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DonGuillermo

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adler0575 schrieb:

Also ich weigere mich immer noch zu glauben dass jemand so dusselig ist zu sagen "ich bleibe", dies dann noch mit den Worten "..ich stehe zu dem was ich damals gesagt habe.." 2x wiederholt, um dann doch zu gehen.
Des will mir ned in de Kopp e nei. Vielleicht weil ich auch zu sehr an den Werten "Ein Mann ein Wort" festhalte. Schade eigentlich wenn es so wäre


Gerade dann wenn ich an die vorletzte PK denke wo Hütter von sich aus direkt ein Statement abgegeben hat und gesagt hat das er dazu steht was er gesagt hat. Nachbetrachtend frage ich mich was ihn da geritten hat.
Dann hätte er doch lieber gar keinen Kommentar abgegeben.
Und ich bezweifle das er zu diesem Zeitpunkt noch keinen Kontakt zu Gladbach hatte...

Da hat sich der Adi wirklich komplett verdaddelt. Sein Image hat nach der Nummer schon deutliche Kratzer gekriegt.
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Diegito schrieb:

adler0575 schrieb:

Also ich weigere mich immer noch zu glauben dass jemand so dusselig ist zu sagen "ich bleibe", dies dann noch mit den Worten "..ich stehe zu dem was ich damals gesagt habe.." 2x wiederholt, um dann doch zu gehen.
Des will mir ned in de Kopp e nei. Vielleicht weil ich auch zu sehr an den Werten "Ein Mann ein Wort" festhalte. Schade eigentlich wenn es so wäre


Gerade dann wenn ich an die vorletzte PK denke wo Hütter von sich aus direkt ein Statement abgegeben hat und gesagt hat das er dazu steht was er gesagt hat. Nachbetrachtend frage ich mich was ihn da geritten hat.
Dann hätte er doch lieber gar keinen Kommentar abgegeben.
Und ich bezweifle das er zu diesem Zeitpunkt noch keinen Kontakt zu Gladbach hatte...


Das stimmt so nicht. Hütter hat schon bei der damaligen PK versucht, die ersten Fragen zu dem Thema abzuwiegeln und nicht zu beantworten. Bis er dann gesagt hat, dass er "zu dem was ich mal gesagt habe" stehe. Ich habe ja schon damals darauf hingewiesen, dass das eine Aussage mit möglichem doppelten Boden ist und theoretisch alles bedeuten kann. Die einzige klare Aussage war damals Ende Februar bei Sky. Und die kam eben vor dem berichteten Treffen mit Eberl, das laut Medien Mitte März stattgefunden haben soll.
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Maddux schrieb:

Da gab es mal eine Analyse dazu die ich leider nichtmehr finde. Aber Gekas hatte da alleine in der Hinrunde bei den xG um fast 5 Tore überperformed und bei der gesamten Mannschaft sah es noch schlimmer aus. Inclusive dem Unentschieden statt Sieg gegen Wolfsburg hätte das damals nach der Hinrunde nur für Platz 13 reichen dürfen und von da aus war es nichtmehr weit bis auf einen Abstiegsplatz.

Wie gesagt hatte ich das damals auch nicht kommen sehen weil ich von Statistiken keine Ahnung hatte. Ich mache auch niemandem einen Vorwurf wenn er sich den ganzen Kram nicht antun will weil es anfangs echt verdammt viel Aufwand ist sich in das Thema einzuarbeiten und es dauert eine ganze Weile bis es anfängt Spaß zu machen.        


Das ist diese Saison übrigens überhaupt nicht der Fall.

Wir waren in der Hinrunde einer der größten Unterperformer der Liga. Da hatten wir aber auch eine Chancenverwertung, die lange Zeit im unteren Drittel der Liga war. Bei unserer Qualität war es aber eher unwahrscheinlich, dass das die gesamte Saison so bleibt. Mittlerweile haben wir nach Bayern die zweitbeste Chancenverwertung und performen auch bei den expected Werten über. Jetzt könnte man sich das mit der individuellen Qualität von Silva und Kostić erklären, die nach Lewandowski und Müller eben bester Torschütze und bester Vorbereiter der Liga sind.

Interessanterweise performen Silva und Kostić aber individuell gesehen gar nicht mal so deutlich über. Silva liegt nur drei Tore über seinem xWert und Kostić nur eine halbe Vorlage über seinem xWert. Und beide sind ja sogar auf Rekordkurs und haben wirklich hohe Werte. Die geringe Differenz spricht also dafür, dass die Situationen von Silva und die Bälle von Kostić grundsätzlich qualitativ so gut sind, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit auf den Erfolg besteht. Wir bringen uns also grundsätzlich so gut in Position, dass man diese Ausbeute erwarten könnte.

Der größte Einfluss auf unsere Überperformance laut xWerten ist tatsächlich, dass wir bisher von sechs Eigentoren und damit den mit Abstand meisten in der Liga profitiert haben. Da xGoal Werte nur bei einem eigenen Abschluss entstehen, werden Eigentore mit einem xGoal Wert von 0 gemessen und tragen deshalb deutlich zur Über- oder Unterperformance einer Mannschaft bei. Das muss in Zukunft sicherlich auch noch angepasst werden, weil die meisten Eigentore ja schon in Bedrängnis entstehen und damit eigentlich eine gewisse Torwahrscheinlichkeit besteht. Das ist genau wie die Nichtberücksichtigung von vielversprechenden Angriffen ohne Abschluss eine Schwäche der Statistik. Aber diese Situationen tauchen ja auch in den Torschussstatistiken nicht auf. Wie gesagt, ohne Kontext ist halt keine Statistik der Welt perfekt.

Rein von unseren eigenen Situationen und Chancen sind wir also absolut im Soll und performen nicht einmal besser, als es die Wahrscheinlichkeiten vorhersagen. Laut Understat performen wir aus dem Spiel heraus sogar weiterhin schlechter als erwartet und lediglich bei indirekten Freistößen und Elfmetern sowie defensiv nach gegnerischen Standards über. Elfer werden mit einem xGoal Wert von rund 0.75 bemessen, aber Silva hat ja bisher noch keinen einzigen verschossen. Wir stehen also auch nach xWerten absolut zurecht da oben.

Maddux schrieb:

Hütter will mittelfristig einen Topclub trainieren und das geht eher wenn er jetzt zu Gladbach geht.
Bei uns steht wieder ein halber Umbruch an weil der Kader für die Champions League bereit gemacht, ältere Spieler ersetzt und realativ unerfahrene Talente aufgebaut werden müssen. In Gladbach hätte er hingegen einen ähnlich guten Kader der auch hochtalentiert ist, der aber zu 95% so zusammen bleibt und im besten Alter ist.
Sich mit Gladbach für die Champions League zu qualifizieren und damit Topclubs zu beweisen das er nicht nur die Eintracht und Vereine in kleinen Ligen kann bringt ihn eher zu einem Topclub als mit uns nächste Saison Champions League zu spielen und einen harten Kampf um Platz 6 zu führen.

Kann sein das uns keine Topspieler verlassen, der Kader sinnvoll verstärkt werden kann und wir in der Champions League über die Gruppenphase hinaus für Furore sorgen. Aber wenn es scheiße läuft müssen wir in der Gruppenphase gegen PSG, einem der großen 3 aus Spanien und ggf noch einem italienisch Topclub oder sowas wie Ajax ran. Dann ist auch mal ganz schnell in der Gruppenphase Endstation und das wars für Hütter dann mit Vorspielen für die Topclubs.    


Die Grundidee dahinter verstehe ich schon. Und Gladbach hat schon einen leichten strukturellen Vorteil uns gegenüber. Dass bei denen mit Eberl einer der besten sportlich Verantwortlichen der Liga an Bord bleibt, ist sicher auch ein Vorteil gegenüber der aktuellen Unsicherheit bei uns. Aber so ein Plan kann eben auch schnell in die Hose gehen. Ein Wechsel ist in meinen Augen immer ein größeres Risiko als ein Verbleib. Haller wollte sich mit seinem Wechsel in die Premier League auch bei den Topvereinen anbieten und ist böse auf die Nase gefallen.
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Hit-Man schrieb:

Eberl wird keinen Spass haben.                                              


Rose kam per AK -> normales Business
Rose geht per AK -> Menschliche Entäuschung
Hütter wird per AK geholt -> normales Business

Der hat bei mir verkackt, wegen der "Empörung" ob des Rose Wechsels.
Fairerweise war er mir vorher nur total egal.

Es bleibt abzuwarten, wen Gladbach so alles verliert, weil Thuram und Plea haben Potential, aber aufgrund der aktuellen Saison nicht mehr den höchsten Marktwert. Trotzdem dürfte es einige Engländer geben, für die die interessant sind und ohne Europa...
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SemperFi schrieb:

Hit-Man schrieb:

Eberl wird keinen Spass haben.                                              


Rose kam per AK -> normales Business
Rose geht per AK -> Menschliche Entäuschung
Hütter wird per AK geholt -> normales Business

Der hat bei mir verkackt, wegen der "Empörung" ob des Rose Wechsels.
Fairerweise war er mir vorher nur total egal.



Damit tut man Eberl allerdings unrecht. Die Empörung kam ausschließlich aus der Fanszene und da hat sich Eberl auch dagegen gewehrt und Rose verteidigt. Er hat sogar ausdrücklich die Verantwortung auf sich genommen, weil er als Vorgesetzter ja überhaupt erst die AK von Rose im Vertrag erlaubt hat.

Bin deshalb aber mal gespannt, wie sich die Gladbacher bei einem Wechsel verhalten würden. In den Foren waren viele ablehnend, weil Hütter dann mehr oder weniger dasselbe wie Rose abgezogen hätte. Auch wenn sie dabei natürlich nicht bedenken, dass sowohl Rose als auch Hütter überhaupt erst per AK nach Gladbach beziehungsweise Frankfurt gewechselt sind.

