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DonGuillermo

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vonNachtmahr1982 schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Mit Red Bull im Rücken wäre Salzburg in Deutschland wohl eine Mittelfeldmannschaft mit Blick Richtung Europapokalplätze. Auch Rapid und Austria könnten mit den TV-Einnahmen auf deutschem Niveau sicherlich in der Bundesliga mithalten. Sturm und der LASK wären schon Abstiegskandidaten und der Rest hätte ehrlich gesagt wohl gar keine Chance in der Bundesliga. Das wären allesamt krassere Außenseiter als Paderborn in deren beiden Erstligajahren.

Ich weiß nicht was du gelesen hast aber ich habe nichts anderes geschrieben...        


Also ich sehe da schon einige Unterschiede. Du würdest den LASK beispielsweise im "oberen Mittelfeld" (das ist nach meinem Verständnis Platz 7-9) einschätzen, ich würde den LASK eher als Abstiegskandidat sehen. Rapid schätze ich ebenfalls etwas schlechter ein als du, dafür die Austria etwas besser, während Wolfsberg für mich in der Bundesliga über eine gesamte Saison gesehen und erst recht auf Dauer kaum eine Chance hätte. Für die ist es schon ein großer Erfolg, dass sie das dritte Jahr in Folge in der Meisterrunde von Österreich dabei sind.

Und auch die Aussage, dass St. Pölten, Altach oder Ried wohl nicht mal sichere Aufstiegskandidaten in der zweiten Liga wären, halte ich für eine ziemlich große Untertreibung.
Ich habe ja mit meinem Post darlegen wollen, dass gerade diese Vereine vom Umsatz und Etat her noch deutlich unter der zweiten Liga stehen und was die Gründe dafür sind.

Ist natürlich teilweise schwierig zu vergleichen, weil sich der TV-Vertrag in Österreich vom Gesamtvolumen her nur auf dem Niveau der deutschen dritten Liga befindet. Deshalb würde meiner Meinung nach auch bei Rapid und Austria der Standortvorteil Wien noch mehr zum tragen kommen, wenn man TV-Einnahmen auf deutschem Niveau hätte und wieder ein bisschen besser arbeiten würde. Beim vielen anderen würde allerdings selbst das eher weniger helfen, weil die halt teilweise wirklich in absoluten Dörfern und dementsprechenden Stadien spielen.

LiquidRush schrieb:

Anthrax schrieb:

Ich empfinde es als viele Worte mit wenig Aussage.



Ist es des öfteren auch, gerade in nachbetrachtungsthreads, aber dieser hier war mal lesenswert.        


Will die Diskussion eigentlich nicht fortführen, aber weil meine Posts jetzt mal wieder ein Thema waren und gerade das zuletzt hin und wieder erwähnt wird (allerdings eh immer nur von denselben Leuten): Den Vorwurf kann ich absolut nicht nachvollziehen und da wehre ich mich dagegen.

Es ist okay, wenn die Texte einem zu lange sind. Ich gehe halt gerade bei einem Spiel auf alles ein, was mir aufgefallen ist. Und in 90 Minuten kann ziemlich viel passieren. Ist mir persönlich lieber und aussagekräftiger als kurze Freudensbekundungen - die natürlich auch ihren legitimen Platz haben. Ich lese beispielsweise selbst gerne mal auf Spielverlagerung und die schreiben zu einem einzigen Spiel locker doppelt, wenn nicht drei- bis viermal so viel Text, der sich allerdings nur auf taktische Details beschränkt. Das muss ja dann für einige hier, denen vier oder fünf Absätze schon zu viel sind, wie das Weihwasser für den Teufel sein.

Dazu gebe ich wie jetzt hier im Thread gerne Hintergrundinformationen, Statistiken oder Beispiele, um meinen Standpunkt zu erklären und warum ich zu dieser Meinung komme. Ich habe auch mal gelernt, dass man ein Argument grundsätzlich so aufbaut. Denn Aussagen oder Behauptungen kann man viele aufstellen. Ob die dann auch korrekt sind, ist aber eine andere Frage. Und wenn ich mir meine Posts der letzten Monate so anschaue, kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass sich (nicht nur insgesamt, sondern auch prozentual) sehr viele meiner Aussagen und Prognosen bestätigt haben. Ich kann also gar nicht so wenig ausgesagt oder so schlecht analysiert haben.

Und um den Bogen jetzt noch mal auf das eigentliche Thema zu spannen: Nach dem ersten Saisondrittel habe ich Dejan wettbewerbsübergreifend rund 20 Tore zugetraut, obwohl er zeitweise kein Stammspieler war. Aktuell steht er bei noch neun verbleibenden Spielen bei 13 Treffern. Ich würde ihm wünschen, dass da noch einige dazu kommen. Denn in meinen Augen hat er diese Saison gezeigt, dass er es auch bei uns schaffen kann.
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Naja, haben aber halt auch 7 Punkte Vorsprung, sind vom TV in ganz anderen Sphären als Köln und Bielefeld und müssten dafür schon fast jedes Spiel verlieren. Nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich.
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Exil-Adler-NRW schrieb:
Naja, haben aber halt auch 7 Punkte Vorsprung, sind vom TV in ganz anderen Sphären als Köln und Bielefeld und müssten dafür schon fast jedes Spiel verlieren. Nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich.


Dazu kommt, dass Mainz in den letzten vier Spielen noch gegen Bayern, SGE, Dortmund und Wolfsburg ran muss. Die müssen eigentlich aus den nächsten drei Spielen gegen Köln, Hertha und Bremen mindestens sechs Punkte holen. Auch deshalb glaube ich, dass ab Bremen keiner mehr nach ganz unten rutscht. Auch wenn Bremen und Hoffenheim sicher noch nicht durch sind.
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nisol13 schrieb:
Aus dieser Truppe werde ich dieses Jahr auch nicht schlau, kann Jovelijc Leistung hier auch nicht einschätzen über die gesamte Spielzeit.

Übrigens Rapid, hat mir Demir einen jungen Kerl, der mir auch sehr gut bei uns gefallen würde


Seit dem Trainerwechsel spielt der WAC eben brutal offensiv. Die Spiele davor waren ein 4:0, ein 3:5 und ein 5:3. Jetzt sind sie eben gegen ein in diesem Jahr starkes Rapid unter die Räder gekommen. Denke trotzdem, dass es Dejan für den Rest der Meisterrunde noch entgegen kommt.

Und Demir würde ich auch liebend gerne nehmen. Aber der Zug ist denke ich schon lange abgefahren. Der wird schon bei vielen großen Vereinen auf dem Zettel stehen. Falls er wechselt, dann wahrscheinlich direkt dahin oder als Zwischenschritt am ehesten noch Salzburg. Das wäre zumindest ein typisches Transferziel für die, wobei sie zuletzt kaum noch Talente von anderen österreichischen Mannschaften abgeworben haben.

vonNachtmahr1982 schrieb:
Das Problem in der österreichischen Liga ist wohl eher das "Qualitätsgefälle". Vereine wie Rapid Wien, Rattenball Salzburg oder LASK Linz würden wohl auch gut im oberen Mittelfeld von der deutschen Bundesliga mitspielen können. Vereine wie Wolfsberg, Austria Wien oder Sturm Graz wären eher was für das untere Mittelfeld bzw. letzte drittel. Bei SCR Altach, St. Pölten oder SV Ried weiß ich noch nicht mal ob die in der 2. Liga ein ernsthafter Aufstiegskandidat wären.


Ehrlich gesagt halte ich das noch für deutlich zu optimistisch geschätzt. In Österreich ist einfach zu wenig Geld im Umlauf. Das liegt auch an der Historie (lange Zeit war die erste Liga eine reine Wiener Stadtliga, sodass auch die folgenden Jahrzehnte die Wiener Vereine dominiert haben) und der Struktur (nur wenige Großstädte, von denen Innsbruck - wobei Wattens als Vorort dabei ist - und Klagenfurt aktuell nicht mal einen Erstligisten haben).

Das ist ja auch einer der Gründe, warum viele österreichische Vereine seit Jahrzehnten Sponsoren im offiziellen Vereinsnamen tragen, die Trikots komplett mit Werbung zugekleistert sind und trotzdem nahezu alle Spitzenvereine irgendwann mal insolvent gegangen sind und teilweise zwangsabsteigen beziehungsweise sich sogar als offizieller Nachfolger abspalten oder als inoffizieller Nachfolger neugründen mussten.

Nachdem die meisten anderen Wiener Vereine über kurz oder lang abgestiegen sind, gab es eben oft nur Rapid und die Austria und dahinter noch die Grazer Vereine mit Sturm und dem GAK sowie der jeweilige Innsbrucker/Tiroler Vertreter, Salzburg und mit Abstrichen noch Linz und die Admira. Salzburg ist dann durch Red Bull zum großen Dominator geworden. Und Rapid sowie die Austria waren die letzten Jahre halt relativ schwach, während sich der LASK wieder in der Spitzengruppe etabliert hat.

Aber Vereine wie Mattersburg, Hartberg, Grödig, Ried oder Altach spielen in Dörfern die größtenteils nur um die 10.000 Einwohner haben. Da haben selbst Sinsheim und Unterhaching als kleinste Bundesligastandorte der Geschichte mit 25.000 bis 35.000 deutlich mehr und liegen zudem unweit von Großstädten.

In der Saison 2018/19 (also vor Corona) lag der Umsatz von allen österreichischen Vereinen außer Salzburg, Rapid und der Austria jeweils unter 20 Millionen Euro, teilweise sogar im einstelligen Millionenbereich. Dementsprechend hatten bis auf Salzburg, Rapid, Austria und Sturm auch sämtliche Vereine einen Etat von jeweils unter 10 Millionen Euro (siehe https://www.90minuten.at/de/red/magazin/bundesliga-finanzreport/2019/bilanz-2018-19--mega-jahresgewinn-fuer-red-bull-salzburg/). Und das waren teilweise sogar Rekordzahlen.

Das sind Zahlen, die in Deutschland teilweise sogar von Drittligisten übertroffen werden. Und auch in der zweiten Liga liegt der Umsatz der meisten Vereine (große Absteiger schon exklusive) zwischen 20 und 50 Millionen und der Etat zwischen 10 und 20 Millionen Euro.

