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Aachener_Adler

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Als Altintop zu Schalke wechselte, zahlten diese noch astronomische Gehälter (siehe z.B. auch den Fall Albert Streit). Man kann also problemlos davon ausgehen, dass er in Frankfurt deutlich weniger bekommt. Eventuell bekommt er noch einen Teil der Differenz für das halbe Jahr restliche Vertragslaufzeit von Schalke, aber spätestens in einem halben Jahr ist die Zeit des sehr guten Verdienens für ihn erstmal vorbei.

Aus Sicht von Altintop ist es da doch völlig verständlich, dass er sich nicht für mehrere Jahre für deutlich verringerte Bezüge an die Eintracht binden möchte. Einseitige Optionen des Vereins sind toll für die Vereine, aber völlig unattraktiv für die Spieler; die können dabei nämlich nur verlieren: null Absicherung bei schwächeren Leistungen, aber Verzicht auf Profit bei guten Leistungen. Altintop hofft sicher, durch Spielpraxis in Frankfurt wieder seinen alten (Lauterer) Marktwert zu erreichen und sein Schalker Einkommensniveau zu halten. Er würde am liebsten ein halbes Jahr lang toll spielen und dann einen Verein finden, der ihm so viel zahlt wie vorher Schalke, egal ob das dann die Eintracht ist oder sonstwer.

Das ist völlig legitim. Wenn er ein halbes Jahr Vollgas gibt, um dem Verfall seines Marktwertes entgegen zu wirken, hat die Eintracht dabei in jedem Fall profitiert. Auch wenn er anschließend zu einem türkischem oder sonstigem Spitzenclub wechselt. Dieser von uns erstmal als negativ empfundene Fall tritt nämlich nur ein, wenn er vorher in Frankfurt gute Leistungen bringt. Und darüber sollten wir uns dann doch eher freuen als ärgern, oder?
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f1r3 schrieb:
Gäbe es die Ankündigung auf der Homepage nicht, würde ich Dir zustimmen. So aber wäre es durchaus etwas unglücklich, würde der Deal noch platzen.

Jein. Schon klar: Mit der Ankündigung lehnt sich die Eintracht etwas aus dem Fenster. Aber was willst du machen, wenn die Gegenseite bei Verhandlungen die Presse über eben diese Verhandlungen informiert? Da kann es durchaus sinnvoll sein mit so einer Minimal-Erklärung "wir bestätigen konkrete Verhandlungen" selbst an die Presse zu gehen, um dem Verhandlungspartner dieses Druckmittel aus der Hand zu schlagen. Quasi ein Gegenangriff und als Demonstration, dass man sich so nicht unter Druck setzen lässt. (Man beachte, wie minimalistisch die Erklärung der Eintracht ist!)

Die Rahmenbedingungen in diesem Fall sind ja auch nicht ohne: Schalke muss dringend sparen, hat einen (nach derzeitigem Leistungsstand) vermutlich deutlich überbezahlten Altintop auf der Bank sitzen und wird diesen nicht los. Schalke will ihn dringend loswerden, Altintop will möglichst wenig Gehaltseinbußen und die Eintracht braucht dringend eine Offensivkraft, zumindest übergangsweise, bis man abschätzen kann, was aus Amanatidis und Fenin wird. Da braucht es das ganze Verhandlungsgeschick eines HB und wenn da über die Presse gezielt Stimmung gemacht wird, würde es mich nicht überraschen. Der Magath lässt sich sicher nicht so leicht über den Tisch ziehen wie die Schalker Führung zu Zeiten den Streit-Transfers.
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Weizenpete schrieb:
Dieses mal sollte es aber klappen. Wir machen uns ja lächerlich, wenn erneut ein fast sicherer Transfer scheitern würde.

