>

SGE_Werner

74802

#
Erstmal schließe ich mich an... Gute Beiträge von Brodowin und NX. Auch wenn ich das anders empfinde, weil ich schon anders vorher empfunden habe als Ihr. Das ist aber ja auch ok, jeder ist ja unterschiedlich.

Letztlich ist der Hinweis auf Droge gar nicht so schlecht Brodowin. Und man ist jetzt zwei Monate auf Entzug gewesen und hat gesehen nach den ersten Beschwerden, dass man diese Droge ja gar nicht in dieser Form braucht. Ich fand die zwei Monate ohne Fußball auch eher problemlos. Ich schaue aber trotzdem jetzt gerne wieder Fußball. Ich habe das aber vorher schon mit einer emotionalen Distanz getan. Vermutlich sind jetzt 15-20 % der Zuschauer tatsächlich weggefallen, paar konsumieren weniger und ich tippe die Hälfte konsumiert wie früher. Das wäre m.E. aber auch der Fall gewesen, wenn wir erst wieder im August gestartet wären.

Wir haben uns einfach an den Fußball-Dauerkonsum gewöhnt und jetzt war der weg und man hat gesehen, dass Fußball nicht so wichtig ist. Der Anteil derer, die jetzt nicht mehr schauen, weil ihnen jetzt das Gebaren der DFL missfällt, halte ich da eher für geringer.
#
Ich denke, mittlerweile wird das öffentlich ja eher so definiert:

Amoklauf: Täter tötet Menschen aus persönlicher Motivlage ohne politisch-religiösem Hintergrund
Terror: Täter tötet Menschen aus politischem oder religiösem Hintergrund
#
der R Faktor steigt, trotz gesunkener aktiver Fälle.
Anscheinend schlagen hier einzelne Infektionsherde deutlich zu Buche. Statistik Guru Werner kann das besser erklären.
https://www.n-tv.de/panorama/R-Wert-klettert-weiter-kraeftig-article21818017.html
#
Tafelberg schrieb:

Anscheinend schlagen hier einzelne Infektionsherde deutlich zu Buche


Sieht so aus. Letztlich sinken aber weiterhin die Neuinfektionen und das ist für mich relevanter als dass paar Ausreißer den R-Faktor nach oben treiben. Interessant ist, dass diese Infektionsherde mittlerweile nachweislich einen erheblichen Teil der Neuinfektionen ausmachen. Das war vermutlich ja auch schon vor 2-3 Monaten so, ist aber aufgrund der jetzt besseren Übersicht und der geringeren Gesamtzahl auch besser zu erkennen.

Nach alledem wäre es wirklich aberwitzig, Massenveranstaltungen in naher Zukunft wieder stattfinden zu lassen.
#
Meine bescheidene Meinung: ein Amoklauf zeichnet sich vor allem durch seine Wahllosigkeit aus. Dem Amokläufer ist es ziemlich egal, wen er tötet.
Dies war weder hier noch bei dem Münchner Attentäter im OEZ der Fall. Die Opfer waren gezielt Menschen mit Migrationshintergrund.
#
WuerzburgerAdler schrieb:


         Meine bescheidene Meinung: ein Amoklauf zeichnet sich vor allem durch seine Wahllosigkeit aus. Dem Amokläufer ist es ziemlich egal, wen er tötet.


Dann waren aber sowohl die Amokläufe von Erfurt als auch von Winnenden (zumindest im Ansatz) im Grunde keine Amokläufe. Auch der in Littleton nicht. Die haben nämlich durchaus bewusste Opferkategorien gehabt.
#
Einigen wir uns doch einfach darauf, dass es ein amoklaufender Anschlag eines rechtsextremen rassistischen Terroristen war.

Wegeditiert: Der Smilie sollte da nicht hin.
#
100 tage nach dem terroranschlag schreibt der hanauer anzeiger von einem amoklauf:

https://twitter.com/Dilanee/status/1267406988922806272

Natuerlich ist es noch ein Thema, selbstverstaendlich ein Thema von vielen, aber die Sprache der Berichterstattung ist und bleibt in Thema.
#
Xaver08 schrieb:

100 tage nach dem terroranschlag schreibt der hanauer anzeiger von einem amoklauf


Das ist tatsächlich auch dann für mich zu kritisieren. 100 Tage danach könnte man die Tat als das benennen, was es ist. Ein feiger Terroranschlag von einem rechtsextremen Würstchen.
#
Das klingt doch ganz vernünftig. Habe bei den Werder-Fans, die ich kenne, auch herausgehört, dass man mit nem Remis leben könnte, wenn man denn gegen Wolfsburg nachlegt. Und sofern wir gegen Mainz nachlegen, könnte ich auch mit nem Punkt leben.