Mit Red Bull im Rücken wäre Salzburg in Deutschland wohl eine Mittelfeldmannschaft mit Blick Richtung Europapokalplätze. Auch Rapid und Austria könnten mit den TV-Einnahmen auf deutschem Niveau sicherlich in der Bundesliga mithalten. Sturm und der LASK wären schon Abstiegskandidaten und der Rest hätte ehrlich gesagt wohl gar keine Chance in der Bundesliga. Das wären allesamt krassere Außenseiter als Paderborn in deren beiden Erstligajahren.
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DBecki schrieb:

Und, wars schön in Kassel?
       


Ah, endlich einer, der neben mir mal den VT/Querdenker-Vergleich zieht. Ich dachte schon, ich wäre damit alleine. Es nervt mich mittlerweile tierisch, ständig diese Verschwörungstheorien und Unterstellungen zu lesen ohne jeglichen Beleg. Ich warte echt nur noch darauf, dass Bill Gates da mit drin steckt bei dieser weltumspannenden Verschwörung der Verbände gegen unsere Eintracht.
Danke auch an cyberboy, dem das genauso aufstößt. Man kann gerne darüber diskutieren, ob die Schiris Fehler machen oder einfach scheisse pfeifen, aber dieses "Da muss bestimmt ne Anweisung von oben sein"...  Ne Michii, das hat nix mit Naivität zu tun. Wer sowas behauptet, sollte Belege bringen. Sonst können wir hier ja auch mal munter behaupten, was Du so alles im Privaten machst.

Von mir aus kann man den Schiris unterstellen scheisse zu pfeifen oder den VAR für Müll halten, aber diese absurden unbelegten Theorien gehen mir aufn Sack. Und zwar so richtig.

Heute fand ich das keine allzu gute Leistung von Gräfe (vor allem in der Bewertung von einer Hand voll Zweikämpfe, siehe Younes), aber ich finde nicht, dass er in den beiden wichtigen Situationen 100%-Fehler begangen hat. Das ist einfach etwas anderes als bei Hasebe oder Ache zuletzt. Das waren glasklare Fouls. Hier haben wir ein Handspiel, wo man lange diskutieren kann, ob die Handspielregel aktiv wird (Körperflächenvergrößerung muss schon deutlich gegeben sein bei einem abprallenden Ball) und dann noch ein Kontakt, der auch nicht immer im Strafraum gepfiffen wird, manchmal aber schon.

Ich sags noch mal: Wenn der Schiri kleinlich unterwegs gewesen wäre und dann nicht mindestens den Elfer bei Durm gibt, dann hätte ich mich sehr aufregen müssen. Wenn der Schiri aber wie Gräfe sowieso nur pfeift, wenn das Bein durch ist (das ist nunmal bei Gräfe so und wir haben davon schon sehr häufig mit unserer Art profitiert), dann kann ich die Entscheidungen heute so in den zwei Situationen akzeptieren.

Wir wurden heute jedenfalls nicht beschissen und auch nicht krass verpfiffen. Das gegen Union (Hasebe) war ne Frechheit vom Gespann (egal ob VAR oder Schiri) und das bei Ache war ne Frechheit vom VAR. Das war einfach klares Versagen. Und da kann ich auch als "Schiri-Versteher" nicht viel schönreden, da gab es auch keine Ausrede.
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Du schießt bei dem Thema als absoluter Schiedsrichterverteidiger aber auch gerne mal über das Ziel hinaus. Nach dem Spiel in Mainz hast du auch mir nach einem doch relativ sachlichen Beitrag vorgeworfen, dass man sich bei solchen Posts nicht darüber beschweren dürfe, dass es in anderen Bereichen der Gesellschaft zu Verschwörungstheorien komme. Und danach hast du dich noch schön selbst als "viel zu neutral und gerechtigkeitsliebend" überhöht. Das fand ich jedenfalls auch ziemlich unverschämt und danach bist du nicht mal mehr auf meine Antwort eingegangen.

Dabei zähle ich hier lustigerweise sogar auch eher zu denen, die doch relativ viele strittige Schiedsrichterentscheidungen noch verteidigen oder andere auf die Regeln hinweisen, wenn sie hier faktisch falsche Ansichten mitteilen. Siehe beispielsweise auch jetzt gegen Dortmund mit dem vermeintlichen Handspiel.

Ich bleibe aber übrigens bei dem schon damals diskutierten Punkt, dass wir meiner Meinung nach überproportional viel gegen uns gepfiffen bekommen und auch schneller als der Gegner Karten sehen. Das war abseits der Elfmeterentscheidungen teilweise auch in Dortmund wieder so. Unsere Karten gingen allesamt in Ordnung, aber mindestens Hummels muss auf der Gegenseite auch verwarnt werden. Und allein in der Hinrunde hätten eben in drei unserer Spiele (Hertha, Gladbach, Mainz) die Gegner einen Platzverweis sehen können/müssen, während unser einziger Platzverweis von Abraham nicht korrekt war.

Bei den Gelben Karten sind wir übrigens mittlerweile mit 64 Stück einsamer Spitzenreiter. Schalke kommt noch auf 59 Verwarnungen, alle anderen Mannschaften haben mindestens zehn (!) Karten weniger gesehen. Wir spielen zwar sehr körperlich, sodass da die eine oder andere Karte mehr rumkommt, aber eben nicht wirklich unfair, sodass sich das wirklich erklären ließe. Das zeigt sich ja auch dadurch, dass wir außer dem fälschlichen Platzverweis gegen Abraham keine gelb-roten oder roten Karten gesehen haben.

In der Foulstatistik sind wir mit 363 Fouls zwar auch Zweiter und damit weit vorne dabei, aber uns wird ja meiner Meinung nach eben auch mehr abgepfiffen. Hertha hat mit 354 Fouls nur ein paar weniger und kommt nur auf 46 gelbe, eine gelb-rote und eine rote Karte. Und Mainz kommt als Spitzenreiter mit 375 Fouls sogar nur auf 50 gelbe und eine gelb-rote Karte.

Ist jetzt so natürlich nicht komplett aussagekräftig, weil die Karten theoretisch auch alle berechtigt gewesen sein könnten beziehungsweise jedes Spiel auch vom Spielverlauf und der Linie des Schiedsrichters abhängig ist. Aber ich finde diesen Unterschied schon ziemlich eklatant und halte das bei diesem fortgeschrittenen Saisonverlauf auch für durchaus auffällig.
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propain schrieb:
Das ist hier fast wie auf einer Querdenkerdemo. Es ist egal wie sich jemand äußert, es wird so lange verdreht das man es wieder anzweifeln kann. Sieht man auch daran das alles was Offizielle des Vereins aussagen angezweifelt wird, die Aussagen ihres Kampfblattes BILD geglaubt wird, selbst wenn dieses bald jede Woche einen anderen Interessenten veröffentlicht.


Warst du nicht noch vor einigen Wochen fest davon überzeugt, dass auch die Gerüchte um Bobic vollkommener Quatsch seien und es keinen Grund dafür gebe, an einen Abgang zu glauben? Was dir übrigens im Gegensatz zu deinen Befürchtungen niemand um die Ohren gehauen hat, weil hier die meisten Leute dann doch an ordentlichen Diskussionen und nicht an persönliche Angriffen interessiert sind.

Aber musst dann jetzt ausgerechnet du beim nächsten Fall eine noch größere Keule rausholen und Vergleiche mit Querdenkerdemos anstellen? Weil Leute eine andere Meinung vertreten als du und die Aussagen von Hütter anders interpretieren? Sorry, aber das ist in Sachen Diskussionskultur die absolut unterste Schublade. Finde ich für ein offizielles Vereinsforum auch ehrlich gesagt ziemlich unwürdig. Ich verbitte mir jedenfalls solch einen Vergleich, nur weil ich mittlerweile bezüglich Hütters Statement vor einem Monat gewisse Zweifel habe.

Ich habe schon damals in der Diskussion mit Bobic früh gesagt, dass ich dessen Abgang für ein plausibles und glaubwürdiges Thema halte. Und nach den kürzlichen Aussagen von Hütter gilt das für mich leider auch dieses Mal wieder. Zumindest glaube ich, dass er sich noch nicht fest dafür entschieden hat, auch nächste Saison noch Trainer der SGE zu sein. Da ist es für mich auch vollkommen irrelevant, woher die ersten Gerüchte kamen, zumal das genannte Scheißblatt (das ich nebenbei gänzlich verachte und auch nicht als Journalismus betrachte) ja nicht als einziges Medium darüber berichtet hat.

Nebenbei bemerkt kam es bei uns in der jüngeren Vergangenheit ja doch durchaus öfter vor, dass öffentliche Aussagen von Vereinsoffiziellen nicht mit dem späteren und tatsächlichen Handeln übereingestimmt haben. Wie seit vielen Jahren auch bei vielen anderen Vereinen in der Branche. Die Lektion, dass im Fußball wahrlich nicht immer die Wahrheit gesagt wird, sollte doch so langsam gelernt sein.

philadlerist schrieb:
Und ich frag mich immer noch, woher dieses Misstrauen gegen Hütter kommt.
Er hat gesagt „Ich bleibe“ und später mehrfach daraufhin gewiesen, dass gilt, was er gesagt hat.
Und dass es er jetzt nicht alle drei Tage wiederholen oder irgendwelche anderslautenden Gerüchte dementieren will.


Ohne seine kürzlichen Aussagen hätte ich den Medienberichten auch weniger Glauben geschenkt. Aber die letzten drei Auftritte am Mikrofon erinnern doch stark an das Verhalten, was zuletzt Rose gezeigt hat, nachdem sein bevorstehender Wechsel zu Dortmund medial kolportiert wurde.

Ich bin mir auch sicher, dass Hütter mit einer erneut klaren Aussage das Thema beenden könnte. Das war nach den ersten Gerüchten und seiner Aussage bei Sky ja auch so. Danach war Ruhe in dem Thema. Jetzt wieder aber eben von verschiedenen Medien berichtet, dass er nach dieser Aussage mit Eberl Kontakt gehabt und Gladbach Interesse an einer Verpflichtung haben soll.

