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DonGuillermo

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Gude, kann hier jemand in etwa einschätzen wie der aktuelle Leistungsstand der Jungs ist die nächstes Jahr aus der U19 raus gehen.

Irorere:
Gilt wohl als großes Talent. Hat jetzt eine lange Verletzungspause hinter sich.

Fynn Otto:
Hat ja schon einen Vertrag für nächste Saison.

Mason Judge:
Kann ich nix zu sagen.

Nikola Komljenovic:
Ist zumindest U-Nationalspieler

Ali Loune: Kann ich auch nicht einschätzen.

Hüseyin Bakirsu:
Kapitän, habe ihn letztes Jahr in der Halle gesehen. Technisch schon recht weit.Das körperliche könnte ein Problem werden.

Jong Min Seo:
Auch wohl kein schlechter. Angeblich sind da aber auch andere Vereine im Gespräch.

Martin Pecar:
U21 Nationalspieler von Slowenien

David Halbich:
Wohl kein Thema für die Profimannschaft.

Maurice Kramny:
War leider lange verletzt.Davor vielversprechend Zahlen.
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Den aktuellen Leistungsstand kann man fast unmöglich einschätzen. Schließlich hat die U19 seit einem Jahr nur eine handvoll Pflichtspiele und noch ein paar Freundschaftsspiele absolviert. Grundsätzlich hatte ich vor der Saison mal eine Einschätzung (siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/133631?page=6#5196811) abgegeben.

Es ist halt sehr schade, dass den Jungs eine komplette Saison weggebrochen ist. Denn dieser Jahrgang war meiner Meinung nach so ziemlich der talentierteste und vielversprechendste der letzten paar Jahre. Otto, Irorere, Judge, Loune, Bakirsu und Seo hätte ich alle im Bereich eines Profivertrages und auch mit dem tatsächlichen Potential für einen Sprung in den Profibereich gesehen. So ist deren Zukunft fraglicher denn je, da sie sich ja auch nicht für andere Vereine präsentieren konnten.

Bördner und Otto haben ja beide schon einen Profivertrag in der Tasche. Bei Irorere hatte beziehungsweise hat man eine Option, jedoch hat man davon seit dem vergangenen Jahr von offizieller Seite her nichts mehr gehört. Irorere war die letzten zwei Jahre aber auch fast durchgehend verletzt, das könnte ihn einen Profivertrag gekostet haben.

Ich schätze mal für alle anderen ist der Weg bei der Eintracht vorbei, wenn sie jetzt schon nicht mehr in den kommenden Testspielen eingesetzt werden und sich nur noch fit halten dürfen. Vier Local Player hat man für die kommende Saison mit Bördner, Otto, Chandler und Barkok (und eventuell noch Irorere und Stendera) ebenfalls schon im Kader.

Eine U23 zum Aufbau für einige der Jungs haben wir ja leider auch nicht mehr. Deswegen sind in der Vergangenheit ja ebenfalls schon Spieler gegangen, die einen Profivertrag angeboten bekommen hatten. Deshalb glaube ich auch kaum, dass noch einer von den anderen Jungs bleibt. Auch wenn man das nie ausschließen kann. Yannick Brugger hatte ja letzten Sommer auch noch ganz kurzfristig und überraschend einen Profivertrag erhalten, auch wenn er erwartungsgemäß überhaupt keine Rolle gespielt hat.
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Hallo zusammen,

weiß jemand, wie das Farbkonzept im Innenbereich für die Sitze aussieht? Den letzten Stand den ich dazu gesehen habe stammt aus einem Tweet aus dem September 2020 https://twitter.com/eintracht/status/1306993888809287680?lang=en - bei den TV Übertragungen sieht es so aus, als seien die Sitze noch blau.

Werden die Sitze nun schwarz, rot oder weiß, oder gemustert?

Der neue Stadionplan lässt ja komplett schwarz vermuten. https://www.deutschebankpark.de/stadionplan/
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Offiziell wurde damals nur gesagt, dass das Stadion einen neuen Anstrich in den Vereinsfarben schwarz, weiß und rot bekommen soll. Bisher waren wegen der Commerzbank ja nicht nur die Sitze in blau, sondern die Treppenaufgänge, die Halterungskonstruktion des Videowürfels sowie das Stadionlicht in gelb gehalten.

Die Treppenaufgänge wurden ja schon neu in weiß gestrichen, die Halterung für den neuen Videowürfel ist jetzt schwarz und die neue Lichtanlage unter dem Dach strahlt an Spieltagen in rot. Deswegen gehe ich auch stark davon aus, dass die Sitze - bis auf die weißen Sitze für Schriftzug und Stadtwappen auf der Gegentribüne - zukünftig schwarz sein werden. Die Farbkombination rot-weiß würde zu sehr an die Oxxen erinnern.

Nachdem letztes Jahr bereits der neue Videowürfel, die neue Lichtanlage und die Treppenaufgänge dran waren, sollten die Sitze meines Wissens nach in der kommenden Sommerpause ausgetauscht werden. Ob dieser Plan durch die Pandemie aktuell noch Bestand hat, kann ich aber natürlich nicht sagen. Der eigentliche Ausbau für die größere Stadionkapazität soll ja erst im Winter 2022 während der Spielpause für die WM in Katar erfolgen.
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Adler_Steigflug schrieb:

Fireye schrieb:

Frankfurter-Bob schrieb:

Wenn man ihn letzte Saison nach der Vorrunde entlassen hätte, wäre es schwer gewesen einen Grund dagegen zu finden. Die Geduld, die ihm hier gewährt wurde, ist nicht selbstverständlich.

Wenn er jetzt bald weg ist, werde ich ihm das EL Halbfinale anrechnen. In der Liga hatten wir aber in der letzten Saison und auch in der Hinrunde dieser Saison nicht nur Glanzleistungen. Da war teilweise viel Mist dabei und seine späten Wechsel kommen noch dazu.

Man sollte anerkennen, was Hütter hier geleistet hat, aber auch nicht die vielen schwachen Spiele vergessen. Oder wenn er ausgecoacht würde, von schlechten Trainern, wie Kohfeldt.

Nur mal so als kleiner Fakt am Rande erwähnt, Hütter ist der erfolgreichste Trainer, den EF seit 1994 hatte.

Aber wen interessieren schon Fakten.


Was ist denn der Fakt, an dem man etwas Subjektives wie Erfolg bemisst? Eigentlich nur etwas Greifbares, etwas Zählbares... wie z.B. hmmm? Ein Titelgewinn! Den hatte Kovac. Das ist ein Fakt. Der Pokal wurde unter Kovac gewonnen, nicht unter Hütter.

Also für mich sind nicht nur Titelgewinne etwas Zählbares sondern auch:

2018 - 2021: Bester Punkteschnitt eines Trainers von EF seit der 3-Punkte-Regel
2019:
- Qualifikation für EL ( ok, nur mit Hilfe von M05 )
- Halbfinale EL ( Dabei: 6x Sieg in Gruppenphase, danach Donezk, Benfica und Inter ausgeschaltet )
2020:
- Halbfinale DFB-Pokal
- Achtelfinale in der EL
2021:
- Qualifikation für EL nach 30 Spieltagen !!!!!
- Qualifikation für CL ??????

Dass der erfolgreichste Trainer von EF seit 1994 möglicherweise den meisten Fans nur
als der Trainer in Erinnerung bleiben wird, der die Quali für die CL "vergeigt" hat, ist für
mich nix anderes als Dekadenz.
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Ich halte von solchen Vergleichen grundsätzlich wenig, aber man muss die Dinge halt immer im Kontext betrachten. Und natürlich spielen gerade aktuell die Verwerfungen rund um Hütters Wechsel - die sicher auch einen beträchtlichen Anteil an der möglicherweise verspielten Qualifikation für die CL haben - eine große Rolle bei der Bewertung von Hütter. Das wird sich in ein paar Jahren vielleicht auch wieder ändern. Siehe Niko Kovač. Der wird jetzt wohl auch deutlich positiver bewertet, als noch vor dem 33. Spieltag der Saison 17/18. Wegdiskutieren kann man die jeweilige Endphase in der Liga aber so oder so nicht. Das gehört zur Bewertung eben dazu. Wie man das dann gewichtet, ist natürlich jedem selbst überlassen. Vielleicht reißen wir das Ruder ja auch noch einmal um.

Und wie ich immer zu sagen pflege: Erfolg ist zumindest für mich in der Bewertung nicht alles. Und wenn sich jemand blöd verabschiedet, dann nehmen viele Fans das eben übel. Siehe Armin Veh. Der hatte mit dem souveränen Aufstieg und der ersten Europapokalqualifikation über die Liga seit knapp 20 Jahren (und das als Aufsteiger) auch zwei sehr erfolgreiche Jahre bei der Eintracht. Auch das dritte Jahr war mit dem Überstehen der Gruppenphase in der EL und dem knappen Ausscheiden gegen Porto nicht so schlecht. Für mich gibt es da sogar recht viele Parallelen zur zweiten Saison von Hütter. Aber schon der damalige Abschied war so mies, dass viele bei der Rückkehraktion bereits sehr negativ eingestellt waren und bis heute zumindest hier im Forum die Negativpunkte bei der Bewertung von Veh überwiegen. Selbst die erste Bundesligasaison bekommt hier oft einen negativen Anstrich, weil man in der Rückrunde ja nur noch 21 Punkte geholt und damit eventuell ebenfalls eine noch bessere Platzierung verspielt hatte.

Darüber hinaus ist ein Vergleich ab dem Jahr 1994 ohne den notwendigen Kontext halt auch sinnlos. Man könnte auch sagen, dass Hütter seitdem allein schon deshalb folgerichtig der punktetechnisch erfolgreichste Trainer der Eintracht ist, weil er eben auch (mit Ausnahme von Osram) die besten Voraussetzungen hatte. Denn nach Osram waren wir erst mal über zehn Jahre lang eine Fahrstuhlmannschaft und standen zeitweise kurz vor der Insolvenz. Und kaum hatten wir uns wieder in der Bundesliga etabliert und den Blick nach oben gerichtet, wurden wir von Skibbe wieder in die Zweitklassigkeit befördert. Fast dasselbe ist durch die Rückholaktion von Veh ein paar Jahre später ein weiteres Mal passiert.

