>

reggaetyp

42794

#
Jedenfalls ist es immer spannend, wenn Leute, die immer darauf bedacht sind, dass wir eine liberale Gesellschaft haben, die immer auf die Freiheiten der Fans beharrt haben, die das Achten der Rechte anderer als wichtig hervorgehoben haben, heute genau das Gegenteil in der Corona-Pandemie tun. Da gilt es dann als gesellschaftliche Verantwortung, Geimpften ihre Rechte wegzunehmen.

Mal abgesehen von dem eigenen Gesundheitsschutz fragen sich mittlerweile vermutlich viele Geimpfte, warum sie sich haben impfen lassen. Für das Licht am Ende des Tunnels war es wohl nicht.
#
SGE_Werner schrieb:

Jedenfalls ist es immer spannend, wenn Leute, die immer darauf bedacht sind, dass wir eine liberale Gesellschaft haben, die immer auf die Freiheiten der Fans beharrt haben, die das Achten der Rechte anderer als wichtig hervorgehoben haben, heute genau das Gegenteil in der Corona-Pandemie tun. Da gilt es dann als gesellschaftliche Verantwortung, Geimpften ihre Rechte wegzunehmen.

Nenn doch bitte Ross und Reiter. Danke.
Überdies ist das einfach nur polemisch.

Da du u.a. mich meinst: Ich hab schon immer gesagt, wer kann und will, solll ins Stadion gehen.
Mir gefällt der Ton der Aussage von Krösche nicht, verbunden mit der pauschalen Staatsschelte.
#
Ich glaube, wenn Bobic in Berlin so was gesagt hätte, wäre er hier beschimpft worden...

Wie gesagt, weniger "der Staat hat keine Lösungen", "Eigenverantwortung" (guckt euch mal an, wie wenig eigenverantwortlich die Menschen handeln, weltweit), mehr gemeinsame Lösungsansätze betonen.

Hätte ich gut gefunden, anstatt solche FDPartige Formeln rauszuschleudern.
Und natürlich ist der Profifußball privilegiert worden. Man muss sich nur Weltpokal, CL, EM usw anschauen.
Und auch die Fußballbundesliga hat Privilegien erhalten, alleine dadurch, dass die Wettbewerbe in den beiden Saisons komplett durchgezogen wurden.
#
brodo schrieb:

reggaetyp schrieb:

Den brachialen und kompromisslosen Vorstoß von Krösche, gepaart mit einer Pauschalschelte für "den Staat" sowie einer Berufung auf ausschließlich eigene Interessen halte ich weder für einträchtlich noch für zielführend.

Ja, ich finde das in dieser Form einen nicht zielführenden Vorstoß, der sich aber nahtlos  in eine Reihe von zweifelhaften Aussagen und Aktionen seitens der Eintracht in den letzten Monaten fügt. Es geht eher um das Geschäft als um gesellschaftliche Verantwortung. Und das aus einer Branche, die im Vergleich zu anderen Branchen quasi gesellschaftlich durch die Pandemie gepampert wurde. Schade.

Das ist nicht mehr die Fußball AG meines Herzens.

Brodo, du denkst aber schon auch noch daran, dass es bei Fans in Stadien auch um die Fans geht, und dass viele, wenn nicht gar die meisten Fans, das eher so sehen wie Markus Krösche und seine Vorstandskollegen, als wie du oder Reggae?
Eure Vorstellung von Solidarität, welche Fans ohne stichhaltige Begründung aus den Stadien halten will, ist schon eher exklusiv.
Nix für ungut, du weißt ich mag dich sehr, aber bei dem Thema scheint es mir inzwischen mehr um eine zur Schau getragene Anti-Haltung als um Fakten zu gehen.
#
Adlerdenis schrieb:

und dass viele, wenn nicht gar die meisten Fans, das eher so sehen wie Markus Krösche und seine Vorstandskollegen

Ist das irgendwie feststellbar oder dein Gefühl?
#
Wenn man seinen Halbsatz mit "Staat hat keine Lösungen mehr" alleine betrachtet (was ja gerne gemacht wird) dann kann man schon etwas irritiert sein, im gesamten liest es sich aber OK finde ich. Halt schräg formuliert, weil Impfen, Tests und Masken ja auch etwas sind, was der Staat initiiert und angestoßen hat.