Da ist es doch klar, dass die Journalisten angesichts der vermeintlich veränderten Faktenlage erneut die Frage nach Hütters Verbleib stellen. Diese will er aber offensichtlich nicht mehr so klar wie vor einigen Wochen beantworten. Das ist schon auffällig. Das kann natürlich verschiedene Gründe haben und muss auch nicht zwingend seinen Abschied bedeuten.

Aber so ist sein Verweis auf das "was er mal gesagt hat" für mich eine Aussage mit einem möglichen doppelten Boden. Denn das kann eben auch bedeuten, dass er voll hinter seiner damaligen Aussage zum damaligen Stand steht. Möglicherweise ist dieser Stand durch den kolportierten nachfolgenden Kontakt mit Eberl aber eben nicht mehr aktuell.

Und auch hier gibt es eben durchaus Parallelen zu Rose. Der wollte sich ab einem gewissen Zeitpunkt auch nicht mehr klar zu den Fragen äußern und lieber die Saisonziele in den Vordergrund stellen. Der wollte auch "nicht mehr jeden Tag Wasserstandsmeldungen abgeben". Und er hat dann auf der Pressekonferenz, bei der sein Wechsel offiziell verkündet wurde, gesagt:

"Grundsätzlich stehe ich zu allem, was ich natürlich gesagt habe."

philadlerist schrieb:
Ich denke dass Hütter seine Integrität höher einschätzt als von so einigen vermutet. Davon abgesehen, dass mir auch kein Grund einfallen würde, warum er ausgerechnet zu den Fohlen wechseln sollte, bin ich sicher, dass er sich erst nach Saisonende dazu äußert, falls es tatsächlich soweit kommt, dass er seine Meinung zu seinem Vertrag doch ändert. Was ich aber im Moment nicht glaube.


Niko Kovač hat seine Integrität auch hoch eingeschätzt. Er war sich ja selbst für grundsätzliche moralische Predigten nicht zu schade. Am Ende hat trotzdem versucht, seinen Wechsel mit dem "dynamischen Donnerstag" und seinem Zusatz "Stand jetzt" zu erklären.

Wie gesagt, ich bin noch ein gutes Stück davon entfernt, dass Hütter im Sommer auf jeden Fall weg ist. Aber ich bin mir eben ziemlich sicher, dass Hütter sich noch nicht entschieden hat, wo er in der kommenden Saison Trainer ist. Das wäre angesichts seiner bestehenden Ausstiegsklausel und den ungeklärten Fragen in unserer Führungsetage ja auch legitim. Ich bin da auch weit davon entfernt, ihm da ein Fehlverhalten vorzuwerfen.

Nur bin ich nach seinen letzten Aussagen eben nicht mehr komplett von einem Verbleib überzeugt. Hütter war auch nie länger als drei Jahre lang bei einem Verein Trainer. Und Hütter meinte erst letztens, dass ein "Einzug in die Champions League für Eintracht Frankfurt wie eine Meisterschaft wäre". Und nach der Logik geht bei Eintracht Frankfurt eben nicht mehr. Und wie anderen schon darauf hingewiesen haben, hat Hütter damals auch Bern nach einer echten Meisterschaft und trotz der dadurch erfolgten Qualifikation für die Champions League verlassen.
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Dass die Dortmunder ne schlechte Mentalität haben (auch weil sie eben auf sehr viele junge Toptalente setzen), ist ja nichts Neues. Das Thema haben die ja alle paar Monate mal. Und wenn dann auch noch die vermeintlichen Führungsspieler keine Leistung bringen und mit sich selbst beschäftigt sind und du einen unerfahrenen Trainer hast, geht es halt dahin. Ein Reus ist beispielsweise mittlerweile nur noch ein Mitläufer und als Kapitän eine absolute Fehlbesetzung.

Haaland würde ich da aber echt ausnehmen. Natürlich ist so eine Körpersprache wie jetzt gegen uns nicht optimal. Aber es gibt eben Spieler, die auf dem Feld auch oft hadern. Siehe auch Rebić, Kostić oder Younes. Bei denen wurde das bei uns halt auch immer nur angemerkt, wenn es allgemein nicht lief. Aber Haaland ist halt maximal ehrgeizig und aktuell der einzige Spieler von Dortmund, der wirklich Topleistung bringt. Mit Abstrichen noch Sancho, Guerreiro (die allerdings zuletzt beide verletzt waren) und Hummels. Und man darf auch nicht vergessen, dass der Junge erst 20 Jahre alt ist und schon seit zwei Jahren im allergrößten Rampenlicht steht.

Aber genau deshalb habe ich mir wegen der Dortmunder auch die ganze Zeit über keine großen Sorgen gemacht. Wie schon öfter erwähnt, in der Bundesliga haben sie bis auf Bayern zuletzt nur gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller gespielt und teilweise sogar nur glücklich gepunktet. Und gegen Bayern und in den Spielen gegen Sevilla waren sie über weite Phasen schwach und haben mal wieder enorm von Haaland profitiert. Ohne den würden sie diese Saison irgendwo im Mittelfeld stehen. Aber selbst bei den Bayern hat man jetzt in Leipzig gesehen, dass die ohne den Lewandowski gegen wirkliche Topteams Schwierigkeiten bekommen.

Da kann man bei unserer Truppe echt froh sein, dass der Einsatz und die Einstellung eigentlich immer stimmen und wir seit Jahren darüber auch schon einige Defizite ausgleichen können. Trotz seiner Aussagen und einigen Formschwächen würde ich Can übrigens in Zukunft durchaus gerne wieder in Frankfurt sehen. Der kann auch nichts dafür, dass er wegen der schlechten Personalplanung aktuell fast ausschließlich Innen- oder sogar Rechtsverteidiger spielen muss. Gegen Kostić sahen schon ganz andere und gestandene Außenverteidiger schlecht aus. Der ist mit jetzt 13 Vorlagen im Kalenderjahr 2021 auch auf absolutem Rekordkurs.
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Tja, das sind wohl erstmal nur Gerüchte, aber wenn es ums Geld geht,
stimmen die Verschwörungstheorien ja meist:

Plant die UEFA eine (Financial Fairplay) Reform?
https://www.sport1.de/fussball/2021/03/laut-kicker-uefa-koennte-limit-fuer-investorenzuschuesse-aufheben
"Investorenfinanzierte Gesamtkosten wären unlimitiert. Klubs mit Investoren ohne Renditeerwartung würden profitieren"

Die Verschlimmböserung des Financial Fairplay rollt wohl an: das Limit (bisher 30 Mios Ausgleich von Defiziten durch die "Investoren" über drei Jahre) der willfährigen Schuldenübernahme soll fallen gelassen werden. Soviel glaubt die UEFA aus ihren verlorenen Verfahren gegen PSG und sonstwen gelernt zu haben. Und wer weiß, vielleicht haben sie sich auch nur die 100Mio-Eigenkapitalrutsche von Mateschitz angeschaut und einfach innerlich aufgegeben. Vielleicht wissen sie aber auch, wie es um Real Madrid und vor allem Barca steht und sehen im Fallenlassen des kleinen Feigenblatts die beste Chance, die spanischen Granden vorm Konkurs zu retten. Da werden ein paar Scheichs schon mir ihren Kamelhufen scharren ...

Ich mach hier mal im Geiste eine lange Reihe Kotzsmilies hin ...
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philadlerist schrieb:
Vielleicht wissen sie aber auch, wie es um Real Madrid und vor allem Barca steht und sehen im Fallenlassen des kleinen Feigenblatts die beste Chance, die spanischen Granden vorm Konkurs zu retten. Da werden ein paar Scheichs schon mir ihren Kamelhufen scharren ...


Das kann ich mir ehrlich gesagt absolut nicht vorstellen. Sowohl Real als auch Barca sind noch eingetragene Vereine, in denen die Mitglieder also die absolute Kontrolle haben. Deshalb ist bei beiden Vereinen auch das Amt des Vereinspräsidenten das mit Abstand mächtigste im gesamten Verein und die Mitgliederversammlungen mit Präsidentschaftswahlen ein absolutes Großereignis.

Darüber hinaus haben beide Vereine eine restriktive Mitgliederpolitik, damit vor allem die zahlreichen ausländischen Fans keinen großen Einfluss auf den Verein nehmen können. Ich schätze mal, dass bei beiden Vereinen jeweils über 90 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder aus den absoluten Kerngebieten um Madrid beziehungsweise Barcelona kommen.

Insofern dürfte eine Ausgliederung und ein Verkauf an irgendwelche ausländischen Investoren sehr schwierig werden. Der harte Kern der jeweiligen Fanbasis und Mitgliedschaft ist da schon sehr leidenschaftlich dabei, auch wenn sich bei den Spielen in den Stadien auch immer viele "Fußballtouristen" rumtreiben. Und gerade bei Barca kommt noch die katalanische Identität hinzu. Der Verein ist da getreu dem Motto tatsächlich mehr als nur ein Fußballverein, nämlich eine gesellschaftliche Institution.

Den Verein aus der Hand zu geben, dürfte da also bei beiden (wenn überhaupt) nur die ultima ratio sein, wenn es wirklich überhaupt nicht mehr anders geht. Und selbst dann glaube ich, dass ein Großteil der Mitglieder dieses Weg nicht mitgehen würde. Zumal ein Investor bei etlichen anderen Topvereinen ja auch keine Verbesserung gebracht hat. Aber im Zweifel wird sich schon der spanische Staat darum kümmern, dass keiner der beiden Vereine insolvent geht.
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Ich habe zwar nur Teile des Spiels gesehen, aber zum Glück konnte man sich in der zweiten Halbzeit noch belohnen. Wie so oft hatte man ja eigentlich ganz gut gespielt und sich dann mit eigenen Fehlern das Spiel eingerissen.

Im Finale werden die Mädels zwar realistisch gesehen krasser Außenseiter sein, egal ob es dann gegen Bayern oder Wolfsburg geht. Aber zumindest hat man in der ersten Saison schon mal ein kleines Ausrufezeichen gesetzt, nachdem in der Liga wohl die (möglicherweise auch zu hoch) gesteckten Ziele klar verpassen werden.