Es wird ja hier im Forum immer gerne darauf hingewiesen, dass man bei der Eintracht immer bedenken müsse, woher man kommt. Womit dann in der Regel die schlechtesten Zeiten gemeint sind, die mittlerweile aber relativ weit zurückliegen. Einige werten immer noch alles andere als den Abstiegskampf bereits als Erfolg, obwohl das schon lange nicht mehr den Voraussetzungen entspricht. Da könnte man sogar (wie es ja auch schon einige getan haben) die Meinung vertreten, dass ein Horst Ehrmantraut oder ein Friedhelm Funkel gemessen an den Mitteln die bessere Arbeit geleistet haben. Oder eben auch ein Niko Kovač, der den Verein in einer sehr schlechten Lage übernommen und ihn zum ersten Titel seit 30 Jahren geführt hat.

Fakt ist, dass die Eintracht vor Hütter Pokalsieger war und in der Liga auf Platz 8 abschloss. Und das muss ich dann eben als Ausgangspunkt "von wo wir kommen" sowie als Maßstab in der Bewertung heranziehen. Und dann war die Zeit unter Hütter natürlich immer noch eine sehr erfolgreiche. Aber Vergleiche mit der Zeit von zumindest mal zwischen 1996 und 2006 sind dann vollkommen sinnlos, weil damals komplett andere Bedingungen geherrscht haben.

Und genau dasselbe gilt dann auch für den zukünftigen Trainer. Wir stehen vom Etat her in der oberen Tabellenhälfte und habe diese auch in jeder der letzten vier Saisons sportlich erreicht. Wir werden zum dritten Mal in vier Jahren europäisch vertreten sein und hatten in drei der letzten vier Saisons auch realistische Chancen auf die Champions League. Wir haben in den letzten fünf Jahren dreimal mindestens das Halbfinale im DFB-Pokal und darüber hinaus noch ein weiteres Halbfinale im Europapokal erreicht. Das alles ist auch der Verdienst von Adi Hüter. Und an diesem wird sich eben auch sein Nachfolger messen lassen müssen.
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DonGuillermo schrieb:

Aus diesem Grund würde ich nach der Rückkehr von N'Dicka in den letzten beiden Spielen auch wieder mit Hasebe auf der Sechs, Hrustic auf der Acht sowie einer Doppelzehn mit Kamada und Younes beziehungsweise gegebenenfalls auch Barkok spielen lassen. Wir brauchen jetzt einfach jegliche spielerische Qualität und fußballerische Kreativität, die wir im Kader haben. Dann müssen Jović, Rode und Sow jetzt eben erst mal wieder auf der Bank sitzen. Es geht jetzt nicht um Einzelpersonen, sondern den maximalen Erfolg für Eintracht Frankfurt.

Zweifellos. Allerdings sehe ich eine Mannschaft ohne Sow extrem geschwächt. Er war gegen Mainz noch der einzige, dem überhaupt etwas einfiel.
Bei Barkok und Younes, die es beide absolut drauf haben, bin ich auch nicht sicher. Younes hatte gerade mal eine einzige gute Szene in seinen letzten Einsätzen, dagegen viele Ballverluste und Fouls. Barkok bekam zuletzt gar nichts hin. Beide sind so eine Art Wundertüte.
Hrustic hätte ich schon lange mal eingebaut. Er hat ein sauberes, hartes Passspiel, ein gutes Zweikampfverhalten und er will immer. In meinen Augen könnte der sogar rechts außen spielen. Aber auch als 8er kommt er mit seinen energischen Vorstößen schnell in Schlagdistanz zum Tor. Ich denke, an dem werden wir noch Freude haben.
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WuerzburgerAdler schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Aus diesem Grund würde ich nach der Rückkehr von N'Dicka in den letzten beiden Spielen auch wieder mit Hasebe auf der Sechs, Hrustic auf der Acht sowie einer Doppelzehn mit Kamada und Younes beziehungsweise gegebenenfalls auch Barkok spielen lassen. Wir brauchen jetzt einfach jegliche spielerische Qualität und fußballerische Kreativität, die wir im Kader haben. Dann müssen Jović, Rode und Sow jetzt eben erst mal wieder auf der Bank sitzen. Es geht jetzt nicht um Einzelpersonen, sondern den maximalen Erfolg für Eintracht Frankfurt.

Zweifellos. Allerdings sehe ich eine Mannschaft ohne Sow extrem geschwächt. Er war gegen Mainz noch der einzige, dem überhaupt etwas einfiel.
Bei Barkok und Younes, die es beide absolut drauf haben, bin ich auch nicht sicher. Younes hatte gerade mal eine einzige gute Szene in seinen letzten Einsätzen, dagegen viele Ballverluste und Fouls. Barkok bekam zuletzt gar nichts hin. Beide sind so eine Art Wundertüte.
Hrustic hätte ich schon lange mal eingebaut. Er hat ein sauberes, hartes Passspiel, ein gutes Zweikampfverhalten und er will immer. In meinen Augen könnte der sogar rechts außen spielen. Aber auch als 8er kommt er mit seinen energischen Vorstößen schnell in Schlagdistanz zum Tor. Ich denke, an dem werden wir noch Freude haben.        


Sow fand ich gegen Mainz ehrlich gesagt wie schon geschrieben erschreckend schwach. Gerade im Spiel ohne Ball wieder sehr behäbig und hinterhertrabend und mit Ball hat er eben auch häufig durch schlampige Annahmen oder zu geringe Handlungsschnelligkeit das Tempo verschleppt und neben einigen üblen Abspielen (die aber alle drin hatten) eher den Sicherheitspass gewählt.

Da fande ich Hrustic wie erwähnt wirklich deutlich auffälliger und spielfreudiger und über weite Strecken fast der einzige Spieler, der mit Ball die Verantwortung gesucht hat. Wie schon bei so gut wie allen seinen Einwechslungen. Wie gesagt, da fande ich es schon im Februar unverständlich, dass er so selten spielt und seitdem war er die darauffolgenden acht Spiele sogar komplett außen vor. Und rechts hat Hrustic ja in Holland schon hauptsächlich gespielt. Wenn auch in traditioneller Rolle und nicht als Wingback. Sehe ihn aber tatsächlich zentral deutlich stärker.

Das mit Younes und Barkok stimmt natürlich. Ich fande Younes gegen Mainz bis auf die Torvorlage auch sehr schwach. Viel zu oft hat er auf der Außenbahn geklebt und ist dann in unnötige Dribblings gegangen, statt den Ball schnell abzuspielen und sich wieder anzubieten. Aber Younes und Barkok haben eben oft auch mal einen Geniestreich drin und das brauchen wir gerade mehr als alles andere. Dass beide natürlich auch gerne riskant spielen und dadurch einige Ballverluste haben, ist auch klar. Aber es bringt uns auch nichts, wenn wir wie gegen Mainz 75 Prozent Ballbesitz haben und den Ball nur querschieben, weil keiner eine spielerische Lösung besitzt.
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Ich glaube eigentlich eher immer noch, dass es Glasner wird. Oder einer, der noch nicht so sehr im Fokus steht. So ähnlich lief es doch bei der Vorstandssuche auch. Da war Krösche eigentlich auch lange Zeit die logischste und absehbarste Lösung und so ist es dann auch am Ende gekommen. Alles andere wie Tare waren dann eher nur Spekulationen.

Ich bin ursprünglich eigentlich davon ausgegangen, dass Glasner im Zuge der Trainerrochade nach Salzburg geht. Das scheint aber wohl nicht der Fall zu sein. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Glasner in Wolfsburg keine Zukunft hat. Das wird da genau wie bei Krösche in Leipzig schon seit Monaten hinter vorgehaltener Hand gesagt.

Sollte es am Ende tatsächlich Glasner werden, müssten wir auf jeden Fall einiges an Karma angesammelt haben. Denn wir wären dann am Ende vielleicht die Deppen, die als einziger Verein da vorne sportlich fair mit der Verkündung des Wechsels bis Saisonende gewartet und auch vorher nichts durchgestochen hätten. Und das obwohl Wolfsburg ein direkter Konkurrent ist.

Und es macht meiner Meinung nach schon einen Unterschied, ob ein Verbleib eines Trainers unsicher beziehungsweise unwahrscheinlich ist oder ob er laut Medienberichten schon woanders unterschrieben beziehungsweise seinen Wechsel bereits verkündet hat. Bis jetzt handelt es sich ja auch bei Glasner nur um eher unkonkrete Spekulationen.
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Das Gute an diesem Spieltag ist jetzt, dass wir nur gegen Schalke spielen und die beiden direkten Konkurrenten erst einen Tag später. Da hat uns das Pokalfinale schon mal geholfen, da wir dadurch noch mal Druck ausüben können. Und je nach Verlauf des Pokalfinals hat Dortmund dann noch mal eine knackige Aufgabe gegen Mainz. Und auch Leipzig traue ich noch einen Sieg gegen Wolfsburg zu, wodurch sich der Druck für die am letzten Spieltag auch noch mal erhöhen könnte.

Unser Vorteil ist jetzt, dass wir nichts mehr zu verlieren haben. Weiter nach unten geht es nicht mehr für uns. Und ich glaube schon, dass die Angst um den Verlust von Platz 4 eine gehörige Portion zum Auftritt in den letzten vier Spielen beigetragen hat. Jetzt können wir noch mal frei aufspielen und es am Ende vielleicht ja doch noch schaffen.

Vielleicht wäre es sogar vorteilhaft, falls wir Dortmund oder Wolfsburg erst am letzten Spieltag wieder überholen würden. Ein Endspiel gegen Freiburg in einer absoluten Drucksituation dürfte nach den Eindrücken der letzten Wochen jetzt auch nicht vorteilhaft für uns sein. Auch wenn wir dann natürlich wieder alles in der eigenen Hand hätten.

Immerhin kann der Punkt gegen Mainz noch insofern wichtig werden, dass wir jetzt mit einem Sieg in jedem Fall an patzenden Dortmundern vorbeiziehen würden. Bei einer Niederlage hätten den Dortmundern schon vier Punkte aus den letzten beiden Spielen sicher für die CL gereicht, weil wir ein zu schlechtes Torverhältnis haben. Leider würde deshalb wohl selbst ein 6:0 gegen Schalke nichts mehr bringen, um uns bei einer möglichen Punktgleichheit mit Dortmund oder Wolfsburg den Vorteil zu verschaffen.

