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DonGuillermo

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Was wurde sich hier im August 2019 über diejenigen aufgeregt, die lächerlich fanden, was Bobic aus dem Geld von Jovic und Haller gemacht hat. Und spätestens jetzt (aber eigentlich schon seit 16 Monaten) erkennt auch mittlerweile der Letzte, dass sich die Kaderplaner monatelang im Tiefschlaf befanden. Inklusive Winter 19/20, als nur der bestenfalls zweitklassige Ösi kam.

Da hilft auch eine einigermaßen ordentliche Transferperiode im Sommer 20 nicht, da sie nur deswegen ordentlich war, da unter Corona-Umständen wohl nicht viel mehr möglich war. Das Dilemma hat man sich durch die amateurhafte Transferpolitik ein Jahr vorher selbst eingebrockt.

Oder anders gesagt: Wenn der Trainer mittlerweile nicht mehr in der Lage ist, gescheit aufzustellen (am liebsten anscheinend nach Geburtsort in Höhenmeter), nützen auch die vorhandenen Spieler mit Qualität wenig. Dilettantismus auf allen Ebenen.
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Sledge_Hammer schrieb:

Was wurde sich hier im August 2019 über diejenigen aufgeregt, die lächerlich fanden, was Bobic aus dem Geld von Jovic und Haller gemacht hat. Und spätestens jetzt (aber eigentlich schon seit 16 Monaten) erkennt auch mittlerweile der Letzte, dass sich die Kaderplaner monatelang im Tiefschlaf befanden. Inklusive Winter 19/20, als nur der bestenfalls zweitklassige Ösi kam.


Und einige regen sich so sehr über andere Leute auf, dass sie deren Texte nicht mal mehr richtig verstehen. Oder wie hatte ich letztens deine Anmerkung zu verstehen, in der ich genau dasselbe kritisiert habe?

WuerzburgerAdler schrieb:

Super, dass wir wieder bei der Transferpolitik von 2019 sind. Haben wir ja irgendwie noch nicht richtig besprochen.                                                        


Du hast ja recht damit, dass das schon alles lang und breit besprochen ist und man es auch nicht mehr ändern kann. Aber es hat nun einmal bis heute elementare Auswirkungen auf den Kader und ist auch einer der Gründe für die aktuelle Situation. Dementsprechend sollte das bei der Betrachtung der aktuellen Lage auch kritisiert werden dürfen. Es wird ja auch genauso oft erwähnt, dass Bobic und der Rest der sportlichen Führung die drei Jahre davor klasse Arbeit geleistet und damit Pokalfinale, Pokalsieg und Europapokalhalbfinale ermöglicht haben. Da regen sich dann aber die wenigsten auf, wenn die "alten Kamellen" wieder ausgegraben werden. Gehört halt alles in die Bewertung der Arbeit von den Verantwortlichen dazu.
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DonGuillermo schrieb:

Schönesge schrieb:

Wahnsinn was für Fehler der BVB macht. Und Stuttgart ist sehr gut in der Lage das zu nutzen.

Stuttgart nutzt nun die Mehrbelastung der Spitzenmannschaft. Machen Sie außerordentlich gut.        


Wenn wir so ein Tempo im Sturm hätten wie Stuttgart, hätten wir letzte Woche mit ordentlichem Konterspiel auch vier Buden gemacht. Da bin ich mir ziemlich


Solche Fehler wie gestern gegen Stuttgart hat der BVB gegen uns aber einfach nicht gemacht. Mussten sie auch nicht, wir hatten auch so ausreichend Chancen in Hz 1 und auch zurecht geführt.

In Hz 2 machten wir dann leider auf einmal die Fehler und damit den BVB erst stark. Wir hatten gerade am Anfang der zweiten Hz auch Konterchancen, da wir uns den Ball in unserer Hälfte erkämpften, dann lag es aber nicht an unserer fehlenden Schnelligkeit, sondern schlicht daran, dass wir den Ball statt zum eigenen Mann zum Gegner spielten. So blieb dann der BVB in Ballbesitz und konnte seine 3 bis 4 minütige Druckphase aufbauen. Aber wie gesagt, solche Fehler wie gegen Stuttgart machten sie gegen uns einfach nicht und mit Kostic Barkok oder auch Kamada sind wir auch alles andere als langsam.

Ich finde, dass im Grunde nur Dost im Vergleich wirklich langsam ist, umso verstehe ich auch überhaupt, was er gestern in Wolfsburg bei dieser defensiven Einstellung bewirken sollte.
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Die Szene mit Uth ist für mich auch ein weiterer Grund, warum ich die schauspielerischen Einlagen von sämtlichen Simulanten, die im Fußball gefühlt immer mehr vorkommen, verachte. Deswegen ist es ja mittlerweile auch üblich (in den meisten Fällen auch zurecht), dass der Schiedsrichter oder die Spieler nicht direkt das Spiel unterbrechen, wenn einer liegen bleibt. In dem Fall stand Gräfe glücklicherweise direkt in der Nähe und hat gleich nach Uth geschaut. Normalerweise merkt man auch den Unterschied, wenn sich jemand wirklich schwer verletzt hat, aber in einer echten Notfallsituation kann bei so etwas halt jede Sekunde zählen.

Schönesge schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Schönesge schrieb:

Wahnsinn was für Fehler der BVB macht. Und Stuttgart ist sehr gut in der Lage das zu nutzen.

Stuttgart nutzt nun die Mehrbelastung der Spitzenmannschaft. Machen Sie außerordentlich gut.        


Wenn wir so ein Tempo im Sturm hätten wie Stuttgart, hätten wir letzte Woche mit ordentlichem Konterspiel auch vier Buden gemacht. Da bin ich mir ziemlich


Solche Fehler wie gestern gegen Stuttgart hat der BVB gegen uns aber einfach nicht gemacht. Mussten sie auch nicht, wir hatten auch so ausreichend Chancen in Hz 1 und auch zurecht geführt.

In Hz 2 machten wir dann leider auf einmal die Fehler und damit den BVB erst stark. Wir hatten gerade am Anfang der zweiten Hz auch Konterchancen, da wir uns den Ball in unserer Hälfte erkämpften, dann lag es aber nicht an unserer fehlenden Schnelligkeit, sondern schlicht daran, dass wir den Ball statt zum eigenen Mann zum Gegner spielten. So blieb dann der BVB in Ballbesitz und konnte seine 3 bis 4 minütige Druckphase aufbauen. Aber wie gesagt, solche Fehler wie gegen Stuttgart machten sie gegen uns einfach nicht und mit Kostic Barkok oder auch Kamada sind wir auch alles andere als langsam.

Ich finde, dass im Grunde nur Dost im Vergleich wirklich langsam ist, umso verstehe ich auch überhaupt, was er gestern in Wolfsburg bei dieser defensiven Einstellung bewirken sollte.


Bei der Bewertung des Spiels sind wir uns einig. Trotzdem hätten wir letzte Woche mit schnelleren Spielern auch mehr Konterchancen bekommen, weil du dann einen Ball einfach mal lang spielen kannst, statt auf längere Kombinationen zu setzen. Und dann gehen uns mittlerweile schon mit Ante und Mijat unsere besten Konterspieler offensiv und besten Pressingspieler defensiv ab. Das Tempo konnten wir nicht ersetzen.

Silva ist jetzt auch nicht langsam, aber eben auch nicht überdurchschnittlich schnell. Da war Jović denke ich schneller, zumal der im Laufduell auch körperlich stabiler als Silva war. Dasselbe gilt für Younes, Barkok und Kamada oder auch aktuell für Durm auf rechts. Alle nicht die langsamsten, aber eben auch nicht die schnellsten. So richtigen Topspeed haben bei uns offensiv eigentlich nur Kostić, ein Da Costa (der aber aktuell nicht in Form ist) und ein Ache (der aber aktuell verletzt ist und seine Bundesligatauglichkeit noch nachweisen muss).
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Es geht aber um das was man auf dem Platz sieht. Und einen bedingungslosen Siegeswillen seh ich da nicht.
Das heisst nicht,dass wir nicht wollen, aber im Profifussball kommt es eben auf die letzten 5 % an

Rode zum Beispiel gab gegen Dortmund in HZ 1 120 % er war da auch bester Mann und es gelang auch spielerisch einiges.
Gegen Bayern (die ds auch nicht mehr in Top Form waren ) sind wir mit einer Pillepalle Einstellung rein dass man über das 5:0 noch happy sein konnte.

Mur fehlt das Siegergen der absolute Wille. Daher ist der Hinweis aufs Pokalfinale und Kovac so ganz falsch nicht. Auch wenn klar ist, dass ein Pokalfinale nicht mit nem Spiel gegen Bielefeld vergleichbar ist.
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Wenn einem aktuell in der Mannschaft die absolute Gier auf einen Sieg fehlt, okay. Kann man kritisieren. Genau wie die fehlende spielerische Weiterentwicklung. Oder wie grundsätzlich die Spiele gegen Wolfsburg, Bayern und auch Bielefeld. Die anderen waren wie gesagt meiner Meinung nach leistungsmäßig alle im Rahmen, da waren wir häufig nur durch schlechte Chancenverwertung offensiv und individuelle Patzer defensiv zu dumm, um die Siege einzufahren.

Aber ich kann diese blöden Vergleiche mit Kovač echt nicht mehr hören. Da habe ich bei dem Post jetzt vielleicht überreagiert, aber seit dem Spiel am Freitag lese ich jetzt auf verschiedenen Plattformen mehrfach, dass unter Kovač ja alles so viel besser war, sich die Mannschaft viel mehr reingehauen hat und teilweise sogar, dass Hütters Erfolg im ersten Jahr einzig und allein der Vorarbeit von Kovač zu verdanken sei. Kovač hat da sicher auch seine Verdienste, aber das ist nun einmal der reinste Bullshit. Wie gesagt, es kann sich gerne jeder noch mal die Spiele unter ihm anschauen, insbesondere die Rückrunde 2016/17. Da hatten wir zwar auch einen schlechteren Kader und Verletzungsprobleme, aber weitestgehend nur destruktiven Mist gespielt und aus den letzten 15 Spielen ganze sieben Punkte geholt und elf Tore erzielt.