Das sehe ich nicht so. Transfergerüchte können auch gezielt von Beratern, Spielern oder abgebenden (abgabewilligen) Vereinen gestreut werden, um Druck aufzubauen. Wenn man sich nicht von sowas abhängig machen will, muss man jegliche Gerüchte mir Nachrichtenwert null versehen.
(Auch wenn man als Eintracht-Fan natürlich mit seinem Verein mitfiebert und nicht immer alles so rational sieht.   )

Sollte der Transfer doch noch scheitern, ist das für mich weder positiv noch negativ. Bewertet werden nur tatsächlich abgeschlossene Geschäfte. Entscheidend ist immer noch, was hinten herauskommt. Am 31. Januar um 24:00 kann man die Transferbemühungen in der Winterpause bewerten. Alles Gejubel und Gejammer über Gerüchte bis dahin ist eigentlich nichts als Zeitverschwendung.
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Doomsday schrieb:
Aachener_Adler schrieb:
Die Eintracht-Verantwortlichen sind doch nicht auf den Kopf gefallen.

Kweuke, Bellaid, Petkovic, Mehdi, Caio ... merkste was?

Auch diese Transfers waren zum damaligen Zeitpunkt gut begründbar, u.a. wegen damaliger Verletzungen bei den Stammspielern wie Spycher oder Ama. Als sie kamen, haben fast alle hier gejubelt. Nicht immer so extrem wie bei Caio, aber auch bei Bellaid (von dessen guten Anlagen ich immer noch überzeugt bin), Kweuke oder sogar Petkovic waren die meisten nach den ersten Trainings- oder Spieleindrücken begeistert.

Nachher ist man immer schlauer; das gilt auch bei Transfers, die immer auch ein gewisses Risiko enthalten, gerade beim Kauf von jungen Talenten. Wenn du im Gegensatz zu uns allen in die Zukunft schauen kannst, solltest du nicht im Eintracht-Forum rumhängen, sondern Lotto spielen. Nix für ungut.
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Warum sehen hier viele Altintop so negativ? Wenn Skibbe der Meinung ist, dass Altintop uns sportlich hilft, dann glaube ich ihm das erstmal. Wenn Bruchhagen meint, dass das Preis/Leistungsverhältnis stimmt, dann glaube ich ihm das ebenfalls. Kurz und gut: wenn (!) es klappt, sehe ich keinen Grund, die Verpflichtung mit negativen Vorurteilen zu sehen. Die Eintracht-Verantwortlichen sind doch nicht auf den Kopf gefallen.

Leichte Skepsis ist natürlich immer angebracht bei einem Spieler, der zuletzt nicht viel gerissen hat und dessen einzige starke Saison schon etwas her ist. Aber wenn das alles mit geringem Risiko für die Eintracht zu machen ist, dann gerne; Leihe mit Kaufoption klingt doch schon mal gut. Außerdem gewinnt man ein halbes Jahr, um sehen zu können, wir sich die Verletzungen von Ama und Fenin entwickeln.
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Hast du den Konjunktiv übersehen? Wo bitte habe ich behauptet, dass Skibbe ein Söldner wäre? Nur wenn er (oder sonst irgendwer) so ein Ding durchziehen würde, dann müsste man ihn so nennen.
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guckguck_sge schrieb:
Meine Theorie ist folgende (und die gefällt mir ganz und gar nicht):
- Es gab bereits Gespräche zwischen einem uns sehr bekannten Trainer und Wolfsburg
- Den Rest der Saison wird mit dem 2-Mannschaft Trainer gespielt
- Der sehr bekannte Trainer wird wo aufhören und dort anfangen

Erstens glaube ich das nicht und selbst wenn, dann hätte dieser Trainer damit bewiesen, dass ich ihn bei "meinem" Verein nicht sehen will. Ein gewisses Mindestmaß an Identifikation mit dem eigenen Verein erwarte ich von jedem Spieler und jedem Trainer.

