Aachener_Adler
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Zum ersten Teil: Kopf hoch, WIB! Wir sind Eintrachtfans. Wir lassen uns nicht unterkriegen!
(Wobei mich der Zeitpunkt doch etwas überrascht. Die Stimmung hier im Forum, in den relevanten Blogs und nicht zuletzt durch das tolle "4:1 -- DANKE TRAINER, DANKE JUNGS -- PRO EINTRACHT" Banner beim Training war doch in den letzten Tagen eindeutig so, dass die Eintracht-Familie laut und deutlich Position bezogen hat gegen die Krakeeler, die ihr Lebensglück darin sehen, die eigenen Spieler niederzumachen. Zumindest kam das bei mir als Auswärtigem so an.)
Zum zweiten Teil sage ich mal bewusst nichts. Wenn unsere "Forumsberichterstatterin für das Training" Aufmunterung braucht, wird der Trainingsbericht egal. Wenn mich ein Mod jetzt für bewusstes off-topic-Posten sperren will, möge er das ruhig tun...
(Wobei mich der Zeitpunkt doch etwas überrascht. Die Stimmung hier im Forum, in den relevanten Blogs und nicht zuletzt durch das tolle "4:1 -- DANKE TRAINER, DANKE JUNGS -- PRO EINTRACHT" Banner beim Training war doch in den letzten Tagen eindeutig so, dass die Eintracht-Familie laut und deutlich Position bezogen hat gegen die Krakeeler, die ihr Lebensglück darin sehen, die eigenen Spieler niederzumachen. Zumindest kam das bei mir als Auswärtigem so an.)
Zum zweiten Teil sage ich mal bewusst nichts. Wenn unsere "Forumsberichterstatterin für das Training" Aufmunterung braucht, wird der Trainingsbericht egal. Wenn mich ein Mod jetzt für bewusstes off-topic-Posten sperren will, möge er das ruhig tun...
Eine Anmerkung fehlt noch zu Werder: die kriegen perspektivisch noch massive Probleme, insbesondere wenn ihr Rivale HSV sich so weiterentwickelt. Hamburg ist unter "normalen Bedingungen" die Nummer 1 im Norden: Bevölkerung, Wirtschaftskraft, Stadion, Infrastruktur, eigentlich alles mindestens eine Nummer besser als bei Werder.
Werders gute Zeit begann Mitte der 80er, als der HSV (u.a. Sieger Europapokal der Landesmeister 1983 und Serienmeister damals unter Ernst Happel) zu schwächeln begann und an der deutschen Spitze von Bayern verdrängt wurde. Mit einem starken HSV wird auch für Werder das Leben wieder deutlich schwerer. Wenn Werder sich in dieser Saison nicht über UEFA-Cup oder DFB-Pokal noch für den europäischen Wettbewerb nächstes Jahr qualifiziert, könnten die viel schneller Probleme kriegen, als die meisten denken. Noch eine Saison wie diese überlebt auch Schaaf nicht ohne Kratzer.
Jede Spitzenmannschaft (außer Bayern) hat mal ein Seuchenjahr. Von daher sollte man eigentlich davon ausgehen, dass Werder nächstes Jahr wieder oben mitspielt. Das wäre der Normalfall. Aber wetten würde ich darauf nicht. Bei Bremen kommen einige Faktoren dazu, die die aktuelle Tabellenposition nicht als Ausrutscher, sondern auch als strukturelles Problem erscheinen lassen, u.a. die hohe Abhängigkeit von Diego. Was passiert, wenn der wechselt? Bei Micouds Abgang haben sie Diego geholt, aber ob ihnen nochmal so ein Coup gelingt? Vielleicht sehen sie auch Özil perspektivisch als Diego-Nachfolger, aber auch da habe ich gewisse Zweifel, ob das klappt.
