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le god

1954

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Da sind soviele Phrasen bei, das das Sparschwein ja überquillt...
Ich denke eher das Geld Tore schießt, zwangsläufig!
Und bei Transferausgaben von um die 90 Millionen(inkl. Winterpause) denke ich sollte man die Hoffnung haben auch International dabei zu sein, nicht mehr und nicht weniger. Stand jetzt sind wir im Soll!
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Robby1976 schrieb:

Und bei Transferausgaben von um die 90 Millionen(inkl. Winterpause) denke ich sollte man die Hoffnung haben auch International dabei zu sein, nicht mehr und nicht weniger. Stand jetzt sind wir im Soll!
Wir haben aber auch Spieler mit einem kumulierten Marktwert von über € 170 Millionen abgegeben. Nicht von ungefähr haben viele mit einer holprigen Vorrunde gerechnet. Aktuell sehe ich uns deshalb im Plus, insgesamt ist eine Platzierung unter den besten 7 aber selbstverständlich realistisch und ja auch die klare Vorgabe von Krösche.
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le god schrieb:

Dass wir uns schwerer tun unsere erste 11 zu ersetzen als Union oder auch Freiburg liegt aber auch daran, dass wir in der Spitze qualitativ deutlich stärker besetzt sind.

sehe ich nicht so. das mag zu zeiten gegolten haben, wo wir hier leute wie kostic und silva in einer mannschaft hatten. jetzt? eher nicht. da kommen wir auch deutlich mehr übers kollektiv.

ich sehe es eher so, dass man bei den von dir genannten schon länger eine bestimmte struktur etabliert hat die beinhaltet, das die leistungsdichte näher beieinander ist, weil es eben so gewünscht ist, weil halt klar war, dass die spielanlage dies bedarf.

le god schrieb:

Und auch eine Philosophie-Frage: Setze ich eher auf ein Kollektiv mit eingespielten Abläufen oder spielt individuelle Klasse eine größere Rolle. Wir sind hier ganz klar auf dem Weg zu letzterem und das liegt auch in unserer Tradition. Ich glaube auch nicht, dass der Union-Fußball hier gefeiert würde. Wir haben halt Grabowski, Bein oder Okocha erlebt.

sorry, aber was ein quatsch. ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll:

wir haben diese saison keinen dominanten unterscheidsspieler mehr im kader wie wir ihn mit kostic, silva oder kolo muani hatten. was wir diese saiosn gesehen haben, kommt rein übers kollektiv. siehe gestern oder gegen hoffenheim. findet das nicht statt, siehe fca, fcs...

wir haben kovacs fußball hier hart gefeiert und der kam über dinge wie kampf und einsatzwillen und laufbereitschaft und gottseidank ist das seit dem auch teil unserer dna. dieses reine schönspieler-f*tzentum haben wir clubs wie bremen oder gladbach überlassen, deren anhänger meinen ja immer noch, dass es für sowas bonuspunkte geben müsste. mögen sie viel spass damit haben...

wenn man es wie union (als aufsteiger, wohlgemerkt) schafft, sich mehrere saisons hinternander konsequent entscheidend zu verbessern - mittelfeldplatz, ecl-platz, el-platz, cl-platz - alles über konstante leistungen in der liga, wohlgemerkt, würde das bei den meisten clubs gefeiert werden, sprich denen, die nicht eh cl stammpublikum sind.

denn am ende des tages wird erfolgreicher fußball überall gefeiert. zumindest von den eigenen fans.
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Lattenknaller__ schrieb:

sehe ich nicht so. das mag zu zeiten gegolten haben, wo wir hier leute wie kostic und silva in einer mannschaft hatten. jetzt? eher nicht. da kommen wir auch deutlich mehr übers kollektiv.
Niemand hat gesagt, dass wir abhängig von Einzelkönnern sind wie letzte Rückrunde teilweise von Muani. Aber unser Kader insgesamt hat eine deutlich höhere individuelle Klasse als der von Union. Während Union zu einem hohen Maß von Standards gelebt hat, ist bei uns immer mal jemand zu einer entscheidenden Einzelaktion in der Lage.
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Lattenknaller__ schrieb:

ich sehe es eher so, dass man bei den von dir genannten schon länger eine bestimmte struktur etabliert hat die beinhaltet, das die leistungsdichte näher beieinander ist, weil es eben so gewünscht ist, weil halt klar war, dass die spielanlage dies bedarf.
Das stimmt. Ein Grund dafür ist aber, dass Union trotz der jüngsten Erfolge ein oder zwei Entwicklungsschritte hinter uns ist. Wir versuchen in den Kreis der Spitzenteams vorzustoßen und das schaffst Du nachhaltig nicht mit einem System wie Union. Oder kennst Du irgendein Spitzenteam, das so spielt? Vielleicht mit Abstrichen Atletico oder die Mourinho-Mannschaften, aber sonst?

Lattenknaller__ schrieb:

sorry, aber was ein quatsch. ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll:
Puh, hier wirfst Du aber einiges wild durcheinander.

Ich habe schon den Fußball unter Ehrmanntraut oder Funkel gefeiert, aber wir haben uns halt weiterentwickelt auch seit Kovac. Dem damaligen Underdog-Fußball sind wir längst entwachsen und damit kommst Du auch nicht nachhaltig an Dortmund, Leverkusen oder Leipzig heran. Auch bei Union wissen sie das und haben deshalb vor dieser Saison versucht individuelle Klasse dazuzuholen. So ein Prozess funktioniert aber nicht von heute auf morgen und wir sind da durchaus auf einem guten Weg.

Dass zu erfolgreichem Fußball immer auch Einsatz und Leidenschaft dazugehören versteht sich von selbst. Sonst verliert man auch als Bayern schnell mal 5-1.
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WürzburgerAdler schrieb:

Ich teile nach wie vor die Kaderkritik von einigen hier, die sagt, dass lange bekannte Unwuchten im Kader nicht behoben wurden. Daran ändert auch der gestrige Sieg nichts, bei dem die Mannschaft diese Unwuchten mit viel Einsatz, Entschlossenheit und Laufbereitschaft ausglich. Das macht sie aber nicht jeden Samstag.

stimmt, aber ich gehe noch weiter als du, denn genaugenommen kann sie das gar nicht in dem maße und dem umfang machen, obwohl sie es tendenziell müsste, weil eben sonst so spiele wie zuletzt gegen paok, den fca und den fcs rauskommen.
aber genau das gibt der kader halt nicht her, weil die erste elf so nicht durchgängig spielen kann und der qualitätsabfall bei den einwechslern zu groß ist, um das aufzufangen.

das ist ja eines der sich seit jahren durchziehenden probleme in sachen kaderplanung, dass der zweite anzug in unserem fall qualitativ faktisch so sehr abfällt, dass er oftmals eigentlich keine echte alternative darstellt.

das war zum beispiel eine der sachen, die uns union in den letzten 3 jahren, also bis zu dieser saison, sehr schön vorgemacht hat in sachen entwicklung:

die wussten auch, dass sie nur mit einsatz, entschlossenheit und laufbereitschaft im kollektiv die qualitätsgrenzen des kaders nach oben verschieben konnten und die dafür notwendige spielweise erfordert halt eine gewisse kaderbreite mit möglichst wenig abfall zwischen 1. elf und der bank, so dass sich jeder auf dem platz den hintern aufreissen kann und muss und wenn er nach 60. min. durch ist, wird er annähernd gleichwertig ersetzt und es geht einfach weiter. und dem haben sie bei der kaderplanung regelmäßig rechnung getragen und auch entsprechend geld in die bankbesetzung gesteckt, weil die eben regelmäßig reinrotiert aufgrund der spielweise.

ebendies ist bei uns aber eher die ausnahme als die regel, wir haben zwar eine ziemlich gute ideal- oder erstbesetzung, aber wenn die nicht auflaufen kann, was bei der menge an spielen bei uns nicht ungewöhnlich ist, wird es halt dann mal eng. mich wundert z.b. nicht, dass die wirklich miesen wie unnötigen niederlagen zuletzt in eine zeit fielen, wo koch und skhiri verletzt bzw. verletzungsbedingt noch nicht richtig fit waren.

WürzburgerAdler schrieb:

Wir werden ja sehen, wie nachhaltig die Leistung von gestern einzuschätzen ist.

auch hier bin ich bei dir. ich muss mich hier immer kaputtlachen, wenn ich lese, dass durch so spiele wie gestern oder damals gegen barcelona irgendwas bewiesen worden sei. es gibt am ende des tages nur einen tauglichen beweis, nämlich die abschlusstabelle am 34. spieltag. es nutzt nämlich nichts, wenn sich die truppe nur zu bestimmten highlight-spielen in hochform präsentiert aber dann aufgrund der restlichen performance am ende 13. in der tabelle wird... alles schon gehabt.
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Lattenknaller__ schrieb:
ebendies ist bei uns aber eher die ausnahme als die regel, wir haben zwar eine ziemlich gute ideal- oder erstbesetzung, aber wenn die nicht auflaufen kann, was bei der menge an spielen bei uns nicht ungewöhnlich ist, wird es halt dann mal eng.
Dass wir uns schwerer tun unsere erste 11 zu ersetzen als Union oder auch Freiburg liegt aber auch daran, dass wir in der Spitze qualitativ deutlich stärker besetzt sind. Ist also ein bißchen der Fluch der guten Tat.