Söldner dürfen, nein: sollen!, gerne gehen, bevor sich so eine Mentalität in der Mannschaft festsetzt.
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@Peter: sehe ich sehr ähnlich. WENN die Hertha jetzt einen radikalen Kurswechsel durchführen sollte (was ich nicht glaube, aber auch nicht ausschließen will!), dann wäre das ein sicheres Zeichen für enormen äußeren und inneren Druck. Extreme Schuldenlast, innere Querelen, "Leichen im Keller" -- eben das Vollprogramm. Dann rollen Köpfe und es kommen Sachen ans Tageslicht, von denen jetzt noch niemand was ahnt. Dann könnte man wirklich erstaunt "hui!" rufen.

Theoretisch denkbar wäre, dass der UEFA-Cup denen in der aktuellen Saison liquide Mittel verschafft hat, mit denen sie die kurzfristige Transferkosten bei Gekas & Co decken konnte, sich aber durch neue langfristige Kosten (Gekas-Gehalt für die nächsten Jahre...) und Kredite die strukturelle Schieflage noch weiter verschlimmert hat. Die UEFA-Cup Einnahmen sind nächstes Jahr ganz sicher nicht mehr da und wie Hertha als potentieller Zweitligist einen Kicker finanzieren will, der unser Gehaltsgefüge gesprengt hätte, wollte ich schon immer wissen.
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Bevor Oka seine Karriere bei uns auf Bank und Tribüne ausklingen lässt, sollte er diese einmalige Chance in New York nutzen (ich unterstelle mal, dass er so ein attraktives Angebot hat; glaubhaft ist das für mich). Schade für die Eintracht, aber wenn man jemand sowas von Herzen gönnen kann, dann Oka.

Zu Mehdi: ich weiß nicht, ob uns das den Etat sooo viel entlastet, wie manche denken. Wäre ich Eintracht-Verantwortlicher, wäre mir ein Auflösungsvertrag auch ein paar Euros Entschädigung wert gewesen, einfach um eine Baustelle zu schließen. Die kolportierten Zahlen von Mehdis Gehalt waren eine ständige Quelle von Ärger. Allein dass das nun aufhört, ist gut für die Eintracht.
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Ich könnte mir schon vorstellen, dass in der Hertha-Führung einige Personen für die alternative Strategie "sofort Notbremse ziehen, Kosten sparen, für Zweite Liga planen" argumentieren und gegen ein "noch mehr nicht vorhandenes Geld raushauen in der vagen Hoffnung auf Klassenerhalt" stimmen. Vielleicht haben auch diese Personen der Presse ein paar Insider-Infos zugesteckt. (Reine Spekulation, aber ich könnte es mir so vorstellen. Wer sieht schon gerne zu, wie andere die Vereinszukunft aufs Spiel setzen. Es werden nicht alle in der Hertha-Führung den "worst case" und die daraus resultierende Frage "und was dann?" lockig-flockig ignorieren.)

Allerdings hat sich die Mehrheit der Hertha-Führung in der Winterpause offensichtlich anders entschieden, nämlich für "hohes Risiko", wie man an den Wintereinkäufen, insbesondere an dem alles andere als billigen Gekas-Transfer, deutlich sieht.
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Valdyren schrieb:
Das heißt also, dass unser Ziel auf absehbare Zukunft sein muss, dass wir auf Platz 9 bzw. 10 einpendeln.

Ja. Immerhin waren wir 15 Jahre oder so nicht mehr in der Top-10.

Von einer Top-10 Position aus ist in einem guten Jahr auch mal der Sprung in die Europa League drin (siehe Hertha letztes Jahr). Allerdings dürfen wir nicht den Fehler der Hertha nachmachen. Nicht: investieren, auf Pump kurzfristigen Erfolg haben, dann vor die Hunde gehen. Sondern Erfolg haben und dann erst mit den notwendigen Millionen auf dem Sparkonto den Erfolg verfestigen.

