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HessiP

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Als erstes möchte ich mich schon mal entschuldigen, dass ich nicht aus Polen bzw. Estland komme, sondern aus dem Osten Deutschlands, ich faule Sau und dann auch noch aus Chemnitz.

Wie HessiP schon richtig schrub, treffen wir uns immer Freitag Abend zum gepflegten Kameradschaftsabend und gehen dann zum Chemnitzer FC ( und nicht zum FC Chemnitz ), vorher werden natürlich die Haare geschoren und dann Jagd auf alles gemacht, was nicht deutsch aussieht.
Deswegen bin ich auch Fan vom "Juddeklub", aber psst... nicht das das mein Führer erfährt.

Was seit August hier los ist, spottet jeder Beschreibung. Da mein Museum keine Kohle hat, mich fest einzustellen, hab ich bei einem Bekannten noch einen Zweitjob, mach zweimal in der Woche in einer Metallbude bissel die Buchführung. Chefetage ist in BW, die bekamen Anrufe... sie arbeiten doch mit der Firma XXX in Chemnitz zusammen...peng ca 50% der Aufträge storniert.

Ich denke mal, dass die meisten "Rechtswähler" es denen "da drüben" mal zeigen wollen und wenns nur mit dem Wahlzettel ist. Dazu kommt natürlich, dass sich damals ein kleiner Teil unserer neuen Mitbürger benommen hat, wie Spucke aufm Ärmel.

Die AfD scheint im Osten die neue Volkspartei zu sein. Ich hab sie nicht gewählt, auch kein Pro Chemnitz ( Gruß an Nachtmahr )...

VG aus Chemnitz
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Nischel schrieb:

Wie HessiP schon richtig schrub, treffen wir uns immer Freitag Abend zum gepflegten Kameradschaftsabend und gehen dann zum Chemnitzer FC ( und nicht zum FC Chemnitz ), vorher werden natürlich die Haare geschoren und dann Jagd auf alles gemacht, was nicht deutsch aussieht.
Deswegen bin ich auch Fan vom "Juddeklub", aber psst... nicht das das mein Führer erfährt.


Soll ich es konkret machen?! Thomas Haller, lange Zeit auch Samstags der bekennende HooNaRa, später dann nur noch unter der Woche. Mit telefonischem Kontakt zum NSU-Dunstkreis. Die letzten Jahre dann der nette Tommy, die gute Seele des Vereins (und Ordnungsdienst mit seinen Schergen). Distanzierung? Nein, der Tommy wäscht der Jugend doch die Trikots, und was der so politisch macht, interessiert uns doch nicht. CFC!

Natürlich habe ich nicht alles und jeden gemeint, das sollte doch klar sein.

In der Stadt der Juddebube gibt es zumindest keine rechten Szeneläden mit allerlei markigen Tshirts, und mit dem Hitlergruß können sich die Kameraden auch eher nicht auf der Gasse grüßen. Die Betreiber von Frankfurter Clubs, in die alle von rechts nach links rammeln, sind auch keine netzbekannten Verschwörungstheoretiker. Keine Angst, ich habe auch meine Sicht auf die Dinge rund um den August in Chemnitz.

Und das nicht alle und jeder so ticken, verteht sich doch von selbst. Ich nehme nur zunehmend ein gesellschaftlichen Klima wahr, welches Entschuldigungen, Schulterzucken und Anerkennung für Weltsichten findet, die vor 10 Jahren noch undenkbar und geächtet gewesen wären. Im Westen wie im Osten. Aber dort noch mehr. Sonst würden die Leute vielleicht einfach DIE PARTEI wählen, um es "denen da drüben" mal zu zeigen. Übrigens eine Kategorie, die eher so 1989 ist.
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Interessante Gedanken zur Ursachenforschung, die hier genannt werden. Eine Sache fehlt mir aber in der Aufzählung:

Rechtsextreme und rechtsradikale Bestrebungen wurden in der DDR der 80er Jahre und in der Zeit nach der Wende in den neuen Bundesländern kleingeredet (z.B. Biedenkopf: "Sachsen ist immun gegen Rechtsextremismus"). Der plumpe Fremdenhass der Generation Lichtenhagen/Hoyerswerda werde sich schon rauswachsen, wenn die Leute erwachsen werden und erstmal Familien gründen. Stattdessen konnten in aller Seelenruhe Strukturen wachsen, auf gesellschaftlicher Ebene und in Parallelwelten. Die Anerkennung von Rechtsextremismus als Meinung ("Ob links oder rechts, ist doch egal") ist weiter gesellschaftlicher Konsens in bspw. Sachsen, was ich über lose Kontakte so mitbekomme. Da ist man freitags Mitglied in einer Kameradschaft und geht Samstags zum FC Chemnitz, "unpolitisch" natürlich. Unpolitisch sind in dem Moment aber nur die, die denen das glauben, sie wären unpolitisch dort. Die anderen einlullen und den Rechtsextremismus salonfähig zu machen, ist eben auch Politik.
Der NSU konnte sich in aller Seelenruhe betätigen, ganze Landkreise werden rechtsextrem besiedelt, Jugendcamps, usw. All das konnte dort in Seelenruhe geschehen. Gleichzeitig haben Parteien wie DVU und die NPD die neuen Bundesländer als Spielwiese erkannt und dort gut andocken können. Gewachsene politische Strukturen gab es schließlich nicht - auch für CDU und SPD war es Neuland. Alle Bereiche des öffentlichen Lebens wurden mit diesen EInstellungen durchdrungen: Polizei, Lehrerschaften, Gerichte... Gegen all diese Vorgänge wurde jahrzehntelang von linken Initiativen gewarnt. Und was passierte? Ihnen wurden Knüppel zwischen die Beine geschmissen.

