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Xbuerger

4208

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und los geht´s:

http://www.faz.net/aktuell/sport/1860-muenchen-investor-hasan-ismaik-klagt-gegen-50-1-regel-im-fussball-15085557.html

nach informationen der faz hat herr ismaik beim bundeskartellamt beschwerde ein gereicht.

ich vermute das ist der anfang vom ende von 50+1.
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tja, dann muss nur noch die kanzlerin dem kicker ein interview geben, und 50+1 ist geschichte...
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Ist dieser German Brand Award, wo die Eintracht gestern so derbe abgeräumt hat, eigentlich ein Feuerwehr-Wettkampf? Oder geht es da um Spirituosen?
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Brodowin schrieb:

Ist dieser German Brand Award, wo die Eintracht gestern so derbe abgeräumt hat, eigentlich ein Feuerwehr-Wettkampf? Oder geht es da um Spirituosen?

ist auf jeden fall ganz schön viel wohlfeiles gelaber für "abstiegskampf mit schlachtruf"

aber ja, die kampagne war schon super gemacht.
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Und noch ein kleiner Sicherheitshinweis:

Gebt auf euch Acht, dass Sommerloch lauert dieser Tage an jeder Ecke!


https://www.youtube.com/watch?v=Xmv_mjPt61c

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donald streubing makes aufsichtsrat great again. sad.
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Zum kommentieren ist ja das Gebabbel da, ins SaW gehören nur die Infos.
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echt jetzt?
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#8 ?
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ich kommentierte mittlerweile gelöschtes info-gebabbel im saw. wenn ich dort jedoch reingeschrieben hätte, dass ich die einzeiler nicht lesenswert finde, hätte ich ja selber den quatsch mitgemacht... daher spammen wir nun den verwahrlosten babbelthread voll, ist doch auch was...
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Die Links gibt es im SaW
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Soweit richtig, WA. Das Problem ist dann aber, ob das Eingehen auf diese Probleme für 5 % + X überhaupt langt.
Haben ja schon genug Leute auch die Meinung, dass das Thema Homo-Ehe belanglos ist.

Ich finde, die Grünen müssen schauen, dass sie populistisch wirksame Themen auf die Tagesordnung bringen, die zu ihnen passen, die aber auch zur potenziellen Wählerschaft passen.

Verkehr, Wohnraum, erneuerbare Energien, Tierschutz, Umweltschutz... Aber die Grünen stellen das immer so dermaßen dämlich an.

Sätze wie: "Wir verbieten Autoherstellern... " "Fleisch/Milch muss mehr kosten" , "Benzin ist zu billig" oder "Wir brauchen Fahrverbote" , "Die Kohlekraftwerke müssen weg" sind nicht gerade beliebt bei Wirtschaft und Bevölkerung.

Wie wäre es mit "Wir wollen die Infrastruktur für Elektromobilität ausbauen und Anreize schaffen, sie zu nutzen, sowohl für Wirtschaft als auch für die Bürger" , "Wir wollen, dass Bauern von ihrer Arbeit leben können" , "Wir wollen, dass der öffentliche Nahverkehr ausgebaut wird" , "Wir wollen in einem vernünftigen Tempo weg von fossilen Brennstoffen"

Ich kenne keine Partei, die so oft Eigentore schießt, während die Gegner seit Jahren nichts anderes tun, als auf genau diese zu warten.
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wie wäre es mit:

Wir erhalten unsere Natur
Wir machen Deutschland zum Vorreiter beim Klimaschutz
Wir begrünen unsere Wirtschaft für Umweltschutz, Lebensqualität und neue Arbeitsplätze
Wir machen den Welthandel fair
Wir sorgen für bezahlbare Wohnungen und lebenswerte Kommunen
Wir holen Kinder aus der Armut und fördern Familien
etc.pp?