Und auch in der Pokalsiegersaison haben wir über weite Strecken wahrlich keinen guten Fußball gespielt. Das war spielerisch im Schnitt schlechter, als das was wir unter Hütter spielen. Und da hatten wir auch schon die drei Büffel im Kader, waren aber vom Offensivfeuerwerk aus der darauffolgenden Saison unter Hütter weit entfernt. Unter Kovač galt ja das Mantra, dass Haller und Jović nicht zusammen spielen könnten. Es wird zwar gerne mal behauptet, dass Kovač mit den Büffeln ja auch offensiver gespielt hätte. Selbst Hübner hat das mal gesagt. Fakt ist aber, dass er im Offensivbereich außer Kostić (und Gonca als Ersatzspieler) denselben Kader zur Verfügung hatte wie Hütter im darauffolgenden Jahr. Beziehungsweise zusätzlich noch die torgefährlichen Boateng und Wolf und auch ein Willems war im ersten Jahr nicht so schlecht auf links. Kovač ist halt grundsätzlich ein defensiver Trainer und das ist per se ja auch nicht schlecht. Der Erfolg bei uns gibt ihm ja auch recht. Aber man sollte seine Zeit hier auch nicht immer so glorifizieren. Gib mir fünf Minuten und ich suche dir zehn Spiele aus seiner Amtszeit raus, die mindestens genauso schlecht wie das Spiel in Wolfsburg waren.

Und gerade dann, wenn die Vergleiche noch so polemisch sind wie jetzt mit dem Pokalfinale, habe ich ein Problem. Denn wie wir beide jetzt schon gesagt haben: Ein Pokalfinale ist nicht mit einem normalen Bundesligaspiel vergleichbar. Und keine Mannschaft der Welt erreicht in jedem Spiel 100 Prozent. Das geht einfach nicht. Bis zum richtigen Ende der Hinrunde spielen wir mit Schalke, Mainz und Freiburg noch gegen drei Teams aus dem unteren Tabellendrittel und mit Augsburg noch gegen einen weiteren mehr als machbaren Gegner. Deshalb glaube ich auch, dass wir nach Ende der Hinrunde auf jeden Fall mindestens 20 Punkte auf dem Konto haben werden. Wenn wir da weiterhin keine Siege einfahren und Auftritte wie gegen Wolfsburg hinlegen, dann wird es kritisch. Dann können die Pessimisten und Kritiker auch den Untergang ausrufen und abdrehen, wie sie es teilweise jetzt schon tun. So ist mir aber aktuell einiges noch too much. Obwohl ich selbst ob des Spiels in Wolfsburg sehr gefrustet bin.
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Diegito schrieb:




 diese Waschlappen-Mentalität die immer mehr Einzug hält muß endlich abgelegt werden.
Ständig hört man das die anderen so gut sind, Wolfsburg ist stark, Union und Stuttgart sind zwei bärenstarke Aufsteiger, da ist es schwer zu bestehen, der BVB und Bayern sind eh unschlagbar, Köln und Bremen sind unangenehm zu bespielen bla bla bla... ich kann es nicht mehr hören.

Wer sind wir denn? Sind wir nichts mehr?
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Sehe ich auch so, unser Coach sollte vielleicht mal mit Herrn Kovac telefonieren. Der kann ihm dann mal erklären, wie er die Mannschaft vor dem Pokalfinale 2018 eingestellt hat. Seit Monaten hört man nur, wie stark der Gegner ist und es ganz schwer wird. Genauso treten die Spieler dann auch auf, statt den Gegner von der ersten Minute an massiv unter Druck zu setzen. Mit dieser Angsthasen-Mentalität bauen wir jeden Gegner auf. Und wenn wir tatsächlich mal in Führung gehen, wird versucht, den Vorsprung über die Zeit zu retten anstatt dem angeschlagenen Gegner vorzeitig den k.o. zu verpassen. Andere Mannschaften können das offenbar, darüber sollten die Verantwortlichen mal nachdenken.
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eagle59 schrieb:

Sehe ich auch so, unser Coach sollte vielleicht mal mit Herrn Kovac telefonieren. Der kann ihm dann mal erklären, wie er die Mannschaft vor dem Pokalfinale 2018 eingestellt hat. Seit Monaten hört man nur, wie stark der Gegner ist und es ganz schwer wird. Genauso treten die Spieler dann auch auf, statt den Gegner von der ersten Minute an massiv unter Druck zu setzen. Mit dieser Angsthasen-Mentalität bauen wir jeden Gegner auf. Und wenn wir tatsächlich mal in Führung gehen, wird versucht, den Vorsprung über die Zeit zu retten anstatt dem angeschlagenen Gegner vorzeitig den k.o. zu verpassen. Andere Mannschaften können das offenbar, darüber sollten die Verantwortlichen mal nachdenken.        


Leute, ich bin ja auch vom gestrigen Spiel gefrustet und habe deutliche Kritik geäußert, aber jetzt hört doch mal mit so einer Geschichtsverklärung auf. Zuerst mal sind KO-Spiele und besonders ein Finale nicht mit anderen Spielen zu vergleichen. Und Hütter braucht auch nicht mit Kovač zu telefonieren, sondern soll sich einfach an seine eigenen Ansagen halten und auf die propagierte Spielweise besinnen. Die wir auch schon unter ihm gespielt haben. Wir haben in der Euro League Donezk aus dem Stadion geschossen, Inter keine Chance gelassen, ein heroisches Comeback gegen Benfica geleistet und auf Augenhöhe mit Chelsea gespielt. Alles Spiele, in denen uns die Leute genau wie beim Pokalfinale im Vorfeld abgeschrieben haben. Alles mit Hütter. Da braucht mir keiner mehr mit Kovač zu kommen.

Es kann sich auch gerne jeder irgendeine beliebige PK aus der Aktualität oder alte Pressekonferenzen von Kovač anhören. Der hat genauso wie Hütter (und schätzungsweise über 95 Prozent aller anderen Trainer) jeden Gegner stark geredet. Kein Trainer stellt sich vor einem Spiel öffentlich hin und sagt "Die hauen wir locker weg". Nicht mal gegen drittklassige Pokalgegner. Dafür ist die Fallhöhe viel zu groß. Mal abgesehen davon sagt Hütter seit Wochen, dass ihn die Unentschieden nerven und er das jeweils nächste Spiel unbedingt gewinnen will. Wenn sich die Kritik bei Hütter auf das letzte Spiel bezieht, bin ich dabei. Das war eine Angshasentaktik. Auch die realitätsfremden Aussagen auf der PK nach dem Spiel halte ich für bedenklich. Die Spiele davor waren aber meiner Meinung nach alle im Rahmen. Mag sein, dass es mit Hütter nicht mehr passt. Muss man mal die nächsten Spiele abwarten. Aber ich gehe mal davon aus, dass grundsätzlich jeder Trainer jedes Spiel gewinnen will. Gut, außer vielleicht Veh gegen die Bayern.

Und unter einem Kovač haben wir nach Führung fast ausschließlich gemauert und deutlich schlechteren Fußball gespielt. Da war die Fünferkette nämlich immer eine richtige Fünferkette. Da gab es keine ständigen Ausflüge der Außenverteidiger nach vorne. Natürlich hatten wir da auch schlechtere Spieler, aber da kamen solche Auftritte wie am Freitag deutlich öfter vor. Es kann sich jeder gerne mal das Torverhältnis der beiden vollen Saisons unter Kovač anschauen. Ich kann euch aber jetzt schon sagen, dass wir jeweils deutlich weniger Tore als unter Hütter geschossen haben. Ja, mit Kovač haben wir den Pokal gewonnen. Aber da hatten wir genauso lange sieglose Serien wie jetzt unter Hütter und da war sicher nicht alles besser als jetzt.
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SGE_Werner schrieb:

Wir waren gegen den BVB sicherlich mutloser als die Stuttgarter heute. Aber der BVB war heute auch um Ligen schlechter als gegen uns. Und das lag nicht nur an guten Stuttgartern.

Sorry, ich hab unser Spiel gegen den BVB gesehen und nicht umsonst geschrieben, dass die grottenschlecht waren. Und dieser Eindruck hat sich heute eben bestätigt.
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Tobitor schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Wir waren gegen den BVB sicherlich mutloser als die Stuttgarter heute. Aber der BVB war heute auch um Ligen schlechter als gegen uns. Und das lag nicht nur an guten Stuttgartern.

Sorry, ich hab unser Spiel gegen den BVB gesehen und nicht umsonst geschrieben, dass die grottenschlecht waren. Und dieser Eindruck hat sich heute eben bestätigt.        


Waren aber halt zwei unterschiedliche Spiele. Genau wie wir letzte Woche gegen den BVB bei weitem nicht so schlecht waren wie jetzt in Wolfsburg, war Dortmund auch (vor allem in der zweiten Halbzeit) gegen uns nicht so schlecht wie jetzt gegen Stuttgart. Bin da schon auch bei Werner. Zumal ich jetzt mehrfach darauf hingewiesen habe, dass der Spielverlauf Stuttgart mit den schnellen Konterspielern in die Karten gespielt haben. Sonst schießen die auch keine fünf Tore. Gerade die letzten beiden nicht.

Bei uns wurde es dann in der zweiten Halbzeit eng, nachdem wir spielerisch nicht mehr so aufgetrumpft haben wie in der ersten Halbzeit. Dass die Dortmunder hinten luftig stehen, haben wir ja auch beim Tor mit dem langen Ball von Hinti auf Kamada und bei der Großchance mit dem Pass von Rode auf Durm aufgedeckt. Nur haben wir aktuell halt nicht die Spieler im Kader, um solche Lücken öfters zu nutzen. Stuttgart kann halt ihre schnellen Spieler wie wir früher Ante mit nem Steilpass schicken und der macht dann schon irgendwas draus.
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SGE_Werner schrieb:

Bayern spielt aber auch nen schönen Mist zusammen aktuell. Und Union ist einfach unfassbar mutig. Man muss sich dann auch einfach eingestehen, dass es schon ein Unterschied ist, ob man etwas versucht (Union, Stuttgart) oder eben nicht (wir)


Wir waren die ersten 15 Minuten auch sehr gut gegen die Bayern im Spiel, hatten auch die ersten Möglichkeiten. Es rappelte dann aber bei der ersten Möglichkeit, die wir selbst eingeleitet haben.
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Schönesge schrieb:

Wahnsinn was für Fehler der BVB macht. Und Stuttgart ist sehr gut in der Lage das zu nutzen.