Da will keiner verlieren und keiner den positiven Effekt der letzten Tage wieder versanden lassen.
#
Naja:

Aber mal ehrlich, wer hier behauptet, nicht gewusst zu haben, dass die Eintracht am Mittwoch in Bremen spielt, lügt entweder oder interessiert sich wohl doch nicht so wirklich für die Eintracht. Wer sich für die Eintracht interessiert würde das wissen.

Im übrigen bin ich der selben Meinung, dass sogenannte "Fans" schon wissen sollten, wann "sein Lieblingsverein" spielt.
#
reggaetyp schrieb:

Naja


Ok, dann ändere ich das "Das ist hier zwar nie wirklich passiert" von mir in ein richtigeres "Das ist hier nicht durchweg passiert" ab. Den Beitrag finde ich auch nicht gut, den Du da zitiert hast.

Propain, auf Deine polemische Reaktion gehe ich nicht ein. Sag mir Bescheid, wenn Du auch mal was Sachliches hier zum Thema beitragen willst, statt nur auf tatsächliche und angebliche Unsachlichkeiten anderer mit ebenfalls unsachlichen Beiträgen zu reagieren.
#
Ich muss sagen diese Besserfandiskussion erheitert mich sehr, wird sie von Leuten geführt die sich früher regelmäßig darüber beschwert haben. Sind aber auch wirklich schlimm diese Fans aus der Kurve, für die das Drumherum auch wichtig ist, die sich auch mal für etwas einsetzen. Auch zeigen diejenigen die früher oft kritisiert haben das einige Fans die Meinung der anderen Fans nicht akzeptieren, das sie es selbst auch nicht tun. Sieht man hier an den Angriffen auf RT, anstatt zu akzeptieren das er in der jetzigen Situation anders tickt wird eine Besserfandiskussion vom Zaun gebrochen, ausgerechnet von denen die sich sonst regelmäßig beschweren. Das hat schon was.
#
propain schrieb:

wird eine Besserfandiskussion vom Zaun gebrochen


Das ist hier zwar nie wirklich passiert, sondern es wurde darüber diskutiert, wie unterschiedlich Fans den Fussball empfinden und sehen, aber diese Opferrhetorik ist hier generell bei aktiven Fans schon sehr ausgeprägt.
#
So, zu später Stunde noch das Wochen-Abschluss-Update...

Weltweit sind wir jetzt bei gut 6,2 Millionen offiziell bestätigten Fällen und 372.400 Todesfällen. Das sind 739.000 Fälle und gut 26.400 Todesfälle mehr als vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle ist etwas gesunken, selbst wenn man die nach unten korrigierten spanischen Zahlen mal außen vor lässt. Die Fallzahlen hingegen sind noch mal etwas stärker gestiegen als in der Vorwoche.

Deutschland

3.162 neue Fälle und 235 neue Todesfälle gab es in dieser Woche. Damit sind die Neuinfektionen noch mal um 14 % gesunken und die Todesfälle um 26 %. Das Absinken hat sich weiter verlangsamt, aber es gibt noch ein Absinken.

Europa

Insgesamt ein weiterhin leichtes Absinken der Fallzahlen. Einzig Finnland, Portugal und Schweden mit leichtem Anstieg, dazu Frankreich, bei denen aber durch ständige Nachmeldungen gar nix mehr ordentlich bewertet werden kann.
Schweden übrigens in der letzten Woche mit 4.083 Neuinfektionen. Das ist der höchste 7-Tages-Wert seit dem 30. April und nur etwas unter den Höchstmarken. Und... es sind mehr als in Deutschland. Bei einem Achtel der Bevölkerung.

Bei den Todeszahlen sieht es genauso aus. Auch hier ist Schweden leicht im Plus, genauso wie Russland. Österreichs Zahl hat sich prozentual am meisten gesteigert, die war aber schon auf 1-2 Todesfälle pro Tag gesunken, so dass jeder kleine Anstieg schon eine erhebliche Auswirkung hat.

Nord- und Mittelamerika

Die USA mit weiterhin stetig, aber auch nicht sehr stark sinkenden Zahlen. Die Fallzahlen sanken um 10 % , die Todeszahlen um 20 %. Mexiko und Mittelamerika mit leichtem Anstieg weiterhin. Kanada stabil.