Zweites und noch gravierendes Problem für Werder dürfte sein, dass sich Schaafs damals revolutionäres Spielkonzept (extrem weit aufgerückte Abwehrreihe, Mittelfeldraute, schnelles Kombinationsspiel im Mittelfeld) mittlerweile auch ziemlich abgeschliffen hat. Da wissen die Gegner inzwischen, was man taktisch dagegen machen kann. Bremen verliert regelmäßig Spiele mit 65% Ballbesitz und 25:3 Torschussverhältnis, weil der Gegner einfach nur geschickt die Räume eng macht und Werder auskontert. Schaaf könnte (!) sich auch genauso verbraucht haben wie damals Finke mit seinem ebenso revolutionären Kurzpass-Spielsystem bei Freiburg; das ging auch nur ein paar Jahre lang gut, bis die Konkurrenz sich darauf eingestellt hatte.
(Nebenbei gesagt: diese Gefahr sehe ich bei Funkel nicht. Der Mann ist zeitlos, im Guten wie im Schlechten, und lebt nicht von Trends oder revolutionären Ideen.)
Kurz und gut: Ich sehe durchaus gewisse Chancen, dass wir nächstes Jahr vor Bremen stehen. Die Bremer Erfolgsstory ist bedroht und ausgerechnet der HSV hätte die Chance gehabt, mit Siegen in DFB-Pokal und UEFA-Cup die Bremer mächtig anzuknocken. Diese Saison könnte für Werder noch triumphal mit zwei Titeln enden, sie kann aber auch der Anfang vom Ende der Bremer Herrlichkeit sein. Deren Position an der Spitze der Liga ist jedenfalls deutlich mehr gefährdet als unsere gefestigte Position im (unteren) Mittelfeld der Liga.
Wenn wir Werder in den nächsten Jahren überholen sollten, dann denkt dran: hier habt ihr's zuerst gelesen.
Werders gute Zeit begann Mitte der 80er, als der HSV (u.a. Sieger Europapokal der Landesmeister 1983 und Serienmeister damals unter Ernst Happel) zu schwächeln begann und an der deutschen Spitze von Bayern verdrängt wurde. Mit einem starken HSV wird auch für Werder das Leben wieder deutlich schwerer. Wenn Werder sich in dieser Saison nicht über UEFA-Cup oder DFB-Pokal noch für den europäischen Wettbewerb nächstes Jahr qualifiziert, könnten die viel schneller Probleme kriegen, als die meisten denken. Noch eine Saison wie diese überlebt auch Schaaf nicht ohne Kratzer.
Jede Spitzenmannschaft (außer Bayern) hat mal ein Seuchenjahr. Von daher sollte man eigentlich davon ausgehen, dass Werder nächstes Jahr wieder oben mitspielt. Das wäre der Normalfall. Aber wetten würde ich darauf nicht. Bei Bremen kommen einige Faktoren dazu, die die aktuelle Tabellenposition nicht als Ausrutscher, sondern auch als strukturelles Problem erscheinen lassen, u.a. die hohe Abhängigkeit von Diego. Was passiert, wenn der wechselt? Bei Micouds Abgang haben sie Diego geholt, aber ob ihnen nochmal so ein Coup gelingt? Vielleicht sehen sie auch Özil perspektivisch als Diego-Nachfolger, aber auch da habe ich gewisse Zweifel, ob das klappt.
Zweites und noch gravierendes Problem für Werder dürfte sein, dass sich Schaafs damals revolutionäres Spielkonzept (extrem weit aufgerückte Abwehrreihe, Mittelfeldraute, schnelles Kombinationsspiel im Mittelfeld) mittlerweile auch ziemlich abgeschliffen hat. Da wissen die Gegner inzwischen, was man taktisch dagegen machen kann. Bremen verliert regelmäßig Spiele mit 65% Ballbesitz und 25:3 Torschussverhältnis, weil der Gegner einfach nur geschickt die Räume eng macht und Werder auskontert. Schaaf könnte (!) sich auch genauso verbraucht haben wie damals Finke mit seinem ebenso revolutionären Kurzpass-Spielsystem bei Freiburg; das ging auch nur ein paar Jahre lang gut, bis die Konkurrenz sich darauf eingestellt hatte.
