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brodo

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vonNachtmahr1982 schrieb:

propain schrieb:

Die von FFF scheinen in Hannover sehr tolerant zu sein, kaum hat jemand einen Haarschnitt der irgendeinem Troll von denen nicht passt, darf die Frisurträgerin nicht auftreten.

Die extremen Linken nähern sich immer mehr den extremen Rechten an.

Ich hatte mit Linken schon immer große Probleme, da ich ideologisches Denken einfach schon immer von hinten bis vorne komplett scheiße fand.
So weit würde ich aber niemals gehen, dass die extremen Linken sich immer mehr der extremen Rechten annähert. Die Strömungen der extremen Rechten stellen eine ganz andere Bedrohung für den gesellschaftlichen Frieden dar, da sie letztlich ein weitaus  gefährlicheres  Gewaltpotential mit sich bringen. Eine solch zerstörerische Wirkung wird von der extremen Linken niemals ausgehen. Das Hufeisen wird immer Unsinn bleiben.

Dennoch sehe ich in der neuen Linken absolut schädliche, gesellschafts-zersetzende Tendenzen. Mit Empörungs-Twitter im Rücken wird da mächtig zur Spaltung beigetragen.

Diese Dreadlock-Diskussion habe ich im Real-Life das erste Mal vor zwei Jahren geführt. Und danach habe ich mich auch erstmal gefragt, wohin das eigentlich noch führen soll.

Auch wenn das alles off topic in diesem Thread ist...
#
Was den Kollaps der KH und Pflegeeinrichtungen angeht hätte man aber durchaus in den vergangenen 2 Jahren etwas Entspannung rein bringen können.
Aber man hat mit der impfpflicht für den Berufsstand sogar noch mehr Spannung rein gebracht.

KH geben Betten an und streichen sie wieder ... Wegen Personalmangel.
Aber es wurden keine neuen Mitarbeiter eingestellt.
Das wäre deutlich billiger als Ausgleichszahlung für bspw die Veranstalterbranche.

Und der Unfug das die Menschen irgendwas verharmlosen ... Aber da immer nur das Werkzeug der Verbote benutzt wird und nicht wirklich zielgerichtete Maßnahmen (siehe da, die ersten wollen sich jetzt schon proforma und vorallem flächendeckend zum Hotspot ernennen und weiterhin nicht nur Maßnahmen wie Maskenpflicht sondern weiterhin Verbote! Beibehalten) steigt nunmal die "Risikobereitschaft der Menschen.
Das hier im Forum eher die "lasst uns lieber noch 234433 Monate vorsichtig sein" Fraktion unterwegs ist bildet genauso wenig die Gefühlswelt der breiten Masse dar wie die Spaziergänger.

Der Kollaps des Gesundheitssystems ist hausgemacht.
Und selbst die Maßnahmen haben nichts daran geändert das sich Corona seinen Weg bahnt.

Ich hoffe ebenfalls das Hamburg und MeckPom scheitern mit ihrem Hotspot-Plan.

Ich habe hier in Hessen keine Lust in/bei FFM wieder Schließungen und Absagen für Veranstaltungen zu kassieren weil in Kassel das KH eine Auslastung von 90% mit Corona hat während hier die Auslastung "moderat" ist.


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Cyrillar schrieb:

Das hier im Forum eher die "lasst uns lieber noch 234433 Monate vorsichtig sein" Fraktion unterwegs ist bildet genauso wenig die Gefühlswelt der breiten Masse dar wie die Spaziergänger.

Ohne deine latenten Beleidigungen kommst du einfach nicht aus, oder?
Du Wurm
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Passend zu Jebsen loht es sich immer noch das Anhören des Podcasts "Cui Bono: What the fuck happened to Ken Jebsen?".
Ein Kernfazit der Recherche: Er wird aus Russland heraus finanziert.
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Luzbert schrieb:

Passend zu Jebsen loht es sich immer noch das Anhören des Podcasts "Cui Bono: What the fuck happened to Ken Jebsen?".
Ein Kernfazit der Recherche: Er wird aus Russland heraus finanziert.

Ich kann diesen Podcast auch nur empfehlen. Und ich muss gestehen, dass ich ken.fm vor vielen Jahren durchaus gerne gehört habe, als das noch auf "Radio Fritz" lief. Ich habe Jebsen für seine anarchiche Moderation und seine wortgewandte Kapitalismus-Kritik bewundert.

Leider ist der Typ aber inzwischen einfach komplett im Auftrag des Bösen unterwegs.
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FrankenAdler schrieb:

Motoguzzi999 schrieb:

Ich hatte ja weiter oben schon angedeutet, dass ich in dieser Analyse die Grundüberzeugungen der neorealistischen Schule aus dem kalten Krieg wiederzuerkenne glaube. Völkerrecht und internationale Organisationen sind keine wesentlichen Akteure im internationalen System, es geht in der Hauptsache nur um Großmächte, die ums Überleben kämpfen. Gemäß dieser Idee konnte die einseitige Hegemonie der USA nach dem Untergang der Sowjetunion nicht von Dauer sein, es war zu erwarten, dass sich Russland zurückkämpfen würde. So weit so gut.

Ja. Das war zu erwarten. Nachdem das relativ stabile System der zwei Blöcke Geschichte war, blieb die Weltmacht USA, eine aufstrebende Macht China und eine militärische Großmacht Russland, die aber de facto nahezu Handlungsunfähig war.
In das entstandene Machtvakuum stießen letztlich Nato und EU vor. Das wurde von Beginn an kritisch von Russland gesehen und übte, verständlicherweise, einen großen Reiz auf die ehemaligen Sowjetsateliten aus. Jeder Nato, jeder EU Beitritt bedeutete eine dauerhafte Einschränkung der regionalen Bedeutung Russlands.
Natürlich hatten diese Staaten das Recht darauf, sich "in Sicherheit" zu begeben. Allerdings, Würzi hat das schon an anderer Stelle geschrieben, wurde letztlich die Zeit der russischen Handlungsunfähigkeit genutzt um, ohne groß mit Russland miteinzubeziehen, Fakten zu schaffen.
Dass das Projekt der russischen Demokratie im Westen weniger im Fokus stand als die Erschließung des Marktes Russland - und natürlich insbesondere die Erschließung der Öl und Gasvorkommen für den europäischen Markt - wurde schnell deutlich. Dass unter diesem Bedingungsgefüge früher oder später ein Putin auftaucht, schlicht zu erwarten.
Russland hat keinerlei demokratische Tradition. Russland ist letztlich nahtlos vom Absolutismus in den diktatorischen Staatssozialismus geschlittert und dann mit einer chaotischen pseudemokratischen Zwischenphase ebenso nahtlos in die Autokratie, die sich zunehmend faschistisch ausprägt.
Motoguzzi999 schrieb:

Gemäß dieser Idee konnte die einseitige Hegemonie der USA nach dem Untergang der Sowjetunion nicht von Dauer sein, es war zu erwarten, dass sich Russland zurückkämpfen würde. So weit so gut.