Ich habe ja auch immer gesagt, dass ich einen Wechsel von Hütter absolut legitim finden würde. Er hat nun einmal immer diese AK in seinen Verträgen und ist auch niemandem Rechenschaft schuldig. Ich würde ihm nur übel nehmen, dass er sich im Februar bei Sky hinsetzt und deutlich verkündet hat, dass er bei der Eintracht bleibt. Denn nach aktuellem Medienstand hat sich Hütter ja wohl nur ein paar Wochen später mit Eberl getroffen und über einen Wechsel verhandelt.
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Ich finde das alles völlig absurd: Bobic und Hütter suchen das Weite, einige Spieler wollen möglicherweise auch weg. Das alles obwohl die Chancen auf eine CL Teilnahme wirklicht top stehen. Da wird jahrelang akribisch auf diesen Moment hingearbeitet und die ganze harte Arbeit wäre am Ende dann doch, zumindest gefühlt, für die Katz.

Normalerweise brechen Mannschaften auseinander wenn die Zielsetzung deutlich verfehlt wird. Hier kann das mit dem auseinanderbrechen leider auch passieren, obwohl alles traumhaft super läuft.

Das alles ist so dermassen bescheuert das mir die Worte fehlen.
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So ganz stimmt das nicht. Es wäre natürlich sehr schade und nervig, wenn wir nach einer Qualifikation für die CL tatsächlich viele und wichtige Abgänge hätten. Bei "kleineren" Vereinen brechen aber auch und gerade nach erfolgreichen Saisons die Mannschaften auseinander. Bei uns hat sich nach Pokalsieg und Europapokalhalbfinale auch die komplette Büffelherde verabschiedet. Irgendeinen größeren Verein in der Hackordnung gibt es halt fast immer. Selbst bei Dortmund sind nach Doppelmeisterschaft und CL-Finale Götze und Lewandowski zu den Bayern gegangen.

Es gibt natürlich auch Wechsel aus beispielsweise finanziellen oder eher weniger nachvollziehbaren Gründen. Siehe Bobic oder Haller. Und falls Hütter tatsächlich nach Gladbach wechseln sollte, streiten sich die Gelehrten auch darüber, welcher der beiden Vereine nun die bessere Perspektive hat. Aber wenn die Leute meinen, dass hier das Maximum erreicht ist und nicht an den weiteren Weg und Erfolg des Vereins glauben, dann müssen sie ganz einfach weg. Dann ist eine Trennung ja auch im Sinne des Vereins.

Nach Kovač - teilweise selbst nach Veh und Bruchhagen - wurden auch Abgesänge gestartet und es ging trotzdem weiter. Nicht selten sogar erfolgreicher. Der Verein ist mittlerweile stabil genug und sollte auch weiterhin erfolgreich sein, wenn die freien Stellen ordentlich besetzt werden.
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Jesses, 850 neue Beiträge, seitdem ich das letzte Mal im Thread war. Eigentlich wollte ich dazu ja nichts mehr schreiben, bevor endlich mal was offiziell ist, aber:

Ich bin mir mittlerweile relativ sicher, dass Hütter nach der Saison weg ist. Dass er sich jetzt schon seit zwei Wochen nicht mehr klar zur Eintracht bekennen will, sieht ein Blinder mit Krückstock. Da können einige hier auch erzählen was sie wollen. Ich habe ein solches Verhalten schon viel zu oft im Fußball gesehen, zuletzt in frappierender Ähnlichkeit bei Marco Rose.

Nebenbei kann ich nur wiederholen, dass Hütter das Thema mit einer klaren Aussage sehr wohl hätte beenden könnte. Das hat er damals im Februar auch getan. Danach war ja auch Ruhe. Bis es offensichtlich neue Informationen und Berichte gab, dass Hütter nach dieser Aussage Kontakt mit Eberl hatte und doch wechseln könnte. Jetzt will er das Thema offensichtlich nicht mehr beenden. Am Wochenende hat er ja nicht mal mehr ausweichende Antworten gegeben, sondern die Antwort komplett verweigert und sogar mehr oder weniger die Pressekonferenz nach dem Spiel abgebrochen. Die Gründe dafür wird nur er kennen.

Kann natürlich sein, dass er tatsächlich einfach keinen Bock hat, sich ständig zu wiederholen. Aber wenn er jetzt schon ständig wiederholt, dass er nichts dazu sagen und sich nicht wiederholen will, könnte er ja auch genauso gut sein Bekenntnis zum Verbleib wiederholen. Wäre in der Hinsicht ja kein Unterschied. Irgendetwas muss er ja so oder so wiederholen und "Ich bleibe" wäre sogar die kürzeste Wortmeldung.

Und ich sehe für Eintracht Frankfurt ehrlich gesagt auch keinen Vorteil, dass man das Thema bewusst köcheln lässt. Denn selbst wenn sämtliche Offizielle und Spieler eigeweiht wären und sich einen Spaß aus der Kommunikation mit den Journalisten machen, sorgt das eben für Unsicherheit in Teilen des Umfelds. Jetzt sind zwar aktuell eh keine Fans im Stadion, aber ich fände einen solchen Spaß auf Kosten der ach so bösen Journalisten nicht witzig. Schließlich gehen sich in diversen Foren schon Leute mit gegenteiliger Meinung verbal an die Gurgel.

Ich halte es ja schon seit geraumer Zeit für wahrscheinlicher, dass sich Hütter noch nicht entschieden hat oder ein Wechsel tatsächlich schon fix ist. Könnte sich ja auch immer noch beispielsweise um die Bayern handeln. Somit würde er natürlich eine Aussage vermeiden wollen, die ihm hinterher um die Ohren gehauen wird. Zudem dürfte eine offizielle Bekanntgabe eines Abgangs innerhalb der Mannschaft eine eher demotivierende Wirkung haben.

Deshalb dürfte sich nach Hütters Idealvorstellung wohl bis zu einer endgültig feststehenden Qualifikation für die Champions League (von der ich wie schon seit einiger Zeit vollkommen überzeugt bin) offiziell nichts tun. Denn die wird Hütter sicher nicht gefährden wollen und ähnlich war der Ablauf ja auch vor seinem Wechsel aus Bern zu uns. Wenn der mediale Druck zu hoch wird, dürfte er aber ein Problem haben. Blöd halt, dass wir jetzt direkt gegen Gladbach spielen. Denn dadurch würde dieses Szenario wahrscheinlicher, da ja wohl Gladbach sein Ziel sein soll.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Hinzu kam, dass Kostic und Durm diesmal beide recht angriffslustig unterwegs waren. Kostic kam zwar des öfteren auch rechtzeitig zurück, um N'Dicka zu helfen, aber auch nicht immer. Namentlich wenn er in aussichtsreicher Position übersehen wurde, musste er vor dem Zurückeilen des öfteren erstmal seinem Unmut freien Lauf lassen.


Das war meiner Meinung nach auch ein ziemlicher Unterschied zwischen den Spielen in Dortmund und gegen Wolfsburg. In Dortmund standen wir von der Abwehrkette her etwas tiefer, vor allem bei den Außenverteidigern. Auch da hatten Sow und Rode meiner Meinung nach teilweise Probleme, den Raum zentral vor der Abwehr zu schließen. Da wir von der Kette her aber eben defensiver und kompakter standen, ist das nicht so sehr ins Gewicht gefallen wie jetzt gegen Wolfsburg.

WuerzburgerAdler schrieb:
Das Spiel mit zwei Spitzen birgt halt auch die Gefahr, in Konter zu laufen. Ist schon ein Unterschied, ob der dritte Mittelfeldspieler Hasebe oder Younes/Kamada heißt.


An der Offensivbesetzung würde ich das nicht mal unbedingt festmachen, eher am Personal im zentralen Mittelfeld. Dass wir zentral vor der Abwehr teilweise erhebliche Löcher haben, wenn wir ohne klaren Sechser spielen, beobachte und bemängele ich ja sehr oft.

Wie gesagt, auch jetzt gegen Wolfsburg kam es öfter vor, dass sich sowohl Sow als auch Rode in die Angriffe miteingeschaltet haben und deshalb beide bei Ballverlust schnell überlaufen waren und wir einen Mann weniger in der Restverteidigung hatten.

Deshalb ist es mir schon lieber, wenn ein Hasebe auf dem Feld steht. Der ist in Sachen Positionierung und Antizipation aber eben auch wirklich überragend, sodass defensiv viele gefährliche Situationen gar nicht erst entstehen oder frühzeitig abgefangen werden.

SemperFi schrieb:

Als Grundlage dient ja immer die Position von der auf das Tor geschossen wird.
Die genaue Stellung der Abwehrspieler werden dabei meines Wissens nach nicht (oder nicht menschlicher Subjektivität entsprechend) mit einbezogen.

Da macht dann 10% für den Computer Sinn, der menschliche Fußballfan kratzt sich verständnislos am Kopf.                                                        


Das stimmt so nicht. Bei den allermeisten Anbietern wird nicht nur die Position des abschließenden Spielers berechnet, sondern auch viele andere Parameter wie die Position der Abwehrspieler, die Laufgeschwindigkeit, die Ballhöhe oder ob es das starke oder schwache Schussbein ist. Der Kicker hatte da letzten Monat (siehe https://www.kicker.de/xgoals-was-ist-das-ueberhaupt-798633/artikel) mal einen kleinen Überblick gegeben.

Im Artikel kann man aber auch erkennen, dass es bei einigen Anbietern teilweise auch noch amateurhafte Fehler gab. Beispielsweise wurde bei einem Anbieter nicht berücksichtigt, dass der Torwart gar nicht im Kasten stand, weil das als gegeben hingenommen wurde. Die Algorithmen werden aber immer weiter verfeinert und basieren auf Tausenden von Szenen.

Ich muss mich in einem Punkt aber korrigieren, offensichtlich gibt es doch einen offiziellen xGoal Datenanbieter für die Bundesliga. Die DFL macht das seit dieser Saison wohl in Zusammenarbeit mit AWS und das sind auch die Werte, die bei Sky immer zur Halbzeit und zum Spielende angezeigt werden. Ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass das lediglich der interne Datenanbieter von Sky ist. Die Werte sind allerdings wohl nur spielbezogen im jeweiligen Matchcenter auf der offiziellen Website und App der Bundesliga verfügbar und werden quasi nicht über die Saison gesammelt in einer Tabelle veröffentlicht, was deutlich aussagekräftiger wäre.