Ich finde es insgesamt gesehen OK, er spricht einen wichtigen Punkt an:
Es steht zudem die Frage im Raum, wie man Menschen für eine Impfung überzeugen möchte, wenn schon ein Einlass in ein Fußballstadion für vollständig Geimpfte nur in einer sehr begrenzten Zahl unter freiem Himmel möglich erscheint.

Wie Du auch "brachial" kommst kann ich nicht verstehen.
Ich schätze Du bist in der Sache nicht auf seiner Seite, was ja OK ist, aber deshalb ist es ja nicht gleich überzogen.
#
Ich hätte mir mehr Ausgewogenheit gewünscht.
Mehr in dem Sinne, "wir sollten gemeinsam Lösungen finden, die allen, der Gesellschaft im Allgemeinen, unseren Fans, der Eintracht und dem Fußball insgesamt zugute kommen und ohne die Eindämmung der Pandemie zu gefährden."

So liest es sich wie ICH ICH ICH (bzw. WIR WIR WIR als Eintracht Frankfurt).

Immerhin haben trotz Pandemie alle Wettbewerbe in Deutschland und im EC sowie WM und Olympia stattgefunden, wurde der Profifußball massiv gestützt vom Staat.

Das scheint mir bei diesem Statement völlig unterzugehen.
#
Den brachialen und kompromisslosen Vorstoß von Krösche, gepaart mit einer Pauschalschelte für "den Staat" sowie einer Berufung auf ausschließlich eigene Interessen halte ich weder für einträchtlich noch für zielführend.

#
Tja, und vermutlich sitzen international agierende Coronaleugner mitten in hessen und koordinieren weltweite Proteste.

Zum Kotzen: https://www.hessenschau.de/gesellschaft/kasseler-corona-leugner-mischen-weltweit-bei-anti-lockdown-protesten-mit,corona-freie-buerger-kassel-100.html
#
SemperFi schrieb:

Mal ein kurzer Erfahrungsbericht einer Frankfurterin mit Long Covid

Danke!
Ergänzend dazu: Zwei deutsche junge Frauen, die in London leben, berichteten mir vor Kurzem über ihre Corona-Erfahrungen in England:

Beide, Anfang Dreißig, infizierten sich in der ersten Welle, als vor 15 Monaten. Bei einer von ihnen verschlechterte sich der Zustand derart, dass ihre Freundin sie ins Krankenhaus fuhr, wo sie abgewiesen wurde: überfüllt. So überstand sie die Infektion zu Hause.
Beide leiden bis heute, 15 Monate nach ihrer Infektion, an massiven Beschwerden. Vor allem ständige Atemnot und noch immer ein fehlender oder verirrter Geschmacks- und Geruchssinn wird berichtet. So schmecke ihr der Rotwein nach Benzin und sie rieche andauernd Gas und mache die Leute mit ihren Alarmrufen verrückt.

Beide sind fassungslos über das, was in England gerade passiert. Hochrechnungen sagen, dass in ca. 3 Wochen die Krankenhäuser wieder bis zum Rand voll sein werden - nur dieses Mal mit jüngeren Menschen. Meine Bekannten beobachten auch, dass die Leute jetzt erst richtig Angst haben und einfach zu Hause bleiben. Mit weitreichenden Folgen für die Wirtschaft und die Versorgung.
#
Höchststand in GB von Coronatoten innerhalb 24 Stunden seit 17. März - läuft.
#
Ich gehe davon aus, dass sich in Politik und Gesellschaft nicht viel ändern wird.