Stuttgart nutzt nun die Mehrbelastung der Spitzenmannschaft. Machen Sie außerordentlich gut.        


Wenn wir so ein Tempo im Sturm hätten wie Stuttgart, hätten wir letzte Woche mit ordentlichem Konterspiel auch vier Buden gemacht. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Schönesge schrieb:

SGE_Werner schrieb:

Bayern spielt aber auch nen schönen Mist zusammen aktuell. Und Union ist einfach unfassbar mutig. Man muss sich dann auch einfach eingestehen, dass es schon ein Unterschied ist, ob man etwas versucht (Union, Stuttgart) oder eben nicht (wir)


Wir waren die ersten 15 Minuten auch sehr gut gegen die Bayern im Spiel, hatten auch die ersten Möglichkeiten. Es rappelte dann aber bei der ersten Möglichkeit, die wir selbst eingeleitet haben.                                                        


Korrekt. Wir waren zwar in München nicht so gut, dass wir hätten punkten können, aber eben auch nicht so schlecht, wie es viele gemacht haben oder das Ergebnis es hat aussehen lassen. Das ist um zwei Tore zu hoch ausgefallen. Lewandowski hatte halt einfach einen Toptag und drei Buden gemacht und so ein Ding wie von Sané fällt auch nur einmal pro Saison.

SGE_77 schrieb:

SGE_Werner schrieb:


Schalke und Mainz als Absteiger, Bielefeld in der Relegation gegen Bochum. Kann ich mit leben.


Wenn wir weiter so einen Dreck kicken wie in den letzten Wochen, sind wir auch mit in der Verlosung. Sogar der FC beginnt zu siegen.        


Wenn wir so spielen wie gestern, vielleicht. Wenn wir so spielen wie die Wochen zuvor, nein. Schalke, Mainz, Bielefeld, auch Köln, Freiburg und zuletzt Bremen und Augsburg waren da schon durch die Bank deutlich schlechter als wir. Auch wenn wir in allen drei bisherigen Duellen nur Unentschieden gespielt haben. Wenn die Hinrunde rum ist und wir auch gegen die anderen vier gespielt haben, kann man noch mal schauen und bewerten.
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Anthrax schrieb:

Mike 56 schrieb:

Dortmund war heute noch gut bedient. Hätte leicht zweistellig werden können. Gladbach hat heute 5 Stammspieler für Dienstag geschont. Ob uns das hilft?


Wenn wir wieder so Auf- und Einstellen? Nein.
Habs schon im anderen Thread gesagt:

Der BVB verliert 1 zu 5 gegen Stuttgart.
Union spielt 1:1 gegen die Bauern.

Da könnte ich nur noch kotzen.
Das sind doch eigentlich Mannschaften die deutlich hinter uns stehen müssten.
So viel Anspruch wird man ja wohl noch haben dürfen! Ach was - so viel Anspruch muss man sogar haben.

Irgendwie kommt mir grade ein gewisses Neun-Tore-Spiel gegen Stuttgart in den Sinn.

Auch wenn man die Schwaben nicht mag, die haben einen richtig guten Kader. Der erinnert und auch die Spielweise, als wir noch die Büffel hatten. Was da für Transfer getätigt wurden, Hut ab, hätte ich bei uns auch mal wieder. Statt Geld rauszuschmeißen für Spieler wie Kohr und Sow. Raff sowieso nicht, das man von der damaligen Transferpolitik weg ist.
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steffm1 schrieb:

Auch wenn man die Schwaben nicht mag, die haben einen richtig guten Kader. Der erinnert und auch die Spielweise, als wir noch die Büffel hatten. Was da für Transfer getätigt wurden, Hut ab, hätte ich bei uns auch mal wieder. Statt Geld rauszuschmeißen für Spieler wie Kohr und Sow. Raff sowieso nicht, das man von der damaligen Transferpolitik weg ist.        


Das ging laut mehreren Berichten der FR auf die Kappe von Hütter. Der wollte wohl unbedingt deutschsprachige Spieler mit Bundesligaerfahrung. Und genau solche Spieler haben wir in den letzten beiden Jahren mit Sow, Kohr, Dost, Durm, Ilsanker, Zuber und Younes geholt, auch wenn sich Sow und Younes erst außerhalb der Bundesliga durchsetzen konnten. Die kannten das Land und die Liga trotzdem schon gut.

Selbst Ache, der in Deutschland aufgewachsen ist und Deutsch spricht, und Hrustic, der in der Jugend drei Jahre lang in Österreich und Deutschland gespielt hat und Deutsch versteht, könnte man hier noch erweitert miteinbeziehen. Die Festverpflichtungen von Trapp, Hinti und Rode sowie Jović und Kostić lasse ich hier mal außen vor, die waren ja vorher schon da.

Im Grunde fielen in dem Zeitraum nur Joveljić, Zalazar und Silva aus der Reihe. Und Silva ist eigentlich nur deshalb gekommen, weil Ante kurz vor Transferschluss unbedingt zu Milan wollte und man sich dann auf ein Tauschgeschäft geeinigt hat.

In Hütters erstem Jahr war das noch ausgeglichener. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass Hütter nach dem sehr erfolgreichen ersten Jahr deutlich mehr an Einfluss bei der Transferpolitik gewonnen hat. Es gab zwischenzeitlich ja auch mal Berichte, dass es zwischen Hütter und Bobic diesbezüglich gekracht haben soll, weil sich auch Ben Manga übergangen gefühlt haben soll und viele seiner Transfervorschläge wie ein Marcus Thuram (ob der dann zu uns gekommen wäre, ist natürlich nicht sicher) nicht berücksichtigt wurden. Die Vertragsverlängerung mit Manga soll ja auch mal auf der Kippe gestanden haben, weil unter anderem die Roma Interesse hatte. Dass es seit 2019 einen klaren Bruch in der Transferpolitik gibt, kann man zumindest nicht bestreiten.
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derexperte schrieb:

Exil-Adler-NRW schrieb:

Ich fand Dost ehrlich gesagt auffälliger als Silva in den Spielen wo er einzige Spitze war. Waren auch 1-2 Plätze da. Aber er braucht dann auch Spieler näher an sich dran, auf die er mal Prallen lassen kann.


Genau. Dost alleine verpufft völlig.
Er läuft häufig sinnlos den Torwart an. Dabei sieht man schon im Ansatz dass er keine Chance hat an den Ball zu kommen. Er sollte sich die Kraft besser für seine wenigen Toraktionen sparen. Ein Weghorst im Vergliech ist in den Abschlusssituationen viel schneller.

Silva ist ein filigraner Spieler dem es leider etwas an Geschwindigkeit fehlt, der aber technisch und vom Spielverständnis sehr sehr hoch anzusiedeln ist.        


Sowohl Silva als auch Dost kommen in einem Zweiersturm besser zur Geltung, das stimmt schon. Gefühlt hatten beide auch einen Großteil ihrer Torbeteiligungen, wenn sie zusammen oder letztes Jahr einer der beiden mit Gonca auf dem Platz standen. Aber dass wir im Sturm zu dünn besetzt sind, wurde ja jetzt schon oft genug thematisiert.

BodenseeAdler84 schrieb:

Stimmt es vielleicht zwischen ihm und einigen Spielern nicht? Hat er sehr viele Lieblinge und das spaltet das Team? Haben ein paar vielleicht mal den Mund aufgemacht und das ist jetzt die Quittung? Keine Ahnung, auf jeden Fall habe ich aber keinerlei Erklärung für die Art und Weise wie er die Mannschaft auf-und einstellt und wie er einige Spieler mehr oder weniger komplett ignoriert.


Dass er einigen länger die Stange hält und andere schneller rausnimmt, ist ja relativ offensichtlich. Da habe ich vor einiger Zeit auch schon geschrieben, dass das langfristig zu Problemen führen kann. Wenn man verschiedenen Medienberichten Glauben schenkt, gab es ja auch schon relativ heftigen Stress mit Gonca und Da Costa, die sich beide benachteiligt gefühlt haben. Auch mit Ante gab es mal Stress, aber das würde ich nicht überbewerten. Der ist einfach auch ein schwieriger Charakter, der von fast allen Trainern mal einen Arschtritt bekommen hat, selbst von seinem großen Förderer Kovač.

Ein Frederik Rønnow hatte sich zuletzt aber auch beschwert, dass er keine faire Chance bekommen hat. Und da muss man ihm recht geben, rein von der Leistung her war er letztes Jahr besser als Trapp. Dazu jetzt noch die aktuelle Episode mit Hasebe, wo Hütter voreilig vom Karriereende sprach, nachdem er Hasebe einige Spiele draußen gelassen hat und dieser ihm prompt öffentlich widersprach. Ich glaube schon, dass da auch in der Team- und Menschenführung einige Fehler gemacht wurden.

Knueller schrieb:

Wer ist hier wer?
Irgendwie überzeugt mich das nicht. Einerseits wird ein Kohr aus Stabilisator für den kreativen Sow gefordert, dann wird ein kreativer Nebenmann für den sog 'Box to Box Player' gefordert.
Meiner Ansicht nach fehlt ersteres: ein Staubsauger, der dem Kreativen den Rücken frei hält. Rode und Ilsanker scheinen das im Moment nicht leisten zu können. Daher plädiere ich nach wie vor für das Duo Kohr/Sow.
Hatten wir das in dieser Kombi schon mal?        


Ich weiß immer noch nicht, wer mal ins Spiel gebracht hat, dass Sow ein kreativer oder offensiver Spieler sei. Weder ist er ein Regista/Deep Lying Playmaker, der ein Spiel eröffnet, wie es ein Pirlo, Xavi oder auf unserem Niveau ein Primin Schwegler war, noch besitzt er großartige Qualitäten nach vorne mit torgefährlichen Läufen, Schnittpässen und Distanzschüssen oder hinten mit überragender Zweikampfführung und Raumverständnis.

