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Maabootsche

16074

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Mal ein Kommentar aus der FAZ über die grundlegenden Probleme Griechenlands und die Gründe, warum eine Rettung wie bspw. in Spanien oder Irland hier nicht  stattfand:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/griechenland/kommentar-griechen-ohne-staat-13679893.html

Da müßte sich wohl von Grund auf strukturell einiges ändern, nur scheint mir weder diese jetzige Spinner-Regierung noch sonst irgendeiner da willig, mal damit anzufangen.
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concordia-eagle schrieb:
Mainhattener schrieb:
Schobberobber72 schrieb:
WaldeckerExilAdler schrieb:
Schobberobber72 schrieb:
WaldeckerExilAdler schrieb:
Markees schrieb:
Laut Bild plus kommt Morgen ein IV aus Hoffenheim zum Medizincheck. Ablöse 2 Mio, kann sich eigentlich nur um Strobl oder Abraham handeln..


https://www.facebook.com/eintrachtonline/posts/559070254232700

eintracht-online.net sagt es ist Abraham


Sollte das stimmen, dürfte der Abgang von Trapp nur noch Formsache sein.  


Wo siehst du da den Zusammenhang? Weil wir sonst das Geld nicht hätten?


Richtig. Ohne Verkäufe hatten wir ca. 3 Millionen Euro zur Verfügung. Luc, dazu das Handgeld für Zambrano, da biste eigentlich schon drüber.

Zumal ja definitiv noch ein potentieller Stammspieler für´s links offensiv und (hoffentlich) auch noch ein vernünftiger RV geholt werden sollen. Die bekommste in aller Regel nicht für´n Appel und n Ei.



Behaupte mal es sind mehr als 3Mio€, sicher so 5-6, aber mit Abraham und Castaignos wären direkt mal 3,5-4,5Mio€ weg.
Also denke ich auch, da geht jemand, kann aber auch Kadlec sein.


Plus Handgeld  Reinartz und Lindner und Abfindung für Schaaf und Trainerstab.

So ca. 8-9 Mio dürften schon mal weg sein. Aber ich denke, da kommt auch noch was wieder.


Ich schätze ja auch, daß sie den Veh nicht mit 2-3 Mios hätten hinter dem Ofen hervorlocken können...
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philadlerist schrieb:
Basaltkopp schrieb:
philadlerist schrieb:
fastmeister92 schrieb:
Der_Mitleser schrieb:
Carlos Zambrano am Pranger in Peru

http://www.fr-online.de/eintracht-frankfurt/carlos-zambrano-zambrano-am-pranger-in-peru,1473446,31084560,item,1.html

Da ist sie wieder, die unbestimmte Ingo-Menge:   "Viele bei Eintracht Frankfurt"


Na ja, ist doch eigentlich ganz einfach:

Viele bei Eintracht Franktfurt = 1 Ingo

,-)  


Neue Maßeinheit:

Viele = 1 Ingo
Sehr viele = 2 Ingos
Noch mehr viele = 3 Ingos
Etwa sieben = 4 Ingos

 


Also ist ein Ingo in etwa zwei, weil etwa sieben ja auch ungefähr 8 sein können?  


Ja, wel seine Freundin ihn fas immer zustimmt, damit Ruhe a Frühstückstisch ist


"Ja, Ingo, iss scho recht"
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crasher1985 schrieb:
Geht ja auch garnicht anders. Die Eu kann Griechenland nicht aus dem euro werfen.. das verschweigt man aber gerne.


Jepp. Aber auch dazu gibt es Alternativen:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-06/grexit-klage-varoufakis-recht
Das kann noch heiter werden...
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Basaltkopp schrieb:
prinzhessin schrieb:
Maabootsche schrieb:
Eintr8myclub schrieb:
Madlung kostet keine Ablöse, verdient auch nicht Unsummen bei uns und ist mit Abstand der torgefährlichste Verteidiger bei uns - warum also nicht als Backup behalten?

Ich würde es auch gerne mal sehen, dass er bei einem engen Spiel wenige Minuten vor Schluss als zusätzlicher Stürmer (Brechertyp) eingewechselt werden würde.


Ich frage mich ja immer noch, wie man auf die Idee kommt, daß Madlung so günstig sei.
Der war doch damals wohl eher arbeitslos, weil er keinen gefunden hatte, der ihm nach Wolfsburg ein ähnliches Gehalt zahlen wollte. Wie weit er dann von seinen Vorstellungen runter gegangen ist, als wir ihn verpflichtet haben, bleibt dann wohl eher Spekulation, viel dürfte es aber eher nicht gewesen sein, sonst hätte den wohl zumindest irgendein Aufsteiger schon vor uns verpflichtet.


Zumindest war damals wohl auch Nürnberg, schon in Liga 2, an ihm dran. Entscheidung fiel dann für uns. Neben 1. Liga wird sicher auch das Gehalt eine Rolle gespielt haben.  


Nürnberg war damals noch in der Bundesliga und wollte ihn für den Klassenerhalt holen.


Für den Klassenerhalt zahlt man dann ja auch gern mal ne Mark mehr...
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Eintr8myclub schrieb:
Madlung kostet keine Ablöse, verdient auch nicht Unsummen bei uns und ist mit Abstand der torgefährlichste Verteidiger bei uns - warum also nicht als Backup behalten?

