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Aachener_Adler

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18. Spieltag: wir 9 Plätze vor H96, 11 Plätze vor Hertha. Egal wie die Sonntagsspiele heute ausgehen. Besser hätte es nicht laufen können!  

Das hat folgende Auswirkungen:

H96: 15,5 Punkte Vorsprung - 9(!) Punkte = nur noch 6,5 Punkte. Aufzuholen in 16 restlichen Spieltagen. Das klappt! Eventuell sind wir am nächsten Spieltag schon vorbei.

Hertha: 108,5 Punkte Vorsprung - 11(!) Punkte = 97,5 Punkte. Erstmals nur noch zweistellig. Geteilt durch 16 ergibt: 6,09 Plätze, die wir im Schnitt in der restlichen Saison vor ihnen liegen müssen. Wenn man mal unterstellt, dass Hertha maximal noch 15. wird, haben wir das geschafft, wenn wir in der ersten Tabellenhälfte bleiben.

Soweit die Fakten. Jetzt der persönliche Wunsch: Hertha und Hannover steigen direkt ab (womit wir sie auf absehbare Zeit als direkte Konkurrenten los wären) und die blöden Kölner verliert die Relegation ausgerechnet gegen Fortuna Düsseldorf. Ja, ich kann manchmal richtig fies sein.  
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Die Positiverlebnisse gibt's hier, wenn 0 oder nur 1 Punkt "Pflicht" sind, aber trotzdem gewonnen wird. Jetzt stehen zwei "Pflichtsiege" auf dem Programm. Mal schauen, wie's danach aussieht...
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reggaetyp schrieb:
Vergessen: "Schöne" Diskussion am Rande: "Wieso kann sich Nürnberg den Ottl leisten, und wir nicht?"
"Wieso haben wir nicht den Gekas geholt, der hat doch gaaaanz viele Tore in der WM-Quali gemacht?"

Seufz. Es ist hoffnungslos. Manche Leute wollen einfach nicht wahrnehmen, gegen wen Gekas seine Quali-Tore geschossen hat. Manche Leute wollen einfach nicht abschätzen, ob jetzt rausgehauene Millionen wieder reinkommen, wenn wir diese Saison wahrscheinlich eh nur um die goldene Mittelfeld-Ananas spielen (und ob uns dieses Geld vielleicht im Sommer fehlen würde). Manche Leute wollen einfach nicht darauf vertrauen, dass der Vorstand eines erfolgreichen mittelständischen Unternehmens wenigstens so in etwa weiß, was er tut. Argumente zwecklos.  
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Details zur weiter oben angesprochenen Finanzlage von ManU:

http://www.guardian.co.uk/football/2010/jan/13/manchester-united-debt-glazer-family
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(Auch) in diesem Zusammenhang vielleicht nicht uninteressant: Artikel im englischen Guardian über die Finanzlage in der English Premier League.

http://www.guardian.co.uk/football/2010/jan/12/club-collapse-david-sullivan-finance

Überschrift:

Premier League club could collapse this year, says David Sullivan
• State of the finance of football is 'frightening'
• Clubs have 'borrowed against everything' says Sullivan

Hauptsächlich geht's darum, wie zukünftige Einnahmen heute schon zu Geld gemacht werden. Erinnert mich an Schalke oder Hertha -- und auch in die Diskussion um 50+1, denn wenn dem Privatbesitzer sein Spielzeug nicht mehr gefällt, kann's ihm völlig egal sein, wenn der 100 Jahre Traditionsverein vor die Hunde geht. 50+1 ist zumindest auch eine gewisse Absicherung (wenn auch keine völlige, siehe Schalke und Hertha) gegen sowas.

Man muss nicht jeden angesagten und modernen Trend mitmachen, erst recht nicht, wenn man seine "konservative" Politik gut und sinnvoll begründen kann und überzeugt davon ist, dass es so langfristig stabiler ist und nicht irgendwann mit ungeahnten Folgen die Blase platzt. Das gilt für die Bundesliga im internationalen Vergleich bei 50+1 genauso wie für HBs Geschäftspolitik im Vergleich zu anderen Bundesliga-Vereinen.
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MrBoccia schrieb:
Aachener_Adler schrieb:
Schlimmer sieht's z.B. beim HSV aus. Auch im Sturm, wie bei uns. [...]

da scheints mit Vagner Love recht konkret zu werden. 1 Mio Leihgebühr und 2 Mios Gehalt (für 4 Monate) ist im Gespräch.