Rechtsextremismus gab es bereits in der DDR der 80er, z.B. beim Fussball und in Skinheadgruppen. Und zwar ziemlich radikal und gewalttätig. All das hätte man frühzeitig erkennen können und einen Plan entwickeln können. Politische Bildung, Präventionsprojekte usw. Stattdessen wurde weg gesehen, sogar als Lichtenhagen brannte. Spätenstens bei den Bildern von klatschenden Passanten hätten alle Alarmglocken schrillen müssen.

Der plumpe Rechteextremismus von NPD und co. war nicht in der Lage, das "schlummernde" Potenzial abzugreifen. Dafür brauchte es intelligentere, subtilere und gesellschaftfähigere Ausrucksformen, um die köchelnden Einstellungen und Ängste abzugreifen. Das haben AFD, Pegida und Identitäre Bewegung erkannt und hatten da leichtes Spiel - und die personellen Übeschneidungen zu den rechtsextremen Strukturen sind ja dutzendfach belegt. Jetzt ist der Deckel vom Topf und bei 30% Stimmanteil in manchen Gegenden glaube ich nicht, dass man ihn wieder drauf bekommt.
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Was ein Erdbeben. Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll...

Die CDU beginnt mit einer ersten Analyse , und findet lustige Gründe für das Desaster. Die JU hätte die jungen Leute nicht erreicht... Was hätten die eigentlich mit den Lauchs anfangen sollen?

Was machen die jetzt mit diesem Ergebnis? Klimapolitik auf Null stellen? Wohl kaum. Meine Prognose: Ein strammer, erfolgloser Ritt nach rechts gen Sachsen und co. Nach den Landtagswahlen ist AKK Geschichte und Herr Merz übernimmt.
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FrankenAdler schrieb:

Wir redeten zunächst tatsächlich nicht über die Schülerproteste sondern über das Rezo Video und die Unfähigkeit der Union angemessen darauf zu reagieren.

Niemand zwingt die Union überhaupt auf den Herrn Rezo zu reagieren. Wie sie es dann gemacht haben, war allerdings schwach.
FrankenAdler schrieb:

Da stellt sich einem doch die Frage  woher du weißt, dass diese Schüler ihr eigenes Verhalten in Klimafragen nicht hinterfagen!
Hast du da ne Quelle? Gibt es Umfragen zum Verhalten der SchülerInnen, hast du selbst mit all diesen Menschen gesprochen?
Oder ist das einfach wieder einer deiner unlauteren Versuche, xaver benannte das bereits, über unbelegte Behauptungen, eine unliebsame Bewegung zu diskreditieren?
Irgendwas bleibt immer hängen gell?
Und die anderen Konservativen von der AfD verfahren ja genauso, recht erfolgreich.

Komm, nicht wieder gleich in die Schnappatmung verfallen.
Natürlich weiß ich nicht was in hundertausenden Schülerköpfen vorgeht. Ich habe ja nur gesagt, dass ich ein Hinterfragen des eigenen Verhaltens vermisse. Und zwar in der öffentlichen Darstellung, Plakate, Banner, Fahnen, Äußerungen etc. (Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=0oHnN3rYSJ0 )
Du hast unterlassen meine Äußerung zu den Schülerdemos zu zitieren. Deshalb nochmal zum Mitschreiben für Dich und Xaver.
"Also ich finde es gut, dass die Kids demonstrieren." (mein Beitrag Nr.352)    

Die ständigen Versuche meine Beiträge als "unlauter" hinzustellen und die AfD-Ecke zu bemühen, ist genau das Vorgehen - nur umgekehrt -, welches Du mir unterstelllst. Komisch, merkst Du das eigentlich nicht.  
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hawischer schrieb:

Natürlich weiß ich nicht was in hundertausenden Schülerköpfen vorgeht. Ich habe ja nur gesagt, dass ich ein Hinterfragen des eigenen Verhaltens vermisse. Und zwar in der öffentlichen Darstellung, Plakate, Banner, Fahnen, Äußerungen etc. (Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=0oHnN3rYSJ0 )


Also am Freitag haben die Schüler auf dem Demozug Müll gesammelt - getreu dem Motto, "wir hinterlassen die Demoroute sauberer als wir sie vorgefunden haben".

Ich finde auch nicht, dass die Schüler in der Verantwortung sind, "erstmal bei sich selber anzufangen". Klar, auch das ist notwendig. Aber sie wurden nun mal in diese wahnsinnige Konsumwelt hinein geboren, die wir ihnen gebaut haben. Woher sollen sie die Lebensstil-Lösungen kennen, wenn sie ihnen niemand vorlebt? Die Elterngeneration+ hat eine wesentlich dickere CO2-Rechnung angehäuft als diese Jugendlichen. Es geht bei dieser Bewegung auch nicht darum, dass die Schüler Lösungen und Antworten auf ihren Plakaten präsentieren. Die haben einfach Schiss um ihre Zukunft, und sich darum zu kümmern, dafür sind andere verantwortlich. Lösungen gibt es von den Profis zuhauf - die Polit-Profis schaffen es aber seit über 30 Jahren nicht, in den zweiten Gang zu schalten. Ah halt, vergessen - die CDU ist ja die Klimaschutzpartei... FCKW-Verbot und Temo 30 und so... Im Übrigen reicht es auch nicht, wenn die Young-Travellers auf ihren Asientrip verzichten, während die Oma sich die letzten Eisreserven von der AIDA-Reeling anschaut. Alle müssen umdenken, nicht nur die, die auf die Straße gehen. Insofern halte ich diese Kritik einfach für sehr bequem.