Ich würde es auch gerne mal sehen, dass er bei einem engen Spiel wenige Minuten vor Schluss als zusätzlicher Stürmer (Brechertyp) eingewechselt werden würde.


Ich frage mich ja immer noch, wie man auf die Idee kommt, daß Madlung so günstig sei.
Der war doch damals wohl eher arbeitslos, weil er keinen gefunden hatte, der ihm nach Wolfsburg ein ähnliches Gehalt zahlen wollte. Wie weit er dann von seinen Vorstellungen runter gegangen ist, als wir ihn verpflichtet haben, bleibt dann wohl eher Spekulation, viel dürfte es aber eher nicht gewesen sein, sonst hätte den wohl zumindest irgendein Aufsteiger schon vor uns verpflichtet.
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Vielleicht mal was Neues in dieser Diskussion von Don Alphonso, der sich den Fall um Äußerungen von Nobelpreisforscher Tim Hunt samt Medienreaktionen mal zu Gemüte führt:
http://blogs.faz.net/deus/2015/06/29/sexismus-luegen-und-twitter-wie-eine-jaegerin-zur-gejagten-wird-2706/
Habe ich heute eher zufällig mal gelesen, fand es aber recht interessant...
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Al Dente schrieb:
SGE-URNA schrieb:

Ich füge nochmal ein paar Sachen dazu... Institutionen stärken, Korruption und Vetternwirtschaf glaubhaft bekämpfen, um Investitionen überhaupt erst wieder möglich und attraktiv zu machen.

Warum machen die grossartigen Denker und Strategen von Syriza das nicht mit Nachdruck?
 


Korruption und Vetternwirtschaft, ich zitiere Dich mal: man muss nicht immer alles mit Fakten unterlegen. Manchmal reichen aufgeschnappte Phrasen und Gerüchte.

Aber vermutlich ist dass ein griechisches Grundübel. Daran werden viele Verbesserungsbemühungen scheitern.
Ich glaube nicht, dass Syriza ernsthaft gegen die Korruption im grossen (Oligarchen) und im kleinen (Fakelaki) angehen will. Selbst wenn, bei solchen althergebrachten Gepflogenheiten wird das Jahrzehnte dauern.

Es sei denn, das griechische Fussvolk knüpft ein paar Oligarchen auf und wirft Fakelaki-Beamte in die Ägäis.


Nun, im Bereich der Vetternwirtschaft scheint sich die Syriza-Regierung den althergebrachten Traditionen zumindest auch nicht zu verschließen:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-syriza-regierung-fuehrt-vetternwirtschaft-fort-a-1032576.html
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hitiba schrieb:
Maabootsche schrieb:
Tafelberg schrieb:
Wandervogel schrieb:
Was ich ja bemerkenswert finde, ist dass dieser Thread sich so hartnäckig hält, während die Diskussionen um Veh so vor 10 Tagen eingeschlafen sind.
Klar über Veh wurde zu ziemlich alles durchgekaut. Trotzdem wundert mich das ein wenig, dass sich das alles so schnell beruhigt hat. Irgendwie find ich es zwar gut, dass das Geplärre aufgehört hat, aber von Begeisterung und Aufbruchstimmung, kann man derzeit auch nicht so richtig sprechen.
Hier wird über den Mercato spekuliert, und da wird sich noch ein wenig über die Ablöse für TS geärgert, aber dass Veh unser neuer Trainer ist, hatte ich fast schon wieder vergessen. Viel präsenter ist da: Ja, Thomas Schaaf ist nicht mehr Trainer.  
Keine Ahnung was ich damit jetzt sagen will.  
Ist mir nur grad mal aufgefallen, und ich find das merkwürdig.


ich finde es nichrt merkwürdig, dass Schaaf noch präsent ist, die Art und Weise seines Ausscheidens finde ich merkwürdig.


Das ist halt der Punkt.
Trainer kommen und gehen, aber die Umstände wie Schaaf hier ging/gegangen wurde, lassen eben darauf schließen, daß sich hier Formen der Vereinspolitik etablieren, von denen ich glaubte, man habe sie  eigentlich lange hinter sich gelassen. Und da -im Gegensatz zu Schaaf- die gemäß dem Bericht des hr dafür verantwortlichen Leute samt der befreundeten Presse halt alle noch da sind, sollte man das Thema auch nicht unbedingt rasch einschlafen lassen.


meine Rede ,gehe eh davon aus das das Schiefgeht .Für die Eintracht hoffe ich das ich mich Irre.


Ich schätze sogar, daß man da in nächster Zeit gar nicht soviel hören wird, mit Veh kann da ja wohl jeder (was eben auch ein Grund für seine Verpflichtung gewesen ist). Allerdings hätte ich mir bei all dem Modernisierungsgerede dann doch eine etwas innovativere Lösung erhofft als den Trainer, mit dem wir die vorletzte Saison gerade mal so die Klasse gehalten haben- Doppelbelastung hin oder her...
Aber vielleicht läuft´s ja auch so wie noch eine Saison davor, dann könnten wir alle zufrieden sein.
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emjott schrieb:
duschhaube00 schrieb:
Ich denke mal in der EU wird Griechenland bleiben, warum auch nicht.  