Yep, steht seit heute bei kicker.de drin. Aber da kann man auch den Unterschied zwischen international spielendem und nicht international spielendem Verein sehen. 3 Mio Euros für 4 Monate Arbeit raushauen können wir nicht. Jedenfalls nicht ohne erhebliches Risiko, die finanziellen Handlungsspielräume der Zukunft gefährlich einzuschränken.

Der HSV kann sich sowas erstens leisten und zweitens macht es auch ökonomisch Sinn, denn ein Platz mehr oder weniger in der Abschlusstabelle kann für die ganz entscheidend sein. Da geht's um CL oder nicht CL, um international dabei oder nicht dabei. Wenn wir dagegen 9. statt 11. würde, wäre das keine Millioneninvestition wert. Das Geld wäre weg.
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MrBoccia schrieb:
ich würde unsere Personaldecke nicht "dünn" bezeichnen, sondern höchstens "etwas angespannt". Eine Verstärkung wäre wünschenswert, aber nicht zwingend notwendig. Und auch Skibbe hat "einige Optionen", was die Kompensation betriift.

Zustimmung. Schlimmer sieht's z.B. beim HSV aus. Auch im Sturm, wie bei uns. Und für die Hamburger geht's nicht nur im die "Goldene Ananas", sondern um Europa oder Champions League.

Übrigens: der HSV hat keinen neuen Stürmer geholt und deren Trainer hat sinngemäß nur gesagt: "Die Situation ist angespannt, aber wir packen das gemeinsam und notfalls müssen halt die Nachwuchsspieler ran." Nur bei uns gibt's so ein Theater.
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grabi_wm1974 schrieb:
adlerDA schrieb:
Könnte u.a. an dem kleinen unwichtigen Punkt liegen, dass der HSV nie abgestiegen ist.
Was hat das damit zu tun, dass der HSV noch nicht abgestiegen ist  
Auch Schalke, Dortmund und Bremen waren schon mal abgestiegen.
Ich verfolge Eintracht seit Jahrzehnten.

Schalke, Dortmund oder Bremen (oder Stuttgart oder Leverkusen oder Bayern oder Hamburg) sind nie abgestiegen, seitdem die Schere zwischen "arm" und "reich" auseinandergegangen ist. Deshalb sind sie für uns jetzt so schwer einzuholen.

Stichworte: Bosman-Urteil, Einführung Champions League, Explosion der Fernsehgelder. Alles rund 15-20 Jahre her. Wie hat HB irgendwann mal gesagt: "Früher hatte Bayern einen um 40% höheren Etat als die Eintracht. Heute sind es 400%."
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Max_Merkel schrieb:
Komisch finde ich aber jetzt, dass ausgerechnet Bruchhagen über die Medien kommuniziert?!

Meines Wissens war das Welt-Interview von HB eins, zwei Tage vor dem "Burgfrieden".
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"Hochgradig unseriös" ist noch freundlich ausgedrückt für diese Rettungsideen. Und dabei ist der werte Herr Dr. Frank Steffel sogar noch promovierter Wirtschaftswissenschaftler!  
(Quelle)

Sowas sitzt im Bundestag. Wirklich geballte Wirtschaftskompetenz. Ganz großes Kino.

Ich sag's ja schon immer: ein Doktortitel ist nur bei Ingenieuren und Naturwissenschaftlern was wert...  ,-)
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manu666 schrieb:
ManU hat so um die 750Mio. Schulden...da hat sich das investieren ja gelohnt.

