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DonGuillermo

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Ich halte die Leihe für eine hervorragende Lösung. Wolfsberg ist jetzt zwei Jahre hintereinander Dritter in der österreichischen Liga geworden. Dabei hat man natürlich enorm von der Schwäche der Austria und von Sturm profitiert, aber nachdem die Platzierung im ersten Jahr noch eine Sensation war, könnte man sich jetzt vielleicht dauerhaft in der oberen Tabellenhälfte/Meistergruppe etablieren. Dazu spielt Wolfsberg mit den besten und offensivsten Fußball in Österreich und konnte letzte Saison auch in der Europa League gut mithalten.

Vom Niveau her ist die Österreichische Liga sicher auch nicht schlechter als die 2. Bundesliga. Dazu kommt der Bonus Euro League. Und die Kultur und Sprache ist in Österreich jetzt auch nicht so großartig anders als in Deutschland. Da dürfte es Dejan eher sogar entgegenkommen, dass der Balkan nicht weit entfernt ist und im Südosten von Österreich auch viele Menschen aus dem Balkan leben und die lokale Kultur auch teils entsprechend geprägt ist. Ist ähnlich wie in Frankfurt und Umgebung, wo ebenfalls viele Menschen aus den ehemaligen jugoslawischen Ländern leben.

Insofern sind das auf dem Papier perfekte Bedingungen, zumal man wohl voll auf ihn setzen wird. Dass Weissman gehen wird, war schon länger klar. Die Aussagen lesen sich auch so, als werde man neben Dejan keine "große Lösung" mehr für den Sturm holen. Und gegen die anderen Stürmer sollte er sich bereits von Anfang an durchsetzen und damit viel Spielpraxis sammeln können. Das muss er auch bringen, wenn er in einer der Topligen spielen will. Freut mich auch persönlich, weil ich die österreichische Bundesliga ohnehin verfolge und mir dann sicher das eine oder andere Spiel von ihm anschauen kann.
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DonGuillermo schrieb:

Insofern sind das auf dem Papier perfekte Bedingungen, zumal man wohl voll auf ihn setzen wird. Dass Weissman gehen wird, war schon länger klar. Die Aussagen lesen sich auch so, als werde man neben Dejan keine "große Lösung" mehr für den Sturm holen. Und gegen die anderen Stürmer sollte er sich bereits von Anfang an durchsetzen und damit viel Spielpraxis sammeln können. Das muss er auch bringen, wenn er in einer der Topligen spielen will. Freut mich auch persönlich, weil ich die österreichische Bundesliga ohnehin verfolge und mir dann sicher das eine oder andere Spiel von ihm anschauen kann.


Passt vielleicht nicht hundertprozentig in den Thread, aber noch ein kurzes Update zu Dejan Joveljić. Wolfsberg hat jetzt als Reaktion auf den Abgang von Weissman doch noch eine "große Lösung" verpflichtet, nämlich Dario Vizinger, mit dem man lange in Verhandlungen stand. Der hat letztes Jahr immerhin 23 Tore in Slowenien erzielt. Wolfsberg hat auch rund eine Million Euro für ihn bezahlt, was für eine hohe Wertschätzung spricht.

Da Wolfsberg aber die letzten Jahren fast ausschließlich mit zwei Stürmern gespielt hat, sollte Dejan weiterhin gute Einsatzchancen besitzen. Es könnte ihm sogar zugute kommen, weil er dann einen ziemlich starken Sturmpartner hat und die Erwartungen nicht allein auf ihm lasten. Darüber hinaus ist Vizinger Kroate, sodass es da von der Absprache her auch keine Probleme geben sollte.
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Höllenzahlen präsentiert heute die BILD, welche die belgische Quelle „ Het laatste Nieuws“ zitiert:

„Dost selbst erwartet von sich mehr als die zehn Tore der letzten Saison. Und das Interesse des FC Brügge an ihm ist verflogen, bevor es richtig heiß wurde: 7 Mio. Euro Ablöse und 4 Mio. Gehalt sind den Belgiern zu viel (Quelle: Het laatste Nieuws)“

Wenn das stimmen sollte, das Dost die SGE pro Vertragsjahr 6,25 MEUR (abschriebung&gehalt) kostet, ist das der schlimmste Deal seit Bachirou Salou. Und selbstverständlich wäre er absolut unverkäuflich...Selbst verschenken unmöglich...

So langsam versteht man auch, wie die Kaderkosten auf 93 Mio Euro explodieren konnten. Will gar nicht wissen was Durm verdient...
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marcelninho8 schrieb:

So langsam versteht man auch, wie die Kaderkosten auf 93 Mio Euro explodieren konnten. Will gar nicht wissen was Durm verdient...


Wie oft sollen wir das Thema eigentlich noch durchkauen? Diese 93 Millionen Euro bezogen sich auf das Kalenderjahr 2019. Welchen Anteil da die Hinrunde 19/20 und damit der Kader der letzten Saison hat, lässt sich nicht seriös beantworten. Insbesondere weil wir durch das EL-Halbfinale und 27 Punkten in der Liga in der Rückrunde 18/19 (im Vergleich zu lediglich 18 Punkten in der Hinrunde 19/20) wahrscheinlich auch einiges mehr an Erfolgsprämien ausgeschüttet haben. Auch wenn ich mir durchaus vorstellen kann, dass ein Dost oder ein Durm mehr verdienen, als viele hier im Forum glauben.
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Auch die beiden anderen Beispiele— Jovic mit 19 verpflichtet, vorher schon als Wunderknabe für 6,6 Mio von Lissabon gekauft worden. Kostic in seiner debutsaison bei stuttgart in der Buli schon gezeigt was er fürn geiles Potential hat.