Südamerika

Überall ansteigende Fallzahlen (außer in Ecuador) , die Zahl der Todesfälle ist in den meisten Ländern auch leicht gestiegen, außer in Brasilien mit geringem Minus und Ecuador mit stärkerem Minus.

Afrika

Gut 800 bestätigte Todesfälle in Afrika und damit erneut ansteigende Zahlen. Die Dunkelziffer dürfte da aber erheblich sein.

Asien

Stark steigende Zahlen im Irak sowie auch wieder in Israel (da gab es wohl ein paar Cluster). Ansonsten eher im Minus.
In Ostasien und auf dem inidischen Subkontinent durchgehend steigende Zahlen. Indien mit knapp 1.400 Todesfällen nach zuletzt noch 1.000 pro Woche. Selbst Südkorea wieder mit steigenden Fallzahlen. Stark steigende Fallzahlen auf den Philippinen.

Gesamt

Anzahl Todesfälle je 1.000.000 Einwohner

39,7 … Schweden
30,2 … Brasilien
28,2 … Peru
25,1 … Großbritannien
20,4 … Mexiko
20,2 … USA
18,9 … Bahrain
17,9 … Kanada
17,7 … Chile
16,7 … Armenien
16,3 … Belgien
15,1 … Ecuador
13,3 … Kuwait
10,4 … Italien
9,2 … Portugal
9,0 … Irland
8,0 … Russland
7,8 … Niederlande
6,7 … Frankreich
5,4 … Katar
4,6 … Iran
4,2 … Rumänien
4,1 … Ungarn
3,7 … Kolumbien
3,7 … Südafrika
3,3 … Saudi-Arabien
3,1 … Österreich
2,8 … Deutschland
2,4 … Türkei
2,4 … Finnland
2,2 … Ukraine
2,2 … Baltikum
2,1 … Dänemark
1,9 … Ägypten
1,9 … VAE
1,8 … Argentinien
1,8 … Polen
1,6 … Schweiz
1,6 … Pakistan
1,4 … Bulgarien
1,2 … Kamerun
1,2 … Algerien
1,1 … Irak
1,0 … Bangladesch
1,0 … Afghanistan
1,0 … Indien
1,0 … Kroatien

Der Rest unter 1...
#
Fireye schrieb:

Den Sieg gegen LEV hat man der überragenden Leistung von Rönnow zu verdanken. Wenn der TW der beste Mann ist sagt das auch einiges über die Leistung vom Rest der Mannschaft.

Das ist doch absoluter Schwachsinn. Hast du das Spiel gesehen? Die erste Halbzeit war überragend, danach haben wir den Sieg clever und kräfteschonend über die Zeit gebracht, und Rönnow hat zwar stark gehalten, aber letzten Endes hatte Leverkusen vielleicht 2-3 klare Chancen im Spiel, während wir die schon in den ersten 30 Minuten hätten abschießen können.
#
Adlerdenis schrieb:

Fireye schrieb:

Den Sieg gegen LEV hat man der überragenden Leistung von Rönnow zu verdanken. Wenn der TW der beste Mann ist sagt das auch einiges über die Leistung vom Rest der Mannschaft.

Das ist doch absoluter Schwachsinn. Hast du das Spiel gesehen? Die erste Halbzeit war überragend, danach haben wir den Sieg clever und kräfteschonend über die Zeit gebracht, und Rönnow hat zwar stark gehalten, aber letzten Endes hatte Leverkusen vielleicht 2-3 klare Chancen im Spiel, während wir die schon in den ersten 30 Minuten hätten abschießen können.


Die Wahrheit liegt m.E. in der Mitte. Wir hatten zwar Glück, dass Rönnow nen Sahnetag hatte, aber der Sieg wurde ja auch herausgespielt, vor allem eben in HZ1.

Peter Bosz (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir haben es absolut nicht verdient, zu gewinnen. Die ersten Minuten waren so schlecht, es fehlte die Aggressivität. Und dann kann man es sehr schwierig drehen."
#
1860 dreht 0-2 Rückstand in Duisburg und gewinnt noch und steht auf Platz 3.

Von 1 bis auf Platz 11 (Uerdingen) haben da alle Mannschaften noch Aufstiegschancen.

Auch unten ist bis auf Jena und Großaspach (17 und 21 P.) noch sehr viel offen.
#
Tafelberg schrieb:

Von 1 bis auf Platz 11 (Uerdingen) haben da alle Mannschaften noch Aufstiegschancen.

