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DonGuillermo

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Es ist wirklich unglaublich, was für Typen in der Bundesliga als Schiedsrichter rumlaufen dürfen. Ich sage es ja immer wieder, bis auf Gräfe und Aytekin hat ohnehin keiner internationales Niveau. Aber bei dem Bild, welches der DFB auch in allen anderen Angelegenheiten abgibt, muss man sich nicht wundern. Die haben ja auch den unfähigen Brych zur letzten WM geschickt, der leistungsmäßig folgerichtig von der FIFA nach der Vorrunde nach Hause geschickt wurde. Dass dann in Deutschland gefühlt noch mehr Kleinigkeiten als in sämtlichen anderen Ligen abgepfiffen werden, kommt noch hinzu.

Im Nachbetrachtungsthread habe ich ja schon vieles angesprochen. Bei der zweiten gelben Karte für Abraham kann man mit viel Wohlwollen auf ein taktisches Foul entscheiden. Wobei auch hier der Kontakt nur minimal war und Embolo noch zwei Meter weiterläuft, bevor er sich fallen lässt. Aber einen bereits verwarnten Spieler dafür vom Platz zu stellen, ist absoluter Wahnsinn. Vor allem wenn die erste gelbe Karte gegen Abraham schon eine lächerliche Fehlentscheidung war.

Wenn ich sehe, wie Thuram und Pléa in der Anfangsphase ungestört unsere Spieler umrumpeln durften, die deshalb mehrmals minutenlang behandelt werden mussten und wofür Abraham dann vom Platz fliegt, fehlt da einfach jegliches Maß. Gerade der absichtliche Schubser gegen Hinti in Trapp hinein ist eine absolut klare gelbe Karte, die zehnmal gezückt werden muss, bevor Abraham auch nur in einer seiner beiden Situation eine Karte bekommt. Auch ein Wolf durfte mehrmals deutlich strafwürdiger foulen, ohne auch nur ernsthaft in die Gefahr einer Karte zu geraten.

Aber gut, wenn schon mit Christoph Kramer einer der Spieler des Gegners vermutet, dass sie absichtlich bevorteilt wurden, muss man ja nichts Weiteres sagen. Hat wahrscheinlich jeder auf dem Platz gemerkt. Seinen Kommentar mit ausgleichender Gerechtigkeit kann er sich aber sonstwohin stecken. Ja, der Ball ist noch minimal gerollt, aber der Freistoß war an unserem Strafraum, Gladbach stand mehr oder weniger gestaffelt, es lagen noch zwei Pässe zwischen dem Freistoß und dem Tor und Silva war unser einziger Spieler in der gegnerischen Hälfte. Dafür dann eine Halbzeit lang ein Spiel vollkommen einseitig zu pfeifen, ist einfach nur Mist.

Dass der VAR das Tor wegen des inkorrekt ausgeführten Freistoßes nicht mehr zurücknehmen kann, ist dann halt so. Aber diese Regel gibt es ja auch bei unabsichtlichem Handspiel. Deswegen darf auch kein Tor mehr aberkannt werden, wenn dazwischen eine "Fußballaktion" (Pass oder Dribbling) liegt. Da kann der Kramer noch so viel Fingerspitzengefühl fordern wie er will, das wäre ein Regelbruch gewesen. Da hätte der Schiedsrichter eher mal bei Abraham "Fingerspitzengefühl" (oder angesichts der ohnehin vollkommen übertriebenen Karten auch nur irgendein Körpergefühl) walten lassen sollen.

Zur anschließenden Rudelbildung habe ich auch schon alles gesagt. Selbst wenn man das Packen und Schubsen von Embolo während einer Spielunterbrechung nicht als Tätlichkeit wertet, ist es absoluter Wahnsinn, dass Rode (oder auch Abraham für minimale Berührungen) dieselbe Bestrafung erhält. Ich habe es schon mehrfach gesagt, so wie das aktuell von Schiedsrichtern bei Rudelbildungen gehandhabt wird, kann man das gezielt nutzen, um Platzverweise für gegnerische Spieler zu erzwingen. Das kann ja nicht der Sinn der Sache sein. Mit einer fairen Spielleitung, bei der beide Mannschaften mit demselben Maßstab bedacht werden, hat das ohnehin nichts zu tun.

Auch die Situation vor dem 3:3 ist mindestens mal extremst unglücklich, wenn nicht sogar gleich zweifach eine glatte Fehlentscheidung. Wie gesagt, Kohr war zwar noch weit vom Tor weg, wäre aber eben auch allein durch gewesen. Das ist in diesem Fall für mich dann schon eine Notbremse. Und da uns durch das Foul auch kein wirklicher Vorteil entstanden ist, muss der Schiedsrichter hier zwingend den Freistoß pfeifen. Notfalls auch noch nach dem verunglückten Pass auf Da Costa, der sich in einer viel schlechteren Position als Kohr befand. Wenn einer im Strafraum gelegt wird und ein Mitspieler den Nachschuss verballert, wird schließlich auch noch der Elfmeter gepfiffen.
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Was für ein bitteres Spiel. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann mich ein Spiel zuletzt so frustriert zurückgelassen hat. Nach dem Ausscheiden in London war ich eher enttäuscht, auch wenn wir das Ding mit den zwei Riesenchancen von Haller in der Verlängerung ebenfalls hätten gewinnen müssen. Das wäre heute ein Befreiungsschlag gewesen und zwar ein vollkommen verdienter.

Zur Aufstellung habe ich mich ja schon vor dem Spiel geäußert. Kann man nicht meckern. Man hat das Konzept dahinter erkennen können und dann auch auf dem Platz gesehen. Die Formation mit lediglich einem Stürmer und zwei hängenden Spitzen sollten wir die nächsten Spiele beibehalten. Zum einen, weil aktuell ohnehin nur zwei Stürmer zur Verfügung stehen. Zum anderen, weil wir so mehr fußballerisch starke Spieler aufs Feld bekommen und so ein funktionierendes Spielkonzept verfolgen können. Kamada, Younes und Barkok (und eventuell auch mal Zuber oder Hrustic) können auf der Position auch schön rotieren. Und für das erste Spiel in dieser Konstellation haben sie auch schon wunderbar harmoniert und kombiniert. Die eine oder andere Situation müssen wir noch besser ausspielen, aber das kommt hoffentlich mit weiterer Spielpraxis.

Die erste Viertelstunde sind wir schwer reingekommen. Da hat Gladbach richtig Druck gemacht. Hinten waren wir aber hellwach. Sowohl Hinti als auch Hase haben jeweils einen ganz wichtigen 1v1 Zweikampf im Strafraum gewonnen. Besonders Hinteregger wirkte heute in alter Rolle merklich befreit und hat seine beste Leistung seit Wochen gezeigt, während Hasebe den gewohnten Organisator und Ausputzer gegeben hat. Auch hier sollte man das so beibehalten.

Die Defensivbewegung und das Umschaltspiel nach hinten waren in der Phase aber nicht gut. Das war und ist ja auch immer mein Bedenken, wenn wir in dieser Formation ohne klaren Sechser spielen. Gleich zweimal standen wir in der Phase nach eigenem Ballverlust relativ blank, weil sich sowohl Rode als auch Sow nach vorne orientiert hatten. Da haben wir den schnellen Gladbachern zu einfache Konterchancen angeboten, weil wir direkt im Zentrum vor der Abwehrkette eine riesige Lücke hatten. So ist ja dann auch der Freistoß vor dem ersten Gegentor entstanden, als Hasebe das Foul ziehen muss. Danach haben Rode und Sow das aber im Verbund wirklich gut gelöst.

Der Elfmeter hat uns dann ins Spiel zurückgebracht und spätestens ab dann war es vor allem im Ballbesitzspiel eine klasse Leistung. Das war im Vergleich zu Wolfsburg eine 180-Grad Wende und meiner Meinung nach noch einmal besser als die erste Halbzeit gegen Dortmund. Eine der spielerisch besten Leistungen seit Monaten, mit der wir auch vollkommen verdient klar in Führung gegangen sind. Wichtig war vor allem auch, dass wir mit Silva endlich mal die erste Großchance aus dem Spiel verwertet haben. Da mögen wir vielleicht ganz leicht von einem gerade so noch rollenden Ball beim Freistoß profitiert haben (was korrekterweise vom VAR nicht geahndet werden kann). Das schmälert aber in keinster Weise das Tor. Es waren noch zwei Pässe dazwischen und Silva der einzige Spieler in der gegnerischen Hälfte. Gladbach hätte das noch locker verteidigen können, aber der Pass von Barkok war echt erste Sahne.

Das Tor von Barkok war dann natürlich die Krönung. Aus einem nicht optimalen Pass von Silva ein wahres Kunstwerk geschaffen. Wenn das nicht Tor des Monats wird, weiß ich auch nicht mehr. Das zaubert mir bei all dem Frust auch noch ein Lächeln auf die Lippen. Und deshalb bin ich auch ein Riesenfan von dem Kerl. Er macht wie alle anderen Fehler und nicht immer klappt alles. Aber er besitzt diese Kreativität und Genialität, um solche unglaublichen Momente zu kreieren. Außerdem finde ich, dass er sich auch in der Rückwärtsbewegung ordentlich reinhaut. Am Ende hatte er dann ein bisschen Pech, hätte aber die Bälle in der Nähe des eigenen Stafraums auch schneller wegschlagen müssen.

