
Exil-Adler-NRW
18126
In der Hinrunde haben wir nicht mal den selbstverständlichen Sieg gegen Nürnberg geholt. Da müssen wir also auch total von der Rolle gewesen sein. Also eigentlich war dann wohl die ganze Saison eine Katastrophe.
Schlechteste Saison aller Zeiten. Nur glückliche Siege gegen bessere Thekenmannschaften, insbesondere in der EL. Und gegen den ersten halbwegs ernst zu nehmenden Gegner werden wir im Halbfinale völlig auseinander genommen. Willkommen in der Welt von mc1998!
Jetzt legt Kamada zum 4:0 von Haller auf. Klar die beiden Männer des Spiels.
Ist nur ein Testspiel gegen einen unterklassigen Gegner, aber Haller/Kamada liefern gerade ein ziemlich cooles Duo ab.
Und schiebt nach 40 Sekunden zum 0:1 ein!
Und legt nach 3 Minuten zum 2:0 auf.
Und macht das 0:3
planscher08 schrieb:
Liegt vielleicht auch einfach am System. Wenn Hütter mit 2 ZM spielt und Stürmer vorne und eine HS, dann hat Kamada keine wirkliche Verwendung. Gacinovic war auch zum Teil als OM außen vor.
Kamada hat letzte Saison mit Abstand die meisten Spiele als HS gemacht. Das also wäre eher nicht der Grund.
concordia-eagle schrieb:planscher08 schrieb:
Liegt vielleicht auch einfach am System. Wenn Hütter mit 2 ZM spielt und Stürmer vorne und eine HS, dann hat Kamada keine wirkliche Verwendung. Gacinovic war auch zum Teil als OM außen vor.
Kamada hat letzte Saison mit Abstand die meisten Spiele als HS gemacht. Das also wäre eher nicht der Grund.
Und dabei gut getroffen. Also für ein System mit Halbstürmer wäre er wohl eher ideal, als nicht fürs System geeignet.
Diegito schrieb:
Irgendwie lässt das im Nachgang kein gutes Haar an Kovac, der ja eigentlich fanatisch auf Fitnesswerte etc geachtet hat.... dachte ich zumindest.
Sowas hab ich mir auch schon gedacht, aber Hütters Fußball erfordert doch auch mehr Fitness als dem Kovac seine Art es gefordert hat finde ich.
Denke auch, dass die Hausaufgaben für den Sommer vielleicht etwas strenger waren, als im vergangenen Jahr, mit Hinblick darauf, dass das erste Pflichtspiel 3 Wochen früher ist, als letztes Jahr.
Nach der PK bekommt keiner eine Chance hier.
Da stelle ich mir die Frage, wie viele Chancen Zalazar hat überhaupt zu spielen und ob dort nicht doch das Ziel ist ihn einfach für viel Geld nach einer Leihe zu verkaufen?
Da stelle ich mir die Frage, wie viele Chancen Zalazar hat überhaupt zu spielen und ob dort nicht doch das Ziel ist ihn einfach für viel Geld nach einer Leihe zu verkaufen?
Mainhattener schrieb:
Nach der PK bekommt keiner eine Chance hier.
Da stelle ich mir die Frage, wie viele Chancen Zalazar hat überhaupt zu spielen und ob dort nicht doch das Ziel ist ihn einfach für viel Geld nach einer Leihe zu verkaufen?
Naja, also den Fall, dass wir einen verpflichten, mit dem Ziel ihn erstmal auszuleihen, ist ja neu. Das Ziel war ja nicht bei der Verpflichtung von Kamada oder Müller, sondern die sollten am besten direkt weiterhelfen und wurden dann verliehen, weil der Trainer nix mit Ihnen anfangen konnte. Bei Zalazar hoffe ich mal, dass man da der Meinung ist, guter Spieler, der aber noch ein Jahr braucht.
Athletico hat nun auch João Felix für 126 Millionen verpflichtet.
Laut Bild sind es übrigens nun 8,5 Millionen für Kohr.