Laut einem Artikel auf der Webseite (siehe https://www.bundesliga.com/de/bundesliga/news/expected-goals-xgoals-torwahrscheinlichkeit-analyse-statistik-aws-amazon-13252) wird allerdings auch beim offiziellen Datenanbieter der Liga eine Vielzahl der oben bereits genannten Parameter berücksichtigt.

WuerzburgerAdler schrieb:
Ich empfehle dringend, diese Statistik künftig nicht mehr zu beachten. Die sog. "Trefferwahrscheinlichkeit" hat nichts, aber auch gar nichts mit der Realität auf dem Platz zu tun. Auch ich habe - wie SemperFi - seit langem den Eindruck, dass es hier lediglich um die Position des Torschützen geht und alle anderen, aber wichtigen Faktoren bei einem Torabschluss keine Rolle spielen.


Wie oben aufgezeigt, stimmt das absolut nicht. Das war aber auch zuvor schon allgemein bekannt. Ich verfolge jetzt schon seit geraumer Zeit regelmäßig xGoal Werte und muss sagen, dass die Werte schon größtenteils sinnvoll und nachvollziehbar sind.

Solch eine große Diskrepanz zwischen eigener Wahrnehmung und den Werten wie jetzt beim Spiel gegen Wolfsburg habe ich sehr selten gesehen. Die Technik ist wie gesagt aber auch noch relativ neu und in einigen Punkten vielleicht noch nicht komplett ausgereift. Der Algorithmus wird wie oben bereits erwähnt aber ständig weiterentwickelt.

WuerzburgerAdler schrieb:
Schon die Torschussstatistiken haben - wie wir aus den Spielen gegen Union und VW gesehen haben - nur eine bedingte Aussagekraft. Don G. hat ja klar aufgezeigt, dass wenn, dann die Torschüsse aufs Tor mehr Aufschluss geben. Diese Trefferwahrscheinlichkeitsstatistik ist aber vollkommen für die Tonne.


Das stimmt natürlich. Allerdings kannst du halt auch aus 30 Metern aufs Tor schießen und das geht dann als Schuss aufs Tor in die Statistik ein, obwohl der Schuss relativ harmlos war. Bei Wolfsburg kann ich mich auch an mindestens zwei solcher Schüsse erinnern, womit sie diese Statistik aufgebessert haben.

Wir schießen beispielsweise sehr selten aus der zweiten Reihe und sind auch deshalb bei den Torschussstatistiken oft im Nachteil. Diese Schüsse auf das Tor können aber im Endeffekt deutlich ungefährlicher sein als so manche Schüsse, die knapp neben das Tor gehen. Beispielsweise werden ja auch Alutreffer nicht als Schüsse auf, sondern neben das Tor gewertet. Die sind aber in der Regel deutlich gefährlicher als viele andere Schüsse, die laut Statistik auf das Tor gehen.

Insofern halte ich die xGoals schon für die aktuell beste und aussagekräftigste Statistik. Gerade bei uns konnte man in der Hinrunde auch an den Werten gut nachvollziehen, dass wir uns ergebnistechnisch häufig unter Wert verkauft haben und mehr beziehungsweise bessere Chancen als die Gegner hatten. Das hat soweit auch mit dem subjektiven Eindruck und den Statistiken bei den Torschüssen und der Chancenverwertung korreliert.

LiquidRush schrieb:
Torschuss ≠ Torchance. Wir hatten mehrere richtig brenzlige Situationen,  wo am Ende kein Abschluss kam, die nichtsdestotrotz deutlich gefährlicher für VW waren, als deren 7. Weitschuss in der 2. Halbzeit. Das schlägt sich halt nicht in der FußballHipster lieblingsstatistik xG nieder, was eine große Schwäche eben dieser ist. Da gibt so ein aus-20m-entfernung-3m-drüber-gehaue halt ein paar dezimalpunkte xG, und alle reden von den "Chancen". Aber das ist doch Quatsch.


Ich nehme mal an, dass du mit dieser charmanten Bezeichnung unter anderem mich meinst, weil ich die xGoals ja doch recht gerne verwende. Aussichtsreiche Angriffe ohne Abschluss werden natürlich nicht erfasst. Das werden sie aber in so gut wie keiner Statistik. Und am Ende des Tages geht es im Fußball um Tore. Und um ein Tor zu erzielen, muss man eben auch aufs Tor schießen. Außer ein Eigentor hilft. Dank Hrady hat Bielefeld ja auch schon trotz eines xGoal Werts von 0,0 ein Tor erzielt.

Natürlich ist keine Statistik perfekt und eine allumfassende Antwort. Das habe ich auch nie behauptet. Jede Statistik muss in einen gewissen Kontext gesetzt werden, damit sie sinnvoll ist. Aber Statistiken können in der Analyse schon sehr hilfreich sein und ich halte die xGoals teils wirklich für sehr aussagekräftig.

Natürlich kann ein Tor beispielsweise den kompletten Spielverlauf ändern und auch den Einfluss des Spielstandes oder den Fortschritt der Spielzeit kann keine Statistik der Welt komplett zusammenhängend abbilden. Eine Mannschaft, die führt, spielt in der Regel eben defensiver und kommt dadurch während dieser Zeit logischerweise meist zu weniger Torschüssen/xGoals. Dasselbe gilt natürlich auch für Ballbesitz und die Passstatistik. Und gegen Ende eines Spiels verstärkt sich dieser Effekt noch erheblich.

LiquidRush schrieb:
Nicht falsch verstehen, ich halte eigentlich viel von xG. Aber es ist keine Statistik, die bei einzelnen Spielen eine Aussagekraft hat, sondern eine für große "sample sizes", also über die gesamtsaison gesehen schon sehr eindeutig die torgefährlichkeit einer Mannschaft oder eines spielers aufzeigen kann. Diese Statistik für ein Spiel aufzuzeigen ist aber für jeden Statistiker ein Graus.


Und genau das mache ich hauptsächlich. Es lassen sich durch die Werte nämlich schon gewisse qualitative Aussagen treffen und sogar (teilweise auch saisonübergreifende) Entwicklungen mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit vorhersehen. Ich habe dir das ja schon in unserer letzten Diskussion um meine Posts geschrieben. Auch dank der xGoals haben sich nicht zufällig viele meiner Aussagen bestätigt. Insbesondere auch, was die Entwicklung der Eintracht betrifft.

Es lässt sich sicher auch so vieles erkennen und einschätzen, wenn man bisschen Ahnung von Fußball hat. Die meisten kamen in der Hinrunde auch so zu dem Schluss, dass wir Punkte liegen gelassen haben. Aber es ist doch schön, wenn es auch eine objektive Bestätigung dafür gibt. Und nicht zuletzt ist es ja so, dass eben sehr viele Fans immer noch nur aufs nackte Ergebnis schauen. Ich wurde ja während der Unentschiedenserie in der Hinrunde teilweise auch als Schönredner bezeichnet, weil ich angeblich vieles zu positiv gesehen hätte.

Maddux schrieb:
Da wurde von Europa geträumt weil die Hinrunde komplett falsch analysiert wurde.
Im Grunde haben wir in der Hinrunde den selben Dreck gespielt wie der FC Köln in der Saison bevor sie Modeste verkauft haben. Tief stehen und lange Bälle auf Gekas der ähnlich abnormal viel Glück und überperformed hatte wie Modeste. In der Rückrunde war das Glück weg, der eindimensionale Fussball hat nichtmehr funktioniert und wir sind dorthin durchgereicht worden wo wir hingehörten.


Da hatten wir in der Hinrunde und vor allem Gekas sicher auch bei den xGoals überperformt

Übrigens hat aber auch damals beispielsweise der c-e den Fehler im System ziemlich frühzeitig erkannt und dafür noch von vielen Geblendeten einen auf den Deckel bekommen.
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Caramac schrieb:
Vom Papier her bin ich bei Dir.
Aber ich ziehe es vor, zurückhaltend zu bleiben. In Leverkusen und Gladbach kann man verlieren - auch mit guten Leistungen. Man muss auch sagen, dass uns gegen Union und Wolfsburg die gute Chancenverwertung geholfen hat. Kann auch mal nicht so gut klappen. Vor einem Spiel in Augsburg hab ich grundsätzlich Angst. Kann auch mal laufen wie in Bremen.
Ich will jetzt nicht den schwarzen Peter an die Wand malen, aber ich habe etwas Angst vor wackligen Beinen, wenn die Verfolger nochmal näher kommen. Wobei der BVB echt ein schweres Programm hat und ich bei Bayer hoffe, dass sie sich nicht fangen. Am besten sie verlieren gleich morgen, dann sollte das mit denen durch sein.


Klar kann noch alles passieren, aber ich kann es mir ehrlich gesagt nicht mehr vorstellen. Viel eher glaube ich sogar, dass Luka jetzt noch mal so richtig in Form kommt und wir unsere brutale Qualität vorne behalten.

Von der Fitness her werden wir auch nicht mehr extrem einbrechen und vom Mentalen her glaube ich das auch nicht. Sowohl in Dortmund als auch gegen Wolfsburg hat man finde ich gemerkt, dass wir den Sieg jeweils mehr wollten. Schon da hatten wir in beiden Spielen einen relativ hohen Druck und haben ihm standgehalten.

oVaflYa schrieb:
So geht es mir auch, eigentlich glaubt man 7 Punkte bei 6 spielen sollte reichen, aber dann kommen einem wieder die letzten beiden Male in den Sinn, richtig sorge macht mir eigentlich nur Leverkusen. Wenn die gegen uns gewinnen sollten sind es eben nur noch 4 Punkte oder weniger... oh Mann.


Leverkusen war auch mein großes Angstspiel. Ich habe schon vor Wochen/Monaten gemutmaßt, dass da die Entscheidung über die CL fallen könnte. Allerdings haben wir wie gesagt gegen Dortmund absolute Bonuspunkte eingesammelt. Und in der englischen Woche vor unserem Spiel muss Leverkusen nach München.