Die restliche erste Halbzeit war mir dann fast schon zu offensiv. Ich kann ja verstehen, dass man das Spiel in einer eigenen Druckphase möglichst entscheiden möchte. Aber da haben wir ja gespielt, als ob wir selbst 3:1 hinten liegen würden. Das war zuweilen auch sehr riskant, weil wir selbst mit der Dreierkette hinten an der Mittellinie standen, auch wenn wir dann glücklicherweise keine gefährlichen Ballverluste mehr hatten.

Und die zweite Halbzeit war dann lange Zeit eigentlich sehr ereignisarm. Eine Großchance hatten wir noch, da muss Younes eigentlich das vierte Tor machen. Hätte zu dem Zeitpunkt zwar nicht gedacht, dass das noch mal ein Thema wird, aber es ist ja leider so gekommen. Da hätte er den Ball ruhig annehmen und noch zwei Schritte Richtung Tor machen können, statt direkt den Schlenzer in den Winkel zu versuchen. Dass wir dann den potenziellen Elfmeter auch um wenige Zentimeter wieder aberkannt bekommen, passt da heute ins Bild.

Bis zur unberechtigten und angesichts der sonstigen Entscheidungen vollkommen lächerlichen gelb-roten Karte hatten wir eigentlich alles im Griff und nichts aus dem Spiel heraus zugelassen. Gladbach hatte noch eine gefährliche Ecke, wo sie in der Mitte den Ball verpassen, aber das war es eigentlich. Nach der falschen Tatsachenentscheidung vor unserem zweiten Tor hat sich der Schiedsrichter leider von den Gladbachern belabern lassen und alles nur noch für die entschieden. Bei jedem Körperkontakt und jedem Foul haben die Gladbacher nur noch lauthals geschrien. Und bei der gelb-roten Karte bekommt Embolo einen leichten Schubser, läuft noch zwei Meter und lässt sich dann fallen. Mit sehr viel Wohlwollen kann man das als taktisches Foul auslegen und einem unverwarnten Spieler Geld zeigen, aber niemals reicht das für einen Platzverweis. Vor allem nicht, wenn die erste gelbe Karte noch lächerlicher und eine glatte Fehlentscheidung war.

Ich hatte auch den Eindruck, dass der Schiedsrichter zuerst gar keine Karte zeigen wollte. Dann sind die Gladbacher aber schnell mit fünf Mann auf den Schiri zugestürmt und haben ihn umringt. Rode will das dann unterbinden und wird an der Grenze zur Tätlichkeit gepackt und weggeschubst. Ein absoluter Wahnsinn, dass er dafür auch Gelb bekommt. Ich habe es schon letztens gesagt, dann kann ich in Zukunft einfach einen bereits verwarnten Spieler schubsen und eine Rudelbildung starten, damit der Gegner wegen Geld beide vom Platz fliegt. Und wenn ich sehe für welche Minischubser Abraham Gelb sieht und vom Platz fliegt, dann muss es hier auch zwingend Rot für Embolo geben, wenn man da auch nur irgendeinen Maßstab wahren will.

Danach nimmt das Spiel dann seinen Lauf. Klar, dass Gladbach noch mal Oberwasser bekommt und wir nach hinten gedrängt werden. Hört sich zwar jetzt blöd an, aber eigentlich standen wir auch in der Phase gut. Der Elfmeter gegen uns ist maximal unglücklich, weil Barkok genau am Strafraumeck den Ball gerade wegschießen will und noch ein Gladbacher den Fuß reinhält. Da muss er aber auch cleverer sein und den Ball früher wegschlagen und vor allem nicht in den eigenen Strafraum gehen. Bei solchen Situationen tue ich mich aber immer schwer. Ist halt brutal, da Elfmeter zu geben, wenn der offensive Spieler in letzter Sekunde den Fuß reinhält, ohne selbst jemals den Ball kontrolliert zu haben.

Das dritte Tor war dann auch maximal unglücklich. Da hätte uns der Schiedsrichter wahrscheinlich sogar eher geholfen, wenn er wie bisher jede Kleinigkeit für Gladbach und damit den Freistoß für Stindl gepfiffen hätte. So gibt es für nach dem Foul von Stindl weder eine Spielunterbrechung noch einen reellen Vorteil. Ein guter Schiedsrichter pfeift in der Regel nach dem verpassten Pass auf Da Costa dann trotzdem noch den Freistoß für uns. Und ehrlich gesagt war das für mich auch schon an der Grenze zur roten Karte. Kohr war zwar noch über 40 Meter vom Tor entfernt, wäre aber komplett alleine darauf zugelaufen. Da kann man schon über eine Notbremse nachdenken. So ist es auf jeden Fall maximal unglücklich gelaufen, weil uns jeglicher Vorteil genommen wurde.

Am Ende müssen wir es natürlich trotzdem in der Mitte besser verteidigen, wo Stindl komplett freisteht. Aber ganz ehrlich, ich kann weder Adi noch den Jungs heute insgesamt einen Vorwurf machen. Ich verstehe jetzt auch nicht die Diskussion darüber, ob er bei den Wechseln drei Minuten vor Schluss richtig gelegen hat. Es waren sonst noch Tuta, Chandler, Zuber und Dost auf der Bank. In der Innenverteidigung änderst du zu dem Zeitpunkt nichts mehr freiwillig, ob jetzt Da Costa oder Chandler noch mal die Linie entlangrennen, nimmt sich auch nicht viel und mit Dost hättest du keinen vielleicht entscheidenden Konter mehr fahren können. Zuber wäre in der Situation vielleicht die etwas bessere Wahl als Kamada gewesen, aber das war jetzt nicht kriegsentscheidend. Am Ende bringt der Schiedsrichter durch falsche Entscheidungen und vor allem durch die rote Karte eine Hektik rein, mit der das Spiel kippt und dann entwickelt sich eine ganz eigene Dynamik, in der man durch die Aufgeregtheit auch mal den Überblick verliert. Solche Spiele kennt jeder, der selbst mal Fußball gespielt hat und solche Spiele, wo am Ende noch mal einer reinfällt, gibt es auch bei den Profis fast jede zweite Woche. Da sind wir gerade aufgrund der aktuellen Serie vielleicht auch nicht clever und abgezockt genug.

Dass Trapp dann noch an allen Toren dran ist, kam als Krönung hinzu. Ich will ihm da bei keinem Tor einen großen Vorwurf machen, aber es ist maximal ärgerlich. Der Freistoß geht um Zentimeter genau an Hasebe vorbei und Trapp bekommt ihn mit den Fingerspitzen nicht mehr um den Pfosten. Am Elfer ist Trapp mit beiden Häden dran und der springt trotzdem noch rein. Und beim dritten Gegentor bekommt Trapp gegen den komplett freien Stindl die Hände nicht kontrolliert genug hoch, dass der Ball über die Latte fliegt. Das alles zusammen mit den Schiedsrichterentscheidungen ist einfach nur brutal. Aktuell läuft in den entscheidenen Szenen halt wirklich fast immer alles gegen uns. So viel Pech kannst du aber eigentlich nicht die ganze Saison lang haben.

Deshalb - und auch wenn es keiner mehr hören will - ziehe ich trotz des unglaublich bitteren Resultats ein positives Fazit aus dem Spiel. Hütter hat heute mit der Auf- und Einstellung eine klare Reaktion gezeigt und eine Änderung vorgenommen, die auch voll gegriffen hat. Wir haben die richtige Marschrichtung gefunden und sollten diese auch fortsetzen. Die Mannschaft hat über weite Strecken super gespielt und einen klar erkennbaren Plan ausgeführt. Von der Leistung her war das eine klare Steigerung. Und es bleibt dabei, von der Leistung her waren nur München, Wolfsburg und vielleicht noch das Spiel gegen Bielefeld schlecht. Wieder einmal waren wir die bessere Mannschaft mit den besseren Chancen (bei den xGoals wieder mal um ein ganzes Tor besser als der Gegner). Bis auf Bayern, Leipzig, Leverkusen und Dortmund, wenn sie wieder in Form kommen und Haaland zurück ist, sehe ich auch keine Mannschaft in der Bundesliga, die großartig besser ist als wir. Auch Gladbach ist das dieses Jahr in der Liga durch die Doppelbelastung nicht.

Ich hoffe, dass der ergebnistechnische Knoten platzt, wenn wir endlich mal wieder einen Sieg erzwingen. Am besten am Samstag gegen Augsburg. Sonst können die Rückschläge vielleicht tatsächlich ein mentales Problem werden. Gerade dieses Spiel kann jetzt entweder zum Auslöser für eine "Jetzt erst recht" Einstellung oder zum brutalen Genickschlag werden, der uns langfristig aus der Bahn wirft. Hoffen wir auf ersteres und ein halbwegs besinnliches Weihnachtsfest. Und im Januar haben wir dann nach dem schweren Spiel gegen Leverkusen die Chance, gegen Mainz, Schalke, Freiburg und Bielefeld vielleicht mal eine Siegesserie zu starten.
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Für mich wird heute entscheidend sein wie die Abstimmung zwischen Rode und Sow passt und ob beide die Mitte zu kriegen.
Aber auch wie Younes und Barkok defensiv mitarbeiten. Wird jedenfalls interessant.
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Azriel schrieb:

Für mich wird heute entscheidend sein wie die Abstimmung zwischen Rode und Sow passt und ob beide die Mitte zu kriegen.