Hrustic passt überhaupt nicht in dieses Beuteschema und es ist doch sehr selten, dass 24 jährige, die in Holland bislang bestenfalls Durchschnittsspieler waren plötzlich in der BuLi scoren?

Genau das ist doch das Problem— wieso schaffen wir es seit 2 Jahren nicht mehr, solche Perlen wie Wolf, Jovic, Kostic zu finden? Schlimmstenfalls lag es echt an der Leipzig—scouting—CD...
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marcelninho8 schrieb:

Schlimmstenfalls lag es echt an der Leipzig—scouting—CD...


Kann nicht sein, weil die Verantwortlichen aus Leipzig damals selbst gesagt haben, dass sie keinen Zusammenhang zwischen den Datenbank-Zugriffen und Spielerverpflichtungen der Eintracht gesehen haben. Wäre das wirklich der Fall gewesen, hätte das damals noch deutlich größere Wellen geschlagen.

Ganz abgesehen davon ist die Erwartungshaltung, jährlich Granaten wie Jović, Haller oder Kostić zu sehr günstigen Konditionen zu verpflichten, wohl auch etwas vermessen. Jović und Haller stehen in der Liste der teuersten Verkäufe aus der Bundesliga in den Top Ten. Wenn man Kostić letztes Jahr auch noch für die kolportierten 40 Millionen Euro verkauft hätte, stünden wir gleich dreimal in den Top 20 der teuersten Verkäufe in der Bundesliga. Nur Dortmund hätte in der Kategorie mehr Transfers aufzuweisen, Schalke und Wolfsburg jeweils ebenfalls drei. Bei Verkäufen in den Top Ten sind nur Dortmund mit drei und Leipzig mit zwei Transfers mehrfach vertreten. Und alle diese Vereine kaufen in einer ganz anderen Preisklasse als wir ein. Bei Leipzig viel beispielsweise der Gewinn aus diesen Transfers deutlich niedriger als bei uns aus. Es ist also nicht ganz so leicht, solche Granaten ständig an Land zu ziehen.
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gk23 schrieb:

am Potenzial hat es ja bisher kaum gemangelt bei ihm.

Hat man in Hannover wohl anders gesehen.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

gk23 schrieb:

am Potenzial hat es ja bisher kaum gemangelt bei ihm.

Hat man in Hannover wohl anders gesehen.        


Dort hat man in den letzten Jahren öfters mal etwas anders, aber nicht wirklich gut gesehen. Und da wurden jetzt im Sommer von Kocak noch ganz andere Spieler rasiert. Unter anderem mit Zieler, Bakalorz und Prib sämtliche Führungsspieler des Vereins. Wird da auch von der Fanszene nicht unkritisch gesehen - aber auch das ist in Hannover ja seit Jahren so.

Ist denke ich für Stendera nicht die schlechteste Wahl. Ingolstadt dürfte in der Dritten Liga eines der dominantesten Teams sein, gegen das viele Mannschaft defensiv stehen. Da kommen seine Fähigkeiten sicher am besten zur Geltung. Schätze, dass in Ingolstadt auch weiterhin besser als bei einigen Zweitligisten bezahlt wird. Finde die zwar auch sehr unsympathisch, aber für Stendera würde es mich freuen, wenn er noch einmal eine ähnliche Entwicklung wie Kittel damals nimmt.
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Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler. Für mich fast schon tragisch, wie solche Talente hier damals alleine gelassen wurden (hat nichts mit Harry zu tun, den ich noch immer schätze).

Das Problem war für mich war damals, das teilweise schlechte Umfeld, das ungehindert wirken konnte, das junge Spieler nach Anfangserfolgen "aufsog" und sie in eine völlig falsche Richtung abtriften liess. Der Verein hätte sich damals mehr um diese jungen, in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).  
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Bruno_P schrieb:

Auf Fenin lasse ich nichts kommen. Für mich ein guter Charakter und anfangs auch ein sehr guter Spieler. Für mich fast schon tragisch, wie solche Talente hier damals alleine gelassen wurden (hat nichts mit Harry zu tun, den ich noch immer schätze).

Das Problem war für mich war damals, das teilweise schlechte Umfeld, das ungehindert wirken konnte, das junge Spieler nach Anfangserfolgen "aufsog" und sie in eine völlig falsche Richtung abtriften liess. Der Verein hätte sich damals mehr um diese jungen, in Frankfurt doch völlig auf sich alleine gestellten Spieler kümmern müssen (auch Caio).


Absolut. Ich finde es auch immer wieder sehr schade, wie Fenin im Nachhinein bewertet wird. Sowohl sportlich als auch charakterlich. Da wird ihm einiges absolut nicht gerecht. Er hat zwar auch in Tschechien den Ruf, unprofessionell gewesen zu sein (was ja auch in Teilen stimmt), aber ich hatte nie den Eindruck, dass er ein schlechter Charakter war. Er hatte eher etwas von einem unbedarften und schüchternen Jungen, der irgendwann ein Opfer seines eigenen frühen Erfolges geworden ist und dann den einen oder anderen Fehler gemacht hat.