Ich glaube deshalb auf jeden Fall, dass uns Leverkusen bei dem Spiel selbst mit einem Sieg im direkten Duell nicht überholen können wird. Das nimmt schon mal Druck aus der Kiste. Zudem hat Leverkusen zwar immer extreme Formschwankungen, hat im ersten Spiel unter Wolf aber auch nur glücklich gegen Schalke gewonnen. Das sah noch nicht wirklich besser aus als zuletzt unter Bosz.

SGE4Ever schrieb:
Ich habe mal nachgeschaut: https://www.transfermarkt.de/eintracht-frankfurt/platzierungen/verein/24
Beste Punktausbeute waren 57 Punkte (nach der 3-Punkte Regel) und Platz 3 - und in der Saison 91/92 bei 38 Spielen 68 Punkte (hochgerechnet auf 34 Spiele wären das knapp über 60 Punkte)
Also wird dieser Rekord diese Saison auch noch fallen, und ich bin ganz Deiner Meinung, dass wir VW noch abfangen, die kacken jetzt ab (auch deren Restprogramm ist brutal).
Ich bin also für Platz 3 mit mindestens 65 Punkten (das sind gerade mal 4 Siege)


Gibt ja noch paar andere schöne Rekorde. Vor allem individuell mit Tor- und Vorlagenrekord für Silva und Kostić. Kostić könnte auch noch den Bundesligarekord für die meisten Vorlagen in einer Halbserie aufstellen. Kostić steht aktuell bei 11 Vorlagen in der Rückrunde, den Rekord hält Forsberg mit 13 Vorlagen in einer Halbserie.

Und neben Punkte- und Platzierungsrekord (selbst die Punktzahl der angesprochenen Rückrunde 76/77 könnten wir mit 13+ Punkten noch einstellen oder überbieten) winkt auch noch eine komplette Saison ohne verlorenes Heimspiel. Das haben wir bisher nur in den Saisons 71/72 und 73/74 geschafft.

Auch den Rekordwert von 18 Saisonsiegen aus 74/75 und 91/92 könnten wir noch einstellen oder überbieten. Und am wahrscheinlichsten dürfte es sein, den Rekordwert von 6 Saisonniederlagen aus 91/92 einzustellen oder zu unterbieten.
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Muss auch sagen, dass Fritz sehr gut unterwegs war. Gerade in der Bundesliga hätten wohl einige Schiedsrichter sowohl die körperbetonte Balleroberung von Kamada (eine Kombination, die wahrscheinlich viele gar nicht für möglich gehalten hätten ) vor dem dritten Tor als auch das Einspringen von Baku kurz vor Schluss erst einmal gepfiffen.
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complice schrieb:

vonNachtmahr1982 schrieb:

Da es am besten hier rein passt... der Weghorst von Golfsburg im ASS. Hat ja eigentlich einen recht netten Eindruck gemacht auch wenn er es nicht geschafft hat mal die Qualität von uns zu erwähnen. Aber das der auch zu den totalen Verschwörungs-/Querdenker Horsten gehört fand ich dann doch hart. So einen wollte ich net bei uns haben!


Nett fand ich den nie, im Gegenteil. Aber sein Auftritt eben, das war richtig gruselig. Ich hatte das mit dem Insta-Post vom Dezember nicht mitbekommen. Gut, dass es angesprochen wurde. Der hat ja nicht mal wirklich versucht, den Vorwurf zu entkräften. Untragbar, der Typ.
Darauf muss eigentlich sein Arbeitgeber reagieren.


Es gilt immer noch die Pressefreiheit. Deswegen darf er denken was er will und Wolfsburg sollte ihn auch nicht bloßstellen oder bestrafen. Denn die Leute, die ihn dann anonym als z.B. hirnlosen ****** bezeichnen sind noch viel armseliger.  Aber ich stimme euch zu: Guter erster Eindruck, aber das macht mindestens ihn äußerst unsympathisch.
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Janzer schrieb:
Es gilt immer noch die Pressefreiheit. Deswegen darf er denken was er will und Wolfsburg sollte ihn auch nicht bloßstellen oder bestrafen. Denn die Leute, die ihn dann anonym als z.B. hirnlosen ****** bezeichnen sind noch viel armseliger.  Aber ich stimme euch zu: Guter erster Eindruck, aber das macht mindestens ihn äußerst unsympathisch.


Du meinst wahrscheinlich eher die Meinungsfreiheit. Die schützt allerdings nur von Repressalien durch den Staat und dessen Organe. Meinungsfreiheit bedeutet nur, dass man seine Meinung ohne Einschränkung öffentlich äußern darf. Das heißt aber nicht, dass jeder diese Meinung gut oder sich damit abfinden muss. Denn auch das ist von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Die Meinungsfreiheit gilt grundsätzlich natürlich auch im Arbeitsrecht. Aber wenn deine Meinung strafrechtlich relevant ist oder du mit deiner Einstellung gegen Grundsätze oder Interessen des Arbeitgebers verstößt, kann das mitunter auch sanktioniert werden oder sogar ein Kündigungsgrund sein.

Siehe die kürzliche Episode von Zsolt Petry und der Hertha, die das Arbeitsverhältnis nach homophoben, transphoben und fremdenfeindlichen Aussagen von Petry aufgelöst haben, weil sich die Hertha eben Toleranz und Offenheit allen Menschen gegenüber auf die Fahnen geschrieben hat. Die Trennung erfolgte allerdings glaube ich in beidseitigem Einvernehmen beziehungsweise will Petry nicht dagegen vorgehen. Ob eine vom Verein ausgesprochene Kündigung da im Zweifelsfall auch gerichtlich durchgegangen wäre, kann ich nicht beurteilen. Ich bin kein Anwalt.

Wird im Falle von Weghorst natürlich kein Thema sein. Ich habe den Auftritt im Sportstudio jetzt nicht mitbekommen. Deshalb kann ich nicht beurteilen, wie schlimm seine Aussagen wirklich waren. Ich kann mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Wolfsburg ihn dafür ernsthaft sanktionieren würde. Auch weil er zu wichtig für die ist. So läuft es eben normalerweise im Fußball. Bei seiner ersten Äußerung diesbezüglich vor einigen Monaten hat er sich nach einem Shitstorm auch nur (vermutlich auch auf Anraten des Vereins hin) öffentlich entschuldigt.
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DonGuillermo schrieb:

Kamada liegt da bei 0,08, Jović bei 0,12, Silva bei 0,08 und Durm bei 0,20. Gerade die Tore von Jović und Silva waren doch wirklich aus aussichtsreicher Position. Der Schuss von Brooks war meiner Meinung nach definitiv eine schlechtere Chance, wird aber mit 0,29 gewertet. Selbst der Pfostentreffer von Silva im Vorfeld des vierten Tores - wo er wirklich zentral komplett frei vor dem Torwart steht - wird bei Understat nur mit einem Wert von 0,14 gewertet.

Das Tor von Durm eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit als das Ding vorher von Silva? Entweder ich versteh die Systematik echt nicht oder da lief tatsächlich was falsch.
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greg schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Kamada liegt da bei 0,08, Jović bei 0,12, Silva bei 0,08 und Durm bei 0,20. Gerade die Tore von Jović und Silva waren doch wirklich aus aussichtsreicher Position. Der Schuss von Brooks war meiner Meinung nach definitiv eine schlechtere Chance, wird aber mit 0,29 gewertet. Selbst der Pfostentreffer von Silva im Vorfeld des vierten Tores - wo er wirklich zentral komplett frei vor dem Torwart steht - wird bei Understat nur mit einem Wert von 0,14 gewertet.

Das Tor von Durm eine höhere Trefferwahrscheinlichkeit als das Ding vorher von Silva? Entweder ich versteh die Systematik echt nicht oder da lief tatsächlich was falsch.        


Da gehe ich wie gesagt sogar von aus. Grundsätzlich sind die xGoals ein interessantes und erkenntnisreiches Tool, aber eben auch noch relativ neu und damit eben vielleicht nicht immer komplett zuverlässig. Auch wenn mir bisher nur sehr selten solche offensichtlichen Fragezeichen aufgefallen sind.

Einen offiziellen Datenanbieter gibt es ja auch nicht, sodass man als Außenstehender auch nicht wirklich immer die Berechnung nachvollziehen kann. Es gibt ja aktuell verschiedene Datenanbieter, die xGoals berechnen. Von denen will natürlich keiner genau verraten, wie sie ihre Statistiken berechnen. Deshalb gibt es ja auch bisweilen statistische Unterschiede. Die gibt es bei verschiedenen Datenanbeitern allerdings auch teilweise bei deutlich banaleren Dingen wie Torschüssen oder Zweikämpfen.

Understat nutze ich halt in meinen Posts immer ganz gerne, weil die soweit ich weiß einer der wenigen Datenanbieter sind, die ihre Werte öffentlich und frei zugänglich machen. Da kann man dann immer mal schnell einen Blick drauf werfen und bisher sind mir wie gesagt auch keine wirklich großen Unstimmigkeiten aufgefallen.
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Diese Hymne im eigenen Stadion hören. Da warte ich schon so lange drauf.
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J_Boettcher schrieb:
Diese Hymne im eigenen Stadion hören. Da warte ich schon so lange drauf.


Ist irgendwie schon komisch. Früher als Kind habe ich den Fußball und damit natürlich auch die Champions League oder die WM - denn da haben ja meine fußballerischen Helden gespielt - über alles geliebt. Und zwar wirklich den Fußball an sich. Beim WM Finale 2002 bin ich jubelnd auf den Knien gerutscht, weil Ronaldo einer meiner absoluten Lieblingsspieler war und Brasilien einfach deutlich besseren Fußball als Deutschland gespielt hat. Da waren auch Themen außerhalb des Platzes einfach noch nicht so wichtig. Insbesondere die CL Finals von 2005 und 2006 sind mir auch noch in sehr guter und vor allem lieber Erinnerung.