Ich kann es hier nur noch mal wiederholen: In seinen beiden Jahren in Bern war YB das ultradominante Team in der Schweiz und hat in beiden Saisons zusammengerechnet 183 Tore (!) erzielt. Und obwohl Sow in beiden Jahren absoluter Stammspieler und 55 von 72 möglichen Ligaspiele bestritten hat, ist er gerade so auf eine zweistellige Anzahl an Scorerpunkten gekommen. Ich bezweifle auch, dass sich Sow diesbezüglich noch großartig steigern wird. Sonst würde ich ihn als Spielertyp am ehesten mit einem Ramires oder vielleicht auch einem Naby Keïta vergleichen, wenn auch nicht auf dem Level.

Sow ist ein klassischer Box-to-Box Spieler, ein Ballträger, der mit seiner Laufstärke und im besten Fall auch mit seiner Dynamik und Schnelligkeit das Mittelfeld im Spiel nach vorne überbrücken und im Spiel nach hinten absichern oder direkt ins Pressing gehen kann. Insofern passt der Vergleich mit Rode aus dem Tandem Schwegler/Rode schon ganz gut.

Leider geht Sow aber im Vergleich zu herausragenden Box-to-Box Spielern die Torgefahr und Führungsqualitäten eines Gerrards, die Technik und spielerische Klasse eines Rakitićs oder die Spielintelligenz und das Zweikampfverhalten eines Kantés ab. Insofern glaube ich tatsächlich auch, dass er noch reifen muss und dafür einen starken Nebenmann braucht, wie das in der Schweizer Nationalmannschaft mit Xhaka auch der Fall ist. Da spielt Xhaka die Rolle eines Registas und übernimmt den Spielaufbau, besitzt aber gleichzeitig auch wie damals ein Schwegler oder später Mascarell bei uns defensive Qualitäten. Auch einen Xabi Alonso könnte man hier nennen, der einen überragenden Spielaufbau aber auch eine gute Zweikampfführung besaß. Dann kann man es sich auch erlauben, ohne klaren Sechser zu agieren. Teilweise werden Sow und Xhaka in der Nationalmannschaft aber auch mit Edimilson Fernandes (Gelsons Cousin) von einem richtigen Sechser abgedeckt.

Da gehen halt viele taktische Feinheiten rein, das Spiel ist ja auch nicht statisch und man kann die Eigenschaften der Spieler eben situationsbedingt für bestimmte Rollen nutzen. Ein Kanté agiert ja beispielsweise auch je nach Spiel und Situation wahlweise als reiner Sechser oder Box-to-Box Spieler. Ein Rakitić war überall außer bei Barca ein Box-to-Box Spieler, aber dort gab es diese Rolle nicht. Box-to-Box Spieler wurden halt traditionell (gerade in England) im 4-4-2 genutzt, wenn es keine klare Aufteilung zwischen den beiden zentrale Mittelfeldspielern gab und beide sowohl defensive als auch offensive Aufgaben hatten. Das war aber auch nicht immer erfolgreich, siehe die Englische Nationalmannschaft, wo Gerrard und Lampard einfach zu ähnliche Spielertypen, aber eben auch zu gut waren, um einen der beiden draußen zu lassen.

Jetzt spielt fast jeder 4-2-3-1 oder 4-3-3, also ein System mit drei zentralen Mittelfeldspielern und da sind die Rollen meistens klarer verteilt. Siehe lange Zeit Barcelona mit einem klaren Sechser/Holding Midfielder (Busquets), einem Aufbauspieler/Regista (Xavi) und einem Zehner/Playmaker (Iniesta). Allerdings spielt beispielsweise Klopp bei Liverpool sein 4-3-3 fast ausschließlich mit einem klaren Sechser (in der Regel Fabinho) und zwei Box-to-Box Spielern, wobei sich dann Firmino als zentraler Stürmer tief fallen lassen und gewissermaßen den Spielmacher gibt. Passt aber natürlich auch zu Klopps laufintensivem Pressingsystem, dass er hauptsächlich auf ausdauerstarke Mittelfeldspieler setzt, die sowohl nach vorne als auch nach hinten Qualitäten haben.

Bei uns ist halt im aktuellen System das Problem, dass wir mit Fünferkette und in der Regel zwei Stürmern und Kamada spielen. Heißt, es können lediglich zwei zentrale Mittelfeldspieler spielen. Im besten Fall sollte halt einer davon ein Sechser/Defensivspezialist sein, weil wir keine spielerisch überragende Mannschaft mit langen Ballbesitzzeiten sind, sondern öfters Ballverluste in kritischen Positionen haben. Wenn Hasebe hinten als Libero spielt und sich um den Spielaufbau kümmert, kannst du dann auch einen Box-to-Box Spieler ins Mittelfeld stellen. Ansonsten muss aber eigentlich auf der zweiten Mittelfeldposition ein spielstarker Spieler hin.

Kohr, Rode und Sow sind halt alles eher Achter mit dem Profil eines Box-to-Box Spielers. Und das ist auch das große Problem. Man hat im Sommer 2019 mehr oder weniger dreimal denselben Typ Spieler für jeweils hohe Summen gekauft. Die sehe ich alle nicht als klare Sechser und sie können leider auch alle keinen Spielaufbau. Deshalb bin ich auch bei einer Kombi aus Kohr und Sow unsicher (die es so tatsächlich wenn überhaupt nur sehr selten gab), auch wenn man Kohr noch am ehesten zum Sechser umfunktionieren könnte. Eventuell könnte man auch mal Barkok oder Younes als spielstarken Achter neben einem Sechser testen, aber von der Lösung bin ich auch nicht vollständig überzeugt, weil beide eher im 1v1 und nicht im Spielaufbau ihre Stärken haben. Insofern bräuchten wir tatsächlich wieder eine Mischung aus einem Spielgestalter mit defensiven Qualitäten wie es ein Schwegler oder Mascarell waren. Oder wir stellen wie zuletzt gegen Leipzig und Dortmund auf einen Stürmer mit zwei hängenden Spitzen um, von denen sich eine immer tiefer fallen lässt.

Tobitor schrieb:

Wie schlecht Dortmund momentan ist, sieht man übrigens auch heute wieder. Die waren letzte Woche einfach mehr als schlagbar. Schade, dass wir derzeit einfach zu schwach dafür sind.        


Gegen uns war Dortmund in der zweiten Halbzeit schon klar besser als heute. Und wenn wir letzte Woche in der ersten Halbzeit mit einer unserer beiden Großchancen das 2:0 machen, gewinnen wir das auch. Aber im Gegensatz zu uns hat Stuttgart halt starke Konterspieler. Denen kam die Führung entgegen, weil sie dann die schnellen Wamangituka, Coulibaly und Gonzalez gegen die langsamen Hummels, Witsel und Can schicken konnten. Das ging bei uns letzte Woche leider nicht. Mit den Büffeln hätten wir denen auch vier, fünf Stück eingeschenkt. Die haben wir aber nicht mehr. Und da wir dann zu viele Ballverluste hatten, sind wir auch spielerisch lange Zeit nicht mehr hinten raus gekommen. Bei unseren Spielern kann ich aber auch nicht erwarten, dass wir Dortmund das ganze Spiel lang spielerisch dominieren und im Griff haben.
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Funfact: Weghorst hat 2 Mio mehr gekostet als Dost... Kohr mehr als Mbabu...

Was ich damit sagen will: Wenn wir den Status Quo analysieren, dann müssen wir über die letzten Transferphasen reden. Seit dem Abgang der Büffelherde wurden mMn viele Chancen vergeben. Daher rührt auch mein Frust. Klar war es schwer die Jungs 1:1 zu ersetzen. Aber dennoch gibt es eine Skala die reicht von "gar nicht gut investiert" bis "sensationell investiert". Und da sind wir doch ehreblich näher an "gar nicht gut" dran.
Hier muss man einfach auch mal hinterfragen was mit Bobic, Hübner, Manga los ist. Nicht nur, dass man von diesen Personen so gut wie gar nichts öffentlich hört, es herrscht eine merkwürdige Stille in und um die Eintracht.
Versteht mich nicht falsch, ich will nicht die alten Jahre wieder, wo jeder Dreck öffentlich durch den Boulevard gezogen wurde. Aber irgendwie wirkt die Eintracht zur Zeit weit weg von mir. Liegt es an Corona'? Oder ist da noch was anderes?
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Dass die Kaderplanung in den letzten beiden Jahren nicht optimal war, da sind sich ja denke ich alle einig. Da habe ich mich auch schon oft genug drüber ausgelassen, dass es sportlich gesehen absolutes Harakiri war, seine drei besten Spieler auf einen Schlag abzugeben, noch dazu alle in einem Mannschaftsteil. Zumal ich immer den Eindruck hatte, dass man sie bei einem passenden Angebot auch liebend gerne verkaufen, statt unbedingt halten wollte. Und dann war man nicht mal wirklich wie angekündigt vorbereitet, sondern hat mit Silva und Dost zwar zwei gute bis sehr gute, aber eben zu diesem Zeitpunkt auch nicht fitte Stürmer erst ganz spät verpflichtet. Dazu hat man sich bis heute im Mittelfeld nicht entscheidend verstärkt und die angestrebt spielerische Weiterentwicklung nicht ausreichend erreicht. Ich habe es auch schon damals gesagt. Wir sind ein Fußballverein. Und der sollte den größtmöglichen sportlichen Erfolg und nicht den größtmöglichen finanziellen Ertrag zum Ziel haben.

Allein deshalb hat mich auch die Aussage von Hütter, dass man N'Dicka nicht ewig auf der Bank sitzen lassen sollte, weil man ihn ja mal für viel Geld verkaufen will, schon wieder aufgeregt. Wenn ein absoluter Leistungsträger oder ein Toptalent irgendwann mal nicht mehr zu halten ist und unbedingt weg will oder es eine Klausel gibt, okay. Aber bis dahin habe ich als Verantwortlicher gefälligst alles zu geben, um den Spieler unbedingt zu halten. Natürlich erwarte ich, dass man immer einen alternativen Plan bereit hält, aber das erklärte Ziel, Jahr für Jahr seine besten Spieler zu verkaufen, ist einfach bescheuert. Dadurch wird die Mannschaft in der Regel nicht besser, sondern eher nur teurer, weil man durch den Erfolg und die Einnahmen den Ersatz und alle anderen Spieler vergleichsweise überbezahlen muss. Da sind wir mittlerweile eines der Paradebeispiele dafür. Einen pro Jahr, wie das Gladbach lange gemacht hat, ist okay. Den Qualitätsverlust kannst du dann auch eher auffangen und mit den Einnahmen den Kader in der Spitze oder Breite verstärken. Und ein Spieler, der sich bei einem Verein schon bewiesen und herausragende Leistungen gezeigt hat, ist immer die sicherere Wette als ein Spieler, der von außerhalb kommt und sich erst mal anpassen muss.