Deutschland geht es vergleichsweise gut. Aber damit das so bleibt, damit es auch für alle gilt, und damit es auch anderswo besser wird, müssen wir uns jetzt entscheiden: gegen weitere Umweltzerstörung und für eine soziale und ökologische Modernisierung unserer Wirtschaft, die Arbeitsplätze sichert und neue schafft. Gegen ungebremstes Profitstreben auf Kosten des Zusammenhalts und für eine Politik, die in unsere Infrastruktur und in die Zukunft investiert. Gegen Hassprediger und Nationalismus und für ein Europa, das nach innen zusammenarbeitet und nach außen gemeinsam handelt.

alles aus dem entwurf zum grünen wahlprogramm
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könnte man im thread auch links zu seinen einzeilern posten? *asking for a friend*
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Dafür liebe ich die. Das währe ohne die nicht möglich gewesen.

http://derstandard.at/2000059970427/Ruhr-Vom-toten-Industriefluss-zur-Oeko-Oase


Die , die nun da sind , sind aber andere. Die waren in der Regierung ( Schroder / Fischer ) und hatten Gelegenheit
mehr zu tun. Ausser Jugoslavien fällt mir nichts ein , was die gemacht haben.

Tempolimit ? Fehlanzeige , Begrenzung des Krafstoffverbrauches von Autos ? Fehlanzeige usw
Fast nichts kommt mehr von denen.

Von alten Verdiensten leben reicht nicht. Und die Sozis waren schon immer Verräter. IMMER. da ist nichts zu erwarten.
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fromgg schrieb:

Die waren in der Regierung ( Schroder / Fischer ) und hatten Gelegenheit mehr zu tun. Ausser Jugoslavien fällt mir nichts ein , was die gemacht haben.

zuallererst haben sie die bleiernde schwere der ära kohl überwunden, haben diese drückende last von uns genommen.

und dann nur schnell ausm kopf:
- der atomausstieg wurde beschlossen und erst unter schwarz-gelb wieder rückgängig gemacht.
- fischer war "not convinced".
- getränkedosen sind nachhaltig aus dem öffentlichen bewusstsein verschwunden.
- notwendige arbeitsmarktreformen wurden angegangen *hust*

ans auto kommst du in unserem land nicht ran. glaube nicht, dass ein tempolimit politisch durchsetzbar ist. sogar die einführung einer maut braucht ja fast so lange, wie ein flughafenneubau...

ansonsten hat zb. jamaika in SH zwei projekte in der pipeline, die ich sehr unterstütze und bei schwarz-gelb in NRW nicht auf er agenda stehen. nebem dem testweisen grundeinkommen hätten wir noch:
Laut Koalitionsvertrag will „Schwarz-Grün-Gelb“ in der Drogenpolitik auf Entkriminalisierung statt auf Repression setzen. Außerdem steht ein Modellprojekt zur kontrollierten Freigabe von Cannabis auf der Agenda. Sollen sich die Konsumenten ihr Cannabis dann aus der Apotheke abholen?


und ja, @WA: so lange selbst mein persönlicher ökologischer fußabdruck noch 1,3 erden beträgt und ich da kaum noch einsparpotential sehe, muss sich noch vieles ändern.
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Da wird der Weltmarktführer Indeed aber beglückt sein, dass er sich zwar Fans von internationalem Niveau zum "Freund" gemacht hat, sein jüngster Werbepartner aber eine erfrischend altbacken hinterwäldlerische und provinzpossenhafte Öffentlichkeitsarbeit betreibt.

Man muss das mit der Internationalisierung und Professionalisierung auch nicht immer so ganz ernst nehmen. Gerade, wenn man so nett beim "Szene-Italiener" beisammen sitzt.

Prost.
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Misanthrop schrieb:

Prost.

chianti?
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habe gerade mal sozial medial nachgeschaut, wofür die grünen eigentlich stehen wollen, und dabei ein interessantes dilemma entdeckt...

unter einem videobeitrag heißt es:
In einem 6-Punkte-Plan zeigen wir, wie der Ausstieg aus der #Massentierhaltung in 20 Jahren gelingen kann und wie wir BäuerInnen und VerbraucherInnen dabei mitnehmen.

