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upandaway

22217

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Naja so kann man es sich natürlich auch schön reden.
Sicher war der Plan tiefer zu stehen und kompakt zu sein, keine Räume anzubieten.
Der Plan ging auch halbwegs auf.
Es war aber garantiert nicht der Plan, fast jeden Ball nach Eroberung postwendend wieder herzuschenken und keinerlei Nadelstiche nach vorn setzten zu können..
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municadler schrieb:

Naja so kann man es sich natürlich auch schön reden.....


Pffft, warum sollte ich mir ein Spiel im Nachhinein schönreden? Machst Du das so? Dazu bin ich viel zu sehr Realist. Gerne gestehe ich nachträglich, daß ich Hütter bis zur Winterpause äußerst kritisch gesehen habe.

Ich habe nur dargelegt, wie sich mir geradezu minütlich der miserabel beginnende Spielverlauf unter dem plötzlich veränderten Blickwinkel eines bestens durchdachten und umgesetzten Matchplanes so positiv erschien, daß ich zunehmend Freude empfand und zunehmend sicher war, daß die Leipziger in die Falle gedabbt sind. Es war geradezu befreiend, in der (eigenen) Gewißheit eines solchen Matchplanes ein solch unterlegenes Spiel ohne Angst und Schrecken sehen zu können.

Na klar, wie das mit Plänen so ist, sie können scheitern, sind ruckzuck Makulatur. Wir hätten nach 20 Minuten 2:0 hinten liegen können. War aber nicht. Zunehmend war zu sehen und zu spüren, wie der Leipziger Druck nachließ, wie sie haderten, nach Lösungen suchten, sich aber noch mehr verhedderten  -und wie wir dann, beginnend mit der zweiten Halbzeit, plötzlich zu unseren Nadelstichen kamen.

Ich stelle es weiterhin in den großen Kontext eines Matchplanes, der, selbstverständlich mit Fortune, prima aufgegangen ist.
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Ich will dir da nicht widersprechen. Ich wehre mich nur gegen solche, ausschließlich ergebnisorientierte Worthülsen wie "hat sich vercoacht".

Ich denke, das gestrige Spiel hat wieder einmal unsere Problematik in gewohnter Klarheit offengelegt: Fußball spielen können wir nur, wenn wir unsere Leistungsgrenze erreichen. Können wir das nicht (und keine Mannschaft kann das immer), haben wir einfach nicht die Qualität und die Mittel, Spiele nur mit 80 oder 90 % zu gewinnen. Die 1. Halbzeit gestern war spielerisch ja ein Offenbarungseid.

Und da spielen System, Matchplan, Rotation und all das eine ziemlich untergeordnete Rolle. Richtig ist natürlich, dass sich eine solche Mannschaft durch Kompaktheit und aufopferungsvolles Defensivspiel Sicherheit holen kann. Insofern ist Hütters Systemwechsel richtig und nachvollziehbar gewesen.
Es war aber auch nachvollziehbar, in besseren Zeiten es auch spielerisch zu versuchen. Das hätte ich als Trainer auch versucht. Das Nichterreichen der Leistungsgrenzen hat dann aber sehr schnell gezeigt, dass es (noch) nicht funktioniert.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Die 1. Halbzeit gestern war spielerisch ja ein Offenbarungseid...


Und ich glaube tatsächlich, daß es zwar ein perfider, unansehnlicher, jedoch bewußt gewählter Matchplan war, es mindestens in der ersten Halbzeit keinesfalls zu versuchen, mit spielerischen Mitteln durchs Mittefeld aufzubauen.
Leipzig hätte uns im Mittelfeld die Bälle mit Lust und Leichtigkeit weggepreßt und uns mit ihren schnellen Leuten  nach Strich und Faden überlaufen.

Genau dieses Paradespiel Leipzigs, nämlich schnelles, verwirrendes Paßspiel,  wurde durch unser Vedichten und mieses Hintenrausgekloppe total verhindert. Das hat Leipzig so genervt, daß sie gegen Ende der ersten Halbzeit überhaupt nicht mehr ganz vorne gepreßt haben, sondern, indem sie uns den Ball bewußt überlassen haben, versucht haben, uns hinten raus zu locken, um im dann erpressten Gegenstoß wieder mehr Räume zu finden. Unsere haben ihnen aber den Gefallen nicht getan, sondern stur weiter konsequent den Drecksplan verfolgt.

Selbstverständlich habe ich die ersten 20 Minuten fürchterlich lamentiert ob unseres miesen Spiels. Nachdem mir aber plötzlich der obige Trichter aufging, habe ich den großen Rest des Spiels  mit völlig anderen Augen sehen können und mich förmlich daran geweidet, wie wir Leipzig das Spiel geradezu genial aus der Hand genommen haben.

Ich glaube tatsächlich an diesen taktischen Plan Hütters. Bin gespannt, wie er das Pokalspiel angehen wird (und wie Kollege Nagelsmann auf dieses Bundesligaspiel antworten wird).


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Ich habe gestern zufällig in ein Interwiew mit Ronald Reng geschaltet, bei dem ich eine Äusserung interessant fand. Es ging darum dass die Robert Enke Stiftung Präventionsarbeit in NLZ anbietet (Depression etc). Einige haben mitgemacht und das super organisiert bei anderen ist wohl gar nichts zustande gekommen. Als vorbildlich hervorgehoben hat er Leipzig, Augsburg, Hoffenheim,  Bremen (+?). Zu den anderen sagte er sowas wie, wenn man noch nicht mal so einen kleinen Infoabend hinkriegt, dann wundert es auch nicht, dass die Förderung in solchen NLZ keine Talente hervorbringt. Er hat die Eintracht nicht explizit genannt, für meinen Kenntnisstand passt es aber ins Bild. Aber vielleicht war das Projekt doch schon zu Gast ...
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Im Zuge des allumfassenden Personalrevirements, welches in den vergangenen Monaten am Riederwald vonstatten ging und noch geht und als dessen Treiber man wohl Sportdirektor Pezzaiuoli nennen kann, wurde im Sommer erstmals eine Sportpsychologin eingestellt.

Die hat sich, wie man allenthalben hört, mit viel Engagement in diesen bisher brachgelegenen Arbeitsbereich gestürzt.
Man wird davon ausgehen können, daß auch das angesprochene Thema zu ihrem Fachgebiet gehört.

Festzustellen bleibt, daß viele Dinge am Riederwald schlichtweg verpennt wurden, wie ehedem auch in der AG. Aber immerhin hat man jetzt ziemlich radikal und umfassend angepackt. Es wird halt eine Weile dauern, bis die Neuerungen greifen.

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Partystimmung schrieb:

Das Hammerkonzept hätte man dann aber durchaus mal ansatzweise kommunizieren dürfen im Rahmen der Verkündung.