Durm wurde verpflichtet. Quelle: Eintracht
Ach ja und ist das jetzt eigentlich ein Wunsch, oder ein Gerücht?
Erstmal ist Haller noch da und hier gibt es seit Wochen relativ wenig. Ich denke der bleibt. Paciencia hat durchaus Chancen auf einen Stammplatz. Dann hat man wie gesagt schon einen geholt. Auch Kamada hat in Belgien gezeigt, dass er weiß, wo das Tor steht.
Exil-Adler-NRW schrieb:
Erstmal ist Haller noch da und hier gibt es seit Wochen relativ wenig. Ich denke der bleibt. Paciencia hat durchaus Chancen auf einen Stammplatz. Dann hat man wie gesagt schon einen geholt. Auch Kamada hat in Belgien gezeigt, dass er weiß, wo das Tor steht.
Sehe ich auch so. Und ich bin sicher, Paciencia wird noch ne Menge Tore auch mit einem seiner Füßchen machen. Dennoch rechne ich damit, dass wir für den Sturem noch jemand holen und dass unser wichtigster Spieler der Offensive, Seb. Haller, bleiben wird. Mein Herzenswunsch.
Waren die Pflichtpunkte nicht mal gedacht, das Erreichen des Saisonziels einzufangen? War nicht sogar die 45 Punkte Marke von Funkel damals die erste, wo die Pflichtpunktanalyse gemacht wurde?
Wenn Hütter das Saisonziel Top Ten ausgegeben hat, reicht das aber nicht dafür.
Jetzt immer die 40 Punkte als minimal nicht Abstiegsgrenze zu haben, widerspricht meines Erachtens Sinn und Zweck.
Wenn Hütter das Saisonziel Top Ten ausgegeben hat, reicht das aber nicht dafür.
Jetzt immer die 40 Punkte als minimal nicht Abstiegsgrenze zu haben, widerspricht meines Erachtens Sinn und Zweck.
Man muss aber auch ehrlicherweise zugeben, dass er niemals in der Buli so dermaßen frei stehen und in aller Ruhe Bälle annehmen könnte. Auch das Abwehrverhalten ist überhaupt nicht mit größeren Ligen zu vergleichen.
Ohne jetzt Kamada irgendwie schlecht machen zu wollen, aber die belgische Liga ist jetzt kein Maßstab.
Hier wird wesentlich härter, schneller und körperbetonter gespielt. Räume gibt es fast keine und die Bundesliga ist nach der PL einer der schnellsten Ligen.
Ich denke man wird ihn sich in der Vorbereitung genau anschauen und wenn man ihm es hier in der Buli nicht zutraut und die Angebote stimmen, kann man ihn sicher mit Gewinn verkaufen oder für 1 weiteres Jahr ausleihen
Ohne jetzt Kamada irgendwie schlecht machen zu wollen, aber die belgische Liga ist jetzt kein Maßstab.
Hier wird wesentlich härter, schneller und körperbetonter gespielt. Räume gibt es fast keine und die Bundesliga ist nach der PL einer der schnellsten Ligen.
Ich denke man wird ihn sich in der Vorbereitung genau anschauen und wenn man ihm es hier in der Buli nicht zutraut und die Angebote stimmen, kann man ihn sicher mit Gewinn verkaufen oder für 1 weiteres Jahr ausleihen
Also die belgische Liga gilt eigentlich als ganz gute Schmiede für Talente.
