschaft, Verschiebung der Verantwortung der Bekämpfung auf die individuelle Ebene, Verschiebung der Verantwortung in die Zukunft (Stichworte Technologieoffenheit, Technologie XY wird uns 20XX irgendwann den ***** retten), Flucht in den Fatalismus (wir können es eh nicht mehr aufhalten) oder Framing des Klimawandels aka "es ist doch gut für uns".

Die Methoden haben sich über die Jahre und Jahrzehnte sicherlich geändert, sie sind raffinierter geworden und haben sich mehr von der reinen Wissenschaftsdiskreditierung hin zu Punkten wie Fatalismus, Verschiebung der Verantwortung in die Zukunft oder Fatalismus verschoben. Auch die Methoden der Wissenschaftsdiskreditierung sind z.T. raffinierter geworden. Wo man früher platt die Ergebnisse verworfen hat, greift man heute eher die oder den Autor an (ja ich weiss, gab es auch schon früher) oder sät Zweifel indem man eine gewisse Beliebigkeit vorgibt (es ist ja nur eine Studie, andere kommen zu einem anderen Ergebnis).

Vor einigen Jahren sind interne Daten von u.a. Exxon bekannt geworden, die den Stand der internen Forschung / Wissenschaft zum Klimawandel gezeigt haben. Das sind Daten und Informationen, die mittlerweile z.T. auch schon für Klagen gegen die grossen Konzerne der fossilen Energieerzeuger genutzt werden. Denn ungeachtet des internen wissenschaftlichen Standes haben die Konzerne in der Öffentlichkeit immer Zweifel gesät.

In einem Paper in science wird die Qualität der Forschung anhand der Modelle und Temperaturprojektionen bewertet, das Paper kommt zum Schluß, dass die Forschung von Exxonmobile absolut auf dem Stand der öffentlichen Forschung der damaligen Zeit war, d.h. sie wussten nicht nur, dass da irgendwas kommen wird, sondern sie konnten auch akkurat den Umfang der zu erwartenden Erwärmung als Resultat der menschlichen Aktivitäten bewerten. Im Gegensatz dazu steht die Strategie des Konzerns (zu der ein internes Memo bekannt ist), in der Öffentlichkeit die Unsicherheit in der Forschung zu betonen. In Anbetracht der Kommunikation der Konzerne jetzt zu wissen, wie gut sie eigentlich Bescheid wussten bzw. wissen konnten, ist nochmal eine neue Ebene.

Man kann hoffen, dass das ein weiterer Baustein auch in der juristischen Bewertung der Schuld der Konzerne bei diesem Thema sein kann bzw. wird.


Hier der Link zur Arbeit, die nach meinem Wissensstand nach ca. 2 Wochen hinter einer Bezahlschranke verschwinden soll. D.h. wer Lust, Zeit und Interesse hat....

https://www.science.org/doi/10.1126/science.abk0063
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edmund schrieb:

Wenn man ihn obsiegen ließe, befürchte ich am Ende leider noch viel mehr Tote.
 

Was bedeutet denn obsiegen? Ich habe den Eindruck, dass alles unterhalb der völligen Beseitigung von Putins Machtstruktur als nicht ausreichend für ein Ende des Krieges gesehen wird und das halte ich für völlig daneben, weil das nichts anderes als das Ausschließen des Verhandlungsweges bedeutet.
Man wünscht sich Putins totale Niederlage und ist bereit, dafür zehntausende Tote in Kauf zu nehmen, lässt die Menschen in der Ukraine und Russland den Preis dafür bezahlen, dass man diesen Faschisten vorher fett gefüttert hat.
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Ist das so? Das mit der vollständigen Vernichtung Putins?

Ich persönlich, kann das Ziel der Ukraine der Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität nachvollziehen.