Weil immerhin ein Ausscheiden aus der EU laut EU-Verträgen vorgesehen ist:
https://dejure.org/gesetze/EU/50.html

Ein Ausscheiden aus der EU würde unvermeidlich auch den Abschied vom Euro bedeuten. Eine Wiedereinführung einer nationalen Währung allein ist jedoch nirgends vorgesehen, da der Euro als Einbahnstraße und Abwärtsspirale konstruiert ist, aus der kein Entrinnen möglich sein soll.

Aber die Erfahrungen der letzten Monate zeigen ja ganz deutlich, dass jedwede Verträge wenig bis gar nix zählen. Von daher ist alles offen.


Siehste mal, da war ich doch noch der (früher richtigen) Meinung, das würden die Verträge gar nicht vorsehen - hach, was ist das Studium lange her...
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ExilhesseBaWue schrieb:
mickmuck schrieb:
interessanter artikel über holzer.  


In mir entsteht der Verdacht, bei der FR arbeitet Holzers Freundin.
Nach diesem Artikel habe ich den unbändigen Wunsch, Holzer zu heiraten und sein Diener zu sein.
Nee, ernsthaft: Bislang kannte ich nur seinen Namen, kann also nix inhaltliches kritisieren. Aber es wirkt auf mich wie ein zweiseitiger Liebesbrief.


Ob die Passage mit dem im Fäden-ziehen-im-Hintergrund nach den Umständen des Weggangs von Schaaf jetzt soo positiv wirken, kann man allerdings dahingestellt lassen.
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Friendly_Fire schrieb:
Welcher Idiot hat eigentlich die Ablöse 11-12 Millionen ins Spiel gebracht?
Vermutlich wieder die Bild, Durstenix, PS oder einer der Forumsträumer hier.

Vor Trapps Vertragsverlängerung hätte er wohl für 4 Millionen wechseln können, da sollte man doch für einen Torwart mit evtl. 7-8 Millionen an Ablöse trotzdem zufrieden sein?!
Gerade beim limitierten Können unserer Vereinsführung, wenn es um das Vertragswesen geht.

Ich will nicht dass Trapp geht, nicht für 1 Million und auch nicht für 10 oder 20 Millionen.
Und wenn er doch geht, kaufen wir halt den Felix von Bremen zurück!  

.



 


Ich meine mich erinnern zu können, daß hier für das nächste Jahr eine festgeschrieben Ablöse von 9 Mios gerüchtet wurde und die 2-3 Mios mehr nun der Aufschlag für einen Wechsel zu dieser Saison seien.
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Tafelberg schrieb:
Wandervogel schrieb:
Was ich ja bemerkenswert finde, ist dass dieser Thread sich so hartnäckig hält, während die Diskussionen um Veh so vor 10 Tagen eingeschlafen sind.
Klar über Veh wurde zu ziemlich alles durchgekaut. Trotzdem wundert mich das ein wenig, dass sich das alles so schnell beruhigt hat. Irgendwie find ich es zwar gut, dass das Geplärre aufgehört hat, aber von Begeisterung und Aufbruchstimmung, kann man derzeit auch nicht so richtig sprechen.
Hier wird über den Mercato spekuliert, und da wird sich noch ein wenig über die Ablöse für TS geärgert, aber dass Veh unser neuer Trainer ist, hatte ich fast schon wieder vergessen. Viel präsenter ist da: Ja, Thomas Schaaf ist nicht mehr Trainer.  
Keine Ahnung was ich damit jetzt sagen will.  
Ist mir nur grad mal aufgefallen, und ich find das merkwürdig.


ich finde es nichrt merkwürdig, dass Schaaf noch präsent ist, die Art und Weise seines Ausscheidens finde ich merkwürdig.


Das ist halt der Punkt.
Trainer kommen und gehen, aber die Umstände wie Schaaf hier ging/gegangen wurde, lassen eben darauf schließen, daß sich hier Formen der Vereinspolitik etablieren, von denen ich glaubte, man habe sie  eigentlich lange hinter sich gelassen. Und da -im Gegensatz zu Schaaf- die gemäß dem Bericht des hr dafür verantwortlichen Leute samt der befreundeten Presse halt alle noch da sind, sollte man das Thema auch nicht unbedingt rasch einschlafen lassen.
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Brady schrieb:
Maabootsche schrieb:
Sledge_Hammer schrieb:
Maabootsche schrieb:
Sledge_Hammer schrieb:
Maabootsche schrieb:
Sledge_Hammer schrieb:
Maabootsche schrieb:
Sledge_Hammer schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Ist ja sonst nicht unbedingt meine bevorzugte Kolumne, aber Augstein schreibt etwas sehr wahres über das (vorgesehene) Rechtssystem in Deutschland.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-kolumne-zu-tugce-albayrak-joachim-gauck-a-1039506.html


Gute Ansätze, aber schlecht ausgeführt. Er vermischt da einiges. Was hat die Unschuldsvermutung mit den angesprochenen Worten des Bundespräsidenten zu tun? Hat er den mutmaßlichen Täter damals vorverurteilt? Nein, hat er nicht. Er hat einen Brief an die Familie der von Tugce geschrieben, dessen Inhalt nichts über Schuld oder Unschuld aussagt.