Großmächte scheiterten und scheitern letztlich immer am überdehnen ihres Machtbereichs. Die USA war letztlich plötzlich übrig geblieben und hatte zwei Probleme:
Zum einen den immer größer werdenden Machtbereich auf die Kette zu bekommen und zum anderen der eigenen Bevölkerung zu verdeutlichen, wofür das alles überhaupt noch gut ist.
Spätestens mit den Kriegen nach 9/11 wurde beides überdeutlich.
Und natürlich zerfaserte das Bündnis, seiner bisgerigen Ausrichtung beraubt.
Der zweite Punkt, die eigenen Leute mitnehmen, das gelang zunehmend weniger. Unter Trump wurde dann überdeutlich, dass ein nicht geringer Teil der amerikanischen Bevölkerung und des politischen Systems, den Sinn des transatlantischen Bündnisses massiv in Frage stellen und protektionistisch denken. America first lautet der Slogan und es ist, sieht man sich die letzte Wahl an, einfach nur Glück, dass in dieser Situation nicht Trump im Weißen Haus sitzt.
Was aber wäre die Nato, wenn die USA das Bündnis aufkündigen würden?
Motoguzzi999 schrieb:

Aber müsste die Konsequenz dieser Betrachtung nicht zwingend zu einer Rückkehr in das System der getrennten Einflusssphären aus dem kalten Krieg führen? Einfach ausgedrückt: Balance of Power. Wir begeben uns wieder vollständig in die Hegemonie der USA, der Westen erkennt die russische Einflusssphäre an. Gleichzeitig ziehen wir eine rote Linie, die unter glaubwürdiger Androhung des Atomtods nicht überschritten werden darf. Das EU-Projekt würden wir dann natürlich so nicht mehr benötigen. Versteh mich nicht falsch, ich will dich nicht anmachen, ich kann nur die Konsequenzen, die du aus deiner Analyse ziehst, nicht nachvollziehen.

Wir können - und das ist einer der Punkte der mich an der Diskussion hier so sehr irritiert - selbst wenn wir wollten nicht vollständig zurück in die Abhängigkeit von der USA, schlicht weil nicht klar ist, ob die USA tatsächlich künftig bereit sein werden, diese Rolle weiter zu erfüllen.
Letztlich war die Nato mit Zerfall der Sowjetunion und des Warschauer Paktes eigentlich ein Anachronismus.
Man hätte sich bereits zu diesem Zeitpunkt zwingend fragen müssen, ob dieses Konstrukt des kalten Krieges überhaupt noch passend ist.
Für das Projekt EU, europäische Einigung, war die Nato mMn eher eine Hypothek, weil mit der weitgehenden Anpassung der Sicherheitspolitik an den Kurs des transatlantischen Bündnisses ein wesentlicher Kernpunkt europäischer Politik fremdbestimmt und trianguliert von vor allem amerikanischen Interessen blieb.
Für Russland entstand gleichzeitig die Situation weitgehend ohnmächtig ansehen zu müssen, wie das Bündnis immer näher an die eigenen Grenzen rückte. Russischen Protest dagegen gab es immer, nur hat uns das lange eher wenig interessiert.
Dann kam Putin und hat sich das Land verfügbar gemacht. Um das zu bewerkstelligen musste natürlich Nationalismus und Großmachtsdenken bedient werden. Und das ist Putin gut gelungen. Seine Machtbasis scheint recht stabil, seine Beliebtheitswerte in der Bevölkerung sind für einen Diktator erstaunlich hoch.

Letztlich muss man zusammenfassend feststellen, dass die Politik in Europa und Deutschland es in den letzten Jahren nicht geschafft hat, Europa und damit auch Deutschlands von den USA zu emanzipieren, obwohl durch Trump überdeitlich wurde, dass die Nato als Konstrukt extrem wackelig ist.
Bezüglich Russland respektive Putin wurden energiepolitische Abhängigkeiten geschaffen, die uns jetzt in die Zwickmühle bringen und, das ist ein Kernpunkt, Putin dir finanziellen Möglichkeiten gegeben hat, um diesen Krieg überhaupt starten zu können.

Im Gegensatz zu deiner Annahme, es bräuchte eine Rückkehr in den amerikanischen Schoß, denke ich dass Europa gut daran täte, selbständiger und unabhängiger von den USA zu agieren.

Dabei ist Russland (natürlich nach Putin) zwingend in enger Partnerschaft einzubeziehen. Im Fokus müssen Drmokratie und Menschenrechte stehen. Wir haben dieses Kulturgut, ein einiges demokratisches Europa, als Exportschlager im Angebot. Darsuf müssen wir uns konzentrieren.

Werter FrankenAdler,
bei aller inhaltlichen Differenz, ich schätze dich als Diskussionspartner sehr,  u.a. wegen solch scharfsinniger Analysen, denen ich im Großen und Ganzen zustimme.  
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Waia, jetzt hatte ich die Vorgänger-Beiträge beim Absenden gar nicht gelesen. Nicht dass das hier zu kuschelig wird!

Trotzdem war mein Beitrag wirklich ernst gemeint.
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Motoguzzi999 schrieb:

Ich hatte ja weiter oben schon angedeutet, dass ich in dieser Analyse die Grundüberzeugungen der neorealistischen Schule aus dem kalten Krieg wiederzuerkenne glaube. Völkerrecht und internationale Organisationen sind keine wesentlichen Akteure im internationalen System, es geht in der Hauptsache nur um Großmächte, die ums Überleben kämpfen. Gemäß dieser Idee konnte die einseitige Hegemonie der USA nach dem Untergang der Sowjetunion nicht von Dauer sein, es war zu erwarten, dass sich Russland zurückkämpfen würde. So weit so gut.

Ja. Das war zu erwarten. Nachdem das relativ stabile System der zwei Blöcke Geschichte war, blieb die Weltmacht USA, eine aufstrebende Macht China und eine militärische Großmacht Russland, die aber de facto nahezu Handlungsunfähig war.
In das entstandene Machtvakuum stießen letztlich Nato und EU vor. Das wurde von Beginn an kritisch von Russland gesehen und übte, verständlicherweise, einen großen Reiz auf die ehemaligen Sowjetsateliten aus. Jeder Nato, jeder EU Beitritt bedeutete eine dauerhafte Einschränkung der regionalen Bedeutung Russlands.
Natürlich hatten diese Staaten das Recht darauf, sich "in Sicherheit" zu begeben. Allerdings, Würzi hat das schon an anderer Stelle geschrieben, wurde letztlich die Zeit der russischen Handlungsunfähigkeit genutzt um, ohne groß mit Russland miteinzubeziehen, Fakten zu schaffen.
Dass das Projekt der russischen Demokratie im Westen weniger im Fokus stand als die Erschließung des Marktes Russland - und natürlich insbesondere die Erschließung der Öl und Gasvorkommen für den europäischen Markt - wurde schnell deutlich. Dass unter diesem Bedingungsgefüge früher oder später ein Putin auftaucht, schlicht zu erwarten.
Russland hat keinerlei demokratische Tradition. Russland ist letztlich nahtlos vom Absolutismus in den diktatorischen Staatssozialismus geschlittert und dann mit einer chaotischen pseudemokratischen Zwischenphase ebenso nahtlos in die Autokratie, die sich zunehmend faschistisch ausprägt.
Motoguzzi999 schrieb:

Gemäß dieser Idee konnte die einseitige Hegemonie der USA nach dem Untergang der Sowjetunion nicht von Dauer sein, es war zu erwarten, dass sich Russland zurückkämpfen würde. So weit so gut.