Auch unten ist bis auf Jena und Großaspach (17 und 21 P.) noch sehr viel offen.        


Jep. Zwischen Duisburg und Uerdingen ganze 5 Punkte. Das ist aberwitzig. Unten dann 6 Teams innerhalb von vier Punkten (darunter der erste Abstiegsplatz) , dann Münster drei dahinter und dann die beiden abgeschlagenen.

Zumindest diese Gruppenbildung, also welche Teams um den Aufstieg und welche gegen den Abstieg spielen, ist wohl damit geklärt. Aber wenn es so weiter geht, werden auch für den Klassenerhalt 45, 46 Punkte gebraucht. Eine Niederlagenserie sollten die oben sich dann auch nicht leisten.

Die Liga bleibt auf jeden Fall bis zum Ende spannend.
#
Man kann natürlich Fußball in "seiner Reinform" ohne die ganzen Proleten genießen und ihren Dauersingsang und sich selbst feiern durch Choreos und ich weiß nicht was noch alles schon immer gestört hat.
Das muss ja für einige ganz toll sein.

Für mich gehört halt noch mehr dazu. Gemeinschaft, sozialer Kitt, gleichgesinnte treffen, die Mannschaft unterstützen, Flagge zeigen usw.
Ich bin aber auch schon oft genug alleine zu Auswärtsspielen gefahren. Z.B. war ich bei meiner sozusagen Schwiergermutter vor vielen Jahren in Schwaben, und bin dann alleine mit dem Auto nach Karlsruhe gefahren.
Oder oft mit dem Zug, weil ich zum Abfahrtszeitpunkt der Busse noch arbeiten musste.
usw usf.
Aber das Gefühl, dass du in der Stadt und natürlich im Stadion dann in deiner Kurve stehst, dass ist das, was mich antreibt.
Und wenn ich Groundhoppingmäßig (selten genug) unterwegs bin, dann achte ich zwar aufs Spiel.
Aber viel mehr auf das Drumherum. Wie reisen die Fans an, wie viele Awayfans sind da, wie ist die Heimkurve drauf, wie ist das Stadion, was gibt's zu essen und zu trinken, wie ist es in den Bars vor und nach dem Spiel usw usf.

Für mich gehört das Rezipieren der Gesellschaft, wie eine Stadt oder Region ihren Verein lebt, wie sie zu ihm stehen, untrennbar dazu.
Fußball- und Fankulur eben.

Bei Geisterspielen ist das für mich schlagartig erloschen, diese Anziehungskraft, die Kraft und Wucht, die Fußball ausmachen kann.

Und, bitte, ich hab selbst jahrzehntelang unterklassig gekickt. Ich kenn diese Atmosphäre.
#
reggaetyp schrieb:

Man kann natürlich Fußball in "seiner Reinform" ohne die ganzen Proleten genießen und ihren Dauersingsang und sich selbst feiern durch Choreos und ich weiß nicht was noch alles schon immer gestört hat.
Das muss ja für einige ganz toll sein.


Mal ehrlich, wir hatten hier eine völlig sachliche Diskussion, in der bis auf ganz wenige Ausnahmen in den letzten Wochen überhaupt niemand irgendwie unsachlich so geschrieben hat, dass es Anlass geben würde, so eine Anmerkung zu machen.

reggaetyp schrieb:

Aber das Gefühl, dass du in der Stadt und natürlich im Stadion dann in deiner Kurve stehst, dass ist das, was mich antreibt.


Und genau da ist die Frage... Bist Du Fan der Eintracht und Fußballfan oder bist Du eher Fan des Fan-Seins mit allem, was dazu gehört? Du schreibst es ja, Dich interessiert noch mehr das Drumherum. Deswegen habe ich ja nie verstanden, warum die aktive Fanszene sich schon so oft über angebliche Eventfans auf der Couch und auf der Haupttribüne beklagt, wo doch sie selbst mehr Fan des eines Events sind (also mit dem Drumherum, der Stimmung, der Auswärtsfahrten, gewisser Rituale usw.) als des Fußballs selbst. Oder auch des Vereins. Wenn ich dann höre, dass man lieber in der 3. Liga ist mit der richtigen "Fußballkultur", die man zu schätzen weiß statt in Liga 1 mit etwas, was einem von der Stimmung her widerstrebt, dann muss man doch auch festhalten können, dass es ja nur zweit- oder drittrangig um die Eintracht geht, sondern um das, was man im Rahmen der Spiele erlebt. Die Eintracht wird ja dann irgendwie auch Mittel zum Selbstzweck...

