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Xaver08

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skyeagle schrieb:

Wäre doch besser sowas einfach bleiben zu lassen, meinste nicht? Ist so nämlich Kappes.

Da magst Du hier im Forum die Mehrheit haben. Aber die Reaktionen der Öffentlichkeit und die Anzeige der Bundespolizei sprechen anders.
Was Kappes ist wird sich herausstellen.
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Ich weiß nicht, ob es bei der Bewertung der Strafbarkeit von irgendwelchen Aktionen, sinnvoll ist, Mehrheiten in der Bevölkerung zu Rate zu ziehen, die im Zweifelsfall noch durch politische Äußerungen aufgestachelt wurde.

In einem Rechtsstaat überlässt man das typischerweise den Gerichten.

Es sei denn, es ginge um eine moralische Verurteilung, aber dann müssten wir entgegenhalten, dass es ein völkerrechtlich bindendes Paris agreement gibt, ein Klimaschutzgesetz oder die GG Verpflichtung des Klimaschutzes für die folgenden Generationen, die durch Pol. Handeln der aktuellen Regierung und auch der vorhergehende gefährdet werden.

Auch Scheuer Verkehrsministerium ist maßgeblich daran beteiligt, dass der Verkehr die Sektorziele nicht erfüllt.

Ist zwar nicht so griffig, aber moralisch ist das sicherlich verwerflich
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Apropos Kappes, Scheuer meldet sich auf Twitter (es scheint sein offizieller Account zu sein) und fordert Faeser und Buschmann auf, die Kriminellen einfach wegzusperren.

Es scheint Methode zu werden in Bayern

https://twitter.com/andreasscheuer/status/1596037092383289345
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Xaver08 schrieb:

Beim letzten mal hast Du ja bereits zugestimmt, dass ein Zubau von Atomenergie keine Lösungsweg für eine Umstellung der Energieerzeugung weg von fossilen Energiequellen ist.

hawischer schrieb:

Xaver08 hat recht, Der Neubau von AKWs löst das Problem des Strommangels nicht. Der Atomstromanteil sinkt weltweit zugunsten Erneuerbaren. Das ist gut so



Schade, dass Du die folgende Statistik und Schlussfolgerung in meinem Beitrag unterschlagen hast. ich wiederhole:

Ein Problem allerdings bleibt.
Die Verteilung der weltweiten Energieerzeugung nach Energieträger im Jahr 2019
Erdöl 30,9%
Kohle/Torf 26,8%
Erdgas 23,2%
Biokraftstoff/
Abfall 9,4%
Kernenergie 5%
Wasserkraft 2,5%
Andere* 2,2%
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167998/umfrage/weltweiter-energiemix-nach-energietraeger/

Der hohe Anteil von klimaschädlichen Energieträgern muss nicht noch dadurch erhöht werden, dass Gas- und Kohlekraftwerke hochgefahren werden.

Das konsequente Runterfahren der klimaschädlichen Energieproduktion durch fossile Energieträger kann nur durch Aufbau der Erneuerbaren und Beibehaltung vorhandener (!) Ressourcen aus Atomreaktoren. Die können dann sukzessive abgeschaltet werden, je mehr und schneller der erneuerbare Anteil steigt.
Einen Neubau von AKWs wird es zumindest in Deutschland nicht geben. Da sind sich die großen Parteien einig.
(Ende des alten Beitrages)

Und ich ergänze mit einer neuen Statistik um die Jahre 2020 und 2021.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/258294/umfrage/anteil-der-wichtigsten-energiequellen-am-weltweiten-primaerenergieverbrauch/

Danach ist der Anteil der wichtigsten Energiequellen am weltweiten Primäreinergieverbrauch in den Jahren 2021 und 2022

Merkmal                                         2020                        2021

Nuklear                                            4,3%                       4,3%

Erneuerbare                                     5,7%                       6,7%

Wasserkraft                                     6,9%                       6,6%

Gas                                                 24,7%                     24,4%

Kohle                                              27,2%                     26,9%

Öl                                                   31,2%                      31%


Xaver08 schrieb:

Auf Technologien zu hoffen, die es noch nicht gibt, ist ein bisschen wie auf die Rettung durch ein rosa Einhorn zu warten. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es Lösungen gibt und wir jetzt handeln müssen.