In zwei Jahren haben die Menschen in den Flutgebieten neue Häuser, trauern um ihre Verstorbenen, und ansonsten sind die Erinnerungen an die Flut wie verblasste Dias aus dem Urlaub.

Und mit der Union wird sich eh kaum was ändern, höchstens kosmetisch.

Der deutsche Wissenschaftler Rainer Grießhammer, der schon lange zu dem Thema forscht, stützt diese Annahme im Interview mit der FR: https://www.fr.de/wirtschaft/hochwasser-deutschland-nrw-rheinland-pfalz-umweltexperte-rainer-griesshammer-klimaschutz-politik-90882296.html
#
Da mir in den letzten Tagen öfters (nicht hier) vorgeworfen wurde das meine Antworten an Impfgegner zu provokativ und zu wenig aufklärerisch wären erkläre ich dir das jetzt mal alles ganz nett und ohne irgendwelche Vorwürfe.

Der Vorwurf der experimentellen Behandlung fußt ja hauptsächlich auf der kurzen Entwicklungszeit der Impfstoffe gegenüber bisherigen Impfstoffen. Man muss aber lediglich wissen wie so eine Impfstoffentwicklung funktioniert um zu verstehen das der Vorwurf haltlos ist.

Für gewöhnlich arbeiten an einem Impfstoff nur wenige relativ kleine Forschungsgruppen, welche ihre Erkenntnisse auch nicht untereinander teilen. Wenn die den Erreger verstanden und einen ersten Impfstoff verstanden haben stellen die ihre Forschungsergebnise zusammen und schicken diese an die zuständigen Behörden um die Zulassung zur ersten Versuchsreihe zu beantragen.
Der Antrag dauert dann eine Weile und sobald er genehmigt wurde kann man den Impfstoff dann an Freiwilligen testen. Die Resultate muss das kleine Forschungsteam dann auswerten und mit einem Antrag für die nächste Testreihe an die zuständige Behörde schicken. Das geht dannmehrmals so und dauert aufgrund der geringen Personalstärke in der Forschungsabteilung sowie der Behörde Jahre.

Corona ist jetzt allerdings kein kleines regionales Virus an dem nur ein paar kleine Forschungsteams arbeiten. An der Impfstoffentwicklung arbeitet weltweit jedes qualifizierte Forschungsteam mit maximal möglicher Personalstärke. Und auch bei den Zulassungsbehörden hat die Auswertung sowie Bearbeitung der Anträge natürlich höchste Priorität.
Arbeit die sonst innerhalb von 2 bis 5 Jahren von ein paar hundert Menschen erledigt wird kann von einer fünfstelligen Zahl problemlos innerhalb eines Jahres erledigt werden.

Zudem ist Corona ja kein unbekanntes Virus wie HIV damals in den 80ern. Corona gehört zur Familie der Grippeviren und stammt von SARS ab. Man kennt also schon 95% des Viruses und muss lediglich noch seine Eigenarten herausfinden. Corona war ja auch innerhalb kürzester Zeit erforscht. Der größte Teil der Forschungs- und Entwicklungszeit ging dafür drauf herauszufinden welche Nebenwirkungen der Impfstoff hat und dafür einen möglichst verträglichen Impfstoff mit möglichst hoher Wirksamkeit zu entwickeln.


Massenimpfungen sind kein gutes Rezept für Mutationen sondern genau das Gegenteil.
Eine Impfung bewirkt das der Körper Antikörper entwickelt die das Virus bei einer Infektion sofort angreifen und verhindern das Viren in großer Anzahl entstehen können. Ungeimpfte produzieren bei einer Infektion deutlich mehr Viren und nicht nur zehnmal oder hundert mal mehr sondern da reden wir von hunderttausenden Malen mehr Viren.
Und je größer die Anzahl der viren, desto größer die Anzahl der Mutationen unter diesen Viren und desto höher die Chance das aggressivere Mutationen genug Viren entwickeln die zur neuen dominanten Version wären. Corona ist eine aggressive Mutation von SARS und die hat sich, genauso wenig wie Beta bis Delta, in Geimpften entwickelt oder wurde von Geimpften verbreitet. Die sind nachweislich alle in ungeimpften Menschen entstanden und wurden von diesen verbreitet.
Schon ganz zu Anfang der Pandemie wurde von den Experten darauf aufmerksam gemacht das wir die Infektionszahlen auch niedrig halten müssen um Mutationen zu verhindern oder zumindest mehr Zeit zu haben bevor die erste aggressivere Mutation entsteht.