Valdyren schrieb:
Platz 9-10 ist also eben genau jener Mittelmaß, den hier die meisten verschreien.

Das machen nur Leute, die keine Ahnung haben. Platz 12-14 (also unteres Mittelfeld) ist der Bereich, wo wir zuletzt waren. In der ersten Tabellenhälfte (d.h. mindestens 9.) waren wir in den letzten 15 Jahren sehr, sehr selten.

Valdyren schrieb:
Am ehesten glaube ich, dass wir Werder bald einholen, wenn die jetzt 2 Jahre nicht international spielen. Der Rest hat strukturell mehr zu bieten als wir und kann sich bei einem schlechten Jahr einfach wieder verstärken.

Sehe ich ähnlich. Werder ist "gefährdet", weil neben den 2,5 Werksclubs auch Bayern, Hamburg, Schalke, Dortmund mehr strukturelle Finanzkraft haben. Auf der anderen Seite lohnt auch der Vergleich mit der Eintracht. Wir sagen wir, dass Bremen "gefährdet" ist, aber sie liegen in fast allen Kenngrößen klar vor der Eintracht und wirtschaften ähnlich vorsichtig/konservativ/seriös...

Wolfsburg und Stuttgart sind auch etwas angeschlagen. Wenn die über ein paar Jahre hinweg die Strategie fahren "1 Trainer pro Jahr verschleißen", werden sie auch dabei abrutschen. Ich würde sogar tippen, dass wir Wolfsburg als nächstes holen. Grund: Überzogene Erwartungen nach der Meisterschaft 2009, auch von Seiten des Geldgebers VW. Sowas ist tödlich.
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Für diese Saison ist das Thema TV-Gelder eigentlich so gut wie durch. Dortmund holen wir nicht ein (die ziehen weiter weg), Bochum bleibt hinter uns (und fällt weiter zurück), Hertha und Hannover kriegen wir, wenn nichts Außergewöhnliches mehr passiert. Das ist ungefähr so, wie wenn man in einem Bundesligaspiel zur Halbzeit 3:0 führt. "Normalerweise" kann da nicht mehr viel schief gehen.

Interessanter wird zunehmend der Ausblick auf die kommende Saison. Wie sieht's da aus mit den Mannschaften über uns? Um die Arbeit nicht ausufern zu lassen, beschränke ich mich auf die 5 Mannschaften direkt über uns. Bayern, Hamburg, Schalke, Leverkusen sind unerreichbar weit weg. So sieht's bei #5 bis #10 aus (wir wären #9 -- erstmals seit Ewigkeiten wieder Top-10! YEAH! ).

Erklärung TV-Gelder-Rangliste: die letzten drei Abschlussplazierungen werden im Verhältnis 1:2:3 gewichtet. Mit Gewicht 4 geht der durchschnittliche Tabellenplatz der aktuellen Saison ein. Dabei gibt der 1. Platz der 1. Liga 36 Punkte, der 2. Platz 35 Punkte, ..., der 18. Platz 19 Punkte, der 1. Platz der Zweiten Liga 18 Punkte, der 2. Platz (2BL) 17 Punkte, ..., der 18. Platz (2BL) 1 Punkt.

Wolfsburg: Saison 07/08: 5. Platz -- Saison 08/09: 1. Platz -- Prognose 09/10 (derzeitiger Tabellenstand): 10. Platz
=> 1 * 32 Punkte + 2 * 36 Punkte + 3 * 27 Punkte = 185 Punkte

Werder: Saison 07/08: 2. Platz -- Saison 08/09: 10. Platz -- Prognose 09/10 (derzeitiger Tabellenstand): 6. Platz
=> 1 * 35 Punkte + 2 * 27 Punkte + 3 * 31 Punkte = 182 Punkte

Dortmund: Saison 07/08: 13. Platz -- Saison 08/09: 6. Platz -- Prognose 09/10 (derzeitiger Tabellenstand): 4. Platz
=> 1 * 24 Punkte + 2 * 31 Punkte + 3 * 33 Punkte = 185 Punkte

