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amsterdam_stranded

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reggaetyp schrieb:

alter weißer Männer,

Die Begrifflichkeit ist doch ebenfalls verächtlich und perfide wie die von dir ermahnte Diskreditierung Baerbocks.
Hate speech
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Zumal der „alte weiße Mann“ nach meiner Wahrnehmung bevorzugt von alten weißen Männern angeklagt wird.
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Bankdruecker schrieb:

Wäre ich Spieler und könnte mir den Verein auswählen, würde ich schon gerne wissen wer mein Trainer ist. Stichwort F. Blanco.
Und dann muss man ja auch noch in Betracht ziehen, dass ein Trainer sich gegen uns entscheidet, obwohl wir ihn woll(t)en.


Ist doch im Normalfall fürn Eimer, du planst und 3 Wochen später wird der Trainer gefeuert.

Frag mal den Holländer, der wegen Nagelsmann zu RB wollte und jetzt nicht mehr will.
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SemperFi schrieb:

Frag mal den Holländer, der wegen Nagelsmann zu RB wollte und jetzt nicht mehr will.


Jep, ich steh‘ jetzt echt dumm dar
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WuerzburgerAdler schrieb:

...Hier handelt es sich um zwei Parteien, die sich de facto im Kriegszustand befinden. Während die einen Raketenangriffe feiern, tun das die anderen mit Luftangriffen....


Wenn es um die Situation hier in Deutschland geht, und darum geht es hier gerade aus meiner Sicht, dann widerspreche ich. Aber vielleicht übersehe ich sie ja auch, die Demonstrationen, in denen die Luftangriffe gefeiert werden?
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Eintracht-Laie schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

...Hier handelt es sich um zwei Parteien, die sich de facto im Kriegszustand befinden. Während die einen Raketenangriffe feiern, tun das die anderen mit Luftangriffen....


Wenn es um die Situation hier in Deutschland geht, und darum geht es hier gerade aus meiner Sicht, dann widerspreche ich. Aber vielleicht übersehe ich sie ja auch, die Demonstrationen, in denen die Luftangriffe gefeiert werden?


Mir sind auch keine bekannt.

Nebenbei bemerkt habe ich einige Freunde und Bekannte in Israel. Von denen feiert niemand die Eskalation.
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Königsberg
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Seine Beiträge mit misogynen Inhalten und Herabwürdigungen, seine Aussagen wie "Steuern sind Raub", seine auf niedrigstem Niveau gefahrene Kampagne gegen Baerbock, mir reicht das in Verbindung mit einer hohen Übereinstimmung seiner Inhalte mit IB Leuten als rechtsoffen zu betrachten.
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reggaetyp schrieb:

Seine Beiträge mit misogynen Inhalten und Herabwürdigungen, seine Aussagen wie "Steuern sind Raub", seine auf niedrigstem Niveau gefahrene Kampagne gegen Baerbock, mir reicht das in Verbindung mit einer hohen Übereinstimmung seiner Inhalte mit IB Leuten als rechtsoffen zu betrachten.


Habe mich jetzt mal durch seine Twitter-Beiträge gequält und kann verstehen, was Du meinst. Das ist zumeist eher ätzend. Er scheint als „Don Alphonso“-Kopie eine Reichweite zu generieren, die er als Kreisvorsitzende der JuLi Recklinghausen nicht erreicht hätte.

Zunächst hatte ich bei rechtsversifft an rechtsradikal gedacht. Das wird man ihm aber eher nicht vorwerfen können. Hast ja inzwischen klargestellt, was Du darunter verstehst. Also alles okay .
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reggaetyp schrieb:

SemperFi schrieb:

Gibt es überhaupt andere FDP-Politiker*innen?

Benjamin Brechtken und die ganze Meute der rechtsversifften Jungliberalen.

Ein Hort des Schreckens, die blind Ulf Poschardt und ähnlichen *** folgen.

[Edit Werner: Bitte gewisse Worte einfach mal sein lassen]


Trotz des Edit muss ich Reaggy zustimmen.
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Und zwar weshalb?