Großmächte scheiterten und scheitern letztlich immer am überdehnen ihres Machtbereichs. Die USA war letztlich plötzlich übrig geblieben und hatte zwei Probleme:
Zum einen den immer größer werdenden Machtbereich auf die Kette zu bekommen und zum anderen der eigenen Bevölkerung zu verdeutlichen, wofür das alles überhaupt noch gut ist.
Spätestens mit den Kriegen nach 9/11 wurde beides überdeutlich.
Und natürlich zerfaserte das Bündnis, seiner bisgerigen Ausrichtung beraubt.
Der zweite Punkt, die eigenen Leute mitnehmen, das gelang zunehmend weniger. Unter Trump wurde dann überdeutlich, dass ein nicht geringer Teil der amerikanischen Bevölkerung und des politischen Systems, den Sinn des transatlantischen Bündnisses massiv in Frage stellen und protektionistisch denken. America first lautet der Slogan und es ist, sieht man sich die letzte Wahl an, einfach nur Glück, dass in dieser Situation nicht Trump im Weißen Haus sitzt.
Was aber wäre die Nato, wenn die USA das Bündnis aufkündigen würden?
Motoguzzi999 schrieb:

Aber müsste die Konsequenz dieser Betrachtung nicht zwingend zu einer Rückkehr in das System der getrennten Einflusssphären aus dem kalten Krieg führen? Einfach ausgedrückt: Balance of Power. Wir begeben uns wieder vollständig in die Hegemonie der USA, der Westen erkennt die russische Einflusssphäre an. Gleichzeitig ziehen wir eine rote Linie, die unter glaubwürdiger Androhung des Atomtods nicht überschritten werden darf. Das EU-Projekt würden wir dann natürlich so nicht mehr benötigen. Versteh mich nicht falsch, ich will dich nicht anmachen, ich kann nur die Konsequenzen, die du aus deiner Analyse ziehst, nicht nachvollziehen.

Wir können - und das ist einer der Punkte der mich an der Diskussion hier so sehr irritiert - selbst wenn wir wollten nicht vollständig zurück in die Abhängigkeit von der USA, schlicht weil nicht klar ist, ob die USA tatsächlich künftig bereit sein werden, diese Rolle weiter zu erfüllen.
Letztlich war die Nato mit Zerfall der Sowjetunion und des Warschauer Paktes eigentlich ein Anachronismus.
Man hätte sich bereits zu diesem Zeitpunkt zwingend fragen müssen, ob dieses Konstrukt des kalten Krieges überhaupt noch passend ist.
Für das Projekt EU, europäische Einigung, war die Nato mMn eher eine Hypothek, weil mit der weitgehenden Anpassung der Sicherheitspolitik an den Kurs des transatlantischen Bündnisses ein wesentlicher Kernpunkt europäischer Politik fremdbestimmt und trianguliert von vor allem amerikanischen Interessen blieb.
Für Russland entstand gleichzeitig die Situation weitgehend ohnmächtig ansehen zu müssen, wie das Bündnis immer näher an die eigenen Grenzen rückte. Russischen Protest dagegen gab es immer, nur hat uns das lange eher wenig interessiert.
Dann kam Putin und hat sich das Land verfügbar gemacht. Um das zu bewerkstelligen musste natürlich Nationalismus und Großmachtsdenken bedient werden. Und das ist Putin gut gelungen. Seine Machtbasis scheint recht stabil, seine Beliebtheitswerte in der Bevölkerung sind für einen Diktator erstaunlich hoch.

Letztlich muss man zusammenfassend feststellen, dass die Politik in Europa und Deutschland es in den letzten Jahren nicht geschafft hat, Europa und damit auch Deutschlands von den USA zu emanzipieren, obwohl durch Trump überdeitlich wurde, dass die Nato als Konstrukt extrem wackelig ist.
Bezüglich Russland respektive Putin wurden energiepolitische Abhängigkeiten geschaffen, die uns jetzt in die Zwickmühle bringen und, das ist ein Kernpunkt, Putin dir finanziellen Möglichkeiten gegeben hat, um diesen Krieg überhaupt starten zu können.

Im Gegensatz zu deiner Annahme, es bräuchte eine Rückkehr in den amerikanischen Schoß, denke ich dass Europa gut daran täte, selbständiger und unabhängiger von den USA zu agieren.

Dabei ist Russland (natürlich nach Putin) zwingend in enger Partnerschaft einzubeziehen. Im Fokus müssen Drmokratie und Menschenrechte stehen. Wir haben dieses Kulturgut, ein einiges demokratisches Europa, als Exportschlager im Angebot. Darsuf müssen wir uns konzentrieren.
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FrankenAdler schrieb:

Motoguzzi999 schrieb:

Ich hatte ja weiter oben schon angedeutet, dass ich in dieser Analyse die Grundüberzeugungen der neorealistischen Schule aus dem kalten Krieg wiederzuerkenne glaube. Völkerrecht und internationale Organisationen sind keine wesentlichen Akteure im internationalen System, es geht in der Hauptsache nur um Großmächte, die ums Überleben kämpfen. Gemäß dieser Idee konnte die einseitige Hegemonie der USA nach dem Untergang der Sowjetunion nicht von Dauer sein, es war zu erwarten, dass sich Russland zurückkämpfen würde. So weit so gut.