Im Erfolg werden die größten Fehler gemacht. Und das hat sich Stand heute leider auch wie befürchtet bei uns bestätigt. Aus der hervorragenden Ausgangslage nach den drei Saisons 2016/17, 2017/18 und 2018/19 hat man jedenfalls bei weitem nicht das Optimum herausgeholt. Es war vielleicht nicht zu erwarten, dass es jetzt stets weiter aufwärts geht und es wird immer auch mal Rückschläge geben, aber dass man in der Entwicklung einiges an Schwung verloren hat, ist meiner Meinung nach eben auch selbstverschuldet. Und auch wenn die Trefferquote bei der vorherigen Transferpolitik nicht die Regel ist (weshalb man eben bei den Spielern, die so einschlagen, alles daran setzen sollte, sie dann auch zu halten), haben wir doch bewiesen, dass man für herausragende Transfers nicht zwingend sehr viel Geld investieren muss. Natürlich alles relativ gesehen zu den Summen, die beim Fußball im Umlauf sind.

Und ja, mir ist bewusst, dass es bei Jović und Rebić noch zu ziehende Kaufoptionen respektive gewisse Weiterverkaufsklauseln gab sowie dass Hinti, Rode und Trapp zuerst nur ausgeliehen waren und noch fest verpflichtet werden mussten. Aber die ersten beiden waren trotzdem noch hervorragende Transferdeals und die letzteren drei hätte man auch rein durch die Einnahmen aus der EL finanziert bekommen beziehungsweise nur Hinti und Rode holen und statt Trapp einen günstigeren Torwart verpflichten können. Die beiden Jahre davor haben wir schließlich durch Pokalfinale, Pokalsieg und Europapokalqualifikation auch zusammengerechnet ein Transferminus von 25 Millionen ausgleichen können, ohne dass es große Probleme gegeben hat. Stattdessen wurde ja im Gegenteil auch stets das Eigenkapital weiter aufgebaut.

Ist vielleicht hier im Nachbetrachtungsthread etwas deplaziert und wie gesagt auch alles nichts Neues, aber wenn das Thema jetzt schon mal aufkam und ich nach dem heutigen Spiel zugegeben auch echt selbst gefrustet bin, musste das noch mal raus. Trotzdem halte ich übrigens diese Saison die Euro League weiterhin für möglich. Man hätte aber schon viel weiter sein können.

cartermaxim schrieb:

Auf rechts fehlt es seit Jahren an einem Pendant zu Kostic. Aber hey, wir hatten heute vier RV im Spieltagskader. Wozu auch immer.


Hier muss ich im Gegensatz die Verantwortlichen in Schutz nehmen. Dass wir auf rechts einfach so eine Granate von derselben Qualitätsklasse wie Kostić finden oder selbst entwickeln, ist für einen Verein wie uns halt eher unrealistisch. Den Kritikpunkt habe ich auch nie ganz verstanden. Da ist Kostić eher die Ausnahme und wir müssen uns darauf einstellen, dass sich eher die linke Seite irgendwann qualitativ an die rechte Seite anpasst und nicht umgekehrt.
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Vorab: ich kenne das Spiel nur aus der Zusammenfassung.

Aber eine allgemeine Bemerkung sei gestattet:
Klingt alles einleuchtend, was du schreibst. Allerdings bin ich bei Hasebe nur teilweise deiner Meinung.

Es stimmt, er ist unser spielerisch bester Aufbauspieler. Das gilt aber nur, wenn er als Mitglied der Abwehrkette das Spiel vor sich hat. Seine Mittelfeldauftritte in den letzten, sagen wir zwei Jahren waren eher durchwachsen.

Es fehlt ganz einfach, und das sage und schreibe ich von Saisonbeginn an, der Lenker, Organisator und spielerische Anführer der Mannschaft. Einer von der Bandbreite Boateng bis Kruse. Kamada sollte es sein, ist es aber nicht. Und nur deshalb kommen wir meist nur mit Langhölzern aus der Abwehr, fehlen uns Ideen im Mittelfeld für die Anspiele der Spitzen und ist unser Mittelfeld extrem torungefährlich.

Einzige Ausnahme: wenn Kamada seine Geistesblitze hat. Aber allein diese genialen Aktionen helfen uns nicht weiter. Das Spiel lenken oder leiten kann auch er nicht.

RV, Mittelfeldlenker, vierter Stürmer: drei offene Planstellen auf Schlüsselpositionen. Zuviel, um mehr als Mittelmaß erwarten zu können.
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Siehe meinen eben kurz vor dir verfassten Post. Dass es meiner Meinung nach ebenfalls an einem spielstarken und ballsicheren Mittelfeldspieler im Zentrum (ich habe da auch immer einen etwas defensiveren Typen wie Mascarell genannt) sowie einem weiteren Stürmer fehlt, ist hinlänglich bekannt. Die Meinung vertrete ich schon seit Monaten beziehungsweise schon seit vor der vergangenen Saison. Im Zweifelsfall beziehungsweise situationsbedingt würde ich aber auch einen Hasebe noch einmal ins Mittelfeld stellen, auch wenn ihm dafür mittlerweile etwas die Schnelligkeit und Zweikampfhärte abgeht. Er wäre aber eben aktuell trotzdem noch die beste Option.
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Zur Kritik an Ilsanker vor dem zweiten Gegentor kann ich nur folgendes sagen: Weghorst ist der Gegenspieler von Hinteregger. Hinteregger ist als Libero der Dreierkette auch genau für die Verhinderung von solchen Bällen zuständig. Dafür fehlt ihm aber wie gesagt häufig einfach auch die Antizipation eines Hasebes. In dem Fall läuft Weghorst auch hinter dem Rücken von Ilsanker weg, während ihn Hinteregger eigentlich im Blick hat, weil Weghorst zuvor auch aus dem Rücken Hintereggers auftaucht. Ilsanker könnte in der Situation ebenfalls besser stehen, entweder mit Gegnerdruck im Mittefeld oder eben zumindest so, dass er den Passweg zustellt, aber das Tor geht eben genau so sehr auf Hinti. Der könnte nämlich sowohl den Pass zustellen als auch den Schuss in die lange Ecke, macht aber keines von beiden, weil er zu spät reagiert.

Ich habe Ilsanker hier immer wieder verteidigt, auch weil ich ihn häufig nicht so schlecht sehe wie viele andere und wir eben einen klaren Sechser in unserer Struktur brauchen und er (neben Hasebe, den Hütter aber wohl überhaupt nicht mehr im Mittelfeld sieht) der einzige im Kader ist. Aber nachdem er zuletzt schon bei Union vollkommen unerklärlich den falschen Raum besetzt hat, sollte man ihm vielleicht doch mal eine längere Pause geben und im Winter alles daran setzen, einen guten Sechser oder zumindest mal eine Alternative zu verpflichten. Das ist neben einem weiteren Stürmer eigentlich fast schon ein Muss. Und wenn die finanzielle Situation nichts anderes zulässt, muss es eben eine "Billiglösung" sein, wie sie ein Ibišević auf Schalke war. Mir kann keiner erzählen, dass sich da wirklich überhaupt keine Lösung finden lässt.

nisol13 schrieb:

goodKID schrieb:

nisol13 schrieb:

Problem ist, die Entwicklung stagniert und ist eher rückläufig nachdem uns die drei Büffel verlassen haben, auf dem
Platz und auch in der Kaderplanung wurde man nicht mehr Kreativ.

Böse Zungen würden behauptet, seitdem die Probleme mit RB und dem scouting ans Tageslicht kam, passierte nichts mehr😂🤣

Alter die scheiße mit Red Bull Scouting war in der Jugend

Ich dachte meine smilies untermauern die Ironie, tatsächlich hat man das aber schon häufiger gelesen hier und Ben Manga, stand ein bisschen in der Schusslinie        


Ich und andere haben hier aber auch schon oft genug darauf verwiesen, dass es selbst nach Aussagen der Leipziger Verantwortlichen zu keinen Überschneidungen zwischen den Zugriffen auf die Datenbank von Leipzig und Verpflichtungen der Eintracht gekommen ist. Weder im Profi- noch im Jugendbereich. Sonst hätte das denke ich auch noch mal ganz andere Wellen geschlagen. Deshalb nervt es einfach, wenn das immer wieder zur Sprache kommt. Denn entweder will man dann diese Legende offensichtlich am Leben halten, mit so einem tollen Witz einfach nur provozieren oder man weiß es nicht besser und postet unqualifizierten Müll.

SGE_Werner schrieb:

Aber falls wir noch eine Saison im Niemandsland versacken, muss man einfach schauen, ob das mit Adi eben noch Sinn macht oder ob es nicht einen neuen Impuls braucht. Sollten wir vorher ganz tief reinrutschen, muss man sich das entsprechend noch schneller überlegen.


An zweiteres glaube ich ehrlich gesagt nicht. Wir hatten letztes Jahr gleich zweimal eine viel schlechtere Phase, wo wir jeweils wirklich in relativ konkreter Abstiegsgefahr waren und sind jeweils wieder herausgekommen. Ersteres könnte aber in der Tat sein. Weshalb ich vor der Saison auch darauf plädiert hatte, den Vertrag von Hütter noch nicht zu verlängern und erst die Entwicklung abzuwarten. Die sah zwar zum damaligen Zeitpunkt mit dem guten Endspurt nach dem Restart der letzten Saison vielversprechend aus und ich kann auch verstehen, dass man ungerne mit einem auslaufenden Trainervertrag in die Saison geht. Für ein endgültiges Urteil zu einer Vertragsverlängerung wäre es mir persönlich aber wichtig gewesen, noch die ersten Spiele dieser Saison abzuwarten.

etienneone schrieb:

Bin ich der Einzige, dem auffällt, dass die Spieler auch merkwürdig außer Form (konditionell) wirken?
Fand ich schon gegen den BVB auffällig, die immerhin dreifach Belastung haben. Wir haben kaum Verletzte, aber es scheint als ob Spritzigkeit, Schnelligkeit, Ausdauer etc.. nicht optimal sind.
Sicher nicht alle Spieler, aber doch einige.        