Ansonsten möchte ich noch einmal etwas zur Thematik sagen, ob Platz 5 eine Enttäuschung wäre:

Natürlich wäre Platz 5 eine Enttäuschung, wenn man sechs Spieltage vor Schluss sieben Punkte Vorsprung darauf hatte. Da ändert auch der Fakt, dass diese Saison unsere beste Platzierung und Punktzahl seit Jahrzehnten herausspringt nichts daran. Insofern ist diese Saison natürlich immer noch eine gute und vielleicht auch nicht selbstverständlich für Eintracht Frankfurt. Und wenn die neue Saison anfängt, würde ich mich natürlich auch auf den kleineren Europapokal freuen. Aber man muss halt immer den Kontext des Saisonverlaufes sehen.

Ansonsten könnte ich ja auch behaupten, dass die Saison 1991/92 eine großartige Saison für Eintracht Frankfurt war. Die beste Platzierung und die beste Punktzahl in der Vereinsgeschichte von Eintracht Frankfurt! Das ist auch alles für sich genommen korrekt. Nimmt man aber den Kontext des Saisonverlaufes hinzu, dass man an den letzten beiden Spieltagen die fast schon sichere Meisterschaft vergeigt hat, dann war es eben für die allermeisten Fans (zusammen mit der Rückrunde der Schande) trotzdem die sportlich enttäuschendste Saison der SGE und mehr oder weniger das offizielle Vereinstrauma.

Und das Schlimmste ist ja, dass man es vollkommen unnötig und durch eigenes Verschulden beziehungsweise Aktionen der eigenen Leute vergeigt hätte. Denn die Abgänge von Bobic und Hütter mit jeder Menge Nebengeräusche haben da natürlich ihren Anteil dran. Die wären sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht für die EL-Qualifikation der Eintracht verantwortlich. Hätten wir diese Situation nicht und würden die CL mit unglücklichen Ergebnissen trotz starker Leistungen verpassen, könnte ich damit deutlich eher leben. Dann hätte es eben einfach leider nicht gereicht. So ist halt der Eindruck, dass wir uns absichtlich selbst kurz vor der Ziellinie ein Bein gestellt haben, falls wir die CL wirklich verpassen sollten.
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Ich finde das öffentliche Auftreten und die Aussagen von Hütter seit seiner Wechselverkündung auch unerträglich und habe sie ja schon mehrfach kritisiert. Vor zwei Wochen habe ich ja auch schon geschrieben, dass er mit seinen Aussagen wohl für den Fall des Verpassens der Qualifikation für die Champions League vorbauen will. Und genau dahin geht es jetzt weiterhin.

Ich kann das ja auch irgendwo verstehen. Hütter steht medial enorm in der Kritik und will sich natürlich verteidigen, um nicht beschädigt nach Gladbach zu gehen. Sieht halt schlecht aus, wenn man nach seiner Wechselverkündung in vier Spielen sieben Punkte Vorsprung verspielt. Mit Kritik konnte er zudem nie gut umgehen und war schon immer sehr dünnhäutig. Also erzählt man dann einfach, dass Platz 5 ja immer noch ein tolles Ergebnis sei und die Mannschaft ohnehin die ganze Zeit überperformt habe. Ersteres kann man sicher auch so stehen lassen, zweiteres sehe ich aufgrund der vielen unnötigen Punktverluste im ersten Saisondrittel über die gesamte Saison gesehen nicht so. Wir standen und stehen absolut zurecht da oben.

Das Problem dabei ist, dass Hütter damit seine Eigeninteressen über die der Mannschaft stellt. Ihm scheint sein Ruf aktuell wichtiger zu sein als die Aufgabe, bei Eintracht Frankfurt den maximalen Erfolg und damit die Champions League zu erreichen. Deshalb gibt er die Qualifikation für die CL nicht mehr offensiv als Ziel aus und will ein Verpassen der CL auch nicht als Scheitern gewertet wissen. Ich habe es schon vor zwei Wochen und damit der Pause vor dem Spiel gegen Mainz gesagt: Mit solchen Aussagen kannst du nicht die richtige Einstellung bei den Jungs wecken. Und genau so sah das Spiel gegen Mainz dann auch aus. Das war so ziemlich die schwächste Vorstellung in der gesamten Saison im so ziemlich wichtigsten Spiel der gesamten Saison.

Dass der Verein da nicht interveniert und ihm auch öffentlich den Rücken stärkt, mag aus Fansicht dann frustrierend sein, ist aber ebenfalls verständlich. Nachdem man sich dafür entschieden hat, mit Hütter an der Linie den Rest der Saison zu bestreiten, zieht man das jetzt eben auch durch und bringt nicht noch unnötig weitere Unruhe rein. Das muss man jetzt eben bis zum - möglicherweise eben bitteren - Ende durchziehen und das Beste hoffen.

Nach aktuellem Stand muss man aber wohl sagen, dass man sich vielleicht doch direkt nach der Wechselverkündung oder spätestens nach dem Spiel in Leverkusen von Hütter hätte trennen sollen. Ich hatte es auch schon irgendwie befürchtet, habe aber nach den drei Spielen seit Hütters Wechselverkündung doch für einen Verbleib tendiert. Immerhin waren die Spiele alle keine absolute Katastrophe und wir hatten zumindest gegen Augsburg gewonnen.

Mir kann aber niemand erzählen, dass die letzten Spiele allesamt Zufall waren. Wir waren über die gesamte Saison lang bis auf wenige Ausnahmen unheimlich stabil, selbst als wir im ersten Saisondrittel zu wenig gepunktet haben. Und ausgerechnet jetzt nach der Wechselverkündung von Hütter haben wir gleich vier aufeinanderfolgende ziemlich schwache Auftritte, in denen uns vieles abgeht. Nachdem wir uns zuvor noch mit zwei absoluten Willensleistungen gegen die beiden direkten Konkurrenten in eine hervorragende Lage im Kampf um die CL gebracht haben. Das soll dann Zufall oder komplett zusammenhangslos mit Hütters Wechsel sein?

Da glaube ich nicht dran. Natürlich kann man jetzt wieder die Leier mit der Eigenmotivation der Spieler und ähnliche Dinge anführen. Aber es ist doch vollkommen klar, dass es für viele Spieler ein Schlag ins Gesicht sein dürfte, wenn der Trainer trotz der herausragenden Chance auf eine gemeinsame Saison in der Champions League lieber zu einem Verein wechselt, der womöglich überhaupt nicht international spielt. Indirekt signalisiert er damit ja auch der Mannschaft, dass er Gladbach trotzdem für besser hält. Und die Spieler der Eintracht vielleicht doch nicht so gut sind, wie er ihnen immer erzählt hat. Natürlich hat ein Trainer dann ein Glaubwürdigkeitsproblem, welches sich auch massiv auf die Motivation der Mannschaft auswirken kann.

Deshalb verbietet sich auch hier ein Vergleich mit Kovač. Denn der ist damals eben nicht zu einem Verein auf (annähernd) Augenhöhe gewechselt, sondern zu Bayern München. Einem der besten Vereine der Welt. Das können die Spieler dann schon eher nachvollziehen, dass der Trainer diese Möglichkeit wahrnehmen will. Aber auch da muss man ja sagen, dass wir uns nur zum Abschied von Meier und für die beiden Pokalspiele noch einmal aufraffen konnten. Die restlichen Ligaspiele waren auch absolut trostlos. Und Pokalhalbfinale und vor allem Pokalfinale ist dann halt doch noch mal etwas anderes, als noch sechs Spiele in der Liga alles zu geben. Das ist halt jeweils nur ein einzelnes Spiel zum großen Ziel gewesen.

Aber wie gesagt, jetzt ist all das ohnehin egal. Einen Trainerwechsel wird es nicht mehr geben. Den hätte es wenn dann spätestens nach dem Spiel in Leverkusen geben müssen, wo ein Interimstrainer noch mal zwei Wochen Trainingszeit als Vorlauf gehabt hätte. Dazu kommt, dass sich sämtliche Bundesligateams ab dieser Woche in den Quarantänelagern für die letzten beiden Spieltage befinden. Es könnte also ohnehin kein Externer mehr sinnvoll einspringen. Und ob einer von Hütters Co-Trainern jetzt noch mehr bewirken könnte als Hütter selbst, ist auch mehr als fraglich. Das wäre maximal noch eine Option gewesen, wenn Reutershahn nicht mit nach Gladbach gehen würde. So ist jetzt aber jede Diskussion oder Forderung nach einer Trainerentlassung sinnlos.
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Ich will auch noch mal meine Meinung äußern. Für mich war das Spiel tatsächlich die größte Enttäuschung der Saison. Das war ein absolutes "Do or Die" Spiel. Jeder im Verein wusste im Voraus ganz genau, um was geht und die Mannschaft sowie das Trainerteam hatten zwei Wochen Vorbereitungszeit auf das Spiel. Davon hat man dann aber leider nicht viel gesehen. Das war einfach über ganz weite Strecken des Spiels viel zu wenig. Erst die letzten zehn Minuten konnten wir mal wirklich Druck aufbauen. Da war es aber schon zu spät.

Bereits in den letzten drei Spielen hat uns die absolute Überzeugung gefehlt, die uns letztendlich in den direkten Duellen die Siege in Dortmund und gegen Wolfsburg beschert hat. Jetzt gegen Mainz war es noch mal um eine ganze Stufe schlechter als in den bisherigen Spielen seit Hütters Wechselverkündung. Denn auch wenn die Gegentore in Gladbach beziehungsweise in Leverkusen jeweils relativ billig und einfach zu verteidigen waren, hatten beide gegnerischen Mannschaften doch einen recht guten Tag. Mainz hingegen war an dem Tag eine absolut biedere Mannschaft, die gegen eine hilflose Eintracht aber ein ziemlich einfaches Spiel hatte.

Dazu standen wir durch die Ergebnisse am Vortag natürlich massiv unter Druck. Seitdem hatte ich schon die ganze Zeit das schlechte Gefühl, das wir der Situation nicht gewachsen sind. Das hat hat sich dann auch gleich in den ersten Spielminuten mit zahlreichen einfachen Ballverlusten und Fehlpässen bestätigt. Der frühe Rückstand hatte sich von Beginn an angedeutet. Da stand eine nervöse und ängstliche Mannschaft auf dem Platz. Da können Hütter oder Trapp auch nach dem Spiel noch so viele trotzige Interviews geben wie sie wollen, das ändert daran nichts.