@Knueller: Mir ist es lieber, wenn an WG-Tischen bei einer Ingwerschorle über den Klimawandel diskutiert wird, als an Stammtischen bei einem 9,95€-Schnitzel über Flüchtlinge. Ersteres ist im Zweifel produktiver.
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stefank schrieb:

Dann warte mal ab. So wie ihr hier regelmäßig argumentativ ablost, so wird es ab jetzt jedem konservativem Hansel ergehen, der mit 14jährigen diskutiert, denen das Rezo-Video das argumentative Handwerkszeug gegeben hat.


Stefan, du kannst dir sich sicherlich vorstellen, dass ich nicht mit jedem diskutiere... weder mit nem indoktrinierten 14 jährigen, noch mit nem MLPD Anhänger.

Mit Radikalen kann man nicht diskutieren.
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Arti... "Indoktrinierte 14 Jährige", "Instrumentalisierte Jugend"... Butter bei die Fische, welche dunklen Mächte meinst du?

Der Sohn einer Kollegin wollte zur Demo gehen, weil er bei der Sendung mit der Maus etwas über FFF und den Kimawandel erfahren hat. Meinst du etwa die?!
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Haliaeetus schrieb:

arti schrieb:

und ich habe aus meiner Stadt und unmittelbarer umgebung mitbekommen, dass man von den Lehrern schon erwartet hat, da mit zu gehen.

Jetzt mal ganz ketzerisch gefragt: und?
Die meisten Lehrer waren 13 Jahre auf der Schule (einige vielleicht auch nur 12), haben studiert und ihr Referendariat abgelegt. Man darf also davon ausgehen, dass der Großteil volljährig und mündig ist. Er wird also selbst entscheiden können, ob er mitmacht.

ich rede davon, dass seitens der Lehrer erwartet wird, dass die Schüler mitgehen.

Überwältigubgsverbot ist das Schlüsselwort, was hier nicht gerne gehört wird.
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Soweit ich mich erinnere, warst du es doch, der meine Ausführungen zum Überwältigungsverbot nicht gerne hörte.

Ich war gestern in Frankfurt auf der Fridays for Future Demo. Die Legalisierung von Cannabis war zur deiner Beruhigung übrigens kein Thema. Was ich dort gesehen habe, war eine bunte Zusammenkunft von Schülern und Studenten. Am Ende des Zuges haben sich einige Erwachsene angeschlossen, unter anderem Wissenschaftler vom Senckenberg Institut. Sehr erfrischend war das völlige Fehlen von Vertretern der etablierten Parteien (außer der Partei DIE PARTEI), so von wegen Instrumentalisierung. Ich habe gute Reden gehört, einen friedlichen Protest erlebt, klare Forderungen gehört und Erwachsene erlebt, die sich dezent zurück gehalten haben. Ich konnte Kinder (!) erleben, die sich mit politischen Positionen der Parteien zur Europawahl auseinander gesetzt haben und diese diskutierten. Ich habe in der U-Bahn ein 8-jähriges Mädchen gesehen, die alleine da war und von Jugendlichen aufgenommen wurde.

Was ich hingegen heute erlebt habe, waren zwei Jünglinge, die den Mann am CDU-Stand vorm Supermarkt regelrecht argumentativ zerlegt haben. Der weint sich heute in den Schlaf.
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Zu Söder:

Aus welchen Gründen auch immer - die Ziele die man sich in diesem Bayern für den Klimaschutz setzt, sind erstmal gut. Schaut man sich an, welchen Anteil (Produktion, Anzahl Betriebe, genutzte Fläche) die dortige Landwirtschaft auf Deutschland bezogen hat, kann man schon sagen, dass da ein deutliches Signal von ausgeht. Spannend wird es dann, wenn der CSU-Spezi in Brüssel das Sagen hat. Die "Agrarwende" ist unter den derzeitigen EU-Subventionsbedingungen, die zum großen Teil nur nach Größe des Betriebes gehen, ein deutlicher Hemmschuh auf dem Weg zu einer ökologischen, nachhaltigen und regionalen Landwirtschaft.

In diesem Zusammenhang möchte ich folgende Reportage empfehlen...

Wie schaffen wir die Agrarwende?

Die industrielle Landwirtschaft stellt zwar unsere Ernährung sicher und hat Gemüse, Obst und Fleisch billiger gemacht. Immer deutlicher aber bekommen wir ihre negativen Folgen zu spüren. Ein Jahr lang begleitet die Dokumentation Landwirte, die Alternativen zur industriellen Landwirtschaft suchen. Und sie fragt, welche Rolle wir Verbraucher und EU-Subventionen dabei spielen.
https://www.arte.tv/de/videos/079393-000-A/wie-schaffen-wir-die-agrarwende/
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Diegito schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Die klare Konsequenz aus dem kleinen "Niedergang" in den letzten BL-Wochen kann nur heißen: spielerische Verbesserung. Bei Transfers vor allem auf diesen Punkt achten. Spieleröffnungen anpassen. Defensivaktionen trainieren. Und dergleichen mehr.


Standards nicht zu vergessen. Auch das kann eine Waffe sein, gerade wenn du müde bist und spielerisch nicht mehr viel abrufen kannst. Diese Option haben wir komplett schleifen lassen finde ich, das werfe ich Hütter auch ein wenig vor. Gegen Chelsea waren die Ecken/Freistösse schon desolat, gegen Mainz noch schlimmer. Völlig ohne Konzept reingebläut die Kugel. Oder sinnfreie kurze Ecken. Das hat mich richtig geärgert.


Trainieren... - das war doch in den letzten Wochen das Problem. Es fand doch so gut wie gar kein Training mehr statt, weil wir ständig "on the road" waren. Nach Chelsea gab es genau eine Trainingseinheit, da gehts doch nur noch um Regeneration.