Es wurde verkündet. Es soll in Zukunft großen Wert auf offensiven Tempofussball  gelegt werden, wie auch immer das taktisch aussehen mag. Diese Spielweise soll durchgängig in allen Nachwuchsmannschaften gelehrt werden. Nach klaren Richtlinien und Vorgaben. Deshalb habe man auch Möller geholt, weil er aufgrund seiner sportlichen Vergangenheit prädestiniert ist diese Spielweise zu lehren.

Das es vorher keine klare Spielphilosophie im NLZ gegeben hat verwundert mich, oder besser gesagt schockt mich sogar. Ich dachte Pezzaiouli hätte da schon einiges angestossen. Scheinbar nicht.
Oder doch? Hat da jemand genauere Einblicke wie das die letzten 2-3 Jahre gelaufen ist?
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Diegito schrieb:

Ich dachte Pezzaiouli hätte da schon einiges angestossen....


Hat er, hat er durchaus....

Bin zwar kein Insider, aber jetzt im vierten Jahr durchgängig hochinteressierter Beobachter.

Pezzaiuoli ist seit kanpp zwei Jahren dort tätig. Ich habe es zuletzt schon einige Male geschrieben: so viel, wie Pezza in dieser Zeit umgekrempelt hat, ist dort in zehn Jahren nicht passiert.
Vor Pezza hat in der Tat jeder Trainer mit seiner Mannschaft nach eigenem Gusto trainiert und gekickt. Das war nicht per se schlecht für die Leistungsatärke und den Tabellenstand der jeweiligen Altersklasse, aber es war eben keine durchgängige, einheitliche Trainings- und Spielphilosophie. Dies einzuführen war eine seiner ersten Maßnahmen, der dann prompt sogleich die Personalrochaden im Trainerstab folgten. Etliche Trainer wollten diesem Ansatz offenbar nicht folgen und sind oder wurden gegangen.
Bis heute ist der heutige Trainer- und Betreuerstab bestimmt zu 80% erneuert.

Pezzaiuoli ist ungeheuer umtriebig.  Man sieht ihn gefühlt allüberall, bei jedem Training aller Altersklassen, bei jedem Punktspiel, ob zuhause oder auswärts, er erscheint bei Turnieren in der ganzen Republik, man denkt, er wäre geklont. Letztens hatte der 2006er Jahrgang an einem Wochentag ein Regionalauswahlturnier in Dipperz bei Fulda (also weit in der Pampa). Sowas wird vom Hessischen Fußballverband ausgerichtet, dort scouten die Hessenauswahltrainer ihre jeweilige Mannschaften für die Hessenauswahl. Auch dort erschien Pezza mit seinem Scoutingstab. Einerseits um zu sehen, wie seine Jungs von der Eintracht dort abschneiden, andererseits um zu sehen, wer sonst noch so in Hessen gut kicken kann.
Seit einigen Monaten gibt es eine angestellte Sportpsychologin, auch eine Neuerung. Sie führt Einzelgespräche, Gruppengespräche, veranstaltet mit den Mannschaften Workshops. Auch diese Personalie war natürlich nicht unumstritten, aber Pezza zieht die Dinge gegen die Widerstände durch. Für die jüngeren Jahrgänge gab es einige Wochen lang plötzlich Übungseinheiten mit einem Judocoach  -selbst diese Maßnahme wurde im Riederwaldzirkel  kontrovers diskutiert.

An solchen Details ist sehr schön zu erkennen, welchen Staub ein neuer Besen aufwirbeln kann, insbesondere, wenn sich eine dicke, jahrealte Staubschicht angesammelt hat. Pezzaiuoli ist aber offenbar ein konsequenter, unbeirrbarer Arbeiter auf seinem Weg.
Wie fleißig und modernisierungsbereit ihn Möller dabei unterstützen wird, bleibt abzuwarten.



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vonNachtmahr1982 schrieb:

Du hast aber schon gelesen das er "neuer Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Eintracht Frankfurt" ist? Und das soll nur repräsentativ sein? Das lese ich eher so gar nicht daraus.


Ich auch nicht. Offenbar will man die Schwerpunkte in der Jugendausbildung anders setzen. Nämlich auf Technik, spielerische Qualität und vor allem auf Tempo. Ich sehe die Verpflichtung Möllers deshalb eher mit der Zielrichtung sportlicher Bereich als Administration.

Und da könnte man strukturell schon einiges tun.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Offenbar will man die Schwerpunkte in der Jugendausbildung anders setzen. Nämlich auf Technik, spielerische Qualität und vor allem auf Tempo. Ich sehe die Verpflichtung Möllers deshalb eher mit der Zielrichtung sportlicher Bereich als Administration.

Und da könnte man strukturell schon einiges tun.


Welche Zielrichtung die Verpflichtung Möllers hat, bleibt uns Außenstehenden zunächst unklar bis schleierhaft.

Klar ist hingegen völlig, daß der starke Mann am Riederwald seit seiner Installation durch Bobic zum Anfang 2018 Marco Pezzaiuoli heißt. Der hat das Leistungszentrum bis heute personell total umgekrempelt, besser ausgedrückt, er hat es erneuert. Wer seinen neuen  sportlichen und strukturellen Konzepten nicht folgte oder folgen wollte, ist gegangen oder wurde gegangen. Letzte Personalie also Armin Kraaz. Keine Ahnung, ob er ein Gefolgsmann oder ein Abweichler war-  mein Eindruck von 10 Jahren Kraaz als Leiter des NLZ ist jedenfalls der eines gemütlichen Betriebsleiters, der mit möglichst wenig Aufwand und Zwischenrufen das Ding am Laufen hielt. Ich kann mich an keine einzige wirkliche strukturelle Planung oder gar Veränderung erinnern.
Erst mit Pezzaiuoli kam gewaltig Umbruch in den Laden-  und damit erhebliche Unruhe. Das alles ist inzwischen in ruhigeres Fahrwasser gelangt. Ich denke, man kann als aufmerksamer Beobachter tatsächlich deutlich engagiertere, strukturiertere Trainingsarbeit besichtigen, man sieht die neue Fokussierung auf die Ausbildungsziele Technik, Tempo und spielerische Qualität. Auffallend auch, daß plötzlich vermehrt Talente aus dem Ausland am Riederwald auftauchen, wohl ein Nebenprodukt des internationalen Scoutings. Das gibt auch Hoffnung für professionelleres inländisches Scouting.

Wie also Möllers zukünftiges Aufgabengebiet aussehen wird, bleibt nebulös. Sicher ist, daß ein Gefolgsmann von Bobic und erst recht für Pezzaiuoli installiert wurde. Damit hat man Reibungsverluste, welche alte Fahrensleute bei Umstrukturierungen oftmals verursachen, gemindert bzw gänzlich ausgeschaltet.