Wie gesagt, Gladbach und Leverkusen waren von der Einstellung her schon mau. Schon da ging uns von der Einstellung und Mentalität her einiges ab, was uns die ganze Zeit davor ausgezeichnet hat. Die Spiele waren aber von der Spielanlage und der Chancenqualität her noch einigermaßen okay. Jetzt gegen Mainz hat über 80 Minuten so ziemlich alles gefehlt.

Ich verstehe auch seit geraumer Zeit die Aufstellungen von Hütter nicht mehr. Es ist doch mittlerweile vollkommen offensichtlich, dass man sich gegen uns nur hinten reinstellen und kontern baucht, um Erfolg zu haben. So haben zuletzt auch schon Gladbach oder Leverkusen gegen uns gewonnen. Und das waren zwar formschwache, aber von der Spielanlage her eher offensive Mannschaften. Und auch Mainz hat sich jetzt weit zurückgezogen und nur situativ mal in vorderster Linie gepresst. Und die Ausgangslage war auch klar. Wir mussten gewinnen, während Mainz jetzt keinen großen Druck hatte. Es war also klar, dass die erst mal eher defensiver stehen werden. Durch die frühe Führung haben den Mainzern sogar lediglich drei Konter ausgereicht, um zu einem Tor und einer weiteren Großchance zu kommen.

Warum verzichten wir dann erneut auf die spielerisch wertvollere Doppelzehn? Was bringen uns die beiden Stürmer auf dem Platz, wenn sie keine Bälle bekommen? Gerade auch deshalb, weil wir außerhalb des Strafraums eh kaum den Abschluss suchen. Wenn ich mir das Führungstor der Mainzer anschaue, dann muss ich sagen, dass bei uns einer aus der Position wohl nicht geschossen hätte. Das Gegenbeispiel hat Silva ja im selben Spiel geliefert, als er schon relativ frei durch, aber dann zu langsam war und noch im Strafraum eingeholt und abgegrätscht wurde. Da muss ich dann eben auch mal früher abschließen. Man muss halt auch aufs Tor schießen, um ein Tor zu erzielen und nicht immer noch mal abspielen oder ins Dribbling gehen.

Bezeichnend auch, dass Hrustic nach seiner Einwechslung mit Abstand der auffälligste Spieler war. Weil er eben unser spielerisch bester Achter ist und sich ständig angeboten hat. Klar, bei ihm hat wegen der mangelnden Spielpraxis nicht alles funktioniert und er hatte auch den Ballverlust vor der einen Riesenchance der Mainzer in der zweiten Halbzeit. Aber es war alles andere als Zufall, dass ausgerechnet er mit einer Willensleistung das Tor erzielt hat. Der war heiß und wollte unbedingt. Der hat da die Verantwortung übernommen, wo sich einige andere Spieler gescheut haben.

Was sagt das aber über die Mannschaft aus, wenn so ein Spieler - der davor in der gesamten Saison gerade mal auf etwas 100 Minuten Spielzeit kam - der auffälligste, spielstärkste und willigste Spieler auf dem Platz ist? Und was sagt das über den Trainer aus, wenn dieser Spieler seit Wochen keine Einsatzzeit bekommt? Ich habe schon im Februar geäußert, dass Hrustic bei allen seinen Einwechslungen immer richtig Schwung reingebracht hat und es für mich absolut nicht verständlich ist, warum er nun wieder kaum eine Rolle spielt. Damals habe ich auch kritisiert, dass Zuber ihm ständig vorgezogen wird. Zuber hatte zuletzt zwar auch einige gute Auftritte nach Einwechslungen, der grundsätzliche Kritikpunkt steht aber trotzdem.

Dazu kommt, dass wir hinten bei gegnerischen Kontern immer wieder viel zu offen stehen und zu wenige Leute in der Restverteidigung haben. Fast über die gesamte Zeit unseres Erfolgslaufes hat Hasebe im Mittelfeld als Sechser gespielt und war da in meinen Augen der wichtigste Baustein. Ich bin ohnehin kein großer Fan der Kombination Rode/Sow im Mittelfeld und die letzten Spiele haben mich da mal wieder bestärkt. Nach vorne kommt im Spielaufbau von den beiden einfach zu wenig und nach hinten in der Rückwärtsbewegung haben wir trotzdem immer viel zu große Lücken. Egal zu welchen Zeitpunkt, wenn die Gegner in den letzten Spielen gegen uns gekontert haben, sind sie fast immer in Gleichzahl auf unsere Abwehrkette zugelaufen.

Insbesondere Sow muss ich hier mal wieder in die Kritik nehmen. Er hatte jetzt einige gute Monaten und hat sich während dem Erfolgslauf auch teilweise zum Leistungsträger aufgeschwungen. Ich befürchte allerdings, dass er immer noch nicht gefestigt und so etwas wie ein Mitläufer ist. Spielt die Mannschaft gut, ist auch er gut und umgekehrt. Gerade die letzten beiden Spielen waren unterirdisch. Das ist wieder der "alte" Sow, der geistig viel zu langsam ist und behäbig sowie größtenteils lethargisch über den Platz trabt. Die Krönung war in Leverkusen, als er seinen Lauf abbricht und Alario einfach komplett frei in den Strafraum eindringen lässt. Jetzt gegen Mainz kamen noch unnötige Spielverzögerungen und Ballverluste durch teilweise katatrophale Annahmen und Abspiele hinzu.

Aus diesem Grund würde ich nach der Rückkehr von N'Dicka in den letzten beiden Spielen auch wieder mit Hasebe auf der Sechs, Hrustic auf der Acht sowie einer Doppelzehn mit Kamada und Younes beziehungsweise gegebenenfalls auch Barkok spielen lassen. Wir brauchen jetzt einfach jegliche spielerische Qualität und fußballerische Kreativität, die wir im Kader haben. Dann müssen Jović, Rode und Sow jetzt eben erst mal wieder auf der Bank sitzen. Es geht jetzt nicht um Einzelpersonen, sondern den maximalen Erfolg für Eintracht Frankfurt.

Zum Abschluss will ich noch anmerken, dass ich die letzten Spiele einen David Abraham wirklich vermisst habe. Der war ein absoluter Leader und ist in solchen Situationen vorangegangen. Vor allem aber hat er auch auf dem Feld auf seine Mitspieler eingewirkt, hat die Jungs gepusht und war immer sehr kommunikativ. Das fehlt aktuell - mit der Ausnahme von Hasebe - komplett. Trapp kann als Torwart natürlich wenig eingreifen, fällt aber in letzter Zeit ohnehin eher nur durch Gemecker auf. Hinti und Rode sind eher Spieler, die mal mit einem knackigen Zweikampf ein Zeichen setzen, aber auch nicht die großen Kommunikatoren. Und Silva, Younes, Kostić und Jović sind bei aller individuellen Qualität (wodurch sie eine Mannschaft auch mal mitreißen können) eben keine wirklichen Führungsspieler.
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Auch hier kann ich nur noch einmal wiederholen, dass wir mit der passenden Einstellung die CL schaffen werden. Davon bin ich fest überzeugt. Die Einstellung war die letzten Spiele das größte Problem. Und wenn das wieder stimmt, mache ich mir auch keine Sorgen. Wir haben die Qualität, um alle drei Spiele zu gewinnen. Und dann ist alles andere ohnehin egal.

Ich habe ja lange Zeit mit Niederlagen in Dortmund und Leverkusen gerechnet sowie dass Leverkusen mal wieder das Schicksalsspiel wird. Ich war mir zwischenzeitlich auch relativ sicher, dass wir noch mal aus den Champions League Rängen fallen, es aber am Ende trotzdem schaffen werden. Jetzt ist davon beides noch nicht mal eingetreten. Durch den Sieg in Dortmund haben wir so gesehen jetzt Bonuspunkte und sind weiterhin in einer guten Position. So ist noch nichts wirklich Schlimmes passiert. Ohne den Sieg in Dortmund sähe die Lage deutlich schlechter aus, wobei ich uns dafür in Gladbach auch einen Sieg ausgerechnet hätte.

Darüber hinaus bleibt es weiterhin dabei, dass Dortmund und Wolfsburg beide das schwerere Restprogramm haben. Beide werden meiner Meinung nach nicht mehr als 61 Punkte holen. Zwei Siege sollten uns nach meiner Einschätzung also schon reichen. Auf Schalke müssen wir ohnehin gewinnen und eines der beiden Heimspiele sollte auch machbar sein, wo wir diese Saison noch kein Heimspiel verloren haben.

Man kann bei unserem Programm nicht immer die Stärke der Mainzer beschwören, wenn die auch noch gegen Dortmund und Wolfsburg spielen und auf dem Papier sogar jeweils deren leichtester Gegner ist. Ein Sieg gegen Mainz wäre für uns deshalb doppelt wichtig, weil Mainz dann in den letzten zwei Spielen wahrscheinlich noch für den Klassenerhalt punkten muss.

Wolfsburg hatte zuletzt jetzt zwar starke Gegner, aber da sehe ich wie schon seit Monaten weiterhin die größere Gefahr eines Absturzes. Die haben auf mich zuletzt auch einen noch schwächeren Eindruck gemacht. Deren Abwehr hatte in meinen Augen ohnehin nie die Qualität, welche die Gegentore lange Zeit suggeriert haben. Laut xGoals hatten sie da ja auch massiv überperformt und das hat sich zuletzt auch in den Ergebnissen gezeigt. Gegen die guten Teams waren sie dann eben doch nicht so stabil wie viele immer gemeint haben. Deshalb bleibe ich auch hier weiterhin dabei, dass Dortmund eher noch Wolfsburg als uns einholt.
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Was wollen wir mit dem. Der kann nur Pässe nach hinten oder zur Seite spielen. Mehr nicht
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Ah, schon lange nicht mehr die Mär vom Querpasskönig Mascarell gelesen. Aber gut, gab ja auch zig Bayernfans, die Kroos jahrelang als "Querpasstoni" bezeichnet haben. Zumal Mascarell als Sechser auch viele Aufgaben ohne Ball besitzt und wir damals unter Kovač auch deutlich defensiver gespielt haben. Da waren die Anspielstationen nach vorne eher rar. Mascarell dann darauf zu beschränken erinnert mich immer an die sogenannten Ballwatcher beim American Football, die nur auf den Qurterback achten.

