aquilifer
3806
Hello Sir,
hatte eigentlich nur das "Wunschkonzert" geöffnet, um zu schauen, ob dieser Thread wieder aufgetaucht ist. Und, siehe da.
In einem Punkt, das vorweg, kann ich Dir vollkommen zustimmen: Sollte sich die Vereinsführung zu einem Trainerwechsel entscheiden, wäre unter den derzeit arbeitslosen Buli-Trainern TvH auch mein Wunschkandidat - weit vor allen Magaths dieser Welt. Deine Argumente für TvH würde ich noch um den Hinweis auf zwei Punkte ergänzen: seriöses, selbstbewußtes, aber nicht selbstherrliches Auftreten, sowie vor allem ein klares taktisches Konzept.
Das erste Problem was ich jedoch sehe: Er wird nicht kommen. Selbst wenn mit Dortmund noch nicht alles in trockenen Tüchern ist, werden die Gespräche soweit gediehen sein, daß er nicht noch zuvor ein (vermeintlich) schlechteres Angebot annehmen wird. Erst ein Scheitern der Verhandlungen könnte uns Chancen eröffnen. Zudem bezweifele ich nach der Art und Begründung seines Abgangs in Bielefeld, daß er als Feuerwehrmann bei einem Abstiegskonkurrenten anheuern würde. Aber auch ich stochere hier im Nebel.
Das zweite Problem: Zumindest unter den üblichen Verdächtigen kann ich keinen Kandidaten erkennen, den ich hier sehen wollte (vielleicht vergesse ich ja einen?) - schließlich sollte ein neuer Trainer uns a) kurzfristig helfen und b) langfristige Aufbauarbeit leisten. Vielleicht jemand aus den unteren Ligen? Fühle mich da allerdings nicht wirklich kompetent.
Das dritte Problem: Ich bin weiter kein Freund von Trainerentlassungen. Sicher kann es fatal enden, wenn man zu lang wartet. Doch auch Aktionismus hilft selten. Alarmismus ist ein schlechter Ratgeber.
Betrachtet man die letzten Spielen, so sollte man nicht aus dem Blick verlieren, daß bei allem Ärger über den späten Ausgleich in Leverkusen die beiden Auswärtsspiele dem Ergebnis nach vollständig in Ordung waren. Die Heimspiele sind natürlich ein Problem, unter "Punkte-Soll" war zuletzt nur das 0:0 gegen M1. Das gestrige Spiel war bitter, die Höhe des Ergebnisses aber vor allem der höchst ungleichen Chancenverwertung zu verdanken. Nebenbei: Wir haben zuhause gegen den die ersten Drei der Rückrundentabelle gespielt (was natürlich anders wäre, wenn wir stärker aufgetreten wären).
Die aktuellen Probleme haben, auch wenn dort sicher einiges verbesserungsfähig und - bedürftig ist, nicht im taktischen Bereich, sondern in einen traurigen Chancenverwertung im eigenen Stadion und einer hohen Fehlerquote im Abwehrverhalten. Zumindest die Chancenverwertung ist kein Trainerproblem, die Fehler in der Hintermannschaft nur bedingt, der Ausgleich in Leverkusen etwa geht allein auf Kyrgiakos.
Ich weiß, es geht Dir vornehmlich um die langfristige Entwicklung. Gerade deshalb sollte man mit sehr stark situationsbedingetn Entscheidungen, wie die Entlassung FFs eine wäre, sehr vorsichtig sein. Auch in mir wachsen die Zweifel, ob er auf Dauer der Richtige ist. Meine Gründe liegen vor allem an drei Stellen:
Sein Blick geht immer nach unten, vermutlich aus Gewohnheit. Ich habe zunehmend den Eindruck, daß er darüber die langfristige Perspektive der Weiterentwicklung aus dem Auge verliert.
Er traut sich in mancher Beziehung zu viel zu, verweist zu oft auf seine zugegeben große Erfahrung. Mein Eindruck ist: dies kann den Blick auf neuere Entwicklungen und manchmal die bestehenden Probleme verstellen. Zudem hat er wenig Geduld mit alternativen Lösungen (45 min genügen um zu sehen, daß 4-4-2 nicht funktioniert?)
Zuletzt: Die Zusammenstellung des Kaders. Gut. Takahara hat überrascht, Streit ist zumeist die erwartete Verstärkung. Fink war zuletzt nicht einmal im Kader. Thurk, den er unbedingt haben wollte (was ich damals schon nicht verstanden habe), ist bislang keine Verstärkung und hat wenig Perspektive. Und Kyrgiakos? Zweikampfverhalten und Physis machen Freude, aber er ist weder ein "moderner" noch ein taktisch disziplinierter Verteidger, sein Stellungsspiel bestenfalls mäßig. Persönlich möchte ich nicht ausschließen, daß seine Spielweise unsere Probleme in der Defensive eher verstärkt. Auf der anderen Seite haben wir keine überzeugende Lösung für das linke Mittelfeld. Dort muß meistens einer der Stürmer aushelfen. Überhaupt: das System mit einer Spitze hat bei uns in den letzten Jahren sehr gut funktioniert in der zweiten Liga. Dort stand vorne Arie van Lent. Der konnte exakt zwei Dinge: Flanken verwerten und, wenn er steil angespielt wurde, den Ball abschirmen und auf die nachrückenden Außen und Mittelfeldspieler weiterleiten. Niemand würde behaupten, daß das die ausgeprägten Stärken eines unserer derzeitigen Stürmer sind. Ich halte es für möglich, daß darin in Grund liegt, daß unser Standartsystem zumeist nicht das gewünschte Ergebnis zeitigt.