Nimm es mir nicht übel, aber es etwas schwer, auf der Basis von „XY ist doof, weil rechtslinksgrünrosaversifft !111!!!“ zu diskutieren

Benjamin Brechtken habe ich jetzt nicht sonderlich verfolgt. Geht es um diese Geschichte?

https://www.volksverpetzer.de/social-media/boehmermann-fdp/

Der Volksverpetzer kommt dabei allerdings zu der gegenteiligen Fazit:

„Wir brauchen in jedem Fall wachsame Liberale und weiterhin klare (und klarere) Kanten gegen Faschismus. Aber bei Brechtken muss man sich an dieser Front definitiv nicht beklagen.“
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Lindner verspricht keine Steuererhöhungen, wie ist dann eine Ampel mit SPD und Grünen möglich?
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Natürlich wird eine Einigung an dem Punkt sehr schwierig. Aber alle drei Parteien sind im Grundsatz kompromissfähig und Steuererhöhungen sind nicht gerade das Kernthema der grünen Agenda.

Das ist bei der Linken ein Stück weit anders. Sie ist positiv formuliert die standhafteste oder negativ formuliert die dogmatischste Partei im Bundestag. Zudem definiert sie sich vom Selbstverständnis her eher als Oppositionspartei. Deshalb meine ich, dass es auf der Bundesebene leichter wird, mit der FDP zu einer Einigung zukommen als mit der Linken, obwohl die Gegensätze vordergründig größer sind. Auf Länderebene ist das anders, weil da bestimmte Themen wegfallen. Zugegebenermaßen ist das vermutlich eine etwas exklusive Einschätzung .

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Landroval schrieb:

Er spekuliert doch nicht etwa auf eine Ampel?



fragt sich nur für welche Ampel? eine mit Grün und SPD? Kann ich mir auf der Bundesebene nicht so ganz vorstellen.
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Tafelberg schrieb:

Landroval schrieb:

Er spekuliert doch nicht etwa auf eine Ampel?



fragt sich nur für welche Ampel? eine mit Grün und SPD? Kann ich mir auf der Bundesebene nicht so ganz vorstellen.


Das wäre mit Sicherheit keine Liebesheirat. Für unwahrscheinlich halte ich diese Variante aber nicht. Einfach deshalb, weil das bei einem Wahlsieg der Grünen die nächstmögliche Alternative ist, wenn man mit der Linken nicht zu einer GRR-Koalition kommt. Und die Linke wird den Schritt in die Regierungsverantwortung bei den teilweise elementaren Gegensätzen etwa in der Aussen- und Verteidigungspolitik möglicherweise nicht machen.

Eine Ampel hätte den Charme, dass alle drei Regierungsparteien einen anderen Themenschwerpunkt haben und da weniger die Gefahr besteht, dass eine Partei von der anderen Partei aus der öffentlichen Wahrnehmung gedrängt wird.

Insgesamt wäre das aus meiner Sicht ein interessantes Experiment. Sofern man die Grünen als links-liberal und die FDP als konservativ-liberal einordnet, dann hätte Deutschland erstmals in seiner Geschichte eine vornehmlich liberal geprägte Regierung. Das wäre für einen Neuanfang und dem Ende des schwarzroten Betons keine schlechte Basis.
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Interessante Sichtweise!
Hat ein bisserl was von positivem Rassismus (alle Neger tanzen schön).
Zweierlei Maßstab anlegen, bedeutet in dieser Diktion ja auch, staatliches Handeln nur deshalb nich kritisch zu sehen, weil es das staatliche Handeln Israels ist!
An der Stelle wird dann mit zweierlei Maß gemessen.
Nehmen wir die türkischen Exilanten in Deutschland und die Empörung darüber, dass deutsche Staatsbürger mit türkischen Wurzeln dem türkischen Nationalismus positiv gegenüber stehen und schauen uns dann an, wie wir mit der unkritischen Haltung deutscher Staatsbürger der jüdischen Gemeinschaft und deren Verlautbarungen zu Israel umgehen, dann messen wir hierzulande zwei Staaten die beide fragwürdig handeln sehr mit zweierlei Maß.
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FrankenAdler schrieb:

Interessante Sichtweise!
Hat ein bisserl was von positivem Rassismus (alle Neger tanzen schön).
Zweierlei Maßstab anlegen, bedeutet in dieser Diktion ja auch, staatliches Handeln nur deshalb nich kritisch zu sehen, weil es das staatliche Handeln Israels ist!
An der Stelle wird dann mit zweierlei Maß gemessen.
Nehmen wir die türkischen Exilanten in Deutschland und die Empörung darüber, dass deutsche Staatsbürger mit türkischen Wurzeln dem türkischen Nationalismus positiv gegenüber stehen und schauen uns dann an, wie wir mit der unkritischen Haltung deutscher Staatsbürger der jüdischen Gemeinschaft und deren Verlautbarungen zu Israel umgehen, dann messen wir hierzulande zwei Staaten die beide fragwürdig handeln sehr mit zweierlei Maß.