Für artgerechte #Tierhaltung, sauberes #Trinkwasser und klare #Kennzeichnung beim Einkauf.


darauf der eine so:
eine Kennzeichnung ist gut - ABER warum nicht sofort alle "Massentierhaltungen" verbieten und stoppen? Es darf kein Tier im "Stall" etc.. gehalten werden! Die Grünen schwatzen schon genauso wie alle anderen Parteien - war da nicht mal was was die Grünen in ihren Anfängen, sprich Gründung, wollten? Sich konsequent für Fauna und Flora einsetzen - alles hinfällig!!

und die andere so:
In 20 Jahren werdet ihr keine Bauern mehr haben, weil ihr sie alle vor die Hunde gehen lasst. Ihr seid doch genauso in der Lobby wie der Rest. Es zählt nur noch Kohle, Kohle, noch mehr Kohle für euch. Die Tiere interessieren euch einen Dreck!


und adorno so:
es gibt kein richtiges im falschen

und @WA: mir hat zwar der klimawandel durch seine fortschreitende radikalisierung auch gerade erst einen apfelbaum genommen, aber mind. gefühl geht es unserer umwelt doch viel besser, als in den anfangsjahren der grünen bewegung. so richtig sauer ist unser regen ja nicht mehr, und statt chemieunfällen tummeln sich jetzt auch wieder menschen in den flüssen, die zunehmend renaturalisiert werden - oder wann haben wir zuletzt ein kamerateam beim rheinhochwasser gesehen? und "die grenzen des wachstums" betrifft zumindest hier hauptsächlich unser car-sharing-unternehmen, dass keine stellplätze mehr zum expandieren findet.
persönlich finde ich ja das fahrgefühl in so einem touareg nachvollziehbar toll, aber selbst so ein i3 toppt von der beschleinigung alles bislang dagewesene - auch das hat alles nix mehr mit meinem ollen bulli zu tun, der 15 liter unfiltriertes, bleiiges super in sich aufgesogen hat... könnte alles schneller gehen, aber es passiert doch was.
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PhillySGE schrieb:

Steubing:„So kann man sich täuschen. Aber die Forderungen von Hradecky können wir nicht erfüllen – sonst müsste ich eine Kapitalerhöhung generieren.“

[EDIT bils - bitte das Copyright beachten]



hach ja, das klingt doch mal so richtig sympathisch. und jetzt soll doch bitte noch zur abrundung einer von den hradecky-fanboys aus der versenkung kommen und noch mal was davon erzählen, dass er hier den vertrag aus reiner nächstenliebe erfüllen möchte und wie legitim das doch ist, was er da so veranstaltet... je öfter ich sowas lese, desto mehr hoffe ich noch auf die verpflichtung ner neuen nr. 1 und nen völlig legitimen kuscheligen tribünenplatz für den sympathieträger.

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würde mich jetzt nicht zwingend als fanboy bezeichnen, aber hab schon auch mal den einen oder anderen vertrag in meinem leben unterschrieben. und wenn mir jemand anbieten würde, meinen vertag zu einem mglw. weiterhin zu niedrigem kurs vorzeitg zu verlängern, würde ich persönlich auch erstmal mit gültigen arbeitspapieren wedeln. und wenn ich die wahl hätte, in einem eher kleinen laden was bewegen zu können, oder evtl. in nem großen laden "all you can eat" zu spielen, würde ich mich ungerne von dem eher kleinen laden, bei dem die betriebsstimmung ein wesentliches kriterium ist, unter druck setzen lasen wollen. und was ich machen würde, wenn mir jemand den japanischen fensterplatz als drohung anbieten würde, davon will ich ja gar nicht erst anfangen.

aber ich bin ja auch nur torwart, die ticken ja etwas anders...
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Xbuerger schrieb:

mal so generell (wenn ich hier schon mal wieder aktiv bin):

ich hab ja mein sky gekündigt, weil ich schlichtweg keine lust mehr darauf hatte, diesen ganzen transferwahnsinn und die zementierung der liga mit zu finanzieren.
klar, mit sky go  im garten zu sitzen ist schon geiler, als schlusskonferenz zu hören. aber letztlich fand ich mich ein stück weit unglaubwürdig, wenn ich einerseits den asymetrischen wettbewerb beklage, ihn auf der anderen seite aber unterstütze. deshalb treffe ich lieber menschen in der kneipe oder fiebere am kicker-ticker mit...