Ja. Das war zu erwarten. Nachdem das relativ stabile System der zwei Blöcke Geschichte war, blieb die Weltmacht USA, eine aufstrebende Macht China und eine militärische Großmacht Russland, die aber de facto nahezu Handlungsunfähig war.
In das entstandene Machtvakuum stießen letztlich Nato und EU vor. Das wurde von Beginn an kritisch von Russland gesehen und übte, verständlicherweise, einen großen Reiz auf die ehemaligen Sowjetsateliten aus. Jeder Nato, jeder EU Beitritt bedeutete eine dauerhafte Einschränkung der regionalen Bedeutung Russlands.
Natürlich hatten diese Staaten das Recht darauf, sich "in Sicherheit" zu begeben. Allerdings, Würzi hat das schon an anderer Stelle geschrieben, wurde letztlich die Zeit der russischen Handlungsunfähigkeit genutzt um, ohne groß mit Russland miteinzubeziehen, Fakten zu schaffen.
Dass das Projekt der russischen Demokratie im Westen weniger im Fokus stand als die Erschließung des Marktes Russland - und natürlich insbesondere die Erschließung der Öl und Gasvorkommen für den europäischen Markt - wurde schnell deutlich. Dass unter diesem Bedingungsgefüge früher oder später ein Putin auftaucht, schlicht zu erwarten.
Russland hat keinerlei demokratische Tradition. Russland ist letztlich nahtlos vom Absolutismus in den diktatorischen Staatssozialismus geschlittert und dann mit einer chaotischen pseudemokratischen Zwischenphase ebenso nahtlos in die Autokratie, die sich zunehmend faschistisch ausprägt.
Motoguzzi999 schrieb:

Gemäß dieser Idee konnte die einseitige Hegemonie der USA nach dem Untergang der Sowjetunion nicht von Dauer sein, es war zu erwarten, dass sich Russland zurückkämpfen würde. So weit so gut.

Großmächte scheiterten und scheitern letztlich immer am überdehnen ihres Machtbereichs. Die USA war letztlich plötzlich übrig geblieben und hatte zwei Probleme:
Zum einen den immer größer werdenden Machtbereich auf die Kette zu bekommen und zum anderen der eigenen Bevölkerung zu verdeutlichen, wofür das alles überhaupt noch gut ist.
Spätestens mit den Kriegen nach 9/11 wurde beides überdeutlich.
Und natürlich zerfaserte das Bündnis, seiner bisgerigen Ausrichtung beraubt.
Der zweite Punkt, die eigenen Leute mitnehmen, das gelang zunehmend weniger. Unter Trump wurde dann überdeutlich, dass ein nicht geringer Teil der amerikanischen Bevölkerung und des politischen Systems, den Sinn des transatlantischen Bündnisses massiv in Frage stellen und protektionistisch denken. America first lautet der Slogan und es ist, sieht man sich die letzte Wahl an, einfach nur Glück, dass in dieser Situation nicht Trump im Weißen Haus sitzt.
Was aber wäre die Nato, wenn die USA das Bündnis aufkündigen würden?
Motoguzzi999 schrieb:

Aber müsste die Konsequenz dieser Betrachtung nicht zwingend zu einer Rückkehr in das System der getrennten Einflusssphären aus dem kalten Krieg führen? Einfach ausgedrückt: Balance of Power. Wir begeben uns wieder vollständig in die Hegemonie der USA, der Westen erkennt die russische Einflusssphäre an. Gleichzeitig ziehen wir eine rote Linie, die unter glaubwürdiger Androhung des Atomtods nicht überschritten werden darf. Das EU-Projekt würden wir dann natürlich so nicht mehr benötigen. Versteh mich nicht falsch, ich will dich nicht anmachen, ich kann nur die Konsequenzen, die du aus deiner Analyse ziehst, nicht nachvollziehen.

Wir können - und das ist einer der Punkte der mich an der Diskussion hier so sehr irritiert - selbst wenn wir wollten nicht vollständig zurück in die Abhängigkeit von der USA, schlicht weil nicht klar ist, ob die USA tatsächlich künftig bereit sein werden, diese Rolle weiter zu erfüllen.
Letztlich war die Nato mit Zerfall der Sowjetunion und des Warschauer Paktes eigentlich ein Anachronismus.
Man hätte sich bereits zu diesem Zeitpunkt zwingend fragen müssen, ob dieses Konstrukt des kalten Krieges überhaupt noch passend ist.
Für das Projekt EU, europäische Einigung, war die Nato mMn eher eine Hypothek, weil mit der weitgehenden Anpassung der Sicherheitspolitik an den Kurs des transatlantischen Bündnisses ein wesentlicher Kernpunkt europäischer Politik fremdbestimmt und trianguliert von vor allem amerikanischen Interessen blieb.
Für Russland entstand gleichzeitig die Situation weitgehend ohnmächtig ansehen zu müssen, wie das Bündnis immer näher an die eigenen Grenzen rückte. Russischen Protest dagegen gab es immer, nur hat uns das lange eher wenig interessiert.
Dann kam Putin und hat sich das Land verfügbar gemacht. Um das zu bewerkstelligen musste natürlich Nationalismus und Großmachtsdenken bedient werden. Und das ist Putin gut gelungen. Seine Machtbasis scheint recht stabil, seine Beliebtheitswerte in der Bevölkerung sind für einen Diktator erstaunlich hoch.

Letztlich muss man zusammenfassend feststellen, dass die Politik in Europa und Deutschland es in den letzten Jahren nicht geschafft hat, Europa und damit auch Deutschlands von den USA zu emanzipieren, obwohl durch Trump überdeitlich wurde, dass die Nato als Konstrukt extrem wackelig ist.
Bezüglich Russland respektive Putin wurden energiepolitische Abhängigkeiten geschaffen, die uns jetzt in die Zwickmühle bringen und, das ist ein Kernpunkt, Putin dir finanziellen Möglichkeiten gegeben hat, um diesen Krieg überhaupt starten zu können.

Im Gegensatz zu deiner Annahme, es bräuchte eine Rückkehr in den amerikanischen Schoß, denke ich dass Europa gut daran täte, selbständiger und unabhängiger von den USA zu agieren.

Dabei ist Russland (natürlich nach Putin) zwingend in enger Partnerschaft einzubeziehen. Im Fokus müssen Drmokratie und Menschenrechte stehen. Wir haben dieses Kulturgut, ein einiges demokratisches Europa, als Exportschlager im Angebot. Darsuf müssen wir uns konzentrieren.

Werter FrankenAdler,
bei aller inhaltlichen Differenz, ich schätze dich als Diskussionspartner sehr,  u.a. wegen solch scharfsinniger Analysen, denen ich im Großen und Ganzen zustimme.  
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brodo schrieb:

Wir haben - aus Gründen des guten Verhältnisses zu Putin -

Ach echt? Nicht, weil das Gas so praktisch und günstig war? Wir haben - aus Gründen des guten Verhältnisses zu Putin - unsere eigenen Gasspeicher an Gazprom verkauft? Schalke sich den Russen an den Hals geworfen? Wir haben - aus Gründen des guten Verhältnisses zu Putin - Nord Stream 2 gebaut und damit den Ruin der Ukraine riskiert? Nicht, weil das russische Gas so praktisch und günstig war?

Deine Vorwürfe gegen Putin teile ich in Gänze. Sie haben nur mit der Genesis des Ukrainekriegs recht wenig zu tun. Hier bleibe ich dabei: das westliche Vorgehen bei der Osterweiterung hat Putin gestärkt und für Unterstützung bei der Bevölkerung gesorgt, unsere Milliarden für günstiges, russisches Gas ihm die Finanzmittel für den Neuaufbau seiner Armee gegeben.