Das sowieso. Deshalb bin ich ja eigentlich auch ein Verfechter davon, in dem System mit Fünfer-/Dreierkette mit einem klaren Sechser zu spielen.
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Alter, rüste mal ein wenig ab. Weder verkläre ich Kovac (unter dem wir konditionell am Ende so durch waren, dass wir fast alles verzockt hatten), noch spreche ich Hütter seine Verdienste ab.
Kovac hat uns wieder eine Identität vermittelt, aber spielerisch war das durchaus teilweise grottig. Da wurde halt viel mit Einsatz ausgeglichen.
Hütter hat davon maßgeblich profitiert, aber auch seine eigene Duftmarke gesetzt, Jovic zum Topspieler etabliert und wir sind mit ihm durch Europa geritten.
Allerdings darf man auch nicht unterschlagen, dass Hütter vom Start weg riesen Probleme hatte. Da hatten einige im Stadion nach den ersten Auftritten schon den Kopf gefordert.
Hütter hatte bisher 3 Krisen. Bisher hat er immer Antworten gefunden. Würde mich freuen, wenn das auch diesmal so ist.

Ich hab aber diesmal so meine Zweifel.
Sorry, aber ich sehe aktuell einige berechtigte Kritikpunkte sowohl bei Hütter als auch bei der Kaderplanung.

Und der Trend spricht aktuell gegen uns. Na ja  in 2 Stunden sind wir schlauer.
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Mein Beitrag bezog sich auch nicht auf deinen Post, sondern die Antwort darauf. Und da finde ich meinen Post nicht polemischer, als zu behaupten, dass Hütter in der ersten Saison lediglich von Kovač profitiert habe und mit wachsendem Eigenanteil von Hütter alles schlechter geworden wäre.
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Es stehen zumindest mal bis auf Kamada sämtliche fußballerisch überdurchschnittlich begabte Spieler von uns auf dem Platz. Gut, wenn man es auf die Spitze treibt, könnte man hinten noch N'Dicka für Hinti, Tuta für Abraham und Touré für Durm stellen, aber das wäre dann auch etwas übertrieben. Rein vom Papier her sollte das ja unsere beste Abwehrkette und unser spielerisch bestes Mittelfeld sein.

Wenn wir wieder so ballsicher sind wie gegen Dortmund und mal ausnahmsweise nicht wie so oft in dieser Saison frei im Strafraum über das Tor schießen, gewinnen wir das Spiel heute. Da bin ich mir sicher. Ansonsten wird es gegen schnelle Gladbacher schwer. Aber gut, das ist ja in jedem Spiel so und dann hätten wir diese Saison auch schon die meisten anderen Spiele gewonnen. Letzten Endes sagen wir ja jetzt alle auch nur, wenn es gut läuft, dann gewinnen wir. Kann man vorher halt nie wissen. Aber die Aufstellung setzt meiner Meinung nach im Gegensatz zu letzter Woche schon mal das richtige Zeichen an die Mannschaft.
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Azriel schrieb:

Ach und bevor jemand kommt, rein spielerisch war das unter Kovac auch teilweise gruselig

Der Fußball begeisterte einen trotzdem weil man sah das die Spieler alles gaben, da wurde sich richtig rein gehängt, man machte aus wenig relativ viel. Auch sah man das sich Spieler entwickelten, davon provitierte der Hütter in seiner ersten Saison. Jetzt sieht man nur irgendeinen Larifarifußball, damit kann ich nicht viel anfangen, viel Geschwätz, wenig Leistung. Mit jeden Hütterjahr wird die Mannschaft schlechter.
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propain schrieb:

Azriel schrieb:

Ach und bevor jemand kommt, rein spielerisch war das unter Kovac auch teilweise gruselig

Der Fußball begeisterte einen trotzdem weil man sah das die Spieler alles gaben, da wurde sich richtig rein gehängt, man machte aus wenig relativ viel. Auch sah man das sich Spieler entwickelten, davon provitierte der Hütter in seiner ersten Saison. Jetzt sieht man nur irgendeinen Larifarifußball, damit kann ich nicht viel anfangen, viel Geschwätz, wenig Leistung. Mit jeden Hütterjahr wird die Mannschaft schlechter.        


Oh ja. Wer könnte je die begeisternde Rückrunde 2016/17 vergessen (also außer offensichtlich du), als wir aus den letzten 15 Spielen ganze sieben Punkte geholt und elf Tore erzielt haben und die gesamte Mannschaft mit Ausnahme von Rebić und Fabián ein lebloser Haufen war, der sich lediglich fürs Halbfinale und Finale im Pokal aufgerafft hat. Ein solcher Rausch ist wahrlich nicht vielen Mannschaften vergönnt. In jüngerer Vergangenheit maximal den Schalkern unter David Wagner, die auch wahre Loblieder auf diese glorreiche Zeit singen.

Und Spieler entwickeln, konnte Kovač wahrlich wie kein anderer Trainer auf der Welt. Selbst den nach seinem Weggang verpflichteten Filip Kostić - dessen Transfer im Vorfeld der Saison von vielen Fans heftig kritisiert wurde - hat er noch mal angerufen, ihm kurzerhand eine völlig neue Position empfohlen und auf Serbokroatisch Instruktionen gegeben, die einzig und allein für dessen Erfolg in den kommenden Jahren verantwortlich waren. Dass ein Danny da Costa (den er fairerweise wie auch Wolf wieder an die Liga herangeführt und aufgebaut hat) erst dann explodiert ist, nachdem Hütter die Fünferkette taktisch grundlegend anders als Kovač interpretiert hat, geht natürlich als ein weiteres Meisterstück von Kovač in die Geschichte ein.

Auch die Entwicklung von Daichi Kamada geht einzig und allein auf Niko Kovač zurück, der ihn schließlich verpflichtet und sagenhafte 200 Minuten hat spielen lassen (Und nein, das ist keine Kritik an Niko. Es soll einfach nur wie der Rest des Posts aufzeigen, dass es kompletter Schwachsinn ist, alle positiven Entwicklungen der letzten Jahre Kovač zuzuschreiben). Oder wer könnte die Episode mit Aymen Barkok vergessen. Im Gegensatz zu Hütter hat Kovač immerhin mal einen eigenen Jugendspieler debütieren lassen! Er hat ihn zwar nach überragendem Beginn gleich öffentlich eingenordet und damit seiner Stärken beraubt, aber das ist Nebensache.

Und die Entwicklung der Büffelherde ging natürlich auch ganz allein auf Kovač zurück, nachdem dieser bekanntlich das Motto vertrat, dass Haller und Jović gemeinsam in der Spitze nicht funktioniere und sie deshalb nur dreimal zusammen aufgestellt hat. Dabei wird hier doch sonst gerne das Argument angeführt, dass die alle in der Vorsaison unter Kovač noch gar nicht so gut gewesen wären. Aber der Kovač hat bestimmt damals vor dem Spiel in Stuttgart den Journalisten (war glaube ich Peppi Schmitt) angerufen und instruiert, dem Hütter auf der Pressekonferenz mal zu stecken, es mit allen drei Stürmern zusammen auf dem Platz zu versuchen. Auch wenn Kovač das im Jahr davor nie selbst getan hat, obwohl da schon alle drei Büffel im Kader standen.

Jetzt mal ernsthaft: Wir hatten sowohl unter Kovač als auch unter Hütter (wie bei jedem Trainer auf der Welt) relativ und auch mal absolut gute sowie schlechte Phasen. Hütter hat sicher von den Grundlagen profitiert, die Kovač hier gelegt hat, aber es ist absoluter Schwachsinn ihm sämtliche Erfolge abzusprechen. Unter einem Kovač hätten wir nie die offensiv famose Büffelsaison mit dem extrem hohen Pressing gespielt, weil er dafür einfach ein grundsätzlich viel zu defensiver Trainer ist. Das hat man dann ja auch bei den Bayern gesehen, nachdem Flick mit derselben Mannschaft ein Feuerwerk nach dem anderen abgebrannt hat (aber da bekomme ich bestimmt gleich auch erzählt, dass das alles Kovačs Verdienst war). Witzigerweise war genau das ja letztes Jahr auch noch die vorherrschende Meinung. Dass Kovač gute Grundlagen gelegt, aber Hütter mehr aus der Mannschaft rausgeholt hat, als es unter Kovač möglich gewesen wäre.