Im Prinzip nur konsequent. Glückwunsch, wenn du das sein kannst.

Zwei Dinge hindern mich noch daran, ähnlich konsequent zu sein:
a) ich mag Fußball, seit ich denken kann
b) mir geht es um das Spiel als solches. Natürlich in erster Linie um das Spiel der Eintracht. Ich will wissen, warum wir verloren haben, will Tore, Siege erleben, will die Mannschaft kennen, die Stärken und Schwächen unserer Spieler entdecken, mit Eintrachtfans über Spiele und Spieler diskutieren. Für all das sind Livespiele einfach die Grundlage. DK hatte ich lange Zeit, das geht aus diversen Gründen nicht mehr.

Allerdings: wenn der ganze Quatsch so weitergeht, vom Transferwahnsinn über die Spieltagszerstückelung, Aboaufteilung, bis hin zum "Supersupersonntag" und dem ganzen aufgeblasenen Scheißdreck, dann wird das bald auch ohne mich stattfinden. War schon mal ein paar Jahre lang gezwungenermaßen so, ging auch.
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jut, da das abo im dezember ausgelaufen ist, war die rückrunde auch eine verdammt dankbare zeit, um konsequent zu sein

aber ja, es geht auch so. ging vorher ja auch.

zu a) nur beinahe ähnlich: kann mich erinnern, dass ich zur EM 76 als 5jähriger lieber mit den damen "sissy", als mit den männer fußball geguggt hab. aber seit der militärjuntaWM 78 bin ich dabei...

zu b) ja, verstehe ich sehr gut. geht mir ja ähnlich, so rein vom nick her seit geraumer zeit. ohne UI-Cup hätte ich niemals das potential eines jörg böhme erkannt, aber machen wir uns nichts vor: ich denke nicht, dass man am fernseher die grandiose leistung von gacinovic im pokalfinale gesehen hat. klar, mehr als bei der schlusskonferenz oder dem kicker-ticker sieht man auf sky/eurosport/amazon prime/keine ahnung/ schon, aber letztlich ist es ja auch nur eine frage des konzepts. um als taktik-fetischist den übergang vom 5-4-1 ins 3-4-3 zu analysieren, kannste ja auch eintracht.tv nutzen.

klar, alles live und direkt aufzusaugen ist schon geiler, ohne frage. andererseits ist es schon auch was besonderes, die abseitigen spieltermine mit freunden in der hiesigen punk-rock-kneipe zu verfolgen, dabei mit lustigen bremern über 11meter-schwächen ins gespräch zu kommen und den restlichen abend in der herthanischen diaspora gemeisam zu verbringen.
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Was für ein sinnloses Interview von Steubing in der Bild. Was für ein nutzloser Blödsinn.

Was ist mit den ganzen Leuten los? Diese selbstgemachte Meier Diskussion. Die Wasserstandsmeldungen zu Hradeckys Vertragsverhandlungen die nichts voranbringen. Will ich alles nicht wissen und kommt bei mir ziemlich unprofessionell rüber.

Wird Zeit das hier mal wieder ein bisschen Fußball gespielt wird, Steubing kann dann gerne Sommerpause machen.
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aus gegebenem anlass..
max goldt über die bild-"zeitung" schrieb:

Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muß so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun.
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Der Kommentar in der hsv-arena ist durchaus lesenswert, gibt es doch mal einen tieferen Einblick in die Übernahmeschlacht, die Herr Kühne da führt. 1860 lässt aus der Ferne grüßen.