Ich muss sagen, dass ich die Dauerkartenjahre, als ich noch in Hessen gelebt habe, auch genossen habe. Ja, das Drumherum ist toll. Aber ich hatte auch immer das Gefühl, dass es einigen dort mehr um das Drumherum geht als um den Fußball. Dass man am Gleisdreieck eher Diskussion darüber hatte, wie die Stimmung war als darüber, welch Schwächen wir im Defensivspiel eine Woche zuvor in Bochum gezeigt haben. Das hat mich über Jahre hinweg einfach bestätigt, dass nicht unerhebliche Teile der aktiven Fanszene sich eher nachrangig um das schert, was da auf dem Platz passiert.

Ich sehe da einfach die Prioritäten anders. Du schreibst von der Anziehungskraft, die Fußball ausmachen kann. Eigentlich ist es für mich nicht die Anziehungskraft von Fußball, die Du meinst. Es ist die Anziehungskraft vom Fan-Sein und dem Ausleben von Fan-Sein vor Ort mit anderen, die genauso empfinden. Es ist die Anziehungskraft von Gemeinschaft.

Die Anziehungskraft von Fußball ist das für mich nicht. Fußball ist ein Sport. Und Fan-Sein ist im Grunde genommen erstmal die Anhängerschaft zu einem Verein und die emotionale Bindung dazu. Wie diese ausgelebt wird, ist dann das, was uns hier alle ja jeweils individuell unterscheidet.

Aber es muss sich niemand rechtfertigen, wenn er jetzt sagt, dass das nicht das ist, was einem den Kick gibt. Genauso wenig muss ich mich rechtfertigen, dass mir das, was ich sehe, trotzdem etwas gibt.
Die generelle Definition von dem, was wir unter "Fußball" verstehen, unterscheidet sich aber wohl deutlich und diese Diskussion finde ich sogar sehr spannend. Zeigt es doch, dass wir darunter eben alle was anderes verstehen.

Vielleicht braucht es da auch mal mehr Toleranz dafür, dass jeder was anderes damit verbindet oder mehr als der Begriff als solcher erstmal hergibt. Das gilt für mich, aber auch für alle anderen.
#
Bis auf Bremen ein wirklich guter Spieltag für uns im Abstiegskampf.
#
selbstverständlich darf jeder seine prioritäten haben, und wenn du der meinung bist, das wäre ausschliessend mag das fuer dich so richtig sein, ich sehe das anders.
#
Xaver08 schrieb:

ich sehe das anders.


Darfste ja auch. Ich habe ja geschrieben "in meinen Augen" und "m.E.".

Es ist meine Sicht der Dinge und Ihr habt Eure. Alles gut.
#
Fußball ist erstmal ganz einfach eine Sportart. Fan-Sein bedeutet für mich, dass man zu einem Verein eine Beziehung aufgebaut hat und mit ihm leidet und sich freut.

Für beides brauche ich weder Choreos noch gemeinsamen Support noch Menschen um mich herum. Das sind Verstärker dieses Gefühls, auch die Möglichkeit, es mit anderen zu teilen, aber kaum ein Kind wird zunächst Fan seines Vereins, weil es in der Kurve stehen und supporten will, sich mit Freunden vorher treffen (und wenn älter ein Bierchen vorher trinken will). Es klingt jetzt komisch und vllt. verstehen das einige jetzt auch nicht, wenn ich das so sehe, aber für mich hat der Fußball, so wie ihn die aktive Fanszene begleitet, Eventcharakter. Es wird zum Event, weil man ein Gesamtpaket als erforderlich ansieht, um sich wohl zu fühlen und nicht der Sport und das Fansein für sich langt, um Interesse daran zu haben.

Mir hingegen langt es. Ich bin Eintracht-Fan und ich mag Fußball. Ja, es fehlt etwas, wenn da nicht abertausende Menschen jubeln, schreien, pfeifen. Aber es ist für mich eben auch nicht so, dass das Fehlen dieser Komponente eine Grundvoraussetzung für mein Interesse für den Sport und die Eintracht ist.

Aber wie gesagt, jeder soll es so halten wie er will.
#
Einige scheinen hier selektiv zu lesen.

Siehe #270
#
reggaetyp schrieb:

Einige scheinen hier selektiv zu lesen.

Siehe #270


Oder sie vergessen halt auch mal einen Beitrag, wenn man jeden Tag hier als Moderator ca. 400 lesen muss.