Stuttgart: Saison 07/08: 6. Platz -- Saison 08/09: 3. Platz -- Prognose 09/10 (derzeitiger Tabellenstand): 11. Platz
=> 1 * 31 Punkte + 2 * 34 Punkte + 3 * 26 Punkte = 177 Punkte

Hoffenheim: Saison 07/08: 2. Platz (2BL) -- Saison 08/09: 7. Platz -- Prognose 09/10 (derzeitiger Tabellenstand): 9. Platz
=> 1 * 17 Punkte + 2 * 30 Punkte + 3 * 28 Punkte = 161 Punkte

Eintracht: Saison 07/08: 9. Platz -- Saison 08/09: 13. Platz -- Prognose 09/10 (derzeitiger Tabellenstand): 7. Platz
=> 1 * 28 Punkte + 2 * 24 Punkte + 3 * 30 Punkte = 166 Punkte

Differenzen zur Eintracht:
* Wolfsburg: +19
* Dortmund: +19
* Werder: +16
* Stuttgart: +11
* Hoffenheim: -5

Um zu berechnen, wieviele Plätze wir in der Saison 2010/11 vor den entsprechenden Mannschaften liegen müssen, um sie einzuholen, muss man diese Zahlen durch 4 teilen:
* Wolfsburg: +4,75
* Dortmund: +4,75
* Werder: +4,00
* Stuttgart: +3,75
* Hoffenheim: -1,25

Fazit:
* Hoffenheim könnten wir weiterhin hinter uns lassen.
* 4 Plätze aufholen ist eine Menge Holz. Rechnet mal nicht damit, WOB, BVB, SVW oder VfB einzuholen. Das geht nur, wenn die eine schlechte Saison erwischen.
* Wahrscheinlich wird's sogar noch schwerer: im Moment geht für uns in die Prognose ein 7. Platz für 2009/10 ein. Wenn wir am 34. Spieltag immer noch da oben stehen, breche ich im Jubel aus... Ich glaub's irgendwie noch nicht. Genauso wenig glaube ich, dass Stuttgart unter uns bleibt.
* Um nicht größenwahnsinnig zu werden, bitte beachten: alle genannten Mannschaften haben einen höheren Etat als wir; teils deutlich höher. Dass die vor uns stehen, ist der "Normalfall". Um diesbezüglich aufzuholen, müssen wir (a) darauf hoffen, dass jemand wie Werder mal eins, zwei Jahre die Quali für den europäischen Wettbewerb reißt und (b) Geldverschwendung wie einen 10-Mio-Gekas-Deal (Ablöse + Gehalt für 2,5 Jahre) tunlichst vermeiden.


Zahlen in blau sind Prognosen und müssen aktualisiert werden, wenn sich die Tabelle ändert.
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Streicht das "Erstmals nur noch zweistellig." Blöde copy&paste-Fehler... Wo ist Edit(h)?!
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Herzlichen Dank an Rohremer und Manny fürs Nachrechnen. Ihr habt recht. Ich hatte mich in #105 verrechnet. Aber ich hatte ja in diesem Posting dazugeschrieben "alles im Kopf gerechnet, keine Garantie"...

19. Spieltag: wir 9 Plätze vor H96, 11 Plätze vor Hertha (wie am 18. Spieltag auch). Das hat folgende Auswirkungen:

H96: 6,5 Punkte Vorsprung + 10 Punkte (mein Rechenfehler ) - 9(!) Punkte = nur noch 7,5 Punkte. Aufzuholen in 15 restlichen Spieltagen. Wenn nichts Außergewöhnliches mehr passiert, holen wir H96 ein.