Die Zahlen zu den Neuinfektionen und Todeszahlen in England hatte ich ja oben gepostet. Als Ungeimpfter hat man bei einer Infektion ein 10 mal höheres Risiko an Corona zu sterben als ein Geimpfter und das unter Berücksichtigung das fast alle Todesfälle auf die Delta-Variante zurückzuführen sind gegen die garnicht geimpft wurde.
Wenn wir zurzeit kein Delta sondern nur eine Variante hätten gegen die geimpft wurde läge das Risiko auf einen tödlichen Verlauf bei Ungeimpften 100 mal höher als bei Geimpften. Die benefits sind also das du nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit stirbst wenn du infiziert wirst und die Risiken sind die gleichen wie bei jeder anderen Impfung auch. Das du einer von hunderttausend Menschen bist der wegen der Impfung stirbt weil durch eine Verkettung unglücklicher Umstände Nebenwirkungen entstanden sind die absolut niemand vorhersehen konnte.


Aus den oben genannten Gründen bist du sehr wohl für die allgemeine Gesundheit verantwortlich. Weil du bei einer Infektion mehr Viren produzierst, potentiell zur Entstehung neuer Mutationen beiträgst und um ein Vielfaches ansteckender bist als Geimpfte die sich infizieren.

Deshalb ist es auch absolut richtig wenn man die Interaktionsmöglichkeiten Ungeimpfter mit anderen Menschen so weit  einschränkt wie es das Grundgesetzt zulässt. Wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe handelt es sich bei den bisherigen Einschränkungen ja noch nichtmal um den Entzug oder Beschränkung von (Grund)Rechten sondern lediglich um den Entzug von Privilegien sowie Bequemlichkeiten.

Es gibt kein Grundrecht auf den Besuch von Fussballspielen, Restaurants, Kinos oä. Es gibt noch nichtmal ein Recht darauf in ein Lebensmittelgeschäft oder eine Bank zu gehen. Jedes Unternehmen hat das Recht dir seine Dienstleistungen zu verwehren wenn du dich nicht an gewisse Regeln hälst und diese Regeln nicht aufgrund von Rassismus oder ähnlichen Gründen gegen geltendes Recht verstoßen.
Wenn die Gesundheitsbehörden Unternehmen vorschreiben das die Kunden Maske zu tragen und Abstand zu halten haben musst du diese Regeln befolgen.
Nicht umsonst erzählen Adolf Hitlermann und seine Freunde 20 mal am Tag das sie gegen die "Coronadiktatur" klagen wollen und tun es dann doch nicht. Weil jeder vernünftige Anwalt ihnen sofort sagt das es dafür keinerlei Rechtsgrundlage gibt.


Es ist deine freie Entscheidung wenn du dich nicht impfen lassen willst, auch wenn wir meiner Meinung nach für viele Krankheiten eine Impfpflicht einführen sollten. Wenn du dich nicht impfen lassen willst musst du aber auch damit leben das der Großteil der Bevölkerung dich so weit wie möglich von sich weg haben will weil du für sie ein großes Gesundheitsrisiko bist.


[EDIT bils - letzter Absatz entfernt]
#
Großartig.
Diesen Beitrag sollte man verlinken, ausdrucken, vorlesen, überall an Querdenker verteilen, was weiß ich.