Die Mannschaft lebte lange von ihrer Geschlossenheit und eingeschliffenen Abläufen auf dem Platz. Beides ging zuletzt verloren, was ich mal an zwei Beispielen fest machen will:

1. Unser aggressives Pressing funktioniert nur, wenn das Kollektiv mitmacht und auch weiß, wie. Gestern war es dutzende Male sichtbar. Mit den letzten Körnern sind vor allem Ante, Mijat und Filip vorne drauf gegangen. Wenn dann bei einer solchen "Alles-oder-nichts"-Aktion die Hintermänner nicht (mehr) mitmachen (können), rennst du ins Leere und verpulverst enorme Energie. Da war in den letzten Wochen einfach keine Zeit mehr, um übers Training für Frische zu sorgen oder Ausfälle zu kompensieren. Wie sollen etwa Torro und Timmy da einfach rein geschmissen werden? Noch dazu fehlte gestern Rode mit seiner enormen Pressingqualität.

2. Schaut euch mal die Tore von Jovic an. Davon hat er eine Vielzahl aus der gleichen Position erzielt: Zentral in der Box, zwischen Fünfer und Elfmeterpunkt. Teilweise stand er bei seinen Buden sowas von blank... und die Tore fielen immer ähnlich. Rückpass von der Grundlinie, meistens über links. Alleine in den letzten drei Heimspielen gab es mindestens 5 Szenen, in denen genau dieses Schema gespielt wurde, der Ball aber nicht bei Jovic landete sondern beim Verteidiger. Klar fehlt Haller, der die Verteidiger in den Fünfer zieht - aber die Gegner sind ja auch nicht blind und haben sich auf uns eingestellt und dort einen hingestellt. Neue Offensivvarianten wären nötig gewesen - aber wann soll man sowas denn trainieren? Spitzenmannschaften lösen sowas dann über individuelle Klasse, aber da fehlt es bei uns halt noch,

Die letzte vollständige Trainingswoche war die erste Woche im April. Und vorher sah es nicht viel besser aus. Selbst in den Länderspielpausen waren unsere maßgeblichen Offensivspieler doch unterwegs. Irgendwann gehts dann halt nicht mehr nur noch mit Leidenschaft und Kampf.



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Dieser Post richtet sich im Übrigen auch an alle die sagen, "alle 3 Tage spielen, das muss ein Profi doch abkönnen". Spielen ja - zusammenspielen eher nein.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Die klare Konsequenz aus dem kleinen "Niedergang" in den letzten BL-Wochen kann nur heißen: spielerische Verbesserung. Bei Transfers vor allem auf diesen Punkt achten. Spieleröffnungen anpassen. Defensivaktionen trainieren. Und dergleichen mehr.


Standards nicht zu vergessen. Auch das kann eine Waffe sein, gerade wenn du müde bist und spielerisch nicht mehr viel abrufen kannst. Diese Option haben wir komplett schleifen lassen finde ich, das werfe ich Hütter auch ein wenig vor. Gegen Chelsea waren die Ecken/Freistösse schon desolat, gegen Mainz noch schlimmer. Völlig ohne Konzept reingebläut die Kugel. Oder sinnfreie kurze Ecken. Das hat mich richtig geärgert.
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Diegito schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Die klare Konsequenz aus dem kleinen "Niedergang" in den letzten BL-Wochen kann nur heißen: spielerische Verbesserung. Bei Transfers vor allem auf diesen Punkt achten. Spieleröffnungen anpassen. Defensivaktionen trainieren. Und dergleichen mehr.


Standards nicht zu vergessen. Auch das kann eine Waffe sein, gerade wenn du müde bist und spielerisch nicht mehr viel abrufen kannst. Diese Option haben wir komplett schleifen lassen finde ich, das werfe ich Hütter auch ein wenig vor. Gegen Chelsea waren die Ecken/Freistösse schon desolat, gegen Mainz noch schlimmer. Völlig ohne Konzept reingebläut die Kugel. Oder sinnfreie kurze Ecken. Das hat mich richtig geärgert.


Trainieren... - das war doch in den letzten Wochen das Problem. Es fand doch so gut wie gar kein Training mehr statt, weil wir ständig "on the road" waren. Nach Chelsea gab es genau eine Trainingseinheit, da gehts doch nur noch um Regeneration.

Die Mannschaft lebte lange von ihrer Geschlossenheit und eingeschliffenen Abläufen auf dem Platz. Beides ging zuletzt verloren, was ich mal an zwei Beispielen fest machen will:

1. Unser aggressives Pressing funktioniert nur, wenn das Kollektiv mitmacht und auch weiß, wie. Gestern war es dutzende Male sichtbar. Mit den letzten Körnern sind vor allem Ante, Mijat und Filip vorne drauf gegangen. Wenn dann bei einer solchen "Alles-oder-nichts"-Aktion die Hintermänner nicht (mehr) mitmachen (können), rennst du ins Leere und verpulverst enorme Energie. Da war in den letzten Wochen einfach keine Zeit mehr, um übers Training für Frische zu sorgen oder Ausfälle zu kompensieren. Wie sollen etwa Torro und Timmy da einfach rein geschmissen werden? Noch dazu fehlte gestern Rode mit seiner enormen Pressingqualität.

2. Schaut euch mal die Tore von Jovic an. Davon hat er eine Vielzahl aus der gleichen Position erzielt: Zentral in der Box, zwischen Fünfer und Elfmeterpunkt. Teilweise stand er bei seinen Buden sowas von blank... und die Tore fielen immer ähnlich. Rückpass von der Grundlinie, meistens über links. Alleine in den letzten drei Heimspielen gab es mindestens 5 Szenen, in denen genau dieses Schema gespielt wurde, der Ball aber nicht bei Jovic landete sondern beim Verteidiger. Klar fehlt Haller, der die Verteidiger in den Fünfer zieht - aber die Gegner sind ja auch nicht blind und haben sich auf uns eingestellt und dort einen hingestellt. Neue Offensivvarianten wären nötig gewesen - aber wann soll man sowas denn trainieren? Spitzenmannschaften lösen sowas dann über individuelle Klasse, aber da fehlt es bei uns halt noch,

Die letzte vollständige Trainingswoche war die erste Woche im April. Und vorher sah es nicht viel besser aus. Selbst in den Länderspielpausen waren unsere maßgeblichen Offensivspieler doch unterwegs. Irgendwann gehts dann halt nicht mehr nur noch mit Leidenschaft und Kampf.