Und auch eine Philosophie-Frage: Setze ich eher auf ein Kollektiv mit eingespielten Abläufen oder spielt individuelle Klasse eine größere Rolle. Wir sind hier ganz klar auf dem Weg zu letzterem und das liegt auch in unserer Tradition. Ich glaube auch nicht, dass der Union-Fußball hier gefeiert würde. Wir haben halt Grabowski, Bein oder Okocha erlebt.

Lattenknaller__ schrieb:
es gibt am ende des tages nur einen tauglichen beweis, nämlich die abschlusstabelle am 34. spieltag. es nutzt nämlich nichts, wenn sich die truppe nur zu bestimmten highlight-spielen in hochform präsentiert aber dann aufgrund der restlichen performance am ende 13. in der tabelle wird... alles schon gehabt.
So ist es und nach einer knappen Halbrunde stehen wir auf Platz 7. Trotz Umbruch inklusive neuem Trainer und mit einem der jüngsten Teams der Liga. Mein Blick geht aber schon Richtung nächste Saison: Schaffen wir es den Kader zusammenzuhalten und die Lücke im Sturm zu schließen, können wir einen richtigen Qualitätssprung machen und die ersten 4 Plätze angreifen.


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Schönesge schrieb:

Schlecht diese Saison waren im Grunde nur Wolfsburg, Augsburg und Saarbrücken. Ggf auch noch das Spiel in Helsinki. Alle anderen Spiele waren auf Messerschneide und hätten auch, sofern sie nicht eh schon in unsere Richtung gelaufen sind, auch in unsere Richtung laufen können.

Dennoch. Ich teile nach wie vor die Kaderkritik von einigen hier, die sagt, dass lange bekannte Unwuchten im Kader nicht behoben wurden. Daran ändert auch der gestrige Sieg nichts, bei dem die Mannschaft diese Unwuchten mit viel Einsatz, Entschlossenheit und Laufbereitschaft ausglich. Das macht sie aber nicht jeden Samstag.

Auch gestern kam Nkounkou noch nicht über - zugegeben vielversprechende - Ansätze hinaus, Tuta machte seine Fehler in der Abwehr und Zögerlichkeiten im Aufbau, Buta flankte - als wolle er meine Aussagen bestätigen - ins Nichts. Max spielte gleich gar nicht erst mit.
Der - vermutlich Bayernbedingt motivierten - Leistungsexplosion von Götze, Knauff und Ebimbe sowie der am obersten Rand ihrer Möglichkeiten agierenden Marmoush, Larsson, Pacho und Chaibi war es zu verdanken, dass das Spiel so lief, wie es lief. Neben ein paar anderen Faktoren, die allerdings eher bei den Bayern zu suchen sind.

Wir werden ja sehen, wie nachhaltig die Leistung von gestern einzuschätzen ist.
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WürzburgerAdler schrieb:

Dennoch. Ich teile nach wie vor die Kaderkritik von einigen hier, die sagt, dass lange bekannte Unwuchten im Kader nicht behoben wurden. Daran ändert auch der gestrige Sieg nichts, bei dem die Mannschaft diese Unwuchten mit viel Einsatz, Entschlossenheit und Laufbereitschaft ausglich. Das macht sie aber nicht jeden Samstag.
Ich habe diese übermäßige Unwucht vor dem Spiel nicht gesehen und sehe sie jetzt auch nicht. Keine Mannschaft der Welt ist auf allen Positionen gleich gut besetzt und natürlich gilt das auch für uns. Aber wenn Einstellung und Struktur stimmen, haben wir alles was es braucht.

Zusätzlich Alternativen für die eine oder andere Position sind natürlich nie verkehrt, insbesondere mit Blick auf den Afrika-Cup. Die müssen es aber auch erstmal besser machen als die, die da sind.

Und gerade bei der viel kritisieren Spieleröffnung sehe ich uns diese Saison insgesamt deutlich verbessert. Koch kann das, Pacho spielt immer wieder gute Bälle, dazu übernehmen Skhiri, Larsson oder gestern Götze viel Verantwortung. Wo früher fast nur Hasebe war, sind wir jetzt viel variabler.

Natürlich klappt längst noch nicht alles und manchmal übertreiben wir es auch mit dem von hinten herauskombinieren, aber die Ansätze sind vielversprechend. Es werden sicherlich wieder Rückschläge kommen, aber ich bin von dem Team überzeugt und wenn im Winter noch ein starker Mittelstürmer kommt, kann das eine gute Saison werden.
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Tadellose Leistung von Zwayer. Einheitliche, angenehm großzügige Linie und gute Kommunikation mit den Spielern. Gab natürlich auch keine strittigen Situationen mit vermeintlich spielentscheidendem Charakter.
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Wahnsinnsspiel mit einigen wichtigen Erkenntnissen:

In der Mannschaft stimmt es. So wie alle gestern füreinander gelaufen sind, sich gemeinsam in die Zweikämpfe geworfen haben und so oft wie miteinander abgeklatscht wurde, war das eine klare Antwort an alle Vermutungen von mangelnder Teamchemie und Grüppchenbildung.

Toppmöller erreicht die Mannschaft und findet Lösungsansätze. Viererkette mit Pacho links, Götze zurückgezogen ins defensive Mittelfeld, Knauff rechts und Ebimbe links im äußeren Mittelfeld, er hat der Mannschaft nicht nur die richtige Einstellung mit auf den Weg gegeben, sondern da waren auch taktisch einige gute Schachzüge dabei. Und überfordert von der neuen Rolle war niemand.

Die Kaderdiskussion ist meckern auf hohem Niveau (vom fehlenden Muani-Ersatz abgesehen). Wer Buta, Tuta oder Knauff gestern gesehen hat, weiß was sie unter guten Umständen zu leisten in der Lage sind. Pacho und Larsson sind absolute Glücksgriffe und auch Koch, Marmoush und Chaibi richtig starke Neuzugänge.

Du brauchst in der Bundesliga Effizienz und Spielglück, um erfolgreich zu sein. Wenn die Bayern direkt nach der Halbzeit bei ihrer Großchance das 2-3 machen, wird das nochmal ein anderes Spiel. Umgekehrt haben wir keine Großchance ausgelassen. Mit derselben Effizienz hätten wir Stuttgart und PAOK locker geschlagen.

Natürlich darf man ein Spiel auch nicht überbewerten, aber das war definitiv eine super Reaktion von allen Beteiligten, die Hoffnung für die nächsten Spiele und den Rest der Saison macht. Man muss unsere launische Diva einfach lieben!
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Konnte ja keiner wissen das es auch im SGE Forum durchaus Literaturaffine User gibt...
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Robby1976 schrieb:

Konnte ja keiner wissen das es auch im SGE Forum durchaus Literaturaffine User gibt...
Das Buch würde ich aber nicht uneingeschränkt empfehlen. David Peace hat schon einen extrem speziellen, repetitiven Stil, den er bei Read or Dead auf die Spitze treibt. The Damned United über Brian Clough und seine 44 Tage als Trainer von Leeds hat mir persönlich deutlich besser gefallen. Aber wir schweifen ab...
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le god schrieb:

Gude Wuschelblubb, mit dem Beitrag kann ich mich viel mehr identifizieren und schätze vieles durchaus ähnlich ein. Auf den Außenbahnen sehe ich uns nicht ganz so schlecht, Buta oder Max können in einem gefestigten Team sicherlich eine ordentliche Rolle spielen. Überdurchschnittliche Bundesligaspieler, die eine Mannschaft auch einmal tragen können, sind sie aber sicher nicht. Das können wir uns aber halt auch nicht auf jeder Position leisten.

In der Innenverteidigung hängt vieles vom System ab. Würden wir z.B. eine 4er-Kette mit Buta - Koch - Pacho - Max spielen, hätten wir Tuta und Smolcic als Backup und wären eigentlich gut aufgestellt. Möchte man überwiegend mit drei Innenverteidigern spielen, wäre ein zusätzlicher Rechtsfuß sicher nicht verkehrt.