Vielen Dank dafür!
#
So, nach 2 Stunden platt wieder drin. Danke an die Feuerwehrleute. Das war wohl definitiv ein Tornado oder ein Downburst. Locker 20-30 Dächer beschädigt, Bäume weg, das Trampolin der Nachbarn wurde 30 Meter weiter im Baum wiedergefunden...

Feuerwehrleute, die da waren, kamen gerade aus Sinzig zurück. Gestandener Mann mit ca. 55 (bullig, Einsatzleiter) sagt nur "Das hatten wir früher nicht, es wird jedes Jahr mehr und mehr"
#
Gut, dass du safe bist.

Die Einschläge kommen näher.
#
Sucht euch derweil bitte die Infos zu den rassistischen Polizisten, die von ihren KollegInnen in Freiburg und Berlin angezeigt wurden, selbst.
Findet ja jeder sofort.

Diese Kontinuität ist hart.
#
Ja, toll. Die Polizei hat ihren ureigenen Job gemacht.
Ich finde das gut. Muss so sein.
Aber es ist mir nicht mehr wert als ein "Gottseidank, aber wer, wenn nicht ihr in dieser Situation?"
Hier ist weder ein AKW in die Luft geflogen noch stand ein Bürgerkrieg bevor.

Es gibt nichts zu meckern und es ist gut, wie die Polizei reagierte.
Aber man kann das auch erwarten.
#
reggaetyp schrieb:

mit VT hat das allerdings nichts aber auch gar nichts zu tun.

Das habe ich auch nicht behauptet.
#
Luzbert schrieb:

reggaetyp schrieb:

mit VT hat das allerdings nichts aber auch gar nichts zu tun.

Das habe ich auch nicht behauptet.

Du hast es mit dem Nena Konzert verknüpft (darauf mit "ebenfalls" geantwortet) und in einen Thread zum Thema VT geschrieben.
Da liegt der Verdacht nahe, dass du das unter VT subsummieren wolltest.
#
man koennte das eintracht forum dicht machen, wenn wir nur ueber sachen diskutieren wuerden, deren hintergruende wir komplett durchdringen

#
Xaver08 schrieb:

man koennte das eintracht forum dicht machen, wenn wir nur ueber sachen diskutieren wuerden, deren hintergruende wir komplett durchdringen

hier geht es bisweilen nicht um zu durchdringende Hintergründe sondern schlicht darum, dass es viele einfach besser wissen zu meinen in hochkomplexen wissenschaftlichen Expertenfragen.
#
Man kann ja alles kritisch sehen und sollte das sogar unbedingt.

Ich bin dennoch immer wieder aufs Neue fasziniert, wie im Eintrachtforum die Expertise und das Hintergrundwissen über Abläufe und Entscheidungsfindungen (hier Gremium der Stiko) besser Bescheid weiß und man Studien und wissenschaftliche Arbeiten bewertet und empfohlen werden.

Seit Bundestrainer keinen Spaß mehr macht ) wobei Länderspiele ja für jeden anzusehen sind, hat sich das wirklich geändert zu Epidemiologie und Virologie.

Bei einer Sache geb ich euch recht: Die Außendarstellung und Kommunikation der Stiko ist derzeit nicht gut.
#
Helge Schneider ist ebenfalls die Hutschnur geplatzt und er hat einen Auftritt abgebrochen.
Gegenüber den Veranstaltern ist das einfach eine Frechheit. Diese machen sich Gedanken, wie sie den Künstlern eine Bühne bieten können, arbeiten Konzepte aus, lassen diese genehmigen und dann fällt ihnen alles auf die Füße, weil die Künstler ihre Befindlichkeiten auf Kosten der Veranstalter und des Publikums ausleben.
#
Luzbert schrieb:

Helge Schneider ist ebenfalls die Hutschnur geplatzt und er hat einen Auftritt abgebrochen.
Gegenüber den Veranstaltern ist das einfach eine Frechheit. Diese machen sich Gedanken, wie sie den Künstlern eine Bühne bieten können, arbeiten Konzepte aus, lassen diese genehmigen und dann fällt ihnen alles auf die Füße, weil die Künstler ihre Befindlichkeiten auf Kosten der Veranstalter und des Publikums ausleben.

