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sonofanarchy

1908

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sonofanarchy schrieb:

Darf ich fragen, warum du eine Impfpflicht voll befürwortest?

Nunja, weil ich keinen anderen Weg seh, wie wir in absehbarer Zeit aus diesem Alptraum rauskommen. Und wie gesagt: Es gibt Menschen, bei denen Impfungen nicht wirken. Es ist eben nicht so, dass Oppa Rainer dann halt nur stirbt, wenn er sich nicht nicht impfen lassen wollte...er stirbt vielleicht auch, weil wegen seiner Chemo der Impfstoff nicht wirkt, und wir keine Herdenimmunität haben, weil ein Teil der Bevölkerung die Impfung verweigert.
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Adlerdenis schrieb:

sonofanarchy schrieb:

Darf ich fragen, warum du eine Impfpflicht voll befürwortest?

Nunja, weil ich keinen anderen Weg seh, wie wir in absehbarer Zeit aus diesem Alptraum rauskommen. Und wie gesagt: Es gibt Menschen, bei denen Impfungen nicht wirken. Es ist eben nicht so, dass Oppa Rainer dann halt nur stirbt, wenn er sich nicht nicht impfen lassen wollte...er stirbt vielleicht auch, weil wegen seiner Chemo der Impfstoff nicht wirkt, und wir keine Herdenimmunität haben, weil ein Teil der Bevölkerung die Impfung verweigert.

Danke für deine Meinung, die möchte ich dir auch gar nicht abstreiten. Ich halte eine Impfpflicht jedoch für das nächste politische Pulverfass. Zumal es einige Zeit dauern wird, bis der Impfstoff in ausreichenden Mengen verfügbar sein wird. Die logische Reihenfolge wäre dann, dass zunächst erstmal das zu schützende Fachpersonal (Pflege, Ärzte, Lehrer etc.) dran sind, danach oder parallel dann die sog. Risikogruppen. Bis alle anderen soweit sind ist nach allem was man so hört schon einige Zeit ins Land gezogen. Lass mal ganz optimistisch im ersten oder zweiten Quartal 2021 ne Impfung vorhanden sein, dann wäre der Rest im dritten oder vierten Quartal dran. Zu diesem Zeitpunkt könnten wir uns vielleicht schon ganz anders mit der Situation arrangiert haben.

Und dann kommt natürlich noch dazu, dass (und das ist jetzt meine laienhafte medizinische Einschätzung im Vergleich zu anderen Impfungen gegen Coronaviren) eine Impfung wahrscheinlich jährlich aufgefrischt werden müsste, anders als z.B. die Masernimpfung.

Alles in allem hoffe ich deshalb darauf, dass wir eine Impfpflicht vermeiden und sich alles im nächsten Jahr irgendwie einpendelt. Als Optimist hoffe ich noch auf einen in der Tat anstrengenden Winter und ab Frühjahr sollte dann wieder mehr Normalität einkehren.
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Mir graut es ehrlich gesagt ein bißchen davor, was uns da ins Haus steht. Ein Impfstoff wäre natürlich super, und eine Impfpflicht würde ich auch voll befürworten. Aber leider werden die Aluhüte erst so richtig loslegen, wenn der Impfstoff da ist. Und wenn man dann bedenkt, dass es Personen gibt, bei denen Impfungen nicht wirken, die also auf die Herdenimmunität angewiesen sind, bei der schon ein paar Prozent der Bevölkerung den Unterschied machen können...oh, ich fürchte, mein Hass auf diese Leute ist gerade mal im frühen Entwicklungsstadium.
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Darf ich fragen, warum du eine Impfpflicht voll befürwortest?
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Ich finde ehrlich gesagt, dass ab dem Vorhandensein des Impfstoffes (in ausreichenden Mengen) weitere Regulierungen unnötig sind.  Außer vielleicht bei Menschen, die mit Risikopatienten arbeiten. Ansonsten: Wer sich gefährdet sieht und via Impfung schützen möchte, hat ja die Gelegenheit, danach sehe ich eigentlich keine "Fürsorgepflicht" des Staates mehr. Salopp gesagt: Wenn Oppa Rainer sich nicht impfen lassen will, hat doch auch niemand anderes mehr die Verantwortung, Oppa Rainer zu schützen.
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Das sehe ich genauso. Zudem würde man mit dieser Handhabung einiges an politischem Zündstoff, der sich (teilweise zurecht) die letzten Monate aufgebaut hat, wieder entschärfen. Ich gehe aber jede Wette ein, dass man bei Verfügbarkeit eines Impfstoffes nicht wenige Stimmen hören wird, die mindestens für eine Übergangszeit eine Impfplicht fordern.