Möglicherweise setzt Du aber gleich, was nicht gleich ist. Israel ist im nahen Osten die einzige funktionierende Demokratie, die nicht queere Menschen, Frauen, Mädchen und Ungläubige verfolgt. Daher ist vielleicht auch berechtigt, mit zweierlei Maß zu messen. Für fragwürdig halte ich eher den Wunsch, Israel bei der Kritik gleichrangig in eine Reihe mit systematisch folternde Nachbarstaaten zu stellen.
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Dem würde ich beipflichten. Die Tatsache, dass wir eine freie und vielfältige Medienlandschaft haben, die sich nicht vorschreiben lässt, worüber sie zu berichten hat, heißt ja nicht, dass es diese Antisemitismuskeule nicht gibt.

Mit Opferrolle hat das auch nichts zu tun. An mir persönlich prallen solche Vorwürfe ab. Allerdings zerschießen sie jeden vernünftigen Diskurs. Und ja, neben der Bildzeitung spielen auch die jüdischen Organisationen hier eine eher unglückliche Rolle. Da gibt es nur wenig Distanz zu offensichtlichen israelischen Untaten (den Überfall auf die Flüchtlingslager im Libanon habe ich ja schon erwähnt), da gibt es wenig Versöhnliches und wenig Differenzierung.

Das Recht auf einen eigenen Staat, das Selbstbestimmungsrecht der Israelis und das Recht, sich verteidigen zu dürfen würde sicherlich nachhaltiger unterstützt werden, wenn Israel diese Rechte auch anderen zugestehen würde.

Wobei man immer sagen muss: was heißt da Israel. Es ist der Fluch der Extremisten, die diese schier unlösbare Situation heraufbeschworen haben. Warum man z. B. von Seiten Israels in Entspannungs- und Annäherungszeiten ohne Not mit Siedlungsbau, Zwangsräumungen und willkürlichen Grenzschließungen immer und immer wieder provozieren muss, lässt sich nur durch den Einfluss der Radikalen erklären.

Und das ist verdammt schade, denn die überwiegende Mehrheit dort will Frieden, Verständigung und eine vernünftige Koexistenz mit den Palästinensern. Ein Grund mehr, auch bei uns ein waches Auge auf jedwede Form von Extremismus zu haben - insbesondere auf den, der andere Völker und Rassen per se als minderwertig ansieht.
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WuerzburgerAdler schrieb:


Wobei man immer sagen muss: was heißt da Israel. Es ist der Fluch der Extremisten, die diese schier unlösbare Situation heraufbeschworen haben. Warum man z. B. von Seiten Israels in Entspannungs- und Annäherungszeiten ohne Not mit Siedlungsbau, Zwangsräumungen und willkürlichen Grenzschließungen immer und immer wieder provozieren muss, lässt sich nur durch den Einfluss der Radikalen erklären.

Und das ist verdammt schade, denn die überwiegende Mehrheit dort will Frieden, Verständigung und eine vernünftige Koexistenz mit den Palästinensern. Ein Grund mehr, auch bei uns ein waches Auge auf jedwede Form von Extremismus zu haben - insbesondere auf den, der andere Völker und Rassen per se als minderwertig ansieht.


Du zeichnest ein sehr einseitiges Bild, indem Du suggerierst, dass die schier unlösbare Situation alleine durch Siedlungsbau, Zwangsräumungen und willkürlichen Grenzschließungen von Seiten Israels geschaffen wurde und beispielsweise die Zweite Intifada unerwähnt lässt. Solange die Hamas und anderer Palästinensergruppen das Existenzrecht Israels generell bestreiten, wird es der überwiegende Mehrheit der Israelis nicht helfen, dass sie Frieden, Verständigung und eine vernünftige Koexistenz mit den Palästinensern wollen. Wenn die Gegner Israels dessen militärischen Möglichkeiten hätten bzw. dessen Überlegenheit brechen könnten, würde es den Staat Israel nicht mehr geben. Die jüdischen Bürger wären dann auch keine Bürger zweiter Klasse in dem palästinensischen Staat, sondern das jüdische Leben in Israel würde schlicht überhaupt nicht mehr existieren.