Zuletzt ein ganz anderer Punkt: Auch wenn HB zuletzt dezent von FF abzurücken scheint, so ist dennoch davon auszugehen, daß eine Trainerentlassung zum jetzigen Zeitpunkt gegen ihn durchgesetzt werden müßte und mithin seine Position deutlich schwächen würde. Eine solche Schwächung hielte ich für sehr bedenklich.
Grüße
aquilifer
hatte eigentlich nur das "Wunschkonzert" geöffnet, um zu schauen, ob dieser Thread wieder aufgetaucht ist. Und, siehe da.
In einem Punkt, das vorweg, kann ich Dir vollkommen zustimmen: Sollte sich die Vereinsführung zu einem Trainerwechsel entscheiden, wäre unter den derzeit arbeitslosen Buli-Trainern TvH auch mein Wunschkandidat - weit vor allen Magaths dieser Welt. Deine Argumente für TvH würde ich noch um den Hinweis auf zwei Punkte ergänzen: seriöses, selbstbewußtes, aber nicht selbstherrliches Auftreten, sowie vor allem ein klares taktisches Konzept.
Das erste Problem was ich jedoch sehe: Er wird nicht kommen. Selbst wenn mit Dortmund noch nicht alles in trockenen Tüchern ist, werden die Gespräche soweit gediehen sein, daß er nicht noch zuvor ein (vermeintlich) schlechteres Angebot annehmen wird. Erst ein Scheitern der Verhandlungen könnte uns Chancen eröffnen. Zudem bezweifele ich nach der Art und Begründung seines Abgangs in Bielefeld, daß er als Feuerwehrmann bei einem Abstiegskonkurrenten anheuern würde. Aber auch ich stochere hier im Nebel.
Das zweite Problem: Zumindest unter den üblichen Verdächtigen kann ich keinen Kandidaten erkennen, den ich hier sehen wollte (vielleicht vergesse ich ja einen?) - schließlich sollte ein neuer Trainer uns a) kurzfristig helfen und b) langfristige Aufbauarbeit leisten. Vielleicht jemand aus den unteren Ligen? Fühle mich da allerdings nicht wirklich kompetent.
Das dritte Problem: Ich bin weiter kein Freund von Trainerentlassungen. Sicher kann es fatal enden, wenn man zu lang wartet. Doch auch Aktionismus hilft selten. Alarmismus ist ein schlechter Ratgeber.
Betrachtet man die letzten Spielen, so sollte man nicht aus dem Blick verlieren, daß bei allem Ärger über den späten Ausgleich in Leverkusen die beiden Auswärtsspiele dem Ergebnis nach vollständig in Ordung waren. Die Heimspiele sind natürlich ein Problem, unter "Punkte-Soll" war zuletzt nur das 0:0 gegen M1. Das gestrige Spiel war bitter, die Höhe des Ergebnisses aber vor allem der höchst ungleichen Chancenverwertung zu verdanken. Nebenbei: Wir haben zuhause gegen den die ersten Drei der Rückrundentabelle gespielt (was natürlich anders wäre, wenn wir stärker aufgetreten wären).
Die aktuellen Probleme haben, auch wenn dort sicher einiges verbesserungsfähig und - bedürftig ist, nicht im taktischen Bereich, sondern in einen traurigen Chancenverwertung im eigenen Stadion und einer hohen Fehlerquote im Abwehrverhalten. Zumindest die Chancenverwertung ist kein Trainerproblem, die Fehler in der Hintermannschaft nur bedingt, der Ausgleich in Leverkusen etwa geht allein auf Kyrgiakos.
Ich weiß, es geht Dir vornehmlich um die langfristige Entwicklung. Gerade deshalb sollte man mit sehr stark situationsbedingetn Entscheidungen, wie die Entlassung FFs eine wäre, sehr vorsichtig sein. Auch in mir wachsen die Zweifel, ob er auf Dauer der Richtige ist. Meine Gründe liegen vor allem an drei Stellen:
Sein Blick geht immer nach unten, vermutlich aus Gewohnheit. Ich habe zunehmend den Eindruck, daß er darüber die langfristige Perspektive der Weiterentwicklung aus dem Auge verliert.
Er traut sich in mancher Beziehung zu viel zu, verweist zu oft auf seine zugegeben große Erfahrung. Mein Eindruck ist: dies kann den Blick auf neuere Entwicklungen und manchmal die bestehenden Probleme verstellen. Zudem hat er wenig Geduld mit alternativen Lösungen (45 min genügen um zu sehen, daß 4-4-2 nicht funktioniert?)
Zuletzt: Die Zusammenstellung des Kaders. Gut. Takahara hat überrascht, Streit ist zumeist die erwartete Verstärkung. Fink war zuletzt nicht einmal im Kader. Thurk, den er unbedingt haben wollte (was ich damals schon nicht verstanden habe), ist bislang keine Verstärkung und hat wenig Perspektive. Und Kyrgiakos? Zweikampfverhalten und Physis machen Freude, aber er ist weder ein "moderner" noch ein taktisch disziplinierter Verteidger, sein Stellungsspiel bestenfalls mäßig. Persönlich möchte ich nicht ausschließen, daß seine Spielweise unsere Probleme in der Defensive eher verstärkt. Auf der anderen Seite haben wir keine überzeugende Lösung für das linke Mittelfeld. Dort muß meistens einer der Stürmer aushelfen. Überhaupt: das System mit einer Spitze hat bei uns in den letzten Jahren sehr gut funktioniert in der zweiten Liga. Dort stand vorne Arie van Lent. Der konnte exakt zwei Dinge: Flanken verwerten und, wenn er steil angespielt wurde, den Ball abschirmen und auf die nachrückenden Außen und Mittelfeldspieler weiterleiten. Niemand würde behaupten, daß das die ausgeprägten Stärken eines unserer derzeitigen Stürmer sind. Ich halte es für möglich, daß darin in Grund liegt, daß unser Standartsystem zumeist nicht das gewünschte Ergebnis zeitigt.