Der Fortschritt, der am Riederwald Einzug gehalten hat, gibt den Verantwortlichen eindeutig recht. Insofern glaube ich auch an eine zukünftige Rechtfertigung für die Personalie Andreas Möller.
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Nachdem die Anti-Möllerplakate und das drastische Spruchband aufgetaucht waren, wurde vielerorts die Frage (durch die Presse) aufgeworfen, warum die Eintrachtverantwortlichen in den Tagen danach keine Stellung dazu nahmen, warum sie ihrer auserwählten Personalie  also nicht den Rücken stärkten, ihn im Regen stehen ließen.

Soweit ich Bobic kennengelernt habe, interessiert ihn nicht, was die Medien denken und publizieren. Daraus schließe ich, daß ihn die Meinungsmache der Ultras noch weniger interessiert, mehr noch, daß er sich deren Meinung schlichtweg verbietet. Dazu hat er jetzt den unverblümten und anmaßenden Duktus der Ultras aufgegriffen und einen groben Keil auf den groben Klotz gesetzt. Er sagt unmißverständlich, daß er sich nicht von Fangruppierungen in seine Personalentscheidungen reinreden läßt, basta. Wie weit er tatsächlich bei einer eskalierenden Auseinandersetzung seine Position mit der Möllers verknüpfen würde, sei dahingestellt. Er sendet jedoch ein ganz klares Signal: Leute, haltet Euch raus.Geht nicht zu weit.....

Zugegeben, er könnte sich erklären, erläutern, seine Personalentscheidung begründen. Macht er aber nicht, muß er auch nicht. Er hat Hütter installiert, Ben Manga und seinen Stab, Pezzaiuoli, dazu Teile des Funktionsteams rotiert (Reha- und Konditionstrainer), das Ärzteteam wurde zuletzt komplett umgekrempelt undundund.  Zu all diesen Personalien wurde immer nur bekanntgegeben, daß sie stattgefunden haben und daß man sich von den Leuten Weiterentwicklung des jeweiligen Fachgebietes verspricht. Nochmal basta. Was gibt's da zu diskutieren?

Ich bin der Letzte, der Möller auf dieser Position gutheißt, genau auch weil mir nicht bekannt ist, was ihn befähigt.

Ich sehe aber auch, was sich seit der Installierung von Pezzaiuoli im verschnarchten Leistungszentrum personell getan hat. Dort gibt es heute kaum noch einen von den Trainern, die dort zu Pezzaiuolis Amtsantritt seit Jahren tätig waren. Ich schätze, daß mindestens 80% mittlerweile ausgetauscht sind (oder von selbst gegangen sind, weil sie mit den neuen Anforderungen nicht mitgehen wollten). Oder bekamen eine neue Funktion, aber eben nicht mehr an der Basis, der Arbeit direkt mit den Jugendlichen. Der letzte Akt jetzt also die Personalie Kraaz, der lange Jahre Chef war, wo aber auch nicht wirklich klar war, aufgrund welcher Qualifikation.

Völlig klar ist, daß das Ziel, das Leistungszentrum von innen heraus zu erneuern, nur mit einem großen, umfassenden Personalrevirement zu bewerkstelligen ist. Die Gebäude und die Liegenschaft sind, wie sie sind, beschränkt und nicht ideal.  Aber beim Personal kann man bestens ansetzen, man kann neues, frisches, den heutigen Erkenntnissen gegenüber aufgeschlossenes Personal rekrutieren, welches gewillt ist, neue Konzepte umzusetzen,um die Leistungsfähigkeit des Jugendzentrums bestmöglich zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Das jedenfalls wird energisch von Bobic in Person des von ihm installierten Technischen Direktors Pezzaiuoli vorangetrieben. Auch in dieser Vorgehensweise und dieser Personalie war ich skeptisch, weil ich mir als langjähriger Beobachter niemals hätte vorstellen können,  wie dieser tranige, müde, ausgelutschte, in seinen ewigen Bahnen laufende Betrieb jemals aus seiner Lethargie herausgerissen werden könnte.
Aber auch hier -genau wie in der AG-  hat Bobic mit den von ihm installierten Personalien angepackt und aufgeräumt. Schlicht und ergreifend die Ärmel hochgekrempelt und gemacht. Der Erfolg auf allen seinen Arbeitsgebieten gibt ihm jedes Recht und jeden Vertrauensvorschuß in seine Entscheidungen.

Warum also sollte es bei und mit Andreas Möller anders sein?
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3 : 0

Ich war Augenzeuge. Schäfer und 2x Pontikou.
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Ich halte den Taktikautismus hier im Fred für ziemlich absurd.

Gruß
tobago
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tobago schrieb:

Ich halte den Taktikautismus hier im Fred für ziemlich absurd.

Gruß
tobago


Hätte ich doch nur gleich so gedacht.
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upandaway schrieb:

Kannst mir mal erklären, wie es um das taktische Verständnis von etwa Abraham oder Fernandes oder Chandler oder Kohr aussieht in deiner Gedankenwelt?
Ich denke, diese Spieler haben Cetin nur jede Menge Routine und Spielpraxis voraus. Alles andere gab und gibt ihnen ihr jeweiliger Trainer mit auf den Weg.

Gerade Kohr und Abraham haben ein besseres Grundverstaendnis von Taktik und besseres Gespuer. Das aber nur am Rande. Also da ist schon ein Unterschied auch fernab von Erfahrung.
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msgbk83 schrieb:


Gerade Kohr und Abraham haben ein besseres Grundverstaendnis von Taktik und besseres Gespuer.


Muß man bei so einem Satz nicht ungehalten werden?

Das ist eine subjektive Behauptung ohne Argumentation. Wie so vieles  -oder eigentlich alles- bei dir.

Was soll man da diskutieren..? Du weißt es einfach besser. Diese Besserwisserei nervt ungemein.

Du solltest ansatzweise mal dazu übergehen, andere Denkansätze zuzulassen, und nicht deine Spieleentwickler/Spielverlagerungsweisheiten so penetrant als den allein seligmachenden Schluß zu postulieren.
Ich komme mir trotz 6 Jahrzehnten aktivem und passivem Dauerfußball vor wie ein Depp.

Bin raus. Kann ich nicht ab. Schade ums wichtige Thema.



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Sow hat tatsaechlich die Schablone null ignoriert sondern ist ziemlich genau die Wege gegangen die er soll, es sei denn er wurde durch Fehler von Mitspielern wirklich gezwungen die Areale zu verlassen. Und der Fussball in der Bundesliga ist nunmal taktisch gepraegt. Je nach Trainer unterschiedlich und ein Streich wuerde andere taktische Vorraussetzungen haben weswegen Waldschmidt sich gar nicht an diese Regel halten muss. Uebrigens sollte ein Streich auch nicht unser Anspruch sein bei dem Spielermaterial das wir haben.