Kann hier an dieser Stelle nur noch einmal auf die Einschätzung verweisen, die ich vor einigen Monaten hier im Forum über Mascarell geteilt habe (siehe https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/136016?page=6#5273328):

Weil sehr viele Leute die Spiele schlichtweg viel zu oberflächlich verfolgen oder im schlimmsten Fall ohnehin wenig bis keine Ahnung von Fußball haben. Genau deshalb war ja Mascarell als Quer- und Rückpasskönig verschrien. Was ich ehrlich gesagt nie verstanden habe. Eine Anspielstation mit seiner Ballsicherheit hat uns seitdem im Mittelfeld gefehlt. Da haben wir in der gefährlichen Zone direkt vor der Abwehr kaum Bälle verloren. Dazu war er neben seinen Abräumerqualitäten auch ein wirklich feiner Fußballer und hatte ein gtues taktisches Verständnis für die Raumaufteilung und wann er mal ein Foul ziehen muss. Für unsere Verhältnisse war er schon ein herausragender Sechser. Deshalb für mich auch überhaupt nicht mit Rode zu vergleichen, wenn dann schon eher mit Schwegler. Der war nämlich auch im Duo Schwegler/Rode der Sechser.

Seine Qualität haben die meisten Leute aber erst nach seiner ersten schweren Verletzung erkannt, wo er in der Phase danach auch seine stärkste Zeit bei der Eintracht hatte. Das hast du ja auch schon herausgestellt. Aber auch da sage ich immer, dass man den Wert von etwas erst erkennt, wenn es mal fehlt. Dazu kam halt, dass wir im zweiten Jahr unter Kovač natürlich auch weiter waren. Im ersten Jahr war halt unter anderem mehr oder weniger die komplette Rückrunde ein Desaster. Da ging vor allem offensiv so wenig, dass einem im Zentrum fast immer nur der Quer- oder Rückpass übrig blieb. Bis auf Fabián und Rebić war unsere Offensive damals über weite Strecken nicht existent.

Ich würde dir allerdings zustimmen, dass Schalke in der Gesamtsumme mit Ablöse und Gehalt sicherlich zu viel bezahlt hat. Aber da kann er ja nichts dafür und das trifft beispielsweise beim Pottnachbarn auch in Sachen Marius Wolf zu. In seinem ersten Jahr auf Schalke hatte er in einer schwachen Mannschaft dann auch Anlaufschwierigkeiten, war dann aber einer der Garanten für die richtig gute Phase unter Wagner, in der er sogar zum Kapitän aufstieg. Seine erneute Verletzung hat da sicher auch was zum Niedergang beigetragen. Gut und diese Saison kannst du halt als Secher in einer untauglichen Mannschaft auch nicht viel herausreißen. Er hat auf Schalke dasselbe Problem wie in der ersten Saison bei uns. In ein Team mit einer offensiveren Spielweise, wo alle seine Fähigkeiten zur Geltung kommen, würde er meiner Meinung nach besser passen. Seine überragende Vorlage damals im Pokal in Magdeburg auf Hrgota, der Elfmeter im Elfmeterschießen gegen Ingolstadt oder das Tor im Pokal gegen Mainz waren immer mal wieder Highlights von seiner brillianten Technik.


Insofern würde ich auch eine Rückkehr von Mascarell durchaus begrüßen. Je nach Endplatzierung der SGE sowie der Lage des Transfermarktes könnte es für uns aber sogar durchaus noch bessere Optionen auf der Sechs geben. Und aktuell ohne Sportvorstand und Trainer ist ohnehin noch vieles im Unklaren. Da wird man noch etwas abwarten müssen.
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Grundsätzlich fande ich die letzten drei Spiele gar nicht mal so schlecht wie viele andere. Sie waren aber natürlich auch nicht gut. Wir haben geschwächelt, sind aber auch nicht auseinandergefallen und haben chancenlos verloren. Wäre das der Fall gewesen, hätte ich jetzt mit zwei Wochen Vorbereitungszeit auch noch einmal den Trainer gewechselt. Denn das kann in so einer Situation schon noch mal einen Schub bringen. So hat man meiner Meinung nach mit Hütter die besten Chancen für die restlichen drei Spiele.

In Gladbach sind die ersten drei Gegentore durch Standards gefallen. Und in Leverkusen waren die ersten beiden Gegentore ebenfalls ziemlich billig und eigentlich leicht zu verteidigen. Das waren alles vermeidbare Fehler. Die hängen in der Regel mit mangelnder Konzentration zusammen. Da ist es wiederum gut möglich, dass die Aufregung um Hütters Abgang die Mannschaft durchaus belastet und beschäftigt hat, sodass nicht jeder voll fokussiert ist. Oder den Spielern macht es tatsächlich zu schaffen, dass man nach dem Spiel in Dortmund etwas zu verlieren hat.

In den letzten drei Spielen hat auf jeden Fall der absolute Siegeswille gefehlt. Hütter hat jetzt zwei Wochen Zeit, um die Mannschaft dementsprechend heiß zu machen und auf die letzten drei Spiele vorzubereiten. Wenn er diese Aufgabe gut erledigt, haben wir weiterhin sehr gute Chancen auf die Champions League. Ich muss aber auch sagen, dass mich einige Aussagen zuletzt gestört haben. Da wurde meiner Meinung nach schon mal für den Fall vorgebaut, falls wir daran scheitern den vierten Platz zu verteidigen. Mir gefällt das nicht. Und ich glaube auch nicht, dass man damit die richtige Einstellung bei den Jungs wecken kann.
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Ich bin zwar sehr spät dran, weil ich die letzten Tage keine Zeit hatte und viel richtiges wurde hier auch schon gepostet, aber ich will meine Gedanken auch noch einmal teilen. Über das gesamte Spiel hinweg geht der Sieg für Leverkusen sicher in Ordnung. Auch wenn Leverkusen vor allem in der ersten Halbzeit Chancen hatte und die Gegentore in der zweiten Halbzeit allesamt komplett unnötig waren. Eigentlich haben wir da kaum noch was zugelassen. Am Ende war das Spiel von der Chancenqualität ja sogar ziemlich ausgeglichen - wie auch die xGoals zeigen. Es wäre also durchaus auch ein Unentschieden drin gewesen.

Das größte Problem war meiner Meinung nach, dass uns zuletzt der absolute Wille abhanden gekommen ist. Ich hatte das ganze Spiel lang das Gefühl, dass wir auf Unentschieden speilen wollen. Schon in Gladbach und gegen Augsburg hat diese Überzeugung gefehlt, die uns ins Dortmund und gegen Wolfsburg ausgezeichnet und jeweils auch den Sieg gebracht hat. Das waren komplett andere Spiele. Zuletzt wirkten wir angesichts der Situation tatsächlich etwas ängstlich oder nachdenklich. Hinti hatte da ja auch etwas in die Richtung angedeutet.

In der ersten Halbzeit hat es einen starken Trapp benötigt. Wobei eine seiner Paraden auch nur deshalb zustande kam, weil er mal wieder einen Ball nach vorne abgeklatscht hat. Ansonsten hat N'Dicka noch einmal böse gepennt und den Flügelspieler im Rücken vergessen. Nach demselben Muster ist dann das Gegentor gefallen, wo zwei Mann Bailey durchlaufen lassen. Aber auch Trapp kann ich bei dem Gegentor nicht aus der Verantwortung nehmen. Der Ball ist eine ganze Weile in der Luft unterwegs und kommt letztendlich im Fünfer runter. Wenn er aktiv gegen die Flanke geht, hat er den Ball. So dachten wohl alle, dass der Ball ins Aus geht und keiner hatte Bailey auf dem Schirm. Und ohne erneut eine Diskussion über Trapp anzufangen, war auch dieser Alibisprung ziemlich unglücklich. Aus der Position und als Volley ist der Lupfer über den Torwart ins Tor der deutlich schwierigere Abschluss (wenn nicht sogar fast unmöglich) als dieser "Tunnel". Denn schon der war eine akrobatische Meisterleistung.

Beim zweiten Gegentor geht Younes natürlich vollkommen unnötig parallel zur Torlinie ins Dribbling und verliert den Ball. Da muss er entweder vorher abschließen oder abspielen. So laufen wir in Gleichzahl in einen Konter. Den hatten wir eigentlich schon ganz gut abgelaufen, aber dann bleibt Sow plötzlich am Strafraum stehen und lässt Alario frei durchlaufen. Da habe ich echt null Verständnis für, zumal Alario genau in Sows Blickfeld war. Das darf eigentlich nicht sein. Da muss ich voll durchziehen. Überhaupt finde ich, dass Sow zuletzt in der Defensivbewegung wieder zu nachlässig war und der Schlendrian bei ihm erneut Einzug eingehalten hat. Bei Sky wurde ja sogar eine Szene gezeigt, in welcher der Schiedsrichter Zwayer schneller als unser Mittelfeld in der Rückwärtsbewegung gesprintet ist.

Nach den Einwechslungen war dann noch mal mehr Feuer drin und wir haben eigentlich ganz gut gespielt, aber leider zu spät den Anschluss erzielt. Das dritte Gegentor war dann natürlich mal wieder vollkommen unglücklich. Aber wenn man aufs Tor schießt, kann so einer auch mal reinfallen. Bei uns ist ja das Problem, dass aus der zweiten Reihe ohnehin so gut wie nie geschossen wird. Ohne das dritte Gegentor wäre vielleicht doch noch mal etwas gegangen. Denn am Ende hatte Zuber ja auch noch eine Riesenchance. Ohne die komplett unnötigen Gegentore hätte das dann noch den Ausgleich oder sogar den Sieg bedeuten können.

Überhaupt muss man Zuber mal loben. Zuletzt hat er nach seinen Einwechslungen wirklich immer viel Schwung reingebracht und sich auch mit dem einen oder anderen Scorerpunkt belohnt. Das ist ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zur Vorrunde. Wobei man halt immer dazu sagen muss, dass Zuber schlicht und einfach kein linker Wingback und dort eine Fehlbesetzung ist. Ansonsten hat uns vorne einfach die Durchschlagskraft und Abstimmung gefehlt. Ilsanker war hinten auch nicht wirklich besser als Tuta zuletzt, eher sogar schwächer. Durm und Kostić waren über die Außen größtenteils wirkungslos. Hasebe wurde durch das Pressing der Leverkusener über weite Strecken aus dem Spiel genommen. Am ehesten war für mich noch Barkok ein Aktivposten, auch wenn ihm ebenfalls nicht wirklich viel gelungen ist.