(Nebenbei gesagt: diese Gefahr sehe ich bei Funkel nicht. Der Mann ist zeitlos, im Guten wie im Schlechten, und lebt nicht von Trends oder revolutionären Ideen.)
Kurz und gut: Ich sehe durchaus gewisse Chancen, dass wir nächstes Jahr vor Bremen stehen. Die Bremer Erfolgsstory ist bedroht und ausgerechnet der HSV hätte die Chance gehabt, mit Siegen in DFB-Pokal und UEFA-Cup die Bremer mächtig anzuknocken. Diese Saison könnte für Werder noch triumphal mit zwei Titeln enden, sie kann aber auch der Anfang vom Ende der Bremer Herrlichkeit sein. Deren Position an der Spitze der Liga ist jedenfalls deutlich mehr gefährdet als unsere gefestigte Position im (unteren) Mittelfeld der Liga.
Wenn wir Werder in den nächsten Jahren überholen sollten, dann denkt dran: hier habt ihr's zuerst gelesen.
municadler schrieb:
Bei Bremen kamen mehrere günstige Einflüsse zusammen
1. sehr seriöse Vereinsführung ( speziell Allofs )
2. sehr gute weil relativ günstige Einkaufspolitik, die immer wieder Abgänge ersetzen konnte sogar teilweise mehr als ersetzen.
3. Bremen war nie soweit weg wie wir allerdings gehörten sie auch über jahre nicht zu den Top 5 wie der Threaderöffner aufzeigte.
4. Trainer Schaaf hat tatsächlich ein Händchen bewiesen und ist völlig anerkannt und unangefochten.
5. Ein etwas ruhigeres Umfeld, sowohl Fans als auch Presse. Kühle Norddeutsche halt.
municadler schrieb:
Eines kann aber sicher lernen von Bremen :
Man kann Visionen haben und sich nicht ständig selber schlechtreden, ohne dabei unseriös oder marktschreierisch zu wirken. Es geht also auch beides :Seriosität und ambitionierte Ziele verfolgen .. Hier hat man manchmal den Eindruck das wäre immer zwangsläufig ein Wiederspruch ..
Größtenteils Zustimmung. Wobei ich niemals behaupten würde, dass HB/FF keine ambitionierten Ziele hätte. Ziele müssen nicht zwangsweise öffentlich gesetzt sein und wieviel Öffentlichkeit passend ist, hängt eben auch vom Umfeld ab.
Bei Werder gab's nach 14 Jahren Otto Rehhagel in ständigem Wechsel: Aad de Mos, Dixie Dörner, Wolfgang Sidka, Felix Magath. Vier Trainer in vier Jahren. Spätestens dann waren alle überzogenen Erwartungshaltungen eingeebnet. Bei der "internen Billiglösung" Thomas Schaaf hat dann jeder eigentlich nur erwartet, dass er sich als Nummer 5 in diese Liste der gescheiterten Rehhagel-Nachfolger einreihen würde...
AllaisBack schrieb:BigMacke schrieb:Troubadix schrieb:
Aber auch, welche Perspektiven sehen die Spieler? Wenn wir in den nächsten 2 Jahren zwischen Platz 10 und 12 bleiben, was machen dann Spieler wie Fenin, Korkmaz, Ama, Bellaid, wenn der Vertrag ausläuft? Dann kommt ein Klub mit besserer Perspektive und holt die uns weg.
Und warum haben die sich pro Eintracht entschieden?
Weil sie den unrasierten Trainer so antiquiert fanden und die nicht Gesetzen Ziele ihnen viel Aussicht auf Freizeit gaben?
Nein, weil sie Fuß fassen und sich in der 1.Bundesliga weiterentwickeln wollen/wollten, aber wenn deren Vertragslaufzeit vorrüber ist (vielleicht auch schon früher), wird jeder einzelne von ihnen sicher das Fazit ziehen, sich nun in der höchsten deutschen Spielklasse etabliert und genug entwickelt zu haben um höhere Ziele anzuvisieren.