Sicherlich kann man manche politischen Manöver Israels zu Recht kritisieren und aus mitteleuropäischer Sicht als überzogen und manchmal sogar als hysterisch bewerten. Man darf aber nicht übersehen, dass Israel nicht den Luxus einer mitteleuropäischen Sicherheitslage hat. Israel ist an der schmalsten Stelle nur 15 km tief. Es hat keine Rückzugsräume und keine zweite Chance.
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brodo schrieb:

ChenZu schrieb:

Zu verlieren ist ja wirklich kaum noch was.

Naja,  7,5 Millionen Ablöse von Gladbach wären verloren, oder?  


Warum hält sich das so lange? Wenn er freigestellt wird ist gar nichts verloren. Er hat ja weiter Vertrag und erhält auch bis zum Ende Geld.
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sgevolker schrieb:

brodo schrieb:

ChenZu schrieb:

Zu verlieren ist ja wirklich kaum noch was.

Naja,  7,5 Millionen Ablöse von Gladbach wären verloren, oder?  


Warum hält sich das so lange? Wenn er freigestellt wird ist gar nichts verloren. Er hat ja weiter Vertrag und erhält auch bis zum Ende Geld.


Das ist aber auch ein Mythos. Seriös lässt sich die Frage nur beantworten, wenn man den Vertrag von Hütter kennen würde. Und das tut vermutlich niemand von uns hier.

Vertraglich lässt sich grundsätzlich alles mögliche vereinbaren. Denkbar wäre es beispielsweise, dass Hütter eine einseitige Kündigungsoption hat, wenn der Verein ihn freistellt usw.

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Tafelberg schrieb:

Eine Lindner FDP mit den Grünen und SPD, für mich schwer vorstellbar

Da gehört in der tat viel Fantasie zu das in ernsthafte Erwägung zu ziehen.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

Tafelberg schrieb:

Eine Lindner FDP mit den Grünen und SPD, für mich schwer vorstellbar

Da gehört in der tat viel Fantasie zu das in ernsthafte Erwägung zu ziehen.



Vielleicht. Aber die Annahme einer Koalition der Grünen und der SPD mit einer Hennig-Wellsow-Linken dürfte noch deutlich mehr Wunschdenken erfordern.

Ab Minute 52 skizziert Susanne Hennig-Wellsow hier ihre Erwartung an ein Steuersystem:

https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-31-maerz-2021j-100.html

Dieser zentrale Punkt der Agenda der Linken wäre mit den Grünen allenfalls in Nuancen machbar. Die Grünen diskutieren die Anhebung des Spitzensteuersatzes ab eines Brottoeinkommens von 100.000 € bei Single-Haushalten.

Natürlich hat die FDP hier auch deutlich andere Vorstellungen. Aber ich vermute, dass die Grünen eher auf eine Anhebung des Spitzensteuersatzes verzichten könnten, als ihr eigenes Wählerklientel durch eine Maximalbesteuerung zu verschrecken. Die Erhöhung des Spitzensteuersatz und die Einführung einer Vermögensabgabe sind keine zentralen Punkte der grünen Agenda. Nicht ohne Grund eiert die Partei an diesen Punkten rum.

Brodo erwähnte bereits Omid Nouripour. Er hält außenpolitisch beispielsweise in bestimmten Krisensituationen Luftangriffe für zulässig. Insgesamt dürfte er sich damit etwa in der Mitte des grünen Meinungsbildes bewegen. Die Position der Linken hierzu dürfte bekannt sein. Und diese ist für die Linke nach wie vor kaum verhandelbar, wenn sie nicht ihre Glaubwürdigkeit an der Basis verlieren will. Zugegebenermaßen hat sich die Diskussion in der Partei allerdings jüngst ein wenig - etwa durch Matthias Höhn - bewegt.

