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Miso

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Ich mochte Jermaine Jones. Ich habe mir gewünscht, dass er wieder gesund wird und dass er bleibt. UND ZWAR, weil ich ihn nicht für einen phänomenalen Spieler halte, sondern für einen guten. Der weiß, was ihm fehlt, und deshalb mehr bringt. Und der sich igendwie darum schert, wo er spielt.

Die Nummer jetzt ist unwürdig. So unwürdig, dass ich gern wüsste, wer wohl hinter JJ stand und (fast) alle Rechtschreibfehler aus seinem Beitrag tilgte. Falls er immer so schreibt und nur die Leerstellen hinter den Ausrufezeichen vergisst, stehen ihm weitere Wege offen.
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LuckyPunch schrieb:
Eintracht
Lazio Rom

Irriducibili Roma


Öhm ... ehrlich??? Di Canio, Duce-Gruß und die ganzen Faschos in der Kurve??? Oder ein anderes Motiv?

Erst mal  irritiert: Miso
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Herrgottnochmal,
selbstverständlich ist das ein untrakttriver Gedanke. Ich finde es aber nicht so furchtbar, dass sich der Threaderöffner darüber Gedanken gemacht hat. Schlimmer ist, wie es oft geschieht, seine Rücknahme: Nicht ernst gemeint  etc.
Nehmen wir es doch mal mal ernst – immerhin kann das passieren.

Ich will nicht, dass die Eintracht absteigt. Und sie wird auch nicht absteigen.

Für den fürchterlichen Fall werde ich mich eine ganze Weile vergraben und danach, wie auch schon zuvor, brav brüllen, quieken und was sonst noch gefordert ist. Hoffen, dass es nach dem erneuten Aufstieg endlich mal reicht.  

Und dann beten, dass wir mal Leverkusen ablösen. DAS nämlich wäre für mich ATTRAKTIV: Eine Mannschaft anzuhimmeln, die mich sowohl entsetzt als auch beflügelt. Ich müsste nicht fürchten, das sie absteigt, sondern Jahr um Jahr damit hadern, dass sie jetzt noch nicht, aber womöglich in der nächsten Saison endlich CL-tauglich ist. Ach, das wäre herrlich!

Mit anderen Worten: Ich wünsche mir ein Luxusproblem für die Zukunft  
Miso
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Hm. Habe weit zurückgescrollt u. doppele hoffentlich nichts: "The night, they drove old Dixie (Dixy ???) down" wurde, soweit ich richtig liege, in der deutschen Fassung zum "Tag, als Conny Kramer starb" ... Oder?
Miso
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Ich möchte an dieser Stelle nur mal beitragen, wie herrlich ich es finde, von eindeutig Verrückten umgeben zu sein.  
Bitte weitermachen.
Miso
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[quote=Noiz]1.Vorschlag: abgehängtes Prekariat als Bezeichnung der soz. "Unterschicht"!  

Sehr einverstanden! das "Prekariat" ist auch mein Favorit. Das klingt ein bisschen adelig, gelichzeitig könnnte es eine Periode zwischen Kreide- und Eisenzeit sein, und zusätzlich auch eine historische Gesellschaftsform. Herrlich!

Aber (@ FanThomas): Der Problembär ist doch das WORT des Jahres!
Miso

P.S:: Und jetzt soll mir bitte mal jemand erklären, wieso ich das alles kursiv hingekriegt habe, obwohl ich es nicht wollte.
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SGEmannheim schrieb:
[quote=Rudolf]
Im Olympiastadion in  Berlin ist es nicht gestattet Bekleidung von „Thor Steinar“  oder mit der Aufschrift „****“ zu tragen. Solchen Personen wird er Zutritt zum Stadion verwehrt


Lächerlich.  


Finde ich nicht. Du magst jetzt vielleicht sagen. "Aber wenn man eine Jacke drüber hat" etc ec., aber was soll´s: Wer so etwas trägt, will Flagge zeigen. Und da zeigt halt mal der Verein Flagge. Prima.
Miso
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@HC-65

Wenn Du an Kurvenbildern und purer Fanszene interessiert bist, wirst Du mit 11 Freunde nicht glücklich. Wenn Dich aber Fußball jenseits dessen und der Statistik bewegt, kann Dir 11 Freunde gefallen. Will sagen: 11 Freunde erfüllt meistens seinen Anspruch, ein Magazin "für Fußballkultur" zu sein. Du findest also erstklassige Fotos und angenehm subjektive Beiträge zum  Fußballgeschehen – aber (positiv gemeint) im Allgemeinen. Auf den Kicker verzichte ich deshalb nicht.
Miso  
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Guten Morgen alle, herzlichen Dank, Womaninblack: Der Artikel ist sehr lesenswert (fasst alles bis jetzt zusammen).
Bei der Gelgennheit auch ein "Danke" an die User, die meine ersten Fragen beantworteteten.
Miso
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Und, pardon, ein Nachtrag. Grund meiner Frage ist, was dem israelischen Fan ohne den Zivilpolizisten hätte geschehen könnnen. M.
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Eine Frage an die Besserinformierten, selbstverständlich ohne den bislang bekannten Sachverhalt in Frage stellen zu wollen: Wieso war ein einzelner Fan der israelischen Mannschaft allein unterwegs? Sind die Sicherheitsmaßnahmen für auswärtige Fans in Paris anders als bei uns bzw. schlampen die da?