Naja und wenn der Verein diese Ziele nicht mitanpeilen kann und deren Zutun nicht angemessen entlohnen kann, wird eben gewechselt.
Ja. Und? Das ist doch das normalste der Welt im Profifußball. Spieler entwickeln sich schneller nach oben als Vereine.
adlerkadabra schrieb:
Völlig richtig. Man muss sich doch nur den wohl unseligsten Satz aus dem gestrigen FR-Beitrag noch mal vor Augen halten:
"Es ist fürwahr nicht verboten, den Fans mal ein Leckerli zu geben, ein paar Visionen zu entwerfen und womöglich mal Platz acht als Ziel auszugeben."
Also auf Leckerli, paar Visionen und, och jo, "womöglich mal" xyz kann ich herzlich gern verzichten. Oder will hier jemand Gummibärchen
Zum Vergleich der 1. FC Köln: "ich den nächsten 4 Jahren wollen wir die Champions League anstreben!" Jetzt jubeln die Fans über diese tollen Visionen, aber warte erstmal zwei, drei Jahre ab, wenn diese ach-so-tollen Visionen auf die harte Realität prallen...
Die Journalisten, die jetzt das Setzen hoher Ziele fordern, sind doch die ersten, die beim absehbaren Nichterreichen dieser Ziele den Trainer anschießen und damit Unruhe und Schlagzeilen provozieren. Nein danke. Mir reicht's völlig, wenn intern Platz 8 als Ziel ausgegeben wird. Was ich für ein logisches Ziel halte, wenn man in jüngster Zeit schon mal 9. war.
Afrigaaner schrieb:
Wichtige Punkte:
1) Frühzeitig die Verträge mit unseren Leistungsträgern zu verlängern.
2) Seitens der Fans - trotz unterschiedlicher Auffassung - alle die bei der Eintracht tätig sind zumindest mit Respekt behandeln
3) Mal richtig analysieren weshalb die Eintracht so viele Verletzte in einer Saison hat. Vielleicht gibt's ja ne plausible Erklärung.
4) Unbedingt (fordere ich schon die letzen 2 Saisons) einen richtigen Knipser holen (auch wenn der aus der 2 Liga kommt)
Volltreffer!
@Jaroos: sehr schöne Erfahrungsberichte. So ist Fußball. Wenn der Favorit den Außenseiter unterschätzt, kann er ganz böse auf die Schnauze fallen. Oder aus der Sicht des Außenseiters: mit der passenden Einstellung und etwas Glück sind dann ganz große Siege drin, an die man sich immer wieder erinnern wird. Und ganz ehrlich: genau das macht doch den Reiz der Sache beim Fußball aus.
PS: Ich habe wieder einen schönen historisch/statistischen Analyse-Thread in der Mache. Wird rausgehauen, wenn die Zeit reif ist...
PS: Ich habe wieder einen schönen historisch/statistischen Analyse-Thread in der Mache. Wird rausgehauen, wenn die Zeit reif ist...
Großes Lob an die Banner-Macher! PRO EINTRACHT!
facedownhero schrieb:Aachener_Adler schrieb:
Ich kann nur sagen: danke für diesen Blickwinkel, aus dem ich die China-Reise noch gar nicht gesehen habe. Wenn Ochs, Russ oder sonstwer von der Eintracht eine Einladung kriegen, freut mich das natürlich und die Chancen dafür werden durch U21-EM und Pokalabstellungen sicher nicht kleiner. Die Asienreise ist eine gute Gelegenheit für Spieler aus der zweiten Reihe, einen Fuß in die Tür der Nationalmannschaft zu kriegen. Wäre doch schön, wenn da auch ein Eintrachtler dabei wäre!