Auch wenn sie wohl zu Recht kein Bundesverdienstkreuz erhält und sich nicht in jeder Hinsicht vorbildlich verhalten hat, war das Einschreiten an sich vorbildhaft.

Richtig ist durchaus die Medien dafür zu kritisieren, dass sie schwarz und weiß malen, insbesondere die BLÖD. Aber sein Kommentar ist letztendlich das andere Extrem.


Gauck nannte das in seinem Brief ein "brutales Verbrechen" und für die Rolle des Verbrechers blieb schon zu diesem Zeitpunkt nur einer übrig...


Es geht auch nicht darum dass Gauck die Schuld gerecht verteilt, sondern um die Geste. Der Meinung "Brutales Verbrechen" kann man auch nach der Verurteilung sein, da braucht man nix zu beschönigen, das ist es auch bei "nur" 3 Jahren Freiheitsstrafe. Oder wie würdest du Körperverletzung mit Todesfolge bezeichnen? Stichwort Meinungsfreiheit. "Verbrechen" ist bei solchen Äußerungen auch nicht juristisch gemeint.


Die Grundsituation war ja wohl folgende: Zwei Gruppen von Jugendlichen beleidigen und provozieren sich unter Alkoholeinfluß und irgendwann schlägt dann einer zu. Kommt jetzt nicht so selten vor, da hätte der Gauck aber viel zu schreiben.
Was ist jetzt das besondere an diesem Fall?
Nothilfe? - Die Mädchen fühlten sich eher nicht bedroht, dazu hatte sich die Situation in seit dem Zeitpunkt eines vermeintlich schützenden Eingriffs ja schon wieder beruhigt, eine irgendwie geartete Nothilfesituation sehe ich da nicht mehr.

Die -nicht beabsichtigte- Folge von Koma und Tod?
Kommt bei solchen Geschehen leider auch immer wieder vor, trotzdem findet das nicht ein entsprechendes mediales Echo. Diese Folge wird dann aber regelmäßig von den Gerichten entsprechend gewürdigt.
Btw, KV mit Todesfolge ist auch vom juristischen her ein Verbrechen, wenn ein Delikt eine Mindeststrafe von unter einem 1 Jahr vorsieht spricht man hingegen von einem Vergehen.

Mann schlägt Frau?
Auch das dürfte bedauernswerterweise nicht allzu selten vorkommen.

Oder war es dann doch die Kampagne der Bild, die sich hier auf Punkte stützte, die eben nicht dem tatsächlichen Hergang entsprachen, und der sich dann weitere Medien und Politiker anschlossen, ohne eine genaue Aufklärung der Ereignisse abzuwarten?


Adlerist stellt das m.E. exakt richtig dar. Und daran gibt es überhaupt keinen Zweifel, dass man diese Tat als brutales Verbrechen ansehen kann. Ohne JugendstrafR wären da noch ein paar Jährchen draufgekommen. "Brutales Verbrechen" erst bei vorsätzlicher Tötung oder was? Sehr exklusive Meinung. Aber wie gesagt, kann man von mir aus so oder so vertreten.

Und danke für die Belehrung, wann technisch ein Verbrechen vorliegt, weiß ich gerade noch. Ging darum darzustellen, dass die komplette Aussage keine Tatsachenbehauptung ist.


Es geht hier doch um die mediale Vorverurteilung, der sich Gauck in Unkenntnis der tatsächlichen Geschehnisse angeschlossen hat, und da ist eine solche Wortwahl für ein Staatsoberhaupt einfach unangebracht, solange der Sachverhalt noch nicht ausermittelt ist..
Oder sollte sich der Bundespräsident tatsächlich frühzeitig zu jeder Wirtschaftsschlägerei persönlich zu Wort melden, wenn es nur tragisch genug ausgeht?


Gegenfrage: Sollte sich ein Bundespräsident erst zu etwas äußern, wenn es abgeurteilt ist? Natürlich muss er auch das auch tun können bei einem solchen Verbrechen, das über mehrere Wochen Dauerthema in ganz Deutschland ist.

Viele, auch Augstein, missinterpretieren den Begriff "Vorverurteilung". Natürlich darf man nicht vorverurteilen, z.B. den mutmaßlichen Täter als Mörder o.ä. bezeichen. Selbst Täter ist er frühestens erst nach dem Urteil. Er hat sich aber sicher nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt mit dem Begriff "brutales Verbrechen". Klar, vielleicht etwas dick aufgetragen, aber das nennt sich Meinungsfreiheit und ist zulässig, Freunde der Sonne. Die hat auch ein BP.


Ja, er sollte sich hier doch sehr zurückhalten, ich wüßte auch nicht daß es gute Tradition wäre, daß sich das Staatsoberhaupt regelmäßig zu solchen Dingen äußert..
Man stelle sich vor, hier wäre im Laufe des Prozesses herausgekommen, daß der Tod die Folge eines grob fahrlässigen Behandlungsfehlers im Krankenhaus oder sonstwie nicht unmittelbar durch den Schlag verursacht wurde - einfache Behandlungsfehler ohne Folgen wurden im vorliegenden Fall ja schon festgestellt.  In dem Fall hätten wir nur eine einfache Körperverletzung zu der sich dann aber schon der Präses zu Wort gemeldet hätte - prima Sache, vielleicht müßte er sich dann auch noch entschuldigen.