Sehe ich - wie schon gegen Dortmund letzte Woche beziehungsweise dort lediglich bei Sow in der Schlussphase und den zuvor angeschlagenen Rode und Barkok - ehrlich gesagt nicht. Das Problem ist eher, dass vielen Spielern im Kader allgemein die Schnelligkeit und Dynamik fehlt.

clakir schrieb:

Die Aufstellung hatte bei mir auch ein Stirnrunzeln zur Folge und die Einwechslungen ebenfalls. Aber - im Gegensatz zu vielen anderen hier im Forum - bin ich halt nicht der Trainer von Eintracht Frankfurt. Und selbiger sollte sehr viel besser wissen als ich, wen er auf die Wiese schickt.

Im Fußball gewinnt man 'mal, im Fußball verliert man 'mal (wenn man nicht gerade Bayern München heißt). Also soweit alles im grünen Bereich. Im Moment haben wir eine deutliche Diskrepanz zwischen Anspruch und Performance. Es bleibt abzuwarten, welches der beiden wir letztendlich korrigieren müssen.        


Das ist aber auch ein Totschlagargument. Dann können wir auch sämtliche Diskussionen unter Fans abschaffen. Nach der Argumentation "Die Verantwortlichen machen das aus einem bestimmten Grund professionell und werden es schon besser wissen" hätte man ja auch einen Skibbe nicht entlassen dürfen. Oder ab wann wird die Grenze gezogen und der Trainer/Manager oder wer auch immer steht in der Verantwortung?

Und die Historie zeigt eben, dass auf jeden erfolgreichen Verantwortlichen genauso viele unerfolgreiche Verantwortliche kommen, wenn nicht sogar mehr. Das muss nicht immer heißen, dass die Verantwortlichen per se schlecht sind. Manchmal passt es halt irgendwann oder situationsbedingt einfach nicht mehr. Ich bin jetzt zwar noch nicht so weit, um für eine Entlassung von Hütter zu plädieren, weil ich die Leistungen in dieser Saison größtenteils vollkommen in Ordnung fand, aber nach so einem Spiel wie heute mit dieser Aufstellung ist die Kritik für mich eben auch absolut gerechtfertigt. Denn wie du schon selbst geschrieben hast, auch die Verantwortlichen selbst hatten und haben einen anderen Anspruch. Daran müssen sie sich aber eben auch messen lassen.
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Auch wenn heute wieder Kleinigkeiten das Spiel entschieden haben und wir in Person von Kostić erneut die mit Abstand beste Chance des Spiels kläglich vergeben haben, muss ich heute deutliche Kritik üben. Denn wie schon letzte Woche gesagt, irgendwann ist es dann auch ein Qualitätsproblem, wenn man seine Chancen nicht nutzt. Ein Weghorst macht halt aus seiner einzigen richtigen Chance das Tor. Zudem war die Niederlage heute auch leistungstechnisch absolut verdient. Wolfsburg hat gespielt, um das Spiel zu gewinnen. Wir haben gespielt, um das Spiel nicht zu verlieren. Und wenn du dir dann auch noch eine Führung abnehmen und dir in den Schlussminuten noch die Niederlage einfangen lässt, hast du auch keine Punkte verdient.

Meine Kritik richtet sich heute aber hauptsächlich an Hütter. Das war heute die defensivste Aufstellung der gesamten Saison. Defensiver als gegen Bayern, Dortmund oder Leipzig. Wenn man seit Wochen erzählt, dass man endlich mal wieder ein Spiel gewinnen will und sich allgemein als offensiven Trainer bezeichnet, die Spieler sich auch schon mehrfach geäußert haben, dass sie hinten reinstellen nicht können, dann darf ich so einfach nicht in ein Spiel reingehen.

Und da ist es mir auch völlig egal, dass Silva heute verletzungsbedingt gefehlt hat. Dass wir seit eineinhalb Jahren im Sturm unterbesetzt sind und diese Saison nicht mal wissen, ob wir überhaupt drei bundesligataugliche Stürmer im Kader haben (Ache konnte das Niveau bisher noch nicht nachweisen), obwohl wir in der Regel mit zwei Stürmern spielen, ist schon länger klar. Trotzdem wird da seit drei Transferperioden nicht gehandelt. Auch insgesamt haben wir in der Offensive zu wenig Alternativen, aber wenn ein Sow statt einem Barkok, Younes oder selbst einem Zuber als Offensivspieler zum Zuge kommt, läuft etwas falsch. Und dabei fande ich als ausgesprochener Kritiker von Sow, dass er heute eine wirklich gute Partie gemacht hat. Nur wurde es halt immer ungefährlich, sobald es in Richtung Strafraum ging. Damit beraubt man ihm auch seiner größten Stärke. Sow ist am Besten, wenn er den Ball mit seiner Dynamik durchs Mittelfeld treiben kann. Das macht er zwar noch viel zu selten, aber vorne auf engem Raum ist er verschenkt. Er hat sich zwar heute auch immer wieder fallen lassen, aber dann hätte er mal besser wie gegen Dortmund anstelle von Ilsanker eine Reihe tiefer gespielt.

Spielerisch war das heute richtig schwach. Aber das konnte man bei der Aufstellung auch erwarten. Dost ist und bleibt nun einmal ein Zielspieler, der im Kombinationsspiel lediglich ablegt. Kostić war zudem heute durch das Wechselspiel von Baku und Mbabu viel hinten gebunden. Dann hast du nur noch Kamada, der heute aber aufgrund des Fehlens von Silva auch offensiver gespielt hat als sonst und deshalb noch weniger Bälle bekommen hat.

Dass man dann noch weiterhin auf Hasebe als besten Aufbauspieler verzichtet, ist für mich kompletter Wahnsinn. Ich habe es schon letztens gesagt, bei dem passenden Gegenspieler kann Hinti auch mal im Zentrum spielen. Aber auf Dauer fehlt ihm dafür das Aufbau- und Stellungsspiel. Wenn man ihn wie heute gegen Weghorst stellen will, dann sollte man Hasebe halt mal wieder im Mittelfeld spielen lassen. Und notfalls muss dann halt wieder N'Dicka auf die Bank. Die Mannschaft geht immer über den individuellen Spieler. Aktuell habe ich das Gefühl, dass man Hasebe auf Krampf draußen lässt. Da spricht auch die kürzliche Aussage von Hütter dafür, dass man N'Dicka nicht ewig draußen lassen will, weil man ihn mal für viel Geld verkaufen will und die kürzliche Episode, als Hütter Hasebe schon halb zum Karriereende im Sommer gedrängt hat. Ich bin ganz ehrlich, mir ist das Alter der Spieler egal. Wenn Hasebe mit 40 Jahren immer noch gut genug ist, um zu spielen, soll er spielen. Spätestens wenn Abraham im Winter aufhört, sollte man dann Hasebe wieder zentral spielen lassen und Hinteregger auf die rechte Seite ziehen und N'Dicka auf links. Dann spielen auch unsere drei besten Abwehrspieler. Da ist in dem Moment dann auch die Entwicklung von Tuta nachrangig. Der wird auch so auf seine Einsätze kommen.

Und ich will in dieser Saison auch kein einziges Mal was von Belastung hören. So selten und so spät, wie Hütter immer wieder auswechselt, ist das wenn überhaupt selbstverschuldet. Das ist auch schon seit langer Zeit einer meiner Kritikpunkte an Hütter. Er sagt immer, dass er mit Wechseln nicht den Spielfluss und die Struktur unterbrechen will, gerade wenn es für uns läuft und wir führen. Tatsache ist aber, dass er dadurch fast immer nur reagiert und nie selbst mit eigenen Akzenten und Umstellung agiert. Und meistens wird halt erst reagiert, wenn es dann zu spät ist und das Gegentor schon gefallen ist. Heute hätte ich mir nach der Führung gewünscht, dass ein Barkok oder ein Younes viel früher kommen, weil die schnell und technisch gut genug sind, um auch mal einen Konter auszuspielen. Mit Dost vorne drin kannst du keine Konter spielen. So hatten wir dann wieder viel zu viele Ballverluste im eigenen Passspiel, haben Wolfsburg zurück ins Spiel gebracht und erst reagiert, als es schon wieder zu spät war. Spätestens nachdem Wolfsburg einen zweiten Stürmer gebracht hat, hatten die wieder viel mehr Präsenz und wurden vorne viel gefährlicher. Spätestens dann war es zu gefährlich, sich immer und immer wieder diese Ballverluste zu leisten. Bis wir reagiert haben, hatten wir aber schon das erste Gegentor und fast ein zweites gefangen. Fünf Minuten vor Schluss brauche ich dann auch nicht mehr wechseln, das ist zu spät.