Schön wäre es schon aber ich glaube nicht dran. Die Eintracht hat seit Ende Holz und Grabi Zeiten keine Lobby beim DFB Team. Woran es liegt weiss ich nicht. Selbst ein genialer Spielmacher wie Uwe Bein war "nur" Ersatz oder erweiterter Kader. Albert Streit wurde nicht eingeladen ...(mit der vermutung von wegen Unruhestifter...aber da lache ich drüber wenn ich sehe wie einer wie Prinz Prolli nichtmal ne Sperres für seine Ohrfeige bekommt). Wir hatten viele Spieler die es wirklich schon mehrfach verdient hatten. Ochs und Russ spielen jetzt seit einigen Saisons solide bis gut - es wir aber ein Compper eingeladen wegen 10 guten Spielen. Ein Beck wegen nichtmal 10 guten Spielen usw. usw. Ich will jetzt hier keine Verschwörungs Theorie etc aufbauen - aber es ist schon mehr als auffällig.
Compper konnte man mit ein bisschen gutem Willen in der Hinrunde noch akzeptieren. Wenn er (oder Lell oder Huth) aber jetzt berufen würde anstelle von Spielern, die in der Bundesliga überzeugen, dann verstehe ich das auch nicht mehr. Mit "Spieler, die überzeugen" meine ich übrigens nicht notwendigerweise Eintracht-Spieler. Bei Marcel Schäfer könnte z.B. niemand dem DFB irgendwas vorwerfen. Die Eintracht ist nicht der einzige Clubs mit Spielern in "NM-Nähe".
PS, @facedownhero: Man sieht sich beim Mosh It Up am Samstag in Aachen.
Schöner Thread, honkole hat sich erkennbar viel Mühe gegeben bei der Recherche und dann wird das hier so off-topic kaputtdiskutiert...
Ich kann nur sagen: danke für diesen Blickwinkel, aus dem ich die China-Reise noch gar nicht gesehen habe. Wenn Ochs, Russ oder sonstwer von der Eintracht eine Einladung kriegen, freut mich das natürlich und die Chancen dafür werden durch U21-EM und Pokalabstellungen sicher nicht kleiner. Die Asienreise ist eine gute Gelegenheit für Spieler aus der zweiten Reihe, einen Fuß in die Tür der Nationalmannschaft zu kriegen. Wäre doch schön, wenn da auch ein Eintrachtler dabei wäre!
Ich kann nur sagen: danke für diesen Blickwinkel, aus dem ich die China-Reise noch gar nicht gesehen habe. Wenn Ochs, Russ oder sonstwer von der Eintracht eine Einladung kriegen, freut mich das natürlich und die Chancen dafür werden durch U21-EM und Pokalabstellungen sicher nicht kleiner. Die Asienreise ist eine gute Gelegenheit für Spieler aus der zweiten Reihe, einen Fuß in die Tür der Nationalmannschaft zu kriegen. Wäre doch schön, wenn da auch ein Eintrachtler dabei wäre!
Grabi65 schrieb:Skinner_Norris schrieb:
"Funkel raus" ist in der aktuellen Situation keine Meinung, sondern eine billige Scheißhausparole von Leuten, die nicht in der Lage sind die aktuelle Situation bei Eintracht Frankfurt und in der Bundesliga sachlich zu beurteilen.
Irgendwie hast du es damit auf den Punkt gebracht.
Deshalb:
Unterschreib
Eigentlich wollte ich nur in irgendeinem der ganzen aktuellen Threads mal all denen danken, die in der gegenwärtigen Situation noch einen klaren Blick bewahrt haben und immer wieder die bewundernswerte Kraft aufbringen, den ganzen Schreihälsen Paroli zu bieten. Korn, Dr.McCoy, vielen weiterem im Forum, Stefan vom BlogG, den Kommentatoren der Frankfurter Zeitungen und vielen, vielen mehr. Aber eigentlich trifft Skinner_Norris perfekt den Ton, der meiner eigentlichen Stimmung entspricht.
Deshalb auch von mir: *unterschreib*
Damit dieser Thread nicht so untergeht: auch von mir ein großes "Danke!" an alle, die am Kurs der wirtschaftlichen Vernunft mitarbeiten. An Bruchhagen, an Pröckl, an den restlichen Vorstand der AG, an den Aufsichtsrat mit dem Dauer-Beschluß, keine Schulden zu machen, und alle anderen Beteiligten auch. Weiter so!
lt.commander schrieb:
Leute, für die Sommerpause. So weit ich mich erinnere, ist Fährmann bereits verpflichtet
Korinthenausscheiderei...