Hertha: 97,5 Punkte Vorsprung - 11(!) Punkte = 86,5 Punkte. Erstmals nur noch zweistellig. Geteilt durch 15 ergibt: 5,77 Plätze, die wir im Schnitt in der restlichen Saison vor ihnen liegen müssen. Wenn man mal unterstellt, dass Hertha maximal noch 15. wird, haben wir das geschafft, wenn wir in der ersten Tabellenhälfte bleiben. Hertha holen wir mit hoher Wahrscheinlichkeit ein.
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Carrasco schrieb:
Schaut euch doch mal die Prognose an :

http://www.bundesliga-statistik.de/index.php?pos=tabelle_prog

Extreme Gewichtung der letzten Ergebnisse. Halte ich für nicht unbedingt seriös. (Und ich habe etwas Ahnung von Statistik!   )

Beispiele: Meister mit 82 Punkten (Punkte/Spiel über 2,4! -- alles über 2,0 ist spitze) oder 33 Punkte reicht für Platz 13. Nie im Leben! Zum Glück ist Fußball weniger berechenbar als es der Ersteller dieser Tabelle mit seiner "Milchmädchen-Statistik" wohl denkt.
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SpaX schrieb:
In Europa ist ja der Fussball nahezu überall die #1

In den großen, bevölkerungsreichen europäischen Ländern: ja. In vielen kleineren Ländern: nein. In Slowenien ist Handball, in Österreich Skifahren (alpin), in Finnland Skisport (nordisch), in Litauen Basketball, in Wales Rugby usw. mindestens gleichauf. In der Summe bleibt Fußball die #1, aber das "überall die #1" ist so einfach nicht richtig.
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SGE_Werner schrieb:
In Berlin stand ich plötzlich neben 2 flaschenwerfenden Eintracht-Anhängern, in Frankfurt plötzlich zwischen stein-werfenden Eintracht-Anhängern im letzten Jahr. Mit etwas Pech hätte es gehießen "mitgehangen, mitgefangen"

Ja, das ist leider genau das Problem. Die Fälle von "im falschen Fanbus mitgefahren, danach SV" und ähnliches kenne ich auch.

In so einem Falle kann man sich nur von den Flaschen- und Steinewerfern distanzieren. Sei es verbal oder sei es (und das dürfte in den meisten Fällen eher zutreffen) erstmal möglichst schnell räumlich.

Denn das Problem mit vielen angeblich ach-so-unschuldigen SV-"Besitzern" ist doch, dass das ausgerechnet die Leute sind, die beim Steinewerfen johlend und klatschend daneben stehen, aber dann den Verfall des Rechtsstaates beklagen, wenn sie Opfer von Präventivmaßnahmen werden, "ohne jemals etwas getan zu haben". Das sind vielfach Leute, die natürlich niemals jemand von der eigenen Gruppe "verpfeifen" würden, der völlig unbeteiligten jugendlichen Gegner-Fans die Schals "zockt" als "Rache" dafür, dass ein halbes Jahr zuvor von gegnerischen Gruppen irgendwas gemacht wurde. Etc. pp.

Spätestens wenn im eigenen Fanblock unter lautem Johlen dutzendweise gegnerische Fanartikel in Flammen aufgehen, muss man doch merken, dass es in den eigenen Reihen ein Problem gibt, das man bekämpfen und nicht verharmlosen muss! Diese gegnerischen Fanartikel wurden ja sicher nicht käuflich erworben oder "zufällig gefunden".