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arti schrieb:

wegen nen paar Freaks die Ringelreihen tanzen?

Nein, wegen Nazis, die ungehindert etwas veranstalten, das wie ein SA-Aufmarsch aussieht.
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stefank schrieb:

arti schrieb:

wegen nen paar Freaks die Ringelreihen tanzen?

Nein, wegen Nazis, die ungehindert etwas veranstalten, das wie ein SA-Aufmarsch aussieht.


...und z.B. einen Galgen aufbauen, an dem eine EU-Flagge hängt... auf dieser Fahne rumtrampeln... "nationaler Sozialismus" skandieren... uvm...

MP Kretsche twittert derweil gegen Kühnert und schweigt zu Plauen.

Und die sächsische Polizei agiert auf Twitter unsäglich, hier nachzulesen:
https://www.thebestsocial.media/de/nazi-demo-fuehrt-zum-oeffentlichen-streit-zwischen-boehmermann-und-der-polizei-sachsen/?fbclid=IwAR3ZlIFst7r8oXEoJw_nT2MGVbDHoRwJvubkVc1v43dXXe47UU-FsQzDQDk
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David Lama, österreichischer Profibergsteiger, ist sehr wahrscheinlich in den Rocky Mountains verunglückt. Weder die Bergrettung noch seine Familie haben Hoffnung, dass er und seine zwei Kameraden (Hansjörg Auer und Jess Roskelley) einen Lawinenabgang vor drei Tagen überlebt haben.

https://www.spiegel.de/reise/aktuell/david-lama-familie-aeussert-sich-zum-bergsteiger-unglueck-a-1263731.html
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Ging mir genauso. Ich hab in den letzten 10 Minuten so gezittert, da war ich wie in einem Tunnel. Ich hab schon so einen Idiotenball im Getümmel reinkullern sehn, irgendwie über drei Ecken - und dann wär alles in sich zusammen gefallen.
Ich kann es nur wiederholen: Dieses Spiel gehört von der Anspannung her zusammen mit Reutlingen und der Relegation in Nürnberg zu meinen Top 3. Zwischenzeitlich ging es mir einfach nur noch schlecht. Ich bin ab der 80. von meinem Platz weg und musste mich unten am Geländer festhalten, weil mir das alles zu eng war im Block. Gottseidank ist es so ausgegangen - diese Mannschaft ist nicht in Worte zu fassen.
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Ich musste in den letzten Minuten mehrfach an das 1:0 gegen Dortmund 2016 denken, als Dortmund 75% Ballbesitz hatte und wir mit Mann und Maus verteidigten. (wir mit Regäsel, Djakpa, Huszti, Castaignos, Ben-Hatira und Co. )
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Beim Warmmachen sind mir zwei Szenen aufgefallen:

- Russ und Chandler haben bei den Schussübungen neben dem Tor gestanden und die Bälle gefangen. Ich glaube, die zwei wären nicht wirklich einsatzfähig gewesen. Dazu noch Torro als Rekonvaleszent: Wir waren da gestern wirklich mit der letzten Kapelle unterwegs. Umso bemerkenswerter die Leistung!
- Rode hat den letzten Ball konzentriert und gefühlvoll vom Straraumrand ins rechte Toreck platziert. Er hat dem Ball hinterher geschaut und anerkennend genickt. Ich dachte mir, "sieh an, der Bubb kann ja den Ball ins Tor schießen" - und wie er das später genauso konnte!
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Neulich sah ich im Limburger Raum haufenweise Aufkleber, auf denen in großen Lettern geschrieben stand "EINTRACHT FRANKFURT ALLER". Also "aller" statt "allez". Wenn man schon französische Wörter benutzt, sollte man sie schon schreiben können, findet ihr nicht? Wisst ihr, wer die Aufkleber in Umlauf gebracht hat?
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Ich war am Sonntag am Container, um mich über den Aufkleber zu beschweren, da ich dort den Urheber vermutete. Ich lag richtig, und wurde an den Aufkleberbeauftragten der UF verwiesen. In einem Kommunikationprozess auf Augenhöhe erörterten wir das Problem. In der Tat ist es richtig, dass hier französische Wörter verwendet wurden. Mit ALLER ist allerdings nicht das Verb Aller gemeint, sondern unser französischer Topstürmer Sebastien Haller. Auf meinen Einwand, dieser werde mit H geschrieben, entgegnete mir mein Gegenüber, man habe sich hier auf "Schreiben nach Hören" verlassen, so wie der Name bei der Aufstellungsverkündung im Stadion gebrüllt werden würde. Das wahre Fanleben spiele sich nun mal dort ab und nicht im Internet, wo man den Namen von Haller hin und wieder korrekt lesen könne. Einen generellen Verzicht auf die Schreibweise lehnte der Cabo (collectiver Aufkleberbeauftragte Oberhessen) ab -diese gehören nun mal zum Fansein dazu. Wir waren uns aber einig, dass mit der nicht unmißverständlich erkennbaren Betonung des Wortes eine rote Linie überschritten wurde. Der Cabo wird sofort 2500 "accent aigu" Aufkleber in Auftrag geben, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Dann wird aus EINTRACHT FRANKFURT ALLER ganz schnell ein EINTRACHT FRANKFURT ALLÉR.