Stimmt Hoffnung reicht nicht. Aber ich bin froh, dass daran gearbeitet wird. Und das die Lösungen von heute nicht genügen zeigt ja obige Statistik.
Xaver08 schrieb:

Der Zubau an regenerativen Energien beschleunigt sich rasant, wie ein Report von bloomberg aufzeigt. Letztes Jahr waren 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ. Zur Erinnerung, ein bloombergartikel, den ich vor Wochen mal verlinkt hatte, sprach davon, dass beim Zubau der regenerativen Energien tipping points zu erwarten sind, ab denen sich der Zubau rasant beschleunigt.

Hier ist der Artikel (S.12 ist die Graphik dazu)
https://assets.bbhub.io/professional/sites/24/BloombergNEF-CEM-2022-Factbook.pdf


Ich hab mir den Bericht angeschaut und mir fällt auf,  
"This marked a 32% jump from $533 billion invested in
2020, which had been the previous record, and included
major investment in renewables, power storage and
electric vehicles. Collectively, the members account for
90% of all energy transition investment worldwide."

Diese 533 Milliarden Dollar werden zu  fast 90% von drei Ländern investiert:
China 297  =  55.7%
USA 120  =  22,5%
Deutschland  48  = 9%  
Der Rest der Welt 68 = 12,75%

"In den kommenden 15 Jahren wolle Peking mindestens 150 neue Reaktoren aufstellen, mehr als im Rest der Erde in den vergangenen 35 Jahren gebaut worden sind, berichtet die Wirtschaftsagentur Bloomberg aus Peking. Für diese Expansion plane China bis zu 440 Milliarden US-Dollar auszugeben."
https://www.bloomberg.com/news/videos/2021-11-03/china-is-planning-at-least-150-new-nuclear-reactors-video

Vergleichen wir die Zahlen der Investitionen, sehen wir, dass China der Big Player auf dem Energie- und Klimamarkt ist. Und sie fahren mehrgleisig.

Was sagt uns das alles. Lösen wir uns von unserer lokalen deutschen Betrachtungsweise. Mit den Erneuerbaren werden wir auf Atomenergie verzichten können. In Deutschland und Österreich und ein paar anderen Ländern. Der Weg raus aus den fossilen Energien ist unabsehbar weit. Technologie kann und wird helfen.

Sehen wir auf die Ergebnisse der Klimakonferenz. Gas und Öl wird nicht sanktioniert. Nur Kohle.
Und China hat mit Katar gerade ein Gaslieferabkommen mit einer Laufzeit von 27 Jahren abgeschlossen.
https://www.zeit.de/news/2022-11/22/katar-und-china-schliessen-langfristiges-fluessiggas-abkommen?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F  

Richten wir uns darauf ein. Das weltweite Ziel ist, dass sich die Welt bis zum Jahr 2100 im Durchschnitt nur 1,5 Grad Celsius bzw. 2 Grad Celsius im Vergleich zu 1850 erwärmen soll.
Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns  nicht passt.
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Ui, da geht aber viel durcheinander. Ich versuche mal etwas Struktur in das Durcheinander zu bringen, bei dem Du Plausibilitätsbetrachtungen, technische Grundlagen, politische Grundlagen und Prognosen wild miteinander vermengst. Dazu kommt noch, dass Du die eingesetzte Primärenergie verwendest, um Vergleiche zur Durchdringung des Strommarktes mit erneuerbaren Energien anzustellen.

Das wird zwar gerne gemacht, vergleicht aber Äpfel mit Birnen.

Grund ist, dass fossil-/nukleare Technologien ein schlechter Wirkungsgrad zugrunde liegt.