Ich hoffe jedoch wirklich, dass dein Szenario genauso eintritt und wir im nächsten Jahr wieder zur Normalität kommen und uns über solche Dinge wie die Kassenbonpflicht (das war tatsächlich noch in diesem Jahr ) aufregen dürfen.
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Ich bin in diesem Zusammenhang vor allem gespannt, welche Auswirkungen ein verfügbarer Impfstoff mit sich bringen wird. Sicherlich werden sich viele Menschen weigern, sich impfen zu lassen. Andere werden es wohl müssen (Pflegepersonal o.ä. / wie wird das eigentlich gesetzlich gehandhabt?) und andere wiederum werden das Angebot freiwillig annehmen.

Das wird dann eine spannende Zeit, in der hoffentlich so wenig wie möglich gesetzlich geregelt werden muss.
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Also das die Stadien keine Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen haben sei mal dahingestellt. Dafür gab es einfach zu wenig spiele um das beurteilen zu können. Jedenfalls ist das ganze ziemlich sinnlos, wenn immer wieder kurzfristig (wie schon geschehen) doch keine Zuschauer eben aufgrund der Fallzahlen kommen dürfen. Zudem sendet das auch die Botschaft aus, hey ist doch gar nicht so schlimm alles.

Und mit den Privatfeiern meine ich z.B. die Hochzeiten mit 200+ Personen. Die finden eher weniger im Garten hinter dem Haus statt und müssen auch geplant werden. Sowas muss wirklich nicht sein und das kann man sehr wohl kontrollieren.
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sonofanarchy schrieb:

Jedenfalls ist das ganze ziemlich sinnlos, wenn immer wieder kurzfristig (wie schon geschehen) doch keine Zuschauer eben aufgrund der Fallzahlen kommen dürfen.

Frankfurt aktuell mit einem ziemlich hohen Anstieg der 7-Tage Inzidenz:

Update vom Freitag, 02.10.2020, 6.53 Uhr: In Hessen liegen derzeit zwei Kreise über der dritten Corona-Warnstufe des Landes. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI). Den höchsten Wert erreicht demnach Frankfurt. Dort liegt die Zahl der Personen, die sich in den letzten sieben Tagen gerechnet auf 100.000 Einwohner mit dem Virus infiziert haben, bei 42,3 und damit erheblich höher, als noch am Vortag. Am Donnerstag lag der Wert noch bei 25,3. Die dritte Warnstufe des Landes Hessen liegt bei einer Inzidenz von 35, gefolgt von einem Wert von 50. Worauf dieser starke Anstieg zurückzuführen ist, geht aus den Daten des RKI nicht hervor.
https://www.fnp.de/hessen/hessen-corona-covid-19-coronavirus-fallzahlen-rki-neuinfektionen-frankfurt-fnp-news-zr-90045413.html

Mal schauen, ob die 8.000 morgen kommen dürfen oder nicht. Und allein schon aufgrund dieser Handhabe werde ich mich nicht um eine Karte kümmern für unsere Heimspiele. Einmal die Enttäuschung beim Baselspiel hat mir gereicht.
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sonofanarchy schrieb:

Also das die Stadien keine Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen haben sei mal dahingestellt. Dafür gab es einfach zu wenig spiele um das beurteilen zu können. Jedenfalls ist das ganze ziemlich sinnlos, wenn immer wieder kurzfristig (wie schon geschehen) doch keine Zuschauer eben aufgrund der Fallzahlen kommen dürfen. Zudem sendet das auch die Botschaft aus, hey ist doch gar nicht so schlimm alles.


Das ist keine falsche Botschaft sondern eine richtige Botschaft. Das Virus gehört zu unserem Alltag und zwar noch eine ganze Weile, vermutlich noch Jahre. Wir müssen also versuchen dieses Virus in unseren Alltag zu integrieren. Wenn das möglich ist und es keinen signifikant negativen Einfluß auf das Infektionsgeschehen hat sollte man es tun.
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Diegito schrieb:

sonofanarchy schrieb:

Also das die Stadien keine Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen haben sei mal dahingestellt. Dafür gab es einfach zu wenig spiele um das beurteilen zu können. Jedenfalls ist das ganze ziemlich sinnlos, wenn immer wieder kurzfristig (wie schon geschehen) doch keine Zuschauer eben aufgrund der Fallzahlen kommen dürfen. Zudem sendet das auch die Botschaft aus, hey ist doch gar nicht so schlimm alles.