Allerdings kann nicht mehr nachvollzogen werden, wo die Dinger überall kleben - deswegen wird deine Mithilfe benötigt, du hast ja einige Aufkleber gesehen. Du kannst dir beim nächsten Heimspiel die Aigu-Aufkleber am Container geben lassen, die wissen Bescheid dort.
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FrankenAdler schrieb:

Ich gebe dir in sofern recht, dass sich bei einer weiteren positiven Entwicklung des Strommixes tatsächlich auch der Energieaufwand als unproblematischer darstellen würde. Allerdings müsste man an dieser Stelle tatsächlich darüber sprechen, was wir realistisch auf absehbare Zeit hinbekommen und das mit der zu erwartenden Emission einer flächendeckenden Elektromobilität abgleichen. Hier darf man positiv gestimmt sein. Ob das tatsächlich realistisch ist, da habe ich arge Zweifel.


technisch ist weit mehr möglich als die  politischen rahmenbedingungen hergeben.

in den meisten gegenden sind neue regenerative anlagen günstiger als neue kohle-/gaskraftwerke (selbst ohne die folgekosten durch den klimawandel und umweltverschmutzung einzurechnen) und erst recht als kernenergie.

FrankenAdler schrieb:

Natürlich ist ein Elektrofahrzeug mit einem regenerativen Anteil von 50 % deutlich besser in der Effizienz als ein Verbrenner. Die Frage ist nur, ob wir tatsächlich die positive Entwicklung hinsichtlich regenerativer Energien zur Stromgewinnung halten können, wenn der Strombedarf durch Elektromobilität exorbitant ansteigen wird.
Natürlich mag es reizvoll sein, sich dann ne PV auf`s Dach zu knallen. Nur: wer hat überhaupt die Kapazitäten dafür, ist das als Beispiel tragfähig?
Mir fehlen da Prognosen, mir fehlt da die realistische Einschätzung


die kapazität ist da, die frage ist ob der wille da ist.

was die ausbaubarkeit von dächern angeht, gab es mal den katasterplan der bewertet hat, welche dachflächen grundsätzlich für pv geeignet sind, aber das kann auch nur ein bestandteil sein.

es gibt rechnungen, die zeigen, daß der ersatz von ca. 1 millionen verbrennern in deutschland zu einem mehrdarf von ca 2TWh führen würde, was bei 530 TWh Verbrauch im Jahr 2017 im Gesamtverbrauch zwar meßbar ist, aber sicher  nicht der Killer ist auch wenn dazu noch die herstellung kommt.

sicher hast Du recht, daß man das ganz sinnvoll steuern muß, gerade im umbau müssen natürlich zusätzliche bedarfe auch zusätzlich ausgebaut werden, sonst bringen sie zum aktuellen zeitpunkt für die klimabilanz nichts.

FrankenAdler schrieb:

Ein weiteres Problem das ich sehe, ist die Akkutechnik. Wie soll das weitergehen mit der Gewinnung der dringend benötigten Rohstoffe? Welche Konsequenzen hat die Gewinnung dieser Rohstoffe für die Herkunftsländer (bspw. die chilenische Salzwüste)? Ist es überhaupt realistisch in den entwickelten Ländern die gesamte individualistisch geprägte Mobilität zu bedienen?
Auch hier wäre ich über Zahlen dankbar.


hier mischst du ja die verschiedenen konzepte, d.h. du setzt erstmal an, der komplette verkehr wird individualistisch erschlossen, was wie ich bereits schrieb auch nicht in meinem sinne ist.

aber s.z.b. dieser artikel hier im spektrum:
https://www.spektrum.de/news/fehlen-die-rohstoffe-fuer-die-e-mobilitaet/1520359

es gibt nur einen einzigen rohstoff, der auf dauer knapp werden wird und das ist erdöl. das fatale dabei ist, daß erdöl auch noch basis für diverse andere produkte ist.

wenn ich jetzt deinen gedanken weiterspinne und mich frage, was passiert, wenn ich die ganze welt indiviualistisch auf der basis von verbrennern mobilisiere, frage ich dann dich, wie das funktioineren soll, wenn wir nicht nach alternativen suchen.

FrankenAdler schrieb:

Ein weiteres Problem ist für mich, dass es zwar hier zu Lande echte Bemühungen geben mag, einen Strommix hinzubekommen, der hoffen lässt mit Elektromobilität eine spürbare Verringerung von Emissionen zu erreichen.
Wie wird das aber in den anderen sogenannten "entwickelten Ländern", von den Schwellenländern ganz zu schweigen, aussehen? Ein noch deutlicheres Comeback der Kernenergie? Neue Kohlekraftwerke? Ich bin gespannt!



ein noch deutlicheres comeback der kernenergie?

wo gibt es denn ein comeback der kernenergie, lass dich doch nicht von den lobbypublikationen einlullen. es gibt kein comeback. selbst china fängt mittlerweile wieder an abstand zu nehmen.

was die bereitschaft von schwellenländern angeht in regnerative zu investieren, kann ich natürlich nicht in die zukunft schauen, aber ökonomisch macht das sinn. wie ich bereits schrieb, sind die gestehungskosten von neu installierten regenerativen in vielen regionen mittlerweile unter denen von kohle/gas und erst recht kernenergie.