Es geht auch nicht darum ist Cetin generell jemand der fuer die Bundesliga tauglich ist und dort spielen kann, sondern ist er jetzt gerade schon gut genug dafuer. Und man wuerde Cetin eben keinen Gefallen tun ihn in der Bundesliga bei dem Pressing das dort herrscht spielen zu lassen da die Fehler die er gestern im taktischen Bereich machte vielleicht gegen einen Viertligisten keine Auswirkungen haben, aber in der Bundesliga unser Offensivspiel bremsen wuerden und fuer mehr gefaehrliche Situationen beim Gegner fuehren.

Cetin waere eine Schwachstelle die erfahrene Trainer ausnutzen und auch wenn dir der moderne Fussball und Taktikgespraeche nicht gefallen moegen, so ist dies trotzdem wichtig. Ein gutes Beispiel dafuer wie man so eine Schwachstelle ausnutzt die man auch als Laie sehen kann ist das Euro League Finale zwischen ManU und Ajax 2017. Mourinho zwang Ajax dazu ihr Spiel ueber ihre unerfahrensten Spieler aufzubauen und so Fehler in der Raumaufteilung zu erzwingen. Das Endergebnis ist bekannt.

Wenn junge Spieler beurteilt werden kommt es eben nicht nur auf die Grundfaehigkeiten an, das war vielleicht in den 90ern so. Heute geht es aber auch viel um taktisches Verstaendnis und darum wie das ganze ins Konstrukt passt. Da braucht Cetin eben noch Zeit und muss noch viel lerne.
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Deine Antwort überzeugt mich nicht.

Im Cetin-Thread ging es anläßlich seines längeren Auftritts vor einer größeren Gemeinde, die ihn noch nie oder gar nie oder nur selten hat spielen sehen, darum, Meinungen zu äußern zum Gesehenen.
Dazu wurde von dir festgestellt, daß im noch jede Menge Systemverständnis und Taktik fehlt, er noch viel lernen müsse.

Da du keine weiteren Mängel an Cetin feststellst, heißt deine Aussage im Umkehrschluß, daß er fußballerisch, technisch, physisch und psychisch gut ausgebildet ist. Das ist doch schonmal was.

Kannst mir mal erklären, wie es um das taktische Verständnis von etwa Abraham oder Fernandes oder Chandler oder Kohr aussieht in deiner Gedankenwelt?
Ich denke, diese Spieler haben Cetin nur jede Menge Routine und Spielpraxis voraus. Alles andere gab und gibt ihnen ihr jeweiliger Trainer mit auf den Weg.

Cetin ist seit ca.10 Jahren (!) in der Ausbildung in Leistungszentren, übrigens auch ausgiebigst beim DFB.  Glaubst du allen Ernstes, den Jugendspielern würden keine Taktiken oder das Verständnis dafür beigebracht? Mein Enkel spielt Eintracht U14, der ist jetzt schon vollgestopft damit.  
Das Problem an Taktiken ist nicht das Wissen darum, sondern die Umsetzung auf dem Platz. Sollte Cetin damit noch Probleme haben, sollte man allerdings nicht versäumen, dies auch bei weitaus älteren oder gestandeneren Spielern als Defizit anzusprechen. Gehört zur Gesamtbetrachtung einer individuellen Leistung dazu, oder wie du schreibst "wie das ganze ins Konstrukt passt".

Erst dann wird ein Schuh daraus und eine vergleichende Einschätzung zu Cetins zukünftigen Berufsaussichten als Profifußballer wird realistisch.

Du bist ein absoluter Taktikfreak, der diesem Ausbildungsmodul einen ungleich höheren Stellenwert beimißt als ich.
Für mich stehen erstmal ganz andere Skills im Fußballervordergrund, technisches Handwerkszeug und Mentalität. Dann kommt auch noch Taktik und Spielanalyse dazu.



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Kann morgen mal nach Timestamps schauen. Habe heute Meetings und dann spaeter noch beim Laenderspiel Serbien -Portugal.

Aber man kann es gut mit Hilfe hiervon nachvollziehen: http://com.spielverlagerung.de/wp-content/uploads/sites/2/2014/11/Aufteilung-Guardiola.png

Dies ist die moderne Raumaufteilung wie sie von Guardiola nach Cruyffs System verbessert wurde. Unser Passpiel diese Saison nutzt eine aehnliche Raumaufteilung. Damit das ganze funktioniert duerfen sich nie mehr als 2 Spieler in einer vertikalen Zone/Linie befinden und nie mehr als 3 in einer horizontalen. So koennen zum Beispiel zwei Angreifer vier Verteidiger binden und in Mittelfeld und Abwehr schaffst du so auch eine Ueberzahl dadurch das du fuer dein Aufbauspiel so immer genug Raum und Anspielstationen hast ohne das du dir selbst den Raum eng machst. Besonders wichtig ist das bei uns, da wir auch noch mit Zielspielern, einem Deep Lying Striker und einem HS, der eine Mischung aus 10er und falscher Neun ist, spielen. Damit alle Angreifer genug Platz haben und genug Freiraeume muss das Prinzip gehalten werden.

Nutzt man diese Schablone fuer das Spiel gestern kann man sehen das Cetin immer wieder Situationen hat in denen er in den vertikalen Zonen ein Mann zu viel ist, was den Raum eng macht oder seine Mitspieler zu Paessen zwingt die dann nicht zu unserem Aufbauspiel passen. Dies ist nicht immer schlimm, da er oftmals sich auch selbst als Anspielstation anbot, aber teilweise dribbelte er auch selbst mit dem Ball Raeume zu oder zwang mit einem Pass einen Spieler in eine Position auf dem Feld in der er nicht sein sollte.

Genaue Szenen sind ein paar Angriffe wo er weit nach vorne prescht und man dann sieht wie die Mitspieler auf einmal weitere Raeume gehen als sie muessen oder nach Paessen und Dribblings die Leipziger auf einmal kompakter stehen als bei anderen Angriffen (gezwungenermassen da sie mit ihrem Mann mitgehen und so auf einmal der Raum fuer uns enger wird).

Eine Szene die mir im Kopf blieb ist als er glaube ich versucht den Ball dann lang hoch in den Lauf von glaube Silva war es zu spielen und dieser nicht ankommt. Der Pass an sich ist nicht schlimm aber er musste diese Option spielen weil er sich selbst die Raeume zugelaufen hat in dem er einen Bereich ueberbesetzt hat.
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Entschuldige, aber deine Cruyff/Guardiola-Schablone nervt.

Damit nachzuweisen, welche taktischen Fehler Cetin noch macht und damit nocht nicht bundesligatauglich ist, ist doch total überzogen.