Ich will hier noch einmal daran erinnern, dass wir unter Hütter unsere beste Bundesligasaison seit 25 Jahren gespielt haben - trotz des Einbruchs in der Liga zum Schluss, den wir allerdings auch in beiden Jahren unter Kovač hatten. Und das hat Hütter durch eigene Ansätze mit einem größtenteils identischen und nicht wirklich großartig verstärkten Kader zur Vorsaison geschafft. Trapp und Hrádecký war mehr oder weniger ein leistungsgerechter Tausch im Tor, Kostić und N'Dicka sowie Paciência als Joker waren Verstärkungen, dafür haben wir im Mittelfeld Boateng, Mascarell und Wolf verloren. Im Winter waren Hinti für Salcedo sowie Rode als verspäteter Mittelfeldersatz noch eine Verbesserung.

Ich will hiermit weder Kovačs Erfolge bei uns schmälern oder gegen ihn nachtreten noch sämtliche Kritik an Hütter abwälzen. Die habe ich zuletzt ja auch deutlich geäußert, weil Hütter meiner Meinung nach zuletzt einige Fehler begangen hat. Aber man sollte dabei schon sachlich und fair bleiben. Und diese geschichtsverklärenden Vergleiche mit Kovač, die mittlerweile immer mehr Einzug finden, sind das absolut nicht.

Anthrax schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Stimmt. Und genau da wird es differenziert. Es war nämlich zu Zeiten Meiers und Hallers nicht anders. Meiers Kopfballverlängerungen waren eher noch sinnloser als die von Dost, der auch mal nach hinten oder zur Seite ablegt. Haller dagegen hatte Abnehmer, die mit dem Ball etwas anfangen konnten.
Hütter, der ja offenbar Kruse wollte, trifft da jetzt nicht die Hauptschuld an diesem Dilemma.


Mit Haller war das top, das können aber nicht viele - was der da alles an- und mitgenommen und verteilt hat. Wahnsinn.

Hütter mag daran vielleicht nicht die Hauptschuld treffen, aber er muss doch dann dafür Sorge tragen, dass die Mannschaft das so einfach nicht macht und andere Wege findet. Das ist schon seine Schuld.        


Das kam aber auch erst so richtig unter Hütter zum Tragen, weil wir dann deutlich offensiver standen und Haller die Bälle auch irgendwohin ablegen konnte. Unter Kovač stand Haller vorne oft genug auf weiter Flur und hat dann dementsprechend genauso Bälle verloren. Das hat ja trotz einer guten ersten Saison mit Traumtoren dazu geführt, dass ihn nicht gerade wenige Leute kritisiert haben und meinten, dass er fußballerisch eine Krücke sei.
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Viel los beim Auftritt von Dejan am Wochenende. Tor erzielt, eine Riesenchance verstolpert und einen unberechtigten Elfmeter gegen sich gepfiffen bekommen. Am Ende hat der WAC aber noch gewonnen. Dejan ist mittlerweile absolut gesetzt und hat jetzt das vierte Tor in Folge erzielt. Damit jetzt sieben Tore in 17 Pflichtspielen und alle 136 Minuten ein Treffer. Wolfsberg hat aber ähnlich wie wir diese Saison das Problem, dass die offensiv viele Großchancen auslassen. Wenn die mal einen richtigen Lauf schieben, traue ich ihm über die ganze Saison (also reguläre Runde plus die "Playoffs") sogar rund 20 Tore zu.

Man muss schon sagen, dass er wirklich ein unglaublich gutes Antizipations- und Positionsspiel im Offensivspiel und vor allem im Strafraum hat. Sehr gute Laufwege bei Flanken, steht bei Abprallern im Strafraum immer dort wo ein Stürmer stehen muss. In der Hinsicht ähnelt er Luka - oder auch Inzaghi, dem absoluten Meister in dieser Disziplin - tatsächlich enorm. Das hat man auch schon bei seinen Einsätzen hier in Frankfurt erkennen können. Was Ballannahme (letztens hat er schon mal so einen verstolpert) und Schusstechnik auf größere Distanzen angeht, muss er sich aber genau wie in Sachen Körperlichkeit noch steigern. An Einsatzwillen und Lauffreudigkeit fehlt es ihm jedoch nicht.

Sehe in ihm aber wirklich ein sehr hohes Potential und freue mich schon unglaublich darauf, dass er nächste Saison hier wieder aufschlägt. Fande es ja auch bisschen schade, dass man ihn jetzt schon zweimal ausgeliehen hat. Die Spielpraxis tut ihm sicher gut, aber ich sehe ihn ehrlich gesagt schon weiter als Ache. Und wenn man gesehen hat, wie Spieler in seinem halben Jahr hier immer wieder zu ihm zum Jubeln gelaufen sind, scheint er auch ein sehr positiver Typ und beliebt in der Mannschaft zu sein.

https://www.youtube.com/watch?v=-YY0UlWESHY
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Auch wenn ich diesen Thread jetzt für Spekulationen meinerseits hochhole, wundert mich doch, wie ruhig es aktuell um Bruno Hübner ist. Er ist die letzten Jahre immer mehr aus der Öffentlichkeit verschwunden, dann hörte man mal in einem Interview Amtsmüdigkeit raus und vor zwei Monaten gab es den Bericht der FAZ (https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/eintracht-frankfurt-verlaengert-nicht-mit-bruno-huebner-17011454.html), dass Hübners im Sommer auslaufender Vertrag nicht verlängert würde.

Neben den oben angeführten Indizien spricht ja auch dafür, dass man sich laut einem Vereinssprecher und Hübner selbst ein gutes halbes Jahr vor Vertragsende noch nicht mal zu Vertragsgesprächen hingesetzt hat (https://www.hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/viel-wirbel-um-eintracht-sportdirektor-bruno-huebner,huebner-nachklapp-100.html). Ich weiß, es ist aktuell Corona und gibt deshalb vielleicht wichtigere Themen, aber seitdem hat man nichts Weiteres gehört und so langsam sollte sich eigentlich etwas bewegen, wenn man ihn denn halten will, schließlich muss irgendwann auch für die nächste Saison geplant werden. Dazu kommt, dass 2018 alle anderen Verantwortlichen ihre Verträge über einen längeren Zeitraum als Hübner verlängert hatten sowie im Zuge von Hütters Verlängerung vor einigen Monaten die Aussage, dass seine Zukunft nicht zwingend an die von Hübner geknüpft sei.

Ich habe mir schon damals gedacht, dass der Bericht nicht subtanzlos sein wird und gehe mittlerweile immer mehr davon aus, dass dies Hübners letzte Saison in Frankfurt ist. Muss ja nicht mal unbedingt von der Vereinsseite ausgehen, vielleicht will Hübner mit dann 60 Jahren auch einfach seine Karriere beenden und lieber seinen Jungs noch ohne den ganzen Stress ein bisschen beim Fußballspielen zuschauen. Im Zuge der Berichte wurde ja damals über Sebastian Zelichowski, den aktuellen Chefanalyst, als Nachfolger spekuliert (https://www.hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/bruno-huebner-bei-eintracht-frankfurt-vor-dem-aus,huebner-aus-100.html). Der gilt zum einen als absoluter Vertrauter und rechte Hand von Bobic, zum anderen absolviert er gerade den "Management im Profifußball" Lehrgang von DFL und DFB, was ebenfalls ins Bild passt, da er damit für den Posten als Sportdirektor/Manager geradezu prädestiniert wäre.

Das Thema ist bei mir auch deshalb gerade aufgekommen, weil ich einen Artikel über Michael Reschke gelesen habe. In Suttgart haben sich Bobic und Reschke zwar um einige Jahre verpasst, insofern weiß ich nicht, inwiefern es bereits Berührungspunkte zwischen ihnen gab. Nachdem er bei Schalke gegangen ist, könnte ich ihn mir aber ehrlich gesagt auch sehr gut bei uns in der Position des Managers/Sportdirektors vorstellen. In der zweiten Reihe hat er mit guten Transfers insbesondere in Leverkusen aber auch bei den Bayern eigentlich einen sehr guten Job gemacht. Besonders in Stuttgart aber auch zuletzt auf Schalke war er dann eher in der ersten Reihe und hat da insbesondere mit Trainerentscheidungen und seinem öffentlichen Auftreten (was ja früher auch Hübners Manko war) keinen guten Eindruck hinterlassen. Aber Bobic ist ja selbst in Stuttgart unter ganz schwierigen Umständen gegangen wie jetzt auch Reschke auf Schalke.

Sollten wir aber in Sachen Transferpolitik wieder mehr in Richtung Talente gehen, würde Reschke eigentlich passen. In Leverkusen hatte er eigentlich jahrelang dieselbe Konstellation wie bei uns. Mit Holzhäuser beziehungsweise Völler (Bobic) einen Gesamtverantwortlichen sowie einen Entscheidungsträger für den sportlichen Bereich als Vorgesetzten, der vor allem auch die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt und mit Boldt (Manga) einen Scoutingleiter/Kaderplaner, der ständig mit hervorragendem Blick für Talente unterwegs ist und mit dem er sich über den Kader austauschen kann. Auch dort hat Reschke diese Zwischenebene besetzt. Er war selbst lange erfolgreich Jugendtrainer, Nachwuchsleiter und Scout, kennt also alle Abläufe in einem Verein, besitzt selbst ein weites Netzwerk und hat hauptverantwortlich Verhandlungen geführt.
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Einen Verein aus der Premier League könnte ich mir schon vorstellen. Für die wird er als aktueller Nationalspieler ja ab dem baldigen Brexit auch noch einmal deutlich interessanter werden. Zukünftig benötigen EU-Bürger ja ebenfalls eine Arbeitserlaubnis, um in England Fußball spielen zu können. Und dafür muss man sich über ein Punktesystem qualifizieren, von dem insbesondere aktuelle Nationalspieler und Spieler aus den anderen Topligen profitieren. Damit wird der Markt für die englischen Vereine kleiner und ein Spieler wie Kostić interessanter.