Auf der Landesebene schlagen diese beiden Bruchlinien mangels Länderzuständigkeit nicht durch.
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GRR halte ich inzwischen für eher unrealistisch. Auf Bundesebene existieren zwischen den Grünen und der Linken weder programmatisch noch persönlich großartige Verbindungslinien. Auf der persönlichen Ebene würde ich sogar sagen, dass man sich eher ablehnend gegenüber steht. Zudem ist man sich bei den Grünen bewusst, dass der überwiegende Teil der hinzugewonnenen Wähler aus dem situierten Bürgertum kommt.

Sofern sich eine Mehrheit mithilfe der FDP herstellen ließe, bin ich mir ziemlich sicher, dass die umgekehrte Ampel für die Grünen die erste Verhandlungsoption ist.
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brodo schrieb:

Ich neige zunehmend dazu, Leute in Schubladen zu stecken und infantile "Gut und Böse" Kategorien aufzumachen.


Genau das ist es, was ich schon seit Jahren hier auch immer wieder betone und wovor ich warne und viele es nicht sehen wollen (Gut, dass Du das selbst noch erkennst, dann ist es noch nicht so schlimm). Die Rechten und andere andere Deppen haben polarisiert ohne Ende, Leute in Schubladen gesteckt usw. und die Menschen, die jahrelang das angeprangert haben, neigen jetzt immer mehr dazu, diese Art aus reiner Frustration und Wut zu übernehmen.
Die wollen das genau so und immer mehr tappen in die Falle, Feuer ausschließlich mit Feuer zu bekämpfen. Es braucht eben auch mal Wasser.
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Das sehe ich auch so. Wohin das führt, lässt sich in den USA besichtigen. Die Demokraten sind bereits teilweise in die Falle der radikalen und skrupellosen Scharfmacher der Republikaner getappt. Eine Folge davon war, dass sie die moderaten und der Mitte zugewandten Teile der Republikaner durch die eigene ebenfalls zunehmend aggressiver und populistisch werdende Rhetorik immer weiter in die Arme des radikalen Flügels der Republikaner getrieben haben. Umgekehrt ist dann auch wieder entsprechend zurückgeschlagen worden. Heute sind die Gräben zwischen den Parteien an verschiedenen Punkten kaum noch überbrückbar.
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amsterdam_stranded schrieb:

Ich glaube auch nicht, dass man einer liberalen Partei vorwerfen kann, dass sie das Freiheitsthema politisch thematisiert.

Ich habe nicht den Eindruck, dass es das ist, was man der FDP vorwirft!
Man kann einer Partei, die die Willensbildung im Sinne ihrer Grundsätze innerhalb eines politischen Diskurses während einer heftigen Krise zu beeinflussen sucht, schon vorwerfen eine äußerst fragwürdige Rolle zu spielen, wenn diese Partei größtenteils auf die Faktenlage pfeifft und zum abfischen des trüben, wenn auch nicht rechten Randes, auf fakeorientiert Polemik setzt, statt gepflegtem Diskurs.
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FrankenAdler schrieb:

Ich habe nicht den Eindruck, dass es das ist, was man der FDP vorwirft!
Man kann einer Partei, die die Willensbildung im Sinne ihrer Grundsätze innerhalb eines politischen Diskurses während einer heftigen Krise zu beeinflussen sucht, schon vorwerfen eine äußerst fragwürdige Rolle zu spielen, wenn diese Partei größtenteils auf die Faktenlage pfeifft und zum abfischen des trüben, wenn auch nicht rechten Randes, auf fakeorientiert Polemik setzt, statt gepflegtem Diskurs.


Beispielsweise hier ist deutlich erkennbar, dass die FDP auf einen gepflegtem Diskurs setzt:

https://m.youtube.com/watch?v=RBUkCxqIk_E

Fakeorientierten Polemik ist das m.E. nicht.
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Luzbert schrieb:


Wie geht ihr mit damit um? Ich wäre dankbar, wenn ich meine Kommunikation wieder ein wenig entgiften kann.
Und keine Sorge, ich brülle meine Mitmenschen nicht ziellos an und bepöbele sie.
Zynismus, kalte Schulter und eine Priese Oberlehrer reichen aus...        