Das ist keine falsche Botschaft sondern eine richtige Botschaft. Das Virus gehört zu unserem Alltag und zwar noch eine ganze Weile, vermutlich noch Jahre. Wir müssen also versuchen dieses Virus in unseren Alltag zu integrieren. Wenn das möglich ist und es keinen signifikant negativen Einfluß auf das Infektionsgeschehen hat sollte man es tun.


Also ich will den Mist so schnell wie möglich hinter mir lassen und nicht ständig mit irgendwelchen Maßnahmen konfrontiert werden. Dazu gehört auch meine Dauerkarte normal nutzen zu können ohne bis zum Tag vor dem Spiel nicht zu wissen, ob ich tatsächlich hin darf. Das hat nichts mit Alltag zu tun. Aber das muss jeder selbst entscheiden.
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sonofanarchy schrieb:

Meiner Meinung nach hätte z.B. die Hinrunde auch gerne noch ohne Zuschauer stattfinden können.


Warum sollte man etwas verbieten wenn es keinerlei Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen hat?

sonofanarchy schrieb:

Auch das Reisen ins Ausland hätte man in den Ferien noch beschränken können angesichts der Fallzahlen in bestimmten (Urlaubs-) Ländern.


Sehe ich auch so. Der Reiseverkehr hat deutlich zu früh eingesetzt. Man hätte erstmal eine wasserdichte Teststrategie beschliessen müssen, nicht nur für Flugreisen, auch für Autoreisen... dann wäre Urlaub halt erst ab Ende Juli möglich gewesen und nicht schon Anfang Juni. Aber dafür sicherer.

sonofanarchy schrieb:

Auch und vor allem Private Zusammenkünfte haben ja häufig Schlagzeilen verursacht, auch hier wäre niemandem ein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn das weiter eingeschränkt bliebe.


Wie willst du sowas denn dauerhaft kontrollieren? Diese ganzen privaten Geschichten wird man nie verhindern können. Man hätte weiter Kontaktsperren machen können, das wäre aber nicht tragfähig gewesen weil die Infektionszahlen relativ niedrig waren... gewisse Dinge muß man wohl oder übel akzeptieren. Der Mensch ist ein Rudeltier und braucht Nähe u. Geselligkeit. Im bevorstehenden Winter werden vermutlich viele alte Kellerräume zu Partyzentren. Es wird nicht möglich sein 6 Monate lang den Menschen zu verklickern das sie gefälligst daheim bleiben sollen.
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Also das die Stadien keine Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen haben sei mal dahingestellt. Dafür gab es einfach zu wenig spiele um das beurteilen zu können. Jedenfalls ist das ganze ziemlich sinnlos, wenn immer wieder kurzfristig (wie schon geschehen) doch keine Zuschauer eben aufgrund der Fallzahlen kommen dürfen. Zudem sendet das auch die Botschaft aus, hey ist doch gar nicht so schlimm alles.

Und mit den Privatfeiern meine ich z.B. die Hochzeiten mit 200+ Personen. Die finden eher weniger im Garten hinter dem Haus statt und müssen auch geplant werden. Sowas muss wirklich nicht sein und das kann man sehr wohl kontrollieren.
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sonofanarchy schrieb:

Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele weitere Lockerungen in vielen Bereichen, alles im entsprechenden Zeitraum Mai bis Juli. Da waren die Zahlen aber konstant niedrig. Seltsam oder?

Natürlich spielen die Urlaubsheimkehrer eine nicht unbedeutende Rolle. Eine ebenso große Rolle dürfte spielen, dass sich mit der Zeit eine gewisse "Achtsamkeitsmüdigkeit" eingestellt hat. Nicht bei allen und bei den einen mehr (Junge und "Den-Sommer-Genießer"), bei den anderen weniger.