Halte das zum aktuellen Zeitpunkt aber auch für eine Standardaussage. Wenn wir zum Ende der Hinrunde wirklich im grauen Mittelfeld ohne Perspektiven nach unten oder oben stehen, könnte es bei einem passenden Angebot vielleicht ein Thema werden. Ist halt auch die Frage, was die Verantwortlichen in Sachen Kader geplant haben und wie unser Budget für die kommende Saison aussieht. Das ist ja in den aktuellen Coronazeiten auch eine ziemlich große Variable.

Und wenn man ihn wirklich möglichst gewinnbringend verkaufen möchte, müsste man es eh spätestens im Sommer tun. Dann ist er 28 Jahre alt und hat noch zwei Jahre Vertrag. Ein Jahr später mit 29 Jahren und einem Jahr Restvertrag wären die Gewinnaussichten deutlich geringer. Mir persönlich wäre es natürlich am liebsten, wenn er bleiben würde.
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Würde ehrlich gesagt auch wenig Sinn ergeben. Zum einen hatte er auf seinen bisherigen Stationen immer eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag und eine solche wurde auch beim Amtsantritt hier in Frankfurt nicht dementiert (und selbst das müsste nichts heißen, wie ja spätestens seit Kovač jeder weiß), sondern eher offen gelassen. Ich schätze deshalb, dass er zumindest bei bestimmten Angeboten die Option hätte, den Verein zu verlassen. Zum anderen wurde der Vertrag erst vor drei Monaten langfristig verlängert. Ich bezweifle, dass er so schnell die Lust verloren hat.

Spricht alles eher dafür, dass er hier schon Bock auf die Aufgabe hatte. Wenn er keine Lust mehr hätte, wäre er entweder diesen oder nächsten Sommer gegangen. Denn ich bin sicher, dass die Sichtweise auf Hütter außerhalb von Frankfurt deutlich positiver ist. Ist ja immer so, dass man Kleinigkeiten nur mitbekommt, wenn man eng dran ist. Nach außen hin wird der Erfolg aus den letzten beiden Jahren und insbesondere die Büffelsaison sicherlich deutlich überwiegen.
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Exil-Adler-NRW schrieb:

Verstehe nur nicht, warum es dann mit Rode und Kohr ende letzter Saison doch recht gut geklappt hat. Mit den beiden haben wir da in Wolfsburg u.a. gewonnen.


Man kann natürlich für jede Paarung gute Partien finden. Wobei Wolfsburg da ein schlechtes Beispiel ist. Man sollte eben nicht nur aufs Ergebnis schauen. Damals hatten wir ziemliches Glück und ein starker Trapp hat uns mehrmals vor dem Rückstand bewahrt. 19:7 Torschüsse für Wolfsburg. In der Zusammenfassung (https://www.youtube.com/watch?v=WI_Y4WV7blU) sieht man auch mehrfach, wie offen wir da zentral vor der Abwehrkette stehen.

Auch beim Sieg gegen Paderborn haben wir in der zweiten Halbzeit erhebliche Lücken offenbart (https://www.youtube.com/watch?v=1wC7SMisbxE), wo wir nach 3:0 Führung eigentlich einfach nur die Positionen halten und das Ding runterspielen müssen. Dass wir da noch ausgekontert wurden, war einfach amateurhaft. Wenn du keinen klaren Sechser hast, muss halt das Wechselspiel passen und zu oft schalten sich dann beide Spieler in die Offensive ein und die Absicherung fehlt. Das ist bei unserem schlampigen Ballbesitzspiel häufig zu gefährlich.

Die Spiele, in denen Rode und Kohr gemeinsam begonnen haben, waren folgende:

0:4 Niederlage in Leverkusen mit Hasebe als Sechser (4-3-3)
2:1 Sieg in Wolfsburg ohne Sechser (5-2-2-1/3-4-2-1)
3:0 Sieg in Bremen ohne Sechser mit zwei Jokertoren von Ilsanker (5-2-2-1/3-4-2-1)
0:2 Niederlage gegen Mainz ohne Sechser (5-2-1-2/3-4-1-2)
2:1 Sieg gegen Schalke mit Ilsanker als Sechser (5-3-2/3-5-2)
3:2 Sieg gegen Paderborn ohne Sechser (5-2-1-2/3-4-1-2)
0:1 in Basel ohne Sechser (5-2-1-2/3-4-1-2)

Am Anfang haben wir auch eher mit Rode und Sow als Paarung gespielt. Das hat zu Beginn der Rückrunde auch ganz gut funktioniert. Da haben wir aber vor allem mit Viererkette gespielt. Das ist insofern ein Unterschied, dass wir dann hinten viel kompakter stehen. So wie wir die Fünferkette unter Hütter interpretieren, spielen die Außenverteidiger oder zumindest mal Kostić sehr offensiv und sind deshalb nicht immer hinten und darüber hinaus stehen die äußeren Innenverteidiger sehr breit und damit weit auseinander. Das macht die Aufgabe für einen Sechser natürlich schwieriger. In einem System mit Viererkette lässt sich das besser aufteilen. Aber auch da hatten wir die besten Spiele mit Hasebe als Sechser im Mittelfeld, der sowohl defensiv in der Absicherung als auch offensiv mit seiner spielerischen Klasse sehr wichtig war.

Exil-Adler-NRW schrieb:

Grundsätzlich habe ich daher Sympathie für Zerstörer. Aber als solcher ist er mir auch aktuell nicht gut genug (Pokal gegen Bremen zum Beispiel war von ihm hingegen super). Von einem solchen erwarte ich dann auch, dass er gegen Union den Kruse Schuss zum 3:3 mit dem Kopf abblockt, statt sich aus der Schussbahn zu drehen. Und wenn er gegen VW an zwei von zwei Gegentoren beteiligt ist, dann ist sein Wert bei gegnerischem Ballbesitz einfach definitiv nicht mehr groß genug, um es auszugleichen, dass er im Spiel nach vorne für uns ein Hindernis ist, der jede Geschwindigkeit aus der Aktion nimmt und bei der man glücklich sein muss, wenn der Ball nicht beim Gegner landet.        


Ich fande die Entscheidung, Ilsanker nach den ersten beiden Spielen in dieser Saison gegen 1860 und Bielefeld einzubauen, korrekt. Ich finde auch, dass wir dieses Jahr grundsätzlich besser stehen und weniger zulassen als im vergangenen Jahr. Bayern und Wolfsburg waren die Ausnahmen, gegen Union hatten wir halt mehr oder weniger zwei Eigentore in der verpennten Anfangsphase. Dafür haben wir gegen Leipzig sehr wenig zugelassen und auch Dortmund nach seiner Einwechslung wieder im Griff gehabt.

Auf der anderen Seite hat Ilsanker zwei ganz klare individuelle Fehler gegen Union und jetzt gegen Wolfsburg gehabt, wo er jeweils in die Abwehrkette zurückrückt und den falschen Raum besetzt (denn der Schuss von Kruse war Weltklasse und hat sich genau um Ilsanker und Abraham gedreht, den kannst du nicht blocken). Deshalb würde ich ihm jetzt auch eine Pause geben. Da er ein spielerisch limitierter Spieler ist, wäre es natürlich auch sinnvoll, ihn gegen schwächere Gegner wie jetzt in den nächsten Spielen Schalke, Mainz oder Freiburg draußen zu lassen.

U.K. schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Kann schon sein. In einer Zweierkombination aus diesen drei Spielern im bisherigen System hat es jedenfalls bisher nicht funktioniert. Da standen wir grundsätzlich auch nicht besser auf dem Platz als mit Ilsanker.

Stimmt nicht. Gegen BvB waren es Rode und Sow und selbst da hat Hütter gesagt es war eine der besten Halbzeiten diese Saison.

Und dieses Argument er sei der einzige Sechser kann ich nicht mehr hören. Ein Kostic hat auf einer anderen Position auch plötzlich bessere Leistung gebracht und dann kann ich einen Rode oder Kohr nicht auf die Sechs stellen? Kohr wurde in Augsburg und Leverkusen auch auf der 6 aufgestellt, wieso soll das bei uns nicht klappen. Rode hat neben Schwegler eine komplette Saison auf der 6 gespielt, selbst bei den Bayern hat er einige Spiele dort gemacht und das hat er jetzt verlernt?        


Ja, eine Halbzeit lang hat es funktioniert. Weil wir da spielerisch so gut drauf waren, dass wir Dortmund dominiert und kaum Ballverluste hatten. Das ist aber wie jeder weiß bei uns nicht gerade die Regel. War dann auch in der zweiten Halbzeit wieder anders, als wir Dortmund durch eigene Ballverluste ins Spiel gebracht und anschließend in der Druckphase der Dortmunder zwar wenig zugelassen haben, aber doch ziemlich ins Schwimmen gekommen sind. Das wurde erst nach der Einwechslung von Ilsanker als Stabilisator wieder besser.