Weise doch bitte mal für jeden Eintrachtspieler in diesem gestrigen Testspiel nach, wie er gemäß Schablone gelaufen ist und gepaßt hat, wie oft bspw Sow die Forderung  "nie mehr als 2 Spieler in der vertikalen Zone/Linie" und  "nie mehr als 3 Spielerin in der horizontalen Zone" mißachtet, vergessen, ignoriert hat. Isser jetzt womöglich gar nicht bundesligatauglich?

Dieser ganze verkopfte Taktik- und Systemkram spielt doch bei der Beurteilung von Cetins Leistung gestern überhaupt keine Rolle. Er hat im Vergleich mit den Chemie-Spielern sowieso, aber auch im Vergleich mit allen Eintrachtkollegen, eine äußerst ansprechende Leistung gezeigt. Punkt. Darauf läßt sich weiter aufbauen, wenn die sportlich Verantwortlichen wollen, nicht mehr und nicht weniger. Könnte man das einfach mal schlicht zum Ausdruck bringen, ohne diese freakige Überladung?

Hatten Götze, Sané, Gnabry und Konsorten tatsächlich alle erst diese dämliche Schablone studiert, ehe sie die Bundesliga eroberten?  Ist das tatsächlich das erste Kriterium, um einen blutjungen Spieler zu beurteilen?

Mag natürlich sein, daß ich mal wieder altbacken, nein, in den Fußballwissenschaften geradezu retardiert bin.

Herr Hütter, machen Sie bitte weiter so wie z.B.gegen Leipzig, den Jungen mit auf die Bank, wenn's mal günstig ist, rein mit ihm, geben Sie ihm eine Aufgabe und einen aufmunternden Klaps, ohne Schablone, dann wird man sehen, ob er genügend Können, Mut, Willen und Einstellung für die höchste Klasse mitbringt.

Ansonsten soll er sich Luca Waldschmidt zum Vorbild nehmen (ich stelle mir gerade vor, wie der Streich dem die Schablone beigebracht hat).

Nichts für ungut.
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Hab mir gestern im Nachmittagstraining den Bub mal angeguckt.

Mein lieber Scholli, da hat die Eintracht ein Update gelandet, soviel  ist mal sicher. Und in die Betrachtung muß unbedingt gleich Dost eingebunden werden.  Denn was jeder der beiden individuell abliefert, sieht schon grandios aus.  Wie beängstigend stark die aber zusammen im Paket wirken   -das ist nochmal ein Regal höher als Haller und Jovic.

Ja, ich weiß, uaa spinnt wieder wie immer am Saisonanfang.  Aber wenn ich vergleiche, wie Haller und Jovic in identischen Trainingsformen performt haben, auch bis in ihre letzten Wochen hier, dann ist das, was Dost und Silva gestern auf Anhieb zeigten, tatsächlich eine ziemliche Steigerung.

16 Feldspieler wurden als eine Mannschaft aufs Halbfeld verteilt, im Mittelkreis Abraham, der den ersten Ball spielte, meistens auf Touré, der dann auf daCosta rechts oder in die Mitte zu Kohr, Rode, Torro, die dann gerne nochmal zurück oder nach links  -so wurde der Ball über 10-12 Stationen nach vorne gepaßt, um letztendlich die Stürmer Dost, Silva und Müller in der Box zu füttern. Es wurden also in schneller Abfolge Bälle in den Strafraum gebracht, flach, hoch, gelupft, durch die Mitte oder als Flanken. Und während der jeweilige Ball auf dem Transport nach vorne war, streute Reutershahn von rechts und irgendwer(?) von links weitere Flanken in den Strafraum. Die Stürmer bekamen also in kürzesten Takten Munition und die Torhüter entsprechendes Dauerfeuer.

Es ist nur schwer zu beschreiben, wie cool, wie lässig, wie technisch beschlagen, wie traumwandlerisch sicher Dost und Silva die Dinger verwandelten, bestimmt lag die Dost-Quote bei 75%, die Silvas leicht darunter. Müller als Gegenbeispiel hatte ungefähr die eintrachtübliche Trefferquote bei solchen Trainingsformen  von 25%. Die haben auch Haller, Jovic und Rebic nur an guten Tagen manchmal überboten.

Nein, es gab keine Gegenspieler  -und nein, man muß nicht erstmal sehen, wie sowas dann gegen gestandene Bundesligaverteidiger aussieht. Ich habe solcherart Trainingsform schon häufig beobachtet, mit Stürmern von Amanatidis über Fenin über Occean undundund, bis zuletzt eben den Büffeln. Und keiner, nicht einer hat so dermaßen selbstverständlich geknipst wie Dost oder Silva.

Natürlich wurde in dieser Trainingsform auch  von unseren Mittelfeldspielern zum Strafraum nachgestoßen.  Besonders Kamada hat aus dieser Position sehr platzierte und auch harte Schüsse im Tor versenkt. Noch besser aus solchen Distanzen vielleicht Torro, der sehr erfolgreich wahre Granaten abfeuerte. Kohr dagegen fiel hier deutlich ab, ihm fehlt irgendwie die  grundbeständige Technik. Ja, er trifft auch mal gut den Ball, aber überwiegend bleibt es eben kohrig.  Über Rodes Schußtechnik muß man weiterhin gnädig hinwegsehen, eigentlich unmöglich für einen Profi. Zum Glück hat er hervorragende andere Skills. Auch Sow blieb in punkto Torschuß erstmal seinem vorauseilenden Ruf treu.

Nochmal zu Silva. Gute Größe, gutes, stabiles Fundament. Der wird auch ordentlich dagegenhalten können. Technisch hervorragend, ist ja portugiesisch erwartbar, eleganter Spieler mit ausgeprägt gutem Kopfballspiel. So eine typische Spielerfigur, wie sie üblicherweise bei Klopp oder Guardiola rumlaufen.

Ich erwarte, daß wir offensiv mindestens so erfolgreich sein werden wie vergangene Saison.
Es wird ziemlich anders aussehen, aber vielleicht sogar noch zwingender. Die Möglichkeiten mit den neuen Spielern erscheinen mir um soviel variantenreicher als bisher. Die Bundesliga könnte ziemlich überrascht sein.

Ich habe noch nicht von Kamada und Kostic und Paciencia und Sow gesprochen, muß ich auch nicht, man weiß, was man bekommt  -und was von ihnen noch kommen könnte.

Aber die, noch angereichert mit mit den Kalibern Dost und Silva: Leute, das macht mir Herzklopfen.
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Die Kiebitze haben einen von der Security motiviert, dieses Gerücht rund um den Trainingsplatz zu streuen. Der hat  begeistert mitgespielt.

Hat geklappt.