Wenn du anderer Meinung bist, habe ich kein Problem damit. Und ich würde auch nicht behaupten, dass deine Meinung dem Fass den Boden ausschlägt.
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WürzburgerAdler schrieb:

Deine Vorwürfe gegen Putin teile ich in Gänze. Sie haben nur mit der Genesis des Ukrainekriegs recht wenig zu tun. Hier bleibe ich dabei: das westliche Vorgehen bei der Osterweiterung hat Putin gestärkt und für Unterstützung bei der Bevölkerung gesorgt, unsere Milliarden für günstiges, russisches Gas ihm die Finanzmittel für den Neuaufbau seiner Armee gegeben.

Nun gut, damit ergibt dein Verweis auf den Versailler Vertrag in deiner Argumetationslinie irgendwie doch Sinn. Allerdings nicht in der von mir vermuteten Weise. Und mit Verlaub - für mich schlägt das dem Fass den Boden aus. Deine Meinung sei dir unbenommen. Mich macht das fassungslos.

Gute Nacht.
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amsterdam_stranded schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

Wie es dazu und insbesondere zu der Machtstellung Putins und seiner breiten Zustimmung im Land gekommen ist, das andere.


Ja, aber mit welcher Intention führst Du diesen Punkt immer wieder im Zusammenhang mit den Reaktionsmöglichkeiten des Westens an?

Es mag sein, dass der Zusammenbruch der UDSSR das Selbstverständnis Russlands getroffen und der „Verlust“ einiger Staaten an die EU und NATO die Ursache für dessen revisionistische Absichten darstellt.

Allerdings nützt die Erkenntnis kaum für die Lösung des Konflikts. Von außen lässt sich Russlands territorialer Revanchismus nicht lösen, wenn man nicht das Selbstbestimmungsrecht der betroffenen Staaten übergehen will.

Alleine das Verständnis und die Empathie für Russlands Position wird das Land nicht von seinem Weg abbringen. Es hat immerhin Angriffskrieg vom Zaum gebrochen und droht offen mit einer atomaren Eskalation.

Wo liegt hier eigentlich das Verständnisproblem? Ich schrieb doch eben, dass man diese beiden Dinge getrennt voneinander betrachten muss.

Ich sage ja noch nicht einmal, dass "der Zusammenbruch der UDSSR das Selbstverständnis Russlands getroffen und der „Verlust“ einiger Staaten an die EU und NATO die Ursache für dessen revisionistische Absichten darstellt". Ich sage lediglich, dass man im Westen anders mit diesen Tatsachen hätte umgehen sollen. Am Beispiel der EU habe ich ausgeführt, wie ich mir das in etwa vorgestellt hätte.

Und natürlich hast du recht, dass diese Erkenntnis nicht zu einer Lösung dieses Konflikts führt. Deshalb schrieb ich ja: Die Folgen des russischen Überfalls und die Ursachenforschung sind zwei verschiedene Paar Stiefel. Das liegt doch auf der Hand.

Um es nochmal anders auszudrücken: wir alle wollen gerne in Frieden leben, insbesondere mit den Ländern in Europa, also um uns herum. Dazu zähle ich auch Russland. Dass wir sie dann bei weitreichenden politischen Entscheidungen wie der Osterweiterung nicht mit ins Boot geholt haben, wie das unter friedliebenden Partnern so üblich ist, ist einer der Gründe für Putins Aufstieg und Akzeptanz im eigenen Lande. Schon damals, als die EU-Politiker*innen auf dem Maidan ihre Reden hielten, dachte ich schon: wisst ihr eigentlich, was ihr da tut, Russland/Putin betreffend?

FA lag mit seinem Vergleich des Versailler Vertrages gar nicht so schlecht. Nicht im Wortsinn vergleichbar, aber in Ursache und Wirkung.
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WürzburgerAdler schrieb:

Um es nochmal anders auszudrücken: wir alle wollen gerne in Frieden leben, insbesondere mit den Ländern in Europa, also um uns herum. Dazu zähle ich auch Russland. Dass wir sie dann bei weitreichenden politischen Entscheidungen wie der Osterweiterung nicht mit ins Boot geholt haben, wie das unter friedliebenden Partnern so üblich ist, ist einer der Gründe für Putins Aufstieg und Akzeptanz im eigenen Lande. Schon damals, als die EU-Politiker*innen auf dem Maidan ihre Reden hielten, dachte ich schon: wisst ihr eigentlich, was ihr da tut, Russland/Putin betreffend?

FA lag mit seinem Vergleich des Versailler Vertrages gar nicht so schlecht. Nicht im Wortsinn vergleichbar, aber in Ursache und Wirkung.        

Bei allem Respekt, aber was da heute aus Franken argumentiert wird, lässt mich einfach nur fassungslos zurück.

Der Verweis auf den  Versailler Vertrag für eine Erklärung von Putins Angriffskrieg birgt eine Interpretationsmöglichkeit, nicht nur für diesen sondern auch auf den Angriffskrieg vor vielen Jahren,  die ich meinen geschätzten fränkischen Diskussionspartnern niemals unterstellen würde.

Umso erstaunlicher, dass das hier ins Feld geführt wird!

Und wenn hier argumentiert wird, dass wir Russland bei der Osterweiterung nicht mit ins Boot geholt haben "wie das unter friedlichen Partnern üblich ist"  und dass wir Russland  dadurch provoziert oder gedemütigt  haben, möchte ich daran erinnern, dass wir Russland mit dem Konzept "Wandel durch Handel" so eng an uns gebunden haben, wie kaum einen anderen Staat. Wir haben uns durch unser Verhalten dem System Putin geradezu an den Hals geworfen und finanzieren quasi seit Jahrzehnten das verbrecherische System. Bis zum heutigen Tag. Nicht umsonst müssen wir uns dafür massive Vorwürfe aus der Ukraine anhören. Nicht ganz zu Unrecht, wie ich finde.

Wir haben - aus Gründen des guten Verhältnisses zu Putin -  jahrelang darüber hinweg gesehen, wenn Russland einen Krieg in Georgien vom Zaun brach, wenn Russland brutale Vernichtungskriege gegen die Zivilbevölkerung in Tschetschenien und Syrien führte, wenn Russlands Geheimdienst im Berliner Tiergarten Morde ausführen ließ, wenn das Flugzeug MH17 mit 298 unschuldigen Zivilisten an Bord abgeschossen wurde, wenn Kreml-Kritiker mit Plutonium vergiftet wurden, wenn von russischer Seite spalterisch und demokratiezersetzend Einfluss auf Ereignisse wie z.B. den Brexit, die Trump-Wahl oder das erstarken der AfD oder Le Pen Einfluss genommen wurde und russische Oppositionelle in irgendwelchen Straflagern verschwanden. Wir standen dem korrupten, kriminellen und anti-demokratischen Oligarchen System äußerst wohlwollend gegenüber. Selbst nach dem Tabu-Bruch der völkerrechtswidrigen Krim-Annexion konnten wir uns nicht dazu durchringen, die Appeasment-Politk gegenüber diesem kaputten Russland aufzugeben.