Wuschelblubb schrieb:

Mit einer etwas umsichtigeren Transferpolitik könnte diese Mannschaft viel mehr leisten und dazu bräuchte es teilweise noch nicht mal super teure Transfers.
Das ist der Punkt, an dem ich mir nicht sicher bin. Du sagst, wir brauchen mehr Qualität in der Kaderbreite. Das war aber ja durchaus Teil unserer Transferpolitik. Wenn Spieler wie Götze, Knauff, Ebimbe, Jakic, Ngangkam, Nkounkou oder Smolcic auf der Bank sitzen, sollte man eigentlich meinen, dass eine gewisse Rotation ohne größeren Qualitätsverlust möglich sein müsste. Aktuell sehe ich da deshalb eher ein Formproblem als ein Kaderproblem.

Und auch ein Zukauf bringt außerhalb des quantitativen Zuwachses keine Garantien. Nimm die Linksverteidigerposition. Nach Kostic haben wir schon Lenz, Pellegrini, Max und Nkounkou ausprobiert und bislang konnte niemand vollends überzeugen. Dabei habe ich gerade die Transfers von Lenz und Max anfangs durchaus positiv bewertet. Fehlende Umsicht würde ich Krösche an dieser Stelle also nicht vorwerfen, auch wenn man natürlich mehr Geld hätte in die Hand nehmen können. Was aber ebenfalls keine Garantie bringt. Bayern sucht seit dem Karriereende von Lahm einen gescheiten Rechtsverteidiger und die haben quasi unbegrenzte Mittel. So einfach ist das also nicht.        

Götze gibt mir eigentlich nur noch Rätsel auf. Das ist eigentlich so ein hochbegabter Kicker, der ALLES mit dem Ball kann. Aber schon über weite Teile der Rückrunde und im Prinzip noch mehr in der bisherigen Hinrunde hat man das Gefühl, dass er wenig bis keinen Einfluss auf unser Spiel hat. Im Gegenteil, als Knauff und Chaibi hinter Marmoush gespielt haben, haben wir viel mehr Torgefahr ausgestrahlt. Spielt Götze ist der einzige Einfluss, dass wir vorne an Tempo verlieren. Ich will nicht zu viel in seine Leistungen interpretieren, aber es würde mich nicht wundern, wenn sich spätestens im nächsten Sommer die Wege von Mario Götz und Eintracht Frankfurt trennen würden. Aber du hast natürlich recht, dass ein Mario Götze von der Bank eigentlich ein Luxusproblem sein müsste.
Bei den anderen Bankspielern sehe ich es nur zum Teil ähnlich wie du.
Knauff ist definitiv eine gute Option von der Bank und Smolcic ist ein passendes Backup. Ebimbe halte ich ebenfalls für einen Spieler mit einer Menge Potenzial.
Aber dann kommen Spieler, die ich anders bewerte.
Ngankam hat für mich nichts, was mich bisher davon überzeugend konnte, dass er es in der Bundesliga packen dürfte. Dass er ohne größere Verletzung im Spätherbst(!) sogar extra Trainingseinheiten braucht, um ihn körperlich auf Stand zu bekommen, spricht dafür, dass er sich selbst nicht passend fit gehalten hat (falsche Ernährung? Mangelnder Ehrgeiz im Training? ...). Sowas darf aber eigentlich nicht sein. Ich verstehe immer noch nicht, wieso man für ihn das Vierfache dessen ausgegeben hat, was man für Ache eingenommen hat. Beides sind für mich bisher Zweitligastürmer. Dass ihm Nacho jetzt mehrfach vorgezogen wurde, zeigt aus meiner Sicht auch, dass Toppmöller Ngankam im internen Ranking nicht sonderlich hoch zu sehen scheint. Wenn der neue Stürmer im Winter auch nur halbwegs zu überzeugen weiß und Marmoush vom Afrika Cup zurück ist, dürfte es einen Dauerplatz auf der Tribüne geben.
Nkounkou ist für mich ein Transfer, der mir vom Timing des Transfers und dem bisher gezeigten in Kombination mit der spekulierten Ablösesumme von 7.500.000 € nicht so recht einleuchtet.
Du hast in der letzten Rückrunde gesehen, dass es bei Max nach einem ordentlichen Start von Woche zu Woche gefühlt weniger wurde. D.h. es war klar zu sehen, dass die Kombination Max und Lenz für die linke Außenbahn qualitativ nicht ausreicht.
Dass man dann aber alles auf einen Spieler setzt, der in seiner Karriere eine starke Halbserie als offensiver linker Flügelspieler in der zweiten französischen Liga hatte und ansonsten sowohl in der zweiten englischen Liga als auch der belgischen Liga überschaubare Leistungen abgeliefert hat, für diesen auch noch so viel Geld ausgibt und ihn dann auch noch erst kurz vor dem 6. Pflichtspiel verpflichtet, womit er keinerlei Vorbereitung in der neuen Mannschaft und auch auf diesem neuen, sportlich höheren Niveau hat, erschließt sich mir nicht.
Jakic ist zwar ein großer Kämpfer, aber auch fussballerisch doch sehr limitiert. Seine Einstellung ist vorbildlich, er stellt sich in den Dienst der Mannschaft, aber was ist seine Rolle in diesem Kader?
Solange Skhiri nicht verletzt ist, spielt dieser eigentlich fast immer durch, weil Skhiri ein Laufwunder ist.
Ansonsten hast du im Zentrum eigentlich auch u.a. Larsson, Ebimbe und Rode.
Dazu hast du regelmäßig einen Hauge auf der Bank, der aber in der Bundesliga bei keiner Einwechslung Impulse geben konnte.

Bzgl. meiner Aussage, dass es nicht mal so teure Transfers brauchen würde, meinte ich Positionen wie den fehlenden Stürmer und das fehlende Backup in der (rechten) IV. Ein Stürmer im wirtschaftlich überschaubaren Bereich hätte uns mit hoher Wahrscheinlichkeit im ein oder anderen Spiel weitergeholfen und wenn es nur als Option von der Bank ist, in Spielen, in denen wir in der Endphase treffen müssen.

Bzgl. der Viererkette, die du durchgespielt hast, bin ich ein bisschen skeptisch, denn dazu brauchst du vier Außenverteidiger und 4 offensive Außenbahnspieler im Kader, damit beide Außenbahnen doppelt besetzt sind.

LV wären dann Max und Nkounko.
RV wäre Buta und... Chander?

LM/LA wäre Chaibi und... Hauge?
RM/RA wäre Knauff und... Ebimbe? Der soll aber ja eigentlich ins Zentrum.

Der Kader wirkt noch immer so, als wäre er eine Mischung aus der Fünferkette, die wir so viele Jahre unter verschiedenen Trainern primär gespielt haben und einem Kader, der in Richtung Viererkette gehen soll.

Womit wir wieder bei der Übergangssaison wären.
Wenn wir aber eine Übergangssaison spielen, dann würde ich mir die Spieler mit Entwicklungspotenzial mehr auf dem Platz wünschen und die Spieler, die über ihren Karriere-Zenit hinaus sind bzw. wenig Hoffnung auf eine Entwicklung machen.
Dann sollte man in der Bundesliga bitte Nkounkou jede Woche in die erste Elf stellen und hoffen, dass er mit der Zeit auf dem Niveau ankommt. Max wird keine große Entwicklung mehr nehmen, mit 30 Jahren.
Mehr Spielzeit für Aaronson und Nacho Ferri, weniger für Ngankam und Hauge.
Ruhig auch mal 1-2 weitere Spieler aus der U21 mal in den Kader nehmen und einwechseln wie Elias Baum.
Damit entwickelst du diese Spieler hoffentlich für die nächste Saison weiter bzw. siehst, welcher es packen kann und wer nicht.
Gleichzeitig zeigst du dem ein oder anderen Spieler + Berater, dass man die ganze Rückrunde Zeit hat sich einen neuen Verein für den kommenden Sommer zu suchen.
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Wuschelblubb schrieb:

Bzgl. meiner Aussage, dass es nicht mal so teure Transfers brauchen würde, meinte ich Positionen wie den fehlenden Stürmer und das fehlende Backup in der (rechten) IV.
Ok, einverstanden. Aber auch hier gibt es mit Alario und bislang Ngangkam - den ich noch nicht abschreiben möchte, denn was er für Berlin letzte Saison in der Bundesliga gezeigt hat, war so schlecht nicht und überhaupt kein Vergleich zu Ache - Beispiele, dass ein Neuzugang nicht unbedingt alle Probleme löst. Gerade im Sturm sehe ich für die Rückrunde eher eine hochwertige Leihe.

Wuschelblubb schrieb:

Bzgl. der Viererkette, die du durchgespielt hast, bin ich ein bisschen skeptisch, denn dazu brauchst du vier Außenverteidiger und 4 offensive Außenbahnspieler im Kader, damit beide Außenbahnen doppelt besetzt sind.
Bei den Außenverteidigern fehlt rechts eine echte zweite Option neben Buta, das stimmt. Aber genug Backups, die punktuell einspringen könnten, gäbe es schon (Chandler, Jakic, Tuta, Ebimbe) Offensiv sehe ich das Problem nicht. Je nach System (4-1-4-1, 4-4-2 mit Raute, 4-2-3-1) haben wir hier genug Spieler, die dafür in Frage kommen (Marmoush, Chaibi, Knauff, Aaronsen, Hauge, Nkounkou, Ebimbe).