In den letzten drei Spielen wird die Einstellung entscheiden. Das muss jetzt die Aufgabe von allen im Verein sein. Die Jungs müssen wirklich darauf brennen und nicht mit Angst oder der Zufriedenheit über eine ohnehin schon gute Saison beziehungsweise der bereits erfolgten Europapokalqualifikation in die Spiele gehen. Sonst werden wir die Champions League nicht erreichen. Mit der richtigen Einstellung mache ich mir dann auch keine Sorgen. Wir haben die Qualität, um alle drei Spiele zu gewinnen. Und dann ist alles andere ohnehin egal.
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Ärgerliche Ergebnisse, zumal Dortmund und Wolfsburg mit den Elfmetern doch durchaus Glück hatten. Zum Elfer für Dortmund äußere ich mich besser nicht ausführlich. Bestätigt für mich aber wieder einmal, dass die (deutschen) Schiedsrichter und nicht der VAR an sich das Problem sind. Denn das war mal wieder ein Paradebeispiel für genau so eine Situation, weshalb der VAR überhaupt eingeführt wurde.

Gerade in der Rückrunde gab es mittlerweile aber trotzdem wirklich verhältnismäßig viele eklatante Fehlentscheidungen. Schon vor einigen Wochen wurde in der zweiten Liga ein Elfmeter trotz klarer Schwalbe durchgewunken. Die deutschen Schiedsrichter präsentieren sich aktuell wirklich mal wieder in einem sehr schlechten Zustand. Kein Wunder, dass fast alle darauf drängen, die Altersgrenze zugunsten eines Manuel Gräfes aufzuheben.

Ich mache mir aber weiterhin keine großen Sorgen. Dortmund und Leverkusen präsentieren sich trotz der Ergebnisse immer noch relativ schwach. Ich bleibe auch wie schon seit Wochen und Monaten dabei, dass eher Wolfsburg noch einbricht und von den Dortmundern kassiert wird. Das leichteste Restprogramm haben ohnehin wir. Der nächste Spieltag ist mit den beiden direkten Duellen jetzt natürlich sehr wichtig. Im besten Fall können wir schon fast alles klar machen, im schlimmsten Fall wird es eben noch einmal richtig eng.
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Basaltkopp schrieb:
Den Aspekt hat Hütter sicher auch bedacht, aber damit machst Du die Mitte doch noch enger. Ob da Younes so brilliert hätte?


Eng ist es so oder so. Wie gesagt, Luka als zweiter Stürmer bringt uns auch nichts, wenn er sich die Bälle an der Mittellinie abholt. In der Position kann Younes eher was mit dem Ball anfangen. Denn Younes ist der Spieler in unserem Kader, der solche Situationen mit einem Dribbling auf engem Raum am ehesten lösen kann.

Ich fande auch, dass er sowohl in Gladbach als auch jetzt gegen Augsburg nach seinen Einwechslungen sehr auffällig war und einige gute Aktionen hatte. Er sucht in einer kompakten Defensive schon immer schön die wenigen Freiräume und bietet sich ständig für ein Anspiel an.

Basaltkopp schrieb:
Ich denke, dass der Plan eher war, über außen zu kommen und Silva und Jovic mit Flanken zu bedienen. Der Plan wäre ja auch in der fünften Minute fast schon perfekt aufgegangen, wenn Jovic mehr Druck hinter den Kopfball bekommen hätte.


Das müsste Silva gewesen sein. Aber bis auf diese sowie die angesprochene Chance vor dem Eckball zum Führungstor ist aus dem Spiel heraus in der ersten Halbzeit nicht viel herumgekommen, weil eben auch Kostić fast nie hinter die Abwehrkette gekommen ist.

Basaltkopp schrieb:
Man kann natürlich sagen, dass man Younes statt Kamada hätte spielen lassen können, aber den fand ich gestern erstens gar nicht schlecht und zweitens hat er das 1:0 aufgelegt.


Das finde ich schon okay. Als alleiniger Zehner gefällt mir Kamada ehrlich gesagt auch besser, weil er wesentlich torgefährlicher ist. Ich hätte aber wie gesagt mit der Doppelzehn gespielt.

Basaltkopp schrieb:
Was ich nicht verstehe. Wochenlang funktioniert die Doppel 10 perfekt und die Journalisten fragen bei jeder Gelegenheit wann Hütter die Doppelspitze bringt. Auch im Forum wurde der Wunsch geäußert. Jetzt haben wir ein Spiel verloren und plötzlich ist alles falsch? Hütter hat eh auf der PK durchklingen lassen, dass er mit der Doppelspitze spielen lassen würde und hat genau die Frage auch in den Raum gestellt.


Also ich habe da schon seit längerer Zeit meine Meinung, die ich eben auch mit der gegnerischen Ausrichtung begründet habe. Wenn der Gegner tief steht, ist bei uns eine zweite Spitze einfach häufig verschenkt, während uns die Doppelzehn spielerisch stärken würde. Macht der Gegner auch selbst das Spiel, haben wir vorne natürlich mehr Räume und eine Doppelspitze bietet sich an.

Für mich war es auch kein Zufall, dass Jović genau ab dem Zeitpunkt in die Startelf gerückt ist, wo wir die ganzen Spiele gegen die Topgegner hatten. Hütter wollte die Doppelspitze ja das erste Mal im Spiel gegen die Bayern von Beginn an bringen, wo sich dann aber Silva kurzfristig verletzt hatte. Bis auf Bremen und Leipzig haben wir seitdem mit Doppelspitze gespielt.

Da waren mit Stuttgart und Dortmund auch grundsätzlich offensive Mannschaften dabei und auch Union und Wolfsburg haben gegen uns sehr offensiv gespielt. Deshalb hat das in den Spielen auch zumeist gut funktioniert. Aber schon Gladbach stand deutlich tiefer als erwartet gegen uns und dann ging nicht viel. Gegen Augsburg musste man jetzt schon vor dem Spiel davon ausgehen und die Doppelzehn wäre meiner Meinung nach eben hier die deutlich bessere Lösung gewesen.

Basaltkopp schrieb:
Gegen Augsburg haben wir uns immer schwer getan und oft nicht gewonnen. Gestern haben wir den Dreier eingefahren. Vor ein paar Wochen noch wäre der Tenor hier gewesen "dreckiger Sieg, so bleibt man auf den CL Plätzen". Mittlerweile scheint es nur noch darum zu gehen alles scheiße zu finden was Hütter macht.


Falls du mich jetzt da miteinbeziehst: Ich habe im Herbst fast alle Spiele deutlich positiver als die Mehrheit im Forum bewertet. Weil ich nach dem bewerte, was ich im Spiel sehe und nicht rein nach dem Ergebnis. Und genauso wie ich damals kein Schönredner war, bin ich jetzt auch kein Schwarzmaler. Genauso wie ich damals nach sieglosen Spielen gelobt habe, kritisiere ich jetzt eben auch mal nach siegreichen Spielen.

Wir sind uns ja auch mehr oder weniger einig, dass das Spiel nicht besonders gut war. Das und weshalb das so gewesen sein könnte, kann man dann ja auch mal sachlich anmerken und analysieren, selbst wenn der Sieg natürlich unheimlich wichtig war. Und meine Meinung zum Thema Doppelspitze oder Doppelzehn habe ich eben auch schon seit mehreren Wochen und zwar begründet auf die Spielverläufe und nicht die Spielausgänge.

Das hat auch nichts damit zu tun, nach der Wechselverkündung alle Entscheidungen von Hütter scheiße zu finden. Ich habe schon immer Dinge gelobt und kritisiert, wenn ich das eben so gesehen habe. Und in dem Fall hat Hütter ja auch selbst nach dem Spiel eingeräumt, dass uns Younes in einigen Situationen sicherlich geholfen hätte.

Basaltkopp schrieb:

Exil-Adler-NRW schrieb:

Aber die Doppelspitze war gegen VW und BVB natürlich nicht schlecht.

Würde aber wohl eher auf die Doppel 10 setzen.

Beides geht. Da gibt es kein richtig und kein falsch. Höchstens nach dem Spiel ein falsch, wenn das Spiel verloren wurde. Sagte Hütter ja auch sinngemäß auf der PK "Was wäre gewesen, wenn wir mit Doppel 10 gespielt und verloren hätten".


Natürlich kann jeder nach der Schlacht General sein, wie Kovač zu sagen pflegte. Aber ich finde schon, dass man Entscheidungen auch vor dem Spiel begründet kritisieren kann. Gegen Gladbach habe ich die Doppelspitze von Beginn an beispielsweise nicht kritisiert, weil nicht zwingend abzusehen war, dass Gladbach fast nur auf Konter lauert. Da habe ich lediglich kritisiert, dass Hütter mit den Einwechslungen von Hasebe und Younes zu spät reagiert hat.

Gegen Augsburg war die gegnerische Taktik und ein solcher Spielverlauf aber absehbar. Deshalb bleibe ich da auch bei meiner Meinung und Kritik. Die ist wie gesagt auch vollkommen ergebnisunabhängig. Jetzt haben wir zwar mit der Doppelspitze gewonnen, aber ich fande die Entscheidung trotzdem kritikwürdig. Natürlich auch deshalb, weil das Spiel nicht gut war und die Entscheidung uns auch genauso gut den Sieg hätte kosten können. Hätten wir allerdings mit der Doppelzehn verloren, hätte ich die Entscheidung hingegen nicht kritisiert. Weil das in meinen Augen aus der Perspektive vor dem Spiel die richtige Entscheidung gewesen wäre. So ehrlich bin ich in meiner Bewertung dann schon.

Jetzt gegen Leverkusen fände ich beide Varianten okay. Leverkusen ist grundsätzlich eine offensive Mannschaft und muss eigentlich auf Sieg spielen, was eher für eine Doppelspitze spricht. Leverkusen spielt unter Wolf als Trainer aber auch deutlich defensiver, was eher für eine Doppelzehn spricht. Grundsätzlich ist ja auch beides okay, aber wenn ein sehr defensiver Gegner absehbar ist, sollte es in meinen Augen schon eher die Doppelzehn sein.