Aber gerade gegen Ende seiner Zeit ist dann mit Skibbe als Trainer, den Verletzungen und seinen persönlichen Problemen auch viel zusammengekommen - wobei letztere laut eigener Aussage medial weitaus schlimmer dargestellt wurden, als sie eigentlich waren, siehe: https://11freunde.de/artikel/lost-in-translation/491145. Ich erinnere mich natürlich auch noch an die Balkongrillparty mit Steinhöfer, aber selbst da wird einiges immer aus dem Kontext gerissen. Es ist zwar sicher nicht ganz ungefährlich, mit einem Gasgrill auf dem Balkon zu hantieren und ich persönlich würde das auch nicht machen, aber es ist eben auch nicht gemeingefährlich und grundsätzlich erlaubt. Da wird ja immer teilweise so getan, dass die beiden sturzbesoffen oder mutwillig die ganze Bude abgefackelt hätten. Dabei hat selbst die Polizei damals gesagt, dass das Feuer durch einen defekten Schlauch an der Gasflasche ausgelöst wurde und die Spieler keine Schuld getroffen habe.

Aber Fenin ist in meinen Augen vor allem ein sehr sozialer Mensch. Das zeigt selbst die damalige Episode mit der Grillparty, schließlich hat er Steinhöfer - der damals nach seinem Wechsel zu uns noch keine eigene Wohnung hatte - bei sich wohnen lassen. Auch sein kürzliches Engagement, dass er in seiner Heimat Senioren während der Corona-Pandemie unterstützt, spricht dafür. Außerdem hat er damals schnell die Sprache gelernt und sich voll mit dem Verein identifiziert. Bis heute schwärmt er von der Eintracht, schaut immer mal wieder bei Heimspielen in der Kurve vorbei und besitzt sogar noch eine Wohnung in Frankfurt.

Und sportlich gab es an der damaligen Entscheidung, ihn zu verpflichten, auch nichts zu rütteln. Er galt als das größte tschechische Talent seiner Generation und eines der größten seiner Altersklasse überhaupt, hat bereits mit 17 Jahren in der dortigen ersten Liga gespielt und war bei Tschechiens zweitgrößtem Erfolg im Jugendfußball (Finale der U-20 WM 2007) deren bester Spieler. Dass er überhaupt so früh so erfolgreich war, hatte Anfang/Mitte der 2000er noch ganz andere Dimensionen. Damals war es eben noch nicht so üblich, dass du mit 17, 18 oder 19 Jahren schon regelmäßig bei den Profis gespielt hast und ein paar Millionen Euro wert warst.

Auch die Jugendarbeit war damals eine komplett andere Welt, fast schon amateurhaft im Vergleich zu heute. Bestes Beispiel dafür ist Deutschland. Selbst als absolutes Schwergewicht in der Fußballwelt hat man den Jugendbereich erst Anfang der 2000er Jahre mit der verpflichtenden Einrichtung der NLZs professionalisiert. Mittlerweile wird halt fast überall, auch in kleineren Ländern, viel in die Jugendarbeit investiert, weil man mit den Transfers von jungen Spielern gutes Geld machen kann. Das sollte man halt auch bedenken, wenn jetzt hier auf viele andere Spieler verwiesen wurde, die mittlerweile bereits in jungen Jahren im Profifußball Fuß gefasst haben. Natürlich sind die heutzutage in dem Alter weiter.

Mal zum Vergleich: Selbst unsere größten Talente aus dieser Zeit wie NadW, Streit oder Preuß haben im Alter von 18-21 Jahren noch teilweise oder sogar größtenteils in der 2. Mannschaft gespielt und sind erst durch den Abstieg 2001 und die finanziellen Probleme in die Mannschaft gespült worden. Das kann man mit der heutigen Zeit nicht mehr wirklich vergleichen, wo du in der Regel entweder sofort den Sprung schaffst oder gar nicht - oder als eines der größten Talente gleich die U19 überspringst, wie es bei uns dann bei Kittel und Stendera der Fall war.

Im Fall von Fenin dann abwertend von YouTube Scouting zu sprechen, ist schon ziemlicher Bullshit. Statt zu uns hätte er damals auch zu Juventus wechseln können, hat sich aber dagegen entschieden, weil er zu einem Verein wechseln wollte, der von Anfang an auf ihn setzt. Nachdem der Wechsel im Sommer 2007 wegen zu hoher Ablöseforderungen von Teplice (die davor schon den etwas unbekannteren Džeko an Wolfsburg abgegeben hatten) geplatzt war, wollte er selbst im Winter weiterhin unbedingt zu uns. So eine Entscheidung treffen mit 20 Jahren sicher die wenigstens Spieler. Und so einen Spieler kriegst du als Eintracht Frankfurt normalerweise auch nicht, erst recht nicht 2007/08, als wir noch ein deutlich niedrigeres Standing hatten.

Dass jener Edin Džeko dann bei Wolfsburg und im späteren Verlauf seiner Karriere deutlich besser eingeschlagen ist, kann man den Verantwortlichen nicht wirklich anlasten. Hinterher ist man immer schlauer. Aber aus damaliger Sicht hat nichts gegen den Transfer gesprochen. Und die ersten beiden Jahre war Fenin auch alles andere als ein Flop. Er wird ja gerne auf den Hattrick im ersten Spiel reduziert, aber immerhin hat er im ersten Halbjahr insgesamt 6 Tore und 2 Vorlagen geliefert. In der Rückrunde, wo wir unter Funkel in den letzten acht Spielen ganze vier Punkte gemacht haben. Und in seiner ersten vollen Saison waren es zwar nur 5 Tore aber eben auch ganze 11 Vorlagen, was gerne vergessen wird. 16 Scorerpunkte in einer Bundesligasaison haben seit der Jahrtausendwende neben den absoluten Ausnahmespielern Meier, Jović und Haller vielleicht noch eine handvoll anderer Spieler bei uns geschafft. Zumal Fenin viele Spiele auf Außen gemacht hat, weil Funkel meist nur mit einem Stürmer gespielt hat.