FrankenAdler schrieb:

Übrigens ist, lieber Xaver, "werden sich mit Sicherheit Lösungen finden lassen" argumentativ etwas arg schwach.


na dann, aber mit sicherheit stärker als zu sagen, ich quill, ich quill, ich quill kein elektroauto, weil der strommix noch nicht passt... stampf mit dem fuss

FrankenAdler schrieb:

Nach meinem Dafürhalten kann Elektromobilität maximal eine Übergangstechnologie sein. Das dumme an heftig gepushten Technologien ist halt immer, dass sich Übergänge dann erstaunlich hinziehen können. Ich glaube ich habe benannt was mir daran Sorge bereitet.


wohin soll denn der übergang gehen? was ist das ziel?

heftig gepusht? es wird zwar viel diskutiert über emobilität, aber ich kann hier in deutschland definitiv nicht unterschreiben, daß da irgendwas gepusht wird. mit kräftiger unterstützung der deutschen politik mauert doch die deutsche automobilindustrie wo es nur geht.
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Xaver08 schrieb:

heftig gepusht? es wird zwar viel diskutiert über emobilität, aber ich kann hier in deutschland definitiv nicht unterschreiben, daß da irgendwas gepusht wird. mit kräftiger unterstützung der deutschen politik mauert doch die deutsche automobilindustrie wo es nur geht.


Bei VW rollt der letzte Benziner frühestens 2040 vom Band - aus freier Entscheidung wohlgemerkt, als Absichtserklärung. Bis dahin haben die Skandinavier, Iren, Israelis, Niederländer und viele mehr die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren schon seit 10 Jahren verboten:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbrennungsmotor-international-101.html

Die kaufen dann ihre seelenlosen E-Mobile halt woanders, auch nicht so gut für unsere heilige Autoindustrie.
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AdlerBonn schrieb:

Also wenn man sich beim Autofahren nicht konzentrieren kann, dann sollte man es einfach sein lassen.

In der Tat.

Mir tun die vielen Fußgänger ja leid, die unters Auto laufen, weil sie sich bei dem langsamen Tempo einfach nicht mehr konzentrieren können und die Ampel übersehen.
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reggaetyp schrieb:

AdlerBonn schrieb:

Also wenn man sich beim Autofahren nicht konzentrieren kann, dann sollte man es einfach sein lassen.

In der Tat.

Mir tun die vielen Fußgänger ja leid, die unters Auto laufen, weil sie sich bei dem langsamen Tempo einfach nicht mehr konzentrieren können und die Ampel übersehen.


Das liegt am Smartphone, nicht am Tempo...

Bisher habe ich gegen ein Tempolimit noch kein vernünftiges Argument gehört. Da geht es nur darum, weiterhin mal richtig die Sau raus lassen zu können. Solange es an solchen egoistischen Positionen hängt, werden wir das Problem des Klimawandels nicht lösen können. Mir kommt da gleich der Chefredakteur der Welt in den Sinn, der letztens bei Plasberg beklagte, Elektroautos hätten keine Seele. Seine emotionalen Ergüsse beim Brummen seines 911ers könne kein Elektromobil jemals ersetzen. Solange es solche hedonistischen A*schgeigen in maßgeblichen Positionen gibt, sehe ich schwarz.
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Xaver08 schrieb:

viele punkte,  die du da anführst, aber für vieles werden sich mit sicherheit lösungen finden lassen.

Ich gebe dir in sofern recht, dass sich bei einer weiteren positiven Entwicklung des Strommixes tatsächlich auch der Energieaufwand als unproblematischer darstellen würde. Allerdings müsste man an dieser Stelle tatsächlich darüber sprechen, was wir realistisch auf absehbare Zeit hinbekommen und das mit der zu erwartenden Emission einer flächendeckenden Elektromobilität abgleichen. Hier darf man positiv gestimmt sein. Ob das tatsächlich realistisch ist, da habe ich arge Zweifel.
Natürlich ist ein Elektrofahrzeug mit einem regenerativen Anteil von 50 % deutlich besser in der Effizienz als ein Verbrenner. Die Frage ist nur, ob wir tatsächlich die positive Entwicklung hinsichtlich regenerativer Energien zur Stromgewinnung halten können, wenn der Strombedarf durch Elektromobilität exorbitant ansteigen wird.
Natürlich mag es reizvoll sein, sich dann ne PV auf`s Dach zu knallen. Nur: wer hat überhaupt die Kapazitäten dafür, ist das als Beispiel tragfähig?
Mir fehlen da Prognosen, mir fehlt da die realistische Einschätzung.
Ein weiteres Problem das ich sehe, ist die Akkutechnik. Wie soll das weitergehen mit der Gewinnung der dringend benötigten Rohstoffe? Welche Konsequenzen hat die Gewinnung dieser Rohstoffe für die Herkunftsländer (bspw. die chilenische Salzwüste)? Ist es überhaupt realistisch in den entwickelten Ländern die gesamte individualistisch geprägte Mobilität zu bedienen?
Auch hier wäre ich über Zahlen dankbar.
Ein weiteres Problem ist für mich, dass es zwar hier zu Lande echte Bemühungen geben mag, einen Strommix hinzubekommen, der hoffen lässt mit Elektromobilität eine spürbare Verringerung von Emissionen zu erreichen.
Wie wird das aber in den anderen sogenannten "entwickelten Ländern", von den Schwellenländern ganz zu schweigen, aussehen? Ein noch deutlicheres Comeback der Kernenergie? Neue Kohlekraftwerke? Ich bin gespannt!

Übrigens ist, lieber Xaver, "werden sich mit Sicherheit Lösungen finden lassen" argumentativ etwas arg schwach.