Man sollte seine Schlüsse ziehen. Wenn ich das tun müsste, wären das für mich:

a) Maßnahmen bei Frisören, in Fitnessstudios, Geschäften und in Restaurants waren wirksam. Die Akzeptanz dort ist hoch, die Fallzahlen unbedeutend
b) private Zusammenkünfte, Familienfeiern und andere Events erfuhren eine geringe Akzeptanz der Maßnahmen und verursachten demzufolge auch entsprechende Fallzahlen
c) Urlaub im Ausland hat sich als nicht so risikolos herausgestellt wie erwartet. Dies liegt nicht an den Ausländern, sondern offenbar daran, dass andere Länder ihre zweite Welle vor uns bekamen
d) Das Durchschnittsalter der Infizierten ging rapide nach unten. Dies zeigt die Quote der Akzeptanz der Maßnahmen, senkt aber gleichzeitig die Quote der Intensivpatienten und Toten

Alles in allem denke ich: wenn man welt- oder zumindest europaweit die Kontaktsperren in der Zeit, als die Akzeptanz der Maßnahmen noch allgemein sehr hoch war, noch 1 Woche bis 10 Tage länger durchgeführt hätte, wäre vielleicht eine zweite Welle ausgeblieben.
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Ich stimme mit dir überein. Meiner Meinung nach hätte z.B. die Hinrunde auch gerne noch ohne Zuschauer stattfinden können. Ich denke, kaum jemand hätte sich beschwert. Auch das Reisen ins Ausland hätte man in den Ferien noch beschränken können angesichts der Fallzahlen in bestimmten (Urlaubs-) Ländern. Auch und vor allem Private Zusammenkünfte haben ja häufig Schlagzeilen verursacht, auch hier wäre niemandem ein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn das weiter eingeschränkt bliebe.
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Die Lockerungen kamen im Sommer. Die Fallzahlen steigen seit dem wieder. Alles vorhersehbar. Quasi ein "no bainer".
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Das die Fallzahlen im Juni und Juli besonders niedrig waren hat Werner in seiner Grafik dargestellt. Erst im August ging es wieder hoch. Glaube da waren Ferien bzw. gingen diese dann zu Ende. Wann wurde eigentlich gelockert?
Im Juni haben die Kitas wieder aufgemacht und Unterricht an den Schulen gab es auch wieder. Besuchsregeln in Alten- und Pflegeheimen wurden gelockert. Einlassbeschränkungen in Geschäften wurden gelockert. Schwimmbäder haben wieder aufgemacht.

https://www.hessen.de/presse/pressemitteilung/bouffier-wir-werden-weiterhin-genau-abwaegen-welche-schritte-wir-zurueck-den-alltag-gehen-koennen
https://www.hessen.de/presse/pressemitteilung/landesregierung-beschliesst-weitere-regelungen

Zudem gab es im Juli weitere Lockerungen:
https://www.hessen.de/presse/pressemitteilung/landesregierung-beschliesst-weitere-lockerungen

Bereits im Mai haben Gaststätten wieder aufgemacht.
https://www.hessen.de/presse/pressemitteilung/landesregierung-verabschiedet-weitere-anpassungen

Darüber hinaus gibt es natürlich noch viele weitere Lockerungen in vielen Bereichen, alles im entsprechenden Zeitraum Mai bis Juli. Da waren die Zahlen aber konstant niedrig. Seltsam oder?

Ich habe jetzt bewusst nur Hessen rausgesucht, aber das war in den meisten Bundesländern ähnlich oder zeitlich nur kurz versetzt oder sogar noch "lockerer".
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Meine Begeisterung für die Eintracht ist ungebrochen. Und so warte ich sehnsüchtig, aber dennoch geduldig, auf den Tag an dem wir alle wieder beisammen sind.
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Ich möchte hier jedem mal diese Doku nahelegen:

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/das-gespaltene-amerika-trump-america-first-100.html

Man sieht sehr deutlich, wie Trumps Politik funktioniert, wie die Republikaner sich gewandelt haben und auch enge Handlanger Trumps kommen zu Wort. Auch die vorhergehende Doku über Obama ist sehr sehenswert, zeigt nämlich wie der Weg zu Donald geebnet wurde.
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sonofanarchy schrieb:

Zumindest zu Beginn der Pandemie war die Grenze der Möglichkeit der Nachverfolgung bei 100 aktuell Infizierten in Hessen. Durch die weitreichende Dokumentation im öffentlichen Leben sind die von dir genannten 50 pro 100.000 durchaus realistisch, vielleicht auch etwas mehr.
Ich versuche einfach für mich persönlich eine Gefahreneinschätzung treffen zu können. Darauf stützt dann meine Meinung zu Themen wie Stadionöffnung, Einschränkungen und politische Diskussionen. Da ich mit den bisher getroffenen politischen Entscheidungen überwiegend zufrieden bin sehe ich den Verlauf und die aktuell leicht steigenden Zahlen relativ entspannt. Aber ich versuche eben auch Argumente zu finden, die vielleicht eine gegenteilige Meinung belegen.