Unsere Spitzenpolitiker wurden bis weit in den Februar 2022 an irgendwelchen penis-verlängernden Tischen im Kreml bei ihren diplomatischen Bemühungen um den Frieden kaltblütig von Putin vorgeführt und belogen.

Und ihr redet hier ernsthaft  davon, dass  einer der Gründe für Putins Aufstieg sei, dass  wir (der "Westen") Russland bei weitreichenden politischen Entscheidungen nicht mit ins Boot geholt haben, wie das unter friedliebenden Partnern so üblich sei? Allein schon: Friedliebende Partner....


Das schlägt dem Fass den Boden aus. Wenn ihr mich fragt.
#
brodo schrieb:

Nö. Habe ich nirgendwo behauptet.Daher kannst du dir deine unverschämten Unterstellungen sparen, wonach ich gegen eine Maskenpflicht wäre.


Ich habe dir nichts unterstellt, sondern lediglich gefragt, ob ich es richtig verstanden habe, da du die Frage stellst, ob die Maßnahmen überhaupt noch sinnvoll sind. Tut mir leid, dass es falsch rübergekommen ist.

Allerdings sagst du selbst im nächsten Absatz: "Die Durchseuchung kam und kommt aus Schulen und Kitas. Da ändern Masken einen Scheiß."

brodo schrieb:

Was soll denn dieses Geschwafel? Die Leute aus meinem Umfeld haben Kinder im Kita- oder Schulalter und aus diesen Bereichen wurden die Infektionen in die Familien geschleppt. Sollen die Leute jetzt anfangen im privaten Haushalt Maske zu tragen oder was?

Es gibt für Menschen keinen Schutz, die Kinder und Jugendliche im eigenen Haushalt haben. Die Durchseuchung kam  und kommt aus Schulen und Kitas. Da ändern Masken einen Scheiß.
Also erspare uns hier dein theoretisches Gelaber und schnupper lieber eine Prise Real-Life da draußen!


Wie kannst du so sicher sein, dass es aus dem Umfeld der Kitas und Schulen in die Familien geschleppt wurde, wenn die Leute auch noch private Kontakte (ohne Maske) pflegen? Infizieren kann man sich letztlich tatsächlich überall.

Innerhalb der Familie soll natürlich niemand Maske tragen, was auch nicht praktikabel ist - deshalb schrieb ich ja auch von außerhalb des direkten familiären Umfelds, also bei Kontakt mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts.

Allerdings muss man klar und deutlich festhalten, dass eine Maske IMMER einen Unterschied macht bzw. die Infektionsgefahr senkt- selbst wenn sie schlecht sitzt.

In meinen Augen wäre es sogar wünschenswert, wenn Kranke, welche sich in die Öffentlichkeit begeben müssen, immer Maske tragen- um alle anderen zu schützen. In einigen asiatischen Ländern gehört sowas übrigens zur Höflichkeit den anderen gegenüber, ganz unabhängig von Corona.
#
Endless schrieb:

Wie kannst du so sicher sein, dass es aus dem Umfeld der Kitas und Schulen in die Familien geschleppt wurde, wenn die Leute auch noch private Kontakte (ohne Maske) pflegen? Infizieren kann man sich letztlich tatsächlich überall.

Weil diese Leute so gut wie keine privaten Kontakte mit anderen Menschen in Innenräumem hatten ohne Maske. Und weil es in der Regel immer die Kinder waren, die zu erst erkrankten.
Natürlich kannst du das alles in Frage stellen. Aber glaube mir, ich habe einen relativ direkten Einblick in das Innenleben von vielen  Schulen und Kitas. Und was da seit Januar diesen Jahres durchgerauscht ist, habe ich hautnah und am eigenen Leib zu spüren bekommen. Und da hilft den Angehörigen weder eine Maske noch eine Booster-Impfung, um sich vor einer Infektion zu schützen.
#
brodo schrieb:

Es ist quasi ausgeschlossen, dass man sich vor einer Covid-Infektion schützen kann, wenn man in bestimmten Berufen arbeitet und insbesondere, wenn man schulpflichtige Kinder oder Kita-Kinder im eigenen Haushalt hat.
Daher stellt sich tatsächlich die Frage, in wie weit Maßnahmen noch sinnvoll sind, solange Bereiche wie Schulen und Kitas durchseucht werden/wurden.


Du findest also, dass man die Maskenpflicht absetzen soll, nur weil sich eh alle infizieren?

Auch wenn z.B. die Maske keinen 100%igen Schutz bietet, gerade wenn man viele Stunden mit anderen in geschlossenen Räumen verbringt, kann sie helfen die Viruslast zu reduzieren. Dies kann dann direkt die Schwere der Erkrankung beeinflussen.

Dies bedeutet auch, dass du als Infizierter die Viruslast durch die Maske für andere in deinem Umfeld reduzierst.

Außerdem muss auch klar sein, dass sich ohne Maske noch mehr Menschen infizieren werden.

Selbst wenn die Maske "nur" 5 von 10 möglichen Infektionen verhindert, halte ich sie für sehr sinnvoll.

Wenn es so sein soll, trage ich meinetwegen für den Rest meines Lebens  im öffentlichen Raum Maske. Sie schützt letztlich auch vor anderen Erregern!

brodo schrieb:

Und 90 % der Leute in meinem Umfeld hat es ebenfalls trotz Booster erwischt.


Und die Leute in deinem Umfeld hatten auch privat, außerhalb des direkten familiären Umfelds, keinen Kontakt ohne Maske? So wie ich es nämlich mitbekommen habe, pochen viele bei der Arbeit auf Maske und legen sie dann im privaten Umfeld ab.
#
Endless schrieb:

brodo schrieb:

Es ist quasi ausgeschlossen, dass man sich vor einer Covid-Infektion schützen kann, wenn man in bestimmten Berufen arbeitet und insbesondere, wenn man schulpflichtige Kinder oder Kita-Kinder im eigenen Haushalt hat.
Daher stellt sich tatsächlich die Frage, in wie weit Maßnahmen noch sinnvoll sind, solange Bereiche wie Schulen und Kitas durchseucht werden/wurden.


Du findest also, dass man die Maskenpflicht absetzen soll, nur weil sich eh alle infizieren?

Nö. Habe ich nirgendwo behauptet.Daher kannst du dir deine unverschämten Unterstellungen sparen, wonach ich gegen eine Maskenpflicht wäre.
Endless schrieb:

brodo schrieb:

Und 90 % der Leute in meinem Umfeld hat es ebenfalls trotz Booster erwischt.


Und die Leute in deinem Umfeld hatten auch privat, außerhalb des direkten familiären Umfelds, keinen Kontakt ohne Maske? So wie ich es nämlich mitbekommen habe, pochen viele bei der Arbeit auf Maske und legen sie dann im privaten Umfeld ab.        