Bei Kernkraftwerken liegt dieser Wirkungsgrad beispielsweise bei 33%, in der nukularen Dampfmaschine gehen über 60% der eingesetzten Primärenergie der Stromerzeugung verloren.
Ähnlich ist es bei Kohlekraftwerken, beim Verfeuern der Kohle geht auch einiges verloren, so dass 3 kWh Kohle in Primärenergie eingesetzt werden müssen, um am Ende 1kWh Strom zu erzeugen.

Nun hatte oder hat im System der fossil-/nuklearen Energieerzeugung die Betrachtung der Primärenergie sicherlich ihre Berechtigung.
Erneuerbare werden in der Primärenergiebetrachtung mit 100% Wirkungsgrad aus dem erzeugten Strom rückwärtsbilanziert. So dass 1kWh Strom in der Primärenergie 1kWh Windenergie auf einmal 3kWh Kohle entgegengesetzt werden, was in Kapazitätsbetrachtungen den Bedarf an Erneuerbaren künstlich hoch erscheinen lässt oder die Durchdringung künstlich klein.

Noch interessanter ist die Situation bei Mobilität. Hier ist der Wirkungsgrad eines fossil betriebenen Motors um den Faktor 2-3 schlechter als der eines Elektroautos, dazu kommt noch ein erheblicher Energieaufwand den l Benzin überhaupt erst zu erzeugen.

Über 42kWh Einsatz braucht es für die Bereitstellung, dafür ist man mit dem Elektroauto schon mind. 200km gefahren. Erst dann kommt noch der Wirkungsgradunterschied dazu.

Das alles passt hervorragend für die Argumentation wie katastrophal die aktuelle Situation ist und warum sie doch sowieso nicht beherrschbar sein könne, obwohl es Studien zuhauf gibt, die aufzeigen, dass und wie ein System mit 100% Erneuerbaren Energien funktionieren kann.

Was nicht heisst, dass wir nicht besser werden müssten, das ist sonnenklar, aber auch der Bloombergbericht zeigt auf, wieviel sich tut.

Bei Deiner Bewertung des Bloombergberichts, der aufzeigt, dass 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ waren, ist Dir ein kleiner Fehler unterlaufen.

Es ist zwar richtig, dass USA/China/D einen großen Anteil an Investitionen in erneuerbare ausmachen, es ist auch richtig, dass es einen Sprung von 32% zum letzten Jahr gab, dann suchst Du Dir aber den falschen Bezugspunkt, Du vergleichst die Investitionen USA/CN/D von 2021 mit den Gesamtinvestitionen von 2020. Das erzeugt dieses künstlich verzerrte Bild.

Allerdings ist China der größte Investor in regenerative Energien, der Sprung von 2020 auf 2021 liegt bei 69%. China hat 2021 einen Anteil von ca. 27% an erneuerbaren Energien am Stromverbrauch.
Zum Vergleich, der Anteil der Kernenergie am Strommix liegt bei 4%, mit den avisierten 150 neuen AKWs 2035 soll der Anteil der Kernenergie bei 10% liegen.

Damit hätte China mehr AKWs gebaut, als die ganze Welt in den letzten 35 Jahren zusammen, würde aber trotzdem erst auf einen Anteil von ca. 10% an der Stromerzeugung kommen.
https://thediplomat.com/2022/09/powering-chinas-nuclear-ambitions/

Natürlich wissen wir nicht, ob nicht China noch weitere 230 Kraftwerke baut, um auf 20% Anteil zu kommen, Gedankenspiele lassen sich viele machen. Aber dann sind wir bei Mark Twain.
Bauprozesse lassen sich beschleunigen, beispielsweise über Lockerungen in Vorschriften, Reduzierung des Sicherheitslevels oder durch mehr Geld, das sind alles Dinge, die in einer Diktatur sicherlich einfacher zu realisieren sind, global wird das aber schwierig umzusetzen sein.

Natürlich werden wir weiterhin mit einem gewissen Anteil an Atomenergie am globalen Strommix leben, das ganze natürlich mit lokalen Unterschieden, falls es das ist, worum es Dir geht, sind wir einer Meinung.