Mike 56 schrieb:

xil-Adler-NRW schrieb:

Mike 56 schrieb:

Wer in Leverkusen für Rode spielen wird werden wir sehen aber mich würde es nicht wundern wenn es Ilse wäre. Das wäre nur Positionsgerecht so wie er gestern eingewechselt worden ist.


Ist nicht nach dem Ilse Wechsel er nach hinten gegangen und Hasebe dafür ins Mittelfeld gerückt?

Ich meine das bei einigen Situationen anders gesehen zu haben. Habe aber nicht die ganze Zeit darauf geachtet        


Ich bin mir ziemlich sicher, dass Hasebe das restliche Spiel über in der Dreierkette geblieben und Ilsanker nach seiner Einwechslung die Position im Mittelfeld übernommen hat. Ich kann mich zumindest an keine Situation erinnern, wo die Positionierung der beiden anders herum gewesen ist.

Das muss für Leverkusen aber auch nichts heißen. Hasebe hat ja zuletzt auch monatelang statt Ilsanker auf der Sechs gespielt und sollte da auch jetzt wieder den Vorzug erhalten. Hütter wollte wahrscheinlich jetzt gegen Augsburg in der Schlussphase die Dreierkette nicht mit einem dritten Mittelmann im selben Spiel noch einmal umstellen.

Warum Hasebe zuletzt grundsätzlich nicht von Beginn an spielt, kann ich aber am wenigsten verstehen. Unsere besten Spiele haben wir eigentlich immer mit Hasebe gemacht. Meiner Meinung nach ist Hasebe immer noch unser wichtigster Mann und sollte eigentlich immer spielen. Egal ob als Libero oder Sechser. Mit ihm haben wir offensiv einen viel besseren Spielaufbau und defensiv eine viel bessere Struktur.
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Das Thema scheint sich jedenfalls deutlich schneller zu erledigen als ich angenommen habe. Ich war ja aber ohnehin der Meinung, dass die Liga selbst bei einer Gründung und Durchführung nur für kurze Zeit funktioniert hätte. Diese Liga wäre nach wenigen Jahren durch das eigene Konzept zum Scheitern verurteilt gewesen. Wäre langfristig aber vielleicht sogar besser gewesen, weil dadurch der Einfluss und die Verhandlungsposition aller anderen Vereine gestiegen wäre.

Die Möglichkeit einer öffentlichen Inszenierung habe ich auch von Beginn an in Betracht gezogen. Da wird man jetzt die nächsten Tage abwarten müssen, ob die Vereine für den Ausbruchsversuch vielleicht sogar noch bestraft werden oder ob die Verbände mit Kompromissen wieder auf sie zugehen, womit die Spitzenvereine ihre Machtposition weiter behalten und ausbauen würden.
Die Reform der Champions League wurde ja leider schon durchgewunken.

Dass aber tatsächlich in einigen Vereine schon langjährige Offizielle persönliche Konsequenzen gezogen haben, würde eher dagegen sprechen. Das machen die sicher nicht freiwillig und die haben teilweise auch schon einige heftige Proteste und Skandale weitestgehend unbeschädigt überstanden. Gerade bei Andrea Agnelli fände ich es wirklich sehr überraschend. Wobei dann bei Juve wahrscheinlich einfach das nächste Mitglied der Agnelli Familie den Posten bekommt.

Mich überrascht allerdings schon, dass die Vereine jetzt so schnell eingeknickt sind. Ich hätte wirklich gedacht, dass sie das mit allen Mitteln durchziehen wollen. Denn mit der Reaktion von allen Seiten - sei es Politik, Verbände, Vereine, Spieler, Trainer, Offizielle und vor allem Fans - musste man eigentlich rechnen. Wenn die wirklich geglaubt haben, dass sie mit diesen Plänen als die Helden und Retter des Fußballs empfangen werden, dann müssen das tatsächlich allesamt absolute Vollidioten sein. Aber gut, es haben sich auch schon viele reiche Leute massive Fehleinschätzungen geleistet. Und gerade die amerikanischen Besitzer der englischen Vereine haben ohnehin keine Ahnung von Fußball und dem eigenen Klub.

Da waren die Bayern dann natürlich mal wieder clever und haben sich gleich rausgehalten. Die kennen halt ihr Klientel und haben sich dieses PR-Desaster erspart. Ich bin mal gespannt, ob die Bewegungen, die gerade in England jetzt angestoßen wurden, möglicherweise sogar dazu führen, dass die ausländischen Besitzer aus den Vereinen getrieben werden. Auch so Themen wie Stehplätze und günstigere Ticketpreise könnten in England durch die letzten Tage durchaus wieder auf die Agenda kommen. Seitdem durch Offenlegung der Akten bekannt ist, dass für Hillsborough damals das Fehlverhalten der Einsatzkräfte verantwortlich war, ist das in England ja immer mal wieder ein Thema. Und die Fanszenen haben ja jetzt bewiesen, dass sie doch noch vorhanden und widerstandsfähig sind und das Feld noch nicht komplett geräumt haben.
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Meiner Meinung nach war der Schiedsrichter eigentlich nicht schlecht unterwegs, hat dann aber bei den beiden wichtigsten Situationen jeweils die verkehrte Entscheidung getroffen. Das Einsteigen von Hinti war für mich in der Geschwindigkeit und mit offener Sohle auf der Höhe schon eine klare rote Karte. Der Ball war eben auch schon gespielt. Da ist er einfach viel zu hohes Risiko gegangen und viel zu spät in die Situation gekommen.

Dafür war für mich der Elfmeter ebenfalls eine Fehlentscheidung. Laut der aktuellen Auslegung beginnt der strafbare Bereich am Oberarm ja wohl erst abwärts der Achsel. Leider gibt es da nur eine offizielle Grafik und keine offizielle Sprachregelung im Regeltext. Aber eben ungefähr da, wo sich der Patch auf den meisten Trikotärmeln befindet. Und das war nach meiner Erinnerung an die Szene eben einfach nicht gegeben. Umso ärgerlicher, dass der Schiedsrichter das dann trotz Videostudiums so entschieden hat. Ich konnte allerdings jetzt im Nachgang die Bilder nicht noch einmal sehen. Vielleicht habe auch ich mich da getäuscht.
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Sicher keine glänzende Leistung und über weite Strecken des Spiels auch nicht wirklich souverän, aber die Hauptsache ist der Sieg. Jetzt sollte auch der große Druck wieder etwas raus sein und wir können vielleicht die nächsten Spiele wieder etwas befreiter aufspielen. Gerade Tuta als unerfahrenster Spieler hatte jetzt so seine ersten Probleme. Leverkusen hat ja bereits verloren und auch Dortmund und Wolfsburg haben am Mittwoch keine leichten Aufgaben.

Hütter muss ich dennoch deutlich in die Kritik nehmen. Ich habe jetzt (genau wie auch viele andere) immer wieder geschrieben, dass wir gegen defensive Gegner einfach im Mittelfeld die zusätzliche spielerische Qualität der Doppelzehn brauchen. Das war schon zuletzt gegen Gladbach wieder mal offensichtlich, die defensiv kompakt standen und auf Konter gelauert haben. Schon da konnten wir spielerisch kaum Akzente setzen.

Jetzt gegen Augsburg war der Effekt noch einmal stärker. Wir haben aus dem Spiel heraus fast keine Chancen kreiert. Da bringen uns auch unsere beiden Stürmer nichts, wenn Jović bis an die Mittellinie zurücklaufen muss, um überhaupt mal einen Ball zu bekommen. Sow, Rode und auch Hinteregger sind einfach spielerisch nicht gut genug, um einen dauerhaft konstruktiven Aufbau zu gewährleisten. Und auch über außen ist Kostić in der ersten Halbzeit nur einmal in den Rücken der Abwehr gekommen, was zur Kopfballchance von Silva geführt hat. Ansonsten haben wir wie gegen Gladbach nur viele ungefährliche Flanken aus dem Halbfeld geschlagen.

Deshalb war es auch wenig verwunderlich und fast schon bezeichnend, dass unser Führungstor im Nachgang eines Eckballs gefallen ist. Schöne Willensleistung von Hinti, durch den wir jetzt auch wieder bei Ecken Gefahr ausstrahlen. In der zweiten Halbzeit wurde es dann besser, nachdem Hasebe (der auch defensiv wieder herausragend gestanden hat) wieder für unseren Spielaufbau verantwortlich war. Das zweite Tor war dann natürlich mit einem Gegenstoß nach Ballverlust der aufgerückten Augsburger vor allem dem Spielverlauf und der individuellen Klasse von Kostić und Silva geschuldet. Ansonsten kam aber auch in der zweiten Halbzeit bis auf einige semigefährliche Abschlüsse von Silva und Jović sowie einem Kopfball von Chandler nicht viel rum.

Das muss man schon trotz des Sieges klar festhalten. Ich verstehe ehrlich gesagt auch absolut nicht, dass Hasebe und Younes zu Spielbeginn wieder nur auf der Bank saßen. Denn mit einem solchen Spiel musste man eigentlich rechnen. Warum lassen wir dann unsere beiden spielerisch besten Fußballer nur auf der Bank? So haben wir keinen guten Spielaufbau und verzichten auch im Mittelfeld auf einen Spieler, der auf engem Raum mal eine 1v1 Situation lösen kann.

Das hätte uns heute durchaus den Sieg kosten können, wenn die Augsburger in der ersten Halbzeit mit ihren durchaus zahlreichen Kontern und Chancen besser umgegangen wären oder später noch den Elfmeter verwandelt hätten. Vor allem, wenn Hinti noch mit der durchaus möglichen roten Karte vom Platz geflogen wäre. Dadurch, dass wir keine spielerischen Lösungen gefunden haben, standen wir gerade mit den äußeren Innenverteidigern auch wieder sehr hoch, um Überzahl zu schaffen. Teilweise waren lediglich noch Hinti und Rode auf Höhe der Mittellinie. Auch dadurch war Augsburg dann im Konterspiel nach unseren Ballverlusten brandgefährlich.
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fromgg schrieb:

Was passiert eigentlich , wenn kein deutscher Verein sich meldet ? Der deutsche Markt ist ja nicht ganz unwichtig.