Zuletzt ein ganz anderer Punkt: Auch wenn HB zuletzt dezent von FF abzurücken scheint, so ist dennoch davon auszugehen, daß eine Trainerentlassung zum jetzigen Zeitpunkt gegen ihn durchgesetzt werden müßte und mithin seine Position deutlich schwächen würde. Eine solche Schwächung hielte ich für sehr bedenklich.
Grüße
aquilifer
Nachsatz, da die Diskussion inzwischen weiter vorangeschritten ist:
Zum Thema "Trainer" habe ich mich bewußt nicht geäußert. Die Verengung auf die Personalfrage steht in diesem Kreis m. E. einer sachlichen Diskussion zumeist entgegen.
@cube3: Punkt 4 Deiner Liste ist populistischer Nonsens (Stammtischgelaber). Auch Funkel hat ein Interesse daran, die beste Mannschaftauf das Feld zu schicken. Nach dem reinen Leistungsprinzip geht es übrigens eigentlich nirgends - zumindest insofern Menschen gewinnbringend zusammenarbeiten sollen. Alles andere wäre auch inhuman.
Dafür würde ich Deine Liste gerne um Funkels Rolle in der Sache "Thurk" während des Sommers anreicheren. Fand ich stillos und menschlich schwach - und das für einen Spieler, der uns bis heute nicht vorangebracht hat (was mich wenig überrascht hat) und kein großes Entwicklungspotential mehr hat.
Zum Thema "Trainer" habe ich mich bewußt nicht geäußert. Die Verengung auf die Personalfrage steht in diesem Kreis m. E. einer sachlichen Diskussion zumeist entgegen.
@cube3: Punkt 4 Deiner Liste ist populistischer Nonsens (Stammtischgelaber). Auch Funkel hat ein Interesse daran, die beste Mannschaftauf das Feld zu schicken. Nach dem reinen Leistungsprinzip geht es übrigens eigentlich nirgends - zumindest insofern Menschen gewinnbringend zusammenarbeiten sollen. Alles andere wäre auch inhuman.
Dafür würde ich Deine Liste gerne um Funkels Rolle in der Sache "Thurk" während des Sommers anreicheren. Fand ich stillos und menschlich schwach - und das für einen Spieler, der uns bis heute nicht vorangebracht hat (was mich wenig überrascht hat) und kein großes Entwicklungspotential mehr hat.
Schön, daß an einer Stelle im Forum nicht ausschließlich voll Empösung Phrasen gedroschen werden.
Zum Spiel selbst: Es mag daran liegen, daß ich es nicht im Stadion, sondern nur vor einer Leinwand verfolgt habe und daher weniger von der sichtbar üblen Stimmung mitgerissen worden bin. Vergessen sollte man bei der Bewertung von Spiel und Spielern aber nicht:
1. Stuttgart hat in dem Spiel in sieben Situationen auf das Tor geschossen. Neben den vier Toren waren dies ein Gewaltschuß von Cacau kurz nach dem 0:2, ein harmloser Kopfball von Gomez aus rd. 12 Metern und ein ebenfalls harmloser Weitschuß von Magnin, beides in der zweiten Halbzeit. Sprich: Die vier Gegentore sind auch einer fast perfekten Chancenauswertung der Stuttgarter zu danken.
2. Zugegeben waren diese bei den jeweiligen Toren ziemlich unbedrängt. In jedem Fall läßt sich die Fehlerkette ziemlich klar benennen. Beim 0:1 deckt Chaftar weder seine Seite, noch seinen Mann und Vasoski, der kurzzeitig bei Hilbert war ließ abreißen. Beim 0:2 ein übler Ballverlust von Takahara, Kyrgiakos läßt sich von Cacau rausziehen. Die Mitte war dadurch frei für Gomez. Beim 0:3 war der Fehler/Ausrutscher von Ochs wohl offensichtlich; wer Osorio hätte abdecken müssen, weiß ich allerdings auch nicht. Es bleibt festzuhalten, daß alle Abwehrspieler durch Fehler an den Gegentoren direkt beietiligt waren.
3. Es lag wahrlich nicht daran, daß wir uns vorne zu wenig Chancen erarbeitet haben. Im Unterschied zu Gomez schießt beispielsweise Meier freistehend aus zwölf Metern nicht fest und flach neben den Torwart, sondern fest und ein paar Handbreit über das Tor. Gruselig waren im Offensivspiel neben der Chancenverwertung vor allem die große Mehrzahl der Flanken. Daß beim Stande von 0:3 und dann 0:4 irgendwann Mitte der zweiten Halbzeit nichts mehr geht, ist normal und hat mit Arbeitsverweigerung nichts zu tun. Richtig ist hingegen, daß die Stuttgarter offensiv an den entscheidenden Stellen deutlich aggressiver waren.
4. Da Nicole es angesprochen hat: Der Elfmeter war unglücklich (Huggel konnte Gomez nicht mehr wirklich ausweichen), aber vollständig berechtigt. Auch das Tor von Amanatidis war eindeutig Abseits. Ein Witz hingegen waren die gelben Karten für Meier und vor allem Preuß und manche Zweikampfbewertung. So viel Glück wie M1 etwa gegen Dortmund (fragwürdigen (?) Elfer bekommen, dafür zwei klare rote Karten nicht) hatten wird diese Saison meines Wissens noch nicht, aber daran kann und darf es nicht liegen.
Zu den Lösungsansätzen:
Eine Systemumstellung kann man versuchen, ich denke aber nicht, daß das Problem hier zu suchen ist.