In den letzten Jahren habe ich mich aber aus den bekannten Gründen immer mehr vom Profifußball insgesamt entfremdet und entfernt. Grundsätzlich liebe ich Fußball natürlich immer noch. Aber die WM in Katar werde ich boykottieren und auch in der CL schaue ich seit einigen Jahren kaum noch Spiele. Mittlerweile ist es ja eh mehr eine geschlossene Gesellschaft. In der Gruppenphase werden die unerwünschten niederen Mannschaften häufig abgeschossen und ab der KO-Runde ist man dann wieder im sehr intimen und fast immer gleichen Kreis.

Trotzdem habe ich mir damals als Kind zwei Dinge gewünscht. Einmal im Leben einen Titel mit der Eintracht zu gewinnen. Und einmal im Leben die Hymne der Champions League im Waldstadion zu hören. Damals habe ich nicht wirklich dran geglaubt, dass das mal Realität werden würde. Und jetzt könnte beides innerhalb von drei Jahren eintreffen. Und ich wäre (so Gott will) beide Male auch noch persönlich im Stadion gewesen.

Ich hoffe wirklich sehr, dass nächste Saison die Pandemie so weit im Griff ist, dass man wieder Fußball vor (einigermaßen) vollen Rängen spielen kann. Denn jeder Eintrachtfan hätte es sich nach der Leidenszeit in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten verdient, in der Champions League dabei zu sein. Nicht zuletzt können wir dann auch der absoluten Fußballelite sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen beweisen was Eintracht bedeutet.

Danach wäre dann auch irgendwie diese Last abgefallen, das unbedingt einmal erleben zu wollen. Vielleicht auch noch genau zum richtigen Zeitpunkt, wenn ich an die geplanten Reformen und eine mögliche Superliga sowie die sonstigen Entwicklungen im Profifußball denke. Natürlich will ich wie jeder Fan, dass mein Verein erfolgreich ist. Und jeder träumt dann doch irgendwie auch noch mal von einer Meisterschaft. Aber eben nicht zu jedem Preis. Denn Erfolg nur um des Erfolgs willen ist dann auch nicht das Wichtigste.

Und sollte es dann vielleicht irgendwann mal wieder in die Niederungen der zweiten Liga runtergehen, könnte ich dann damit auch besser leben. Selbst wenn es noch weiter runter gehen würde oder es sogar ein dauerhafter Zustand wäre. Ich hätte nicht das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben. Und solange die Eintracht noch die Eintracht ist, die ich kenne und liebe, weiß ich, dass ich weiterhin hingehen werde. Egal in welcher Liga. Und ehrlich gesagt zählen meine beiden Zweitligajahre, die ich aktiv mitgemacht habe, aus Fansicht sogar mit zu meinen absoluten Lieblingssaisons. Die eine oder andere europäische Reise wäre aber natürlich auch etwas Tolles.
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Durch die Bonuspunkte in Dortmund sind wir meiner Meinung nach spätestens jetzt quasi durch. Alles andere kann ich mir echt nicht mehr vorstellen. Ich hatte ja eigentlich ausschließlich vor den Auswärtsspielen in Dortmund und Leverkusen Sorgen und diese als Niederlagen eingerechnet. Deshalb bin ich auch davon ausgegangen, dass wir zwischenzeitlich noch mal aus den Champions League Rängen herausfallen könnten. Auch wenn ich unter anderem durch die jeweiligen Restprogramme immer der Überzeugung war, dass wir es am Ende in die CL schaffen.

Jetzt werden wir meiner Meinung nach am Ende der Saison sogar noch Dritter. Auch wenn sie heute sehr stark waren, hatten die Wolfsburger zuletzt doch einige schwache Leistungen und ordentlich Glück. Und ich betone ja seit Wochen, dass sie die fußballerisch schwächste Topmannschaft sind und noch mit Abstand das schwerste Restprogramm haben. Die spielen in den letzten sechs Spielen noch gegen Bayern und Leipzig und haben auch noch das direkte Duell gegen Dortmund. Dazu auch noch Union und Stuttgart aus der oberen Tabellenhälfte.

Wir haben gegen die vier besten anderen Mannschaften in der Tabelle zehn von zwölf möglichen Punkten in der Rückrunde geholt. Für Wolfsburg ist das jetzt schon nicht mehr möglich. Ich habe ja immer gesagt, dass ich bei denen noch so ein bisschen mit einem Absturz rechne. Und wenn sie die anderen Topspiele ebenfalls allesamt verlieren sollte, haben Dortmund oder Leverkusen doch noch eine Chance. Auf jeden Fall haben wir aber noch die Chance auf so einige Vereinsrekorde, falls wir auch die letzten Spiele unsere Form halten. Inklusive eben dem dritten Rang und damit der Einstellung der besten Bundesligaplatzierung.

Nebenbei bemerkt sind wir aktuell punktgleich mit den Bayern die beste Rückrundenmannschaft. Und sollte sich nichts mehr großartig ändern (wovon auszugehen ist), wären wir für die neue Saison in der Fernsehgeldtabelle auch auf Rang 5! Lediglich die regelmäßigen CL-Teilnehmer Bayern, Dortmund, Leipzig und Leverkusen wären noch vor uns.
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Da haben wir den Gradmesser wohl bestanden. So ist die hochgelobte Abwehr der Wolfsburger bisher jedenfalls noch nicht unter die Räder gekommen. Wobei mich die Wolfsburger echt überrascht haben. Die letzten Wochen waren die durchgehend schwach unterwegs, das haben ja selbst die zitierten Wolfsburger Fans vor dem Spiel so gesehen. Heute war das von denen hingegen eine wirklich gute Leistung, die zu einem attraktiven Fußballspiel beigetragen hat. Dass sie dabei aber wohl etwas offensiver als sonst gespielt haben, hat uns wiederum voll in die Karten gespielt.

Insgesamt geht der Sieg denke ich auch in Ordnung. Die klareren Situationen und Chancen hatte in meinen Augen die Eintracht, zudem waren wir auch fußballerisch eine Klasse besser und hatten die besseren Angriffe. Unsere Tore waren größtenteils fein herausgespielt und wir sind jeweils relativ frei im Strafraum zum Abschluss gekommen. Das war bei Wolfsburg eher nicht der Fall. Die hatten zwar viele Abschlüsse, aber hauptsächlich aus der zweiten Reihe oder nach Standards. Aus dem Spiel heraus wurde Wolfsburg eigentlich nur wirklich gefährlich, wenn wir Ballverluste in kritischen Zonen wie direkt vor der Abwehr hatten. Gerade in der zweiten Halbzeit hatten wir bis auf die letzten paar Minuten eigentlich alles im Griff.

So sind ja dann auch die Gegentore gefallen. Da hatten wir ehrlich gesagt sogar einiges an Pech. Das erste Gegentor ist nach einem gegnerischen Einwurf und mithilfe des Pfostens gefallen. Das zweite Gegentor war eine gemeinschaftliche Einladung von Ilsanker und N'Dicka und dazu noch ein komplett in die andere Richtung abgefälschter Schuss. Und beim dritten Gegentor lassen wir uns mit einem einfachen langen Ball überspielen und hauen uns das Ding direkt selbst rein.

Und ansonsten hatte Wolfsburg bis auf die eine Riesenchance von Baku, wo Tuta gerade noch zur Ecke rettet, und die Chance von Brooks nach einem Freistoß keine so wirklich guten Chancen mehr. Der eine Schuss von Weghorst sowie der Kopfball von Ginczek waren jeweils doch aus spitzem Winkel. Bei uns hingegen hätte der Lattenkopfball von Jović in Halbzeit 1 und vor allem der Kopfball von Jović in Halbzeit 2 auch noch reinfallen können. Dazu hatte Kostić zwei, drei Situationen, wo er einen scharfen Ball in den Fünfer spielt, der knapp verpasst wurde. Und vor allem in der zweiten Halbzeit hatten wir zig gute Angriffsmöglichkeiten, die wir nicht gut genug ausgespielt haben. Da waren bestimmt drei, vier, fünf Szenen dabei, wo bei einem besseren letzten Ball entweder Silva oder Jović doch sehr frei vor dem Tor hätten abschließen können. Sonst hätten wir auch gut und gerne sechs oder sieben Tore machen können. In der Phase haben wir es halt leider verpasst, das Spiel zu killen.

An dieser Stelle auch noch schöne Grüße an Ecki Heuser. Ich bin ja sonst jemand, der Journalisten eher in Schutz nimmt und die meisten (und leider doch so üblichen) Medienschelten in Fußballforen für sehr überzogen hält und diese vom Grundton teilweise auch sehr kritisch sieht. Aber Heuser ist wirklich der absolute König im Stellen von dummen Suggestivfragen und will immer gerne sein eigenes Narrativ durchdrücken. Das Plus bei den Torschüssen der Wolfsburger hat er dann auch schön bei jedem Interview betont, sodass es sich bei allen festsetzt. Nur muss man das wie gesagt auch einordnen. Und wenn man dann mal auf die Schüsse aufs Tor schaut, steht es nur noch 7:5 und nicht mehr 20:9 für Wolfsburg. Und in der Statistik sind unsere beiden Pfostentreffer dann noch nicht mal inklusive. Fast genau so sah es schon vor zwei Wochen gegen Union aus. Die hatten nach Torschüssen mit 25:9 geführt, nach Schüssen aufs Tor aber eben auch nur 8:5. Und dann sieht es eben schon deutlich enger aus. Wir haben halt vorne eine brutale Qualität, die sich mittlerweile auch in der Chancenverwertung zeigt, und schießen sonst nur sehr selten von außerhalb des Strafraums aufs Tor.

Wegen all diesen Punkten war ich deshalb auch bei der Ansicht der xGoals überrascht. Bei der Datenbank von Sky lagen wir mit 1,3 zu 1,8 hinten, bei Understat sogar mit 0,75 zu 1,7. Bei Understat haben wir damit sogar den zweitschlechtesten Wert des bisherigen Spieltags. Meiner Meinung nach wurden unsere Abschlüsse da aber deutlich unterbewertet, vielleicht sogar durch einen Fehler im System. Anders kann ich mir die Werte bei unseren Toren - wo wir wie gesagt jeweils relativ frei im Strafraum zum Abschluss kamen - nicht erklären. Kamada liegt da bei 0,08, Jović bei 0,12, Silva bei 0,08 und Durm bei 0,20. Gerade die Tore von Jović und Silva waren doch wirklich aus aussichtsreicher Position. Der Schuss von Brooks war meiner Meinung nach definitiv eine schlechtere Chance, wird aber mit 0,29 gewertet. Selbst der Pfostentreffer von Silva im Vorfeld des vierten Tores - wo er wirklich zentral komplett frei vor dem Torwart steht - wird bei Understat nur mit einem Wert von 0,14 gewertet.