Luzbert, ich kann diese Frage sehr gut verstehen. Und wie so oft lohnt es sich vielleicht, etwas zu differenzieren. Ich finde der von dir verlinkte FR-Artikel bringt da einiges durcheinander und zeigt aber gerade dadurch einige Missverständnisse in der Kommunikation  der letzten Monate. Denn ich denke, dass eine grundsätzliche Empathie nach wie vor vorhanden ist bei Menschen mit unterschiedlichen Lebensumständen in der Pandemie. Es gibt gleichzeitig aber Menschen, die in der Pandemie etwas offenbart haben, was nicht durch Empathie abgefedert werden kann und für das ich bei mir persönlich kaum eine Chance sehe, meinen Standpunkt dazu zu entgiften. Obwohl ich es nicht toll finde, in meinen Gedanken vergiftet zu sein und ich mich extrem unwohl dabei fühle, zunehmend diese giftigen Empfindungen zu haben. Ich versuche das mal etwas aufzudröseln.

Natürlich trifft uns alle diese Pandemie in irgendeiner Form. Die einen richtig hart, andere weniger. Aber alle erleben dadurch Sachen, die scheiße sind. Und selbstverständlich bringen unterschiedliche Lebenssituationen auch völlig unterschiedliche Standpunkte und Haltungen zum Umgang mit der Pandemie mit sich. Um mal auf die Beispiele aus dem FR-Artikel einzugehen: Natürlich hat ein Familien-Vater, der ein chronisch krankes Kind hat, dessen Infektion mit dem Corona-Virus fast zwangsläufig einen schweren Verlauf zur Folge hätte, einen anderen Blickwinkel auf die Pandemie-Maßnahmen, als jemand, der sich gerade auf Kante mit einem umfänglichen Kredit den Lebenstraum eines eigenen Cafés verwirklicht hat. Und zwischen diesen Extrem-Positionen gibt es ja noch abgestufte Versionen von normalen Menschen mit unterschiedlichen Blickwinkeln, die alle irgendwo ihre Berechtigung haben. Und genau dort ist Empathie angesagt. Und genau für diese unterschiedlichen Standpunkte und Sichtweisen wird man sich nach der Pandemie auch in die Augen sehen können und zu einem Miteinander zu kommen.

Ich habe für jeden Soloselbstständigen Empathie, für alle im Messebau tätigen, für jeden/jede  der/die in Event- und Freizeitbranche  tätige ist, für Kulturschaffende, für Leute die ein Fitnessstudio betreiben, für in der Gastronomie Tätige, für Tourismus-Anbieter/innen und für alle anderen, die ich in der Aufzählung vergessen habe, deren Tätigkeit zum Erliegen kam, die ihren Beruf nicht mehr ausüben können und deren materielle Existenz bedroht ist. Genauso habe ich für alle Menschen Empathie, die in prekären Verhältnissen leben, die durch die Einschränkungen noch verschärft wurden. Menschen mit seelischen und körperlichen Leiden, die durch die Pandemie schlimmer geworden sind. Familien, die nicht länger unter der Last leben können, Kindererziehung, Homeschooling und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Menschen die Angehörige verloren haben und denen keine Möglichkeit eingeräumt wurde, sich von diesen Angehörigen zu verabschieden und ihnen in den letzten Stunden beizustehen. Ich habe Empathie für Jugendliche, die ihre Abi-Party nicht feiern konnten, die ihre Konfirmation oder Jugendweihe nicht angemessen zelebrieren konnten, alle die runde Geburtstage nicht im angemessen Rahmen feiern konnten und Kinder, die in diesen Tagen ihren zweiten Geburtstag in Folge ohne Menschen feiern müssen. Ich habe auch Verständnis für Leute, die sich härtere Maßnahmen wünschen, um dadurch mittelfristig wieder zu mehr Freizeit gelangen, selbst wenn es „nur First-World-Problems“ wie Urlaub, Freizeit, Fußball, Biergarten oder Festivals sind. Mit all diesen Menschen glaube ich, ist ein Konsens, ein Zusammenleben und vielleicht sogar ein Zusammenrücken nach der Pandemie möglich.

Und natürlich habe ich auch Empathie für diejenigen, die berechtigte Kritik an der politischen Führung üben. Die sauer sind, weil in die eine oder andere Richtung nicht gehandelt wurde. Ich habe auch Empathie für die, die Pandemie nicht erfassen könne, sich daher alternative Erklärungen suchen und aus Unwissenheit oder wegen begrenzter kognitiver  Fähigkeiten Blödsinn glauben und diesen verbreiten.  