Wenn man das richtig aufteilt und abspricht, kann das natürlich funktionieren. Ich habe ja auch schon gesagt, dass ich in Kohr durchaus das Potential zu einem guten Sechser sehe, wenn man ihn umfunktioniert. Auch wenn man damit etwas von seiner Torgefahr einbüßen würde, aber sein guter Distanzschuss sollte auch so zum Tragen kommen. War bei Torró und Schwegler ja auch so. Rode sehe ich eher nicht auf der Sechs. Der wäre da mit seinem läuferischem Potential auch verschenkt. Damals unter Veh hat übrigens auch Schwegler die Sechs gespielt und nicht Rode. Wenn wir bisher mit zwei Achtern (Rode, Kohr, Sow) und keinem klaren Sechser gespielt haben, sind aber beide gerne mal nach vorne marschiert und dann hat die Absicherung gefehlt.

Exil-Adler-NRW schrieb:

Finde ich auch alles merkwürdig, mit der einziger 6er Behauptung. Und selbst wenn, ja und?

Letzte Saison stand in der Rückrunde Ilsanker nur 4 mal in der Startelf als DM. Fernandes als anderer echter 6er einmal.

Das heißt wir hätten somit 12 Spiele der Rückrunde ohne echten 6er gespielt? Ging ja trotzdem scheinbar, denn die Rückrunde war ja nicht unerfolgreich.        


Um die Frage zu beantworten: Wir haben letztes Jahr in der Rückrunde in acht Pflichtspielen ohne Sechser gespielt.

Hier ist die Liste (ohne jetzt alle Einwechslungen und taktische Umstellungen während der Spiele im Blick zu haben):

2:1 Sieg in Hoffenheim (4-4-1-1) [Sow/Rode]
2:0 Sieg (Liga) gegen Leipzig (4-4-1-1) [Sow/Rode]
1:1 in Düsseldorf (4-4-1-1) [Sow/Rode]
2:1 Sieg in Wolfsburg (5-2-2-1/3-4-2-1) [Kohr/Rode]
3:0 Sieg in Bremen (5-2-2-1/3-4-2-1) [Kohr/Rode]
0:2 Niederlage gegen Mainz (5-2-1-2/3-4-1-2) [Kohr/Rode]
3:2 Sieg gegen Paderborn (5-2-1-2/3-4-1-2) [Kohr/Rode]
0:1 in Basel (5-2-1-2/3-4-1-2) [Kohr/Rode]

Sieht vom Schnitt her ganz gut aus, aber ich bin weiter oben ja schon auf einige Details eingegangen. In einem System mit Viererkette und zwei Achtern ist das Risiko geringer und wir können eher auf einen Sechser verzichten. Und die Siege gegen Wolfsburg und Paderborn sind eben trügerisch, weil wir hinten nicht gut standen. Und gegen Bremen hat ausgerechnet der hier gescholtene Ilsanker mit zwei Jokertoren den Sieg eingetütet. Relativiert die auf den ersten Blick guten Ergebnisse dann wieder.

In den anderen 16 Spielen - darunter den besten der Rückrunde mit dem 3:1 im Pokal gegen Leipzig, dem 5:0 in der Liga gegen Augsburg und dem 4:1 in der EL gegen Salzburg - haben wir jeweils mit Sechser gespielt. Denn du vergisst, dass neben Ilsanker und Fernandes auch Hasebe und Torró in der Rückrunde als Sechser gespielt. Bei den drei angesprochenen Spielen haben wir übrigens auch mit Viererkette gespielt. Das hat letztes Jahr tatsächlich zeitweise sehr gut funktioniert.

Wuschelblubb schrieb:

Ansonsten finde ich es aber auch weiterhin erschreckend, dass wir zwar quasi nur einen Sechser haben, aber dafür gleich vier rechte Verteidiger (Durm, Da Costa, Toure & Chandler).


Da ich ihn jetzt gerade erwähnt habe: Ich finde es auch immer noch schade, dass Torró wieder weg ist. Der hatte immer wieder gute Ansätze hier, aber dann kam der nächste Rückschlag. Hat wohl einfach nicht sollen sein beziehungsweise Hütter war von ihm als Spielertyp glaube ich auch nicht der größte Fan. Aber Torró hatte ein ordentliches Ballbesitz- und Passspiel, war kopfball- und zweikampfstark, hat in den richtigen Momenten mal ein taktisches Foul gezogen und einen hervorragenden Distanzschuss. Nur das Tempo hat ihm doch etwas gefehlt.
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Das hat jetzt schon was von slapstick Toures dumme individuelle Fehler als Argument für eine Dreierkette mit Ilsanker davor zu bringen!
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FrankenAdler schrieb:

Das hat jetzt schon was von slapstick Toures dumme individuelle Fehler als Argument für eine Dreierkette mit Ilsanker davor zu bringen!


Das Argument für Ilsanker war, dass wir mit den anderen Mittelfeldspielern im Zentrum defensiv auch nicht besser stehen. Sogar eher schlechter. Kann sich ja jeder noch mal die Spiele gegen 1860 oder Bielefeld anschauen. Da standen wir hinten richtig offen. Wenn das individuell besser besetzte Mannschaften gewesen wären, hätten wir da richtig auf den Sack bekommen. Da waren die letzten Wochen defensiv ehrlich gesagt besser. Zumindest meiner Meinung nach.

Der Satz zu Touré war lediglich eine Antwort auf Würzis Anmerkung mit dem Talent. Bei einer Viererkette würde mir wie gesagt eher die Position des Linksverteidigers Sorgen machen. Rechtsverteidiger (wo ich übrigens auch Durm stärker sehe) haben wir schließlich genug im Kader.

Steht zwar alles so auch schon in den Texten, aber ich erkläre es natürlich gerne noch mal.
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Klar. War nur so ne Idee. Mir tut halt schon auch der Ball immer ein bisschen leid, wenn Ilsanker spielt...
Nein, das ist ungerecht. Er kann es ja eigentlich. Nur meistens halt nicht.

Übrigens: N'Dicka links und Durm/Touré rechts - da hatten wir auch schon untalentiertere AVs.
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Einen guten Mittelfeldspieler werden wir so oder so noch benötigen, egal welches System wir spielen wollen. Wie gesagt, so Marke Schwegler oder Mascarell wäre nett. Bin ja grundsätzlich bei dir, dass Ilsanker nicht die Lösung ist.

Und N'Dicka und Touré als Außenverteidiger in der Viererkette hat halt auch letzte Saison nach einer Zeit nicht mehr funktioniert. Gerade bei Touré geht es ja auch nicht um Talent, sondern darum konstant die Leistung zu halten und keine dummen individuellen Fehler zu produzieren.
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DonGuillermo schrieb:

Alles klar, danke. Da könnte dann sogar der Topwert von einem unserer Spieler aus dieser Saison sein. Ich wusste, dass Barkok schnell ist, aber den Wert hätte ich jetzt nicht erwartet. Touré müsste man in Sachen schnelle Spieler auch noch erwähnen - auch wenn ich davon ausgehe, dass er die nächste Zeit nicht viel spielen wird. Aber grundsätzlich haben wir natürlich schon das Potential wieder mehr spielerische Klasse und Tempo aufs Feld zu bringen - auch wenn wir die Gegner nicht mehr wie mit der Büffelherde niedertrampeln können. Das muss Hütter jetzt hinbekommen.


Grundsätzlich könnten wir es spielphilosophisch über verschiedene Arten versuchen. Im Moment wirkt es aber so, als ob wir (meitens) alles nur so halb machen, Tiefpunkt war jetzt Wolfsburg.
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Schönesge schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Alles klar, danke. Da könnte dann sogar der Topwert von einem unserer Spieler aus dieser Saison sein. Ich wusste, dass Barkok schnell ist, aber den Wert hätte ich jetzt nicht erwartet. Touré müsste man in Sachen schnelle Spieler auch noch erwähnen - auch wenn ich davon ausgehe, dass er die nächste Zeit nicht viel spielen wird. Aber grundsätzlich haben wir natürlich schon das Potential wieder mehr spielerische Klasse und Tempo aufs Feld zu bringen - auch wenn wir die Gegner nicht mehr wie mit der Büffelherde niedertrampeln können. Das muss Hütter jetzt hinbekommen.


Grundsätzlich könnten wir es spielphilosophisch über verschiedene Arten versuchen. Im Moment wirkt es aber so, als ob wir (meitens) alles nur so halb machen, Tiefpunkt war jetzt Wolfsburg.        