In diesem Falle hat der US-Investor seine Investitionskosten gleich dem gekauften Verein als Schulden aufgedrückt. ManU war vorher wirtschaftlich gesund und hochprofitabel. Letzteres gilt auch heute noch, aber die Einnahmen gehen zum großen Teil für den Schuldendienst (an den Clubbesitzer!) drauf. Auch eine Konstruktion, um dauerhafte Abhängigkeit zu schaffen -- und nebenbei auch ein Grund, bei 50+1-Abschaffung sehr, sehr vorsichtig zu sein.
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jherker schrieb:
wieso nicht? war doch top da, oder?

Funkel war ein Fan von fiesen Mountainbike-Touren über Alpenpässe zum Konditionsbolzen (und ist in seinem Alter mit vorneweggefahren!). Ob Skibbe die gleichen Vorlieben hat, ist doch stark zu bezweifeln.
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Aqualon schrieb:
Ich denke das Ziel muss sein mittelfristig in den Top10 anzukommen. Nach oben kann dann immer was gehen, wenn man einen Lauf bekommt. Die Teams vor uns gewinnen ja auch nicht automatisch. Wenn man letzte Saison betrachtet sieht man ja auch, dass da eine Halbserie mal gar nix gehen kann, wie bei Bremen, Leverkusen oder Hoffenheim.

Volle Zustimmung. Wenn wir in dieser Saison Hannover und Hertha überholen (während wir von Hoffenheim überholt werden), dann wären wir erstmals in den Top-10 angekommen. Da müssen wir dann länger drin bleiben als Hannover (der letzte Verein, der das geschafft hat; davor der letzte war Wolfsburg, davor Hertha; sonst ist die Top-10 schon extrem zementiert).
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Der einzige Sinn der "Ewigen Tabelle" besteht darin aufzuzeigen, dass die Eintracht mitnichten der früher immer erfolgreiche Traditionsclub ist, der "natürlicherweise" auf die Plätze 1-5 gehört (wie mancher Fan es vielleicht gerne hätte). Eigentlich keine neue Erkenntnis. Die Eintracht hat NULL Meisterschaften in der Bundesliga gewonnen; 1959 gab's noch keine Bundesliga. In Bundesligazeiten nie besser als Dritter, dafür oft gegen den Abstieg gespielt.

Für die Gegenwart hat die ewige Tabelle allein deshalb schon wenig zu sagen, weil die drei extern finanzierten Clubs Wolfsburg, Leverkusen und Hoffenheim in der Bundesliga ganz oben mitspielen, ohne zu den großen Traditionsclubs zu gehören. Die drei plus Bayern, HSV, Schalke, Dortmund als Mannschaften mit deutlich mehr Potential als wir (Ballungsraum + Tradition) und die internationalen Plätze sind im Prinzip schon weg: sieben Mannschaften für 5 Plätze, und das ohne Werder oder Stuttgart, sonst sind's bereits 9 Mannschaften für 5 Plätze.
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Selbstverständlich kann man aus der guten Entwicklung in der Vergangenheit nicht herleiten, dass es automatisch so weitergeht. Ich teile sogar die eher pessimistische Ansicht, dass es deutlich einfacher ist, "Best of the rest" zu werden, als wirklich mal oben (Top-5) einzudringen.

Aber eine gute Entwicklung in der Vergangenheit ist für mich zumindest mal Grund genug, dem Führungsteam auch für die Zukunft zu vertrauen. Erst recht, wenn der eingeschlagene Weg (keine Schulden, Sparsamkeit, Altlastenabbau, Abbau des jahrzehntealten Nachholbedarfs im Bereich Jugendförderung, usw) meiner Meinung nach der einzig sinnvolle ist.

Auch bei der "richtigen Strategie" lohnt sich durchaus der Vergleich mit der Konkurrenz. Hannover hat nach Platz 8 vor zwei Jahren groß investiert und zum Angriff auf den UEFA-Cup geblasen. Hat nix gebracht und danach mussten sie kleinere Brötchen backen. Genau deshalb holen wir sie jetzt ein. Oder Beispiel Hertha: 4. Platz erreicht und pleite gewesen (Lizenzauflage: Transferüberschuss erwirtschaften) => Totalabsturz im Folgejahr. Das heißt für mich: Wenn man nicht wie Wolfsburg 50+ Mio in die Hand nehmen kann, ist zu frühes großes Investieren ein Fehler. Funktionieren muss es andersrum: erst mit mehr oder weniger viel Glück, aber auf jeden Fall aus Bordmitteln und ohne Kredit, einen Sprung machen, dann mit gespartem Geld nachlegen, um den Fortschritt zu verfestigen. Und im Moment muss die Eintracht halt erstmal wieder sparen, um im Falle des Falles den nächsten Schuss setzen zu können. (Der dann hoffentlich besser sitzt als bei Caio.)
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Nachträge:

* Zu Wolfsburg siehe diese Grafik. Sommer 2007 und Sommer 2008 waren sie jeweils so 1,5 Plätze vor uns. Dann kam VW, holte Magath und hat ihm 35 Mio EUR zum Investieren in die Hand gedrückt...

* Bei den Mannschaften, die in den letzten 10 Jahren nie in Reichweite waren, habe ich Stuttgart vergessen. Macht also 7 Teams (BAY,HSV,LEV,WOB,S04,SVW,VfB) plus Hoffenheim, die normalerweise über uns liegen werden (und Dortmund wird auch schwerer zu überholen sein als die anderen zuvor). Aber bei Stuttgart muss man natürlich sehen, wie sie die aktuelle Krise meistern. Blieben sie so weit unten, wären sie im Sommer 2010 auch auf rund 1,5 Plätze in Reichweite gekommen. Aber mein Tip wäre, dass sie bei ihrem Etat und ihrer guten Jugendarbeit (wenn ich mich recht erinnere, stecken die 5 Mio EUR pro Jahr in ihre Jugend, soviel wie sonst nur Bayern!) auch in dieser Saison uns noch in der Tabelle wieder überholen werden. Der Kader ist immerhin gut genug für CL-Achtelfinale.

Übrigens, zum Thema Stuttgart: die waren recht ähnlich aufgestellt wie wir, als vor 15-20 Jahren die Schere zwischen "arm" und "reich" auseinanderging mit Einführung der Champions League, Bosman-Urteil und wachsender Bedeutung von TV-Geldern. Wir sind mit dem ersten Abstieg rausgerutscht aus dem Kreis derer, die Zugriff haben auf die großen Fleischtöpfe, die nicht. Das wirkt bis heute nach...
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@etienneone: Volle Zustimmung zu deinem schönen Beitrag! Ich sehe das ganz ähnlich. Wobei meine Zielvorstellung wäre, sich mit denen vergleichen zu lassen, die aktuell über einem stehen. Aktuell also Hannover, Hertha, dann Dortmund. Das sind die nächsten, die "kassiert" werden müssen...
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Hubert_Cumberdale schrieb:
Allerdings finde ich die alleinige Reduzierung auf den Tabellenplatz etwas irreführend. [...]

Wie bereits von anderen gesagt: Mittelwert über drei Jahre, im Verhältnis 1:2:3. So wie bei der Berechnung der TV-Gelder.
Auf der anderen Seite finde ich nicht, dass Pauli oder Haching jemals mit uns auf Augenhöhe waren

Wie man's nimmt... Ich denke schon, dass man sagen kann, Unterhaching und St. Pauli waren mal auf Augenhöhe vor 10 bzw. 8 Jahren. Hier die Fakten:

Unterhaching:
* Saison 1999/2000: Unterhaching erreicht einen überraschenden 10. Platz in der Bundesliga. (Eintracht wird 13.)
* Saison 2000/2001: steigt als 16. (einen Platz vor der Eintracht) ab.
=> zweimal hintereinander vor der Eintracht. Einmal sogar mit einer sehr beachtlichen Mittelfeldplazierung, in dem Jahr, als wir uns erst im letzten Spiel gegen Ulm retten.

St. Pauli:
* spielt im Jahr darauf (Saison 2001/2002) sogar eine Liga über der Eintracht (wenn auch mit sofortigem Wiederabstieg), während die Eintracht am Ende dieser Saison gerade mal den 7. Platz in der Zweiten Liga erreicht, also nur 25.-beste Profimannschaft in Deutschland, wenn man mal beide Ligen zusammennimmt...