Kann man drüber streiten, mit VT hat das allerdings nichts aber auch gar nichts zu tun.
Im Gegenteil, Helge Schneider hat sich mehrfach öffentlich zu den Maßnahmen bekannt und niemals die Gefahr von Covid geleugnet.


#
Es geht m.E. ausschließlich um die Gewichtung der Kriterien. Wer sich damit auseinandersetzt, sieht doch, dass die Stiko es einfach so gewichtet, wie sie es für richtig hält.

Ich frage mich halt nur, ob die Gewichtung der Stiko die richtige ist und ein Punkt lässt mich halt daran zweifeln. Wenn die Bedenken bei zB 15-Jährigen bzgl. Nutzen / Risiko usw. groß genug sind, um keine Empfehlung zu geben, warum gibt es dann eine Empfehlung für nur unwesentlich ältere Jugendliche / junge Erwachsene?
Das hat für mich was von "ab 2500 € Nettoeinkommen sind die Menschen reich, ab 2499€ und tiefer sind die Menschen arm". Vllt. wäre sowas wie eine "eingeschränkte Empfehlung" als Zwischending gar nicht so unnütz?!
#
SGE_Werner schrieb:

Es geht m.E. ausschließlich um die Gewichtung der Kriterien. Wer sich damit auseinandersetzt, sieht doch, dass die Stiko es einfach so gewichtet, wie sie es für richtig hält.


Das verstehe ich nicht. Natürlich äußert sich die StiKo, wie sie es für richtig hält und nicht das Gegenteil.
Oder hab ich da was falsch verstanden?

SGE_Werner schrieb:

Wenn die Bedenken bei zB 15-Jährigen bzgl. Nutzen / Risiko usw. groß genug sind, um keine Empfehlung zu geben, warum gibt es dann eine Empfehlung für nur unwesentlich ältere Jugendliche / junge Erwachsene?

Das ist doch überall so: Bei dem Empfehlungen für AZ, bei den Impfpriosierungen, bei Verpflichtungen, ab welcher Summe man Spender in der Politik nennen muss, beim Tempolimit usw.
Irgendwo muss man halt eine Grenze ziehen.

SGE_Werner schrieb:

Vllt. wäre sowas wie eine "eingeschränkte Empfehlung" als Zwischending gar nicht so unnütz?!

In meinen Augen gibt es: Bestimmte Vorerkrankungen ziehen eine Empfehlung nach sich.
Und Jugendliche dürfen sich ja impfen lassen, das Einverständnis der Erziehungsberechtigten vorausgesetzt.

Ein bissi klingt das hier bisweilen, als hätte die StiKo ein Verbot ausgesprochen...

Gestern gab es übrigens wieder den Druck von Söder, die uneingeschränkte Empfehlung auszusprechen.
Der Leiter des Impfzentrums Hamburg, Dr. Dirk Heinrich, widersprach umgehend:
„Noch sind Impfentscheidungen von Patient und Arzt zu treffen im Lichte der wissenschaftlichen Evidenz und nicht von der CSU – Gott sei Dank!!!“
#
reggaetyp schrieb:

Finde das alles überhaupt nicht so einfach wie es dort dargestellt wird.


Also ich finde da gar nichts dargestellt, sondern halt ein Interview mit jemandem, der eine andere Auffassung als die StIko hat und formuliert warum.

Es darf halt die Frage gestellt werden, warum in vielen Ländern die Impfung ab 12 empfohlen wird, die StIko aber von unklarer Datenlage spricht.

Nehmen wir mal ein Interview aus dem Ärzteblatt:
Das geringe Risiko für schwere Verläufe in Kombination mit unzureichenden Sicherheitsdaten bei 12- bis 15-Jährigen hatte die STIKO zu ihrer eingeschränkten Impfempfehlung für diese Altersgruppe bewogen.