Miso
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Einige Sätze möchte ich noch gern loswerden.

pipapo schrieb:

Extreme Lebensweisen haben nichts mit sexueller Orientierung zu tun und noch weniger mit dem Beruf eines Menschen.


Grundsätzlich hast Du Recht. Ich kann mich aber noch gut erinnern, dass die Schwulenszene nicht zu 100 Prozent die Homo-Ehe begrüßt hat – weil die Befürchtung bestand, in gute und böse Homos unterteilt werden zu können. Darauf wollte ich mit meiner Anmerkung hinaus.


@ Schobberobber72:
"Wenn ich mir nun also beispielsweise vorstelle, wie Oka mit Lederstring und Federboa bewaffnet, gemeinsam mit Kyrgiakos -mit weißen Plüschohren und Elefantenrüssel-Slip bekleidet- im Swingerclub rummrent und Ringelpiez mit Anfassen spielt (...)"

Schon interessant, welche Fantasien das Thema auslöst!   ,-)

Noch etwas zum Frauenfußball: Es ist noch gar nicht sooo lange her, dass lesbische Spielerinnen Schwierigkeiten hatten. So wurde zum Beispiel 1994 das Schweizer Frauenfußball-Team des FC Wettswill-Bonstetten wg. "Auslebens von abnormen Veranlagungen" vom Vorstand aufgelöst. Und als 1995 einige deutsche Nationalspielerinnen an den schwul-lesbischen Eurogames teilnehmen wollten (in der Disziplin Badminton), drohte der DFB ihnen mit dem Rauswurf. So weit ich weiß, waren es dann aber nicht die Mädels, die klein bei geben mussten.

Miso
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Hmmm ...
Der Tenor hier ist und war (bei vorherigen Threads zum Thema) doch allgemein immer der, dass "es" schon in Ordnung sei, so lange man selbst nicht "angemacht" würde – und im Übrigen seien "die" doch nicht anders als "wir" etc. etc. Ganz gut für den Anfang.

Manche von "denen" sind aber anders als im normalen Hetero-Leben (hierzu empfehle ich die Texte von Elmar Kraushaar in der "taz"; einfach googeln). Das fängt an mit der berühmten Federboa, die ja schon manchen "im-Prinzip-Toleranten" ein Dorn im Auge ist. Sinngemäßes Zitat: "Muss ja nicht sein." Und da sind wir noch nicht einmal bei den so genannten Darkrooms.

Wer sich hier auf die Schnelle als großer Toleranzler hinstellt, sollte überlegen, ob er/sie das auch wäre, wenn Spieler X von der Eintracht im großen Boulevardblatt als Besucher von Schwulensaunas o.ä. geoutet wird – und sich danach auch noch fröhlich zu Promiskuität bekennt, die Homo-Ehe lächerlich findet, sich zum täglichen Abenteuer mit wechselnden Partnern bekennt, und das womöglich auch noch mit rosa Federboa.

Hier wird es nämlich wirklich interessant. Geht das? Können das noch alle ab? Wenn Guido Westerwelle kreuzbrav mit "Lebenspartner" auftaucht, machen noch die meisten mit. Aber wenn einer ausdrücklich und gern ein ausschweifendes Leben führt ...?

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein (beliebter und guter) Bundesliga-Profi heutzutage zumindest in "seiner" Fanszene akzeptiert würde. Aber nur als Abbild eines "ordentlichen" Hetero-Profis mit entsprechend solider Lebensführung, also mit festem Freund, blitzsauberem Haushalt, unverfänglichen  gemeinsamen Hobbies undsoweiter.

Könnte die Fangemeinde auch zu einem stehen, der ihre Werte nicht teilt?

Fragt, neugierig: Miso
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Es sind hier inzwischen viele kluge Bemerkungen gefallen, die nicht wiederholt werden müssen. Schön wäre allerdings, zur anfänglichen Sachlichkeit zurückzukehren, die diesen Thread in weiten Teilen sehr lesenswert gemacht hat. Bei dieser Gelegenheit ein Dank an a.saftsack; die Links klingen vielversprechend.

Einen Punkt möchte ich aufgreifen, weil er mir im Moment vernachlässigt scheint: "Ein Boykott schadet der Mannschaft, die doch gerade so sehr ackert" (sinngemäß zitiert).

Das stimmt nicht, und es ist ein absurd-moralisches Argument. Es klingt nach "Zeig´mir, dass Du mich liebst, obwohl ich im Unrecht bin".

Um genau zu sein: Das Anfeuern der Mannschaft ist weitaus wichtiger für diejenigen, die das tun, als für die Mannschaft. Es gibt übrigens eine Untersuchung über den Einfluss von Fans auf das Spielgeschehen (Quelle reiche ich bei Gelegenheit nach): Danach treibt das Publikum eine Mannschaft genauso nach vorn, wie es sie in der Konzentration stört.