Ich weiß: das ist lange her. Aber seitdem hat sich sehr, sehr vielen zum Positiven hin entwickelt, während andere Teams mit mehr oder weniger vergleichbaren Ausgangspositionen (irgendwann mal im Laufe der letzten 10 Jahre...) deutlich weniger erreicht haben. Genau darum ging es mir in dem Thread.

(nicht mehr an Einzelpersonen gerichtet, sondern als allgemeine Reaktion auf den Schwachfug, der in den letzten Tagen im Forum geschrieben wurde
Man sollte nicht vergessen, wo man herkommt. Mich nervt's ganz extrem, wenn manche Leute sinnloses Zeugs von "Perspektivlosigkeit" und "Stillstand" faseln oder gar HB unterstellen, nur um den Abstieg spielen zu wollen. Bewertet die Fakten, nicht îrgendwelche medienwirksam vorgetragenen Behauptungen! Welcher Verein (außer Hoffenheim) hat sich in den letzten Jahren mehr nach vorne entwickelt als die Eintracht? Antwort: keiner!!! Und das ohne jede Schulden! Wie oft muss man auf den Kopf gefallen sein, um jetzt einen so erfolgreich arbeitenden Vorstand absägen zu wollen?! Lasst uns doch die großspurigen Kölner kopieren mit ihren CL-Träumerein... Das bringt zwar erwiesenermaßen nix (außer immer mal wieder einen Abstieg), aber es klingt wenigstens sexy... Oh Mann! HERR, schmeiß Hirn vom Himmel!!!
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Um die anhaltenden Diskussion um Stillstand und Perspektivlosigkeit etwas zu versachlichen (damit die Krakeeler wenigstens wissen, welche Fakten sie geflissentlich ignorieren  ,-) ), habe ich mal wieder ein bisschen programmiert und meinen Computer die folgende Grafik ausspucken lassen.

Dargestellt ist die Entwicklung des durchschnittlichen Tabellenplatzes (siehe hier) all der Vereine, die beim durchschnittlichen Tabellenplatz irgendwann mal innerhalb der letzten 10 Jahre auf plus/minus 1 Platz an der Eintracht dran waren. Ebenfalls enthalten sind natürlich die Team, die irgendwann von der Eintracht überholt worden sind (viele...) oder die Eintracht überholt haben (seit 2003 nur Mainz und nächste Saison wohl Hoffenheim).

(Die zweite Bedingung ist notwendig, weil z.B. ein Verein im Jahr X 1,3 Punkte vor der Eintracht und im Jahr danach 1,2 hinter der Eintracht liegen kann. Dann wäre der Absolutbetrag der Differenz nie kleiner 1. Also zusammenfassend: Angezeigt sind alle Vereine, die die Eintracht-Linie kreuzen oder ihr mindestens auf 1,0 Abstand nahekommen. So ist's wohl am verständlichsten.)

Hier das Ergebnis:




Anmerkungen:

* Als erstes sollte man mal alle Vereinsnamen aus der Legende lesen. Und dann etwas innehalten und nachdenken. All diese Clubs waren mal "auf Augenhöhe" mit der Eintracht, hatten also irgendwann mal ähnliche Entwicklungschancen. Die Eintracht könnte heute auch da stehen, wo irgendeiner der anderen Clubs steht.
(Ein "ähnliche Chancen" heißt nicht "gleiche Chancen": Als Traditionsclub in einem großen Ballungsraum hat die Eintracht natürlich etwas bessere Chancen als manch anderer Club. Trotzdem ist manch anderer Clubs trotz guter Voraussetzungen den Bach runter gegangen. Bestes Beispiel ist die Eintracht selbst: in den 10 Jahren vor Bruchhagen wurde der Zustand als Fahrstuhlmannschaft zwischen erster und zweiter Liga zementiert, bei steigenden Schulden. Das war wirklich Zementierung. Heute wird nur von Zementierung geredet, aber in Wirklichkeit die Konkurrenz Stück für Stück aufgemischt.)