In der Saison danach fingen dann die Verletzungsprobleme an, da war er insgesamt ein halbes Jahr verletzt, konnte keine der beiden Vorbereitungen mitmachen und hat überhaupt nur in zwei Spielen von Beginn an gespielt. Dafür waren seine zwei Tore eigentlich voll okay, vor allen Dingen waren es zum Saisonauftakt in Bremen und beim Heimspiel gegen die Bayern jeweils enorm wichtige Tore. Und über die Abstiegssaison will ich lieber nicht sprechen. Da war das gesamte System eben einfach auf Gekas ausgerichtet. Da spielte er in der Hinrunde ganze 93 Minuten (und trug zur erfolgreichen Hinrunde übrigens noch etwas mit einer wunderbaren Vorlage per Hacke im letzten Heimspiel gegen Dortmund bei). In der Rückrunde durfte er dann immerhin fünfmal von Anfang an spielen, aber gerade bei den letzten Spielen war der Karren schon tief im Dreck. Stattdessen durfte ein gerade zum Schluss hin absolut lustloser Altintop sowohl unter Skibbe als auch unter Daum Woche für Woche in der Startelf vor sich hin dilettieren.

Und nach dem Abstieg hat ihm Veh dann klar gesagt, dass er nicht wirklich auf ihn setzt. Da hat man ja lange an Verpflichtungen im Sturm gewerkelt und am letzten Tag der Transferperiode noch Idrissou und Friend geholt, nachdem zuvor bereits Gekas geblieben ist und Hoffer verpflichtet wurde. Auch um seine Chance für die EM 2012 zu wahren, ist Fenin dann ebenfalls kurz vor Schluss nach Cottbus gegangen, obwohl er das eigentlich gar nicht wirklich wollte. Er betont ja bis heute, dass sein Wechsel der größte Fehler seiner Karriere war und er in Cottbus überhaupt nicht zurecht gekommen ist, was dann letztlich auch mit zum Fenstersturz und dem endgültigen Karriereknick geführt hat.

Sorry, ist jetzt um einiges länger geworden als ursprünglich beabsichtigt, aber das ist wirklich ein emotionales Thema für mich. Fenin wird immer einer meiner Lieblingsspieler in der Historie der Eintracht bleiben, auch weil er einer war, der den Adler wirklich im Herzen getragen hat. Dass es dann langfristig nicht funktioniert hat, hatte wie gesagt einige Gründe. Man sollte aber auch die Spieler, die hier nicht durchgehend Spitzenleistungen gezeigt haben, fair bewerten.
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Hatte mir auch die erste Stunde angeschaut und es hat echt Spaß gemacht. Fußball ist Fußball und beim FFC und bei den Großturnieren habe ich auch mal bei den Frauen reingeschaut, aber wenn das jetzt unter dem Dach der Eintracht läuft, ist das schon noch mal etwas anderes. Will auf jeden Fall so viele Spiele wie möglich schauen und dann entsteht auch ganz automatisch eine größere emotionale Bindung.

Dass das Umschaltspiel die Spezialität der Mannschaft ist, hat man schon mal gesehen. Einige Angriffe nach Ballgewinn waren richtig flott gespielt und schön anzusehen, das war auch technisch schwer in Ordnung. Es war aber eben auch "nur" Bremen, gegen die man gespielt hat. Ich kann deren Spielstärke zwar nicht wirklich einschätzen, aber die Aufsteiger haben es bei den Frauen traditionell gerade gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte besonders schwer. Und den Anspruch hat man bei uns ja schon.

Mit Laura Freigang dürften einige vielleicht auch schon ihre Lieblingsspielerin gefunden haben. Ihre Schusstechnik (beidfüßig) würde ich mir auch bei einigen aus dem Herrenteam wünschen. Dazu noch beim vierten Tor schön die Übersicht behalten. Kannte sie vom FFC zwar schon ein bisschen, aber das ist echt ne geile Kickerin. Auch bei den Medienauftritten in den letzten Wochen wirkte sie sehr souverän und sympathisch. Vor allen Dingen wirkt bei den Frauen alles ein bisschen lockerer und authentischer und nicht so "durchchoreographiert", wie es bei den Männern teilweise ist.
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In den Pyrenäen hat sich jetzt jedenfalls schon mal die Spreu vom Weizen getrennt. Pinot, Buchmann, Valverde, Dumoulin und Carapaz sind damit quasi raus fürs Podium, Geheimfavoriten wie Chaves oder Higuita sowieso endgültig. Bis Mollema auf Rang 13 gibt es wohl noch realistische Chancen aufs Podium.

Den stärksten Eindruck machen aber bisher eindeutig die beiden Slowenen. Wenn Pogačar nicht auf der Windkante fliegen gegangen wäre, hätte er jetzt sogar das Gelbe Trikot. Für Porte und Landa ist es jetzt auch noch mal doppelt ärgerlich, hätte nicht gedacht, dass sie beide Tage so mithalten würden. Ist aber dann natürlich die Frage, ob Pogačar die letzten beiden Tage ohne den Rückstand so oft attackiert hätte. Würde ihn aber aktuell sogar stärker als Roglič einschätzen. Sein Problem ist aber, dass er spätestens nach der Aufgabe von Aru mehr oder weniger auf sich allein gestellt ist, während sein Hauptkonkurrent das beste Team im Feld an seiner Seite hat. Selbst ein Wout van Aert macht am Berg noch Arbeit und gewinnt nebenbei die Massensprints.