Tja, das ist jetzt nicht das beste Bild, was unser einstiger Retter Heribert da im Moment abgibt.
Wahrscheinlich hat er wie bei Edgar Allen Poe "Rise and Fall of the House of Usher" erst zugesagt zu helfen und dann hat man ihm in die tatsächlichen Finanzen eingeweiht. Am nächsten Morgen ist er dann mit vor Schreck schlohweißen Haaren aufgewacht und hat sich erst mal nachfärben lassen.
Ich war ja schon ein bißchen entsetzt, dass er da überhaupt noch mal angefangen hat, denn wenn man sich seine früheren Kritiken am Finanzgebaren des HSV in Erinnerung ruft, hat das von Anfang garnicht gepasst.
Ich werd ihm zwar ewig dankbar sein, was er für unsere Eintracht geleistet hat, werde aber nicht begreifen, warum er sich das Abenteuer HSV angetan hat. Sein Ruf wird leiden, das wiegt auch kein Schmerzensgeld auf.
Schade

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naja, stell dir vor, du bist ne geile rocknroll-combo und hast gerade auf deiner abschiedstour nochmal alles rausgehauen, was du drauf hattest. du hast dich von den kleinen club-konzerten in aue und reutlingen wieder in die vollen arenen von bordeaux und porto gespielt, bist rotzevoll mit adrenalin und nach ner woche pause fragt hamburg nach ner zugabe. bringst gerade den müll runter und es regnet sowieso. denkste dir, kann ich auch ne zugabe an der elbe spielen. zählt ja eh nicht mehr, und kohle spielt auch keine rolle... oder doch lieber den müll runter bringen?
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ah... offensichtlich immer noch sommerloch... streubing gab der bild-"zeitung" ein interview? hmmm...wow...

spannender finde ich ja den kicker-artikel:
Die Eintracht ist sicher, mit Haller einen richtig guten Fang gemacht zu haben.

denn kreuzbuerger denkt ja auch, dass die eintracht mit haller einen richtig guten fang gemacht hat. freue mich wirklich drauf, da vorne einen stehen zu haben, der zumindest vom elfmeterpunkt aus weiß, wie das geht...
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mal so generell (wenn ich hier schon mal wieder aktiv bin):

ich hab ja mein sky gekündigt, weil ich schlichtweg keine lust mehr darauf hatte, diesen ganzen transferwahnsinn und die zementierung der liga mit zu finanzieren.
klar, mit sky go  im garten zu sitzen ist schon geiler, als schlusskonferenz zu hören. aber letztlich fand ich mich ein stück weit unglaubwürdig, wenn ich einerseits den asymetrischen wettbewerb beklage, ihn auf der anderen seite aber unterstütze. deshalb treffe ich lieber menschen in der kneipe oder fiebere am kicker-ticker mit...
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SGE_Werner schrieb:

reggaetyp schrieb:

Da geht's nur noch um Macht, die Überzeugung wird für ein paar Prozent mehr dann verkauft, Inhalte spielen nur noch marginal eine Rolle.
     


Würden die Grünen bei ihren Überzeugungen bleiben, wären sie kein potenzieller Koalitionspartner, die anderen Parteien würden nicht auf sie zugehen, die Grünen würden in viele Parlamente nicht mehr einziehen und Merkel würde nicht aus Panik sich von den Grünen scheuchen lassen wie anno 2011 bei der Atomkraft oder jetzt bei der Ehe für Homosexuelle.

Ich weiß nicht, was für die "Überzeugungen" besser ist. Für sie komplett einzustehen und keine umgesetzt zu bekommen, weil man mit 4 % nicht ins Parlament einzieht oder einen Teil der Überzeugungen über Bord zu werfen und wenigstens einen Teil umgesetzt zu bekommen?