Hätte wäre wenn....


Richtig.
Sonst noch was, vielleicht auch zum Thema?
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Adlerist schrieb:
@Maabootsche
Ich hatte mich gar nicht auf Dich bezogen; das war Zufall, dass Du vor mir gepostet hattest.

Dass sich einige überdenken sollten, ist doch klar. Dass es der Boulevard nicht tun wird, auch. Die Forderungen nach dem Bundesverdienstkreuz waren von Anfang an unangemessen - da tat mir Frau Albayrak (ich versuche sie mal nicht mit ihrem Vornamen für mich zu vereinnahmen) postum leid, wie ein jeder für seine Sache an ihrem Andenken zerrte. Und ja, ich fand auch die T-Shirt-Nummer im Stadion peinlich. Ganz besonders sogar.

Ansonsten bin ich ganz klar auf Seiten des Opfers, dem man, wie ich finde, außer aus Klugscheißerei, nichts vorwerfen kann (Wer's besser weiß, sollte mal nachts in Offenbach eine Tour machen).

Was mich wirklich wütend macht: Dieses ganze Gefasel von Ehre und Stolz. Und dass die Gruppe um Sanel nix dazugelernt hat; da scheint kein bisschen Demut zu existieren. Ich gebe dabei zu, dass es mir schwerfällt, ihm das - ungerechterweise - nicht anzulasten.

Warum es in den Medien so eskalierte: Natürlich war die Gelegenheit optimal, die Schöne und das Biest, die Tat offensichtlich (ja: die Tat ist und bleibt offensichtlich. Auch wenn da einige jetzt versuchen, dran rumzuschrauben. Auch weil sie plötzlich erkennen, dass sie eher Täter als Opfer werden könnten). Aber der Zorn, der sich hier Bahn bricht, ist doch der Zorn der eigentlich friedlichen Masse. Der Zorn einer ganzen Fußgängerzone, durch die sich ein einzelner rücksichtslos durchrempelt. Der eines Stadions, wo einer einen Kanonenschlag schmeißt. Also der Zorn einer Gesellschaft, die eigentlich ganz gut gelernt hat, miteinander auszukommen (hier: mit einer Türkin), dabei aber immer wieder von vereinzelten A.rschlöchern zurückgeworfen wird.

Jetzt lese ich noch die Diskussion zu Gauck ...
Würde er das so wieder sagen? Wahrscheinlich nicht.
Warum hat er es gesagt? Doch nicht, um einen Täter vorzuverurteilen. Er hat dies getan, um das Opfer zu würdigen. Und zwar ein Opfer aus einer Bevölkerungsgruppe, welche sich gerade z.Z.(Stichwort Pegida) zweifelhafter Aufmerksamkeit erfreuen muss.


Mir liegt es da auch sicher fern, den Schläger in Schutz zu nehmen, mir geht es halt eher auf den Keks, wie sich da bar jeder genaueren Kenntnis der Fakten Medien und Politik zu äußerten - haben wir da nicht sogar einen Populismus-Fred?
Zum einem sehe ich da die Gefährdung eines fairen Verfahrens zum anderen sogar den Punkt, daß bei ähnlicher Berichterstattung der ein oder andere Richter dies schon als strafmildernd in seine Urteilsbegründung mit einfließen ließ - kann man drüber diskutieren, es wäre aber besser, wenn man das nicht müßte.
#
Sledge_Hammer schrieb:
Maabootsche schrieb:
Sledge_Hammer schrieb:
Maabootsche schrieb:
Sledge_Hammer schrieb:
Maabootsche schrieb:
Sledge_Hammer schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Ist ja sonst nicht unbedingt meine bevorzugte Kolumne, aber Augstein schreibt etwas sehr wahres über das (vorgesehene) Rechtssystem in Deutschland.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-kolumne-zu-tugce-albayrak-joachim-gauck-a-1039506.html


Gute Ansätze, aber schlecht ausgeführt. Er vermischt da einiges. Was hat die Unschuldsvermutung mit den angesprochenen Worten des Bundespräsidenten zu tun? Hat er den mutmaßlichen Täter damals vorverurteilt? Nein, hat er nicht. Er hat einen Brief an die Familie der von Tugce geschrieben, dessen Inhalt nichts über Schuld oder Unschuld aussagt.

Auch wenn sie wohl zu Recht kein Bundesverdienstkreuz erhält und sich nicht in jeder Hinsicht vorbildlich verhalten hat, war das Einschreiten an sich vorbildhaft.

Richtig ist durchaus die Medien dafür zu kritisieren, dass sie schwarz und weiß malen, insbesondere die BLÖD. Aber sein Kommentar ist letztendlich das andere Extrem.


Gauck nannte das in seinem Brief ein "brutales Verbrechen" und für die Rolle des Verbrechers blieb schon zu diesem Zeitpunkt nur einer übrig...