In der Defensive ist die individuelle Fehlerquote sehr hoch, was für allgemeine Verunsicherung spricht. Dies mag durchaus mit der Schwemme an Platzverweisen zusammenhängen. Vielleicht auch schlicht eine Konzentrationsfrage. Auch das zweite, bereits angesprochene Problem mag dazu beitragen: die Defensive ist nicht richtig aufeinander abgesetimmt, auch wenn die Qualitäten der einzelnen Spieler stimmen mögen, so lassen sie sich als Kollektiv viel zu einfach ausspielen. Eine Ursache dafür sind sicherlich die häufigen Wechsel. Eine weitere bin ich geneigt in der Spielweise von Kyrgiakos zu sehen.
Auf der anderen Seite schießen wir zuwenig Tore. Dies zu erklären, finde ich recht schwierig; vor allen Dingen, da es genug Spiele gab, in denen wir eine beträchtliche Anzahl guter Chancen ungenutzt ließen (nicht zuletzt gestern, aber auch M1, Newcastle, Wolfsburg zuhause etc.), andererseits auch einige, wo quasi die einzige Chance verwertet wurde (Schalke und Stuttgart auswärts, aber auch Gladbach zuhause etc.). Die Zahl der pro Spiel erarbeiteten Gelegenheiten schwankt (gefühlt) in ähnlicher Weise. Insgesamt denke ich jedoch, daß wir zu abhängig sind von Standarts. Schlechte Chancenauswertung ist immer auch eine Konzentrationsfrage - vielleicht liegt die schlechte Trefferquoto auch daran, daß unsere Offensivkräfte zu viel nach hinten arbeiten müssen? Trotz aller Schwächen im Spiel nach vorne, halte ich es zunächst für zwingend notwendig, die Verteidigung zu stabilisieren. Daß dies eher nicht durch eine Vermehrung der Defensivspieler geschehen kann, ist allerdings richtig. Es ist aber definitiv der falsche Zeitpunkt, um schönen Offensivfußball einzufordern.
Zum Spiel selbst: Es mag daran liegen, daß ich es nicht im Stadion, sondern nur vor einer Leinwand verfolgt habe und daher weniger von der sichtbar üblen Stimmung mitgerissen worden bin. Vergessen sollte man bei der Bewertung von Spiel und Spielern aber nicht:
1. Stuttgart hat in dem Spiel in sieben Situationen auf das Tor geschossen. Neben den vier Toren waren dies ein Gewaltschuß von Cacau kurz nach dem 0:2, ein harmloser Kopfball von Gomez aus rd. 12 Metern und ein ebenfalls harmloser Weitschuß von Magnin, beides in der zweiten Halbzeit. Sprich: Die vier Gegentore sind auch einer fast perfekten Chancenauswertung der Stuttgarter zu danken.
2. Zugegeben waren diese bei den jeweiligen Toren ziemlich unbedrängt. In jedem Fall läßt sich die Fehlerkette ziemlich klar benennen. Beim 0:1 deckt Chaftar weder seine Seite, noch seinen Mann und Vasoski, der kurzzeitig bei Hilbert war ließ abreißen. Beim 0:2 ein übler Ballverlust von Takahara, Kyrgiakos läßt sich von Cacau rausziehen. Die Mitte war dadurch frei für Gomez. Beim 0:3 war der Fehler/Ausrutscher von Ochs wohl offensichtlich; wer Osorio hätte abdecken müssen, weiß ich allerdings auch nicht. Es bleibt festzuhalten, daß alle Abwehrspieler durch Fehler an den Gegentoren direkt beietiligt waren.
3. Es lag wahrlich nicht daran, daß wir uns vorne zu wenig Chancen erarbeitet haben. Im Unterschied zu Gomez schießt beispielsweise Meier freistehend aus zwölf Metern nicht fest und flach neben den Torwart, sondern fest und ein paar Handbreit über das Tor. Gruselig waren im Offensivspiel neben der Chancenverwertung vor allem die große Mehrzahl der Flanken. Daß beim Stande von 0:3 und dann 0:4 irgendwann Mitte der zweiten Halbzeit nichts mehr geht, ist normal und hat mit Arbeitsverweigerung nichts zu tun. Richtig ist hingegen, daß die Stuttgarter offensiv an den entscheidenden Stellen deutlich aggressiver waren.
4. Da Nicole es angesprochen hat: Der Elfmeter war unglücklich (Huggel konnte Gomez nicht mehr wirklich ausweichen), aber vollständig berechtigt. Auch das Tor von Amanatidis war eindeutig Abseits. Ein Witz hingegen waren die gelben Karten für Meier und vor allem Preuß und manche Zweikampfbewertung. So viel Glück wie M1 etwa gegen Dortmund (fragwürdigen (?) Elfer bekommen, dafür zwei klare rote Karten nicht) hatten wird diese Saison meines Wissens noch nicht, aber daran kann und darf es nicht liegen.
Zu den Lösungsansätzen:
Eine Systemumstellung kann man versuchen, ich denke aber nicht, daß das Problem hier zu suchen ist.
In der Defensive ist die individuelle Fehlerquote sehr hoch, was für allgemeine Verunsicherung spricht. Dies mag durchaus mit der Schwemme an Platzverweisen zusammenhängen. Vielleicht auch schlicht eine Konzentrationsfrage. Auch das zweite, bereits angesprochene Problem mag dazu beitragen: die Defensive ist nicht richtig aufeinander abgesetimmt, auch wenn die Qualitäten der einzelnen Spieler stimmen mögen, so lassen sie sich als Kollektiv viel zu einfach ausspielen. Eine Ursache dafür sind sicherlich die häufigen Wechsel. Eine weitere bin ich geneigt in der Spielweise von Kyrgiakos zu sehen.