In einer solchen Situation „prallen zwei Perspektiven aufeinander“, erklärte Gerald Gartlehner, Leiter des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie an der Donau-Universität Krems in Österreich. Aus epidemiologischer Perspektive ergebe es Sinn, möglichst viele Personen möglichst rasch zu impfen, um Herdenimmunität zu erreichen.

Die Perspektive der evidenzbasierten Medizin erfordere dagegen ein „sehr sorgfältiges Abwägen zwischen Nutzen und potenziellen Risiken“, um herauszufinden ob es für „den durchschnittlichen Jugendlichen einen Nettonutzen gibt“.

Bei niedriger Inzidenz und fehlenden Langzeitdaten zur Sicherheit spiele der Nutzen des einzelnen Jugendlichen aufgrund eines geringeren Risikos für schwere Erkrankungen eine große Rolle, so Gartlehner weiter. „Aus Sicht der evidenzbasierten Medizin ist die Entscheidung der STIKO absolut nachvollziehbar und die einzig Richtige.“

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/124620/COVID-19-Impfung-fuer-Kinder-Wie-Laender-bei-gleicher-Evidenz-zu-unterschiedlichen-Empfehlungen-kommen

Auch hier wird betont, dass eben der Fokus auf dem Individuum liegt und es unter dem Asprekt nachvollziehbar ist.

Die einzige Argumentation, dass die StIko auch die Pandemie entsprechend miteinbezieht kommt hier aus dem RKI-Text, von der StIko selbst habe ich dazu nichts gehört.

Nehmen wir die Stellungnahme zu Long Covid und PIMS, auch hier geht es um das Individuum (ich wiederhole mich, auf dieser Basis nachvollziehbar):
Derzeit reicht die Datenlage dieser beiden insgesamt seltenen Risiken einer COVID-19-Infektion bei Kindern für eine generelle Impfempfehlung der STIKO für Kinder und Jugendliche nicht aus. Dem gegenüber steht vor allem die unzureichende Evidenz bezüglich der Sicherheitsevaluation der COVID-19-Impfung Comirnaty (BioNTech/Pfizer) bei Kindern und Jugendlichen.

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Impfung_Kinder_Jugendliche.html

Ach ja, mangelnder Impfstoff ist auch ein Argument der StIko (Stand 10.06., selber Link) warum eine Empfehlung nicht ausgesprochen wird:
In der aktuellen Lage müssen die weiterhin limitierten Impfstoffressourcen nutzbringend eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass noch nicht geimpften gefährdeten Personen vorrangig ein Impfangebot gemacht werden sollte. Solange noch viele Personen mit deutlich höherem Risiko ungeimpft sind, ist eine Umverteilung der Impfstoffe an gesunde Kinder und Jugendliche epidemiologisch und individualmedizinisch nicht sinnvoll. Großeltern, Eltern, Betreuungspersonen von Kindern und Jugendlichen, Lehrer:innen und Erzieher:innen sollten das Impfangebot wahrnehmen.

Das noch als Argument zu nennen, ist für mich keine vertrauensbildende Maßnahme, da bin ich ehrlich.


#
SemperFi schrieb:

Es darf halt die Frage gestellt werden, warum in vielen Ländern die Impfung ab 12 empfohlen wird, die StIko aber von unklarer Datenlage spricht.

Absolut berechtigt, halte ich aber ebenfalls für keine Besonderheit.
So hatte UK für AZ bereits eine Notfallzulassung erlassen und bei geringer Datenlage dann anschlißend die Impfintervalle ausgeweitet.
Was sich Gottseidank als richtig erwies, wie wir dann erfuhren, aber damals war das Zocken wie überhaupt dier ganze Umgang im Königreich, ob Impfen oder Maßnahmen im Kampf gegen Corona dort m.E. hochriskant ist.

SemperFi schrieb:

Die einzige Argumentation, dass die StIko auch die Pandemie entsprechend miteinbezieht kommt hier aus dem RKI-Text, von der StIko selbst habe ich dazu nichts gehört.