Meine zentrale Botschaft ist: Wenn man von Polizei, Staatsanwaltschaft, Ordnungsdienst & Co Verständnis und Entgegenkommen erwartet (z.B. konsequente Einzelfallprüfung statt "Sippenhaft"), dann muss man erstmal bereit sein, die Exzesse in den eigenen Reihen beim Namen zu nennen und zu bekämpfen, anstatt wegzuschauen. Das Problem sind für mich gar nicht mal so sehr die paar Gewalttäter, sondern diejenigen, die Exzesse stillschweigend tolerieren bis gut finden und so ein Klima schaffen, wo sich die Gewalttäter als Helden aufspielen können. Da muss man anfangen, den Sumpf trocken zu legen. Und ja, das schließt für mich rein verdachtsabhängige Präventivmaßnahmen ausdrücklich ein. Man muss nicht immer exakt Fehlverhalten nachweisen können. Wer mit einem Doppelhalter "rein zufällig" einem Raketen-Abschießer Sichtschutz vor Überwachungskameras gibt oder ähnliches, erst recht, wer mehrfach mit solchen Aktionen auffällt, der kann von mir aus auch einen SV bekommen. Flaschenwürfe gegen Busse und Bahnen, die gegnerische Fans befördern, gehören für mich nicht zum Fußball und Leute, die sowas machen oder auch nur gut finden, will ich nicht. All sowas gibt es und da haben die Vereine viele gute Gründe, "präventive Gefahrenabwehr" durch Stadionverbote zu betreiben. Wieviel Prävention notwendig / berechtigt / angemessen ist, haben die Fans immer noch selbst in der Hand.
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Maxfanatic schrieb:
Ich kann das halt auch nicht mehr hören.
Wenn du in deine Wohnung den Herren XY nicht mehr reinlässt, dann kann der Herr XY ja auch nicht mehr automatisch in keine einzige Wohnung mehr in ganz Aachen, oder?
Siehste, und das ist der Unterschied!

Ich würde sehr wohl meinen Freunden erzählen, dass der XY auf meiner Party randaliert hat und ab jetzt Hausverbot bei mir hat. Ich wäre dann nicht überrascht, wenn diese Freunde den besagten XY auch nicht mehr so einfach bei sich in die Wohnung lassen würden. Wenn sie mich deutlich besser kennen als den XY, würden sie wahrscheinlich sogar das Hausverbot ohne weitere Nachfrage übernehmen.

Siehste, so unterschiedlich ist das alles gar nicht. Genauso haben die DFL-Clubs das Recht, sich bezüglich Stadionverboten zusammenzuschließen. Wenn Personen XY im Stadion von Verein A randaliert, dann hat Verein B durchaus gute Gründe, XY bei sich für begrenzte Zeit nicht mehr ins Stadion reinzulassen. Auch wenn man es als ungerecht emfinden mag (und es das im Einzelfalle sicher auch manchmal ist. Das will ich gar nicht bestreiten!) -- die Vereine haben das Recht und die Pflicht, ihre Besucher sowie eigenes oder angemietetes Eigentum (Stadion!) vor Gewalttätern und Krawallmachern zu schützen.

Ich habe nie verstanden, warum es so schwer sein soll, sich halbwegs anständig im Stadion zu benehmen. Und nein, das heißt nicht, dass man als "anständiger Mensch" keine Stimmung mehr machen dürfte. Überhaupt nicht! Ich rede ganz einfach nur vom Verzicht auf Sachbeschädigung und Körperverletzung. Das ist doch nicht zuviel verlangt, oder?!

Ich hätte gerne mal eine Statistik, aus welchen Gründen Leute SV haben- ob das wegen Vorfällen VOR dem Stadion oder IM Stadion war. (oder auf Anreise, usw.). Ich bin mir recht sicher, dass die meisten Vorfälle eher AUßERHALB des Stadions waren. Und was bringt dann ein Stadionverbot?

Wenn jemand VOR meiner Wohnung randaliert, lasse ich ihn trotzdem nicht IN die Wohnung, um auszutesten, ob er auch drinnen weiterrandalieren würde. Der Verdacht reicht mir völlig und der entsteht auch dann, wenn VOR der Wohnung randaliert wird.