Bernal hat für mich noch nicht den Punch gezeigt und Ineos ist dieses Jahr auch nicht stark genug, um den Kapitän zum Sieg zu tragen. Beide Slowenen sind wesentlich explosiver, was sowohl bei den Anstiegen als auch bei Situationen wie heute im Zielsprint hilft. Schließlich gibt es in den restlichen zwei Wochen auch noch einige Bonussekunden zu verteilen.

Hirschi hätte ich es heute auch gegönnt, aber was der in seiner ersten Grand Tour Woche gezeigt hat, ist schon aller Ehren wert. Zeigt neben seiner Qualität auf jeden Fall auch schon mal einen guten Renninstinkt. Das könnte tatsächlich jemand sein, den man die nächsten Jahre noch in einigen großen Rennen oft zu sehen bekommen wird.
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Ja, Etappen mit Windkanten sind echt immer super spannend. Die zehnte Etappe ist für weitere Windkanten prädestiniert. Da geht es entlang der Atlantikküste, Start- sowie Zielort sind jeweils auf einer Insel. Das heute hat schon einmal ziemlich viele Sprinter eine der wenigen Chancen auf einen Etappensieg und nach der späteren Tempoverschärfung auch noch mal einigen Klassementfahrern über eine Minute Zeit gekostet. Für Bora-Hansgrohe hätte es aber noch ein bisschen besser laufen können. Mal sehen, wie sich das Team jetzt morgen auf der schweren Etappe im Hochgebirge schlägt. Respekt aber auch an Wout van Aert, der jetzt schon die zweite Etappe ohne Anfahrer im Sprint gewonnen hat.
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Da hat sich Alaphilippe heute doch etwas zu viel Zeit für eine wirkungsvolle Attacke gelassen. Mit der einen Sekunde kann er nicht viel anfangen. Aber Ineos hat sich heute auch sehr stark und fast wie in alten Tagen präsentiert. Sie haben das Tempo so hochgehalten, dass keiner der anderen Favoriten attackieren konnte oder wollte.

Ganz so stark wie in früheren Jahren sind sie zwar nicht, sonst wäre Aru gar nicht weggekommen, aber das war heute schon ein kleines Zeichen. Es wundert mich allerdings, dass Bernal nicht attackiert hat. Sonst hat Ineos diese Überlegenheit eigentlich immer selbst für einen Angriff genutzt. Zumal mit Pogačar schon einer der Konkurrenten kurz aus der Gruppe gefallen war.

Ansonsten ein schöner Sieg von Lutsenko. Er ist sicher einer der besten Fahrer "aus der zweiten Reihe", der als Teamkapitän auch bei einer Grand Tour eine Top Ten Platzierung erreichen könnte. Am meisten hätte ich aber Nicolas Roche den Etappensieg gewünscht. Er hatte bisher bei der Tour eigentlich einen guten Eindruck gemacht, ist heute aber zum zweiten Mal ziemlich eingebrochen. Aber vielleicht hat er an einem guten Tag noch mal die Beine, um dieses Jahr einen Etappensieg bei der Tour herauszufahren.
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Ich hab mir das Spiel angeschaut, kenne die Mannschaft sonst nicht wirklich. Das war schon ne verdiente Niederlage, auch wenn Wiesbaden das Spiel nicht dominiert hat. Im ersten Durchgang gab es keinen Spielaufbau über das Mittelfeld, hauptsächlich lange Diagonalbälle auf die Aussen, die aber maximal zu 50% ankamen und gerne mal von einem Wiesbadener im Mittelkreis abgefangen wurden. Das hätte eine bessere Mannschaft noch höher bestraft. Die Außenverteidigerpositionen waren große Problemstellen, sowohl Fröls als auch Littmann sind da nicht zu Hause würd ich sagen. Fröls ist zur Pause raus, dafür Littmann auf links und Judge auf rechts, damit wurde es etwas sicherer.
Grade so basale Sachen wie Passsicherheit, Passhärte, mal einen einfachen Doppelpass oder eine Ballannahme in Bedrängnis waren über weite Strecken gar nicht zu sehen und der Ball nach zwei, drei Stationen in der gegnerischen Hälfte meist weg. Die Wiesbadener haben unseren dann gut auf den Füssen gestanden und so mit einfachen Mitteln fast alles vom Strafraum weghalten können.
Die Jungs haben jetzt ein halbes Jahr kaum spielen können, insofern hoffe ich dass die Vorstellung auch der Corona-Pause geschuldet war. Das Sturmzentrum war gestern zumindest nicht die größte Schwachstelle, da waren viel basalere Sachen über die ich mir Gedanken machen würde.
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Ja, Littmann ist eigentlich ein Rechtsaußen. Dasselbe Problem gab es aber auch schon Ende der letzten Saison, da musste mit David Siebert ebenfalls ein gelernte Rechtsaußen als Rechtsverteidiger spielen. Normalerweise sollten Judge oder Komljenovic Rechtsverteidiger spielen und der jeweils andere beziehungsweise Otto und Irorere innen. Aber Judge war zuletzt verletzt und dasselbe dürfte auch auf Irorere zutreffen.

Fröls ist eigentlich ein gelernter Mittelfeldspieler, hat aber die letzten Jahre eigentlich immer als Außenverteidiger ausgeholfen. Dürfte als Linksverteidiger auch erst mal die beste Option sein. Den U17 Aufsteigern Schröder, Tepedibi und Küpelikilinc traut man eine größere Rolle wie gesagt wohl noch nicht zu.