Ich sehe das auch sehr entspannt. Selbst Drosten hat erst kürzlich gesagt das bei einer ähnlich hohen Anzahl an Neuinfektionen wie im April(über 5000 täglich) kein Lockdown notwendig sein wird...
Streeck hat auch gesagt das man davon abkommen muß permanent die reinen Infektionszahlen in den Fokus zu rücken und bei jeder Steigerung sofort in den Alarm-Modus zu schalten. Genau das sorgt nämlich dafür das die Menschen irgendwann abstumpfen und Warnungen nicht mehr ernst nehmen....
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Diegito schrieb:

sonofanarchy schrieb:

Zumindest zu Beginn der Pandemie war die Grenze der Möglichkeit der Nachverfolgung bei 100 aktuell Infizierten in Hessen. Durch die weitreichende Dokumentation im öffentlichen Leben sind die von dir genannten 50 pro 100.000 durchaus realistisch, vielleicht auch etwas mehr.
Ich versuche einfach für mich persönlich eine Gefahreneinschätzung treffen zu können. Darauf stützt dann meine Meinung zu Themen wie Stadionöffnung, Einschränkungen und politische Diskussionen. Da ich mit den bisher getroffenen politischen Entscheidungen überwiegend zufrieden bin sehe ich den Verlauf und die aktuell leicht steigenden Zahlen relativ entspannt. Aber ich versuche eben auch Argumente zu finden, die vielleicht eine gegenteilige Meinung belegen.


Ich sehe das auch sehr entspannt. Selbst Drosten hat erst kürzlich gesagt das bei einer ähnlich hohen Anzahl an Neuinfektionen wie im April(über 5000 täglich) kein Lockdown notwendig sein wird...
Streeck hat auch gesagt das man davon abkommen muß permanent die reinen Infektionszahlen in den Fokus zu rücken und bei jeder Steigerung sofort in den Alarm-Modus zu schalten. Genau das sorgt nämlich dafür das die Menschen irgendwann abstumpfen und Warnungen nicht mehr ernst nehmen....

Allerdings werden immer Menschen dem Maskentragen und dem wiederholten Pessimismus einiger (z.B. Lauterbach) überdrüssig. Das ist eben die Kehrseite einer guten Strategie. Anstatt froh darüber zu sein, relativ komfortabel im internationalen Vergleich durch diese Situation zu kommen wird alles in Frage gestellt und angezweifelt. Manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken, ob so eine richtige Katastrophe, mit 180 gegen die Wand, nicht vielleicht besser gewesen wäre, einfach damit die Nörgler die Klappe halten. Aber da dies viele Tote mit sich gebracht hätte ist es mir lieber, die Leute haben was zu motzen und sind am leben als andersrum.
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sonofanarchy schrieb:

Aber macht es mittlerweile nicht eher Sinn, die Positivmeldungen in ein Verhältnis von Positivquote zu setzen und (soweit möglich) den Krankheitsverlauf zu berücksichtigen? Es heißt ja überall, dass mittlerweile überwiegend jüngere Personen betroffen sind als zu Beginn. Hier sind ja eher milde Krankheitsverläufe zu erwarten bzw. es war ja immer das Ziel, unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Aus der Ecke hört man nicht mehr viel, nur, dass die Krankenhäuser relativ leer sind.


Durchaus. Wobei die Positivquote bei den Tests ja auch wieder allmählich ansteigt.
Richtig ist, dass die Krankenhäuser noch gar keinen Anstieg an Intensivpatienten zu verzeichnen haben. Ich sehe das Risiko auch eher darin, dass wir irgendwann so viele Fälle, vor allem in der jüngeren Bevölkerung, haben, dass die Gesundheitsämter nicht mehr hinterherkommen mit der Nachverfolgung. Diesen Faktor, ab wann das ist, kann man halt nicht berechnen. Ich denke, dass ab eben den 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner je Kreis auch ein Gesundheitsamt Probleme damit bekommt.
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Zumindest zu Beginn der Pandemie war die Grenze der Möglichkeit der Nachverfolgung bei 100 aktuell Infizierten in Hessen. Durch die weitreichende Dokumentation im öffentlichen Leben sind die von dir genannten 50 pro 100.000 durchaus realistisch, vielleicht auch etwas mehr.
Ich versuche einfach für mich persönlich eine Gefahreneinschätzung treffen zu können. Darauf stützt dann meine Meinung zu Themen wie Stadionöffnung, Einschränkungen und politische Diskussionen. Da ich mit den bisher getroffenen politischen Entscheidungen überwiegend zufrieden bin sehe ich den Verlauf und die aktuell leicht steigenden Zahlen relativ entspannt. Aber ich versuche eben auch Argumente zu finden, die vielleicht eine gegenteilige Meinung belegen.
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2.172 Neuinfektionen heute. Also noch mal mehr. Allein München derzeit mit 100 pro Tag im Schnitt.