Aber all das zeigt weiterhin, dass wir keine Anzeichen für eine globale Renaissance der Atomenergie sehen und dass aktuell nicht davon auszugehen ist, dass sie einen nennenswerten Anteil am Kampf gegen den Klimawandel haben wird.
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Das gleiche wie vorher.
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Xaver08 schrieb:

Das gleiche wie vorher.


Als Ergänzung noch: sollte sich nicht bestätigen, dass eine oder mehrere Coronainfektionen das Immunsystems beeinträchtigen.

Falls sich das bestätigt, dann ist es natürlich bei denen mit durchlebter Coronainfektion potentiell weniger Leistungsfähig
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SGE_Werner schrieb:

Übrigens sind derzeit ganze Massen an Menschen erkrankt, ich habe auch seit ner Woche nen doofen Infekt. In manchen Schulklassen sind mehr als die Hälfte der Kinder krank.

Und was haben die? Genau. Alle kein Corona. Man hat das Gefühl, dass alle Infekte, der letzten 2 Jahre, die durch die Corona-Maßnahmen sich nicht ausbreiten konnten, jetzt loslegen.                                              


Es fragt sich halt, was das menschliche Immunsystem noch zu leisten imstande ist nach 2,5 Jahren Masketragen, Händedesinfizieren und Social Distancing. Gerade bei Kindern
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Das gleiche wie vorher.
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Xaver08 schrieb:

Was hawischer damit sagen will, ist nicht so ganz klar.

Diskussion am laufen halten, Blick erweitern, Blasenbildung vermeiden.

Xaver08 schrieb:

Die Zahlen sind interessant, aber die Fakten zeigen es deutlich, dass es keine Renaissance der Atomenergie gibt.

       

Das kann so sein, auch wenn manche Länder es nicht so sehen, sonst würden sie es ja nicht machen. Zum Beispiel unser Nachbar Frankreich.
"Anders als Deutschland will Frankreich für seine Energieversorgung weiter maßgeblich auf Atomkraft setzen. Eine „Renaissance der französischen Atomkraft“ kündigte Macron im Februar an."
Parallel dazu sollen die Erneuerbaren ausgebaut werden.  
https://www.merkur.de/politik/frankreich-will-beim-bau-neuer-atomkraftwerke-tempo-machen-zr-91888870.html

Nun mag man die französische Regierung für ballaballa und ihre Entscheidung für irrelevant halten, mag jeder für sich entscheiden. Aber sie sind nun mal eine maßgebliche Größe in Europa. Und einen wesentlichen gesellschaftlichen Widerstand wie hierzulande erkenne ich nicht .
Siehe dazu auch den EU-Beschluss zur "grünen Atomkraft". Frankreich hat da eine wichtige Rolle gespielt.

Xaver08 schrieb:

Die Zahlen sind interessant, aber die Fakten zeigen es deutlich, dass es keine Renaissance der Atomenergie gibt.

     

Ich wäre vorsichtig mit solchen ex cathedra Aussagen.
"Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ (Mark Twain)
Keiner weiß, wie die Erderwärmung sich tatsächlich entwickelt, wie die Maßnahmen zur Vermeidung von schädlichen Emmisionen greifen, wie die Erneuerbaren sich entwickeln. Wie groß der Anteil sein wird. Keiner weiß, wie sich Technologien entwickeln. Ob bei worstcase-Szenarien der Erderwärmung plötzlich sich Meinungen ändern. Wie schnell so etwas gehen kann, hat man im März (bei einer anderen Fallgestaltung) zum Thema "Zeitenwende" vom Kanzler gehört.
Hätte vor kurzem jemand geglaubt in welcher Geschwindigkeit wir plötzlich LNG-Terminals bauen können. Planungs- und Bauzeiten beziehen sich auf Erfahrungen der Vergangenheit. Wie bei den 100 Milliarden für die Bundeswehr. Plötzlich können sich Zeiten ganz schnell wenden.

Also Freunde, bleibt offen und neugierig.


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Ich habe vorgerechnet, warum es aktuell keine Renaissance der Atomenergie gibt, und das nicht zum ersten mal.