Was soll denn dieses Geschwafel? Die Leute aus meinem Umfeld haben Kinder im Kita- oder Schulalter und aus diesen Bereichen wurden die Infektionen in die Familien geschleppt. Sollen die Leute jetzt anfangen im privaten Haushalt Maske zu tragen oder was?

Es gibt für Menschen keinen Schutz, die Kinder und Jugendliche im eigenen Haushalt haben. Die Durchseuchung kam  und kommt aus Schulen und Kitas. Da ändern Masken einen Scheiß.
Also erspare uns hier dein theoretisches Gelaber und schnupper lieber eine Prise Real-Life da draußen!
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miraculix250 schrieb:

Schönesge schrieb:

Ob man im gewissen öffentlichen Einrichtungen trotzdem eine Maskenpflicht aufrechterhalten kann? Kann man diskutieren


Ich bitte darum!

Wie Du sagst, ist nicht 0 Risiko für alle das Ziel. Aber m.E.n. auch nicht exklusiv nur "um unser Gesundheitssystem". Sondern adäquate Risikoreduktion.

In dem Sinne sollte man eine entsprechende Maskenpflicht vielleicht in eine Reihe etwa mit der Gurtpflicht oder der Helmpflicht im Straßenverkehr stellen. Bei diesen geht es ja auch nicht nur "um unser Gesundheitssystem".

Ja, lasst uns das so durchziehen. Ich als Geimpfter, Genesener mit Long Covid (das sich langsam bessert GsD), der nen Beruf hat, der sich nicht in Homeoffice erledigen lässt und permanent in Kontakt mit einer Vielzahl von unterschiedlichsten Menschen befindet, würde da dann natürlich einen Anspruch auf Gefahrenzulage ableiten und im weiteren meine Covid Infektion als Berufskrankheit anerkannt haben wollen.
Als tagelang konsequent ffp2maskentragender Mensch, der bis zum heutigen Tag trotz intensiver Recherche keine Ahnung hat, wo er sich angesteckt hat, möchte ich, der ich in weiten Teilen nicht in dem Ausmaß auf meine gesundheitliche Unversehrtheit achten kann, eine erhebliche Anerkennung für meine Risikobereitschaft, während ansonsten der Individualschutz so hoch gehalten wird, wie von dir beschrieben!
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FrankenAdler schrieb:

Ich als Geimpfter, Genesener mit Long Covid (das sich langsam bessert GsD), der nen Beruf hat, der sich nicht in Homeoffice erledigen lässt und permanent in Kontakt mit einer Vielzahl von unterschiedlichsten Menschen befindet, würde da dann natürlich einen Anspruch auf Gefahrenzulage ableiten und im weiteren meine Covid Infektion als Berufskrankheit anerkannt haben wollen.

Das sehe ich ganz genau so. Ich habe meine Infektion daher auch als Arbeitsunfall angezeigt.

Mich erstaunen hier in diesem Thread Aussagen, wonach man sich mit Impfung und konsequentem FFP2-Maskentragen sehr gut vor einer Infektion schützen könne.
Ich bin geboostert, trage auf Arbeit bis zu 7 Stunden am Stück FFP2, auch im Supermarkt und in jedem öffentlichen Innenraum. Trotzdem hats mich erwischt. Und 90 % der Leute in meinem Umfeld hat es ebenfalls trotz Booster erwischt.
Es ist quasi ausgeschlossen, dass man sich vor einer Covid-Infektion schützen kann, wenn man in bestimmten Berufen arbeitet und insbesondere, wenn man schulpflichtige Kinder oder Kita-Kinder im eigenen Haushalt hat.
Daher stellt sich tatsächlich die Frage, in wie weit Maßnahmen noch sinnvoll sind, solange Bereiche wie Schulen und Kitas durchseucht werden/wurden.
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Anthrax schrieb:

Das Ding heißt mittlerweile Spotify Camp Nuo.
Bitter.

Scheißegal, wie das jetzt heißt, es ist eine einzigartige Atmosphäre und genau das, was wir brauchen....vielleicht ist es nach dem Rückspiel das Stadion der heißen Tränen für Barca....Gott, was gäbe ich dafür, dabei zu sein...
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cm47 schrieb:

Scheißegal, wie das jetzt heißt, es ist eine einzigartige Atmosphäre

Ich war bislang zwei mal im vollbesetzten Camp Nou und war jedes mal erstaunt, wie wenig Stimmung dort herrscht. Da ist es in jeder Drittliga-Kurve stimmungsvoller. Nichtsdestotrotz ist das Camp Nou natürlich beeindruckend.
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So schlecht war es nicht. Ich kann mit dem  Ergebnis leben.
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Auch wenn es off topic ist, eine kurze Frage zur Halbzeit und zum Verständnis:

In welcher Tradition stehen schwarze Eintracht-Trikots in einem Heimspiel?
Kann man dem Ausrüster nicht mal stecken, dass die schwarzen Trikots scheiße aussehen?  Und kann man ihm nicht auch gleich stecken,  dass die SGE über Jahrzehnte mal ein schwarz-rotes Heimtrikot hatte?

Da hat ja das Tetra-Pak-Gelb mehr Tradition als diese Totengräbertracht.
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Andy schrieb:

Das kann für den nicht mehr zurechnungsfähigen Kreml-Führer durchaus Grund genug sein, den nächsten Schritt zu gehen. Hoffentlich ist der innere Zirkel des Kremls nicht genauso verrückt. Das ist die einzige Hoffnung.


Und ich frage mich immer wieder, warum jemand glaubt, dass Putin nicht zurechnungsfähig wäre. Ich sehe keinerlei Anzeichen dafür. Er verhält sich wie in all den Jahren zuvor. Er scheißt (und schießt) auf Zivilisten und will seinen Einfluss ausbauen. Das einzige Problem ist, dass er wie viele solcher Personen irgendwann sich überschätzt.

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SGE_Werner schrieb:

Andy schrieb:

Das kann für den nicht mehr zurechnungsfähigen Kreml-Führer durchaus Grund genug sein, den nächsten Schritt zu gehen. Hoffentlich ist der innere Zirkel des Kremls nicht genauso verrückt. Das ist die einzige Hoffnung.


Und ich frage mich immer wieder, warum jemand glaubt, dass Putin nicht zurechnungsfähig wäre. Ich sehe keinerlei Anzeichen dafür. Er verhält sich wie in all den Jahren zuvor.

Findest du wirklich? Er hat unter den Augen der Weltöffentlichkeit einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg begonnen.

Gut, aus heutiger Sicht möglicherweise die kausale Fortsetzung seiner Kriege u.a. in Tschetschenien und Syrien, seiner Politik der Plutonium- und Tiergarten-Morde, seiner Strategie, die Abschüsse wie die der MH17 mit einkalkulierte.