Mir tut es heute auch für Trapp leid. Das war seine beste Leistung seit Wochen und hätte eigentlich für einen dreckigen 1:0 Sieg reichen müssen, um endlich mal wieder zu gewinnen und zu Null zu spielen. Aber wenn du dir dann wieder einen unglücklichen Elfmeter einfängst und den Gegner kurz vor Schluss noch frei im Strafraum zum Schuss kommen lässt, ist das eben auch nicht konsequent genug verteidigt. Wie gesagt, auch in diesem Spiel waren es wieder Kleinigkeiten und wir waren nicht grottenschlecht. Aber heute hat deutlich mehr gefehlt als die letzten Wochen. Und das hat für mich heute auch mehr mit der Auf- und Einstellung des Trainers zu tun, als mit der geringen Kadertiefe in der Offensive (was auf die Kappe des Managements geht) oder der Leistung der Spieler. Ein Dost, Hinti, Sow oder Ilsanker können halt nur das spielen, was sie spielen können. Und da wurden sie gerade heute meiner Meinung nach teilweise falsch eingesetzt.
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Nur zur Vervollständigung:

Guter, solider Beitrag. Umfangreiche Namensnennung unserer Talente, die anderswo eine passable Karriere eingeschlagen haben.
Merkwürdigerweise fehlt bei diesen wiederkehrenden Diskussionen tatsächlich immer ein Name, der offenbar niemandem bekannt ist, der es aber auch verdient hätte, genannt zu werden, nämlich Marco Meyerhöfer, gebürtiger Bad Homburger, jetzt 25 Jahre alt.  Er hat von 2006 bis 2014 das komplette Leistungszentrum durchlaufen, ist dann nach der U19 die kleine Karriere über 3 Jahre Saarbrücken und 2 Jahre Waldhof Mannheim gegangen und spielt seitdem seine zweite Saison bei Greuther Fürth als Stamspieler RV. Mit weiteren Aussichten.
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Ja, die Aufzählung hatte jetzt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Meyerhöfer kenne ich natürlich auch sehr gut, den habe ich da tatsächlich unterschlagen. Einen Richard Weil oder Yannick Stark muss man diesbezüglich natürlich auch noch nennen. Wenn man die Zweite Mannschaft noch miteinbezieht, könnte man auch noch einen Dimi Nazarov, Norman Theuerkauf oder Patrick Mayer erwähnen, die darüber den Sprung in den Profibereich geschafft haben. Ich wollte damit nur grundsätzlich sagen, dass bei uns jetzt keine katastrophale Arbeit geleistet wurde, auch wenn es bei den meisten Spielern letztendlich dauerhaft "nur" für die 2. oder 3. Liga gereicht hat.
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DonGuillermo schrieb:

greg schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Soweit ich weiß, sitzt bei uns ein Analyst auf der Tribüne. Seit der vorletzten Saison darf man ja von der Trainerbank aus Funkkontakt mit einem Mitarbeiter auf der Tribüne halten. Deshalb sieht man Peintinger auch öfters mit Headset auf der Bank, weil er da für die Kommunikation zuständig ist. Das wird von uns also schon genutzt.

Vielen Dank für die Info.        


Kurzer Nachtrag: In der PK vor dem Spiel gegen Wolfsburg meinte Hütter jetzt sogar, dass die letzten beiden Spielen nun tatsächlich wieder Peintinger selbst statt einem Videoanalysten auf der Tribüne saß. Zumindest in der ersten Halbzeit, weil ein gelernter Trainer für die Halbzeitbesprechung schon mehr als ein Analyst aus dem Spiel ziehen könne. Also so, wie sie es schon in Bern gelöst haben. Mal schauen, ob das dauerhaft so bleibt. Da man die Spiele ja aktuell nur im TV verfolgen kann, gibt es ja leider selten einen Blick auf die komplette Trainerbank.


Ich bin mir zu 99% sicher, dass ich Peintinger in einem der letzten beiden Spiele auf der Bank gesehen habe.
War sogar gegen Dortmund, meine ich.
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Ich auch. Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass es in der zweiten Halbzeit war. Da saß Peintinger dann ja auch wieder auf der Bank.
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DonGuillermo schrieb:

Soweit ich weiß, sitzt bei uns ein Analyst auf der Tribüne. Seit der vorletzten Saison darf man ja von der Trainerbank aus Funkkontakt mit einem Mitarbeiter auf der Tribüne halten. Deshalb sieht man Peintinger auch öfters mit Headset auf der Bank, weil er da für die Kommunikation zuständig ist. Das wird von uns also schon genutzt.

Vielen Dank für die Info.
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greg schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Soweit ich weiß, sitzt bei uns ein Analyst auf der Tribüne. Seit der vorletzten Saison darf man ja von der Trainerbank aus Funkkontakt mit einem Mitarbeiter auf der Tribüne halten. Deshalb sieht man Peintinger auch öfters mit Headset auf der Bank, weil er da für die Kommunikation zuständig ist. Das wird von uns also schon genutzt.

Vielen Dank für die Info.        


Kurzer Nachtrag: In der PK vor dem Spiel gegen Wolfsburg meinte Hütter jetzt sogar, dass die letzten beiden Spielen nun tatsächlich wieder Peintinger selbst statt einem Videoanalysten auf der Tribüne saß. Zumindest in der ersten Halbzeit, weil ein gelernter Trainer für die Halbzeitbesprechung schon mehr als ein Analyst aus dem Spiel ziehen könne. Also so, wie sie es schon in Bern gelöst haben. Mal schauen, ob das dauerhaft so bleibt. Da man die Spiele ja aktuell nur im TV verfolgen kann, gibt es ja leider selten einen Blick auf die komplette Trainerbank.
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SemperFi schrieb:

Gladbach durch CL mal eben mit 40 Millionen...
-> Gehaltsverzicht nicht mehr nötig, Spieler im Fokus der PL etc. etc. etc.

Die Auswirkungen von Corona sind also eben mal komplett pulverisiert für Gladbach mit Bonis
Wir und alle anderen nicht CL bzw. Plastik-Clubs krebsen am Limit, sind auf das Wohlwollen der Spieler angewiesen und können mal fröhlich winken, während die realistischen Chancen auf Topplatzierungen am Horizont verschwinden.

Aber schön, dass 5 Euro Fernsehgelder in Deutschland jetzt anders verteilt werden.
Vielleicht können wir damit ja Lotto spielen...

Sorry mein Lieber, aber Deine Zahlen stimmen nicht ganz.
Laut Kicker (https://www.kicker.de/desolat-ins-gluecksgefuehl-rose-stellt-drei-forderungen-791906/artikel) nehmen die für Achtelfinale 9,5 Mios ein, plus 7,5 an Prämien für die Gruppenphase. Diese 40 Millionen sind wohl das, was die wegen Corona an Miese haben könnten. Oder hast Du da eine andere Quelle?

Ansonsten hast Du bezüglich der CL natürlich recht.
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PeterT. schrieb:

SemperFi schrieb:

Gladbach durch CL mal eben mit 40 Millionen...
-> Gehaltsverzicht nicht mehr nötig, Spieler im Fokus der PL etc. etc. etc.

Die Auswirkungen von Corona sind also eben mal komplett pulverisiert für Gladbach mit Bonis
Wir und alle anderen nicht CL bzw. Plastik-Clubs krebsen am Limit, sind auf das Wohlwollen der Spieler angewiesen und können mal fröhlich winken, während die realistischen Chancen auf Topplatzierungen am Horizont verschwinden.

Aber schön, dass 5 Euro Fernsehgelder in Deutschland jetzt anders verteilt werden.
Vielleicht können wir damit ja Lotto spielen...

Sorry mein Lieber, aber Deine Zahlen stimmen nicht ganz.
Laut Kicker (https://www.kicker.de/desolat-ins-gluecksgefuehl-rose-stellt-drei-forderungen-791906/artikel) nehmen die für Achtelfinale 9,5 Mios ein, plus 7,5 an Prämien für die Gruppenphase. Diese 40 Millionen sind wohl das, was die wegen Corona an Miese haben könnten. Oder hast Du da eine andere Quelle?

Ansonsten hast Du bezüglich der CL natürlich recht.        


Gladbach hat allerdings wie alle Vereine in der Champions League bereits eine Antrittsprämie in Höhe von 15,25 Millionen Euro erhalten. Damit stehen sie insgesamt bei rund 32 Millionen Euro Einnahmen durch die Champions League. Nicht ganz die 40 Millionen, die hätten sie bestenfalls wohl nur mit Zuschauern im Stadion erreicht. Wobei das ja auch erst mal nur der Umsatz ist und noch kein Gewinn. Da geht ja noch ein bisschen was ab. Allerdings sind da auch noch nicht die Einnahmen aus dem Market Pool für den deutschen TV-Markt drin, der auch noch einmal einen großen Batzen ausmacht. Die Champions League ist schon eine ziemliche Goldgrube.
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No.3 schrieb:

Meinst du mit "Heranrücken der Jugendspieler" Spieler aus der aktuellen U19?

Da wäre leider viel Hoffnung und Wunschdenken dabei....


Das hatte ich mir auch gedacht. Wer soll das bitte sein? Ich denke, dass es eher noch eine Weile dauern wird, bis wir da jemanden haben, der tatsächlich heranrücken kann. Die Jugendarbeit wurde zu lange vernachlässigt und trotz des guten Weges, den man in jüngster Vergangenheit eingeschlagen hat wird man noch Geduld aufbringen müssen.
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gk23 schrieb:

No.3 schrieb:

Meinst du mit "Heranrücken der Jugendspieler" Spieler aus der aktuellen U19?

Da wäre leider viel Hoffnung und Wunschdenken dabei....


Das hatte ich mir auch gedacht. Wer soll das bitte sein? Ich denke, dass es eher noch eine Weile dauern wird, bis wir da jemanden haben, der tatsächlich heranrücken kann. Die Jugendarbeit wurde zu lange vernachlässigt und trotz des guten Weges, den man in jüngster Vergangenheit eingeschlagen hat wird man noch Geduld aufbringen müssen.        


Also bei Irorere, Otto, Judge, Loune, Bakirsu und Seo sehe ich schon das Potential für den Profibereich. Das Problem ist halt, dass aktuell sämtliche Jugendspieler auch überhaupt nicht mehr im Rhythmus sind, weil der Spielbetrieb ausgesetzt ist. Die sind wahrscheinlich auch alle aktuell noch nicht bereit. Aber Otto und wohl auch Irorere haben ja auch schon einen Profivertrag. Beide auch längerfristige als zuletzt die Einjahresverträge für Makanda, Brugger und Fahrnberger. Bei denen war von Anfang an klar, dass sie keine Chance haben werden. Ob sich einer der von mir genannten Spieler letztendlich als Profi durchsetzen wird, kann man natürlich nicht genau sagen, aber ich denke schon, dass wir auch aktuell einige Jugendspieler mit Potential haben.
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eismann98 schrieb:

goodKID schrieb:

Die längste Serie ist, die "Kein Jugendspieler hat auch nur eine einzige Minute Spielzeit bekommen" Serie und das seitdem er hier ist.
Also keiner hat sein Debut gegeben, bevor hier gleich einer mit Barkok oder Chandler ankommt...