Beim letzten mal hast Du ja bereits zugestimmt, dass ein Zubau von Atomenergie keine Lösungsweg für eine Umstellung der Energieerzeugung weg von fossilen Energiequellen ist.

hawischer schrieb:

Xaver08 hat recht, Der Neubau von AKWs löst das Problem des Strommangels nicht. Der Atomstromanteil sinkt weltweit zugunsten Erneuerbaren. Das ist gut so


Auf der Übereinstimmung können wir doch aufbauen.

Zu Deinem Beispiel aus Frankreich möchte ich anmerken, dass sich EDF, der französische Konzern, der die Atomkraftwerke besitzt und betreibt zu 100% in der Hand des Staates befindet. Zu gross sind die Verluste geworden, wenn man den Strom für die Bevölkerung weiter günstig halten möchte, bei den ganzen technischen Problemen, die sich aus dem Betrieb der AKWs ergeben.

Mit dem Hintergrundwissen kann man Macron wohl mit Fug und Recht neben seiner politischen Rolle als Atomlobbyist oder Aktivisten bezeichnen, nicht zuletzt aufgrund der Situation in seinem Land, in dem mehr als die Hälfte der Atomreaktoren aktuell altersschwach ausfallen. Natürlich hat er ein Interesse daran, dass der Kurs von Frankreich weiterhin positiv gesehen wird.

Die EDF betreibt aktuell 56 Reaktoren, die ca. 70% des Stroms des Landes liefern. Davon sind ca. 15 jetzt schon über 40 Jahre alt, sind also am Ende der Laufzeit. Die kann man verlängern, erhöht aber natürlich das Risiko für Ausfälle wie den aktuellen. Zusätzlich wird auch F die Erzeugungskapazitäten ausbauen müssen, um den steigenden Strombedarf zu decken.

Damit wir von einer Renaissance sprechen können, sollte dabei der Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung mindestens gleich bleiben, oder wie würdest Du Renaissance definieren? D.h. Frankreich muss mindestens 28 Reaktoren zubauen + den Ersatzbedarf, der in 1,5 Jahrzehnten wohl eher in der Größenordnung von 20 Reaktoren liegen wird.

Dann sind wir bei 48 Reaktoren, die Frankreich zubauen müsste, nur um den Stromanteil zu halten.

Macron kündigt jetzt in dem von Dir verlinkten Artikel zunächst 6 Reaktoren an, von denen der erste 2035 bis 2037 an den Start gehen soll (2037 hatte ich für die Bewertung, ob es beim Kampf gegen den Klimawandel helfen könnte, angesetzt). Mit einem beschleunigten Verfahren. Dass Macron das Renaissance nennt, kann man ja nachvollziehen, aber weder Atomfanboys geschweige denn Du können das doch ernsthaft als Renaissance bezeichnen.

Mal als Realitätsabgleich, beim finnischen AKW Olkiluoto, das eigentlich 2009 Strom ins Netz einspeisen sollte, verzögert sich der Zeitpunkt, an dem das Kraftwerk produzieren soll weiter, vielleicht ist es im Januar 2023 dann soweit, mit 14 Jahren Verspätung.

Auf Technologien zu hoffen, die es noch nicht gibt, ist ein bisschen wie auf die Rettung durch ein rosa Einhorn zu warten. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es Lösungen gibt und wir jetzt handeln müssen.

Der Zubau an regenerativen Energien beschleunigt sich rasant, wie ein Report von bloomberg aufzeigt. Letztes Jahr waren 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ. Zur Erinnerung, ein bloombergartikel, den ich vor Wochen mal verlinkt hatte, sprach davon, dass beim Zubau der regenerativen Energien tipping points zu erwarten sind, ab denen sich der Zubau rasant beschleunigt.

Hier ist der Artikel (S.12 ist die Graphik dazu)
https://assets.bbhub.io/professional/sites/24/BloombergNEF-CEM-2022-Factbook.pdf
Dass "die Welt" auf Atomkraft setzt und im Gegensatz zu uns auch keinerlei Interesse daran hat, davon Abstand zu nehmen. Vermute ich ...