In der Liga sollte jetzt zumindest noch die obere Tabellenhälfte erreicht werden, dann wäre es als Debütsaison unter dem neuen Namen und von einer immer noch ziemlich jungen Mannschaft doch alles in allem okay gelaufen. Darauf könnte man aufbauen und das muss auch das Ziel sein. Und wer weiß, vielleicht gelingt ja eine ähnliche Überraschung wie vor drei Jahren bei den Jungs.
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Selbst in der Konstellation wäre eine machbare Gruppe drin, bei der wir zumindest über Platz 3 in der Euro League überwintern könnten. Dadurch, dass seit einigen Jahren die Landesmeister der Topverbände in Topf 1 gesetzt sind, ist ehrlich gesagt Topf 2 fast durchweg besser besetzt als die Hälfte von Topf 1. Und aus Topf 1 könnten wir mit Bayern ohnehin nicht gegen die wohl beste Mannschaft treffen.

Gegen zwei Topkaliber wie Inter und Real wäre aber selbstverständlich auch nichts einzuwenden. Das hätte natürlich auch etwas. Und vor Topf 3 müssten wir uns auch nicht verstecken. Da haben wir allein in der jüngeren Vergangenheit schon gegen die Hälfte der Vereine gewonnen.

Aus dem Beispiel fände ich eine Gruppe mit einem machbaren Gegner aus Topf 1 wie Brügge, einem absoluten Kracher aus Topf 2 wie Barca und dann vielleicht die Jungs aus Bergamo aus Topf 3 schon sehr attraktiv. Gerade gegen Atalanta wären die Spiele wahrscheinlich sowohl auf dem Rasen als auch auf den Rängen ein absolutes Fest.

Aber man soll das Fell des Bären ja nicht vorzeitig verteilen. Noch sind wir (wie auch einige andere Vereine aus dem aktuellen Stand) nicht durch. Aber so ein bisschen träumen sollte nach einem Jahr ohne richtigen Stadionbesuch ja auch erlaubt sein.
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Ist der kolportierte Herr Almstadt, wenn es denn so stimmt, eigentlich noch vertragsgebunden bei seinem jetzigen Klub...?...wenn ja, müßte man ihn wohl auch rauskaufen oder ist er im Sommer für lau verfügbar.....ich frage deshalb, weil mir sein Name bislang völlig unbekannt ist....
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cm47 schrieb:
Ist der kolportierte Herr Almstadt, wenn es denn so stimmt, eigentlich noch vertragsgebunden bei seinem jetzigen Klub...?...wenn ja, müßte man ihn wohl auch rauskaufen oder ist er im Sommer für lau verfügbar.....ich frage deshalb, weil mir sein Name bislang völlig unbekannt ist....


Um das auch hier noch mal aufzugreifen: Almstadt dürfte bei Milan noch gebunden sein, auch wenn ich auf den üblichen Portalen keine offizielle Vertragslaufzeit finden konnte. Er hat allerdings schon von 2010 bis 2015 bei Arsenal als rechte Hand von Ivan Gazidis gearbeitet und durfte damals als Sportdirektor zu Aston Villa wechseln. Ob damals auch eine Ablöse geflossen ist, weiß ich ebenfalls nicht genau.

Es gibt aber eben zumindest den Präzedenzfall, dass Almstadt unter demselben Vorgesetzten schon einmal wechseln durften - damals sogar zu einem Ligakonkurrenten und auf den niedrigeren Posten des Sportdirektors. Sollte Almstadt also tatsächlich ein Kandidat als neuer Sportvorstand sein, gehe ich davon aus, dass ihm Gazidis dieses Mal bei Milan erneut keine großen Steine in den Weg legen würde. Ob wir dann noch eine Ablöse zahlen müssten oder nicht, kann wahrscheinlich niemand seriös beantworten. Ich schätze aber mal, dass diese nicht höher als bei Bobic ausfallen würde.
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Hm. Hat sicher interessante Referenzen als Macher im Hintergrund, und bestimmt auch ein großes internationales Netzwerk, aber ist, wie von Don Guillermo ja auch ausgeführt, bei seiner bisher einzigen Station als Chef schon katastrophal gescheitert.
Da haben Krösche, Boldt und Tanner aus meiner Sicht ne überzeugendere Vita.
Vor allem verstehe ich nicht, wie man Boldt wegen seiner Arbeit in Hamburg ablehnen, den aber dann trotz seines krachenden Scheiterns bei Aston Villa interessant finden kann.
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Adlerdenis schrieb:
Hm. Hat sicher interessante Referenzen als Macher im Hintergrund, und bestimmt auch ein großes internationales Netzwerk, aber ist, wie von Don Guillermo ja auch ausgeführt, bei seiner bisher einzigen Station als Chef schon katastrophal gescheitert.
Da haben Krösche, Boldt und Tanner aus meiner Sicht ne überzeugendere Vita.
Vor allem verstehe ich nicht, wie man Boldt wegen seiner Arbeit in Hamburg ablehnen, den aber dann trotz seines krachenden Scheiterns bei Aston Villa interessant finden kann.        


Sehe ich erst jetzt, kann ich dir aber gerne beantworten. Wobei gerade dir die Gründe meiner Ablehnung von Boldt bekannt sein sollten. Nebenbei bedeutet "interessant" auch nicht zwingend, dass es meine absolute Wunschlösung wäre. Krösche und mit Abstrichen Tanner (den würde ich eher im Jugendbereich sehen) fände ich beispielsweise ebenfalls interessant.

- Almstadt ist jetzt schon seit vielen Jahren als rechte Hand von Gazidis bei zwei strukturell absoluten Weltklubs (den sportlichen Werdegang der letzten Jahren hin oder her) in der Geschäftsführung tätig gewesen und hat dazu auch Erfahrungen aus der freien Wirtschaft. Beides halte ich für einen Vorstand eines Vereins von dieser Größe für einen gewissen Vorteil und prädestiniert ihn auch eher für die Aufgabe, als wenn er jahrelang irgendwo Sportdirektor gewesen wäre. Auf der Vorstandsebene muss man dann doch in vielen Dingen eher strategisch und nicht tagesaktuell denken. Und da würde sein Profil doch gut passen. Wenn Almstadt für die Nachfolge von Hübner gehandelt würde, wäre ich schon eher kritisch.

- Nicht zuletzt durch die jahrelange Arbeit bei Arsenal und Milan dürfte Almstadt auch exzellente Kontakte in der europäischen Fußballbranche haben. Auch das halte ich für durchaus nicht unwichtig. Natürlich kann sich jeder Manager - wie hier im Thread bereits etwas despektierlich erwähnt - die Telefonnummer von Real Madrid besorgen. Wenn man aber in dem Bereich ein großes persönliches Netzwerk hat, ist das schon ziemlich wichtig. Ich würde mal behaupten, dass ohne die Kontakte von Bobic der eine oder andere Deal mit Real in den letzten Jahren (von denen wir fast immer enorm profitiert haben) nicht über die Bühne gegangen wäre.

- Wie bereits erwähnt wurde, gibt es unterschiedliche Aussagen wofür Almstadt bei Villa jetzt genau tätig war. Und wie ebenfalls bereits erwähnt, empfinde ich es auch nicht zwingend als den großen Nachteil, wenn man schon mal auf die Fresse geflogen ist. Das ist Bobic in Stuttgart in einem geringerem Maße auch passiert und er hat die richtigen Lehren daraus gezogen.

Natürlich ist die damalige Bilanz von Villa für einen Verantwortlichen eine absolute Katastrophe und darf eigentlich nicht passieren. Wer sich im englischen Fußball auskennt, weiß aber, dass da die Kompetenzen in der sportlichen Führung öfters nicht eindeutig verteilt und abgegrenzt sind. Gerade die hier seit Jahren etablierte Rolle des Managers/Sportdirektors ist in England ja noch sehr neu und nicht weit verbreitet. Da sind ja traditionell die Trainer auch für die Transferpolitik und teilweise die komplette sportliche Ausrichtung zuständig.

Insofern kann ich mir durchaus vorstellen, dass es damals bei Villa ziemliches Chaos und Kompetenzgerangel gegeben hat, was der Sache natürlich nicht zuträglich war. Mit den Trainern gab es ja wohl auch jeweils ein bisschen Krach und nicht zuletzt nehmen in England auch die Investoren und ihre Vertreter als CEOs gerne massiven Einfluss auf den Verein. Insofern halte ich England - nicht zuletzt auch wegen des komplett überteuerten Transfermarktes - in der Hinsicht auch für mit das schwierigste Pflaster in Europa.

- Und ansonsten gilt halt einfach, dass ich Boldt besser einschätzen kann und da weiß, dass ich ihn aus bestimmten Gründen nicht wirklich bei der Eintracht sehen will. Bei Almstadt weiß ich nicht, ob er in fragwürdige Geschäfte mit Spielerberatern verstrickt war oder ob er ein katastrophales Krisenmanagement hat. Almstadt hat sicher auch schon Transfers verhauen und Streitigkeiten mit anderen Vereinsverantwortlichen gehabt, aber auch da sehe ich nicht dasselbe Maß wie bei Boldt.

Und nicht zuletzt würde mir Boldt als neuer Sportvorstand auch deshalb nicht gefallen, weil er halt einen sehr ähnlichen Werdegang und ein sehr ähnliches Profil wie Ben Manga hat. Boldts vermeintlich größte Stärken füllt bei uns Manga schon sehr gut aus. Genau deshalb halte ich - wie oben beschrieben - jemanden mit dem Profil von Almstadt für deutlich interessanter und geeigneter als neuen Sportvorstand.

Am meisten Sorge würde mir tatsächlich bereiten, dass die Fraktion Holzer und Orenstein aus dem Aufsichtsrat zu mächtig werden würde. Das hatte ich im Zuge der letztjährigen Umstrukturierung des Aufsichtsrats schon mal erwähnt, dass die beiden gemessen an ihren Anteilen doch eine große Machtposition im Aufsichtsrat haben. Und Almstadt dürfte als Hauptverantwortlicher für den sportlichen Bereich dann ja durchaus als Vertrauter von Holzer gelten. Aber natürlich ist es normal, dass der Aufsichtsratschef bei der Vorstandsbesetzung den Hut auf hat. Das war bei Steubo mit Bobic und dem vorherigen Anlauf, Veh als Sportvorstand zu installieren, ja nicht anders.

nisol13 schrieb:

oldie66 schrieb:

Dietmar Hamann hat bei Sky eben so in höchsten Tönen von der Eintracht geschwärmt, da scheint sehr viel Sympathie vorhanden zu sein. Und Ahnung hat er ja auch, vielleicht wäre das einer als Bobic-Nachfolger?