Ok, das wäre dann sicherlich genauer gewesen. Wir reden hier aber doch bitte nicht von einem riesigen journalistischen Fehler wie damals bei "Döner-Morde" , sondern von einer nicht korrekten Beschreibung, die aber dann mit Eintreffen neuer Informationen auch sofort zurück genommen und geändert wurde. Der journalistische Fehler bleibt, das ist unbestritten, aber mal ehrlich, ich empfinde diesen für ein paar Stunden bestehenden Fehler gemessen an der Schwere des Terrorakts und allem, was dahinter steht, für eher nachrangig. 100 Tage nach diesem Terrorakt würden mir so viele andere Dinge einfallen. Zum Beispiel, dass man kaum noch über Hanau redet, den Rassismus in Teilen der Exekutive, dass wir einen Innenminister haben, der sich lieber Law&Order-mäßig profilieren will, aber seinen Laden nicht im Griff hat, dass Behörden gegen den Täter nicht vorher schon konsequent vorgegangen ist und und und... Dass die Berichterstattung in den ersten Stunden dann nicht korrekt war in ihrer Formulierung, das ist in meinen Augen einfach nachrangig und m.E. schwächt die Heraushebung dieses Punktes die Erinnerung an diese schreckliche Tat eher ab.
Wenn Medienkritik, dann doch eher, dass wenige Tage nach Hanau, auch in Angesicht von Corona, die Opfer und die Tat als solche völlig vergessen wurden. Die Anzahl der Artikel über Hanau in den letzten 2 Monaten, die mir vor die Füße gefallen sind, sind an einer Hand abzuzählen. Ich befürchte, dass sogar die Anzahl der Artikel über den Anschlag am Breitscheidplatz zahlreicher waren in den letzten Wochen als der in Hanau. Das ist bedenklich.
#
Wo wir dabei sind...

Umfragen-Schnitt Mai 2020

Union: 38,2 % (+ 1,1)
SPD: 15,3 % (- 1,0)
Grüne: 17,0 % (- 0,5)
FDP: 5,5 % (- 0,2)
Linke: 7,8 % (0)
AfD: 10,0 % (0)
Sonstige: 6,3 % (+ 0,6)
#
SGE_Werner schrieb:

Dass in den ersten Stunden das Ganze als Schießerei (fälschlicherweise) bezeichnet wurde, ist bekannt. Aber was hat das 100 Tage später noch für eine erhebliche Relevanz.

Das hat schon eine Relevanz.
Ganz oft (eigentlich fast immer) sind sogenannte Journalisten (oder einflussreiche Social Media Menschen) ganz schnell, viel zu schnell dabei, den Ereignissen eine Zuschreibung zu verleihen, die falsch ist.
Bis das dann (oft von anderen, die sorgfältiger recherchieren) korrigiert und widerlegt ist, ist die Sache viel zu häufig in der Welt, insbesondere bei politischen Attentaten.
Daher kann ich nichts daran problematisch finden, nach gerade mal 100 Tagen an die vorschnellen Bezeichnungen und Benamungen zu erinnern.
#
reggaetyp schrieb:

Daher kann ich nichts daran problematisch finden, nach gerade mal 100 Tagen an die vorschnellen Bezeichnungen und Benamungen zu erinnern.
     


Wie hätte man denn das Ganze sonst nennen sollen in der ersten Nacht? Wir reden hier vom Begriff "Schießerei". Bis dahin war nur bekannt, dass es Schüsse gab und Opfer. Es war weder klar, ob es ein Anschlag ist oder sonst was. Nur die Schüsse waren bekannt.

Also auf die Antwort auf meine Frage bin ich dann eben schon gespannt. Die Kritik an Medien ist ja berechtigt, aber in dem Fall frage ich mich schon, was so schlimm daran ist, dass man paar Stunden nach dem Terroranschlag aufgrund von fehlenden Hintergrundinformationen nur das Wort Schießerei benutzt hat.

Da finde ich so dumme Wortspiele wie "Döner-Morde" damals vor Bekanntwerden des NSU für Millionen mal problematischer.
#
So sehe ich das auch und das wurde ja nun in aller Sachlichkeit auch schon mehrfach erklärt
#
Xaver08 schrieb:

So sehe ich das auch und das wurde ja nun in aller Sachlichkeit auch schon mehrfach erklärt


Tja. Ist die Frage ob man an die Opfer und die scheiss Rechtsextremen erinneren will oder zum x-ten Mal solche Themen herauspicken will. Aber gut, soll jeder ja seine Prioritäten da haben, wo er will.