Den Berichten aus den besetzten Gebieten zufolge ist das auch im Interesse der dort lebenden Menschen
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Bis zum nächsten Sommer und sie wieder Probleme bekommen. Hatten wir hier doch auch schon, als man überlegte AKWs abzuschalten weil das Wasser der Flüße zu warm war und man damit nicht mehr richtig kühlen konnte.
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das ist richtig.

das aktuelle problem kommt aber on top zu den bekannten themen (wie Kühlwasserthematik im Sommer und Winter)

Vergessen darf man auch nicht, dass Frankreich Uran aus Russland bekommt, nachwievor...
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Ja, in gefühlt 1 % der Artikel und Diskussionen wird die Gesamtbilanz betrachtet. Hier in diesem Thread wurde es vor meinem Beitrag gar nicht betrachtet in der Gesamtbilanz. Auf dieses "Aber es wird doch betrachtet, gut eigentlich nur von ganz wenigen und hier gar nicht, aber weil es irgendwo mal passiert ist, tun wir jetzt so, als würde es ganzheitlich betrachtet werden" habe ich gerade keinen Bock.
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es hätte einfach eine interessante information sein können, der scilog-artikel ist wirklich interessant, (nebeninformation: diese betrachtung ist bestandteil der ipcc reporte) und evtl. ein weiterer diskussionsanstoss... aber in diesem anklangenden habitus ist es das leider nicht.

schade.
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Xaver08 schrieb:

zudem geht er nach meiner meinung in die false balance falle, dass jedes thema immer ausgewogen sein muss.


Ne, nicht ausgewogen. Das will ich gar nicht, sonst würde man das Thema Klimawandel und die negativen Folgen ja untergehen, denn das ist das größte Problem der nächsten Generationen. Wie nennt man eigentlich die Falle, wenn man immer nur das Negative erwähnt und die positiven Effekte außen vor lässt, damit das größere Negative nicht relativiert wird?

Letztlich ist es doch so, dass der Eindruck erweckt wird, dass der menschengemachte Klimawandel ausschließlich negative Folgen hat. Es wird nachweislich eine Menge Klimawandel-Verlierer geben, aber auch ein paar Klimawandel-Gewinner. Und ich bin jemand, der alle Fakten auf einem Tisch haben möchte und nicht diese selektive Auswahl nur einer Seite der Medaille (auch wenn die viel größer ist als die andere Seite). Man kann ja mal schauen, wie viele Artikel die positiven (lokalen) Effekte des Klimawandels behandeln? Es sind sehr sehr wenige. Es ist einfach nicht "in" das zu erwähnen, weil es einfach gar nicht in die Agenda passt und zugegebenermaßen bestimmte Leute vom rechten Rand diese wenigen positiven Effekte instrumentalisieren a la "ist ja alles nicht so schlimm".

Mir hingegen geht es einfach nur darum, dass dieses ständige Hitzetote, Hitzetote, Hitzetote gelegentlich mal dadurch ergänzt wird, dass es natürlich hierzulande auch auf der Gegenseite eine Menge Kältetote gibt. Wie man an Würzis Reaktion sieht, denkt man ja bei Kältetoten hierzulande eher nicht an geschwächte Immunsysteme / Infektionszunahme etc. , sondern an die Obdachlosen, die erfrieren.

Einfach nur mal festhalten, dass das Thema "mehr Tote durch höhere Temperaturen" in unserer Region durchaus auch ne zweite Seite der Medaille hat. Mehr wollte ich nicht. Dass es in großen Teilen Afrikas praktisch nur negative Effekte hat, habe ich ja auch erwähnt. In der Summe wird der Klimawandel langfristig weit mehr Menschen durch die Hitze töten als durch weniger Kälte "retten".
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Xaver08 schrieb:

wichtig ist natürlich, dass irgendwo und in summe auch die gesamtbilanz betrachtet wird. was in diesem fall passiert, wie wir sehen.

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und die situation in frankreich bleibt weiter angespannt...

leider scheinen sich in frankreich eher worst case zu manifestieren, was die verfügbarkeit der atomkraft angeht. d.h. frankreich wird weiterhin am stromtropf europas zu hängen, was bedeutet, dass beispielsweise auch die schweiz und italien gestützt werden müssen, die sonst in winterzeiten aus frankreich mitversorgt werden.
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ergänzung: ich habe gerade gelesen, dass sich was zu tun scheint und leistung zurück ans netz kommt.

sollte das ein trend sein, könnte der winter doch noch etwas entspannter werden.