Fährmann kommt in der Sommerpause zu uns. Und mit einer eingespielten IV Russ/Bellaid sowie einem überdurchschnittlichen Bundesliga-Torwart dahinter sind wir gleich einer Nummer besser. Davon bin ich überzeugt. Zum Vergleich: Hertha ist diese Saison in erster Linie deshalb so gut, weil Drobny / Friedrich / Simunic eine Bombensaison erwischt haben. Sonst könnten sie diesen unattraktiven "hinten sicher stehen und vorne hilft der liebe Gott, dann gewinnen wir mit einem Tor Vorsprung"-Stil nicht spielen. Mal schauen, ob Hertha überhaupt sich für den internationalen Wettbewerb qualifiziert. Auch das ist ein Beispiel, wo man wieder mal sagen kann: abgerechnet wird am Ende...
lt.commander schrieb:
Den wirklich vielversprechenden Transfer habe ich mir für die Sommerpause bereits abgeschrieben.
Meiner Meinung nach haben wir den mit Fährmann bereits gemacht.
upandaway schrieb:
[Einbau von Talenten]
Ich würde mir wirklich wünschen, daß sich die Eintrachtstrategie eines Tages als mittelfristig vielversprechender erweisen würde.
Auch ich war angetan von diesem Jugendkonzept -bin mittlerweile aber überhaupt nicht mehr davon überzeugt.
Ich hab's von Anfang an als in dieser Radikalität (nur junge Spieler) als gefährlich gesehen und auch so im Forum hier kommentiert. Ich erinnere mich auch noch gut an die Kommentare hier zur Verpflichtung des "viel zu alten" Liberopoulos. Nee, nee, schon richtig: erfolgreich ist meistens ein passender Mix, da sind wir einer Meinung.
Wenn man aber den Blickwinkel etwas verschiebt weg von der Betonung des aktuellen Erfolgs, hin zu möglichen Strategien zum "Zementzerbröckeln", dann ist eine Verschiebung hin zu einem "tendenziell eher zu jungen" Kader eine sinnvolle Art, ein wohldosiertes Risiko einzugehen. Denn es ist klar, dass man ohne jedes Risiko nicht nach oben kommt. Also eher solche riskanten Manöver machen, bei denen der mögliche Erfolg das Risiko für ein komplettes Scheitern deutlich überwiegt. In diese Kategorie fällt für mich auch der "Jugendwahn" bei der Kaderzusammenstellung. Wenn die Talente einschlagen, bringt's einen nach vorne. Wenn nicht müssen eben die etablierten Spieler die Kohlen aus dem Feuer holen, was sie auch noch halbwegs ordentlich hinkriegen sollten. Ein Komplettabsturz (wie z.B. bei Risiken im Finanzbereich) droht beim Setzen auf Talente eher nicht.
upandaway schrieb:
Es stellt sich mir so dar: wir quälen uns in der Ausbildungszeit dieser Youngster nur herum. Wir müssen die Formschwankungen geduldig hinnehmen, denen diese jungen Leute periodisch zwangsläufig unterliegen, wir müssen die "Löcher", in die sie regelmäßig fallen, geduldig hinnehmen und auch die Zeit, um wieder aus ihnen herauszukommen, wir müssen die technischen und taktischen Defizite geduldig hinnehmen, wir müssen körperliche und konditionelle Defizite geduldig hinnehmen -und all dies während eines knallharten Verdrängungswettbewerbs.