Wuschelblubb schrieb:

Wenn wir aber eine Übergangssaison spielen, dann würde ich mir die Spieler mit Entwicklungspotenzial mehr auf dem Platz wünschen und die Spieler, die über ihren Karriere-Zenit hinaus sind bzw. wenig Hoffnung auf eine Entwicklung machen.
Naja, auch in einer Übergangssaison gilt es Punkte zu holen. Ich finde es schon sichtbar, dass Toppmöller  die jungen Spieler entwickeln möchte. Larsson ist gesetzt, Chaibi erhält den Vorzug vor Götze, Knauff und Ebimbe bekommen trotz sehr schwankender Leistungen immer wieder Einsätze. Ferri, Baum und Futkeu durften erste Profiluft schnuppern. Wenn ich das mit seinen Vorgängern vergleiche, ist da schon ein deutlicher Unterschied sichtbar.
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le god schrieb:

Naja, Du schreibst unsere Außenverteidiger seien mit die schlechtesten der Liga, Götze ein unterdurchschnittlich schlechter Spieler, die Abwehr lückenhaft und der Sturm nicht vorhanden. Klingt schon ziemlich mies und ein unterdurchschnittlicher Erstligaspieler könnte auch als besserer Zweitligakicker durchgehen.

Ich glaube, Du hast es nicht ganz so harsch gemeint, aber es liest sich halt schon relativ abwertend.

Bzgl. der Außenbahnen stehe ich auch zu meinen Aussagen. Da sind wir wirklich schwach besetzt. Nur besteht der Kader ja nicht nur aus den Außenbahnen.
Die Abwehr bzgl. Innenverteidigung ist sehr gut in der Spitze aufgestellt, sie ist nur nicht das Bollwerk, als das sie nach den wenigen Gegentoren zu Saisonbeginn angesehen wurde (was aus meiner Sicht viel an den Gegnern lag). Ich feiere Pacho ohne Ende und als hier im Sommer noch viel diskutiert wurde, ob Koch gut genug für uns ist, habe ich ihn schon mehrfach als potenziellen nächsten Abwehrchef gesehen (was er für mich auf absolut bestätigt).
Aber die Abwehr muss halt auch auf außen defensiv stabil sein, sonst kann das Zentrum doch überhaupt nichts machen. Und da kommen wir eben wieder zu den schlecht besetzten Außenbahnen. Max, Buta oder auch "zweckentfremdet" Ebimbe haben riesengroße Probleme defensiv die Außenbahnen dicht zu bekommen.

Von daher lass es mich doch mal positiv formulieren, was wir wirklich an dem Kader gefällt:

Im Tor sind wir stark besetzt und auch Grahl als Backup hat das stark gemacht.
Im Abwehrzentrum sind wir in der Spitze sehr stark besetzt, haben mit Koch einen neuen Abwehrchef dazu geholt (der auch Tuta geholfen hat, seine Form wiederzufinden) und mit Pacho ein großes Innenverteidigertalent, bei dem ich davon ausgehe, dass er N'Dicka nicht nur ersetzen, sondern sogar übertreffen wird.
Im Mittelfeld haben wir mit Skhiri endlich den seit Jahren fehlenden Sechser gefunden und dann auch einen der besten der ganzen Bundesliga.
Larsson ist ein Top-Talent und auch Chaibi traue ich einiges zu. Auch Ebimbe traue ich noch viel zu, wenn er nur mal regelmäßiger auf der Acht spielen dürfte.
In der Offensive war Marmoush eine echte Überraschung und ist unser mit Abstand bester und konstantester Offensivspieler geworden. Auch Knauff spielt eine Position weiter vorne deutlich besser als auf der Schiene.
Dazu finde ich es toll, dass mit Nacho Ferri und in der EL auch mal kurz Baum zwei Spieler aus dem eigenen Nachwuchs endlich mal auf den Platz durften. TOP!

Ich hoffe, das zeigt, dass ich den Kader keineswegs für "mies" oder für nur "bessere Zweitligakicker" halte.


Aber der Kader hat halt eben (qualitative) Lücken, die bei dem wirtschaftlichen Aufwand, den Eintracht Frankfurt in seinen Kader steckt, nur schwer zu erklären sind.

Fangen wir mal in der Abwehr an. Schon in der letzten Saison hat ein Backup in der Innenverteidigung als Rechtsfuß gefehlt und das hat man direkt wieder gesehen, als Koch ausgefallen ist. Da wurde es sofort dünn und Smolcic ist halt mal Linksfuß.
Mir kann doch keiner sagen, dass ein Spieler mit dem groben Profil "Innenverteidigungsbackup als Rechts-Fuß" nicht zu realisieren gewesen wäre. Es geht ja nur um ein Backup. Das muss kein Kehrer und auch kein Debast sein, die beide sicherlich entsprechend teuer wären.

Über die Außenbahnen haben wir ja bereits gesprochen, aber dass wir mit unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten über drei Transferfenster mit den "Lösungen" Pellegrini, Max und Nkounkou auf der linken Seite daherkommen, ist mir ehrlich gesagt zu wenig.
Ein Krösche hat im Sommertrainingslager noch davon gesprochen, dass Embimbe für ihn klar ins Zentrum gehört, ihn auf außen spielen zu lassen, die einfache Lösung wäre und man dort Potenzial verschenken würde. Trotzdem spielt Ebimbe diese Saison wieder mehr auf außen denn als Achter im Zentrum. Wieso ist dem so? Weil der Trainer es so anders sieht als Krösche? Das glaube ich nicht. Nein, Ebimbe muss oft auf die rechte Seite, weil wir dort nur Buta haben, der nicht konstant genug spielt und dem Trainer andere Möglichkeiten fehlen.

Und dass uns im Sturm ein Spieler fehlt, muss man wohl kaum diskutieren.

Von daher sehe ich in unserem Kader durchaus einiges an Potenzial, was aber schwer in der Form abzurufen ist, wenn die gleichen Spieler quasi alle 3-4 Tage spielen müssen, weil die Alternativen fehlen bzw. einfach nicht die nötige Qualität haben. Spieler wie Ngankam oder Hauge helfen der Mannschaft aktuell einfach nicht weiter, trotzdem bekommen sie immer wieder Spielzeit, da der Trainer bei den Stammkräften einfach Belastungssteuerung machen MUSS! Er kann den Rest nicht so lange spielen lassen, bis die Spieler durch bzw. verletzt sind.
Und das ist für mich das enttäuschende. Mit einer etwas umsichtigeren Transferpolitik könnte diese Mannschaft viel mehr leisten und dazu bräuchte es teilweise noch nicht mal super teure Transfers.
Ich bin mir aber sicher, dass man das intern genauso sieht und versuchen wird im Winter entsprechend zu korrigieren. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das im Winter so geht, da Transfer da immer etwas schwieriger sind.
Andererseits kamen Rode und Hinteregger damals auch im gleichen Wintertransferfenster und waren beides Leistungsträger vom ersten Rückrundenspiel an, von daher: Was weiß ich denn schon!
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Gude Wuschelblubb, mit dem Beitrag kann ich mich viel mehr identifizieren und schätze vieles durchaus ähnlich ein. Auf den Außenbahnen sehe ich uns nicht ganz so schlecht, Buta oder Max können in einem gefestigten Team sicherlich eine ordentliche Rolle spielen. Überdurchschnittliche Bundesligaspieler, die eine Mannschaft auch einmal tragen können, sind sie aber sicher nicht. Das können wir uns aber halt auch nicht auf jeder Position leisten.

In der Innenverteidigung hängt vieles vom System ab. Würden wir z.B. eine 4er-Kette mit Buta - Koch - Pacho - Max spielen, hätten wir Tuta und Smolcic als Backup und wären eigentlich gut aufgestellt. Möchte man überwiegend mit drei Innenverteidigern spielen, wäre ein zusätzlicher Rechtsfuß sicher nicht verkehrt.

Wuschelblubb schrieb:

Mit einer etwas umsichtigeren Transferpolitik könnte diese Mannschaft viel mehr leisten und dazu bräuchte es teilweise noch nicht mal super teure Transfers.
Das ist der Punkt, an dem ich mir nicht sicher bin. Du sagst, wir brauchen mehr Qualität in der Kaderbreite. Das war aber ja durchaus Teil unserer Transferpolitik. Wenn Spieler wie Götze, Knauff, Ebimbe, Jakic, Ngangkam, Nkounkou oder Smolcic auf der Bank sitzen, sollte man eigentlich meinen, dass eine gewisse Rotation ohne größeren Qualitätsverlust möglich sein müsste. Aktuell sehe ich da deshalb eher ein Formproblem als ein Kaderproblem.