Es geht auch nicht darum dass Gauck die Schuld gerecht verteilt, sondern um die Geste. Der Meinung "Brutales Verbrechen" kann man auch nach der Verurteilung sein, da braucht man nix zu beschönigen, das ist es auch bei "nur" 3 Jahren Freiheitsstrafe. Oder wie würdest du Körperverletzung mit Todesfolge bezeichnen? Stichwort Meinungsfreiheit. "Verbrechen" ist bei solchen Äußerungen auch nicht juristisch gemeint.


Die Grundsituation war ja wohl folgende: Zwei Gruppen von Jugendlichen beleidigen und provozieren sich unter Alkoholeinfluß und irgendwann schlägt dann einer zu. Kommt jetzt nicht so selten vor, da hätte der Gauck aber viel zu schreiben.
Was ist jetzt das besondere an diesem Fall?
Nothilfe? - Die Mädchen fühlten sich eher nicht bedroht, dazu hatte sich die Situation in seit dem Zeitpunkt eines vermeintlich schützenden Eingriffs ja schon wieder beruhigt, eine irgendwie geartete Nothilfesituation sehe ich da nicht mehr.

Die -nicht beabsichtigte- Folge von Koma und Tod?
Kommt bei solchen Geschehen leider auch immer wieder vor, trotzdem findet das nicht ein entsprechendes mediales Echo. Diese Folge wird dann aber regelmäßig von den Gerichten entsprechend gewürdigt.
Btw, KV mit Todesfolge ist auch vom juristischen her ein Verbrechen, wenn ein Delikt eine Mindeststrafe von unter einem 1 Jahr vorsieht spricht man hingegen von einem Vergehen.

Mann schlägt Frau?
Auch das dürfte bedauernswerterweise nicht allzu selten vorkommen.

Oder war es dann doch die Kampagne der Bild, die sich hier auf Punkte stützte, die eben nicht dem tatsächlichen Hergang entsprachen, und der sich dann weitere Medien und Politiker anschlossen, ohne eine genaue Aufklärung der Ereignisse abzuwarten?


Adlerist stellt das m.E. exakt richtig dar. Und daran gibt es überhaupt keinen Zweifel, dass man diese Tat als brutales Verbrechen ansehen kann. Ohne JugendstrafR wären da noch ein paar Jährchen draufgekommen. "Brutales Verbrechen" erst bei vorsätzlicher Tötung oder was? Sehr exklusive Meinung. Aber wie gesagt, kann man von mir aus so oder so vertreten.

Und danke für die Belehrung, wann technisch ein Verbrechen vorliegt, weiß ich gerade noch. Ging darum darzustellen, dass die komplette Aussage keine Tatsachenbehauptung ist.


Es geht hier doch um die mediale Vorverurteilung, der sich Gauck in Unkenntnis der tatsächlichen Geschehnisse angeschlossen hat, und da ist eine solche Wortwahl für ein Staatsoberhaupt einfach unangebracht, solange der Sachverhalt noch nicht ausermittelt ist..
Oder sollte sich der Bundespräsident tatsächlich frühzeitig zu jeder Wirtschaftsschlägerei persönlich zu Wort melden, wenn es nur tragisch genug ausgeht?


Gegenfrage: Sollte sich ein Bundespräsident erst zu etwas äußern, wenn es abgeurteilt ist? Natürlich muss er auch das auch tun können bei einem solchen Verbrechen, das über mehrere Wochen Dauerthema in ganz Deutschland ist.

Viele, auch Augstein, missinterpretieren den Begriff "Vorverurteilung". Natürlich darf man nicht vorverurteilen, z.B. den mutmaßlichen Täter als Mörder o.ä. bezeichen. Selbst Täter ist er frühestens erst nach dem Urteil. Er hat sich aber sicher nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt mit dem Begriff "brutales Verbrechen". Klar, vielleicht etwas dick aufgetragen, aber das nennt sich Meinungsfreiheit und ist zulässig, Freunde der Sonne. Die hat auch ein BP.


Ja, er sollte sich hier doch sehr zurückhalten, ich wüßte auch nicht daß es gute Tradition wäre, daß sich das Staatsoberhaupt regelmäßig zu solchen Dingen äußert..
Man stelle sich vor, hier wäre im Laufe des Prozesses herausgekommen, daß der Tod die Folge eines grob fahrlässigen Behandlungsfehlers im Krankenhaus oder sonstwie nicht unmittelbar durch den Schlag verursacht wurde - einfache Behandlungsfehler ohne Folgen wurden im vorliegenden Fall ja schon festgestellt.  In dem Fall hätten wir nur eine einfache Körperverletzung zu der sich dann aber schon der Präses zu Wort gemeldet hätte - prima Sache, vielleicht müßte er sich dann auch noch entschuldigen.
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Sledge_Hammer schrieb:
Maabootsche schrieb:
Sledge_Hammer schrieb:
Maabootsche schrieb:
Sledge_Hammer schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Ist ja sonst nicht unbedingt meine bevorzugte Kolumne, aber Augstein schreibt etwas sehr wahres über das (vorgesehene) Rechtssystem in Deutschland.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-kolumne-zu-tugce-albayrak-joachim-gauck-a-1039506.html


Gute Ansätze, aber schlecht ausgeführt. Er vermischt da einiges. Was hat die Unschuldsvermutung mit den angesprochenen Worten des Bundespräsidenten zu tun? Hat er den mutmaßlichen Täter damals vorverurteilt? Nein, hat er nicht. Er hat einen Brief an die Familie der von Tugce geschrieben, dessen Inhalt nichts über Schuld oder Unschuld aussagt.