Es ist ein wunderbares Gefühl, Teil eines guten Szene, eines guten Spiels, womöglich eines Sieges zu sein. Sogar eine Niederlage hat ihr Gutes, denn jeder packt da etwas von sich hinein und empfindet einen gerechten Anteil am Ausgang der Partie oder der Lage überhaupt (deshalb hier ja auch immer wieder die besorgten "Wie war die Stimmung"-Fragen bzw. "Die-Stimmung-wird-schlechter"-Threads).

Aber ein Recht darauf, diese Stimmungen zu äußern, diese Gefühle zu erleben – ob Glück oder Trauer, ob Begeisterung oder verzweifelte Solidarität -  hat jeder Fan allein und für sich. Wer behauptet, diese Emotionen gehörten der Mannschaft, die sonst womöglich versagt ... der ist, gelinde gesagt, ein Erpresser.

Miso
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niemiec schrieb:
[
Die Medien werden durch den Boykott informiert. Nicht andersrum.



Lieber Niemiec,

Du setzt voraus, dass "die Medien" den Boykott mitbekommen, neugierig anfangen zu recherchieren und dann selbstverständlich sofort über den Hintergrund der Aktion informieren. Vielleicht stellen sich auch manche hier vor (ich niemiece Dich hiervon aus, bin aber recht vertraut mit dem Forum), dass es im Fernsehen blitzschnelle und bass erstaunte Kommentare gibt: "Die berühmte Frankfurter Kurve ist nicht auf ihren Plätzen, meine Damen und Herren, wir werden Ihnen schnellstmöglich mitteilen, was da los ist ..."  

Pustekuchen. So funktioniert das heutzutage nicht. Oder: nicht mehr.

Besonders, um Missverständnisse zu vermeiden, und vor allem, um BLOSS NICHT lesen/hören/sehen zu müssen, der Boykott wende sich gegen die Spielweise der Mannschaft, muss man da vorbauen.

Und deshalb ist es richtig, die Medien vorab zu informieren. Außerdem ist die UF-Erklärung viel zu differenziert (und gut, finde ich), um sie einem gestressten Reporter am Tag X in die Hand zu drücken, der nur wenige Minuten nach Abpfiff seinen Spielbericht mailen muss – und eigentlich nichts anderes.

Die Medien vorzeitig informieren ist nützlich, weil so überhaupt Zeit für Journalisten bleibt, das Thema zu untersuchen und (hoffentlich) nunmehr kenntnisreich in ihren Texten unterzubringen. Vor dem Hintergrund der "Gewalt-in-den-Stadien-Debatte" ist das umso wichtiger.

Und noch etwas gilt es zu bedenken: Man kann diese Aktion zwar wiederholen, aber eine so breite Resonanz unter den so genannten "braven" Fans, wie sie sich hier niederschlägt, ist sicherlich nicht immer zu haben.

Also – ergebnisorientiert vorgehen.
Freundliche Grüße,
Miso
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Ich war vor über zehn Jahren das letzte Mal in Istanbul – eine wunderbare Stadt. Wenn ich wieder dahin fahre, ist nicht die Eintracht, sondern Fatih schuld. Danke sehr, auch den anderen selbstverständlich, für die umfassenden Informationen und das ja anscheinend tägliche Nachgucken, ob es neue Fragen gibt.
Miso
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Bevor dieser Thread wieder eine übliche Wendung nimmt (Pessimismus, Ultras-Diskusssion) unterschreibe auch ich den Aufruf "MACHEN". Und den Uhrzeigersinn-Einwand lasse ich nicht gelten. Während der WM zum Beisiel gab es es Wellen in beide Richtungen. Und es gibt ja wohl nichts einfacheres, als nach oben bzw. unten zu schauen u. das Gegenteil zu tun.
An den Threadereöffner: Herrliche Idee!
Miso
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Mögen noch viele Sprachkurse kommen! Und allen Auswärtsfährern wünsche ich, dass sie bald onsküllig und akzentfrei "onsküll, wir sind weiter" sagen können.
Miso
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Die Irritation verstehe ich. Das Stadionverbot für rassistische *** finde ich trotzdem richtig.
Miso
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[quote=schusch]Wenn man irgendwo unterwegs ist, dann will man ja wenigstens "Bitte" und "Danke" sagen können.

(Hier beginnt nun meine Antwort, leider nach trotteligen Bemühungen immer noch kursiv)  
Nach Wochen endlich mal wieder etwas Vernünftiges und Nützliches.  Wobei ich einwerfen möchte, dass zum Grundwortschatz im Ausland immer "Entschuldigung" gehört – Fettnäpfchen stehen schließlich überall.  Könnte ich zum Rückspiel reisen, hätte ich diese Lücke jetzt ergänzt. Wer von Euch beneidenswerten Auswärtsfahrern weiß, was man da sagt?
Miso