Weltweit im 7-Tage-Zeitraum seit gestern über 2 Millionen, also fast 300.000 jeden Tag.
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Gude Werner,
mir ist bewusst, dass aus statistischer Sicht ein erhöhtes Niveau im Vergleich zum Sommer zu verzeichnen ist. Aber macht es mittlerweile nicht eher Sinn, die Positivmeldungen in ein Verhältnis von Positivquote zu setzen und (soweit möglich) den Krankheitsverlauf zu berücksichtigen? Es heißt ja überall, dass mittlerweile überwiegend jüngere Personen betroffen sind als zu Beginn. Hier sind ja eher milde Krankheitsverläufe zu erwarten bzw. es war ja immer das Ziel, unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten. Aus der Ecke hört man nicht mehr viel, nur, dass die Krankenhäuser relativ leer sind.
Mir geht es nicht darum etwas zu verharmlosen, wenn man jedoch mehrere Faktoren in Relation setzt, ergibt sich nach meinen Eindrücken ein etwas entspannteres Bild als es die reinen Infektionszahlen zeichnen. Und der Pandemieverlauf hat uns doch bisher wunderbar gelehrt, wie sich die Betrachtungsweisen ändern können.
Ach, und noch eine Frage: Können die höheren Positivmeldungen noch die letzten Auswirkungen von Urlaubern v.a. aus Bayern sein?

LG Cino
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Brodowin schrieb:
Natürlich ist das nicht schön, aber gesellschaftlich so gewollt. Jeder Arbeitnehmer, der Kinder in diesem Alter hat, wird das schlechte Gewissen kennen, wenn man sich beim Chef schon das 5. Mal in diesem Winter abmelden muss, weil das eigene Kind krank ist. Natürlich schickt man dann das Kind bei leichtem Husten oder Schnupfen noch in die Kita und bleibt erst zuhause, wenn das Fieber einsetzt und natürlich ist das scheiße. Aber in einer Gesellschaft, die mit hohem Druck auf Arbeitsleistung setzt, ist es eben normal (geworden).
Richtig, und genau deswegen sollten wir alles tun, diese gesellschaftlichen Realitäten zu ändern.
Predige ich hier ja schon Jahr und Tag.
Wir leben in einem neoliberalen Wirtschaftsfaschismus, der Eigentum und Rendite über alles stellt, sogar über das menschliche Leben und die Menschenwürde. Er huldigt einem unsichtbaren aber unfehlbaren Führer, dem Markt.
Wie lange wollen wir das noch hinnehmen?
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LDKler_ schrieb:

Brodowin schrieb:
Natürlich ist das nicht schön, aber gesellschaftlich so gewollt. Jeder Arbeitnehmer, der Kinder in diesem Alter hat, wird das schlechte Gewissen kennen, wenn man sich beim Chef schon das 5. Mal in diesem Winter abmelden muss, weil das eigene Kind krank ist. Natürlich schickt man dann das Kind bei leichtem Husten oder Schnupfen noch in die Kita und bleibt erst zuhause, wenn das Fieber einsetzt und natürlich ist das scheiße. Aber in einer Gesellschaft, die mit hohem Druck auf Arbeitsleistung setzt, ist es eben normal (geworden).
Richtig, und genau deswegen sollten wir alles tun, diese gesellschaftlichen Realitäten zu ändern.
Predige ich hier ja schon Jahr und Tag.
Wir leben in einem neoliberalen Wirtschaftsfaschismus, der Eigentum und Rendite über alles stellt, sogar über das menschliche Leben und die Menschenwürde. Er huldigt einem unsichtbaren aber unfehlbaren Führer, dem Markt.
Wie lange wollen wir das noch hinnehmen?