Den Sturm sehe ich als Schwachstelle, weil wir da einfach zwei absolute Leistungsträger aus dem letzten Jahr verloren und auch keinen Ersatz bekommen haben, der sich in der A-Jugend schon bewiesen hat. Dass es dann wohl eher an banalen Dingen gemangelt hat, ist sehr schade. Mit mehr Spielpraxis sollte es spielerisch besser werden. Ein Großteil der Stammelf kennt sich ja schon aus dem letzten Jahr und gerade Loune und Bakirsu bilden mit den Innenverteidigern eigentlich einen starken Mittelblock, auf dem man aufbauen kann. Wenn dann noch Seo konstant Leistungen zeigt, sehe ich uns da schon ziemlich stark aufgestellt.
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DonGuillermo schrieb:

Wie schon geschrieben, vor allem in den letzten Jahren sehr selten. Normalerweise sind in der ersten Woche ja nur Flachetappen mit Sprintankünften und Zeitfahren dabei. Ich habe gestern gelesen, dass das die früheste Bergankunft in der Tour seit 1979 war. Damals war es gleich nach dem Prolog die zweite Etappe.

Aber gut, es war ja heute auch noch nicht Alpe d'Huez, der Tourmalet oder der Ventoux. Von den Topfavoriten hat sich heute auch noch keiner irgendwelche Blöße gegeben. Buchmann und Valverde haben aber als potenzielle Podiumsfahrer schon ein paar Sekunden verloren. Education First fand ich heute überraschend stark, die waren bis zur Attacke von Guillaume Martin noch mit vier Fahrern vertreten. Ineos hingegen hat wieder etwas geschwächelt, selbst Carapaz musste abreißen lassen.

Da wirkt Jumbo-Visma und vor allem Roglič aktuell echt am stärksten. Aber die Form musst du über die drei Wochen auch erst mal halten. Ist deshalb für sie vielleicht sogar gut, dass Alaphilippe das Gelbe Trikot noch ein bisschen hält. Quick-Step hat heute schließlich auch viel Arbeit verrichtet, die man sonst selbst leisten müsste.


Ich teile deine Eindrücke. Positiv überrascht hat mich Martin. Pogacar hat mich weniger überrascht, da er  bei der Vuelta schon auffällig war. Gespannt bin ich auch auf Quintana , der jetzt befreit von der Movie-Star  Taktik Chaotik der letzten Jahre ist. Große Rückschlüsse lassen sich nach dieser Etappe noch nicht ziehen. Ineos würde ich noch nicht abschreiben. Wie du schon schriebst: Die  Tour geht 3 Wochen.

Ein Faktor, den man noch nicht einschätzen kann ist diese ständige Abwechslung der Etappenprofile. Einmal Sprinter Etappe dann wieder Bergetappe usw. Es könnte die spannendste Tour der letzten Jahre werden.
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Die Etappe heute konnte ich nicht schauen, aber da habe ich echt nichts verpasst. Wie schon hier angemerkt, ist es über zehn Jahre her, dass es mal keine Ausreißergruppe gab und es kommt normalerweise nur unter sehr speziellen Bedingungen vor. Davon kann man nach dem schwierigen Streckenprofil in der ersten Woche der diesjährigen Tour zwar auch sprechen, aber nicht wirklich mit den bereits erwähnten Beispielen aus den 90ern vergleichen.

Dass auf den letzten 20 Kilometern in der Regel keine Verpflegung mehr erlaubt ist, dürfte eigentlich auch allen Fahrern bekannt sein und ist seit Jahren so. Dass das ausgerechnet Alaphilippe bei der Tour passiert, ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Er selbst weiß am besten, dass in dieser Situation eigentlich immer eine Kamera auf ihn gerichtet ist und die Jury das demnach auf jeden Fall mitbekommt.

Ich rechne ehrlich gesagt auch deshalb morgen fest mit einer Attacke von Alaphilippe. Das Terrain ist nahezu perfekt für ihn, er dürfte etxra motiviert sein und er ist den Topfavoriten in der Gesamtwertung nicht so gefährlich, dass diese umgehend nachsetzen müssen. Könnte durchaus sein, dass Alaphilippe da mit 20-30 Sekunden Vorsprung durchkommt, die Qualität dafür hat er. Ihm kommt entgegen, dass auf den letzten 50 Kilometern gleich vier Anstiege liegen, die aber bis auf den vorletzten nicht allzu ansprechen sind. Für einen Abfahrspezialisten wie Alaphilippe bieten sich da aber genügend Chancen auf eine Attacke. Auch die Favoriten aufs Gesamtklassement dürfen sich bei den Profil keinen schwachen Tag erlauben.

wegjubler schrieb:

Gespannt bin ich auch auf Quintana , der jetzt befreit von der Movie-Star  Taktik Chaotik der letzten Jahre ist.


Ohja, das hatte immer etwas von Slapstick, dass man drei Topfahrer ohne klaren Kapitän dabei hatte und gefühlt alle auf eigene Kappe gefahren sind. Aber das Thema hat sich ja mehr oder weniger von allein erledigt, nachdem Movistar Quintana, Carapaz und Landa auf einen Schlag verloren hat. Enric Mas und Marc Soler haben aber sicher auch das Potential, zukünftig als Leader um einen Grand Tour Sieg mitzufahren.

reggaetyp schrieb:

Valverde wird niemals aufs Podium fahren.


Mit mittlerweile 40 Jahren sicherlich unwahrscheinlich und eher ein Kandidat für die Top Ten, aber man soll niemals nie sagen. Wenn jemand so etwas schafft, dann sicher Valverde. Bei der letzten Vuelta hat er es immerhin auch noch mal aufs Podium, auch wenn da die Konkurrenz nicht ganz so hochklassig war. Aber auch dort hat er einen Pogačar oder Quintana hinter sich gelassen. Und Movistar hat weiterhin eines der besten Teams.