 
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Was hawischer damit sagen will, ist nicht so ganz klar.

Interessant sind die Zahlen trotzdem, zeigen sie doch mehr als deutlich, dass Atomenergie zunehmend irrelevant wird. Eine Renaissance, die von der Atomlobby und Atomaktivisten im letzten Jahrzehnt versucht wird herbeizuschreiben, ist nicht zu beobachten.

Weltweit erzeugen aktuell ca. 400 Reaktoren 11% des Stroms. 2/3 des Gesamtbestandes an Reaktoren sind älter als 30 Jahre, mehr als 100 dieser Reaktoren sind bereits über 40 Jahre alt. Was droht, wenn man überalterte Reaktoren am Netz lässt, sieht man aktuell in Frankreich, da steht mehr als die Hälfte der gesamten Flotte und verursacht ein europaweite Energiekrise. Die Pläne für die Wiederinbetriebnahme verschieben sich regelmässig, ein Ende der französischen Krise ist aktuell nicht abzusehen.

Prinzipiell ist also davon auszugehen, dass diese 90 Reaktoren, die in Bau sind und innerhalb der nächsten 10-15 Jahre in Betrieb gehen, Reaktoren ersetzen die man sinnvollerweise aus Sicherheitsgründen stilllegt. Und dann ersetzen sie noch nicht mal alle dieser Reaktoren, sondern lediglich einen Teil. Damit der Anteil der Atomenergie an der aktuellen Stromproduktion gehalten werden kann, müssten wir also theoretisch mehr Reaktoren bauen, als aktuell in Planung und Bau sind. Renaissance geht anders.

Jetzt wissen wir aber, dass als Ersatz der fossilen Energie der Primärenergiebedarf zwar zurückgehen wird, aber der Strombedarf steigen wird (E-Mobilität und Heizen mit Strom beispielsweise), das hatte ich neulich schon mal überschlägig gerechnet und gepostet.

Nehmen wir an, dass sich durch die Elektrifizierung Verkehr/Heizen der Strombedarf um 50% erhöht (konservativ geschätzt), dann bräuchten wir 200 neue AKWs um den Anteil von 11% zu halten bei Bauzeiten und Planungszeiten in der Größenordnung von 15-20 Jahren. Damit hätten wir  dann weltweit 600 AKWs um einen Anteil von ca.  11% an der Stromerzeugung zu erreichen.

Wollen wir jetzt den Anteil an der Stromproduktion für mehr Klimaschutz erhöhen, müssen wir für jede 11% Anteil Stromerzeugung 600 AKWs zubauen, d.h. wenn wir einen nennenswerten Anteil von 1/3 am der weltweiten Stromerzeugung, müssten wir 1400 AKWs zubauen.

Also sind konservativ geschätzt 200 neue AKWs notwendig nur um den Anteil an der weltweiten Stromerzeugung zu halten!
Und 1400 neue AKWs wären nötig um einen nennenswerten Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten, zu den 90 die aktuell eh schon im Bau sind.
Rechnen wir optimistisch mit einer Planungs und Bauzeit von 15 Jahren, stehen die ersten dann 2037 bereit.

Die Zahlen sind interessant, aber die Fakten zeigen es deutlich, dass es keine Renaissance der Atomenergie gibt.
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Gehört hier hin
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skyeagle schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Vermutlich Blutgruppe 0. 😉


Nee, auch damit kann ich nicht dienen.