Welcher Jugendspieler, der zu Hütters Amtsantritt noch bei der Eintracht gespielt hat, hat denn seitdem bei einem anderen Verein sein Bundesligasdebüt gefeiert?

Ich glaube auch, dass diese Frage entscheidend ist. Welcher Jugendspieler aus unserer Schmiede hat in den letzten Jahren überhaupt sein Debüt in der Bundesliga gegeben und auch darüber hinaus weitergespielt?

Das sind nicht sehr viele und für einen Bundesligisten mit Ansprüchen haben wir die letzten Jahrzehnte ganz schön Schindluder getrieben mit unserer Jugendarbeit. Hier ist die Problematik zu sehen. Mit Grausen erinnere ich mich an die Weigerung vom Betonkopf die Jugend mit den Profis zusammenzubringen. Unsere letzte wirklich goldene Generation war in den 80er Jahren als Binz, Falke, der Verschwörungstheoretiker usw. aus der Jugend kamen. Da waren wir sogar mal Deutscher A-Jugendmeister. Seitdem dümpelt die Eintracht herum und hinterher in der Jugendarbeit. Jetzt wird seit drei Jahren daran gearbeitet alles aufzuholen, das wird seine Zeit dauern.

Gruß
tobago
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tobago schrieb:

Ich glaube auch, dass diese Frage entscheidend ist. Welcher Jugendspieler aus unserer Schmiede hat in den letzten Jahren überhaupt sein Debüt in der Bundesliga gegeben und auch darüber hinaus weitergespielt?

Das sind nicht sehr viele und für einen Bundesligisten mit Ansprüchen haben wir die letzten Jahrzehnte ganz schön Schindluder getrieben mit unserer Jugendarbeit. Hier ist die Problematik zu sehen. Mit Grausen erinnere ich mich an die Weigerung vom Betonkopf die Jugend mit den Profis zusammenzubringen. Unsere letzte wirklich goldene Generation war in den 80er Jahren als Binz, Falke, der Verschwörungstheoretiker usw. aus der Jugend kamen. Da waren wir sogar mal Deutscher A-Jugendmeister. Seitdem dümpelt die Eintracht herum und hinterher in der Jugendarbeit. Jetzt wird seit drei Jahren daran gearbeitet alles aufzuholen, das wird seine Zeit dauern.

Gruß
tobago        


Da stimmt sicher vieles und die letzten fünf Jahre kam bis auf Barkok auch nicht mehr viel aus unserer Jugend. Ich finde aber, dass man zumindest einem Şahverdi Çetin letztes Jahr mal die Chance hätte geben können. Ansonsten sehe ich es auch so, dass von allen aktuellen ehemaligen Jugendspielern mit Profivertrag niemand eine Perspektive in der Bundesliga hat.

Man muss aber auch sehen, dass unsere (vermeintlichen) Toptalente in der Regel schon im Jugendbereich abgeworben werden. Ja, da wurde lange Zeit auch geschlampt, aber da können wir finanziell mit den Topteams genauso wenig wie im Profibereich mithalten. Da gibt es mit den Itter-Zwillingen, Dadashov und Mahmudov oder Peña Zauner auch in den letzten Jahren genug Beispiele. Auch vor der aktuellen Saison gab es da mit Elias Kurt ein frisches Beispiel. Wenn man noch weiter zurückgeht mit Emre Can und Marko Marin sogar zwei sehr prominente. Andere Spieler wollten zu früh zu viel wie Karaahmet oder haben tatsächlich keine Perspektive gesehen wie Süle, der glaube ich gewechselt ist, weil wir damals echt noch eine schlechte Infrastuktur hatten.

Aber auch so finde ich, dass die Eintracht in den letzten 20 Jahren durchaus genügend talentierte Spieler aus der eigenen Jugend hervorgebracht hat. Anfang der 2000er Jahre hatten wir einige gute Leute dabei, mit NadW, Preuß, Streit und Gemiti, die alle in einer Top 5 Liga um die oder über 100 Profispiele gemacht haben. Auch ein Mimoun Azaouagh hat lange bei uns in der Jugend gespielt. Dann kam Mitte der 2000er mit dem Erdbeerpflücker, Russ und Zimbo die nächste Generation. Wenn man auch die Zweite und Dritte Liga berücksichtigt, waren da mit Huber, Cimen, Di Gregorio, Chaftar und Toski auch noch weitere Spieler dabei, die durchaus zu gestandenen Profis wurden. Und auch hier war mit Nicolai Müller wieder ein Spieler dabei, der zwar woanders den Sprung zu den Profis geschafft hat, aber den größten Teil seiner Jugend bei uns ausgebildet wurde. Wenn man bedenkt, dass wir in dem Zeitraum öfters Zweite Liga gespielt haben und teilweise massive finanzielle Probleme hatten, ist das denke ich eine gute Bilanz.

Und auch in den letzten zehn Jahren hatten wir einige Spieler in unserer Jugend, die sich im Profifußball etabliert haben. Leider hatten die größten Talente viel Verletzungspech (Kittel, Stendera, auch Barkok), sind wie bereits erwähnt schon zu Jugendzeiten gewechselt (Can, Süle, Marin, Schwäbe) oder haben bei uns im Profibereich keine Chance bekommen beziehungsweise sich noch nicht durchsetzen können (Tosun, Waldschmidt, Kempf). Leider scheinen wir halt auch die verletzungsanfälligsten Talente anzuziehen oder bei uns wurde in den letzten 20 Jahren im Jugendbereich einfach falsch trainiert. Auch einen Nelson Mandela, der ja als Riesentalent galt, oder Joel Gerezgiher muss man da nennen. Aber auch neben den Genannten kamen mit Sebi Jung, Anthony Jung, Chandler, Kirchhoff, Pezzoni, Titsch-Rivero, Álvarez, Mössmer, Kraus oder Hartherz genügend Spieler aus unserer Jugend, die früher oder später alle mindestens 100 Profispiele bestritten haben. Da gibt es sicher einige andere Vereine mit schlechterer Bilanz.

Richtig ist allerdings, dass gerade die letzten fünf Jahre, wo man sich nach der Streichung der Zweiten Mannschaft ja auch mehr aus dem Jugendbereich erwartet hat, nicht mehr viel passiert ist. Das war in der Tat auf jeden Fall zu wenig.

Allerdings hat man gerade bei unseren Spielern gesehen, dass viele einfach auch erst mal eins, zwei Jahre zur Anpassung brauchen, um sich im Profibereich zu etablieren. Spieler wie früher NadW, Streit und Preuß, später auch Sebi und Anthony Jung oder Chandler haben alle erst mal einige Zeit unterklassig in der Zweiten Mannschaft gespielt, bevor sie den Durchbruch geschafft haben. Waldschmidt und Kempf konnten sich nicht direkt durchsetzen, auch ein Barkok hatte jetzt erst einige Rückschläge erleiden müssen. Oftmals brauchen die Jungs eben auch noch ein bisschen Zeit, die sie häufig leider nicht bekommen. Nicht jeder kann wie ein Kittel oder Stendera schon mit 17 Jahren bei den Profis spielen. Aber ein Barkok war hier auch schon fast wieder abgeschoben und ein Çetin hat überhaupt keine Chance bekommen. Die hatten aber beide meiner Meinung nach immer das Talent, um sich auch in der Bundesliga durchzusetzen. Diese großen Talente muss man dann aber auch fördern und ihnen Chancen geben. Denn wie gesagt, viel bessere Talente werden wir ohnehin schon in der Jugend nicht mehr halten können.
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Ich kann mich erinnern, der Rummenigge hat das in den frühen 80ern auch mal gemacht, nur hat er dann auf der Linie den Ball noch hochgeschnickt und eingeköpft. DAS ist unsportlich. Aber was der Stuttgarter da gemacht hat, mein Gott, ein paar Sekunden von der Uhr genommen. Macht jeder Torwart, wird bei jedem Einwurf oder Abstoß gemacht, gelb ist lächerlich dafür. Hat ja nicht angefangen den Ball hochzuhalten oder zu jonglieren um den Gegner zu demütigen.
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DBecki schrieb:

Ich kann mich erinnern, der Rummenigge hat das in den frühen 80ern auch mal gemacht, nur hat er dann auf der Linie den Ball noch hochgeschnickt und eingeköpft. DAS ist unsportlich.


Ich habe gerade gesehen, dass das damals sogar ernsthaft zum Tor des Monats gewählt wurde:

https://www.sportschau.de/sendung/tdm/video-tor-des-monats-juli--116.html

Also war man diesbezüglich vor 40 Jahren offensichtlich noch deutlich entspannter. Wie in so vielen anderen Dingen beim Fußball.
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So sehe ich das auch. Und eins ist auch klar, in Corona-Zeiten ist nix mit Heimspielen, in denen die Zuschauer pushen (wie das z.B. in Bremen der Fall war oder auch in unserer Relegations-Saison). Darüber hinaus können die finanziell keine Sprünge lassen, haben den Trainer schon gewechselt und dementsprechend gar nicht mal mehr so viele Patronen, die haben schon einiges verschossen.Die Mentalität der Mannschaft macht auch eher so den Eindruck, als sei der Abstiegskampf noch nicht recht in allen Köpfen drin. Naja, wir werden sehen.
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gk23 schrieb:

So sehe ich das auch. Und eins ist auch klar, in Corona-Zeiten ist nix mit Heimspielen, in denen die Zuschauer pushen (wie das z.B. in Bremen der Fall war oder auch in unserer Relegations-Saison).


Das wäre auf Schalke glaube ich aktuell eh nicht drin. Da gab es schon beim Absturz unter Tedesco enorme Unmutsbekundungen, bei denen Stambouli damals sogar die von den Ultras angefertigte Kapitänsbinde öffentlichkeitswirksam wieder abgeben musste. Dazu ist bei denen in den letzten beiden Jahren auch abseits des Platzes sehr viel falsch gelaufen, was das Verhältnis zwischen Verein und Fanbasis nachhaltig beschädigt hat. Während dem Spiel würde es da wahrscheinlich Unterstützung geben, aber rundherum ist bei denen da aktuell echt viel Unruhe drin. Da könnte es vielleicht sogar positiv für die sein und Druck nehmen, ohne Zuschauer zu spielen.