Auch wenn sie wohl zu Recht kein Bundesverdienstkreuz erhält und sich nicht in jeder Hinsicht vorbildlich verhalten hat, war das Einschreiten an sich vorbildhaft.

Richtig ist durchaus die Medien dafür zu kritisieren, dass sie schwarz und weiß malen, insbesondere die BLÖD. Aber sein Kommentar ist letztendlich das andere Extrem.


Gauck nannte das in seinem Brief ein "brutales Verbrechen" und für die Rolle des Verbrechers blieb schon zu diesem Zeitpunkt nur einer übrig...


Es geht auch nicht darum dass Gauck die Schuld gerecht verteilt, sondern um die Geste. Der Meinung "Brutales Verbrechen" kann man auch nach der Verurteilung sein, da braucht man nix zu beschönigen, das ist es auch bei "nur" 3 Jahren Freiheitsstrafe. Oder wie würdest du Körperverletzung mit Todesfolge bezeichnen? Stichwort Meinungsfreiheit. "Verbrechen" ist bei solchen Äußerungen auch nicht juristisch gemeint.


Die Grundsituation war ja wohl folgende: Zwei Gruppen von Jugendlichen beleidigen und provozieren sich unter Alkoholeinfluß und irgendwann schlägt dann einer zu. Kommt jetzt nicht so selten vor, da hätte der Gauck aber viel zu schreiben.
Was ist jetzt das besondere an diesem Fall?
Nothilfe? - Die Mädchen fühlten sich eher nicht bedroht, dazu hatte sich die Situation in seit dem Zeitpunkt eines vermeintlich schützenden Eingriffs ja schon wieder beruhigt, eine irgendwie geartete Nothilfesituation sehe ich da nicht mehr.

Die -nicht beabsichtigte- Folge von Koma und Tod?
Kommt bei solchen Geschehen leider auch immer wieder vor, trotzdem findet das nicht ein entsprechendes mediales Echo. Diese Folge wird dann aber regelmäßig von den Gerichten entsprechend gewürdigt.
Btw, KV mit Todesfolge ist auch vom juristischen her ein Verbrechen, wenn ein Delikt eine Mindeststrafe von unter einem 1 Jahr vorsieht spricht man hingegen von einem Vergehen.

Mann schlägt Frau?
Auch das dürfte bedauernswerterweise nicht allzu selten vorkommen.

Oder war es dann doch die Kampagne der Bild, die sich hier auf Punkte stützte, die eben nicht dem tatsächlichen Hergang entsprachen, und der sich dann weitere Medien und Politiker anschlossen, ohne eine genaue Aufklärung der Ereignisse abzuwarten?


Adlerist stellt das m.E. exakt richtig dar. Und daran gibt es überhaupt keinen Zweifel, dass man diese Tat als brutales Verbrechen ansehen kann. Ohne JugendstrafR wären da noch ein paar Jährchen draufgekommen. "Brutales Verbrechen" erst bei vorsätzlicher Tötung oder was? Sehr exklusive Meinung. Aber wie gesagt, kann man von mir aus so oder so vertreten.

Und danke für die Belehrung, wann technisch ein Verbrechen vorliegt, weiß ich gerade noch. Ging darum darzustellen, dass die komplette Aussage keine Tatsachenbehauptung ist.


Es geht hier doch um die mediale Vorverurteilung, der sich Gauck in Unkenntnis der tatsächlichen Geschehnisse angeschlossen hat, und da ist eine solche Wortwahl für ein Staatsoberhaupt einfach unangebracht, solange der Sachverhalt noch nicht ausermittelt ist..
Oder sollte sich der Bundespräsident tatsächlich frühzeitig zu jeder Wirtschaftsschlägerei persönlich zu Wort melden, wenn es nur tragisch genug ausgeht?
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Adlerist schrieb:
Hier hat sich bei einigen die Norm doch ziemlich stark verschoben, m. E. auch bei Augstein.

Dem Opfer wird angekreidet, dass es kein "Engel" war. Wo bitte gibt es Engel? Und wem bitte wird ansonsten noch vorgehalten, (enttäuschenderweise) kein Engel zu sein?

Vorverurteilung durch die Bezeichnung "Brutales Verbrechen"? Was anderes als ein Verbrechen war es denn? Und was anderes als Brutalität war Inhalt dieses Verbrechens?

Ganz nebenbei mein Lieblingsdetail: "Die Mädchen auf der Toilette fühlten sich nicht bedroht". Was zum Teufel interessiert eigentlich deren subjektives Empfinden (was wäre eigentlich gewesen, das Interesse der Jungs hätte ihnen sogar besonders gut gefallen und sie wären mit diesen mitgegangen)? Ganz und gar spießig und altmodisch hätte es doch eigenlich so laufen müssen: Man hätte die Polizei rufen müssen, welche die angetrunken Mädchen bei ihren Eltern abgeliefert hätte. Ohne Rücksichtnahme auf deren subjektives Empfinden.