Himmelherrgott, es geht um einen einfachen Schnupfen, ein wenig Husten und ne laufende Nase...
Wenn ich jedesmal meine Kinder aus der Schule nehme wenn die Nase läuft kann ich sie auch gleich komplett daheim unterrichten. Aber Hauptsache gleich solche Schlagwörter wie Wirtschaftsfaschismus (was soll das eigentlich sein??) und Menschenwürde raushauen. Gehts noch nen Tick pathetischer?
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Luzbert schrieb:

Es gibt einen Flyer dazu ,der grob besagt:
Bei Fieber, trockenem Husten und dem Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns ist ein Arzt aufzusuchen. Dieser entscheidet, ob ein Test durchgeführt wird oder nicht.  
Ist kein Test notwendig, kann das Kind wieder in die Schule, sobald es einen Tag lang fit war.

Liegen nur normale Erkältungssymptome vor (Schnupfen, leichtes Halskratzen, leichter Husten) kann das Kind ganz normal in die Schule gehen.


Ich kann nicht glauben das das so in einem Flyer steht. Das fand ich schon zu vor Corona Zeiten nicht in Ordnung, aber jetzt halte ich das für unverantwortlich mit solchen Sympthomen in die Schule zu gehen. Steht das da wirklich so?
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sgevolker schrieb:

Luzbert schrieb:

Es gibt einen Flyer dazu ,der grob besagt:
Bei Fieber, trockenem Husten und dem Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns ist ein Arzt aufzusuchen. Dieser entscheidet, ob ein Test durchgeführt wird oder nicht.  
Ist kein Test notwendig, kann das Kind wieder in die Schule, sobald es einen Tag lang fit war.

Liegen nur normale Erkältungssymptome vor (Schnupfen, leichtes Halskratzen, leichter Husten) kann das Kind ganz normal in die Schule gehen.


Ich kann nicht glauben das das so in einem Flyer steht. Das fand ich schon zu vor Corona Zeiten nicht in Ordnung, aber jetzt halte ich das für unverantwortlich mit solchen Sympthomen in die Schule zu gehen. Steht das da wirklich so?


Das ist ein offizieller Flyer des hessischen Kultusministeriums und des Ministeriums für Soziales und Integration:

https://soziales.hessen.de/sites/default/files/media/umgang_mit_krankheits-_und_erkaeltungssymptomen_bei_kindern_und_jugendlichen.pdf
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sonofanarchy schrieb:

In meinen Augen hat man eben keine Fehler gemacht, da man in einer damals unbekannten Situation handeln musste. Klar gab es Einzelaspekte, die keinen oder kaum Sinn gemacht haben, aber auch da hatte man sich sicherlich etwas dabei gedacht.


Fehler gehören zum Menschsein.

Auch Entscheidungen, die man nach bestem Wissen und Gewissen trifft, können nachträglich sich als Fehler heraus stellen (siehe Scheidungsquote ).

Es ist nur eine Unart unserer Gesellschaft geworden, dass Fehler und das Zugeben solcher absolut nicht mehr toleriert wird.

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Also ganz konkret war das für mich eine Ansicht, mit der ich mal mächtig bei einem Vorstellungsgespräch punkten konnte:
Auf die Frage, ob ich rückblickend etwas anders gemacht hätte (es ist nicht immer alles so glatt gelaufen) habe ich mit nein geantwortet. Da ich meine Entscheidungen nach dem damaligen Wissensstand getroffen habe und es für mich zu diesem Zeitpunkt richtig erschien. In diesem Sinne kann man keine Fehler machen, wenn man der Meinung ist, alle verfügbaren Informationen berücksichtigt zu haben. Der Spruch "wenn ich das gewusst hätte..." ist Blödsinn.
Und genauso sehe ich die damals getroffenen Entscheidungen auch niemals als Fehler. Zum einen kann man es sowieso niemandem recht machen, schon gar nicht bei so einem komplexen Thema. Und zum anderen gibt doch der Verlauf in Deutschland den Maßnahmen recht.

Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, wir haben zu wenig Chaos, zu wenig Tote gehabt damit die Leute begreifen womit wir es hier zu tun haben. Nur hätten dann auch wieder alle gemeckert, dass die falschen Entscheidungen getroffen wurden. Da ist mir die aktuelle Diskussion doch deutlich lieber.
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Das jetzt aus jedem Fachgebiet Kritik an den Maßnahmen vom März/April kommen ist verständlich.