Das nennt man Politik. Die Grünen sind keine Bürgerinitiative mehr, die für die Bevölkerung elemantar wichtigen Themen großteils abgehandelt, sie sind eine stinknormale Partei. Parteien, die nur aus Überzeugung handeln, verschwinden von der Bildfläche, weil der Wähler sie nicht ausreichend wählt. Und die Themen wie Minderheitenschutz kommen dann nicht mehr an die Tagesordnung, weil die Minderheit nicht wahlrelevant ist.

Das ist eben Politik. Gibt ja Alternativen zu den Grünen.

Und am Freitag kommt die Ehe für Homosexuelle. Ein Verdienst der Grünen.


Ganz so einfach ist es ja nicht. Parteien haben grundsätzlich ja mal was damit zu tun, dass sie gewisse Haltungen repräsentieren. Das ist der Grund warum sie sich bilden, das ist der Grund warum sie Zulauf bekommen und das ist der Grund warum sie gewählt werden. Diese Haltungen, man kann das klassischerweise an der SPD der frühen BRD fest machen, dominieren Wahlprogramme und definieren in Koalitionsverhandlungen gegebenenfalls dann auch die Grenzen der Kompromissbereitschaft.
Die Grünen sind aus einer Bewegung entstanden die eigentlich als außerparlamentarische Opposition konstituiert war. Hier kam die Idee auf, man müsste in die Parlamente. Da hat sich schon eine erste historische Spaltung ergeben. Dann ist man quasi als Ein-Themen Partei wahrgenommen worden. Dies wurde den Grünen mMn nicht gerecht. Die Grünen waren, zumindest in ihrer frühen Zeit ein Sammelbecken von Spontis, mehr oder weniger gemäßigten Marxisten, Ökofundamentalisten, die beileibe nicht alle dem linken Spektrum zugeordnet werden konnten, Friedensaktivisten und diversen Mischwesen die verschiedene Themenschwerpunkte in sich vereinen konnten.
Im Kern machten sie Umwelt- und Friedenspolitik.
Der zweite (große) Bruch kam für mich ganz eindeutig mit der unseligen Fusion mit Bündnis90. Das hat die Grünen ihre linken Wurzeln zu nicht unerheblichen Teil gekostet.
Den dritten Bruch stellt dann für mich die Koalition mit der Schröder-SPD dar.
Hier verloren die Grünen einen Gutteil ihrer Glaubwürdigkeit.

Fragt man sich jetzt wofür die Grünen gut waren, kann man ohne Umschweife sagen, dass viele umweltpolitische Entwicklungen ohne ihre Lobbyarbeit wesentlich schwerer zu erreichen gewesen wären.
Ein Phänomen wie Fukushima und die anschließende Entscheidung der Kanzlerin aus der Atomkraft endgültig aus zu steigen, rechne ich den Grünen dieser Zeit tatsächlich nicht mehr an. 2011 war in der Bevölkerung Umweltbewusstsein bereits so stark ausgeprägt, dass die Konsequenz logisch war. Die Grünen, allen voran Kretschmann haben halt davon profitiert. Ihre Folklore das Handeln der Kanzlerin beschleunigt.
Und jetzt wird es dann langsam düster. Seit dem ist für mich nur noch wenig erkennbar, wofür die Grünen stehen.
Themen wie Homosexuellenrechte, Flüchtlingspolitik oder gar Freiheitsrechte werden quer Beet auch von anderen Parteien gesetzt. Nicht nur das, man muss auch wahrnehmen, dass die Grünen da keine verlässliche Haltung mehr bieten. Dafür sorgen die Ultrarealos wie Kretschmann und andere Schwarz-Grün Koalitionäre, mehr noch Leute wie Palmer der, sichtet man die Ursprünge der Partei, kaum mehr als Grüner wahrgenommen werden kann.
Dazu kommt dann auch noch, dass gerade dieses Hauptthema, Bürger- und Freiheitsrechte, bei den Grünen massiv zu erodieren scheint.
In weiten Teilen produzieren sich die Grünen zwar oberflächlich betrachtet wie eine Bürgerrechtspartei, agieren aber in der Realpolitik wie eine klassische konservative Partei: Sie fordern und setzen Regeln, plädieren für Erstarrung.