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Warum beginnt denn die Tour de Franze (J. Ullrich) in diesem Jahr mit Bergetappen? Gab es das schonmal?
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Wie schon geschrieben, vor allem in den letzten Jahren sehr selten. Normalerweise sind in der ersten Woche ja nur Flachetappen mit Sprintankünften und Zeitfahren dabei. Ich habe gestern gelesen, dass das die früheste Bergankunft in der Tour seit 1979 war. Damals war es gleich nach dem Prolog die zweite Etappe.

Aber gut, es war ja heute auch noch nicht Alpe d'Huez, der Tourmalet oder der Ventoux. Von den Topfavoriten hat sich heute auch noch keiner irgendwelche Blöße gegeben. Buchmann und Valverde haben aber als potenzielle Podiumsfahrer schon ein paar Sekunden verloren. Education First fand ich heute überraschend stark, die waren bis zur Attacke von Guillaume Martin noch mit vier Fahrern vertreten. Ineos hingegen hat wieder etwas geschwächelt, selbst Carapaz musste abreißen lassen.

Da wirkt Jumbo-Visma und vor allem Roglič aktuell echt am stärksten. Aber die Form musst du über die drei Wochen auch erst mal halten. Ist deshalb für sie vielleicht sogar gut, dass Alaphilippe das Gelbe Trikot noch ein bisschen hält. Quick-Step hat heute schließlich auch viel Arbeit verrichtet, die man sonst selbst leisten müsste.
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In der Tat sehr schade. Ich habe das Spiel nicht gesehen, aber 1:3 liest sich schon deutlich. Zumal Wehen nicht mal Bundesliga spielt. Nach dem was ich gelesen habe war die Viererkette von links nach rechts Fröls, Otto, Komljenovic und Littmann. Schätze, so hat man dann auch gegen Offenbach gespielt.

Ist auf den Positionen der Außenverteidiger natürlich alles andere als optimal, aber Judge war wohl verletzt und erst jetzt wieder im Kader, für Irorere gilt wahrscheinlich dasselbe. Anders kann ich mir nicht erklären, warum er in beiden Spielen nicht im Kader stand. Und auf links traut man offensichtlich noch keinem der Aufsteiger aus der U17.

Sehe da und im Sturmzentrum auch weiterhin die größten Schwachstellen. Da muss man jetzt mal die ersten Spiele in der Liga abwarten. Aber sehr schade, dass die Jungs es nicht geschafft haben. Das hätten noch mal ein paar zusätzliche Spiele werden können, wo die Saison ohnehin schon so kurz ausfällt.
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Weitere Umbaumaßnahmen halte ich ehrlich gesagt auch erst einmal für unnötig. Bei den Stehplätzen gibt es halt schon seit Jahren Bedarf, ohne dass da eine realistische Chance auf Karten bestand. Aber sieht man mal von unserem Boom in den letzten drei vollen Saisons ab - wo wir jeweils einen Schnitt von über 49.000 Zuschauer hatten, in der vergangenen Saison bei zwölf Heimspielen sogar über 50.000 - lag der sonst auch immer "nur" bei irgendwas zwischen 46.000 und 48.000 Zuschauern und es waren im Schnitt fünf, sechs Heimspiele pro Saison ausverkauft. Sprich, da waren auch enige Spiele dabei, wo deutlich mehr als 5.000 Sitzplätze frei waren.

Wenn wir vielleicht in ein paar Jahren wieder etwas weniger Erfolg haben sollten, kommen auch automatisch wieder ein paar tausend Leute weniger. Und klar, die neuen Plätze werden alle im niedrigen Preissegment sein, aber die knapp 60.000 müssen dann auch erst einmal regelmäßig vollgemacht werden. Man kann jetzt auch nicht davon ausgehen, dass alle, die bisher im Oberrang der NWK gehockt haben, auf die Osttribüne ziehen. Diese Plätze werden auch nach dem Umbau eher unbeliebt bleiben. Von daher sollte man es auch nicht übertreiben.
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Wobei ich den Angriff von Cosnefroy und Peters auch nur bedingt verstanden habe. Ewan hat angesichts seiner Maße natürlich den Vorteil, sich im Sprint durch Lücken durchzudrücken und wird nicht umsonst Pocket Rocket genannt. Der ist selbst unter den Topsprintern ganz oben anzusiedeln.

Der Tag morgen könnte wieder etwas Spannung im Gesamtklassement bringen. Schon am vierten Tag eine Bergankunft in den Alpen ist echt hart. Zumal zwei Tage danach noch eine weitere Bergankunft kommt. Die letzten Jahre gab es mehrmals die komplette erste Woche nur flache Strecken mit Sprintankünften. Da ist das dieses Jahr schon ein anderes Programm. Zuletzt waren in der ersten Woche höchstens mal die Mûr-de-Bretagne oder die Planche des Belles Filles (die allerdings ein brutales Endstück hat) dabei. Letztere ist dieses Jahr auch als Bergzeitfahren auf der vorletzten Etappe vertreten.
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Man darf immer Fehler machen. Selbst in Pflichtspielen. Aber im besten Fall lernt man daraus. Dass man alles spielerisch lösen möchte, ist grundsätzlich löblich. Wenn dafür aber die Qualität fehlt, ist es eben auch nicht hilfreich. Ich habe es jetzt angemerkt, weil es ein generelles Problem von uns ist und in allen drei Testspielen (da allerdings die Rückpässe unter Gegnerdruck und keine Pässe im Spielaufbau) zu Gegentoren geführt hat. Da liegt der Verdacht natürlich nahe, dass das auch in den Pflichtspielen zum Problem werden könnte. Mehr als die Erkenntnisse aus den Testspielen kann man zum aktuellen Zeitpunkt ja nicht bewerten.
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GazzaWazza schrieb:

Man könnte aber auch fragen, wann man das üben/probieren soll, wenn nicht in Vorbereitungsspielen?