Wo ich keine Empathie aufbringe und wo es mir schwer fallen wird nach der Pandemie meinen Frieden zu machen sind diejenigen, die es besser wissen könnten. Die versuchen aus der Pandemie wirtschaftliches oder politisches Kapital zu schlagen,  die bewusst Fake-News verbreiten, die bewusst politische Kampagnen fahren. Springer-Medien, FDP, AfD, #allesdichtmachen, Querdenken, durchgedrehte Einzelpersonen, die ihre Reichweite für Hetze und Fake-News nutzen usw.

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brodo schrieb:


Wo ich keine Empathie aufbringe und wo es mir schwer fallen wird nach der Pandemie meinen Frieden zu machen sind diejenigen, die es besser wissen könnten. Die versuchen aus der Pandemie wirtschaftliches oder politisches Kapital zu schlagen,  die bewusst Fake-News verbreiten, die bewusst politische Kampagnen fahren. Springer-Medien, FDP, AfD, #allesdichtmachen, Querdenken, durchgedrehte Einzelpersonen, die ihre Reichweite für Hetze und Fake-News nutzen usw.


Die Tatsache, dass Du die FDP in einer Reihe mit #allesdichtmachen, Querdenken, durchgedrehten Einzelpersonen etc. stellst, ist meines Erachtens ein ganz gutes Beispiel dafür, dass man auch auf der anderen Seite aufpassen muss, die gesellschaftliche Spaltung nicht weiter zu vertiefen.

Mit Sicherheit sind viele Standpunkte der FDP kritikwürdig und man muss sie wahrlich nicht teilen. In der Gesamtheit bewegen sie sich aber noch im Rahmen dessen, was der gesellschaftliche Diskurs in einer Demokratie auszuhalten hat. Da ist der Pauschalvorwurf der Hetze und der Fake-News schlicht verfehlt.

Ich glaube auch nicht, dass man einer liberalen Partei vorwerfen kann, dass sie das Freiheitsthema politisch thematisiert. Das wäre in etwa so, wie wenn man der Linken vorwerfen würde, dass sie die soziale Frage politisch verfolgt.  

Es mag an mir liegen, aber mir ist das Verlangen nach einem Meinungskonsens stets suspekt. Selbst in einem Katastrophenfall.  


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Der und die nächste bitte:
Ulrike Folkerts
Heike Makatsch
Meret Becker
Richy Müller
Ken Duken

Alle distanzieren sie sich von der Aktion. Parallelen zur Super League sind unverkennbar.

Aber niemand sagt: Das war ein Fehler von mir. Immer nur: Missverständlich, wollte niemand verletzen, hab ich nicht geahnt usw.

Das ist alles so schwach.
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Möglicherweise gehört das Zurückrudern zur Inszenierung. Viel besser lässt sich das Narrativ, das unerwünschte Meinungen mundtot gemacht werden, nicht unterfüttern.
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Luzbert schrieb:

Vael schrieb:

Es mag Menschen geben die Breaking Bad lieben und huldigen, ich aber nicht, ich finde es stinke langweilig.

Ich würde es huldigen, wenn es um ca eine Staffel gekürzt würde.
Aber offensichtlich bin ich einfach zu blöd, das Gesamtkunstwerk zu erkennen 🙃


Spoiler!

Breaking Bad ist für mich das, was Akira für Japan ist/war: Eine Verfilmung von nationalen Traumata. Die Kette an Ereignissen geht los, weil Walter seine fünf-und-drölfig Tausend Dollar teuren Krebs-Behandlungskosten irgendwie bezahlen muss. Das trifft auch erst einmal den Nerv... die Show verirrt sich aber ein bissi bzw. konzentriert sich auf die einzelnen Charaktere und deren Wendungen und Probleme.
Das Grundproblem (bekacktes amerikanisches Gesundheitssystem führt zur Verzweiflung und in die Kriminalität)  fand ich in den ersten Folgen schon einmal spannend. So ungefähr bis Mitte der dritten Staffel war das alles zu langatmig, zu wiederholend. Er versucht seine Aktivitäten vor der Frau geheim zu halten und reitet sich weiter rein... er versucht seine Aktivitäten vor der Frau geheim zu halten und reitet sich weiter rein... er versucht... *schnarch*
Dann, als die Bombe vor der Frau platzte, kam endlich mal Dynamik rein und ich hoffte, dass jetzt ein schwieriges Thema zwischen den beiden auch über Dialoge aufgebaut wird... Folge: Die Frau ist gekränkt und schläft mit dem Chef. Da fing die Serie so langsam an, für mich uninteressant zu werden. So ab der dritten Staffel geben sie aber diesen Weg auf und bauen die Serie auf einen spannenden Thriller um. Im insgesamten nix, was mich vom Hocker haute, aber auch nix abgrundtief schlechtes.