Auf der anderen Seite schießen wir zuwenig Tore. Dies zu erklären, finde ich recht schwierig; vor allen Dingen, da es genug Spiele gab, in denen wir eine beträchtliche Anzahl guter Chancen ungenutzt ließen (nicht zuletzt gestern, aber auch M1, Newcastle, Wolfsburg zuhause etc.), andererseits auch einige, wo quasi die einzige Chance verwertet wurde (Schalke und Stuttgart auswärts, aber auch Gladbach zuhause etc.). Die Zahl der pro Spiel erarbeiteten Gelegenheiten schwankt (gefühlt) in ähnlicher Weise. Insgesamt denke ich jedoch, daß wir zu abhängig sind von Standarts. Schlechte Chancenauswertung ist immer auch eine Konzentrationsfrage - vielleicht liegt die schlechte Trefferquoto auch daran, daß unsere Offensivkräfte zu viel nach hinten arbeiten müssen? Trotz aller Schwächen im Spiel nach vorne, halte ich es zunächst für zwingend notwendig, die Verteidigung zu stabilisieren. Daß dies eher nicht durch eine Vermehrung der Defensivspieler geschehen kann, ist allerdings richtig. Es ist aber definitiv der falsche Zeitpunkt, um schönen Offensivfußball einzufordern.
sCarecrow schrieb:
Heribert Bruchhagen wäre natürlich in meinen Augen ein Segen, aber dazu wird es wohl nicht kommen, weil er viel zu sozialistisch und revolutionär eingestellt ist. So gibts wenigsten eine stark Opposition.
Stimmt vollkommen. Ich denke zudem, daß seine Berufung in den Vorstand unter Anderem deswegen vorgesehen wurde, weil man glaubt, ihn besser kontrollieren zu können, wenn er eingebunden ist. Bewegen wird er zunächst nicht viel.
Abgesehen davon bin ich egoistisch: Bruchhagen soll bitte nicht nur bei der Eintracht bleiben, sondern sich auch auf seine Tätigkeit hier konzentrieren.
Also: Vorstandsmitglied gerne, Präsident bitte nicht.
http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,460986,00.html
Zitat:
"Am kommenden Montag will die Uefa entscheiden, ob der englische Club ein Freilos erhält, oder der viertplatzierte der Rotterdam-Gruppe, der polnische Vertreter Wisla Krakau, als Tottenham-Gegner nachrückt."
Es erübrigt sich wohl jeder weitere Kommentar.
Zitat:
"Am kommenden Montag will die Uefa entscheiden, ob der englische Club ein Freilos erhält, oder der viertplatzierte der Rotterdam-Gruppe, der polnische Vertreter Wisla Krakau, als Tottenham-Gegner nachrückt."
Es erübrigt sich wohl jeder weitere Kommentar.
Maggo schrieb:aquilifer schrieb:
e) "Die UEFA verleiht Eintracht Frankfurt aufgrund des couragierten Auftrittes in Istanbul und in Anerkenntnis der unverdienten Punktverluste eine Wildcard für die nächste Runde"
Das wäre - ehrlich gesagt - auch noch eine Spur schlimmer als M1 und die wundersame Fair-Play-Wertung
Ich gebe dir ja recht - nur in einem Punkt nicht: Wieso wäre das schlimmer als die für Mainz hingebogene Fair-Play-Wertung. Mainz war ja auf dem 3. Platz. Insofern wäre das bei uns als 5. einer anderen Gruppe doch so ungefähr dasselbe. Nur dass bei uns Bruchhagen nicht in der Kommission sitzt, die darüber entscheidet.
Mit HB und der Kommission hast Du natürlich recht. Gleichwohl: die Fair-Play-Wertung ist (in meinen Augen) ohnehin eine recht eigenartige Angelegenheit, über deren Kriterien man sehr geteilter Meinung sein kann. Zudem gibt es zwar die verschiedenen "Tabellen" div. "Fach"zeitungen und Web-Seiten, aber während der Saison keine offizielle und verbindliche Wertung. Mit anderen Worten: Es kann niemanden überraschen, daß dabei gemauschelt wird.
Hier gibt es hingegen zwei mögliche, sportlich vollständig einsichtige Verfahren. Diese einfach zu ignorieren erforderte m. E. schon eine erstaunliche Chuzpe. Da uns zudem die geeigneten Fürsprecher fehlen, fällt ein solches Szenario wohl weg - zum Glück.
Kurz gesagt: Nein. Wir sind ausgeschieden und bleiben ausgeschieden. Was die UEFA macht?
Die wahrscheinlichsten, weil sportlich sinnigsten Varianten wären:
a) Gegener Tottenham erhält einfach ein Freilos
b) Der Vierte der Gruppe E (Wisla Krakau) rückt nach. Zu dem gleichen Ergebnis führte es, wenn man alle Spiele von Feynoord aus der Gruppenphase annulierte.
Denkbar, aber m. E. unwahrscheinlich:
c) Es wird unter den 8 Gruppenvierten einer ausgelost. Zur Erinnerung: Wir waren nur Fünfter.
d) Es wird unter allen 16 in der Gruppenphase ausgeschiedenen Mannschaften eine ausgelost. Erst bei diesem Szenario kämen wir ins Spiel - entsprechendes Losglück vorausgesetzt.
Gänzliche auszuschließen ist hingegen folgende Meldung:
e) "Die UEFA verleiht Eintracht Frankfurt aufgrund des couragierten Auftrittes in Istanbul und in Anerkenntnis der unverdienten Punktverluste eine Wildcard für die nächste Runde"
Das wäre - ehrlich gesagt - auch noch eine Spur schlimmer als M1 und die wundersame Fair-Play-Wertung
Also: Vergessen.