Ich finde aber schon, dass er im Vergleich zur Vergangenheit eine neue Eskalationsstufe gezündet hat. Immerhin  hat der Internationaler Gerichtshof heute festgestellt, dass die Aggression Putins völkerrechtswidrig ist und umgehend gestoppt werden muss. Putin hat es ab jetzt schwarz auf weiß. Jede weitere Rakete die über der Ukraine von Putins Truppen abgeschossen wird, ist ein Schritt in die politische Isolation und in die Ächtung durch die Weltgemeinschaft. Putin treibt sein Land entweder in den Abgrund oder in die Richtung einer Verzweiflungstat. Was beides auf das selbe hinaus läuft.
Ich sehe da keinerlei berechnende Strategie in Putins Handlung sondern nur noch den Weg eines Wahnsinnigen.
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Ohne meine Hand dafür ins Feuer zu legen: Egidius Braun dürfte der letzte Präsident des DFB gewesen sein, der ohne schlimme Skandale und unschöne Begleitumstände aus dem Amt geschieden ist.

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So sehr ich Forderungen aus der Ukraine nach einer Flugverbotszone oder nach Kampf-Jet-Lieferungen aufgrund der verzweifelten Lage verstehe, so richtig ist es auch, dass man da seitens der Nato abblockt. Die Forderungen, die z.B. Andrij Melnyk formuliert, bergen die Gefahr eines 3. Weltkrieges. Das müsste ihm selbst eigentlich klar sein.

Das ist das Dilemma, in dem wir alle stecken: Auf der einen Seite will man dem sinnlosen Schlachten der Zivilbevölkerung in der Ukraine nicht zusehen, andererseits wäre eine weitere Eskalation möglicherweise ein Weltenbrand. Und das kann auch keiner wollen.
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brodo schrieb:

Jetzt hat es mich auch erwischt. Seit Samstag mache ich schon damit rum. Angenehm ist das weiß Gott nicht. Aber zum Glück kein Fieber, aber Muskelschmerzen wie Sau und frösteln. Husten und Geruchssinn gestört. Hoffe es, geht die Tage aufwärts. Das Schlimmste dürfte ich aber hinter mir haben. Grüße

Wünsche ebenfalls baldige und gründliche Genesung.
brodo schrieb:

Ich kenne kaum noch Leute, die es in den letzten Wochen nicht erwischt hat.

Da kann ich mich ja glatt demnächst für gutes Geld auf Jahrmärkten ausstellen lassen. Neben VOM BLITZ GETROFFENES MÄDCHEN und DAME OHNE UNTERLEIB:   VON CORONA VERSCHMÄHTER AK (frühes 21. Jhdt.)
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adlerkadabra schrieb:

Da kann ich mich ja glatt demnächst für gutes Geld auf Jahrmärkten ausstellen lassen. Neben VOM BLITZ GETROFFENES MÄDCHEN und DAME OHNE UNTERLEIB:   VON CORONA VERSCHMÄHTER AK (frühes 21. Jhdt.)                                                        

Genau das dachte ich auch von mir. Bis mich unlängst Covid ausgeschaltet hat.
Ich drücke dir trotzdem die Daumen, dass wir dich zeitnah auf Jahrmärkten zu sehen bekommen!
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brodo schrieb:

Genau aus diesem Grund habe ich ja auch die Aussagen von Hodges und Richter in Frage gestellt.
Aber bei solch genauen Zeitangaben (in diesem Fall 10 Tage) kann man dann spätestens in 2 Wochen sagen, ob da was dran war oder ob es Quatsch war.


Laut Militärexperten müsste die Ukraine ja schon seit 2 Wochen kapituliert haben. Ich glaub, da verdienen sich einige "Experten" gerade ne goldene Nase.
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SGE_Werner schrieb:

brodo schrieb:

Genau aus diesem Grund habe ich ja auch die Aussagen von Hodges und Richter in Frage gestellt.
Aber bei solch genauen Zeitangaben (in diesem Fall 10 Tage) kann man dann spätestens in 2 Wochen sagen, ob da was dran war oder ob es Quatsch war.


Laut Militärexperten müsste die Ukraine ja schon seit 2 Wochen kapituliert haben. Ich glaub, da verdienen sich einige "Experten" gerade ne goldene Nase.

Ich erinnere mich an eine Schalte von Selenskyj in den ersten Tagen des Kriegs mit den Staatsoberhäuptern der EU. Meines Wissens hat Selenskyj damals geäußert, dass es vielleicht das letzte Mal war, dass er mit diesen Staatsoberhäuptern spricht, da er möglicherweise balt tot sei.

Die Einschätzungen unmittelbar nach dem Angriff durch Putin gingen praktisch überall von einer gnadenlosen Überlegenheit Russlands aus und einem schnellen Sieges von Putin. Übrigens auch hier im Forum.

Daher um so erstaunlicher, dass nach drei Wochen Krieg noch keine Tendenz absehbar ist, für ahnungslose Beobachter wie ich es bin.
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brodo schrieb:

Der Oberst a.D. Wolfgang Richter bestätigt darin Prognosen, die der amerikanische Generalleutnant a.D. Ben Hodges (u.a. ehemals Oberkommandierender der US-Landstreitkräfte in Europa)  unlängst äußerte. Demnach komme die russische Offensive zwangsläufig in den nächsten 10 Tagen zum Erliegen.


Und umgekehrt sieht Herr Vad alles im Plan für die Russen

https://www.n-tv.de/politik/Konventioneller-Krieg-war-sehr-erfolgreich-fuer-Russen-article23200842.html

Genau das meinte ich gestern mit den unterschiedlichen Experten-Meinungen. 10 Experten, 10 Meinungen und alle verschieden. Man könnte den Kriegsausgang losen lassen, es würde wahrscheinlich auch noch eher stimmen.
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Genau aus diesem Grund habe ich ja auch die Aussagen von Hodges und Richter in Frage gestellt.
Aber bei solch genauen Zeitangaben (in diesem Fall 10 Tage) kann man dann spätestens in 2 Wochen sagen, ob da was dran war oder ob es Quatsch war.
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Jetzt hat es mich auch erwischt. Seit Samstag mache ich schon damit rum. Angenehm ist das weiß Gott nicht. Aber zum Glück kein Fieber, aber Muskelschmerzen wie Sau und frösteln. Husten und Geruchssinn gestört. Hoffe es, geht die Tage aufwärts. Das Schlimmste dürfte ich aber hinter mir haben. Grüße
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planscher08 schrieb:

Jetzt hat es mich auch erwischt. Seit Samstag mache ich schon damit rum. Angenehm ist das weiß Gott nicht. Aber zum Glück kein Fieber, aber Muskelschmerzen wie Sau und frösteln. Husten und Geruchssinn gestört. Hoffe es, geht die Tage aufwärts. Das Schlimmste dürfte ich aber hinter mir haben. Grüße

Gute Besserung und baldige Genesung!

Ich kenne kaum noch Leute, die es in den letzten Wochen nicht erwischt hat. Viele ließen sich gar nicht mehr offiziell testen. Daher gehe ich davon aus, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher ist.