Eine Milliarde Chinesen werden es schon richten
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FrankenAdler schrieb:

fromgg schrieb:

Was passiert eigentlich , wenn kein deutscher Verein sich meldet ? Der deutsche Markt ist ja nicht ganz unwichtig.

Eine Milliarde Chinesen werden es schon richten        


Ich weiß jetzt nicht, ob der Beitrag ernst oder ironisch gemeint war, aber dass man den Fußball künftig hauptsächlich mit Einnahmen aus China oder den USA finanziert, halte ich nach wie vor für einen Irrglauben. Das wird auch schon seit mindestens zehn Jahren erzählt.

In den USA zahlen die Sender für CL und EL Rechte auf englisch und spanisch ab der kommenden Saison rund 150 Millionen Dollar pro Saison. Nachdem der vorherige Sender seinen Vertrag ein Jahr früher als vereinbart aufgelöst hat, weil sich die 100 Millionen pro Jahr wohl nicht rentiert haben. Allein in Deutschland ist man beim neuesten Vertrag für die TV-Rechte der CL mit DAZN und Amazon ab der kommenden Saison wohl schon bei 300 Millionen Euro pro Jahr angekommen.

Selbst ohne die anderen großen europäischen Märkte und ohne Einnahmen aus den Übertragungsrechten für die EL (und künftig auch ECL) erlöst die UEFA da also schon die doppelte Summe. Und das wird sich meiner Meinung nach auch nicht groß ändern. In den USA werden die Big Four Sportarten immer vor Fußball stehen. Weil das eben amerikanische Sportarten sind, wo die Amerikaner die besten Leute stellen.

Da stehen die Amis drauf. Wenn sie irgendwo nicht erfolgreich sind, dann interessiert sie das nicht. Es müsste also wohl erst mal einige Weltklassespieler aus den USA geben, bis sich das ändern würde. Oder der Einfluss der Latinos, die zwischen einem Viertel und einem Drittel aller Fußballfans in den USA stellen, wird noch größer.

Mal zum Vergleich: Die NHL bekommt ab nächster Saison mindestens 400 Millionen Dollar, bei einem wahrscheinlichen weiteren Deal wohl sogar 600 Millionen Dollar pro Jahr aus TV-Verträgen in den USA. Die MLB wird ab 2022 bei bis zu 2 Milliarden Dollar pro Jahr liegen. Die NBA liegt aktuell bei rund 3 Milliarden Dollar pro Jahr. Die NFL wird ab 2022 wohl 10 Milliarden Dollar (!) jährlich aus den nationalen TV-Verträgen erhalten.

Und da sind für die US-Sportarten die internationalen TV-Verträge noch nicht mal einberechnet. Die NBA kassiert beispielsweise auch 300 Millionen Dollar aus TV-Verträgen und 500 Millionen Dollar insgesamt pro Jahr in China. Die NBA war dort aber schon vor 40 Jahren und damit deutlich früher als die Fußballligen aktiv und China hatte mit Yao Ming selbst einen Weltklassespieler. Die Premier League als größte Fußballliga bekommt aktuell wohl deutlich unter 200 Millionen Euro pro Jahr aus China, nachdem ein teurerer Vertrag wegen der Coronapandemie eigenhändig von den Chinesen aufgekündigt wurde.

Dazu darf man bei China auch die politische Ebene nie vergessen. Nachdem sich nur wenige Offizielle der NBA mit den Protesten in Hong Kong solidarisch gezeigt haben, wurden umgehend von den chinesischen Partnern mal eben die Überträgungen rund zwei Jahre lang nahezu komplett ausgesetzt. Aber im Schweigen haben die europäischen Spitzenvereine ja Erfahrung. PSG und City sind ja auch schon in katarischer beziehungsweise emiratischer Hand.

Aus diesen Gründen glaube ich aber, dass der Fußball in den USA und in China noch lange nicht und möglicherweise überhaupt nie in solche Sphären kommen wird. Für den Fußball wird der europäische Markt auf absehbare Zeit das Maß aller Dinge bleiben. Denn da haben alle Topligen vor Corona in den heimischen Märkten mindestens mal eine Milliarde Euro pro Saison erlöst. Und dann kommt es eben auch für die Super League darauf an, wie sie von den europäischen Fans angenommen wird. Zumal auch die Ticketeinnahmen weiterhin nicht zu vernachlässigen sind.
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Am Schluss wird es so kommen, dass die nationalen Ligen einknicken und die Superleague on top installiert wird. Die Premiere League ist tot wenn die Klubs gehen, La Liga und die Serie A auch. Die werde das durchbekommen und weiterhin in ihrer lokalen Liga mitspielen. Wenn das so kommt machen die Bayern und der BVB auch mit.
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sgevolker schrieb:
Am Schluss wird es so kommen, dass die nationalen Ligen einknicken und die Superleague on top installiert wird. Die Premiere League ist tot wenn die Klubs gehen, La Liga und die Serie A auch. Die werde das durchbekommen und weiterhin in ihrer lokalen Liga mitspielen. Wenn das so kommt machen die Bayern und der BVB auch mit.


Halte ich auch für möglich. Aber am Ende sind dann die nationalen Ligen als offizieller Unterbau auch tot. Denn dann spielen die Super League Vereine da nur noch mit ihren B-Teams und werden mit noch mehr Punkten Vorsprung Meister als bisher ohnehin schon. Da brechen die Einnahmen aus Übertragungsrechten und Sponsoren genauso ein.

Die meisten Vereine wissen aber immer noch zehntausende von Fans hinter sich, die dann wieder das Rückgrat bilden können. Dann kommen in England halt wie dieses Jahr Vereine wie Leeds wieder hoch. Vereine wie Newcastle United, Nottingham Forest oder Aston Villa haben auch eine große Tradition und sind vom Fanaufkommen und Interesse her zumindest auf nationaler Ebene nicht so weit hinter den Spitzenmannschaften.

Wenn die Super League Vereine aus den Wettbewerben draußen sind, wird der Markt kurzfristig wahrscheinlich heftig einbrechen. Aber du hast dann eben die Chance, wieder einen echten Wettbewerb im Fußball zu etablieren. Und der wird irgendwann auch wieder ziehen. Meiner Meinung nach sogar besser als die Super League, weil man die größere Basis hat, es um mehr geht und vor allem nicht so repetitiv ist, weil du jahrelang immer nur im selben kleinen Kreis spielst.

Dann rücken halt andere Vereine an die Spitze. Und es ist dann eben auch eine Chance für die kleineren Landesverbände. Ajax hat es die letzten Jahre doch vorgemacht und gilt jetzt wieder als internationaler Spitzenverein. Porto steht seit einigen Jahren auch immer wieder in der KO-Runde der Champions League. Atalanta hat sich in Italien auch so schon in der Spitzengruppe etabliert und spielt dort sogar mit den besten Fußball. Selbiges gilt für Leicester in England.

Dass die Super League Vereine überhaupt seit Jahren dauerhaft so extrem an der Spitze stehen, hat ja maßgeblich mit dem bisherigen System zu tun. Aber selbst da hast du jetzt noch Tottenham, Arsenal, Inter oder Milan dabei. Die beiden Mailänder Klubs waren vor dieser Saison mehr oder weniger zehn Jahre lang nur im gehobenen Mittelfeld. Atlético war vor Simeone teilweise in der Versenkung verschwunden. Arsenal und Tottenham reißen seit Jahren nicht viel. Selbst knapp die Hälfte der Super League ist in meinen Augen nicht besser als das, was in den nationalen Ligen verbleiben würde. Und diese Vereine werden in der Super League genauso Kanonenfutter sein, wie sie es in den letzten Jahren im aktuellen System in der CL waren. Ob das dann tatsächlich interessanter ist, würde ich zumindest stark bezweifeln.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Genau so war es. Dich betraf eigentlich nur mein Eingangssatz. Ab da warst du aus dem Spiel. Sorry, das war ein Fehler, das so zusammenzustellen. Tut mir leid.


Alles gut. Wie gesagt hat mich dann die fehlende Trennung verwundert, weshalb ich das gänzlich auf mich bezogen habe. Ich war ja sowieso überrascht, weil ich solch eine scharfe Antwort auf einen sachlichen Post von dir eigentlich nicht gewohnt bin. Mit dir kann man ja eigentlich trotz gegensätzlicher Meinungen immer sehr angenehm diskutieren

Wedge schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Ich würde dann zumindest nicht mehr daran glauben, dass eine psychisch wohl angeschlagene Mannschaft...noch den Turnaround schafft..


Also natürlich hat ein Trainer einen Effekt auf eine Mannschaft, der jenseits von Kondition und Taktik liegt.
Auch auf eine Profi-Mannschaft.

Aber wenn wir wirklich davon ausgehen, dass ein Wechsel des Trainers einen psychischen Ditsch bei einer kompletten Mannschaft gestandener Profis auslöst, dann bräuchten die doch eher einen Sozialarbeiter oder Psychologen, als einen Trainer.

Da wird schon der eine oder andere dabei sein, der sich bei Hütter wohl fühlt, aber dass die jetzt komplett einknicken, nur weil der Chef wechselt, wäre für mich eher ein Zeichen, dass die Jungs den Beruf verfehlt hätten.

Aprospos wohl fühlen:

Hütter > Gladbach
Hinti > Gladbach        


Wäre halt gut, wenn man auch den Kontext der Aussage zitieren würde. Ich sprach nämlich von dem theoretischen Fall, dass wir jetzt noch gegen Augsburg und Leverkusen schlecht spielen, verlieren und dann nur noch auf Platz 5 oder 6 stehen sollten. Dann würde ich einer in diesem Fall sicherlich verunsicherten Mannschaft unter Hütter nicht mehr die Wende zutrauen.

Denn solch eine Situation würde bei jeder Mannschaft Spuren hinterlassen. Wir haben diese Saison vier Ligaspiele verloren und seit dem Restart vor einem Jahr insgesamt keine zehn Niederlagen kassiert. Aber wenn man jetzt nach dem verkündeten Trainerwechsel dreimal in Folge und innerhalb von nur einer Woche sieben Punkte Vorsprung verspielen würde, lägen die Nerven sicherlich nicht nur bei den Fans blank. Und dann könnte ein Trainerwechsel meiner Meinung nach schon noch mal für einen kurzfristigen mentalen Schub sorgen.