Und auch ein Zukauf bringt außerhalb des quantitativen Zuwachses keine Garantien. Nimm die Linksverteidigerposition. Nach Kostic haben wir schon Lenz, Pellegrini, Max und Nkounkou ausprobiert und bislang konnte niemand vollends überzeugen. Dabei habe ich gerade die Transfers von Lenz und Max anfangs durchaus positiv bewertet. Fehlende Umsicht würde ich Krösche an dieser Stelle also nicht vorwerfen, auch wenn man natürlich mehr Geld hätte in die Hand nehmen können. Was aber ebenfalls keine Garantie bringt. Bayern sucht seit dem Karriereende von Lahm einen gescheiten Rechtsverteidiger und die haben quasi unbegrenzte Mittel. So einfach ist das also nicht.
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le god schrieb:

Krösche ist seit 2,5 Jahren da und Du sprichst von letzter Chance. Wir sprechen über einen Managerposten, wo es (auch) darum geht mittel- und langfristige Weichenstellungen zu schaffen. Ich habe gerade das Buch "Read or dead" über Bill Shankly gelesen. Hätte man dem nur 2,5 Jahre gegeben, wäre Liverpool heute vielleicht immer noch ein Zweitligaclub.


Ich finde es lustig, dass du Shankly ansprichst denn der hat genau nach 2 Jahren gesagt: "Shankly was confident his signings would be a success, challenging the board of directors to 'sack me if they can't play'".
siehe:https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_Liverpool_F.C._(1959%E2%80%931985)#CITEREFLiversedge1991

Also so gesehen hat ja nach deinem Hinweis Adlertraeger-SGE vollkommen recht.

Und du hast vergessen zu erwähnen das Shankly Liverpool nach 5 Jahren 2. Liga übernommen hat, nicht wie Krösche die SGE kurz nach einem DFB Pokalsieg, EL Semifinale und dem 5. Platz in der Bundesliga.
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testschreiber schrieb:

Also so gesehen hat ja nach deinem Hinweis Adlertraeger-SGE vollkommen recht.
Wie kommst Du darauf? Das Liverpool-Board hat Shankly ja gerade nicht rausgeschmissen, sondern ihm die Zeit gegeben, den erfolgreichen Beleg für seine Aussage zu liefern.

Aber den Vergleich sollte sowieso niemand auf die Goldwaage legen. Schon allein, weil Shankly nach klassischer englischer Tradition ja Trainer und Manager in Personalunion war. Außerdem war es natürlich eine ganz andere Epoche. Hauptsächlich sagen wollte ich, dass die richtige Kaderplanung eine gewisse Zeit und Weitsicht benötigt und ich es für fragwürdig halte, einen Verbleib von Krösche nach 2,5 Jahren mit überwiegend positiver Bilanz vom Transferwinter 2023 abhängig zu machen.
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Ich halte Kehrer für überschätzt und habe ihn auch nie auf Nationalmannschaftsniveau gesehen. Für die Winterpause wäre er aber genau die Art Transfer, die wir meines Erachtens brauchen. Jemand, der eine gewisse Klasse nachgewiesen hat, keine große Eingewöhnungszeit braucht und mehrere Positionen abdeckt (IV, RV, DM). Und das per Leihe, also ohne viel Geld zu verschlingen oder die Transferoptionen für den Sommer zu verringern.
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cartermaxim schrieb:

Es ist ja nicht nur dieser Sommer, in dem es verpasst wurde, einen ausbalancierten Kader zusammenzustellen. Das Problem wiederholt sich jede Transferphase, seitdem Krösche hier im Amt ist. Es wurde jedes Mal verpasst, die jeweiligen Schlüsselspieler der Vorsaison adäquat zu ersetzen.

Nachdem Silva ging, hatten wir eine Saison ohne Stürmer zu bestreiten, die dank grandiosem Mannschaftsgefüge und Coaching dennoch den EL Titel holen konnte. In der Folgesaison hat man es verpasst, die Abgänge von Kostic und Hinti auch nur ansatzweise zu ersetzen. Völlig überforderte Verlegenheitslösungen wie Pellegrini und Onguene wiederholen das Bild, das in der Vorsaison durch Lammers gezeichnet wurde.

Nachdem man sich dann erneut in der Öffentlichkeit so darstellte, dass man ja bestens auf alle Eventualitäten vorbereitet sei, wiederholt sich die Geschichte und wir gehen ohne Stürmer in die Saison 23/24. Es wurden zwar auf dem Papier endlich die defensiven Schwachstellen geschlossen, parallel aber wieder in der Offensive neue Probleme kreiert und wir werden zudem unsere einzig offensiv halbwegs verlässliche Achse Skhiri-Chaibi-Marmoush Anfang 2024 für einige Wochen nicht zur Verfügung haben.
Fällt dir ein Schlüsselspieler wie Koch oder Skhiri weg, zeigt sich, dass dahinter keiner ist, der auch nur ansatzweise in die Fußstapfen treten kann. Spieler sind hier inzwischen zu wertschöpfenden Assets geworden, Durchlaufzeiten von wenigen Saisons, keinerlei Identifikation oder Bindung. Wie fehlt das komplementäre Bild, die geschlossene Einheit, die Aggressivität und Galligkeit. Wir haben tolle Individualspieler und wirklich vielversprechende Talente geholt. Allein das homogene Mannschaftsgefüge scheint man außer Acht gelassen zu haben.


Das sehe ich ganz ähnlich. Ich mag Krösche und es ist beileibe nicht alles schlecht was er macht; im Gegenteil, er hat im Sommer durchaus eine Reihe wirklich guter, sinnvoller und perspektivisch interessanter Transfers eingefädelt. Mit Pacho, Larsson und Chaibi wurden tolle, hochtalentierte Spieler mit reichlich Entwicklungspotenzial an Land gezogen, dazu sind mit Koch und Skhiri zwei gestandene Kräfte gekommen, die das Zeug zu neuen "Säulen" im Kader haben, sogar Marmoush hat bis dato sich als guter Griff erwiesen, einzig Ngankam ist bisher "gefloppt", aber die Trefferquote an Transfers ist positiv. Dennoch bleibt das von dir beschriebene Problem, dass zum wiederholten Male der Kader unvollständig ist und mindestens eine Schlüsselposition einfach nicht besetzt wurde. Ngankam kann man als (bisher gescheiterten) Borré ersatz bezeichnen, das ist ärgerlich, aber wäre halb so wild, wenn die 1A-Besetzung im Sturm vorhanden wäre. Diese Lücke ist aber schlicht da. Und das sehenden Auges, ähnlich wie letzten Winter mit dem geforderten und vieldiskutierten, am Ende aber nicht verpflichteten IV, was uns in der schwachen Rückrunde 22/23 auf die Füße gefallen ist und offenbar auch zu großem Ärger bei Glasner führte, jetzt eben mit dem fehlenden Qualitätsstürmer fürs Sturmzentrum.
Presse, Fans und Umfeld haben dieses große Problem in dem Moment, in dem Kolo Muani ersatzlos gegangen ist, befürchtet und ausgiebig diskutiert, dass uns das Punkte kosten wird. Und genau das ist eindeutig auch eingetreten (wie gesagt, ähnlich wie im letzten Winter). Mit RKM oder einem hochwertigen Ersatz hätten wir, da bin ich mir absolut sicher, 4-7 Zähler mehr gehabt und dann wären wir nicht in die verzwickte Lage gekommen, in der wir jetzt sind. Natürlich kann man entschuldigend anführen, dass die Lage schwierig war, mit Streik, zeitversetztem französischen Transferfenster, dem leider nicht 2 Tage vorher, sondern eben in quasi letzter Minute erhöhten Pariser Angebot etc., aber Fakt ist, ein junger Trainer wird mit einem auf absolut entscheidender Position unbesetzten Kader in die Saison geschickt und muss dann mit Jugendspielern, einem Backup, und einem umfunktionierten Marmoush hantieren. Das hat uns enorm geschwächt in der Hinrunde und das ist man wissentlich so eingegangen, wie gesagt, etliche haben das kommen sehen und ich weiss noch, wie entsetzt ich war, dass das am Deadline-Day so ausgegangen ist, 95 Mio hin oder her.