Sobald man den Status erreicht hat, eher um die Plätze 9-14 zu spielen als um die Plätze 12-17, kann man sich das zum einem gewissen Grade auch einfach erlauben. Oder anders gesagt: ein Kyrgiakos für den Abstiegskampf (bringt sicher seine Leistung, ist aber limitiert), einen Bellaid für die Perspektive nach oben (macht am Anfang sicher Fehler, hat aber gutes Entwicklungspotenzial für die Zukunft). Einen unsicheren IV Bellaid hätten wir vor zwei Jahren nicht verkraftet. Heute können wir auch ganz bewusst solche Risiken eingehen.
upandaway schrieb:
Und wenn es dann tatsächlich gelingt, eines oder zwei dieser Talente aus der Masse herauszuentwickeln und auch nur zur Mittelmäßigkeit zu führen -zack, isses weg, weggeholt von der Konkurrenz, die sich für die Ausbildung bedankt. Und das womöglich noch zum Nulltarif -weil vertragsfrei.
Fenin, Caio & Co haben relativ lange Vertragslaufzeiten. Vermutlich auch deshalb, weil den Verantwortlichen genau diese Problematik sehr wohl bewusst ist. Andere "klassische Ausbildungsvereine" (früher u.a. Gladbach, Karlsruhe, Freiburg; heute vielleicht Greuther Fürth) haben auf Dauer wenig gehabt von ihren Talenten. Ich glaube schon, dass da die Eintracht ein Stück besser aufgestellt ist.
Im Übrigen kann ich nur ein Statement aus einem früheren Beitrag von mir wiederholen: Spieler entwickeln sich schneller nach oben als Vereine. Dass sich gut entwickelnde Spieler irgendwann einen besseren Verein suchen, kannst Du nie verhindern. Wird's immer geben.
upandaway schrieb:
Und meine wiederholte Frage, ob wir denn die zu einer Ausbildung von jungen, in der Entwicklung (nicht nur sportlich) stehenden Menschen die richtigen Ausbilder und Pädagogen haben, lasse ich hier nur anklingen und will sie nicht diskutieren.
Dann lasse ich auch nur ohne weitere Diskussion die Namen Zimmermann, Toski, Russ, Ochs, Ljubicic usw. anklingen. Andere Vereine haben längst nicht so viele Spieler mit Bundesligaeinsätzen, die aus der eigenen Jugend kommen.
upandaway schrieb:
Also: ist (nee, kann) dieses Konzept überhaupt auf Dauer so erfolgreich und allein zielführend sein, oder ist es nicht, wenn man´s richtig bedenkt, eigentlich zum Scheitern verurteilt?
Ich halte es in der Grundausrichtung für erfolgversprechend. Auch wenn man sicher an Details immer wieder optimieren muss. In manchen kritisch zu sehenden Punkten bin ich da durchaus nicht sooo weit weg von Deinen Positionen.
realdeal schrieb:
Nein,natürlich sind wir von der Krise auch betroffen. Unser Vorteil gegenüber anderen Vereinen die über uns stehen ist das unser Spieleretat (und gedeckt ist) nicht so hoch ist. Schau dir doch die Hertha an die können Voronin nicht verpflichten obwohl sie vielleicht nächste Saison ( diese Saison haben sie) international spielen.
Und warum? Weil die Hertha eben schon ihr ganzes Tafelsilber (Werbe- und Vermarktungsrechte bis weit in die Zukunft) in den letzten Jahren verscherbelt hat. Dabei wäre jetzt für die vielleicht der ideale Zeitpunkt, um vorhandenes Geld vom Festgeldkonto runterzunehmen und zum Angriff zu blasen. Tja. Wenn sie dieses Festgeldkonto denn hätten...
Zum Vergleich Eintracht: Geld sparen und dann mit einem Schlag investieren wie bei Fenin und Caio gesehen. Durch die Doppelverpflichtung hat man eine gewisse Sicherheit, dass das Geld nicht komplett verpufft und wenigstens einer einschlägt, auch weil der Erwartungsdruck sich verteilt. Und was man bei der Eintracht auch sieht, ist, dass selbst so eine gewaltige Investition (für unsere Verhältnisse) den Abstand zu Bochum, Cottbus, Bielefeld & Co nur ein Stückchen größer macht. Vereinspräsident Fischer hat nicht umsonst was von 100-200 Mio EUR erzählt, die man bräuchte, um "richtig" oben anzugreifen.