Das stimmt. War auch mein Hauptkritikpunkt nach dem Spiel gegen Bielefeld. Kann man aktuell eigentlich genau so wiederholen:

Das große Manko ist für mich, dass eine klare Spielidee fehlt beziehungsweise der Kader auch überhaupt keine hergibt. Mit Hasebe (der eigentlich immer spielen muss, sonst kriegen wir den Ball nicht mal vernünftig ins Mittelfeld), Kamada/Barkok und Silva haben wir eigentlich nur drei spielerisch starke Leute auf dem Feld. Wenn dann nix über unsere starken Außen geht (die man systembedingt aber gut mit Doppeln aus dem Spiel nehmen kann), bolzen wir halt irgendwann nur noch den Ball nach vorne und Dost verlängert ins Nirgendwo. Wir haben halt keinen Haller mehr, der jeden Ball runterpflückt, ihn gegen drei Gegenspieler behauptet bis die Leute nachrücken und dann verteilt. Oder einen Rebić, den man schicken kann, der jedem Ball nachrennt und viele Ballgewinne in der Nähe des gegnerischen Tors verzeichnet. Das können Dost und Silva auch nicht spielen und das muss den Verantworlichen auch klar gewesen sein. Die beiden würden in eine spielerisch gute und kombinationssichere Mannschaft am besten passen.

Aber aktuell stehen wir irgendwie für nichts. Wir können keinen Ballbesitzfußball spielen, wir haben auch nicht die Leute, um hohes Pressing oder schnelles Umschaltspiel zu spielen, uns fehlt im Mittelfeld der Zugriff und die Schnelligkeit, um auf Gegenpressing und zweite Bälle zu gehen und hinten reinstellen und nur auf Konter spielen, wollen wir auch nicht. Das ist das, was mich stört. Ich kann kein Konzept, keinen Lösungsansatz erkennen. Weder durch die Transferpolitik noch durch taktische Elemente des Trainers. Wir spielen einfach immer weiter denselben Stiefel runter und hoffen, dass unsere Topspieler nen guten Tag haben und es für uns richten. Aber wir haben nicht mehr so eine hohe individuelle Qualität wie noch vor zwei Jahren und müssten eigentlich eher über mannschaftstaktische Bausteine kommen.


Spielerisch ist es teilweise zwar schon besser geworden, aber eben immer noch zu wenig.
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DonGuillermo schrieb:

Ilsanker ist sicher ein limitierter Spieler und es wäre wünschenswert, wenn wir einen besseren Sechser für das Mittelfeld hätten. Den haben wir aber im aktuellen Kader nicht wirklich. Und ohne Absicherung im Mittelfeld wird es für uns auch schwer, weil wir dafür mit der Abwehrkette häufig zu hoch und offen stehen sowie spielerisch nicht gut genug sind und deshalb viele Ballverluste produzieren.

Was noch zu beweisen wäre. Rode beispielsweise gäbe in einem 4:3:3 vielleicht einen ganz famosen Sechser ab, flankiert von Sow und Kohr. Nur mal als Beispiel.
Hätte den Vorteil, drei Mittelfeldspieler zu haben, die zumindest halbwegs mit dem Ball Freundschaft geschlossen haben und sich dennoch nicht ganz dumm in Raumaufteilung und defensivem Zweikampf anstellen.
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WuerzburgerAdler schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Ilsanker ist sicher ein limitierter Spieler und es wäre wünschenswert, wenn wir einen besseren Sechser für das Mittelfeld hätten. Den haben wir aber im aktuellen Kader nicht wirklich. Und ohne Absicherung im Mittelfeld wird es für uns auch schwer, weil wir dafür mit der Abwehrkette häufig zu hoch und offen stehen sowie spielerisch nicht gut genug sind und deshalb viele Ballverluste produzieren.

Was noch zu beweisen wäre. Rode beispielsweise gäbe in einem 4:3:3 vielleicht einen ganz famosen Sechser ab, flankiert von Sow und Kohr. Nur mal als Beispiel.
Hätte den Vorteil, drei Mittelfeldspieler zu haben, die zumindest halbwegs mit dem Ball Freundschaft geschlossen haben und sich dennoch nicht ganz dumm in Raumaufteilung und defensivem Zweikampf anstellen.        


Kann schon sein. In einer Zweierkombination aus diesen drei Spielern im bisherigen System hat es jedenfalls bisher nicht funktioniert. Da standen wir grundsätzlich auch nicht besser auf dem Platz als mit Ilsanker.

Ohne jetzt zu weit abzuschweifen, würde eine Systemumstellung auf eine Viererkette aber dafür andere Probleme eröffnen. Zum einen bliebe bei deinem Vorschlag mit Hasebe der einzige richtig gute Aufbauspieler auf der Bank und letztes Jahr haben wir in den Spielen mit der Viererkette am besten gespielt, wenn Hasebe dann im Mittelfeld zum Zuge kam (siehe Pokal gegen Leipzig, EL gegen Salzburg und Liga gegen Augsburg nach seiner frühen Einwechslung). Zum anderen würde mir die Position als Linksverteidiger dann Sorgen machen. Willems wird hier kein Spiel mehr machen und N'Dicka sowie Durm (und erst recht nicht Zuber oder Chandler) sind da auch keine optimalen Lösungen. Aber versuchen könnte man es natürlich noch mal.
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Alles klar, danke. Da könnte dann sogar der Topwert von einem unserer Spieler aus dieser Saison sein. Ich wusste, dass Barkok schnell ist, aber den Wert hätte ich jetzt nicht erwartet. Touré müsste man in Sachen schnelle Spieler auch noch erwähnen - auch wenn ich davon ausgehe, dass er die nächste Zeit nicht viel spielen wird. Aber grundsätzlich haben wir natürlich schon das Potential wieder mehr spielerische Klasse und Tempo aufs Feld zu bringen - auch wenn wir die Gegner nicht mehr wie mit der Büffelherde niedertrampeln können. Das muss Hütter jetzt hinbekommen.
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Wenn Dortmund die nächsten Jahre mal Meister werden will, war die Entscheidung meiner Meinung nach tatsächlich unvermeidlich. Da ist glaube ich mit der verpassten Meisterschaft im ersten Jahr zu viel kaputt gegangen. Schätze mal, dass es nach der Saison auf Mauricio Pochettino oder Erik ten Hag als neuen Dortmunder Trainer hinausläuft. Beide haben schon lange und mit großem Erfolg hauptsächlich mit jungen Spielern gearbeitet und verkörpern auch von der Spielweise her das, was Dortmund in der Regel spielen will.
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Grundsätzlich D'accord.

Ich meine aber Barkok ist Speedmäßig ebenfalls weit vorne, über 34 km/h. Wenn man davon dann schon zwei (Kostic, Barkok) auf dem Platz hat, siehts schon gut aus, vor allem, weil Kamada und Silva auch ganz gut dabei sind.

Mit Ache käme dann bald noch mehr Speed dazu.

Wie ist das eigentlich mit Joveljic? Hab das mal versucht zu googlen aber irgendwie nichts gefunden.



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Über 34 Stundenkilometer für Barkok wäre schon echt enorm schnell, wenn das wirklich stimmt. Hatte ich wenn dann so nicht auf den Schirm. Aber mehr Dynamik bringen Barkok und Younes auf jeden Fall mit und haben halt auch fußballerisch die Mittel, um genau wie Ante früher mal mit einem Dribbling ein 1v1 bei einem Konter zu gewinnen.

Bei Dejan weiß ich es nicht genau, aber mein bisheriger Eindruck war da ähnlich wie vorher bei Luka. Kann nen ordentlichen Sprint anziehen, hat seine Stärken aber grundsätzlich in der Box, wo er durch gute Laufwege wirklich oft zum Abschluss kommt. Wäre natürlich wünschenswert, wenn Ache und er sich mittelfristig durchsetzen könnten. Potential sehe ich da gerade bei Dejan einiges, bei Ache habe ich fußballerisch noch so meine Zweifel. Dafür bringt der neben seinem Tempo auch ein tolles Kopfballspiel mit.
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brockman schrieb:

Fireye schrieb:

Henk schrieb:

Fireye schrieb:

JohanCruyff schrieb:

Ich habe mir die Spiele angeguckt. Das ist für mich entscheidender als die Statistik. Denn da kann man sehen, wie oft und wo Zweikämpfe gewonnen werden und wie entscheidend die jeweilige Situation ist. Bloße Zahlen oder gar Prozentwerte sind dagegen weniger aussagekräftig.

Du führst um das objektiv bewerten zu können also während der Spiele eine Strichliste für alle Spieler
in der du die Anzahl und den Ort der Zweikämpfe festhältst und triffst dabei auch noch eine Aussage
über deren Wichtigkeit,

Respekt.


nee, tut er nicht. aber er schaut seit ein paar Jahren Fußball, so wie du und ich. und das reicht dafür zu sehen, dass ilsanker der mannschaft mehr nach- als vorteile bringt.

Das kann man ja so sehen.

Man sollte das aber dann auch an Fakten festmachen die relevant sind.

Die Zweikampfquote ist es definitiv nicht



Wir leben mittlerweile in einer Welt, in der die Gefährlichkeit von Viren oder dem Klimawandel davon abhängt, ob Leute daran glauben oder nicht. Da kann man natürlich auch an Phantomzweikämpfe und deren Wichtigkeit glauben und das dem Spieler zum Vorwurf machen. Klar, dass Statistiken dann egal sind, die widersprechen ja dem eigenen Geschwurbel und das verträgt man gar nicht.