Sanel M. hat Stress gesucht. Nicht zum ersten Mal. Und er hat ihn gefunden. Wenn dieses ganze Medienbohei dazu führt, einige andere dieser Stresssucher etwas nachdenklich zu machen, dann hatte es immerhin einen Sinn. Mein Mitleid wird sich jedoch für den nächsten Stresssucher, der dann auch noch meint, sein Opfer sei bei der Mediation verbesserungswürdig gewesen ("hat misch voll provoziert"), wieder in engen Grenzen halten.



Lies dir vielleicht mal den oben von mir verlinkten Artikel aus der Süddeutschen durch der trifft es mE mit weniger Polemik als bei Augstein und mit den Bezugnahmen auf den Vorsitzenden Richter ganz gut.
Vielleicht eins noch zu den minderjährigen Mädels: Es macht hier  sehr wohl einen Unterschied, ob diese Hilfe brauchten, ob sie keine Hilfe brauchten oder ob sie mit dem Geschehen gar nicht so viel zu tun hatten.
Dieses "Nur weil sie helfen wollte, ist sie jetzt tot"-Argument, das die Bild von Anfang an vertrat, stellt den Schläger jetzt nämlich als jemanden dar, der seine üblen Taten auch noch gegen einen Dritten verteidigt. Das dürfte ihn vom moralischen Empfinden der meisten Leute als noch schlechteren Menschen dastehen lassen und hätte auch vor Gericht bei der Beurteilung seiner persönlichen Schuld gegen ihn gewertet werden müssen.
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Sledge_Hammer schrieb:
Maabootsche schrieb:
Sledge_Hammer schrieb:
SGE-URNA schrieb:
Ist ja sonst nicht unbedingt meine bevorzugte Kolumne, aber Augstein schreibt etwas sehr wahres über das (vorgesehene) Rechtssystem in Deutschland.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-kolumne-zu-tugce-albayrak-joachim-gauck-a-1039506.html


Gute Ansätze, aber schlecht ausgeführt. Er vermischt da einiges. Was hat die Unschuldsvermutung mit den angesprochenen Worten des Bundespräsidenten zu tun? Hat er den mutmaßlichen Täter damals vorverurteilt? Nein, hat er nicht. Er hat einen Brief an die Familie der von Tugce geschrieben, dessen Inhalt nichts über Schuld oder Unschuld aussagt.

Auch wenn sie wohl zu Recht kein Bundesverdienstkreuz erhält und sich nicht in jeder Hinsicht vorbildlich verhalten hat, war das Einschreiten an sich vorbildhaft.

Richtig ist durchaus die Medien dafür zu kritisieren, dass sie schwarz und weiß malen, insbesondere die BLÖD. Aber sein Kommentar ist letztendlich das andere Extrem.


Gauck nannte das in seinem Brief ein "brutales Verbrechen" und für die Rolle des Verbrechers blieb schon zu diesem Zeitpunkt nur einer übrig...


Es geht auch nicht darum dass Gauck die Schuld gerecht verteilt, sondern um die Geste. Der Meinung "Brutales Verbrechen" kann man auch nach der Verurteilung sein, da braucht man nix zu beschönigen, das ist es auch bei "nur" 3 Jahren Freiheitsstrafe. Oder wie würdest du Körperverletzung mit Todesfolge bezeichnen? Stichwort Meinungsfreiheit. "Verbrechen" ist bei solchen Äußerungen auch nicht juristisch gemeint.


Die Grundsituation war ja wohl folgende: Zwei Gruppen von Jugendlichen beleidigen und provozieren sich unter Alkoholeinfluß und irgendwann schlägt dann einer zu. Kommt jetzt nicht so selten vor, da hätte der Gauck aber viel zu schreiben.
Was ist jetzt das besondere an diesem Fall?
Nothilfe? - Die Mädchen fühlten sich eher nicht bedroht, dazu hatte sich die Situation in seit dem Zeitpunkt eines vermeintlich schützenden Eingriffs ja schon wieder beruhigt, eine irgendwie geartete Nothilfesituation sehe ich da nicht mehr.

Die -nicht beabsichtigte- Folge von Koma und Tod?
Kommt bei solchen Geschehen leider auch immer wieder vor, trotzdem findet das nicht ein entsprechendes mediales Echo. Diese Folge wird dann aber regelmäßig von den Gerichten entsprechend gewürdigt.
Btw, KV mit Todesfolge ist auch vom juristischen her ein Verbrechen, wenn ein Delikt eine Mindeststrafe von unter einem 1 Jahr vorsieht spricht man hingegen von einem Vergehen.

Mann schlägt Frau?
Auch das dürfte bedauernswerterweise nicht allzu selten vorkommen.

Oder war es dann doch die Kampagne der Bild, die sich hier auf Punkte stützte, die eben nicht dem tatsächlichen Hergang entsprachen, und der sich dann weitere Medien und Politiker anschlossen, ohne eine genaue Aufklärung der Ereignisse abzuwarten?