Ansonsten muss man die beiden Anfangsphasen in den Halbzeiten kritisch sehen. Da haben wir wieder jeweils ein frühes Gegentor kassiert. Nach Hoffenheim, Bremen und Leipzig war das jetzt sogar schon das vierte (!) Spiel in der Rückrunde, wo wir in der ersten Minute nach Wiederanpfiff ein Gegentor kassieren. Dazu gegen Union und Dortmund jeweils ein Gegentor direkt vor dem Halbzeitpfiff. Das ist in meinen Augen eine reine Konzentrationssache und darf eigentlich nicht passieren. Wie immer hat sich die Mannschaft allerdings nicht aus der Ruhe bringen lassen und jeweils schnell zurückgeschlagen. Diese Mentalität ist unser vielleicht größter Vorteil.

Darüber hinaus bin und bleibe ich einfach kein Fan dieser Achter-Kombinationen wie heute wieder Rode und Sow. In Dortmund hat das ganz gut funktioniert, da standen wir aber auch grundsätzlich etwas defensiver. Heute hatten wir gerade in der ersten halben Stunde massive Probleme. Da klaffte wieder mal regelmäßig ein riesiges Loch in zentraler Position vor unserer Abwehr. Da hat uns wieder mal ein klarer Sechser gefehlt. Zu oft haben sich sowohl Sow als auch Rode in die Angriffe miteingeschaltet und wurden dann bei den Gegenstößen nach Ballverlust gnadenlos überlaufen. Da fehlt einfach die Erfahrung und Positionierung von Hasebe, welcher der Mannschaft defensiv deutlich mehr Struktur gibt. Angesichts des erwartet physischen Spiels kann ich aber die grundsätzliche Entscheidung für Rode und Sow schon nachvollziehen.

Zum Schluss freut es mich besonders für Luka, dass er heute wieder getroffen hat. Denn am Ende sind Tore für einen Stürmer entscheidend. In meinen Augen ist er zusammen mit Lewandowski immer noch der beste Abschlussspieler der Liga. Leider hatte er zuletzt kaum Torchancen. Dafür hatte er meiner Meinung nach durch die Bank weg stark gespielt und immer mehr zu seiner Form gefunden. Vor allem das Zusammenspiel und die Abläufe mit Silva funktionieren mittlerweile richtig gut. Gegen stärkere Mannschaften dürfte die Doppelspitze bei der brutalen Qualität von Silva und Jović mittlerweile sogar das bessere System sein als die Doppelzehn. Die brauchen wir eher gegen schwächere Mannschaften, weil wir da weniger Räume im Offensivdrittel haben und eher das zusätzliche spielerische Element benötigen. Es ist für mich auch kein Zufall, dass Silva und Jović jetzt gegen Dortmund und Wolfsburg zusammen von Beginn an gespielt haben und Hütter auch schon gegen Bayern auf eine Doppelspitze setzen wollte, bevor Silva ausgefallen ist.
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Adlerdenis schrieb:
Auch hier sind wir uns in den meisten Punkten einig. Bin ehrlich gesagt recht froh, das Almstadt wohl raus ist, dass wären mir einfach zu viele Unwägbarkeiten und auch zu sehr "Vitamin B"-Geschichte gewesen.


Habe es zwar auch schon kritisch gesehen, dass die Fraktion Holzer und Orenstein nach dem Anteilskauf und der Gremiumsverkleinerung meiner Meinung nach recht viel Macht im Aufsichtsrat besitzt. Holzer ist ja nicht nur Vorsitzender, sondern bildet zusammen mit Orenstein und Fischer noch den Hauptausschuss, der teilweise sogar ohne den restlichen Aufsichtsrat Entscheidungen treffen darf.

Aber es ist halt normal, dass der Aufsichtsratsvorsitzende bei der Vorstandssuche den Hut auf hat. Bei allen Verdiensten von Steubing ging die Rückkehr von Veh 2015 vor allem auf ihn zurück - inklusive des ursprünglichen Plans, Veh zum Nachfolger von Bruchhagen zu machen. Allerdings war danach auch Bobic der Mann von Steubo, den er gegen einige Widerstände durchboxen musste.

Adlerdenis schrieb:

Sensemann schrieb:

Also wenn ich mir einen wünschen könnte würde ich Sven Mislintat nehmen.
Nur wird der VFB den wahrscheinlich eher nicht aus dem Vertrag lassen.
Gut ein Diamantenauge haben wir schon, aber wenn beide sagen der taugt was,
muss der Spieler was können.
Finde auch das er bei Interviews und der Außendarstellung eine gute Figur abgibt.

Der ist schon stabil, der Mann. Fand sein Interview in der Halbzeit vom SGE-Spiel auch sehr angenehm.
Hier würde ICH dann allerdings monieren, dass Background und Aufgabengebiet sich vielleicht zu sehr mit Ben Manga überschneiden.


Sehe ich ähnlich. Mislintat ist grundsätzlich ein guter Mann. Allerdings trifft auf ihn für mich dasselbe wie auf Boldt zu. Meiner Meinung nach ein zu ähnliches Profil zu Manga. Wahrscheinlich sogar noch mehr als Boldt. Ich hätte deshalb auf der Vorstandsebene schon gerne jemanden, der nicht ebenfalls ursprünglich aus dem Scouting kommt.

Nebenbei glaube ich, dass Mislintat mittelfristig auf eine Rückkehr nach Dortmund spekuliert. Der war da sehr verwurzelt. Da gab es ja zuletzt schon einige Gerüchte und Mislintat zeigte sich auch öffentlich nicht wirklich abgeneigt. Jetzt wird zwar wohl erst mal Kehl der Nachfolger von Zorc werden und auch Watzke hängt noch mal einige Jahre dran. Aber Mislintat wäre wohl auch keine langfristige Lösung über viele Jahre.
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DonGuillermo schrieb:
Im Kalenderjahr 2019 lag unser Umsatz bei rund 300 Millionen Euro. Transferbereinigt wären es nach obiger Rechnung also 195 Millionen Euro gewesen. Gladbach hätte da transferbereinigt bei rund 180 Millionen Euro gestanden. Allerdings hatten wir da im ersten Halbjahr noch die Mehreinnahmen durch den Halbfinaleinzug in der EL. Ohne die wären wir also damals wohl auch ziemlich gleichauf mit Gladbach gewesen.


Hier muss ich mich noch einmal korrigieren. Ohne die Mehreinnahmen durch den Halbfinaleinzug in der EL hätten wir wohl im Kalenderjahr 2019 hinter und nicht gleichauf mit Gladbach gestanden. Allein die vier Heimspiele in der KO-Phase dürften rund zehn Millionen Euro gebracht haben, da wir laut Frankenbach pro Heimspiel rund 2,5 Millionen Euro einnehmen. Und da wir damals sehr früh das einzige deutsche Team im Wettbewerb waren, dürften die Prämien für die KO-Phase wohl auch um die 15 Millionen Euro gebracht haben. Ohne diese 25 Millionen Euro an sportlichen Mehreinnahmen gegenüber Gladbach hätten wir mit rund 170 Millionen Euro Umsatz also eher zehn Millionen Euro hinter Gladbach gelegen.

Das würde dann auch gut zu den Zahlen für Deloitte für die Saison 19/20 passen. Da lagen wir ja sechs Millionen vor Gladbach. Wir haben aber im Pokal das Halbfinale erreicht, während Gladbach in der zweiten Runde ausgeschieden ist. Das macht schon mal fünf Millionen mehr durch Prämien, plus zwei ausverkaufte Heimspiele gegen Leipzig und Bremen. Also durch den Pokal rund zehn Millionen Euro mehr. Und in der EL haben wir das Achtelfinale erreicht, während Gladbach in der Gruppenphase raus ist. Da dürften wir durch das Heimspiel gegen Salzburg und Prämien auch noch mal bis zu zehn Millionen mehr als Gladbach gemacht haben. Insgesamt also 15-20 Millionen an sportlichen Mehreinnahmen, ohne die wir bei Deloitte dann eben um 10-15 Millionen Euro hinter Gladbach gelegen hätten.

Sowohl transfer- als auch erfolgsbereinigt war Gladbach also vom Umsatz her zuletzt noch leicht vor uns. Umsatz bedeutet natürlich nicht gleich Gewinn. Aber allein dadurch, dass Gladbach ein eigenes Stadion besitzt (das meines Wissens aber noch nicht komplett abbezahlt ist), dürfte deren Einnahme-Ausgabe-Verhältnis besser sein als bei uns. Wir hatten ja bis zu dieser Saison mit die höchste Stadionmiete und bei Teilen der Einnahmen wie dem Stadionname und dem Catering nur wenig bis gar nicht mitverdient.

Einen gewissen strukturellen Vorteil hatte Gladbach also bisher schon, der sich ja auch im Eigenkapital und im Etat gezeigt hat. Ob das jetzt ein ausschlaggebender Grund für einen Wechsel Hütters wäre, kann ich nicht beurteilen. Im Sinne der Eintracht hoffe ich aber darauf, dass wir durch eine erstmalige Teilnahme an der Champions League und den neuen Stadionvertrag (der uns in Sachen Stadionmiete zwar weiterhin hoch belastet, aber deutlich mehr Einnahmen bringt) die Lücke zu Gladbach endgültig schließen können.

Schönesge schrieb:
Bei den Umsätzen würde ich mal abwarten, wie die bei uns am Ende ausfallen, da ich mir weiterhin nicht vorstellen kann, dass hier tatsächlich mit Zuschauern in der Rückrunde gerechnet worden ist. Ich schätze, dass die Halbierung unserer Umsätze schon sehr konservativ gerechnet sind.