Die wahrscheinlichsten, weil sportlich sinnigsten Varianten wären:
a) Gegener Tottenham erhält einfach ein Freilos
b) Der Vierte der Gruppe E (Wisla Krakau) rückt nach. Zu dem gleichen Ergebnis führte es, wenn man alle Spiele von Feynoord aus der Gruppenphase annulierte.
Denkbar, aber m. E. unwahrscheinlich:
c) Es wird unter den 8 Gruppenvierten einer ausgelost. Zur Erinnerung: Wir waren nur Fünfter.
d) Es wird unter allen 16 in der Gruppenphase ausgeschiedenen Mannschaften eine ausgelost. Erst bei diesem Szenario kämen wir ins Spiel - entsprechendes Losglück vorausgesetzt.
Gänzliche auszuschließen ist hingegen folgende Meldung:
e) "Die UEFA verleiht Eintracht Frankfurt aufgrund des couragierten Auftrittes in Istanbul und in Anerkenntnis der unverdienten Punktverluste eine Wildcard für die nächste Runde"
Das wäre - ehrlich gesagt - auch noch eine Spur schlimmer als M1 und die wundersame Fair-Play-Wertung
Also: Vergessen.
Interessante Frage, wenngleich eine auf welche man der Ehrlichkeit halber keine bündige Antwort geben kann (etwa "auf die eigene Jugend setzen", "Leistungsträger unbedingt halten" oder "in großer Anzahl Brasilianer kaufen - einer wird bestimmt ein Weltstar"), aus dem einfachen Grund, daß das gesuchte Patentrezept nicht existiert. Auch wenn einige Vereine und ihre Erfolge mit einem solchen verbunden scheinen (ob "Junge Wilde" oder "Ajax-Schule") sind eher Presse-Schlagworte, Etikette denn eine analytisch treffende Beschreibung. Sie geben maximal die halbe Wahrheit wieder. Und: Sportlicher Erfolg ist eine Mischung berschiedenster Elemente, richtiger strategische Entscheidungen, finanzieller Potenz, guter Jugendarbeit, vernünftigen Scoutings ... und nicht zuletzt einer ansprechenden Portion Glück. Er ist damit nur bedingt planbar, man sollte aber zusehen, daß die anderen Faktoren gut genug entwickelt sind, daß zumindest das sportliche Überleben auch durch gänzlich ausbleibendes Glück nicht im Übermaß gefährdet ist.
Was heißt das jetzt für die Eintracht? Meiner Meinung nach, daß es einige Grundregeln gibt, die es nach Möglichkeit bei dem Aufbau von mannschaft und Verein zu beachten gilt ("Spieler sind ersetzbar", "sich nicht finanziell übernehmen", "Spieler sollten sich untereinander verständigen können", "Risiken ja, aber nur überschaubare", "gute Mischung (alt/jung; Techniker/Kämpfer etc.) in der Mannschaft" etc.) sowie einige Einrichtungen und Geschäftsbereiche, die es kontinuierlich zu entwickeln gilt (Jugendarbeit, Kapitalbildung, Marketing- und Medienpräsenz, Imagebildung, Fanpflege, etc.). Davon abgesehen gibt es eigentlich nur Einzelfallentscheidungen, von denen letztlich jede anders und vor dem Hintergrund der eigenen Zielsetzungen individuell zu bewerten ist.
Vor allem Anderen bedarf es aber stetiger Wachsamkeit, guten Augenmaßes und zuallererst der notwendigen Geduld. Gelingt es den Verein im gehobenen Mittelfeld der Liga zu etablieren, so werden sich über kurz oder lang jene Ausreißer nach oben einstellen, die einen in die Lage versetzen, mit den richtigen strategischen Entscheidungen wirklich den Anschluß zu schaffen (der HSV etwa scheint im Sommer grundfalsche Schlüsse gezogen zu haben). Derzeit hege ich den Optimismus (für welchen ich sonst nicht wirklich bekannt bin), daß wir uns etablieren werden (was wir noch nicht haben!) -wir sind an den entscheidenen Stellen personell gut besetzt und die Standortbednigungen stimmen. Alles Weitere wird dann eine Frage hinreichender Geduld und eines guten Auges für sich bietende Gelegenheiten sein. Als Fan heißt es in kritischem Vertrauen Verharren und Abwarten.
Gute Nacht!
aquilifer
PS: Habe keinen Nerv mehr zum Korrekturlesen. Fehler bitte ausreichend frankieren und an den Duden-Verlag schicken.
Was heißt das jetzt für die Eintracht? Meiner Meinung nach, daß es einige Grundregeln gibt, die es nach Möglichkeit bei dem Aufbau von mannschaft und Verein zu beachten gilt ("Spieler sind ersetzbar", "sich nicht finanziell übernehmen", "Spieler sollten sich untereinander verständigen können", "Risiken ja, aber nur überschaubare", "gute Mischung (alt/jung; Techniker/Kämpfer etc.) in der Mannschaft" etc.) sowie einige Einrichtungen und Geschäftsbereiche, die es kontinuierlich zu entwickeln gilt (Jugendarbeit, Kapitalbildung, Marketing- und Medienpräsenz, Imagebildung, Fanpflege, etc.). Davon abgesehen gibt es eigentlich nur Einzelfallentscheidungen, von denen letztlich jede anders und vor dem Hintergrund der eigenen Zielsetzungen individuell zu bewerten ist.