Auch wenn Corona rein gar nichts mit Ilsanker zu tun hat, soll das ja wohl ein Beitrag zu diesem Thread sein. Also meine Thread-spezifische Rückfrage an dich: Meinst du, ich liege falsch und Ilsanker ist ein Stabilisator? Spielen wir besser, wenn er auf dem Platz ist? Stehen wir sicherer und kassieren weniger Tore?
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JohanCruyff schrieb:

Auch wenn Corona rein gar nichts mit Ilsanker zu tun hat, soll das ja wohl ein Beitrag zu diesem Thread sein. Also meine Thread-spezifische Rückfrage an dich: Meinst du, ich liege falsch und Ilsanker ist ein Stabilisator? Spielen wir besser, wenn er auf dem Platz ist? Stehen wir sicherer und kassieren weniger Tore?        


Da ich nach den ersten Saisonspielen ein Befürworter davon war, Ilsanker in die Mannschaft einzubauen, möchte ich hier mal kurz einhaken. Im Pokal gegen 1860 und im ersten Bundesligaspiel gegen Bielefeld standen wir defensiv jedenfalls schlechter als in allen anderen Spielen in dieser Saison. In beiden Spielen ohne Ilsanker. Gegen Bremen und Dortmund haben wir die Gegentore jeweils gefangen, als Ilsanker nicht auf dem Platz stand.

Fairerweise muss man sagen, dass das dritte Gegentor gegen Union und die Gegentore gegen Wolfsburg mit auf seine Kappe gehen und wir unsere spielerisch beste Hälfte der Saison gegen Dortmund ebenfalls ohne ihn hatten.

Insofern sehe ich es nicht ganz so schwarz und weiß. Ilsanker ist sicher ein limitierter Spieler und es wäre wünschenswert, wenn wir einen besseren Sechser für das Mittelfeld hätten. Den haben wir aber im aktuellen Kader nicht wirklich. Und ohne Absicherung im Mittelfeld wird es für uns auch schwer, weil wir dafür mit der Abwehrkette häufig zu hoch und offen stehen sowie spielerisch nicht gut genug sind und deshalb viele Ballverluste produzieren.
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DonGuillermo schrieb:

Leute, ich bin ja auch vom gestrigen Spiel gefrustet und habe deutliche Kritik geäußert, aber jetzt hört doch mal mit so einer Geschichtsverklärung auf. Zuerst mal sind KO-Spiele und besonders ein Finale nicht mit anderen Spielen zu vergleichen. Und Hütter braucht auch nicht mit Kovač zu telefonieren, sondern soll sich einfach an seine eigenen Ansagen halten

Hallo Don, ich lese deine fundierten und ausführlichen Berichte immer gerne, deshalb antworte ich auch auf deine Kritik. Du hast natürlich Recht, dass man ein Pokalfinale nicht mit einem normalen Punktspiel vergleichen kann. U/nd natürlich haben wir auch unter Kovac klägliche Spiele abgeliefert. Vielleicht war meine Kritik auch zu hart, obwohl ich extra einen Tag gewartet habe, sonst hätte ich vielleicht Dinge geschrieben, die mir später leid tun. Nichtsdestotrotz bleibe ich dabei, dass ein Trainer schon in gewissem Maße für das Auftreten verantwortlich ist. Und wenn mein Team schon eine ganze Reihe von Spielen abgeliefert hat, in dem man eine Halbzeit (meist die erste) komplett verschlafen hat, dann muss ich das auch dem Trainer ankreiden. Wie ein User schon geschrieben hat, wenn ich Ansprüche an Europa anmelde, muss ich nicht vor Bielefeld oder Köln warnen, dann schicke ich mein Team mit der entsprechenden Einstellung auf den Platz. Dass mich niemand falsch versteht, ich fordere nicht die Ablösung von Hütter, der für die nicht ausreichende Verstärkung des Kaders nicht oder nur zum geringen Teil verantwortlich ist. Aber ich hoffe, dass er irgendwann mal die richtigen Worte findet, wenn er seine Spieler aufs Feld schickt. Das war - und dabei bleibe ich - in dieser Saison leider zu selten der Fall. Ich verstehe auch die Kritik an seinen Aufstellungen und Auswechslungen, aber da maße ich mir nicht an, das in Frage zu stellen. Schließlich bin ich beim Training nicht dabei und setze deshalb auf den Sachverstand des Trainers. Und im Nachhinein tut man sich leicht, auf falsche Aufstellungen hinzuweisen. Deshalb wundere ich mich vielleicht manchmal, aber ich rege mich nicht auf. Ich warte mal das Gladbach-Spiel noch ab, vielleicht (hoffentlich) sieht dann die Welt schon wieder anders aus.
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eagle59 schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Leute, ich bin ja auch vom gestrigen Spiel gefrustet und habe deutliche Kritik geäußert, aber jetzt hört doch mal mit so einer Geschichtsverklärung auf. Zuerst mal sind KO-Spiele und besonders ein Finale nicht mit anderen Spielen zu vergleichen. Und Hütter braucht auch nicht mit Kovač zu telefonieren, sondern soll sich einfach an seine eigenen Ansagen halten

Hallo Don, ich lese deine fundierten und ausführlichen Berichte immer gerne, deshalb antworte ich auch auf deine Kritik. Du hast natürlich Recht, dass man ein Pokalfinale nicht mit einem normalen Punktspiel vergleichen kann. U/nd natürlich haben wir auch unter Kovac klägliche Spiele abgeliefert. Vielleicht war meine Kritik auch zu hart, obwohl ich extra einen Tag gewartet habe, sonst hätte ich vielleicht Dinge geschrieben, die mir später leid tun. Nichtsdestotrotz bleibe ich dabei, dass ein Trainer schon in gewissem Maße für das Auftreten verantwortlich ist. Und wenn mein Team schon eine ganze Reihe von Spielen abgeliefert hat, in dem man eine Halbzeit (meist die erste) komplett verschlafen hat, dann muss ich das auch dem Trainer ankreiden. Wie ein User schon geschrieben hat, wenn ich Ansprüche an Europa anmelde, muss ich nicht vor Bielefeld oder Köln warnen, dann schicke ich mein Team mit der entsprechenden Einstellung auf den Platz. Dass mich niemand falsch versteht, ich fordere nicht die Ablösung von Hütter, der für die nicht ausreichende Verstärkung des Kaders nicht oder nur zum geringen Teil verantwortlich ist. Aber ich hoffe, dass er irgendwann mal die richtigen Worte findet, wenn er seine Spieler aufs Feld schickt. Das war - und dabei bleibe ich - in dieser Saison leider zu selten der Fall. Ich verstehe auch die Kritik an seinen Aufstellungen und Auswechslungen, aber da maße ich mir nicht an, das in Frage zu stellen. Schließlich bin ich beim Training nicht dabei und setze deshalb auf den Sachverstand des Trainers. Und im Nachhinein tut man sich leicht, auf falsche Aufstellungen hinzuweisen. Deshalb wundere ich mich vielleicht manchmal, aber ich rege mich nicht auf. Ich warte mal das Gladbach-Spiel noch ab, vielleicht (hoffentlich) sieht dann die Welt schon wieder anders aus.        


Alles gut. Wie gesagt, vielleicht war ich auch ein bisschen drüber, aber der Spruch mit dem Pokalfinale war mir dann echt zu viel. Wie gesagt, wir hatten unter Kovač genauso viele grottige Spiele. Da war von der tollen Mentalität auch nichts zu sehen. Insbesondere in der Rückrunde 2016/17, wo Fabián und Rebić gefühlt die einzigen Spieler mit Puls in der Mannschaft waren. Gut, da haben zwischenzeitlich auch zig Leute gefehlt, sodass wir beispielsweise die Fünferkette teilweise mit Varela als RAV, Timmy als RIV, Hector als ZIV, Otsche als LIV und Tawatha als LAV spielen mussten, aber hier wird ja auch oft erwähnt, dass Mentalität nichts mit Qualität zu tun hat. Bis auf die Pokalspiele war in dem Zeitraum aber auch nicht viel davon zu sehen.

Deswegen nervt es mich halt ziemlich, wenn jetzt wieder jeder nach Kovač schreit und wie toll doch alles unter ihm gewesen sein soll. Und teilweise sogar so weit geht, Hütter den Verdienst am Erfolg in dessen Jahren als Trainer abzusprechen. Das hast du jetzt natürlich nicht gemacht, aber das habe ich jetzt auch schon einige Male gelesen. Man kann Hütter sicher aktuell einiges vorwerfen. Und solange man ihn ordentlich kritisiert, habe ich damit auch kein Problem. Habe ich ja jetzt die letzten Tage ebenfalls getan. Und durchaus auch in einer ziemlichen Bandbreite (Aufstellungen, Einwechslungen, Einstellung, Spielsystem und -taktik, Außendarstellung, Menschenführung, Transferpolitik). Wir sind uns ja auch alle einig, dass wir aktuell zu wenig Punkte holen. Ich finde einige Kritik aber auch übertrieben, weil wir wie gesagt bis auf wenige Spiele leistungstechnisch im Rahmen waren. Wenn wir bis zum Ende der Hinrunde immer noch nicht ordentlich punkten, dann sollte man sich hingegen schon mal Gedanken machen.