Angesichts dieser Entwicklung ist deshalb für mich die Frage erlaubt: Was außer wenig glaubhafter Folklore bieten diese Grünen an? Welche Haltung wird transportiert? Und da sehe ich wenig neben einem gnadenlosen Pragmatismus al Wazirs oder Kretschmanns.
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und findest du nicht, dass du es dir da etwas einfach machst?

karl marx, rosa luxemburg und karl liebknecht waren auch mal in einer bewegung aktiv, die heute von martin schulz repräsentiert wird. und dann kamen die kriegskredite, und die glaubwürdigkeit war dahin...

weder atomausstieg, noch "wir schaffen das" oder die homo-ehe wären ohne die grünen in deutschland denkbar.
man sagte seinerzeit, dass der größte verdienst der rot-grünen regierung war, dass die 2. (bürgerlich-konservative) nachfolgeregierung von einer frau angeführt, mit einem gehandikapten schäuble, einem schwulen westerwelle und einem asiatisch-stämmigen "name wegen bedeutungslosigkeit vergessen" wirtschaftsminister in den ring zog.

ja, weder kretschmann noch palmer wurden am grab von holger meins gesichtet. aber wenn man sich vor augen führt, wie dein westliches nachbarbundesland seit bestehen traditionell regiert wurde, ist das doch schon enorm. "wohlstand für alle" trotz 2. legislatur der grünen - in den 90ern undenkbar! da gab es nur blühende landschaften und saumagen in oggersheim.

den grünen vorzuwerfen, dass ihre politik der letzten 3 jahrzehnte so erfolgreich war, dass ihnen die themen ausgehen, weil sie mittlerweile gesellschaftlicher konsenz sind, finde ich etwas befremdlich. schmälert ihre historische leistung und den sog. "marsch durch die institutionen" auf unangemessene weise.
du wirfst ihnen vor, dass sie deine (unsere) selbstverständlichkeiten überhaupt erst möglich gemacht haben und sich damit quasi überflüssig gemacht haben. finde ich dünnes eis, bei aller berechtigten kritik am aktuellen führungspersonal...
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WuerzburgerAdler schrieb:

Zu den Grünen: kommen zu einem Erfolg, weil andere Wahlkampftaktik betreiben. Wie die Mutter zum Kind.


In dem Fall fing wohl ein gewisser Beck mit seinem Parteitagsbeschluss an. Damit war das Thema Homo-Ehe als Koalitionsbedingung der Grünen auf dem Tisch. Dann zog die FDP nach, die SPD praktisch auch. Merkel war klar, dass die "Homo-Ehe" kommen wird (außer bei absoluter Mehrheit, die unwahrscheinlich ist) und zog mit ihrem Gewissenskram nach. Die SPD hat dann die Chance ergriffen, Merkel anzugreifen und die GroKo praktisch aufzukündigen und sich zu profilieren und hat die Abstimmung am Freitag in die Wege geleitet.

Die Grünen haben von hinten heraus mit Volker Beck einen ordentlichen Ball nach vorne geschlagen, fürs weitere Verarbeiten waren dann andere zuständig.
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joar, crystal-volker hat den uwe-bein-gedächtnispass gespielt.

spannend finde ich den aspekt zum stand der bundesregierung: wurde ja schon letzten herbst von politredakteuren angeregt (afair in "der freitag"), die spd solle doch zu guter letzt die GroKo aufkündigen und als R2G in den wahlkampf ziehen. und in italien wäre wohl in vergleichbarer situation wahrscheinlich auch die regierungschef*in gleich mit ausgewechselt worden.
aber, mal ganz optimistisch gedacht, so bekommt unser politisches berlin jetzt vlt sogar eine ahnung von minderheitsregierung mit wechselnden mehrheiten bei sachthemen. ging ja bei der sterbehilfe auch. und ist ja evtl auch gar nicht schlimm, sich abseits von fraktionszwängen dem gewissen verpflichtet zu fühlen...