Du meinst den Typ der wie ein Fähnchen im Wind gibt? Der welcher jahrelang kein gutes Haar an der Eintracht gelassen hat? Nö, der kann weiterhin dummes Zeug babbeln        


Mal abgesehen davon, dass Hamann absolut kein Thema sein dürfte und ich deshalb thematisch nicht weiter darauf eingehe: Ich habe diesbezüglich einen komplett anderen Eindruck. Da ich die letzten Jahre leider nicht so oft auswärts fahren und nur die Heimspiele allesamt im Stadion verfolgen konnte, habe ich die Eintracht doch öfters auf Sky gesehen.

Ich bevorzuge zwar klar DAZN und man mag von Hamann grundsätzlich halten was man will, aber auf Sky spricht Hamann eigentlich schon seit einigen Jahren nahezu durchweg positiv über die Eintracht. Ehrlich gesagt schon seit Beginn unserer Entwicklung unter Kovač. Lässt sich möglicherweise auch mit einem "Familienbonus" erklären, da sein Bruder Matthias ja schon seit einigen Jahren als Scout für die Eintracht tätig ist.
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Auch abseits unseres Sieges ist es nicht so schlecht gelaufen. Mit den Siegen der Konkurrenz musste man rechenn, aber die Trends setzen sich weiter fort. Leverkusen gewinnt nur glücklich gegen Schalke und hätte sich über ein Unentschieden nicht beschweren dürfen. Nachdem Schalke unter Grammozis bisher so gar nichts gerissen hat, sagt das schon viel über Leverkusens aktuelle Form aus. Die haben zwar mit Hoffenheim und Köln zwei weitere mögliche Aufbaugegner, sollten uns in der Form aber genau wie Dortmund nicht mehr gefährlich werden. Auch wenn ich bei der Leverkusener Wankelmütigkeit immer vorsichtig bin.

Und auch Wolfsburg spielt weiterhin Rumpelfußball vom Feinsten mit einigem an Glück und der stabilen Abwehr. Wobei Köln heute ziemlich viel verballert hat und Wolfsburg dann noch zum Siegtor einlädt. Wie ich schon seit Wochen betone, die sind meiner Meinung nach deutlich schlechter als es die reinen Ergebnisse vermuten lassen. Und die müssen jetzt noch gegen fast alle Topmannschaften ran. Sofern wir das direkte Duell nächste Woche nicht verlieren, haben wir sogar noch gute Chancen auf Platz 3.

Überhaupt sollten uns vier Siege aus den letzten sieben Spielen reichen. Dann hätten wir 62 Punkte und Dortmund oder Leverkusen müssten schon sechs Siege und ein Unentschieden aus den letzten Spielen holen. Und angesichts von Heimspielen gegen Augsburg, Mainz und Freiburg sowie dem Auswärtsspiel auf Schalke sollte das auch drin sein. Wir dürfen uns ja jetzt sogar noch den einen oder anderen Ausrutscher erlauben und auch Wolfsburg, Leverkusen und Gladbach sind ja alles andere als unschlagbar. Ohne kolossalen Absturz - den ich mir weiterhin absolut nicht vorstellen kann - sollten wir die Champions League also tatsächlich erreichen.
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Nach den Aussagen in den letzten beiden Tagen bin ich mir auch relativ sicher, dass sich Hütter noch nicht entschieden hat, ob er in der kommenden Saison weiterhin Trainer von Eintracht Frankfurt ist. Schon nach den Aussagen in der PK war ich da sehr skeptisch und hatte direkt ein ungutes Gefühl. Genau wie auch in den Interviews vor und nach dem heutigen Spiel ist er da den ersten Fragen mit grundsätzlichen Aussagen ausgewichen und hat dann auf seine vergangene Aussage verwiesen.

Unter "Ich stehe zu dem, was ich mal gesagt habe" kann ich mir aber ehrlich gesagt auch ziemlich viel vorstellen. Das kann bedeuten, dass er hinter seiner damaligen Aussage zum damaligen Zeitpunkt steht. Die Faktenlage hat sich aber möglicherweise verändert. Und damals hat er nach dem "Ich bleibe" eben auch betont, dass es im Fußball ganz schnell wieder anders aussehen kann und vielleicht sogar der Verein ihn bei fehlenden Ergebnissen nicht mehr haben wollen würde.

So eine vage Aussage kann aber auch bedeuten, dass er zu dem steht, was er vor einer Woche seiner Frau am Telefon erzählt hat. Er hat ja glaube ich nicht mal konkret Bezug auf die damalige Aussage bei Sky genommen. Und nichts wäre leichter als wie vor vier Wochen noch einmal klar auszusagen: "Ich bleibe!" Dass er das nicht tut, wird schon seinen Grund haben. So sind das für mich Aussagen mit einem möglichen doppeltem Boden wie der berühmte Zusatz "Stand jetzt" oder auch die damalige doppelte Verneinung von Kovač.

So war das in meinen Augen in den letzten Tagen ein ziemliches Rumgeiere. Natürlich kann man jetzt sagen, dass Hütter nur ein Spielchen mit den Medien spielt und seine Aussage tatsächlich nicht jede Woche wiederholen will. Aber ist ein solches Verhalten wirklich sinnvoll? Hütter ist ja nicht dumm. Der weiß auch, dass er jetzt jede Woche wieder mit denselben Fragen konfrontiert wird und das gerade bei einer heutigen Niederlage noch mal ordentlich Unruhe hätte reinbringen und das große Ziel Champions League hätte gefährden können.

Wenn er jetzt nicht lügen will, ehrt ihn das natürlich in gewisser Weise. Und dank seiner Ausstiegsklausel kann er natürlich auch zum Ende der Saison vertragskonform gehen. Aber die Kommunikation in den letzten Tagen war zumindest mal maximal unglücklich. Da können die üblichen Verdächtigen jetzt auch sagen was sie wollen und das verteidigen. Aber genau so hat es auch bei Kovač und Bobic angefangen und wir wissen alle, was danach passiert ist. Bobic verweigert ja mittlerweile auch seit Wochen jegliche Aussagen, obwohl da am Anfang viele überzeugt waren, dass an den Gerüchten nichts dran sein kann.

Einen Wechsel nach Gladbach hätte ich vor den letzten Tagen zwar ehrlich gesagt ebenfalls aus mehreren Gründen für unrealistisch gehalten. Aber mittlerweile kann ich das nicht mehr ausschließen, da Hütter sich eben nicht klar bekennen will und Gladbach momentan medial als Favorit gehandelt wird. Ich kann mir aber auch durchaus andere Optionen vorstellen, die Hütter zum Grübeln bringen. Da müsste dann nicht mal zwingend etwas mit unserer Situation zu tun haben. Auch wenn ich es sehr schade und auch etwas unverständlich fände, falls jetzt trotz des Erfolgs wieder wichtige Leute gehen würden.

Möglicherweise sogar die Bayern, falls Flick nach der EM tatsächlich neuer Bundestrainer werden sollte. Der scheint sich ja mit Brazzo überworfen zu haben, der wiederum von den Vereinsgranden protegiert wird. Und Hoeneß hat ja schon mal bestätigt, dass man sich bereits in der Vergangenheit auch mit Hütter befasst habe, er damals aber noch zu unbekannt gewesen wäre, um ihm als neuen Trainer der Bayern zu verkaufen.

Klingt wie schon bei Kovač möglicherweise zuerst abwegig und ob sie sich nach den Erfahrungen noch mal einen Trainer der Eintracht in ihren mit Starallüren gespickten Kader holen, ist auch fraglich. Aber die Bayern wollen eigentlich immer einen deutschsprachigen Trainer und bis auf Erik ten Hag würde ich bei einem möglichen Abgang von Flick jetzt auch nicht so viele Kandidaten für die Bayern auf dem Trainermarkt sehen. Kovač wurde ja damals nach der Absage von Tuchel auch aufgrund von Mangel an Alternativen geholt. Und bei Bayern glaube ich auch daran, dass sie die kolportierte AK von 7,5 Millionen Euro in Coronazeiten locker stemmen könnten und Hütter auch Interesse an einem Wechsel hätte.
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Ich kann die Reaktionen hier zwar teilweise nachvollziehen, aber ehrlich gesagt nicht wirklich teilen. Ich bin ein großer Fan von Gräfe, weil er eine sehr gute Körpersprache hat und so gut wie immer viel laufen lässt. Heute hatte er vielleicht nicht seinen besten Tag, aber die Kritik hier finde ich doch deutlich überzogen.

Bei der Situation mit dem Handspiel besagt die Regel ganz klar, dass das kein Elfmeter ist. Der Ball wird aus kürzester Distanz noch von Jović abgefälscht und springt dadurch etwas höher und an die Hand von Delaney. Und wenn die Haltung dann nicht komplett unnatürlich oder die Körperfläche nicht enorm vergrößert ist, dann liegt kein strafbares Handspiel vor. Und genau das war meiner Meinung nach hier der Fall. Wäre der Ball ohne die Berührung von Jović an die Hand von Delaney gesprungen, hätte man hier sicher eher auf Elfmeter plädieren können.

Um mal den entsprechenden Passus aus dem offiziellen Regelwerk zu zitieren:

Abgesehen von diesen Vergehen liegt in folgenden Situationen, in denen der Ball an die Hand/den Arm eines Spielers springt, in der Regel kein Vergehen vor:

– Der Ball springt direkt vom Kopf oder Körper (einschließlich des Fußes) eines Spielers an die Hand/den Arm eines anderen, nahestehenden Spielers.


Und beim vermeintlichen Foulspiel gegen Durm lag zwar ein Kontakt vor, aber angesichts der gewohnt langen Linie von Gräfe halte ich es auch hier für vollkommen vertretbar, nicht auf den Punkt zu zeigen. Auf der anderen Seite würde sich sicher die Mehrheit beschweren, wenn es solch einen Elfmeter gegen uns gibt. Und ich bin grundsätzlich auch der Meinung, dass nicht jeder Kontakt ein Foulspiel ist. Durm hätte da wohl durchaus auch ohne große Behinderung weiterlaufen können. Das war mir für einen Elfmeter ebenfalls zu wenig und ein wenig zu sehr gewollt.