So ist es.
Will man das Umschaltspiel/Aufbauspiel verbessern, muss man es einfach üben. Lange Befreiungsschläge helfen da nicht weiter. In Testspielen habe ich so etwas stets verboten.
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WuerzburgerAdler schrieb:

GazzaWazza schrieb:

Man könnte aber auch fragen, wann man das üben/probieren soll, wenn nicht in Vorbereitungsspielen?

So ist es.
Will man das Umschaltspiel/Aufbauspiel verbessern, muss man es einfach üben. Lange Befreiungsschläge helfen da nicht weiter. In Testspielen habe ich so etwas stets verboten.        


Grundsätzlich stimme ich euch da zu. Aber es gibt Pässe, die sind generell die falsche Entscheidung. Der Rückpass von Rode durch die Mitte war beispielsweise zu gefährlich, den muss er wenn dann für N'Dicka auf außen legen oder den Körper reinstellen und das Foul ziehen. Wobei der sogar noch halbwegs gut gegangen wäre, wenn Kostić nicht noch den Fuß reinhält.

Aber der erwähnte Pass von Hinti, wo Ajax extrem aufgerückt ist, alles zugestellt hat und Hinti unter Gegnerdruck mit dem schwachen Fuß einen Pass durch die Mitte spielen will, ist fast immer tödlich. Gerade gegen einen Gegner wie Ajax. So einen Pass zu versuchen, hat für mich dann eher etwas mit mangelhafter Einschätzung der Situation als Üben des Aufbauspiels zu tun.

Klar war es nur ein Testspiel. Aber solche Pässe haben wir uns auch letztes Jahr in Pflichtspielen zu oft geleistet. Und bei aller Liebe, aus Hinteregger und gerade Abraham werden nur noch bedingt gute Aufbauspieler. Hinti hat ne gute Passschärfe, aber auch ordentlich Steuung dabei, von Abraham ganz zu schweigen. Aber das ist ja auch okay, deren Qualitäten liegen woanders. N'Dicka ist unter Gegnerdruck auch nicht immer der sicherste Passspieler, hat aber sicher die Anlagen und die Zeit, um sich da noch ordentlich zu verbessern. Tuta hingegen scheint ein gutes Aufbauspiel und eine gewisse Ballsicherheit zu besitzen. Hasebe sollte eigentlich gesetzt sein, aber wenn keiner der beiden spielt, haben wir im Spielaufbau wieder ein großes Problem.
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Heute war schön zu sehen, dass am Ende des letzten Anstiegs kein Team mit mehr als drei Fahrern dabei war. Auch nicht Ineos und Visma, wo sich Wout van Aert und George Bennett früh im Anstieg verabschiedet haben. Könnte dieses Jahr echt eine ziemlich offene Tour werden. Auch wenn Bernal und Roglič weiterhin die großen Favoriten sind, zumal sie mit Carapaz beziehungsweise Dumoulin noch jeweils einen Grand Tour Sieger an ihrer Seite haben.
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Erstens glaube ich kaum, dass sich die Schaffung oder das Bestehen solcher Wettbewerbe nach dem Zuschauerinteresse richtet. Das primäre Interesse ist da ganz klar die Gewinnoptimierung. Und zweitens würde es ohne diesen sinnlosen Wettbewerb zu diesem unmöglichen Zeitpunkt halt sinnlose Freundschaftsspiele zu einem unmöglichen Zeitpunkt geben. Auch vor der Nations League gab es fast immer nach zwei, drei, vier Spieltagen in der Liga eine Länderspielpause. Das hat sich dieses Mal durch die später startende Liga einfach verschoben.

Ändern kann ich es eh nicht, dass solche Wettbewerbe stattfinden. Wenn mal ein paar Spieler der Eintracht dabei sind, kann ich dann aber zumindest das Beste draus machen. Muss halt jeder selbst entscheiden, wie er das handhabt. Die Champions League schaue ich beispielsweise seit Jahren ebenso wie "normale" Länderspiele grundsätzlich überhaupt nicht mehr, die WM in Katar werde ich mir auch sparen.
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Zwei Dinge möchte ich noch kurz hinzufügen. In allen drei Testspielen haben wir durch einen schlampigen/riskanten Rückpass ein Gegentor gefangen. Ich frage mich wirklich, warum wir in gefährlichen Positionen alles spielerisch lösen wollen, wenn wir dafür nicht die Qualität haben. Neben dem Gegentor war auch noch so ein Pass von Hinti unter Druck im eigenen Strafraum dabei, der fast zu einem weiteren Gegentor geführt hat. Da muss ich das Ding halt auch mal schlagen - selbst wenn kein Ante mehr vorne steht.

Positiv war noch, dass unsere Standardsituationen weiterhin sitzen. Da waren wir jahrelang unglaublich schwach, aber haben uns seit letzter Saison echt verbessert. Nicht nur war das Tor eine schöne Eckballvariante mit Verlängerung, sondern kurz davor hatte auch Hinti nach einem Freistoß eine Riesenchance, bei der drei weitere Spieler von uns im perfekten Moment eingelaufen sind und freistanden.