Vor allem Anderen bedarf es aber stetiger Wachsamkeit, guten Augenmaßes und zuallererst der notwendigen Geduld. Gelingt es den Verein im gehobenen Mittelfeld der Liga zu etablieren, so werden sich über kurz oder lang jene Ausreißer nach oben einstellen, die einen in die Lage versetzen, mit den richtigen strategischen Entscheidungen wirklich den Anschluß zu schaffen (der HSV etwa scheint im Sommer grundfalsche Schlüsse gezogen zu haben). Derzeit hege ich den Optimismus (für welchen ich sonst nicht wirklich bekannt bin), daß wir uns etablieren werden (was wir noch nicht haben!) -wir sind an den entscheidenen Stellen personell gut besetzt und die Standortbednigungen stimmen. Alles Weitere wird dann eine Frage hinreichender Geduld und eines guten Auges für sich bietende Gelegenheiten sein. Als Fan heißt es in kritischem Vertrauen Verharren und Abwarten.
Gute Nacht!
aquilifer
PS: Habe keinen Nerv mehr zum Korrekturlesen. Fehler bitte ausreichend frankieren und an den Duden-Verlag schicken.
sgevolker schrieb:
JJ hat sich heir im Forum persönlich und sehr eindeutig geäußert. Daran und nur daran sollte man Ihn messen, irgendwelche Gerüchte in einem Schei..hausblatt würde ich da nicht als Maßstab nehmen. Ich gehe davon aus, dass nun ernsthafte Verhandlungen aufgenommen werden, den der erste Teil ist ja nun erfüllt, er ist wieder Fit.
Wenn er wirklich wechseln sollte, kann er sich eh nicht mehr hier sehen lassen ,-)
Bei aller Begeisterung darüber, DASS sich JJ hier geäußert hat, sollte man auch ein wenig daran denken, WAS er dabei geschrieben hat: Nämlich unter anderem, daß er einige hier regelmäßig als Argument für sein Bleiben aufgeführte Ansichten (zu recht) nicht teilt ('Leverkusen hat bewiesen, dass er nur hier seine Leistung bringen kann'; 'er müsse der Eintracht dankbar sein, da sie zu ihm gestanden hat', etc.).
Seine Wortmeldung im Forum mögen darauf schließen lassen, dass er einen gewissen Charakter hat. Mit möglichen Wechselabsichten hat dies jedoch rein gar nichts zu tun. Ganz unabhängig vom (wohl eher niedrigen) Wahrheitsgehalt der Sportbild.
1maAdlerimmerAdler schrieb:
mhh...... wer is n MARGAIRAZ???
http://web.eintracht.de/fans/forum/5/11107074/
Ein wenig 'Suchen' hätte auch nicht geschadet, steht sogar noch auf der ersten Seite...
Maggo schrieb:AdlerKaida schrieb:
Nieeeemals!!
Der kann keine Kopfbälle und ist ein totaler Stolperer. Also wenn der mal ein Tor schiesst, dann ist das Glück.
so seh ich das auch
Naja, dann ist er aber offensichtlich ein ziemlicher Glückspilz. Wer wollte einen solchen nicht in der Mannschaft haben?
Abgesehen davon: Ich habe ihn unter diesem Gesichtspunkt nie beobachtet, aber wenn Zurawskis Charakteristik treffend ist, würde EbiS paßgenau eines unserer Defizite beheben (mangelnde Torgefahr über links). Sehe ihn dennoch nicht wirklich bei der Eintracht
Adler_Kiel schrieb:
Lauth: Wird von Doll trotz erfolglosigkeit der Mannschaft als Stürmer Nr. 5 gesehen (noch nach Berisha)
Sowas Ähnliches gab es letztlich schon einmal. Hab leider vergessen, wie der Spieler hieß, glaube irgendwas mit T. War jedenfalls ein Asiate. Weiß auch nicht wo der jetzt spielt. Soll sich da aber ganz gut machen...
Macbap schrieb:
Auch wenn der Fan sich aufgeregt und vielleicht mal über die Strenge geschlagen hat. Der Fan ist einer unter vielen, die in´s Stadion gehen und den ganzen Zirkus mit finanzieren. Der Profi ist im Rampenlicht und hat sich zu beherrschen, auch und vor allem in seiner Vorbildfunktion.
Also, wenn ich Dich richtig verstehe: Sich im Schutz der Annonymität einer großen Gruppe vollständig asozial zu verhalten, ist in Ordnung? Nur wer alleine im Rampenlicht steht, muß trotz aller Angriffe, vollständige Ruhe bewahren, weil er angeblich eine Vorbildfunktion hat?
Ich hoffe doch sehr, daß ich das falsch verstanden habe und Du diesen unverständigen Nonsens (mit dem sich sehr vieles entschuldigen ließe, so es denn nur der Gruppendynamik folgt) nicht vertreten wolltest.
Abgesehen davon sollte man die sog. Vorbildfunktion von Fußballern nicht überstrapizieren. Bezahlt werden sie einzig fürs Kicken. Darüberhinaus handelt es sich der weiten Mehrzahl nach um ziemlich durchschnittlich begabte, durchschnittlich belastbare und durchschnittlich aggressive junge Männer, die einer ungleich höheren öffentlichen Aufmerksamkeit und einem ungleich höherem öffentlichen Druck ausgesetzt sind als ihre Altersgenossen. Daß hin und wieder einer in Situationen wie am Mittwoch über die Strränge schlägt, ist vollständig normal. Er bekommt seine Sperre sowie eine vereinsinterne Sprache, entschuldigt sich. Sobald er wieder mitwirkt, sollten zunächst die vorgeblichen Fans zusehen, daß sie sich benehmen. Eine Entschuldigung wäre defintiv auch von ihrer Seite angebracht.
eagle.one schrieb:Schoppenpetzer schrieb:
Da haben sich ja gerade die höchstseriöstesten Quellen getroffen. Sogar die BLÖD ist noch nicht auf diesen "Zug nach nirgendwo" aufgespringen.
die "blöd" hat so mit die besten und schnellsten quellen überhaupt.