Jetzt kann man sicher anführen, dass es für solche Situationen auch schon Elfmeter gegeben hat, aber ich kann einen Schiedsrichter nicht an den (möglicherweise sogar falschen) Entscheidungen von anderen Schiedsrichtern messen. Wie gesagt, Gräfe lässt seit Jahren viel laufen und ist in der gesamten Liga bekannt dafür. Dementsprechend finde ich diese Entscheidungen auch so in Ordnung. Ebenfalls kann Gräfe nichts dafür, dass wir in den letzten Wochen teilweise klar benachteiligt wurden.

Womit ich konform gehe sind die Situationen mit Younes. Da hat Gräfe in der Tat einige Situationen falsch eingeschätzt und fälschlicherweise weiterlaufen lassen. Insbesondere in Sachen Halten, wo Jović in der ersten Halbzeit sogar ein einfacher Armeinsatz abgepfiffen wurde, und natürlich das Foul gegen Younes an der Strafraumgrenze. Das ist aber halt auch das, was ich seit Wochen bei Younes befürchte und kritisiere. Er meckert sehr viel und diskutiert wegen jeder Kleinigkeit mit dem Schiedsrichter. Einige reagieren dann halt auch mal damit, dass sie noch weniger für den betreffenden Spieler pfeifen.

Ansonsten hat er meiner Meinung nach zu Beginn eher den Dortmundern etwas durchgehen lassen und zum Ende hin eher uns. Da haben sich die Dortmunder auch über genug Entscheidungen aufgeregt, was dann aufgrund des Ergebnisses eher uns geholfen hat. Die gelben Karten gingen soweit auch in Ordnung. Hummels hätte dann natürlich für das Foul an Younes noch verwarnt werden müssen.
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Ich habe ja bekanntlich seit Wochen mit einer Niederlage in Dortmund kalkuliert, weshalb das meiner Meinung nach absolute Bonuspunkte sind, die uns nun endgültig eine hervorragende Position im Kampf um die Champions League verschaffen. Man muss aber auch klar sagen, dass wir eine gute spielerische Leistung gezeigt haben und auch die besseren Chancen hatten. Insofern wäre alles andere als ein Sieg auch ein komplett unnötiger Ausgang gewesen.

Dortmund hatte eigentlich nur zu Beginn des Spiels und gegen Mitte der zweiten Halbzeit richtige Druckphasen. Wie so oft waren sie aber enorm von Haaland abhängig. Abgesehen von dessen zwei, drei Chancen wurde es eigentlich nie wirklich gefährlich und Dortmund hatte nur Abschlüsse aus der zweiten Reihe. Bis auf den einen Abpraller nach einem Querpass hat Trapp da auch wieder eine gute Partie gemacht.

Wenn man dann noch bedenkt, dass wir zwei mögliche Elfmeter nicht bekommen haben (wobei ich beide Entscheidungen auch für vertretbar beziehungsweise sogar korrekt halte) und das aberkannte Tor von Ilsanker mal wieder nur denkbar knapp Abseits war, dann geht der Sieg definitiv in Ordnung. Wir haben zwar mal wieder von einem Eigentor profitiert, aber das war auch eher wieder eines der Marke "erzwungen".

Wir haben uns allerdings auch um eine Vielzahl von möglichen Chancen gebracht. Im letzten Drittel war unsere Entscheidungsfindung ziemlich schlecht. Da haben wir oft die falsche Entscheidung getroffen und sehr gute Angriffsmöglichkeiten ohne Abschluss verstreichen lassen. Ich denke da an die Situation, wo Younes in der ersten Halbzeit in die Mitte auf Jović legen muss oder an die ersten zehn Minuten in der zweiten Halbzeit. Da hatten wir gleich drei, vier solcher Situationen. Besonders die Szene, als Jović eigentlich nur nach links auf den komplett freien Kostić legen muss, stattdessen aber verzögert und rechts jemanden mitnehmen will.

Ansonsten muss man der Mannschaft wieder mal ein großes Lob aussprechen. Die Einstellung hat wie immer gestimmt, wir haben gut und offensiv gespielt. Kostić mal wieder überragend und auch Silva und Jović harmonieren meiner Meinung nach immer besser. Luka zwar wieder ohne Tor, aber er hätte auch gut und gerne mit zwei Vorlagen dastehen können, wenn er den Ball beim Siegtreffer direkt hätte rüberlegen können und Kostić das Ding kurz vor Schluss verwandelt hätte. Allein der Sprint gegen Akanji war aber zu dem Zeitpunkt des Spiels schon überragend und erinnerte mich stark an seinen Treffer in Mailand. In Sachen Körperlichkeit und Tempo ist er Silva schon um einiges voraus. Auch wenn ich mir manchmal ein konsequenteres Anlaufen von ihm wünschen würde, hat er zuletzt auch ohne direkte Torbeteiligungen gut gespielt. Und ohne diese Scorerpunkte ist es vielleicht sogar wahrscheinlicher, dass wir ihn ein weiteres Jahr ausleihen können.

In der Zentrale war es meiner Meinung nach sogar die bisher beste Partie der Kombination Rode und Sow. Teilweise hat man zwar schon gemerkt, dass ein klarer Sechser gefehlt hat. Dortmund hatte auch einige Situationen mit viel Raum vor der Abwehrkette. Da merkte man zuweilen schon, dass die Qualität von Hasebe fehlt. Insgesamt war das aber eine starke Partie von beiden, vor allem auch im Spiel nach vorne. Da wurde nicht selten direkt und schnell in die Spitze kombiniert.

Überhaupt verdienen Rode und Ilsanker ein Sonderlob. Rode war für mich neben Kostić lange Zeit der beste Mann auf dem Platz und Ilsanker hat seine Sache gegen Haaland wirklich sehr gut gemacht. Wie schon zuletzt war er meiner Meinung nach auch deutlich besser als N'Dicka und Tuta. Für uns ist das schon eine überragende Situation, dass Rode und Ilsanker nach einigen Leistungstief jetzt zur Hochform auflaufen und wir dadurch sogar Hase und Hinti ohne großen Qualitätsverlust ersetzen konnten.

Besonders für Ilsanker freut es mich, nachdem er viel auf den Deckel bekommen hat. Zudem bestätigt sich meine Einschätzung immer mehr, dass Ilsanker in der Innenverteidigung deutlich besser aufgehoben ist als im Mittelfeld. Leider war er halt vor der Versetzung von Hasebe die einzige Option als klarer Sechser. Auf der Sechs und in der Innenverteidigung müssen wir nächste Saison mit Europapokalbelastung aber auf jeden Fall noch etwas machen und jeweils einen gestandenen Spieler holen. Da sind wir jetzt schon ziemlich dünn besetzt.

Einziger Wermutstropfen waren mal wieder die Ecken. Unsere ersten beiden Ecken waren eine absolute Katastrophe, die Bälle waren kaum zehn Zentimeter hoch geschlagen. Und hinten haben wir wieder ordentlich geschwommen und nicht von ungefähr so das Gegentor kassiert. Can darf da auch niemals so unbedrängt stehen, dass er den Ball mit der Brust weiterleiten kann. Die Kirsche auf der Torte war natürlich, dass wir die Ecke selbst verursacht haben, indem Ilsanker N'Dicka angeschossen hat. Da passte das Gegentor ins Bild, wir hätten uns heute nur selbst schlagen können. Was wir diese Saison teilweise für komische Dinger kassieren, ist aber echt nicht normal.
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Ich weiß, das ist total off topic, aber habt Ihr auch den Clip mit AMFG auf Social media gesehen?
Im Sommer kommt die European Football League als Franchise der NFL wieder
- mit Frankfurt Galaxy!!!

Eine Sommer Liga mit 8 Mannschaften aus Spanien, Polen und Deutschland
Soll dann ab nächstes Jahr wieder sukzessive ausgebaut werden

Gespielt wird wohl erstmal am Bornheimer Hang
Aber wenn es so läuft wie vor 15 Jahren, werden sie wohl wieder ins Waldstadion wechseln
Was sich dann mit 7, 12 oder mehr Stadion-Vermietungen zu unseren Gunsten niederschlagen würde
- womit es dann garnicht mehr so off Tonic wäre
Das wäre eine tolle Nachricht, auch wenn man dann öfter den Rasen erneuern muss ...
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Ich bin ja auch ein großer Footballfan, deshalb mal ein paar Details.

philadlerist schrieb:
Im Sommer kommt die European Football League als Franchise der NFL wieder
- mit Frankfurt Galaxy!!!


Meines Wissens ist es mitnichten so, dass die neue European League of Football offizielle Verbindung zur NFL hat. Man hat sich lediglich mit der NFL darauf geeinigt, die Namensrechte einiger ehemaliger NFL Europe Teams zu verwenden, um da an die ehemalige Tradition anzuknüpfen und vielleicht den einen oder anderen Zuschauer mehr zu ziehen. Möglicherweise strebt man bei Erfolg der Liga irgendwann eine offizielle Partnerschaft an.

Das hatte die NFL wohl in der Vergangenheit blockiert beziehungsweise die deutsche Footballliga GFL konnte oder wollte die Namensrechte nicht erwerben. Deshalb wurde nach dem Ende der NFL Europe ja dann die Frankfurt Universe von ehemaligen Fans als inoffizieller Nachfolger der Frankfurt Galaxy gegründet und in das deutsche Ligensystem eingegliedert.

philadlerist schrieb:
Eine Sommer Liga mit 8 Mannschaften aus Spanien, Polen und Deutschland
Soll dann ab nächstes Jahr wieder sukzessive ausgebaut werden


Auf Dauer wird mit 20 bis 24 Mannschaften aus bis zu zehn europäischen Ländern geplant. Ich bin da aber sehr skeptisch. Deutschland ist sicher der lukrativste Markt und da gibt es mit der GFL schon eine etablierte Liga und auch europäische Strukturen (durchaus vergleichbar mit den Europacups im Fußball), die das neue Projekt auch nicht unkritisch sehen. In Frankfurt gab es ja jetzt auch großen Stress, weil die neugegründete Galaxy den Geschäftsführer sowie einen Großteil des Trainerstabs und der bisherigen Spieler der Universe übernimmt. Da die Universe in den letzten Jahren zu den besten Mannschaften der GFL zählte, will die GFL solche Vorgänge an anderen Standorten logischerweise verhindern und ihre Position in Deutschland verteidigen. Andererseits haben die GFL und die Teams durch die Pandemie auch finanzielle Probleme.