Zu Firefly pflichte ich jedem bei: Grandios! Das ist eine meiner Lieblingsserien. Es lässt mich immer noch schmunzeln, dass eine Sci-Fi-Serie, in der die große allmächtige Weltregierung (nennen wir sie mal USA) scheitert, sich zum Imperialismus und Faschismus hin radikalisiert und die Gossensprache deshalb Chinesisch wird, in den USA trotz riesiger Fan-Gemeinde abgesetzt worden ist. Von FOX. "What are the odds?!", wie der Ami zu sagen pflegt.

Da aber hier viele Firefly-Liebhaber unterwegs sind: Wie fandet ihr den Film "Serenity"? Ich bin da immer noch sehr zweigeteilt.
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Adler_Steigflug schrieb:


Spoiler!

Breaking Bad ist für mich das, was Akira für Japan ist/war: Eine Verfilmung von nationalen Traumata. Die Kette an Ereignissen geht los, weil Walter seine fünf-und-drölfig Tausend Dollar teuren Krebs-Behandlungskosten irgendwie bezahlen muss. Das trifft auch erst einmal den Nerv... die Show verirrt sich aber ein bissi bzw. konzentriert sich auf die einzelnen Charaktere und deren Wendungen und Probleme.
Das Grundproblem (bekacktes amerikanisches Gesundheitssystem führt zur Verzweiflung und in die Kriminalität)  fand ich in den ersten Folgen schon einmal spannend. So ungefähr bis Mitte der dritten Staffel war das alles zu langatmig, zu wiederholend. (...)


Nach meiner Wahrnehmung geht es in der Serie nicht um das, was Du beschreibst. Die Kosten für die Krebsbehandlung dienen nur als etwas bemühte Erklärung dafür, weshalb Walter als Durchschnittsamerikaner überhaupt mit der organisierten Kriminalität in Kontakt kommt. Wenig später ist das Geld auch schon nicht mehr die wesentliche Antriebsquelle für die Protagonisten. Sie haben für das Geld gar keine Verwendung und stapeln es sinnlos in einer Garage. Nichtsdestotrotz treibt Walter seine kriminelle Karriere immer skrupelloser und mit immer größerem Ehrgeiz an. Er ist ein "Rebel Without a Cause".

An dieser Stelle schimmert meines Erachtens die existenzialistische Essenz der Geschichte durch. Die Kriminalität erfasst Walter sukzessive, weil sie seinem Leben eine Bedeutung gibt, die ihm das gewöhnliche Leben verwehrte. Zynisch betrachtet kann sich Walter erst mit der zunehmenden Verstrickung in die Kriminalität und der Abwendung von der Gesellschaft zu einer Persönlichkeit entwickeln. Zugleich zerstört die Kriminalität aber auch immer mehr von seinem Leben.

Der Ableger "Better Call Saul" umreißt dieses Motiv auf eine ähnliche Art.
   
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Gewinnen wir gegen Augsburg nicht, muss diesmal tatsächlich in meinen Augen gehandelt werden, einfach um sich nicht den Vorwurf wie bei Kovac gefallen zu lassen. Der hat zum Glück noch im Pokal alles rausgehauen, so gesehen Glück im Unglück.

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Ist halt die Frage, ob wir derzeit überhaupt noch handlungsfähig sind. Im sportlichen Bereich sind nur noch lame ducks tätig.

Ich bin wahrlich kein Fan von Bruno Hübner, aber angesichts der jetzigen Situation sollte man unbedingt versuchen, ihn noch zu einem weiteren Jahr zu überreden und seine Kompetenzen vorübergehend erweitern. Das würde auch der Mannschaft signalisieren, dass noch jemand das Steuer in der Hand hält.