* 18 Mannschaften sind zusammengekommen. Mehr als ich gedacht habe. Dabei auch Teams aus dem "Gruselkabinett" wie Lautern oder 1860 München, die für uns heute längst keine Konkurrenz mehr sind. Vor nicht allzu langer Zeit waren beide nicht nur auf Augenhöhe, sondern sogar deutlich vor uns.

* Ebenfalls auf Augenhöhe waren mal St. Pauli und sogar Unterhaching. Wir haben uns positiv entwickelt, die nicht. Hätte alles auch anders kommen können. Neben 1860 München sei z.B. noch auf Fortuna Düsseldorf verwiesen. Auch ein Traditionsclub mit wirtschaftlich starkem Umfeld, der völlig in der Versenkung verschwunden ist. Sowas hätte uns auch passieren können. Hat's aber nicht. Zum Glück.

* Deutlich ist auch der Knick nach oben bei der Eintracht nach 2003. Übrigens: zusammen mit der Eintracht ist der 1.FC Köln aufgestiegen, der ja bekanntermaßen gerne super-visionäre 5-Jahres-Pläne zum Erreichen der Champions League ausgibt. Hmmm. Hat wohl nicht so ganz geklappt... Selbst eine 10-Mio-Investition bringt denen in der aktuellen Saison nicht den gewünschten Erfolg. Außer Spesen (extrem erhöhte Ticketpreise...) nix gewesen. Dann doch lieber nur die Investitionen machen, die sich mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch rechnen.

* Der farbig unterlegte Bereich rechts ist Projektion für 2010. Annahme dabei: Wintertabelle = Abschlusstabelle. Lässt man die Projektion weg, fliegt Hoffenheim raus aus der Liste. Noch sind sie klar hinter uns, nächste Saison aber garantiert vor uns. Weil bei ihnen eine "0" (für Regionaliga) von der drittletzten Saison wegfällt, während bei uns ein 14. Bundesliga-Platz (= 23 Punkte) gestrichen wird.

* Innerhalb der 18 Clubs sind wir aktuell die #4 (Stand Sommer 2009; hinter Hertha, Dortmund, Hannover) bzw. die #3 (Projektion; hinter Dortmund und Hoffenheim). Dortmund war im Sommer 2008 am Ende einer langen Abwärtsbewegung mal in Schlagdistanz gekommen, aber dann haben sie ihr Potenzial (viele Fans, 80000er Stadion,...) wieder besser nutzen können und sind wieder weggezogen. Warum Hoppffenheim so schnell nach oben schießen kann, ist auch klar. Ansonsten liegen wir vor sämtlichen (!) anderen Clubs, die in den letzten 10 Jahren irgendwann mal auf Augenhöhe waren. Und wenn wir an Dortmund nur mal kurz dran waren, als die stark geschwächelt haben... die holen wir auch noch!  

* Der einzige andere Club, der ansatzweise mit dem Erfolg der Eintracht vergleichbar ist, ist Hannover 96. Ein Jahr vor uns aufgestiegen. Aber auch die holen wir jetzt ein.

* Interessant ist auch, wer in der Liste nicht auftaucht. Kein Hamburg, kein Bayern, kein Schalke, kein Werder, kein Wolfsburg, kein Leverkusen. Sechs Clubs, die in den letzten 10 Jahren nie auch nur in Reichweite waren. Dazu kommt perspektivisch Hoffenheim als dritter extern finanzierter Club neben Leverkusen und Wolfsburg. Sieben Clubs, die unter Normalbedingungen vor uns landen werden. Zur Erinnerung: um über die Liga den UEFA-Cup zu erreichen, muss man mindestens 5. werden. Ganz vorsichtig gesagt: das wird verdammt schwierig in den nächsten Jahren...

* Aber jetzt das Positive: auch Hannover und Hertha waren mal unerreichbar weit weg. Man kann nach oben kommen. Aber eben nur langsam, Schritt für Schritt, mit einer klar auf Nachhaltigkeit und Seriosität ausgerichteten Planung. Die Eintracht macht's vor. Besser als jeder andere Club, mit dem wir in den letzten 10 Jahren irgendwann mal auf Augenhöhe waren.
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Danke an alle, die hier "höhere Bilanzkunde" anschaulich erklären!