Nun, es ist jetzt so wie es ist. Es gibt genau eine Variante, wie Krösche nun zeigen kann, dass sein Gamble am Ende doch irgendwie aufgeht. Und zwar, indem er den Kader von diesem enormen Betrag, den wir eingenommen haben, so verstärkt, dass wir in der Rückrunde überdurchschnittlich performen können. Wenn wir das nicht mit diesem Batzen Geld schaffen, dann hat sich Krösche, so deutlich muss man es leider sagen, verzockt. Denn welchen Sinn ergibt es sonst, dass man  eine eklatante Schwächung des Kaders für die Hinrunde wissentlich in Kauf nahm?
Ergo erwarte ich nun 3-4 qualitativ hochwertige Transfers, man muss das Geld, was man für diesen sportlich schmerzhaften Verkauf eingenommen hat, in die Hand nehmen, zumindest einen ordentlichen Teil davon. Und gerade für die Position im Sturm ist es da nicht mit einem "Projekt" getan, einem Spieler wie Durosinmi, den man durchaus holen kann, aber eben nicht als Premium-Lösung. Da müsste dann schon nochmal einer kommen, der mit großer Wahrscheinlichkeit sofort hilft und wenn dafür Mal Plus Minus 20 Mio fliessen müssen, dann müssen sie es eben. Darüber hinaus gilt es, in der Defensive und im Mittelfeld noch eine Verstärkung zu holen. An der Stelle ist anzumerken, dass es höchste Zeit ist, sich von Spielern zu lösen, die mittlerweile eher Folklore bedienen als dass sie einen sportlichen Mehrwert haben (Chandler, Hasebe, Rode, ich liebe diese Typen, aber es war eigentlich vor der Saison absehbar, dass sie nichtmehr als vollwertige sportliche Alternativen zu sehen sind).

Kurzum: Für meine Begriffe ist es nun die letzte Chance für Krösche, zu zeigen, dass er einen schlagkräftigen Kader mit entsprechender Breite und vor allen Dingen OHNE LÜCKEN (offensichtlich unbesetzte Planstellen) bereitstellen kann. Denn der tollste Rohdiamant bringt nichts, wenn eine Mannschaft wegen fehlender Puzzleteile nur eingeschränkt konkurrenzfähig ist. Krösche hat hierfür alle Mittel durch seine Entscheidung im Sommer. Ich hoffe, er nutzt sie, weil ich ihm eigentlich sehr wünsche, dass er mit seinem Kurs hier Erfolg hat.
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Adlertraeger-SGE schrieb:

die Trefferquote an Transfers ist positiv
Die Trefferquote wie von Dir beschrieben ist bis jetzt sogar ziemlich überragend.

Adlertraeger-SGE schrieb:

Dass man  eine eklatante Schwächung des Kaders für die Hinrunde wissentlich in Kauf nahm?
Ich weiß immer noch nicht, wie Krösche das hätte lösen sollen. Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, Muani nicht gehen zu lassen. Wie sich das auf Mannschaftsgefüge und Leistung ausgewirkt hätte, weiß kein Mensch. Im Worst Case hätte Muani ein halbes Jahr gestreikt und wir hätten ihn im Winter für deutlich weniger Geld abgegeben. Ein rechtzeitiger Verkauf war nicht möglich, weil es bis kurz vor Toresschluss überhaupt kein adäquates Angebot gab. Und jetzt komm mir nicht mit den 50-60 Millionen plus Ekitike. Da stünden wir jetzt wohl kaum besser da.

Adlertraeger-SGE schrieb:

nun die letzte Chance für Krösche, zu zeigen, dass er einen schlagkräftigen Kader mit entsprechender Breite und vor allen Dingen OHNE LÜCKEN (offensichtlich unbesetzte Planstellen) bereitstellen kann.
Krösche ist seit 2,5 Jahren da und Du sprichst von letzter Chance. Wir sprechen über einen Managerposten, wo es (auch) darum geht mittel- und langfristige Weichenstellungen zu schaffen. Ich habe gerade das Buch "Read or dead" über Bill Shankly gelesen. Hätte man dem nur 2,5 Jahre gegeben, wäre Liverpool heute vielleicht immer noch ein Zweitligaclub.

Adlertraeger-SGE schrieb:

Ergo erwarte ich nun 3-4 qualitativ hochwertige Transfers
Das ist im Winterfenster kaum darstellbar. Für mich schreit alles an dieser Saison nach Übergang. Natürlich wird das niemand von den Verantwortlichen so nach außen kommunizieren und das ist auch richtig. Aber intern sollte der Fokus klar auf Entwicklung stehen und so interpretiere ich es auch, dass Toppmöller vor allem auf die jungen Spieler setzt und einiges ausprobiert.

Ja, wir brauchen 3-4 hochwertige Transfers, aber ich würde damit bis zum Sommer warten und jetzt nur einen Stürmer mit nachgewiesener Klasse leihen. Falls sich darüber hinaus interessante Optionen anbieten, spricht natürlich nichts dagegen darüber hinaus schon einen Vorgriff auf den Sommer zu machen.

Meine Erwartung an Krösche ist vor allem, dass er es schafft, dass Leute wie Pacho, Chaibi oder Larsson 3 Jahre hier am Ball bleiben. Zusammen mit den Etablierten würde das ein entwicklungsfähiges Gerüst schaffen, mit dem einiges möglich wäre. Wenn Du auf junge Spieler setzt, diese aber wie Kolo oder Lindström schon nach 1-2 Jahren abgibst, musst Du immer wieder neu anfangen und das macht es schwer weiter voranzukommen.
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SGE_Werner schrieb:

le god schrieb:

Wieso sind überhaupt alle unzufrieden


Also unzufrieden sind vor allem einige Fans, die auf Platz 7 stehend und international überwinternd so unzufrieden sind, dass man sich eben fragen muss, ob diese erst während des EL-Erfolgs Fan geworden sind.

Der Kader ist mE derzeit schwächer als letzte Saison und da sind wir gerade noch 7. geworden. Muani, Lindström und Kamada wurden nicht vollends ersetzt.
Da kann man schon fragen, ob nicht die Ansprüche zu hoch sind... Übrigens auch von Teilen des Vereins. Derzeit haben wir ein Team, was irgendwo zwischen 5 und 12 landen müsste, je nach Form.

Könnte daran liegen, dass wir halt in der Zwischenzeit so viel Geld ausgeben, dass Platz 7 eigentlich das minimale sein muss.
Für das Jahr 2022 haben wir laut DFL die 5. höchsten Personalkosten der Bundesliga gehabt. 10+ Millionen € mehr als z.B. Wolfsburg. Im Frühjahr werden wir die Daten für 2023 haben und mein Gefühl sagt mir jetzt, dass wir maximal wieder hinter Wolfsburg zurückgefallen sein dürften. Wer sollte sonst an uns vorbeigezogen sein?

Und wenn du ca. das 6. meiste Geld für dein Personal ausgibst in der ganzen Bundesliga, dann sind die Leistungen halt nicht wirklich passend.

Man darf bei den wirtschaftlichen Möglichkeiten schon mal fragen, wieso wir von einem extrem starken Außenbahnspieler vor zwei Jahren (Kostic) auf in der Zwischenzeit gar keinen guten Außenbahnspieler zurückgefallen sind und das, obwohl es seit dem Abgang von Kostic ja durchaus ein paar Transferfenster gegeben hat (inklusive dem, in dem er uns verlassen hat).

Ich finde auch den 7. Tabellenplatz sehr trügerisch. Es sind noch vier Spieltage, bis die komplette Hinserie rum ist. Dabei lauten die Gegner:

2. Bayern zu Hause
1. Leverkusen Auswärts
10. Gladbach zu Hause
4. Leipzig Auswärts

Wie geschrieben hoffe ich auf Überraschungspunkte, aber es wäre jetzt keine Schwarzmalerei, wenn man davon ausgeht, dass man gegen Bayern, Leverkusen und Leipzig nicht mit Punkten planen kann.

Und dann fällt sehr schnell auf, dass zwischen unserem 7. Rang und dem 11. Rang gerade mal zwei Punkte liegen.
D.h. Rang 10 oder 11 nach der Hinrunde wäre jetzt nicht sonderlich überraschend. Und dann passt der Tabellenplatz nicht mehr zum wirtschaftlichen Aufwand.

le god schrieb:

Wuschelblubb schrieb:

Dem Trainerteam mache ich keinen Vorwurf, denn die machen schon fast das Maximum aus der Situation
Wenn unser Kader wirklich so mies wäre wie Du schreibst, sollte man dringend vorzeitig mit Toppmöller verlängern. Wieso sind überhaupt alle unzufrieden wenn wir doch anscheinend mit einem Haufen von besseren Zweitligakickern auf Platz 7 zu stehen.

Genau das macht diskutieren manchmal etwas schwer. Keiner spricht auch nur im Ansatz von "besseren Zweitligakickern". Damit versucht man jede Diskussion über die offensichtlichen Lücken unseres Kaders ins Lächerliche zu ziehen.

Ich habe auch nicht geschrieben, dass der Kader "mies" wäre. Er ist in einigen Bereichen aber aus meiner Sicht einfach schlecht zusammengestellt. Vor allem im Sturm und auf den Außenbahnen fehlt es an Qualität. Falls du das anders siehst, ist das absolut ok, dann haben wir einfach unterschiedliche Auffassungen, was bei unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten drin sein sollte.