MrBoccia schrieb:Endgegner schrieb:Aachener_Adler schrieb:realdeal schrieb:
Naja, wenn Ihr meint im Stadion kann man das besser beurteilen, bitteschön.
Ich kann Dir nur empfehlen, mal wieder ins Stadion zu kommen. Da kann man Spiele und Spieler viel qualifizierter beurteilen. Vielleicht hilft's Dir.
Würd ich so nicht unedingt unterschreiben. Im Stadion läßt man sich stellenweise doch sehr von der Stimmung allgemein mitreisen sprich z.B. alle Buuhn Russ aus und da läßt man sich u.U. von anstecken. Zur reinen Beurteilung eines Spieles find ich TV (Premiere) nicht besser oder schlechter als Stadion.
Doch. Weil Du im Fernsehen viel weniger vom Feld siehst als in echt, Dir entgehen da Beobachtungen über Stellungspiel, etc.
*unterschreib*
Taktik, Stellungsspiel, Laufwege siehst du nur im Stadion richtig. Deshalb finde ich es so schade, aufgrund meines Wohnorts die Eintracht nur so 6-7 mal pro Saison zu sehen. Da könnte ich über Alemannia Aachen fast qualifizierter mitreden...
Hyundaii30 schrieb:
Zementiert ist die Liga.
Aber wer den richtigen willen hat an allen Fronten, kann diese Mauer durchbrechen.
Mit unserer Eintstellung schaffen wir auf Dauer nur den Abstieg aber keinen
Aufwärtstrend.
Wie soll der geschafft werden???
Wie wär's damit:
[ulist]
[/ulist]
Klingt doch gar nicht sooo schlecht, oder?
Und wenn Du keinen Aufwärtstrend in den letzten Jahren gesehen hast, dann kann ich Dir wirklich nicht helfen. Nochmal zum in den Stein meißeln: In den letzten 10 Jahren haben sich gerade mal drei Mannschaften als (Wieder-)Aufsteiger in der ersten Liga etablieren können: Hannover, Bielefeld, Eintracht.
Zementierung heißt eben leider auch, dass du nach einem Abstieg erstmal 10 Jahre lang weg von Fenster bist.
Blöd, aber so isses. Erst recht, wenn extern finanzierte Clubs wie Hoffenheim die Liga aufmischen. Erst recht auch nach der Abschaffung des UI-Cup, wo jetzt eine Qualifikation für Europa außerhalb vom DFB-Pokal Platz 5 verlangt. Davon ist selbst Hannover meilenweit entfernt und die sind schon drei Jahre länger wieder in der Bundesliga dabei.
pipapo schrieb:realdeal schrieb:
Ich glaube das die jetzige Finanzkrise eine Riesenchance ist nach oben zu kommen, wenn man die richtigen Entscheidungen trifft und Visionen hat und den Mut hat diese umzusetzen.
Möchtest du diese Platitude auch mit etwas Inhalt füllen?
Oh, ja, bitte. Welcher Mut? Welche "richtigen Entscheidungen"? Welche "Visionen"? Ich warte schon auf das "jetzt mal richtig Geld in die Hand nehmen"...
Aha. "Entschuldet". Wieder mal ein Beispiel für dein "ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt". Richtig heißt es: Nur dadurch, dass wir ein Traditionsverein mit vielen Anhängern sind, sind wir nicht komplett insolvent gegangen, sondern haben Kredite zur Rettung bekommen, offene (-> Vermarktervertrag) und eher verdeckte (Anteil der "Freunde und Förderer" an der Eintracht Frankfurt Fußball AG), an denen wir heute noch zurückzahlen, und deshalb haben wir ein Marketingpotential, das hinten und vorne nicht mit Hertha oder Dortmund vergleichbar ist, die alle seit mindestens 10 Jahren (und teils noch deutlich länger) in der Bundesliga spielen.