Und selbst in den USA gibt es seit Jahrzehnten und auch in jüngerer Vergangenheit immer wieder mal Konkurrenzligen oder Sommeralternativen zur NFL, die sich aber nie lange halten konnten. Auch die ehemals zweitgrößte und -beste Liga CFL in Kanada verliert seit Jahren an sportlichem Wert und hat wachsende Probleme. Aktuell gibt es wohl Gespräche über eine Fusion mit der XFL. Die war 2020 der zweite Versuch von WWE-Besitzer Vince McMahon, eine Alternative zur NFL zu schaffen. Die musste aber wie schon 2001 trotz großem finanziellen Invest im ersten Jahr ihrer Existenz Insolvenz anmelden.

Und auch bei der NFL Europe war es ja so, dass sich die Liga nie allein getragen hat. Laut Berichten musste die NFL als Mutterkonzern ein jährliches Minus von bis zu 30 Millionen Dollar ausgleichen. Irgendwann wollte man sich das nicht mehr leisten, weil die NFL Europe auch kaum mehr Spieler für die große Bühne entwickelt hat. Selbst die Franchises mit den großen deutschen Fanbasen dürften Verlust gemacht haben und gerade die anderen Teams mussten sich ja auch teilweise zurückziehen. Am Ende kamen fünf der sechs Teams aus Deutschland.

philadlerist schrieb:
Gespielt wird wohl erstmal am Bornheimer Hang
Aber wenn es so läuft wie vor 15 Jahren, werden sie wohl wieder ins Waldstadion wechseln
Was sich dann mit 7, 12 oder mehr Stadion-Vermietungen zu unseren Gunsten niederschlagen würde


Und ob das funktioniert, zweifle ich mal aus oben genannten Gründen an. Die Frankfurt Galaxy hatte damals zwar die größte Fanbasis und mit einer europäischen Liga könnte man vielleicht wieder einen Hype auslösen, den die GFL sicher nicht hinbekommt. Aber einen Zuschauerschnitt von 30.000 wie vor 15 Jahren halte ich für ausgeschlossen. Dementsprechend dürfte da die Eintracht auch bei Stadionvermietungen nichts rausbekommen. Da dürften allein die Kosten für die Rasenerneuerungen die Einnahmen übersteigen. Selbst am Bornheimer Hang hatte die Universe beispielsweise in den letzten Jahren immer wieder Zahlungsschwierigkeiten.

Ich halte das ehrlich gesagt für ein viel zu ambitioniertes Traumprojekt von Patrick Esume und den Karajica Brüdern. Beide Parteien haben sich beim ProSiebenSat.1 Konzern kennengelernt, wo Esume bekanntlich Kommentator der deutschen NFL Übertragungen ist und Karajica Geschäftsführer war, der sich vor allem für die Übertragung von US-Sportarten im deutschen TV eingesetzt hat.

Letztes Jahr ist Karajica beim Konzern freiwillig ausgeschieden, um selbstständigen Tätigkeiten nachzugehen. Die neugegründete European League of Football gehört da eben dazu. Mit Esume hat man ein Gesicht gewonnen, das eben viele deutsche Footballfans kennen und der im europäischen Raum auch durchaus ein erfolgreicher Spieler und Trainer war. Dank der guten Connections zu ProSieben werden auch einige Spiele im TV auf ProSieben Maxx übertragen.

Insofern hat man zwar keine allzu schlechten Startvoraussetzungen, aber angesichts der aufgeführten Punkte bin ich wirklich sehr skeptisch, ob diese Liga langfristig Erfolg hat. Als Footballfan und Frankfurt würde es mich grundsätzlich freuen, wenn die Liga und die Galaxy Erfolg hätten. Wenn davon dann auch noch die Eintracht durch Einnahmen als Stadionvermieter profitieren könnte natürlich umso mehr. Nur glaube ich einfach nicht dran.
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Wo wir schon bei Eigentoren sind: Bei den peinlichsten müsste ja eigentlich Jürgen Pahl dabei sein. Auch wenn es davon meine ich keine bewegten Bilder gibt.

Und falls ich mich noch richtig erinnern kann, hat van Lent doch auch mal zum Kopfball auf Höhe der Grasnarbe angesetzt und dabei ein Eigentor produziert. Oder hatte er da einen Elfmeter verursacht, weil er den Ball an die Hand bekommen hatte? Bin mir da nicht mehr ganz sicher. Ich habe nur noch den Gesichtsausdruck des knienden Aries genau vor Augen.

Und nicht zu vergessen das wahrscheinlich schönste Eigentor in der Geschichte von Eintracht Frankfurt. NadW damals in Leverkusen mit seinem Flugkopfball in den Winkel. Da habe ich sogar noch ein Video gefunden:

https://www.youtube.com/watch?v=RgpCyypg8jQ
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Ich finde auch, dass da eine Differenzierung wichtig ist. Deshalb habe ich ja auch nur von Teilen der Fankurven gesprochen und bei Rostock beispielsweise auch Marten als prominentes Gegenbeispiel erwähnt, der sich aktiv gegen Rechtsextremismus einsetzt. Ich glaube wie gesagt auch, dass es in Dresden und Rostock jeweils nicht mehr so schlimm ist wie früher.

Wobei es da in jüngerer Vergangenheit beispielsweise auch Vorfälle mit einer - sagen wir mal in ihrer Gesamtkomposition zumindest zweideutigen - Choreo eines Fanclubs in Rostock oder der mit nationalsozialistischen Symbolen versehenen Kleidung von zwei Ordnern in Dresden gab.

Darüber hinaus hat da eben auch unsere letzte Zweitligasaison geprägt. Gerade die Geschichte in Dresden (und da war jetzt kein so kleiner Teil der Dresdner Fanszene beteiligt) werden sicher noch einige in Erinnerung haben, auch wenn unsere "Bomben auf Dynamo" Aktion damals ebenfalls fragwürdig oder zumindest mal missverständlich war.

brodo schrieb:
Es gab ja auch schon Aktionen, wo die Suptras NPD-Funktionäre aus dem Stadion gedrängt haben.


An die Aktion habe ich tatsächlich auch gedacht. Ich habe dann noch mal recherchiert und in einer anschließenden Stellungnahme der Suptras wurden die entsprechenden Personen auch klar als "Rechtsextremisten der NPD" bezeichnet. Der allgemeine Tenor der Stellungnahme ging aber eher dahin, dass man sich grundsätzlich gegen jede Politik beziehungsweise jeden politischen Einfluss im Fußball und bei Hansa Rostock stellt. Und dass man es vor allem als Provokation aufgefasst habe, dass diese Personen "ohne jeglichen Bezug zu Hansa Rostock" aufgetreten seien.

Im weiteren Verlauf fielen dann noch so Sätze wie "Jeder Hansafan und Besucher unserer Tribünen kann und soll denken und meinen, was er will. Jeder Versuch, unseren Verein und seine Fanszene politisch zu beeinflussen oder komplett zu missbrauchen, ist allerdings zum Scheitern verurteilt!" sowie "Jede Politik, erst recht von extremistischer Art, hat bei Hansa Rostock nichts zu suchen! Und nochmal an alle Erbsenzähler, Klugscheißer und politisch motivierten Spalter: damit sind links- und rechtsaußen gemeint!"

Damit sind wir dann aber leider wieder im Bereich der Hufeisentheorie oder des unpolitischen Fußballs und damit zwei Konstrukten, die vor allem aus der rechten Ecke angeführt werden. Und das ist mir dann als Stellungnahme zum konkreten Fall einer Abweisung von Politikern aus einer eindeutig rechtsextremen Partei doch etwas zu dünn in der Positionierung. Siehe auch die von dir angesproche Abgrenzug zu Bachmann und Pegida aus der Dresdner Kurve. Das sollte eher eine Selbstverständlichkeit sein.

brodo schrieb:
Um es mal populistisch zu formulieren: Wenn alleine die geographische Nähe zu rechtsextremen Auswüchsen ausreicht, um eine Kurve unter Generalverdacht zu stellen, dann könnte man die Eintracht-Fanszene, immerhin aus der Hauptstadt des NSU 2.0, aus der Nähe zu Hanau und Wächtersbach oder aus dem Bundesland des Lübcke-Mordes auch schlimme Dinge unterstellen.


Ich bin zwar sehr froh, dass sich die aktive Fanszene und mittlerweile auch der gesamte Verein bei uns sehr stark gegen rechtsextreme Kräfte positionieren und einsetzen. Aber wir brauchen uns natürlich nichts vormachen. Auch bei uns werden wahrscheinlich noch rechtsextreme Spinner Fan sein und auch ins Stadion gehen. Das wird sich bei über 90.000 Mitgliedern und durchschnittlich 50.000 - bald wohl 60.000 - Stadionbesuchern wohl kaum vermeiden lassen. Siehe auch den Vorfall aus dem Playoffspiel gegen Straßburg, als es wohl vereinzelt antisemitische Rufe gegen den israelischen Schiedsrichter gab.

Wichtig ist aber, dass sich die Kurve und der Verein klar dagegen positionieren und vorgehen, sodass sich diese Idioten hier nicht sicher und willkommen fühlen und sich breitmachen und Einfluss ausüben können. Laut Berichten wurden beispielsweise die angesprochenen Rufer noch während des Spiels identifiziert und des Stadions verwiesen. Anschließendes Hausverbot, die Kündigung der Dauerkarte und ein Vereinsausschlussverfahren inklusive. Bei anderen Vereinen wäre der Vorfall möglicherweise nicht so streng verfolgt worden.

Auch die klare und öffentliche Positionierung von Fischer gegen eine nicht mal gänzlich rechtsextreme Partei, die Untersuchung und Aberkennung der Ehrenpräsidentschaft von Rudolf Gramlich oder das kürzliche und sehr spezielle Gedenken an die Opfer von Hanau zeigen, wie ernst es dem gesamten Verein bei diesem Thema ist. Die langjährige Arbeit von Matze Thoma nicht zu vergessen. Der hat überhaupt erst angestoßen, dass sich die Eintracht um die Aufarbeitung ihrer Geschichte unter den Nazis bemüht. Da sind wir schon führend dabei.