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fabisgeffm schrieb:

Trainer dort ist übrigens Gino Lettieri.
Der hat schon mehrere Vereine in Deutschland gecoacht.


Hat u.a. in Wehen, so wie beim FSV als Trainer gearbeitet.
Der Klub gehört darüber hinaus Werder Legende Dieter Burdenski.

Der Klub war beim Thema Polen sofort mein erster Gedanke.
Da kann er durchaus auch zu Deutschkenntnissen kommen
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Mainhattener schrieb:

Der Klub gehört darüber hinaus Werder Legende Dieter Burdenski.


Ihm gehörten mal kurzzeitig 72% der Anteile. Hat er im Herbst 2018 aus Altersgründen wieder verkauft.
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Puuuh uaa, sehr kritischer Blick. Mit der U21-Brille müssten er, ein Lukebakio oder ein Kean und auch der Luka ja noch Geld mitbringen
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Ja, durchaus kritisch. Kann nichts anderes sagen zum 20minütigen Pedraza-Einsatz.

Und würdest du mich ebensoso fragen nach den Leistungen von Lukebakio, Kean oder Jovic, weil sie zu uns wechseln wollen: die Antworten wären ähnlich niederschmetternd.

Daß sie jeweils schon bessere Leistungen gezeigt haben, steht auf einem anderen Blatt. Könnte bei Pedraza  ja ähnlich sein. Sollte man bei unserem Scouting hoffen dürfen.
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Ja, hat mir überhaupt nicht gefallen dort auf der linken Seite. Wirkte völlig deplaziert mit seiner Figur, die eher einen Innenverteidiger vermuten lassen würde. Offensiv uninspiriert, ohne jedwede Raffinesse, keine besondere Geschwindigkeit, hölzern, technisch limitiert.

Dies alles nur für die 20 Minuten Einsatzzeit  -und immer mit Kostic auf dieser Position vor dem inneren Auge.

Kurzum: sehr enttäuschend bis erschreckend. Kann mir aber unmöglich vorstellen, daß dies sein normales Leistungsvermögen sein kann.
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Immer wieder erstaunlich,wie sich einige Urteile über Menschen erlauben,die sie aus dem Fernsehen kennen....
Okay,der Spieler Kostic war doch auch so ein charakterlich vorbelasteter Spieler,oder nicht?????
Boateng...geht ja gar nicht....
Komischerweise sind hier beide voll eingeschlagen.
Kruse ist ohne Zweifel einer der besten OMs der Liga.
Er klopft halt seinen Marktwert ab,was unter den gegebenen Umständen(ablösefrei)nur allzu verständlich ist.
Landet er bei uns für 5 Mios im Jahr,dann bitte sofort machen.
Rebic kriegt auch fünf Mios.

Das offensive Mittelfeld ist eine grosse Baustelle in unserer Mannschaft,da kann auch etwas teurere Qualität sicher nicht schaden.
Objektiv wird es aber wohl eher ein Spieler mit etwas mehr Perspektive werden.
Eine Verpflichtung Kruses passt an sich nicht zu unserem Geschäftsmodell.
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DelmeSGE schrieb:

Eine Verpflichtung Kruses passt an sich nicht zu unserem Geschäftsmodell...


Ich gehe mit den Einlassungen in deinem Post absolut d'accord  -außer mit dieser Anmerkung.

Ist klar, daß man nicht eine Mannschaft aus lauter Geschäftsmodellen haben kann. Du siehst selbst im offensiven Mittelfeld eine große Baustelle, was selbstverständlich stimmt. Eigentlich ist dies noch gelinde ausgedrückt  -es ist die Position, die unbedingt hochklassig besetzt werden muß, um erfolgreich zu bleiben.

Kruse würde uns das nahezu garantieren, und zwar auf Anhieb, verläßlich und ohne Zweifel. Jeder andere Spieler seiner Klasse, den man zukaufen müßte, wäre sowieso ähnlich teuer, aber mit dem Zweifel behaftet -aus anderen Ligen kommend-  eventuell Anlauf-, Eingewöhnungs- und ähnliche Probleme zu haben.

Ich könnte mit Max Kruse wunderbar leben. Wie oft habe ich mir insbesondere in der Rückrunde mit den steigenden Gegnern internationaler Klasse im Geiste gerade ihn, Max Kruse, in unserer Mannschaft vorgestellt.....

Bei der vergangenen und aktuellen Nachrichtenlage um Kruse steigt mein immer stärker werdender Verdacht, daß er schon längst eingetütet ist bei uns. In der Zwischenteit verbringt er aufregende Urlaubstage in seinem Lieblingsresort und frönt seiner Leidenschaft. Soll er doch, wer wäre ich, darüber den Stab zu brechen und moralinsauer zu argumentieren. Mich interessiert nur seine jahrelang bewiesene Klasse auf der bei uns jahrelangen Vakanz.

Derweil versuchen sich Eintrachtverantwortliche jeglicher Couleur in der Kunst, falsche Fährten zu legen, z.B. indem sie ihre neue wirtschaftliche Potenz mit aller Gewalt kleinreden. Wie da hochbemüht versucht wird, die ach so miesen steuerlichen Aspekte herauszustellen,um unter dem Transferstrich einen bemitleidenswert geringen Erlös erscheinen zu lassen, erlebe ich in langen Jahren erstmalig. Noch in keiner Transferperiode zuvor wurde dieses Thema jemals dermaßen hochgespült  -weder von anderen Vereinen und schon garnicht von uns. Das Bemühen wirkt arg krampfhaft, damit lächerlich bis peinlich. Wer soll das glauben außer etwa unbedarfte Fangemüter?  Die Konkurrenz kann man doch wohl nicht wirklich ernsthaft überzeugen wollen mit solch einer unglaubwürdigen Kleinrechnerei, oder?

Also, damit nochmal zu meiner Annahme: in den Kontext der Kleinrechnerei  könnte durchaus eine bereits erfolgte Verpflichtung Kruses passen. Würde man diese zum jetzigen Zeitpunkt verkünden, wäre das Bemühen dieser Kleinrechnerei konterkariert,  das Signal in die Öffentlichkeit würde lauten, seht her, Frankfurt kann sich Kruses Handgeldforderungen und seine massiven Gehaltsforderungen leisten, die haben eben doch dick Kohle.

Derweil läßt man genüßlich weiter die Gerüchte wabern (Türkei u.ä.), die Medien spielen sowieso prächtig mit, je doller, desto besser. Bringt alles Zeit und lenkt ab.
Und die Frankfurter Fanschaft tut, was sie am liebsten macht in ihrer eingeschränkten Romantik und völligen Ausblendung der Marktgegebenheiten: sie zieht Kruse runter in die Niederungen eines nur noch geldgeilen Zockers, Absahners und Söldners.