Meine Erfahrung mit Schnelltests: Es hat bei meinen beiden Infektionen 3-4 symptombelastete Tage gedauert, bis ganz zart ein zweiter Balken aufgetaucht ist. Trotz mehrfacher Versuche pro Tag, mir die Stäbchen in's Kleinhirn zu schieben... Wenn es dich wirklich interessiert bleibt dir eigentlich nur der PCR Test
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Geimpfte werden u.U erst nach symptombeginn infektiös,
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Der Chef des Verfassungsschutzes hat sich zu den Aktionen der Last Generation geäußert. Er stuft die Äußerungen aus der Union von einer Klima RAF aus fachlicher Sicht als Nonsense ein

https://www.welt.de/politik/deutschland/article242179549/Letzte-Generation-Verfassungsschutz-sieht-aktuell-keine-extremistischen-Tendenzen.html

Er sieht keine extremistischen Tendenzen, im Gegenteil, „er sei froh, dass sich wieder junge Menschen für Politik einsetzen“ so der SWR.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/demokratie-forum-verfassungsschutz-letzte-generation-keine-extremisten-100.html

Das und auch Proteste der Querdenker war Thema beim Demokratieforum, die Protagonisten der konferenz waren sich einig, dass die wahre Gefahr vom
Rechtsextremismus ausgehe. Der Präsident des Verfassungsschutzes sieht die Demonstranten der Last Generation klar auf dem Boden der Demokratie.

Interessant finde ich noch dieses Zitat:


"Man kann von den Aktionen ja halten, was man will, aber man muss sich fragen, warum greifen die Menschen zu solchen Mitteln, die das öffentliche Leben gering stören, aber ihre persönliche Biografie zerstören können. Sie kriegen Vorstrafen, sie werden verurteilt. Und die Öffentlichkeit reagiert, in dem sie versucht, sich moralisch selbst zu erhöhen und zu sagen: Ja, ihr habt ja inhaltlich recht, aber ihr dürft doch jetzt nicht die Handwerker, die auf die Arbeit fahren, aufhalten. Das gehört sich nicht."


In Summe geht’s wohl bei der Diskussion nicht generell, um vermeidbare Behinderungen von Rettungsdiensten im Straßenverkehr, wenn man sich die geringe Resonanz anschaut, die zT mutwillige Verzögerungen bzw Behinderungen von Rettungsdiensten angeht, wie beispielsweise die Aktion auf der Autobahn, wo der Rettungsdienst dann zu Fuß losgezogen ist und beschimpft wurde. Auch auf Demos von Querdenkern gab es bereits Behinderungen, die aber bei weitem nicht diese Resonanz hervorgerufen haben.


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Xaver08 schrieb:

Energiesparen wird sich aus größeren und kleineren Maßnahmen zusammensetzen


Natürlich. Ich finde es nur etwas deplatziert, wenn die Diskussionen sich hauptsächlich um sehr kleine, wenn auch symbolträchtige Effekte drehen und dabei große Problemfelder nachrangig diskutiert werden. Das hilft uns dann nicht weiter, wenn es nicht zu einem "und" sondern zu einem "oder" wird. Und leider neigen Gesellschaften dazu sich nur daran abzuarbeiten, was gerade im Gespräch ist.
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Dafür gab es aber einen konkreten Auslöser, das Thema jetzt anzudiskutieren.

Ich sehe ehrlich gesagt auch nicht, dass nur darüber gesprochen wird, es gibt genug andere Themen, die auch im Gespräch sind.

Warmwassererzeugung ist sicherlich eins, auch wenn du es in deiner Rechnung eher überschätzt hast, dazu sind halt die staatlichen Einflussmöglichkeiten gering, ein Duschzeitenkontrollgesetz würde sicherlich für wenig positive Schlagzeilen sorgen. Dh es gälte an die Eigenverantwortung zu appellieren

Aber beispielsweise ein Tempolimit hätte Potential, kunstoffherstellung, Dosen und und und

Potential ist vieles da und ich habe nicht den Eindruck, dass nur über Schneekanonen gesprochen wird. Das ist doch eine Geisterdebatte.
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Xaver08 schrieb:

Ja und?

Energiesparen wird sich aus größeren und kleineren Maßnahmen zusammensetzen

Und wenn das bei Schneekanonen mehrer positive Effekte ist es doch noch besser

Dann sollten einige im Kleinen anfangen und kein Internet mehr benutzen.
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Da bin ich dafür 😎
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Bezogen auf den Energieverbrauch ist die Fixierung auf das Thema Schneekanonen auch eher sinnfrei, die Daten dazu haben wir ja schon mal hier debattiert. Alle heute mal 10 bis 20 Sekunden kürzer duschen und wir haben schon so viel eingespart wie die Schneekanonen jährlich verbrauchen.