Dieses Gerücht versucht besagtes Blatt bislang mit unverständlichem Erfolg am Leben zu halten.
Die Wahrheit dürfte eher sein: Wer fortwährend spekuliert landet hin und wieder einen Zufallstreffer. Die Einfältigen glauben dann, sie hätten es tatsächlich gewußt (und vergessen die zahllosen Fälle, in denen sich die Spekulationen als haltlos herausgestellt haben).
PS: Bzgl. Jones' Vertrag habe ich leider ein ganz ungutes Gefühl.
Uwe_Bein_707 schrieb:sCarecrow schrieb:Uwe_Bein_707 schrieb:
In meinen Augen bringt ein solcher Spieler allein vom Gehalt das Mannschaftsgefüge durcheinander. Da entstehen dann schnell Neid und Mißgunst.
Für mich ist das ein Kindergartenargument. Und wir reden hier immerhin über Profis.
Davon abgesehen haben wir ja mittlerweile in unseren eigenen Reihen so einen Fall in klein.
Unser Soto verdient nämlich deutlich mehr, als der Rest der Truppe. Und selbst wenn Neid und Mißgunst herrschen sollten (was ich nicht glaube), erkenne ich nicht, wo die Harmonie auf dem Platz gestört sei.
Bin mal gespannt, ob du Gegenbeispiele bringen kannst!
Ich glaube keineswegs, dass das Mansschaftsgefüge beachten ein Kindergartenargument ist. Sicherlich verdient Sotos ein wenig mehr. Aber wir reden hier doch nicht um ein bisschen mehr. Ein solcher Kracher, wie oben beschrieben. verdient schnell das Doppelte und Dreifache. Daher achtet HB ja auch so auf den richtigen Gehaltsrahmen (übrigens macht der Hoeneß das nicht anders). Ich kann mich zum Beispiel daran erinnern das HB bei Valdez und Sanogo wegen den hohen Gehaltsforderungen verzichtet hat. Ich glaube weniger, dass wir uns dass keinesfalls hätten leisten können. Sondern mehr, weil das Gefüge nicht gesprengt werden soll und weil Gehalt und Leistung in den Fällen arg weit auseinander liegen.
Den Zahlen zufolge, die nach seiner Verpflichtung kursierten, ist Sotos etwa mit 1,5 Mio zu taxieren. Damit ist er nicht mehr weit von einer Kategorie entfernt, in der sich auch Stürmer finden lassen sollten, die uns eindeutig verstärkten.
Im übrigen verdiente zum Zeitpunkt von Sotos' Verpflichtung angeblich kein anderer Spieler siebenstellig. Dies dürfte sich allerdings spätestens mit den Vertragsverlängerungen von Ama und Meier erledigt haben. Womit wir jedoch bei einem anderen Problem wären: ein Großteil der Mehreinnahmen wird in die Gehälter von Spielern fließen, die bereits bei uns spielen.
Damit verliert das Argument "paßt nicht ins Mannschaftsgefüge" zwar zusehends an Bedeutung (so es wirklich welche haben sollte), es stellt sich die Frage: Ist dannach noch genug für eine entsprechende Verstärkung übrig?
Bei dem Thema "Mannschaftsgefüge" fällt m. E. wesentlich ins Gewicht, für welche Spieler die betreffenden Summen aufgewandt werden sollen. Sanogo hat ein paar Tor für Lautern letztes Jahr geschossen - mehr nicht. Valdez und Guerrero waren - zugegeben bei Spitzenmannschaften - in der Bundesliga nie mehr als Ergänzungsspieler - und bei uns sollten sie auf Anhieb mit deutlichem Abstand Top-Verdiener sein? Tut mir leid, aber dafür fehlt ihnen die Statur und Konstanz in den Leistungen (wie man z. Zt. sehr gut beobachten kann). Ein Spieler der diese mitbringt (oder besser: mitzubringen verspricht), kann und wird auch einmal deutlich nach obenr aus dem Gehaltsrahmen herausfallen ohne zwangsläufig das Mannschaftsgefüge zu zerstören.
Nimm es mir nicht übel, aber diesen Beitrag hättest Du besser gelöscht gelassen. Daß jemand als Trainer von Uerdingen (klingt irgendwie nach eitrigem Auswurf), Duisburg, Rostock und in den letzten Jahren auch Köln absteigt ist schlicht Normalität und spricht nicht gegen seine Befähigung. Ein Problem könnte m. E. wenn überhaupt das daraus resultierende Selbst- und Berufsverständnis sein. Daß er Duisburg (!) einige Jahre im gesicherten Mittelfeld gehalten hat (mutmaßlich deren beste Zeit seit Einführung der Bundesliga), unterschlägst Du zudem bei dieser Leistungsbilanz völlig.
Nebenbei: Wenn die Zeichen jetzt schon "100% auf Abstieg" stehen, wozu dann noch den Trainer entlassen? Bringt doch ohnehin nichts mehr.
Ganz einfach: Weil wir nicht Duisburg oder Uerdingen etc. sind. Hier hat er die Chance, mehr zu erreichen. Ob er sie nützt, kann ich Dir natürlich nicht sagen.
Mit Verlaub: Trainerentlassung nach Wasserstand? Am besten HB stellt ihm ein Ultimatum? Kurz: Langfristige Konzepte und (fast wichtiger) unsere neue Seriösität über Bord werfen, weil beispielsweise Takahara vor dem leeren Tor über den Ball tritt oder ein unfähiger Schiedsrichter in der Nachspielzeit auf eine Schwalbe von Madhavikia hereinfällt? Gott bin ich dankbar, daß damit nicht zu rechnen ist.