Das konnte ich tatsächlich zuerst auch nicht glauben, hat Frankenbach aber in einem Interview mit dem Kicker vor der Saison so bestätigt. Die veranschlagten 140 Millionen Euro waren mit ausverkauften Heimspielen in der Rückrunde gerechnet. Vom Kicker habe ich jetzt zwar keinen Artikel mehr gefunden, aber die Aussage wurde beispielsweise von der FR (siehe https://www.fr.de/eintracht-frankfurt/bei-eintracht-frankfurt-wird-der-schatzmeister-immer-wichtiger-90029533.html im vierten Absatz) zitiert.

Dass sich der Umsatz grundsätzlich um eine dreistellige Millionensumme senkt, war ja eh klar. Die 280 Millionen von 19/20 waren ja inklusive der Transfereinnahmen für Luka und Seb. Transferbereinigt wären es ja schon da nur 175 Millionen Euro gewesen. Wie viel Umsatz und Verlust es dann am Ende tatsächlich wird, werden wir ja spätestens im Sommer sehen.
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Hyundaii30 schrieb:

Die werden Hütter schon 2-3 Millionen mehr Gehalt bieten können plus bessere Gesamt Perspektiven.

Gladbach hat 20 - 30 Mio Schulden; habe ich kürzlich irgendwo gelesen. Da ist das Corona-Jahr noch nicht "eingepreist" (so geht es übrigens momentan den meisten BuLi-Klubs). Und deutsche Banken arbeiten nicht nach den Regeln aus Barcelona oder Madrid. Das eigene Stadion bringt denen nur was, wenn Zuschauer kommen dürfen, sonst nicht. Verkaufen können sie es auch nicht, der Wert ist also praktisch Null. Sie haben einige ziemlich teure Spieler auf der Payroll, von denen sie im Sommer ganz sicher mehrere loswerden müssen, wenn sie nicht international spielen, wonach es im Moment nicht aussieht.

Die Eintracht hat ein Festgeldkonto von mind. der genannten Höhe. Ich sehe nicht, wie Gladbach seinen Angestellten mehr bezahlen oder bessere Perspektiven bieten könnte als wir.
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clakir schrieb:
Gladbach hat 20 - 30 Mio Schulden; habe ich kürzlich irgendwo gelesen. Da ist das Corona-Jahr noch nicht "eingepreist" (so geht es übrigens momentan den meisten BuLi-Klubs).


Das stimmt so nicht ganz. Gladbach hat jetzt im letzten Geschäftsjahr (entspricht dem Kalenderjahr 2020, also schon einem Großteil des Corona-Zeitraums) einen Verlust von 16,8 Millionen Euro erwirtschaftet. Wohlgemerkt trotz 40+ Millionen Euro Einnahmen durch die Champions League. Da kann sich jeder mal ungefähr ausrechnen, wie hoch das Minus wohl bei vielen anderen Vereinen liegen wird. Laut Kicker wurde sogar ursprünglich mit einem Minus von 40 Millionen Euro gerechnet, das man aber durch verschiedene Maßnahmen drücken konnte.

Darüber hinaus haben sie einen Umsatz von 163 Millionen Euro (2019 mit EL Gruppenphase und ohne Corona waren es 213 Millionen Euro) erwirtschaftet. Zum Vergleich: Wir hatten laut Frankenbach in der Saison 19/20 einen transferbereinigten Umsatz von 175 Millionen Euro (mit Verkäufen 280 Millionen Euro) und haben für die Saison 20/21 mit einem Umsatz von 140 Millionen Euro gerechnet - allerdings noch mit ausverkauften Heimspielen für die Rückrunde. Da dürften also noch mal rund 20 Millionen Euro wegfallen.

Dann wäre unser Umsatz ungefähr um die 40 Millionen Euro geringer, die Gladbach in der CL eingenommen hat - wobei sich der Gladbacher Umsatz ja auf das Kalenderjahr 2020 und nicht die Saison 20/21 bezieht. Im Kalenderjahr 2019 lag unser Umsatz bei rund 300 Millionen Euro. Transferbereinigt wären es nach obiger Rechnung also 195 Millionen Euro gewesen. Gladbach hätte da transferbereinigt bei rund 180 Millionen Euro gestanden. Allerdings hatten wir da im ersten Halbjahr noch die Mehreinnahmen durch den Halbfinaleinzug in der EL. Ohne die wären wir also damals wohl auch ziemlich gleichauf mit Gladbach gewesen.

Das Eigenkapital beträgt bei Gladbach demnach noch 86 Millionen Euro (2019: 103). Von den Verbindlichkeiten habe ich bisher noch nichts gelesen, die lagen 2019 bei 118 Millionen Euro. Aber auch hier wieder der Vergleich zur SGE. Zum Jahresende 2019 lag unser Eigenkapital bei 68 Millionen Euro und unsere Verbindlichkeiten bei 96 Millionen Euro.

Unsere Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 dürften auch bald veröffentlicht werden. Da wir ebenfalls nach dem Kalenderjahr bilanzieren, wird man dann einen direkten Vergleich zu Gladbach haben. Spätestens im Sommer gibt es die offiziellen Zahlen von allen DFL Klubs. Dann wird man sehen, wie gut oder schlecht wir da vergleichsweise stehen. Zumindest beim Eigenkapital dürften wir allerdings deutlich unter den Gladbachern liegen.

Grundsätzlich zeigt das aber, dass wir uns finanziell in vielen Punkten auf einem ähnlichen Niveau wie Gladbach bewegen beziehungsweise Gladbach rein strukturell noch leicht die Nase vorn haben dürfte. Das zeigen auch die jeweiligen Etats aus dem Kalenderjahr 2019. Da lagen wir bei 93 Millionen Euro, Gladbach bei 99 Millionen Euro. Allerdings hat da bei uns noch der Halbfinaleinzug in der EL mit entsprechenden Erfolgsprämien mit reingespielt.

Auch die Deloitte Geldtabelle hat das ja bestätigt. Die haben die transferbereinigten Umsätze für die Saison 19/20 berücksichtigt. Da wurden wir mit 174 Millionen Euro und Gladbach mit 168 Millionen Euro notiert. In der Saison haben auch beide EL gespielt. Gladbach ist in der Gruppenphase raus, wir haben das Achtelfinale erreicht und in der Zwischenrunde auch noch vor vollem Haus gespielt. Zusammen mit dem Halbfinale im DFB-Pokal dürften wir deshalb knapp vorne gelegen haben. Und da Frankenbach wie oben beschrieben den Umsatz von 19/20 offiziell auf rund 175 Millionen Euro beziffert hat, scheinen die Zahlen von Deloitte tatsächlich sehr genau zu sein.
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ce, ehemals concordi-eagle schrieb:

Erinnert sich noch wer an die Zuschauerzahl, die beim Auswärtsfan-Negativrekord im Waldstadion durchgesagt wurde, als der die Wolfsurger da waren?

Ich meine mich an 78 zu erinnern, habe das aber nicht überprüft.


Auf den Rängen war es auch gefühlt -78
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nuriel schrieb:

ce, ehemals concordi-eagle schrieb:

Erinnert sich noch wer an die Zuschauerzahl, die beim Auswärtsfan-Negativrekord im Waldstadion durchgesagt wurde, als der die Wolfsurger da waren?

Ich meine mich an 78 zu erinnern, habe das aber nicht überprüft.


Auf den Rängen war es auch gefühlt -78


Falls das tatsächlich dasselbe Spiel war, dann war das in der Tat mit Abstand der kälteste Tag, an dem ich jemals ich Stadion war. Meine Füße habe ich den ganzen Tag lang nicht mehr gespürt. Irgendwas unter -10 Grad hatte es damals bestimmt. Meinem Sitznachbar ist sogar das komplette Bier innerhalb kürzester Zeit zum Eisklotz gefroren.

Ähnlich schlimm war es nur damals 2005/06 im Pokal gegen Nürnberg. Das war auch kurz vor Weihnachten und ging dann ja als Abendspiel noch bis ins Elfmeterschießen. Damals saß ich aber auch in der vorletzten Reihe im Oberrang und es hat gezogen wie sonst was.
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Übrigens fände ich ja den ablösefreien Felix Passlack für die rechte Seite hochinteressant. Mit 22 Jahren noch sehr jung, dafür aber schon recht erfahren, da er leihweise bereits in England und Holland gespielt hat.

Hat alle U-Nationalteams durchlaufen und ist mir bei seinen wenigen Einsätzen beim BVB durch Laufbereitschaft, Tempo und Ballsicherheit aufgefallen.

Falls man Danny für eine Ablöse im niedrigen siebenstelligen Bereich abgeben möchte und Almamy den Durchbruch nicht mehr wirklich zutraut wären Durm und Passlack nicht die schlechtesten Optionen für unsere rechte Seite.
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Kastanie30 schrieb:
Übrigens fände ich ja den ablösefreien Felix Passlack für die rechte Seite hochinteressant. Mit 22 Jahren noch sehr jung, dafür aber schon recht erfahren, da er leihweise bereits in England und Holland gespielt hat.

Hat alle U-Nationalteams durchlaufen und ist mir bei seinen wenigen Einsätzen beim BVB durch Laufbereitschaft, Tempo und Ballsicherheit aufgefallen.

Falls man Danny für eine Ablöse im niedrigen siebenstelligen Bereich abgeben möchte und Almamy den Durchbruch nicht mehr wirklich zutraut wären Durm und Passlack nicht die schlechtesten Optionen für unsere rechte Seite.


Über Passlack habe ich tatsächlich auch schon öfter nachgedacht. Das war für mich immer so der etwas bessere beziehungsweise talentiertere und natürlich auch jüngere Durm. Gibt ja durchaus einige Parallelen zwischen den beiden, wobei sich Durm in den letzten Monaten enorm gesteigert und stabilisiert hat. Der dürfte wohl selbst bei einer Qualifikation für die CL in der kommenden Saison erst mal gesetzt sein.