Dass der Text vom RKI ist, liegt daran, dass die StiKo dort angesiedelt ist, ist doch logisch.

SemperFi schrieb:

Ach ja, mangelnder Impfstoff ist auch ein Argument der StIko (Stand 10.06., selber Link) warum eine Empfehlung nicht ausgesprochen wird:

Das ist sechs Wochen her, und wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, war die Lage für Impfwillige damals schwierig.
Kann mich aber auch täuschen.

Insgesamt ist die StiKo ja seit Beginn der Impfkampagne heftiger Kritik ausgesetzt, von der Bevölkerung wie auch von Politikern.
Ich halte es insbesondere von der Politik für unverantwortlich, Druck auszuüben, denn diese Kommission muss unabhängig entscheiden können.
Dass die Empfehlungen und Beurteilungen ein fortwährender Prozess ist, der ein Evaluieren und Anpassen nach neuer Datenlage und Erkenntnis notwendig macht, wurde ja bei den teils hart kritisierten Änderungen bei der Empfehlung bzgl AZ deutlich.


#
Der Kinder- und Jugendärzte Chef hat eine Wahrnehmung der STIko wie ich:

"Wir sind immer noch in einer Pandemie-Situation, entsprechend muss entschieden werden", sagte Fischbach. Die STIKO orientiere sich nur daran, ob für das Individuum Nutzen oder möglicher Nachteil einer Impfung überwiege. "Faktoren wie Herdenimmunität oder soziale Auswirkungen wie eine Zunahme von Kindeswohlgefährdungen, wenn es wieder zu Einschränkungen für Kinder kommen sollte, werden nicht berücksichtigt", sagte er den Funke-Zeitungen.


Dann ist bei der StIko echt eine Diskrepanz zwischen dem, was sie machen sollten und was sie machen.

https://www.n-tv.de/panorama/Kinder-und-Jugendaerzte-Chef-kritisiert-STIKO-article22702264.html

Auch von mir mal eine Anerkennung an n-tv. Speziell die Berichterstattung zu Corona ist beispielhaft, schön zu sehen, dass Teile der "vierten Gewalt" wirklich den Job erledigen, den unsere Gesellschaft auch braucht.

Keine Click-bait-Überschriften, moderater Ton, durchaus verschiedene Blickwinkel. Wirklich schade, dass man das heutzutage hervorheben muss.
#
Das RKI sieht das anders:

Die Stän­dige Impf­kom­mis­sion (STIKO) ent­wickelt Impf­em­pfehl­ungen für Deutsch­land und be­rück­sichtigt dabei nicht nur deren Nutzen für das ge­impfte Indivi­duum, sondern auch für die ge­samte Be­völke­rung. Die STIKO orientiert sich dabei an den Kriterien der evi­denz­basierten Me­dizin. Während für die Zu­las­sung einer Imp­fung deren Wirk­sam­keit (zumeist im Ver­gleich zu Place­bo), deren Un­be­denk­lich­keit und pharma­zeutische Qualität re­le­vant sind, analysiert die STIKO da­rauf auf­bauend neben dem indi­vi­duellen Nutzen-Risiko-Ver­hältnis auch die Epi­demio­logie auf Be­völkerungs­ebene und die Effekte einer flächen­deckenden Impf­strategie für Deutsch­land.

Bei dem n-tv Artikel hätte mich übrigens interessiert, ob man eine Stellungnahme der StiKo zu den Vorwürfen der selbstredend auch eigenen Interesen folgenden Vereinigung erbeten oder angefragt hatte.
Dieser Verband ist nichts anderes als ein Lobbyverband. Und so äußern sie sich eben.
Finde das alles überhaupt nicht so einfach wie es dort dargestellt wird.
#
Schaut euch mal den Eingangsbeitrag hier an.

Ich fürchte, einige sind immer noch auf diesem Wissensstand.