Nach meinem Dafürhalten kann Elektromobilität maximal eine Übergangstechnologie sein. Das dumme an heftig gepushten Technologien ist halt immer, dass sich Übergänge dann erstaunlich hinziehen können. Ich glaube ich habe benannt was mir daran Sorge bereitet.
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FrankenAdler schrieb:

Ich gebe dir in sofern recht, dass sich bei einer weiteren positiven Entwicklung des Strommixes tatsächlich auch der Energieaufwand als unproblematischer darstellen würde. Allerdings müsste man an dieser Stelle tatsächlich darüber sprechen, was wir realistisch auf absehbare Zeit hinbekommen und das mit der zu erwartenden Emission einer flächendeckenden Elektromobilität abgleichen. Hier darf man positiv gestimmt sein. Ob das tatsächlich realistisch ist, da habe ich arge Zweifel.
Natürlich ist ein Elektrofahrzeug mit einem regenerativen Anteil von 50 % deutlich besser in der Effizienz als ein Verbrenner. Die Frage ist nur, ob wir tatsächlich die positive Entwicklung hinsichtlich regenerativer Energien zur Stromgewinnung halten können, wenn der Strombedarf durch Elektromobilität exorbitant ansteigen wird.
Natürlich mag es reizvoll sein, sich dann ne PV auf`s Dach zu knallen. Nur: wer hat überhaupt die Kapazitäten dafür, ist das als Beispiel tragfähig?
Mir fehlen da Prognosen, mir fehlt da die realistische Einschätzung.


Mal ganz wertfrei, weil ich gerade darüber gestolpert bin:

Ökostrom könnte über 80 Prozent des Weltbedarfs decken
Nur noch Wind, Sonne und andere regenerative Energiequellen: Im Jahr 2050 könnte das reichen, um den weltweiten Strombedarf fast völlig zu decken, rechnet die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien vor.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/oekostrom-koennte-2050-ueber-80-prozent-des-bedarfs-decken-a-1261923.html

Die "steigende Zahl an Elektroautos" ist laut Artikel scheinbar eingepreist. Man geht von 1 Mrd. Eletroautos weltweit aus. Ich habe Zahlen gefunden, wonach 2015 rund 1,3 Mrd. KFZ auf der Erde unterwegs waren - diese Zahl ist seit 2005 aber um etwa 40% gestiegen. Mit wievielen KFZ wir bis 2050 rechnen müssen? Kein Plan...

Norwegen treibt übrigens die Mobilitätswende weiter voran: Mit hohen staatlichen Subventionen und Vorteilen für E-Autos liegt die Neuzulassungsquote mittlerweile bei über 50%. Interessanterweise ganz vorne dabei: Karren von VW und BMW. Bis 2025 möchte man an den 100% kratzen. Allerdings fahren natürlich auch noch einige Millionen herkömmlicher PKW durch die Gegend. Der Strom in NOR kommt zu 97% aus erneuerbaren Energien (94% Wasserkraft, das ist natürlich nicht auf jedes Land übertragbar). Insofern macht man dort seine Hausaufgaben, auch wenn es bei weitem nicht reibungslos läuft. Gleichzeitig machen die Norweger natürlich mit dem Export von Öl und Gas sehr gute Geschäfte, das sollte  man der Vollständigkeit halber anmerken.
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Ah ja, die guten Talksendungen in denen Faschisten, ob von der AfD oder Salatfister mit Rauschenbart ihren Dreck verbreiten können,dazu noch unzählige Topspiele des FC Bayern gegen unterklassige Gegner, umrahmt von sämtlichen Festen der Volksmusik und Brennpunkten, natürlich nicht für jedes Thema...

Da passt doch der Grindel perfekt mit dazu. Und dafür zahle ich gerne meine Gebühren.
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Das Angebot der ÖR ist höchst vielseitig, dadurch ist auch die Nutzung sehr selektiv (und dadurch die Wahrnehmung). Ich z.B. schaue diese Formate bei betreffenden Themen nicht, aus den Gründen die ihr nennt. Mir sind Formate, die eben diese Gruppierungen sehr kritisch betrachten, sehr viel lieber, und diese gibt es fast nur in den ÖR (von Faktenfinder über die politischen Magazine bis zu den Satireangeboten). Schlagermusik mag nicht jedermanns Sache sein, das gleiche gilt aber auch für die teuren Sportübertragungen. Darüber hinaus schaue ich die Spartensender wie Neo oder Phoenix. Fachlich gut begleitete Wahlberichtserstattung gibts nur in den ÖR. HR-Info, Deutschlandfunk sind ein Segen für den Populismus- und schlagzeilengepeitschten Geist. Alles abrufbar über die Mediatheken...

Dafür zahle ich gerne meinen Beitrag - die 6€ fürs dvbt lasse ich dagegen seit Jahren stecken...

Aber lassen wir es gut sein - möge Grinchel eine Anstellung als Bluebox-Anstreicher in Mainz finden...
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Tafelberg schrieb:

Grindel zurück zum ZDF? Solange er kein Nachrichtensprecher wird, ist es mir egal

http://www.spiegel.de/sport/fussball/reinhard-grindel-darf-zum-zdf-zurueckkehren-a-1261007.html

Und wieder mal eine Verschwendung der Fernsehgebühren. So leichtfertig kann nur jemand mit Geld umgehen der dafür nicht wirklich arbeiten muss sondern es in den Hintern geblasen bekommt.
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Da kann das ZDF wenig für, das ist laut Artikel im Abgeordnetengesetz geregelt.

OT: Darüber hinaus zahle ich jeden Cent Rundfunkgebühr gerne und bedanke ich für die Top-Arbeit die von den ÖR gemacht wird.
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Ich hoffe, die virtuellen Krieger der Generation Mobfoto haben sich nicht mit dem Smartphone knipsen lassen. Desweiteren hoffe ich, diese Fotos dienen nicht dazu, anderen Szenen zu zeigen, was man krasses erlebt hat. Allerdings war man ja schon bisschen unter Zugzwang: Das Mobfoto aus Donezk ist bei weitem nicht so gut besucht. Hier haben einige Protagonisten wohl auf einmal keinen Urlaub vom Chef bekommen.