Ich habs ja geschrieben, dass wir teilweise echt talentierte Spieler dabei haben wie Pacho, Larsson, Chaibi & co. Von mir aus kann man relativ wenig im Winter machen (was wohl auch das Schlauste wäre, da es im Winter meistens weniger gute Spieler auf dem Transfermarkt gibt) und die Saison eben als Übergangssaison deklarieren, in der man die Grundlagen legt, um mit passenden Transfers im nächsten Sommer wieder einen Schritt nach vorne machen zu können.
Das wäre für mich ABSOLUT IN ORDNUNG!
Nur sollten es die Verantwortlichen (allen voran Krösche) dann auch öffentlich sagen, um eine vernünftige Erwartungshaltung zu erzeugen.
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Wuschelblubb schrieb:

Genau das macht diskutieren manchmal etwas schwer.
Das war logischerweise auch kein echter Diskussionsbeitrag, sondern eine überspitzte Replik, weil mich Dein Beitrag getriggert hat.

Wuschelblubb schrieb:

Keiner spricht auch nur im Ansatz von "besseren Zweitligakickern". Ich habe auch nicht geschrieben, dass der Kader "mies" wäre.
Naja, Du schreibst unsere Außenverteidiger seien mit die schlechtesten der Liga, Götze ein unterdurchschnittlich schlechter Spieler, die Abwehr lückenhaft und der Sturm nicht vorhanden. Klingt schon ziemlich mies und ein unterdurchschnittlicher Erstligaspieler könnte auch als besserer Zweitligakicker durchgehen.

Ich glaube, Du hast es nicht ganz so harsch gemeint, aber es liest sich halt schon relativ abwertend.

Wuschelblubb schrieb:

Man darf bei den wirtschaftlichen Möglichkeiten schon mal fragen, wieso wir von einem extrem starken Außenbahnspieler vor zwei Jahren (Kostic) auf in der Zwischenzeit gar keinen guten Außenbahnspieler zurückgefallen sind und das, obwohl es seit dem Abgang von Kostic ja durchaus ein paar Transferfenster gegeben hat (inklusive dem, in dem er uns verlassen hat).
Ich habe es schon zuvor geschrieben: Gute Außenverteidiger wachsen nunmal nicht auf den Bäumen. Wer hat denn konstant gute Außenverteidiger in der Bundesliga? Kostic war ein absoluter Glücksfall, das lässt sich schwer wiederholen. Übrigens auch mit viel Geld nicht. Das sieht man ja daran, wie teuer schon ein Spieler wie Nkounkou war, von dem niemand weiß, ob er jemals überdurchschnittliches Bundesliganiveau erreicht.

Deshalb halte ich es auch für naiv zu glauben, dass man nur 10 neue Spieler holen muss und dann ist auf einmal alles besser. Wir brauchen dringend einen Stürmer mit nachgewiesener Klasse. Und falls Rode weiter ausfällt auch noch einen 6er. Am besten jemanden vom Typ wie Andrich oder Prömel. Ansonsten braucht es vor allem Selbstvertrauen und ein stabiles System, dann sehen auch Spieler wie Buta, Tuta oder Knauff ganz schnell wieder viel besser aus. Hier ist Toppmöller gefordert.

Wuschelblubb schrieb:

die Saison eben als Übergangssaison deklarieren, in der man die Grundlagen legt, um mit passenden Transfers im nächsten Sommer wieder einen Schritt nach vorne machen zu können.
Genau so ist es, und das war doch auch spätestens nach dem Muani Abgang klar. Was nicht heißt, dass Platz 5-7 deshalb komplett ausgeschlossen ist.
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Es ist am Ende einfach der Kader.
Du musst heute mit zwei Regionalligastürmern einem Rückstand hinterherrennen, weil du sonst nichts offensiv zu bieten hast und im Mittelfeld sollte ein fast 40-Jähriger es richten. Und das ohne jetzt großes Verletzungspech. Das ist schon kein gutes Zeichen für die Kaderzusammensetzung.

Mario Götze spielt in dieser Saison auch wie ein unterdurchschnittlich schlechter Bundesligaspieler und erinnert fatal an seine letzten beiden Jahre in Dortmund, als alle nur froh waren, als der teure Vertrag endlich auslief.

Marmoush kann es auch nicht jedes Spiel alleine richten und wirkt leicht überspielt.
Ähnlich sieht es bei Chaibi aus, bei dem das in jungen Jahren aber normal ist.

Auf den Außenbahnen gehören wir zum Schlechtesten, was die Bundesliga zu bieten hat. Max, Nkounkou & co würden nicht bei vielen Bundesligisten regelmäßig auf dem Platz stehen. Da geht viel zu wenig Gefahr von außen aus.

Und die Abwehr, die man sich durch die vielen schwachen Gegner zu Saisonbeginn bzgl. Stabilität zu gut geredet hat, zeigt in der Zwischenzeit wieder Lücken, die doch sehr an die letzte Rückrunde erinnern.

Am Ende wirst du all diese Probleme im Kader nicht in diesem Winter lösen können - Muani Millionen hin oder her.
Deshalb geht es diese Saison für mich nur darum junge Spieler wie Chaibi, Larsson, Pacho & co weiter zu fördern und gleichzeitig dem ein oder anderen Spieler (Ngankam, Götze, Hauge, Max, Alario, Jakic etc.) klarzumachen, dass es spätestens im nächsten Sommer vorbei ist, wenn sie nicht auf Dauer auf der Tribüne sitzen wollen.

Dem Trainerteam mache ich keinen Vorwurf, denn die machen schon fast das Maximum aus der Situation, aber du kannst halt auch nicht immer wie bei Union 3-mal aufs Tor schießen und 3:0 gewinnen.
Wir haben Spieler mit einer tollen Entwicklung und viel Potenzial, aber leider gleichzeitig einfach zu wenig Impulse aus der zweiten Reihe. Wenn dann Marmoush & co mal einen Durchhänger haben, hast du keine echten Alternativen.

Ich freue mich, wenn endlich Winterpause ist und hoffe noch auf ein paar Überraschungspunkte bis dahin, damit die Stimmung nicht kippt, falls man wirklich mit 18 Punkten in die Winterpause gehen würde.
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Wuschelblubb schrieb:

Dem Trainerteam mache ich keinen Vorwurf, denn die machen schon fast das Maximum aus der Situation
Wenn unser Kader wirklich so mies wäre wie Du schreibst, sollte man dringend vorzeitig mit Toppmöller verlängern. Wieso sind überhaupt alle unzufrieden wenn wir doch anscheinend mit einem Haufen von besseren Zweitligakickern auf Platz 7 zu stehen.
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Da gebe ich dir recht. Ich sehe auch eher die Schuld bei MK. Die Transferpolitik hat leider versagt. Wir haben einen Ngankam für 5 Mio, einen Nkounkou für knapp 8 Mio geholt…für mich keine bundesligatauglichen Spieler, hoffe bei Nkounkou noch auf eine Steigerung, aber glaube immer weniger daran. Den Trainerposten neu besetzt, obwohl OG gute Arbeit geleistet hat. Keinen aussenverteidiger geholt, keine erfahrenen Spieler geholt, bis auf Koch und Skhiri.
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Hahahahaha172626262 schrieb:

Die Transferpolitik hat leider versagt.
Was ein Quatsch. Pacho, Koch, Marmoush, Larsson, Skhiri waren diesen Sommer alles absolute Top-Transfers. Ohne, dass Unsummen ausgegeben wurden. Dass auch immer mal ein oder zwei Transfers nicht ganz so gut funktionieren (und weder Ngangkam noch Nkounkou würde ich jetzt schon abschreiben) ist ganz normal.

Die Kaderzusammenstellung ist abgesehen von dem bekannten Problem im Sturm auch nicht so schlimm wie manche es darstellen. Ja, es fehlen gute Außenverteidiger. Das geht aber vielen Vereinen so, denn davon gibt es einfach nur wenige. Da reicht doch ein Blick auf die Nationalmannschaft. Es ist ja nicht so, dass man hier untätig war. Buta, Knauff, Max, Nkounkou - es wurde immer wieder versucht das Problem zu adressieren. Union hat für viel Geld Goosens geholt und man sieht, dass auch das keine Garantie ist für Erfolg.

Ich sehe auch nicht grundsätzlich ein Erfahrungsproblem. Mit Trapp, Koch, Skhiri und Götze haben wir eigentlich durchaus eine Achse. Marmoush oder Tuta sind auch keine Jungspunde mehr, sondern haben mehrere Profijahre auf dem Buckel. Dazu Hasebe, Rode und Chandler, die von außerhalb führen können. Wo ich eher mitgehe ist, dass bei der Kaderzusammenstellung vielleicht zu wenig auf Mentalität geachtet wurde.  Hier haben wir eigentlich nur Koch und Rode und mit Abstrichen Jakic.