Dabei geht er lediglich einem Arbeitgeberwechsel nach. Er lotet die maximalen Möglichkeiten aus. In diesem Metier sind die Dimensionen halt unverschämt größer als bei uns Normalos.

Absolut und uneingeschränkt pro Max Kruse.




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Man kann die Situation in den U-Mannschaften mit keinem anderen Profiverein vergleichen, da wir meines Wissens nach der einzige Profiklub sind, der Jugend und Profimannschaft unter unterschiedlichen Dächern betreibt.

Ursprünglich war der damals drohende Lizenzentzug der Grund dafür, dass U-Mannschaften, inklusive der U23 beim Verein blieben. Man wollte im Fall eines wirklich stattfinden Lizenzentzugs oder einer Insolvenz der AG wenigsten mit der U 23 des e.V. 4. klassisch bleiben.


Das war der historische Grund, so ich mich richtig erinnere. Dass dann tatsächlich die Trennung nicht nur formal sondern auch inhaltlich extrem gelebt wurde lag an dem Verhältnis zwischen AG und e.V. Das war nämlich nicht nur kein Verhältnis sondern echte Abneigung. Bis Hellmann in den Vorstand der AG wechselte, wurden sich gegenseitig nur Knüppel zwischen die Beine geworfen. Wenn man die Persönlichkeiten von Bruchhagen und Fischer nebeneinander stellt, verwundert das auch eher weniger.

Mit Hellmann, der mit beiden Seiten konnte, weil er eben auch für beide Seiten gearbeitet hatte wurde es besser aber nicht gut. Dem Vernehmen nach wird jetzt, seit der Vorstand neu besetzt ist, endlich ein Konzept erarbeitet, wonach es zwar bei der formalen Trennung bleibt, (es war auch diskutiert worden wenigstens U 17 und U 19 der AG anzugliedern) aber inhaltlich zumindest die älteren Jahrgänge, vielleicht auch alle wie man aus dem Interview von Pezza folgern könnte, konzeptionell zu vereinen und an den Ideen der Profimannschaften auszurichten.

Schlechte Trainingsbedingungen hin oder her, m.E. lagen die fehlenden Erfolge der Jugend an der Gegnerschaft zwischen e.V. und AG. Da der e.V. chronisch klamm war und sich Herry weigerte (vielleicht zu recht) auch nur einen Cent mehr zu zahlen als für die U-Mannschaften vertraglich vereinbart war, fehlte es eben hinten und vorne an allem.

Das jetzt aufzuarbeiten wird sicherlich eine stattliche Anzahl von Jahren brauchen, da uns die Anderen locker 10-15 Jahre voraus sind.
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concordia-eagle schrieb:

Schlechte Trainingsbedingungen hin oder her....


Das mit den schlechten Trainingsbedingungen muß man folgendermaßen sehen:

In den Nachwuchsmannschaften  von U10-U12 spielen die sicher keine große Rolle, weil, die Jungs wurden gescoutet aus ihren Heimatvereinen wie Rosenhöhe, Unterliederbach, FSV, Oberrad und ähnlichen. Auf die wirkt dann das innere und äußerliche Eintrachtambiente plus die Strahlkraft des Namens als toller Schritt.
Wenn dann aber ab diesem Alter und bewiesenem Talent die Scouts von Mainz oder gar Hoffenheim den ersten Kontakt aufnehmen, wird's kritisch. Alles schon persönlich durchexerziert.
"Liebe Eltern, wir halten Ihren Sohn für sehr talentiert, wir hätten großes Interesse,daß er für uns spielt. Wir laden sie herzlich ein, uns ganz unverbindlich zu besuchen. Machen sie sich ein eigenes Bild von unseren Bedingungen und Möglichkeiten."
Du kommst also nach Mainz  -und denkst du bist im falschen Film. Wieso ist bei denen alles umfangreicher, vielfältiger und großzügiger als bei uns? Gut, alles sehr schön und hochakzeptabel. Aber der Weg ist zu weit, der Bub ist erst zwölf, durch die Fahrerei geht noch mehr Freizeit flöten als eh schon, man verabschiedet sich höflich und hält sich für später Optionen offen.
Wanderer, du kommst also nach Hoffenheim   -als SGEler denkst du, das ist kein Leistungszentrum von dieser Welt, sondern eines etwa auf dem Mars. Welch ein krasser, himmelweiter Unterschied zum Riederwald!!
Auch hier sagst du ab aus denselben Gründen wie in Mainz. Aber diese Option fasst du ganz gewiß fest ins Auge, wenn der Bub mal 15 oder 16 ist. Sollte er dann noch begehrt sein und möchte das selbst, dann muß man den beschränkten Riederwald ganz einfach verlassen.

Dies jedenfalls sind die Dinge, die für die Jugendlichen entscheidend sind, wenn sie dauerhaft talentiert sind, die Jahrgangsstufen erfolgreich durchlaufen und auf den Zetteln der Konkurrenz notiert sind. Es ist eben auch eine Frage der Modernität, der unbegrenzten Möglichkeiten und der damit einhergehenden Potenz.

Ärmliche Romantik kann dann einfach nicht mehr mithalten.


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Ein grundlegendes Problem der Nachwuchsarbeit am Riederwald ist tatsächlich die bestehende Infrastruktur..

Ja, man hat vor garnicht langer Zeit neu gebaut, aber allein die Traininsbedingungen sind äußerst bescheiden.
Es gibt einen einzigen  Kunstrasenplatz, auf dem am Nachmittag und frühen Abend bis zu fünf(!)  Nachwuchsmannschaften  ihr Training durchführen. Direkt nebenan liegt der Hockeykunstrasenplatz, der deutlichst weniger frequentiert ist, für die Fußballer allerdings (verständlicherweise) tabu ist.
Auf dem Hauptplatz wird überhaupt nicht trainiert, auf dem werden ausschließlich die Heimspiele der Leistungsmannschaften U15, U17 und U19 ausgetragen.
Hinter der Pestalozzi-Schule befindet sich ein ziemlich großes Rasengelände, auf dem diese Mannschaften trainieren. Es ist aber kein gepflegter Sportrasen, sondern eher eine kurz geschorene Wiese, ohne irgendwelche Sportplatzmarkierungen.

Kurzum, diese Trainingsverhältnisse sind schlichtweg ein Witz, peinlich, "unter aller Sau" würde der Volksmund sagen. Ich wette, solch schlechte Trainingsbedingungen hat kein anderer Bundesligist.