Gemeinsam mit dem historischen Bild als "Judenverein" macht das die Eintracht aber natürlich auch zum Feindbild von vielen rechtsextemen Idioten im Umfeld des Fußballs. Nicht von ungefähr fühlen die sich gerade gegen uns dazu berufen, den Hitlergruß zu zeigen und Parolen wie "Eintracht Frankfurt - Jude, Jude, Jude" und "Zyklon B für die SGE" zu gröhlen. Und da weißt du eben häufig schon vorher, in welchen Spielen das wahrscheinlich kommt.

Letzteres ist ja beispielsweise auch ein Klassiker bei den Oxxen. Allein schon deshalb werde ich mit denen nie Mitleid haben. Aber ab und an mal wieder ein richtiges Derby zu spielen, würde ich schon gerne mitnehmen. Das Mainderby ist ja so viel mehr als nur Eintracht gegen Kackers. Das ist eben auch Frankfurt gegen Oxxenbach. Und um die Chance darauf zu erhöhen, würde ich wie gesagt selbst einen Aufstieg der Oxxen in Kauf nehmen.

Glücklicherweise ist eine solche Thematik bei uns überhaupt kein oder kaum ein Thema mehr. Nicht dass wir uns falsch verstehen: Unsere Szene bekleckert sich sicher auch nicht immer nur mit Ruhm und mit einigen Gesängen und Aktionen bin ich auch nicht einverstanden und mache da auch im Stadion nicht mit - bei aller Liebe zu den fußballtypischen Provokationen und Gepöbel. Aber immerhin ist da keine rechtsextreme Scheiße dabei.
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Titsch-Rivero in Dortmund und Gelson Fernandes auf Schalke. Da hätte aber gelb gereicht, weil es jeweils die erste Aktion des Spielers war.
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Frankfurter-Bob schrieb:
Titsch-Rivero in Dortmund und Gelson Fernandes auf Schalke. Da hätte aber gelb gereicht, weil es jeweils die erste Aktion des Spielers war.


"Fun Fact": Beides waren jeweils Rekord für den schnellsten Platzverweis in der Bundesliga beziehungsweise im DFB-Pokal. Titsch-Rivero mit 43 Sekunden nach der Einwechslung und Fernandes mit 33 Sekunden nach der Einwechslung. Hat man sich also immerhin in den Geschichtsbüchern verewigt.
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Fireye schrieb:
Also was die Eigentore der Gegner betrifft, so kann sich EF ja diese Saison auch nicht beschweren. Wer weiß wie das Spiel gegen Union ohne das Eigentor zu 2:1 ausgegangen wäre.


Kann man sicher so sehen. Genauso gut kann man anführen, dass wir das Spiel nach der frühen Führung und ohne den irregulären Ausgleich vielleicht die gesamte Zeit über im Griff gehabt hätten. Insofern kann man da schon sagen, dass sich das Glück und das Pech ausgeglichen hat.

Fireye schrieb:
Wolfsburg braucht man nicht starkreden. Die haben in der RR bisher 3 Tore kassiert. Am dem Spruch, ein guter "Angriff" gewinnt ein Spiel, eine gute "Abwehr" gewinnt eine Meisterschaft, ist schon sehr viel Wahres dran..


Wolfsburg hat in der Rückrunde bisher trotzdem nur zwei Punkte mehr geholt als wir. Und Wolfsburg muss bis auf Leverkusen und Freiburg noch gegen die komplette obere Tabellenhälfte spielen. Wir haben beispielsweise schon vier Punkte gegen Bayern und Leipzig geholt. Das muss auch Wolfsburg erst mal schaffen.

Fireye schrieb:

Sollte, was ich ja nicht hoffe, Do gegen EF gewinnen, dann gehe ich davon aus, dass man, um unter die ersten 4 zu kommen, Wob hinter sich lassen muss.
Dazu sollte EF dann schon gegen Wob gewinnen, was zuhause in 15 Jahren halt nur 3x gelungen ist.


Die Auswärtsspiele in Dortmund und Leverkusen verbuche ich schon seit Wochen eher als Niederlagen. Da haben wir nämlich ähnliche Bilanzen wie gegen Wolfsburg. Trotzdem gehe ich davon aus, dass wir am Ende die Champions League schaffen. Sollten wir das Heimspiel gegen Wolfsburg gewinnen, haben wir meiner Meinung nach auch sehr gute Chancen, dass wir Wolfsburg noch kassieren. Siehe das mehrfach angesprochene Restprogramm.

thereal_Floridaadler schrieb:
Immerhin stehen sie in der Rückrunde gemeinsam mit den Bauern und den Brausepinklern mit 22 Punkten da, die Eintracht mit 20 und Mainz(!!) mit 17 Punkten.


Wie gesagt, auch hier noch mal der Verweis auf das bisherige und das noch kommende Programm. Wolfsburg war in der Hinrunde (als wir viele Punkte liegen gelassen haben) lediglich zwei Punkte besser. Und jetzt sind sie ebenfalls nur zwei Punkte besser, müssen aber noch gegen sämtliche Topteams spielen. Ich sehe deshalb nicht, dass die großartig besser als wir sein sollen.

thereal_Floridaadler schrieb:
Bin ich bei Dir - allerdings spielen die Bauern oft nicht den besten Fußball und nehmen dennoch die Punkte mit.


Das trifft natürlich teils zu. Wolfsburg ist sehr effektiv. Allerdings hatten sie diese Saison auch nach xGoals statistisch gesehen viel "Glück" beziehungsweise sind neben den Bayern die größten Überperformer der Liga. Bei Bayern lässt sich das mit der hohen individuellen Qualität erklären. Die hat Wolfsburg in der Form nicht. Und ob sich das dann auch gegen die Topteams halten lässt, zweifle ich eben an.

Fireye schrieb:

Es geht ja eigentlich auch nur um den Kommentar des werten Kollegen DonGuillermo bezüglich des Spiels Werder gegen Wob.
Dabei hat er das Eigentor von Werder dazu verwendet die Spielstärke von Wob abzumindern.


Habe ich das? Ich habe nur darauf hingewiesen, dass Wolfsburg durch ein völlig unbedrängtes Eigentor und ein weiteres krasses Gastgeschenk (Ballverlust direkt vor der Abwehr, sodass Wolfsburg bester Abschlussspieler frei vor dem Torwart den Ball bekam) der Bremer gewonnen hat und ich deshalb nicht wirklich von einem souveränen Sieg sprechen würde.

Wolfsburg hat Bremen auch nicht dominiert, nach allen Statistiken wäre ein 1:1 das wahrscheinlichste Ergebnis gewesen. Gegen Schalke war es die Woch davor ähnlich. Da waren die ersten zwei Tore für Wolfsburg auch ein Eigentor sowie ein krasser individueller Fehler des Gegners. Auch deshalb hat selbst Weghorst eingeräumt, dass Wolfsburg in den letzten Wochen trotz der Siege mit die schlechtesten Saisonleistungen erbracht hat. Die schätzen ihre Spielstärke und aktuelle Form also auch nicht als überragend ein.

Fireye schrieb:

Daraufhin habe ich mir erlaubt zu erwähnen, dass auch EF in dieser Saison schon von Eigentoren profitiert hat.
Darüber gibt es aber doch auch gar nichts zu diskutieren. Oder sind Eigentore, die EF nutzen, anders zu bewerten ???

Auch kann ein Eigentor im Grunde nicht erzwungen werden.
Selbst dann nicht, wenn ohne das Eingreifen des Abwehrspielers der dahinter stehende Stürmer sehr wahrscheinlich das Tor erzielt hätte.
In dem Moment wo ein Abwehrspieler an den Ball kommt besteht fast immer die Möglichkeit, dass er die Situation auch klären kann, ohne dass der Angreifer das beeinflussen kann.
Das war aus meiner Sicht zumindest bei den Spielen gegen Augsburg und Leverkusen der Fall.


Dass wir diese Saison schon von einigen Eigentoren profitiert haben, ist absolut korrekt. Wolfsburg allerdings auch. Die haben allein in den letzten vier Ligaspielen von drei Eigentoren der Gegner profitiert. Ich dachte mir auch schon, dass der Punkt noch angebracht wird. Ich finde jedoch schon, dass man da Unterscheidungen vornehmen kann.

Gerade Wolfsburg hat jetzt zweimal direkt hintereinander von vollkommen unbedrängten Eigentoren profitiert. Gegen Schalke, wo Mustafi - warum auch immer - gegen die Laufrichtung des Torwarts in den eigenen Winkel zurückköpft. Und in Bremen, wo Sargent eine Freistoßflanke nur mit dem Hinterkopf erwischt und deshalb eine Bogenlampe über seinen eigenen Torwart produziert. Zwei Spiele davor gegen die Hertha hatte Wolfsburg das Eigentor von Klünter schon eher erzwungen, auch wenn Weghorst da nicht frei zum Schuss gekommen wäre und Klünter den auf jeden Fall besser klären konnte.

Das sind für mich schon andere Eigentore als "erzwungene Eigentore", wo der Abwehrspieler massiv unter Druck steht und in einer ungünstigen Situation (meist kurz vor der Torlinie) irgendwie zum Ball muss, um ein mehr oder weniger sicheres Tor zu verhindern. Und das waren die Eigentore, von denen wir profitiert haben, eben hauptsächlich.

Der Schuss von Kamada in Freiburg wäre auch ohne die missglückte Rettungsaktion von Schlotterbeck höchstwahrscheinlich drin gewesen. Silva hätte gegen Leverkusen ohne das Eigentor von Tapsoba den Ball höchstwahrscheinlich ins leere Tor geschoben. Silva hätte in Bielefeld ohne das Eigentor von Nilsson den Ball höchstwahrscheinlich ins leere Tor geschoben. Das waren alles Situationen unter hoher Bedrängnis im eigenen Fünfer.

In Augsburg und jetzt gegen Union hatten wir zweimal Glück, denn das waren schon eher oder absolut unbedrängte und für uns sehr glückliche Eigentore. In Augsburg stand kein einschussbereiter Stürmer dahinter und sie schießen sich gegenseitig an und gegen Union war es natürlich ein absolutes Missverständnis zwischen Andrich und Luthe.