Ob Kinderärzte, Friseure oder was auch immer.
Das hat aber nix mit VT zu tun.

Spahn und große Teile der Politik und Wissenschaft betonen ja das man es schlicht zum damaligen Zeitpunkt nicht wusste aber in allen Bereichen zurückgefahren hat um durch die Lockerungen zu sehen was geht und was nicht.

Es wird auch betont das es mit dem mittlerweile erlangten Wissen und der Erfahrung der Monate März bis Juni heute so nicht mehr laufen wird.

Ja es wurden Fehler gemacht und ggf auch welche mit großen und weitreichenden Folgen... Aber auch bei den aktuell wieder nahezu Weltweit steigenden Zahlen liegt Deutschland wieder relativ gut im Rennen was niedrige zahlen angeht.

Flummis Beitrag verstehe ich eher als laute Kritik an der Regierung und dazu hat er eben Schlagworte wie Kinder und Verschwörungstheorien eingebaut.
Im Nachhinein (wobei wir uns ja immer noch am Anfang bzw evtl in Richtung Mitte befinden) weiß es halt jeder besser und kann die Entscheider kritisieren.
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Ich verstehe nicht, wie man auf der einen Seite sagen kann, man hat nach dem damaligen Wissensstand gehandelt und auf der anderen Seite gesteht man Fehler ein. Also entweder habe ich alle verfügbaren Informationen gesammelt und dementsprechend gehandelt, dann habe ich allerdings auch keine Fehler gemacht. Oder ich habe entweder nicht alle Informationen berücksichtigt oder bewusst außer Acht gelassen, dann habe ich Fehler gemacht. Beides zusammen ist ein Widerspruch in sich.
In meinen Augen hat man eben keine Fehler gemacht, da man in einer damals unbekannten Situation handeln musste. Klar gab es Einzelaspekte, die keinen oder kaum Sinn gemacht haben, aber auch da hatte man sich sicherlich etwas dabei gedacht.
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Adlerdenis schrieb:

Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass bereits übernächste Woche doch plötzlich Zuschauer bei uns zugelassen werden.



aufgrund der wieder gewachsenen Corona Zahlen in Frankfurt, bin ich mir auch nicht sicher, ob die Behörden das zulassen
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Es wird die Tage nähere Infos geben, vielleicht schon heute. Es sieht wohl tatsächlich so aus, auch wenn es noch Bedenken gibt.
Meiner Meinung nach deutlich zu früh. Sollten jetzt im Herbst/Winter die Zahlen ein wenig Achterbahn fahren geht man ganz schnell zwei Schritte vor und wieder zurück. Jedenfalls sieht man, dass es anscheinend nicht möglich ist bundeseinheitlich zu agieren.
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JayJayFan schrieb:

propain schrieb:

Was haben sich eigentlich die Verantwortlichen des Polizeieinsatzes für diesen Tag dabei gedacht den Reichstag nicht zu schützen.


Ähnliche Bilder gab es ja auch schon vor zehn Jahren bei den Atomgegnern. Scheint vielleicht ein Berliner Problem zu sein.

Kannst du bitte mal verlinken?

Würde mich davon abgesehen wundern, wenn die das GG außer Kraft setzen wollten und die Regierung und unsere FDGO stürzen/erhängen/erschiessen wollten und von BRD GmbH und Reichsbürgerfantasien erzählten.
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reggaetyp schrieb:

JayJayFan schrieb:

propain schrieb:

Was haben sich eigentlich die Verantwortlichen des Polizeieinsatzes für diesen Tag dabei gedacht den Reichstag nicht zu schützen.


Ähnliche Bilder gab es ja auch schon vor zehn Jahren bei den Atomgegnern. Scheint vielleicht ein Berliner Problem zu sein.

Kannst du bitte mal verlinken?

Würde mich davon abgesehen wundern, wenn die das GG außer Kraft setzen wollten und die Regierung und unsere FDGO stürzen/erhängen/erschiessen wollten und von BRD GmbH und Reichsbürgerfantasien erzählten.

Es geht im zitierten Kontext einzig um den "Sturm auf den Reichstag".
Ob man sowohl das eine, als auch das andere als "Sturm" bezeichnen sollte sei mal dahin gestellt.
Jedenfalls waren damals Atomgegner wie die Demonstranten am Wochenende auf der Treppe vorm Reichstag. Nicht mehr und nicht weniger. Man muss nicht immer mit Beißreflex mehr in eine Aussage interpretieren als nötig.