Was die Rekrutierung von Jugendlichen betrifft, vergleiche ich kurz mal mit Mainz.
Während zum Beispiel die Eintracht im Übergang von der U12 zur U13 den Kader fast komplett übernimmt, also kaum nach dem Leistungsprinzip aussortiert und mit neuen, besseren Spielern bestückt, wird der Leistungsgedanke bei Mainz sehr viel radikaler gelebt. Dort werden dann schwächere Spieler nicht in die nächste Stufe "versetzt". Die freien Plätze  besetzt man mit speziell gescouteten Spielern, egal wo man sie, auch im größeren Umkreis, findet.
Da tauchen dan etwa die besten drei Spieler von der südlichen Mainseite auf. Sie werden dreimal die Woche nach Mainz zum Training abgeholt und wieder nach Hause gefahren.
Diese radikale, rein auf dem Leistungsgedanken basierende Vorgehensweise schon in diesem jungen Alter ist dann in Ligaspielen und Turnieren jederzeit zu besichtigen. Von zehn Leistungsvergleichen in dieser Altersklasse zwischen Mainz und Frankfurt gewinnt Mainz wenigstens acht, und zwar deutlich überlegen, sowohl körperlich-athletisch als auch, von der Seitenlinie intensiv aufgefordert, mental. Über die Jahrgänge führt es dazu, daß die Mainzer U19 Tabellenzweiter wird, während die Eintracht wiederholt mit allem Massel gerade so die Klasse hält. Und die U19 des Absteigers Stuttgart wird Meister der Staffel Süd/Südwest. Unglaublich. Aber auch vielsagend.

Letztens wurde in einem Interview über die Kabuya-Zwillinge berichtet. Dabei konnte man aus ihren Antworten entnehmen, daß sie sich für gute, über dem Durchschnitt liegende Talente halten. Das stimmt, innerhalb ihrer U19 haben sie durchaus eine gute Rolle gespielt. Aber  -bei den vielen Heimspielen, die ich gesehen habe, waren in wirklich jeder Gastmannschaft etliche Spieler dieser Güte zu besichtigen. Da zieht die Eintracht mitnichten Talente besonderer Klasse heran. Es handelt sich vielmehr um allenfalls Durchschnitt, was auch wieder vom diesjährigen Tabellenstand bestätigt wurde. Man wird sehen, welche Rolle Patrice Kabuya in der U23 des HSV spielen wird.

Dies waren mal so zweidrei Bemerkungen zur Nachwuchsarbeit. Dort liegt so viel im Argen, ist mittlerweile so weit entfernt selbst vom durchschnittlichen Bundesligastandard, daß man keine Hoffnung auf Besserung haben kann.

Ich frage mich ernsthaft, wie man beim Audit immer wieder die drei Sterne zugesprochen bekommt.
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Jemand da mit Interesse für was anderes als diese Pyro-Kacke?

Okay, für diejenigen würde ich's versuchen mit zwei Krümeln.

Viel gibt es ja nicht mehr zu kiebitzen wegen der dauernden Nichtöffentlichkeit des Trainings, gleich gar während des enggetakteten national/internationalen Spiel- und Reiseplans unsrerer Männers.

Gestern also Auslaufen/Training.
Generell auch nicht mein Fall, eben weil die Stammspieler Auslaufen, irgendwo, irgendwann, nur nicht aufm Platz. Zu besichtigen also nur die Bank- und Tribünenspieler, aber bei aller Liebe: tausendmal gesehn, tausendmal nix geschehn.

Und jetzt dazu noch die Absenz der Länderspieler, den Namensgebern der Pause. Was bleibt da noch zu sehen?

Nun, ungefähr so viel Staff wie Spieler. Zimbo und Stirl von den Torhütern, dazu Haller, deGuzman, Willems, Stendera, Hrgota....und meine zwei Krümel Torro und Tuta.
Außerdem rehamäßig unterwegs Chandler und Abraham.

Also Torro und Tuta, deswegen bin ich hin.

Torro habe ich zuletzt gesehen vor einigen Wochen, da war er gerade dabei, sich bei den harmlosen Trainingsformen ins Team zu tasten. Was ist jetzt Sache, was traut er sich?
Leute, alles gut, alles bestens. Torro ist sichtbar der alte Torro, der, der er vor seinem Trauer- und dann seinem Verletztentrauma war. Er bewegt sich frisch und lebendig, tritt kraftvoll an, schießt, köpft, unter anderem einen wunderbaren Flugkopfball ins Tor. Allein diese Szene hat mir einen Herzhüpfer verursacht, die nehme ich her als überzeugenden Beweis für seine Fitness. Wenn es den Athletiktrainern gelungen ist, ihn auch noch auf brauchbare Kondition gebracht zu haben, fehlt "nur" noch der Rhythmus. Wird so ne knifflige Sache sein, Torro zum Rest der Saison noch zu integrieren .In welchen Spielen, wann, wie lange, könnte man es riskieren, ihn zu bringen?  Wäre vielleicht nicht ungeschickt, ihn, wenn nicht unbedingt nötig, überhaupt nicht mehr zu bringen. Andererseits wäre es für sein Gemüt sicher gut, eventuell noch etwas zum Saisonerfolg beitragen zu können.

Es ist jedenfalls wunderbar, den Jungen wieder in guter Verfassung zu sehen. Ich mag ihn.

Tuta. Einmal gesehen, bei seinem ersten Auftritt, damals im Winter, eingemummelt. Was kann der? Wie läuft der? Elegant oder kantig? Welchen Typ Innenverteidiger verkörpert er?

Es paßt in die pure Freude dieser Tage. Was diese Scoutingleute ausgraben, ist einfach grandios. Nach Touré, bei dem auf Anhieb sichtbar war, das der ein guter Kicker ist, jetzt also Tuta. Ich sag nur: Brasilianer. Kein Schnixer und Schnörkler, sondern der gradlinige Typ. Aber mit brasilianischer Technik. Ballannahme, Verarbeitung, Paßspiel, das hat schon was besonderes für dieses Alter. Es wurden im Training Spielzüge zum Tor gespielt, mit Torabschluß. Tuta war auf Anhieb der beste Performer. Fast jeder Schuß von ihm hat gesessen, gradlinig, platziert, kernig. Ich bin überzeugt, daß ich einen Spieler mit einer hervorragenden Schußtechnik gesehen habe, auch wenn es nur eine pupskleine Trainingseinheit war. Und ich habe gesehen, daß er bei Ballstafetten nicht nur keine Bremse war, sondern ein absoluter Beschleuniger.

Wo das letztendlich hinführt, vor allem, was er defensiv kann, sei noch dahingestellt. Fest steht aber, daß er klasse Rüstzeug mitbringt.
Nur soviel, auch auf die große Gefahr hin, daß mir meine arg frühzeitige Einschätzung gnadenlos um die Ohren gehauen wird: Tuta hat bei seinem ersten Trainingsauftritt mindestens so gute Eindrücke hinterlassen wie Vallejo.

Bin gespannt, was Leute berichten, die sich das Freundschaftsspiel übermorgen in Hünstetten gönnen.