Die sind vor allem für die Umwelt im Gebirge schädlich und diesen Winter wirken sie erst recht deplatziert. Aber auch jeder beleuchtete Weihnachtsmarkt ist deplatziert oder das Abholzen von Nadelbäumen, um die zu schmücken und dann zu entsorgen.
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Ja und?

Energiesparen wird sich aus größeren und kleineren Maßnahmen zusammensetzen

Und wenn das bei Schneekanonen mehrer positive Effekte ist es doch noch besser
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Ich habe doch geschrieben, dass das dort nicht praktikabel ist ...  

Es wird nur vielen Menschen dort klar werden (bereits klar geworden sein), wie schlecht man bzgl. der Energieversorgung aufgestellt ist. Da kann die Atomlobby machen was sie will, sie sitzen im Schaufenster und machen sich lächerlich, wenn sie nicht genug Strom erzeugen können ...  
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So ist es
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Xaver08 schrieb:

Wir sagen Dir Bescheid, so sie es schaffen wieder alle in Betrieb zu nehmen 😉


Das ist recht irrelevant für die.

Ist halt schlechte Presse, wandern halt ein paar Euro mehr an einige Personen.
Dann kommen Politiker raus, die die Bedeutung der Atomkraft betonen, auch langfristig.
Dazu Journalisten, die entsprechende Kommentare schreiben, dass solch kurzfristige Störungen den Weg in eine moderne Zukunft nicht behindern dürfen etc.

Eher kommt in Deutschland ein Tempolimit 100 auf der Autobahn, als dass in Frankreich die AKW abgeschaltet werden.

Als ob Vernunft und Fakten für Politik relevant wären...

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Dass es für Frankreich nicht irrelevant ist, ob die Dinger laufen sehen wir aktuell.

Dass das nicht unbedingt Einfluss auf französische Zukunftsentscheidungen hat, ist klar.

Aber darum ging’s ja nicht, wenn wir nur über Dinge schreiben (dürften), die auch sicher so eintreffen, wäre es hier relativ ruhig
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Landroval schrieb:

Die sollen den Mist am besten gleich abgeschaltet lassen


Ich sage so in 3 bis 8 Jahren Bescheid, wenn die franz. Atomlobby aufgehört hat über so eine Forderung zu lachen.

Wird nicht passieren [Punkt]
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Wir sagen Dir Bescheid, so sie es schaffen wieder alle in Betrieb zu nehmen 😉
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SGE_Werner schrieb:

„…ist einfach der Übergangs ins Endemische. Corona wird zu einer weiteren, wenn auch sehr heftigen Viruserkrankung, die permanent zirkuliert und im Kampf mit den Immunsystemen der Menschen halt auch immer wieder etwas mutiert.

... Und sei es nur, dass man nicht mehr mit Erkältungssymptomen auf die Arbeit geht oder ohne Maske sich in den Zug setzt…


Zum Glück, wir haben lange genug darauf gewartet.
Mit Erkältung zuhause bleiben wäre echt mal eine Errungenschaft, wäre zu wünschen. Maske im Zug eher nicht, ist ja auch etwas überzogen. Wenn dann müsste man es überall tun, wo man länger zusammen sitzt, aber so eine verhüllte Gesellschaft stelle ich mir persönlich nicht so toll vor. Und wie gesagt, wäre für mich unverhältnismäßig
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Diese Verallgemeinerung, dass wenn man beispielsweise im Zug Maske trägt, man es überall müsse, muss man so nicht ziehen.

Denn auch Zug und anderer öffentlicher Innenraum wäre ja eine Option ohne eine verhüllte Gesellschaft zu haben. Da führt der Winter zu deutlich mehr Verhüllung.

Das Ganze kombiniert mit dem Bewusstsein, dass Luftfilter eine zusätzliche Maßnahme sein könnte, wäre es in der Tat ein Fortschritt.