Aber auch Passlack hatte sich zu Saisonbeginn unter Favre mit starken Leistungen wieder in der Bundesliga zurückgemeldet. Seit Terzić Trainer ist, spielt er allerdings kaum noch. Vor allem deshalb unverständlich, weil der BVB eigentlich riesige Probleme auf den Außenverteidigerpositionen hat.

Passlack würde auch vom Anforderungsprofil perfekt in das System mit den Wingbacks passen. Allerdings sind wir rechts mit einem starken Durm, Touré, Chandler und möglicherweise wieder Da Costa (den ich lieber behalten statt verkaufen würde) überbesetzt und links haben wir für die kommende Saison schon Lenz verpflichtet. Und falls Kostić wechseln sollte, würde da sicher ein anderes Kaliber als Passlack gefragt sein.
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Man muss aber auch bedenken, dass Hütter damals in Wolfsburg (trotz Personalproblemen) sehr defensiv aufgestellt hat. Das war auch so ziemlich das einzige Spiel in dieser Saison, wo ich ihn wirklich scharf kritisiert habe. Nach dem Spiel war ich angesichts der ausbleibenden Entwicklung in den letzten eineinhalb Jahren auch ziemlich frustriert. Denn ich bleibe dabei, die aktuelle Entwicklung hätten wir mit einer besseren Transferpolitik im Sommer 2019 (ja, ich weiß, wieder mal das Thema) auch schon letzte Saison hinbekommen können.

Glücklicherweise hat sich das Spiel dann mit der anschließenden taktischen Umstellung sowie dem Aufstieg von Younes und Sow (und mit Abstrichen auch Durm) zu Leistungsträgern als Wendepunkt erwiesen. Seitdem ist die spielerische Weiterentwicklung da, die man seit 2019 angestrebt hat. Dazu sind diese Saison natürlich auch viele andere Bedingungen für uns optimal, sodass dann selbst die Champions League drin ist. Aber auch hier möchte ich darauf hinweisen, dass die eben auch 2018 und 2019 nicht wirklich weit weg war.

Denke das Spiel wird ein schöner Gradmesser, weil Wolfsburgs Defensive doch sehr stabil steht. Ansonsten sehe ich die aber weiterhin nicht so gut, wie es die Ergebnisse aussagen. Gerade die letzten Wochen haben sie häufiger ziemlich schwach gespielt und einiges an Glück gehabt. Und da Wolfsburg jetzt noch gegen fast alle Topteams ran muss, halte ich selbst Platz 3 für absolut realistisch. Dafür sollten wir am Wochenende aber zumindest nicht verlieren.
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Wir müssen jetzt die Boldt-Diskussion nicht unbedingt wieder aufrollen, aber noch kurz dazu:

Boldt hat nur sehr bedingt  ähnlichen Background wie Manga. Beide waren Scouts und dort schwerpunktmäßig in Südamerika tätig. Da hörts dann aber auch schon auf.
Boldt hatte meines Wissens nach als Manager bei Bayer 04 ziemlich umfassende Kompetenzen. Er wart dort neben Transferverhandlungen, Scouting und Analyse z. B. auch noch verantwortlich für die Optimierung der Strukturen und die Digitalisierung des sportlichen Bereichs.

Wenn wir jetzt mal deine Auflistung der Kompetenzbereiche von Almstadt durchgehen, dürfte das fast alles auch auf Boldt bei Leverkusen zutreffen.
Boldt war übrigens auch mal Assistent der Geschäftsführung, und Almstadt ist ja bei Milan faktisch wohl Sportdirektor.
Boldt hat jetzt nicht unbedingt Erfahrungen aus der Privatwirtschaft, ist aber ebenfalls ein studierter Quereinsteiger im Fußballgeschäft.
Ich finde den Background also zumindest auf dem Papier in Teilen sogar ziemlich ähnlich.
Und Erfahrung aus der Privatwirtschaft ist bei nem Finanzvorstand sicher wichtig, bei nem SV sehe ich das aber nicht so. Die hat Bobic ebenso wenig wie z. B. ein Max Eberl oder andere erfolgreiche Sportmanager.

Und schließlich hat Boldt - unabhängig davon, wie man seine Arbeit dort bewertet - beim HSV ja auch rund 2 Jahre Erfahrung als Sportvorstand sammeln können.
Ich würde also schon schon sagen, dass Boldt umfangreiche Erfahrungen und Kompetenzen aus relevanten Bereichen  mitbringt, die ihn für einen solchen Posten qualifizieren.
Und ein großes, internationales Netzwerk müsste er aus seiner Zeit als Manager und Scout bei Leverkusen auch mitbringen.
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Auch wenn sich das Thema Almstadt ja nach neuesten Medienberichten erledigt haben soll, will ich hier noch mal auf einige Punkte eingehen.

Adlerdenis schrieb:
Boldt hat nur sehr bedingt  ähnlichen Background wie Manga. Beide waren Scouts und dort schwerpunktmäßig in Südamerika tätig. Da hörts dann aber auch schon auf.
Boldt hatte meines Wissens nach als Manager bei Bayer 04 ziemlich umfassende Kompetenzen. Er wart dort neben Transferverhandlungen, Scouting und Analyse z. B. auch noch verantwortlich für die Optimierung der Strukturen und die Digitalisierung des sportlichen Bereichs.


Ich sehe da ehrlich gesagt keine großen Unterschiede. Lediglich, dass Boldt halt schon früher auf höhere Posten mit mehr Kompetenzen aufgestiegen ist. Es gilt ja als bestätigt, dass Manga bei uns auch mit vielen Spielern die ersten Gespräche geführt hat. Und die Scoutingabteilung hat er gemeinsam mit Bobic auch komplett umstrukturiert. Die ganzen Scouts sind ja ihm unterstellt, er wird da schon ordentlich Mitspracherecht gehabt haben.

Adlerdenis schrieb:
Wenn wir jetzt mal deine Auflistung der Kompetenzbereiche von Almstadt durchgehen, dürfte das fast alles auch auf Boldt bei Leverkusen zutreffen.
Boldt war übrigens auch mal Assistent der Geschäftsführung, und Almstadt ist ja bei Milan faktisch wohl Sportdirektor.


So ganz stimmt das nicht. Boldt war tatsächlich mal offiziell Assistent der Geschäftsführung, meines Wissens aber stets Rudi Völler direkt untergeordnet. Völler ist allerdings erst seit 2018 Geschäftsführer Sport und damit auf die Vorstandsebene aufgestiegen.

Völler war zwar immer für den sportlichen Bereich verantwortlich, aber zuvor eben "nur" als Sportlicher Leiter beziehungsweise Sportdirektor. Geschäftsführer waren bis dato Wolfgang Holzhäuser und Michael Schade. Und da Manga sportlich gesehen als rechte Hand von Bobic galt und auch nicht Hübner unterstellt war, sehe ich bei beiden eine sehr ähnliche Konstellation.

Und Almstadt ist zwar in viele Prozesse eingebunden, aber sicherlich nicht der Sportdirektor. Der Posten ist schon mit Frederic Massara besetzt. Zusätzlich war Zvonimir Boban bis zu seiner Entlassung im Zuge der Rangnick-Saga als Manager angestellt. Und dann gibt es noch Paolo Maldini als Technischen Direktor, der sich wohl vor allem um die Vertragsverhandlungen kümmert.

Adlerdenis schrieb:
Boldt hat jetzt nicht unbedingt Erfahrungen aus der Privatwirtschaft, ist aber ebenfalls ein studierter Quereinsteiger im Fußballgeschäft.
Ich finde den Background also zumindest auf dem Papier in Teilen sogar ziemlich ähnlich.
Und Erfahrung aus der Privatwirtschaft ist bei nem Finanzvorstand sicher wichtig, bei nem SV sehe ich das aber nicht so. Die hat Bobic ebenso wenig wie z. B. ein Max Eberl oder andere erfolgreiche Sportmanager.


Gehe ich so mit. Fehlende Erfahrungen aus der Privatwirtschaft wären für mich kein Ausschlusskriterium, aber eben auch kein Nachteil. Grundsätzlich finde ich aber schon, dass auch ein Sportvorstand einen gewissen Hintergrund und nicht nur früher mal ganz gut gekickt haben sollte. Bobic hat bei uns ja auch sehr viele Prozesse angestoßen, die sich nicht auf reine Fußballthemen beschränkt haben.

Das erfüllt ein Boldt, da er BWL mit Schwerpunkt Sportmanagement studiert hat. Das erfüllen aber eben auch die genannten Bobic und Eberl. Die haben beide ebenfalls ein Studium in Sportmanagement nach ihrer aktiven Karriere absolviert. Beide an der dafür spezialisierten IST-Hochschule, wo es gerade im Fußball eine ziemliche Blase aus ehemaligen Profisportlern gibt. Da haben sehr viele studiert, die aktuell in der Bundesliga im Management vertreten sind.

Adlerdenis schrieb:
Und schließlich hat Boldt - unabhängig davon, wie man seine Arbeit dort bewertet - beim HSV ja auch rund 2 Jahre Erfahrung als Sportvorstand sammeln können.


Das würde ich ihm sogar als Vorteil anrechnen. Gegen Boldt sprechen ja in meinen Augen andere Dinge. Das wäre auch das große Risiko bei Almstadt gewesen, weil er als Alleinverantwortlicher dann eben doch noch nicht auf dieser Ebene gearbeitet hat. Und gerade bei einer Qualifikation für die Champions League sollten uns eigentlich auch Kandidaten offen stehen, die auf dem Level und auf der Position schon erfolgreich gearbeitet haben.

Auf der Trainerbank hat man diese Entwicklung ja auch gesehen. 2016 sind wir mit Niko Kovač durchaus ein gewisses Risiko eingegangen, weil er zuvor noch nicht hauptverantwortlich eine Vereinsmannschaft trainiert hat. Da standen wir aber auch noch deutlich schlechter da. Zwei Jahre später haben wir mit Adi Hütter einen Trainer geholt, der auf allen seinen Stationen großen Erfolg hatte und in Österreich sowie der Schweiz auch schon Meister geworden ist.