Was den Trainer angeht, so halte ich überhaupt nichts von schnellen Wechseln. Sicher, das hat kurzfristig manchmal Erfolg, doch meist ist das ein Strohfeuer. Der einzige Grund sich jetzt von Toppmöller zu trennen wäre für mich wenn es im Verhältnis zur Mannschaft nicht stimmen sollte. Dann kann der Trainer so gut sein wie er will, da zieht er immer den kürzeren. Natürlich auch wenn sich herausstellen sollte, dass Toppmöller und sein Team elementare Dinge wie eine ordentliche Trainingssteuerung nicht beherrschen.

Dass es an solch einer grundlegenden Qualifizierung mangelt will ich aber mal nicht hoffen und stehe deshalb weiter hinter ihm. Zwischenzeitlich sah das ja schon ziemlich gut aus und auch gegen Stuttgart und PAOK war längst nicht alles schlecht. Ich will aber schon eine Reaktion sehen in den nächsten Spielen. Gefordert ist hier für mich aber in erster Linie die Mannschaft ein anderes Gesicht in punkto Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten zu zeigen.
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Um mal etwas positives zu erwähnen: Für mich war Larsson gestern einer der wenigen Lichtblicke. Wie viel Verantwortung der mit seinen 19 Jahren übernimmt, jeden Ball fordert und sich auch nach dem 0-1 (bei dem er natürlich schlecht aussieht, aber eigentlich nicht viel dafür kann, weil der Pass von Tuta unnötig riskant und dann auch noch ungenau ist) nicht versteckt - große Klasse. Für mich hat er gezeigt, dass er die Skhiri-Rolle auf der 6 durchaus übernehmen kann wenn dieser beim Afrika-Cup ist.

Leider war Ebimbe gestern im Zentrum keine große Hilfe. Bei aller Dynamik, die er mitbringt, ist das technisch einfach zu unsauber und es fehlt der Überblick (ähnlich wie bei Knauff). Ich hoffe sehr, dass Rode zur Rückrunde doch noch noch mal fit wird und zumindest für 45-60 Minuten pro Spiel einen Beitrag leisten kann.
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Eigentlich ein dankbares Spiel für Osmers mit wenig kniffligen Entscheidungen, auch weil bei uns über weite Strecken halt komplett die Leidenschaft gefehlt hat. Drei Dinge haben mich trotzdem geärgert:

Die gelbe Karte gegen Buta war eine absolute Frechheit und eines Bundesligaschiedsrichters unwürdig. Er schiebt sich vor den Gegenspieler und erobert fair den Ball, das war eine super Zweikampfführung. Hier auf Verdacht zu pfeifen und dann auch noch gelb zu geben, nur weil der Augsburger sich das Gesicht hält ist ohne Worte.

Die Bilder, die man als Zuschauer zur Elfmeterszene gesehen hat, waren komplett für die Tonne. Da war mal überhaupt nicht zu erkennen ob es einen Kontakt gab und wenn ja in welcher Intensität. Falls Osmers keine besseren Bilder hatte (und in der Vergangenheit hatten die Schiedsrichter ja öfter mal sogar schlechtere) dann kannst Du auf dieser Basis Deine getroffene Entscheidung nicht plötzlich revidieren. Und wenn es Bilder gibt, die ein Foulspiel belegen, dann müssen die den Zuschauern verdammt noch mal auch gezeigt werden. Dazu passt, dass bei Leverkusen - Dortmund die Abseitsstellung beim vermeintlichen Ausgleich von Wirtz überhaupt nicht aufgelöst wurde (zumindest nicht zeitnah, ich habe nur bis zur Halbzeit geschaut).

Da wird bei klarsten Abseitspositionen noch ewig weitergespielt und dann wird uns ein aussichtsreicher Angriff abgepfiffen bei (wenn überhaupt) sehr knapper Abseitsstellung. Was soll das?
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Ja, er wirkte nicht komplett souverän, aber bis zur Schlussphase hat er das eigentlich recht ordentlich gemacht. Da war jetzt nichts dabei, was hier irgendeinen größeren Aufschrei rechtfertigen würde. Und bei der Hinausstellung von Jakic hatte er nun wirklich absolut keine andere Möglichkeit. Eigentlich hätte er ihm sogar noch glatt rot hinterher geben müssen (falls das regeltechnisch überhaupt möglich ist).

Dass Zeitspiel leider fast nie unterbunden oder zumindest angemessen geahndet wird möchte ich dem gestrigen Schiedsrichter nicht ankreiden. Hier scheint eine entsprechende Vorgabe zu fehlen denn frühe gelbe Karten oder eine ausreichende Nachspielzeit haben Seltenheitswert - egal wer pfeift und in welchem Wettbewerb. Auch wird bei (angeblichen) Verletzungen wie gestern viel zu häufig unterbrochen, obwohl dies doch eigentlich nur bei Kopfverletzungen gefordert ist.

Möglichkeiten das von allen Mannschaften (die Eintracht eingeschlossen, wenn auch nicht in solcher Perfektion wie PAOK) gerne praktizierte Zeitspiel einzudämpfen gäbe es viele. Ich würde mir wünschen, dass dies einmal konsequent angegangen wird, das erwarte ich aber nicht von einem jungen Schiedsrichter in seinem 2. Europacupspiel.
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le god schrieb:

ob 35 oder 38 Stunden scheint mir für sich genommen doch eher zweitrangig. Daran die kompletten Verhandlungen aufzuhängen im Wissen, dass dies für die Gegenseite kaum zu erfüllen ist, erscheint mir jedenfalls falsch.

Wenn das zweitrangig ist, wie kann es dann für die Arbeitgeber kaum zu erfüllen zu sein?
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Adler_im_Exil schrieb:

Wenn das zweitrangig ist, wie kann es dann für die Arbeitgeber kaum zu erfüllen zu sein?
Für mich als Arbeitnehmer wäre es zweitrangig. Ich möchte ein ordentliches Gehalt, spannende Aufgaben, ein gutes Team, eine gewisse Flexibilität, etc. Drei Stunden mehr oder weniger Arbeitszeit pro Woche kämen da erst relativ weit hinten auf der Prioritätenliste (insbesondere, weil 38 Std. ja jetzt schon nicht unverhältnismäßig viel sind). Keine Ahnung, wie das die GDLer sehen, aber wenn es Weselsky wirklich darum ginge, die Attraktivität des Berufs zu verbessern, glaube ich halt nicht, dass diese drei Stunden das entscheidende Kriterium sind.

Warum also die Verhandlungen von etwas abhängig machen, dass zur Erreichung meiner Ziele nebensächlich ist, aber für die Gegenseite eine extrem hohe Hürde darstellt? Das ist doch nicht zielführend. Zumal das erste Angebot der Bahn so schlecht doch gar nicht war. Wenn man sich bei der Laufzeit noch annähert, lässt sich darauf doch aufbauen. Im Ergebnis kann man schon den Eindruck gewinnen, dass es Weselsky mehr um das eigene Image als harter Typ als um die Interessen der vertretenen Bahnmitarbeiter geht.
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Musste heute Urlaub nehmen. Nix gegen den Streik bzgl. Lohn (da ist derzeit ja m.E. eher die Laufzeitdauer das Problem). Aber das mit der Arbeitszeitverkürzung halte ich auch für einen Witz. Die Demografie wird uns die nächsten Jahre noch schwer treffen und auch wenn ein arbeitnehmerfreundlicher Arbeitsmarkt Flexibilitätswünsche natürlich fördern wird, so empfinde ich eine Verkürzung auf 35 Stunden schon realitätsfern.

Kann man machen natürlich. Herr Weselsky darf dann aber auch erklären, wie er die 10 % weniger Arbeitsstunden plus noch die fehlenden und bald fehlenden Stellen besetzen will.

Ich hätte jedenfalls gerne nur 38 Stunden.
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SGE_Werner schrieb:

Kann man machen natürlich. Herr Weselsky darf dann aber auch erklären, wie er die 10 % weniger Arbeitsstunden plus noch die fehlenden und bald fehlenden Stellen besetzen will.
Natürlich mit all den Fachkräften, die durch höhere Löhne und weniger Arbeit massenhaft angelockt werden. Zumindest sagt er das so. Ob er seinen Worten wohl selbst Glauben schenkt?

Sicher haben Verdienst und Flexibilität durchaus Einfluss auf die Attraktivität eines Berufs, aber ob 35 oder 38 Stunden scheint mir für sich genommen doch eher zweitrangig. Daran die kompletten Verhandlungen aufzuhängen im Wissen, dass dies für die Gegenseite kaum zu erfüllen ist, erscheint mir jedenfalls falsch.

Persönlich weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, welche Stundenzahl in meinem Vertrag steht. Sicherlich eine niedrigere als es der Realität entspricht, aber das gehört gerade in kleinen Betrieben halt irgendwo dazu.