Nochmal: hier geht's nicht um strafrechtliche Verurteilungen, wo ich mir absolut sicher sein muss, dass jemand schuldig ist, und ansonsten immer "unschuldig" zu gelten hat. Hier geht's um Prävention und da reicht begründeter Verdacht völlig aus. Dieses Recht haben die Vereine.
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Stadionverbote sind nicht vergleichbar mit Verfahren vor Strafgerichten. Eher damit, dass du in deine Wohnung auch nicht jeden reinlassen musst, wenn du gute Gründe hast anzunehmen, dass er sie vielleicht demolieren wird. Die Vereine haben das Hausrecht und sind mitnichten gezwungen, jeden reinzulassen. Schon gar nicht, wenn sie begründete Sorgen haben, dass Einzelne Ärger verursachen. Es gibt kein grundgesetzlich verankertes "Recht auf Stadionbesuch"...

Bei Strafsachen wird niemand bestraft, dem nicht zweifelsfrei schuldhaftes Verhalten nachgewiesen werden kann. ("Im Zweifel für den Angeklagten.") Bei der "präventiven Gefahrenabwehr", wie es offiziell heißt, gilt dieses Prinzip ausdrücklich nicht. Die Vereine als Inhaber des Hausrechts können in gewissem Rahmen einfach sagen: "nö, dich wollen wir hier nicht!" -- und das ist rechtlich völlig in Ordnung, wie inzwischen höchstrichterlich bestätigt wurde.

Das darf dabei nicht völlig willkürlich geschehen, aber schon die Mitgliedschaft in einer einschlägig bekannten Fangruppen (nicht etwa "alle Eintracht-Fan im Allgemeinen", sondern z.B. die Mitgliedschaft in bestimmten Fanclubs, in diesem Falle "Schickeria München") ist ein starkes Indiz für gerechtfertigte präventive Maßnahmen. In Kombination mit anderen Faktoren (z.B. "war in der Nähe, als Gewalttaten verübt worden sind" oder gar "ist auf Videoaufnahmen beim Beobachten von Gewalttaten zu sehen, behauptet aber, nichts davon mitbekommen zu haben") kann (!) ein Stadionverbot durchaus berechtigt sein, um friedliche Zuschauer zu schützen.

Meiner Meinung nach gibt es unter bestimmten Gruppe eine Kultur des Wegschauen bei Gewalttaten bis hin zum Gutheißen und Decken der Übeltäter. Das gilt es genauso zu bekämpfen wie die Gewalttaten selbst.

Ich bin aufgrund meines Wohnortes oft bei Auswärtsspielen und dass man da von den Ordnungskräften oft behandelt wird wie eine Herde Vieh, liegt leider, leider zum großen Teil auch daran, dass einige Personen aus den "eigenen" Reihen sich nicht zu benehmen wissen und wiederum andere davon einfach nichts wissen wollen und entsprechende Vorfälle in schöner Regelmäßigkeit verharmlosen.

Wer Vernunft beim Thema SV will (Verhältnismäßigkeit, Einzelfallbeurteilung, etc.), kommt meiner Meinung nach nicht drum herum, auch die schwarzen Schafe in den eigenen Reihen konsequent auszugrenzen. Sonst darf man sich zumindest nicht wundern, wenn oft vereinfachend alle Fans in einen Topf gesteckt werden.

So, jetzt dürft ihr mich wieder für meine Meinung steinigen...
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Luzbert schrieb:
Aachener_Adler schrieb:
Ich freue mich jedes Mal wieder darüber, wenn die vermeintlich "langweilige, konservative" Strategie sich am Ende doch durchgesetzt gegen die "visionären" Erbauer von schönen Luftschlössern.


Leider passiert das nicht ganz so häufig wie wir uns das erhoffen  :neutral-face  


Leider wahr: Schalke ist (bisher) nicht an uns vorbeigefallen. Aber das Gegenteil, nämlich dass uns die "visionären Erbauer von Luftschlössern" (so wie Köln) oder die "Finanztrickser" (so wie Hertha) überholen würden bzw. uneinholbar davon ziehen, passiert erst recht nicht.