Wesley, im selben Alter wie Kamada, mit ähnlicher Scorrerquote (Nimmt man Saison und Playoffs zusammen sind es bei Wesley 13 Tore, 10 Vorlagen und bei Kamada 15 Tore und 7 Vorlagen, wobei Kamada wegen späterem Wechsel weniger Spiele hat) wechselt zum Beispiel für 25 Millionen von Brügge nach England
Wesley, im selben Alter wie Kamada, mit ähnlicher Scorrerquote (Nimmt man Saison und Playoffs zusammen sind es bei Wesley 13 Tore, 10 Vorlagen und bei Kamada 15 Tore und 7 Vorlagen, wobei Kamada wegen späterem Wechsel weniger Spiele hat) wechselt zum Beispiel für 25 Millionen von Brügge nach England
Wie tatsächlich bei den meisten Spielern, die nicht bei der Eintracht kicken, habe ich mich nicht so intensiv mit ihm beschäftigt. Aber ein 25-jähriger, der in den letzten 5 Jahren 4 1/2 Jahre meist Stammspieler in der Bundesliga war, finde ich schonmal gut. Quasi nie dabei verletzt gewesen ist auch gut. Was Spieler kosten sollen/dürfen, blicke ich ja eh nicht mehr durch. Schade das Leverkusen vor 2 Jahren so clever war, den Vertrag vorzeitig zu verlängern und die AK von 4 Millionen zu streichen.
Maddux schrieb:
Franz, Schwegler, Jung, Zambrano, Otsche, Kempf, Waldschmidt, Hradecky und Reinartz wären mMn die einzigen Spieler die mehr wären als der Backup des Backups. Selbst wenn man 20 Jahre zurück geht findet man nicht viel mehr Spieler die für uns eine Verstärkung oder ein guter Backup wären. Die letzten 3 Jahre habe ich dabei mal aus offensichtlichen Gründen ausgelassen.
Ich würde vielleicht auch noch Fenin und ganz eventuell Caio dazu zählen. Zumindest wenn sie in das heutige Umfeld gekommen wären, wo sich doch wesentlich intensiver um die Spieler gekümmert wird als damals. Denn das Talent war ja definitiv vorhanden.
Kevin_Wetzlar schrieb:Maddux schrieb:
Franz, Schwegler, Jung, Zambrano, Otsche, Kempf, Waldschmidt, Hradecky und Reinartz wären mMn die einzigen Spieler die mehr wären als der Backup des Backups. Selbst wenn man 20 Jahre zurück geht findet man nicht viel mehr Spieler die für uns eine Verstärkung oder ein guter Backup wären. Die letzten 3 Jahre habe ich dabei mal aus offensichtlichen Gründen ausgelassen.
Ich würde vielleicht auch noch Fenin und ganz eventuell Caio dazu zählen. Zumindest wenn sie in das heutige Umfeld gekommen wären, wo sich doch wesentlich intensiver um die Spieler gekümmert wird als damals. Denn das Talent war ja definitiv vorhanden.
Fenin funktionierte ja, bis er sich verletzte. Danach kam er nirgends mehr auf die Beine. Weiß nicht, ob man das jetzt auf uns schieben kann. Fenin selbst schwärmt ja eher bis heute von seiner Zeit bei uns. Bei Caio wird man es nie wissen. Letztlich bleibe ich skeptisch, wenn man sieht, dass es halt nur zu ein paar guten Jahren in der Schweiz gereicht hat und danach es eher mäßig in Israel weiter lief. Da halte ich Fabian zum Beispiel im Vergleich für das eigentlich bessere Gesamtpaket, der auch unter Hütter keine Rolle spielte (wobei mich interessieren würde, wie es mit dem Fabian, vor seinen Verletzungen, aus der Hinrunde 16/17 gewesen wäre.)
Mir fehlen da eher Jones und Chris in der Auflistung.
Jones und Chris sind nicht in der Liste weil sie Anfang/Mitte der 2000er zu uns gekommen sind und daher nicht in den Zeitraum der letzten 10 Jahre passen. Ja, wir haben schon 2019 und nicht erst 2009
Die wären, zusammen mit ein paar anderen Spielern wie Heldt etc, auch mit auf der Liste gewesen.
Fenins Anfang bei uns war nicht schlecht aber am Ende muss man bei ihm auch bei ihm schauen was nach der Anfangszeit war und da war leider nicht viel los. Auch bedingt durch die Phase mit psyschichen Problemen aber zum Hochleistungssport gehört es nicht nur das man körperlich gut drauf ist sondern das auch der Kopf Höchstleistung bringen kann. Das war bei Fenin nicht der Fall.
Die wären, zusammen mit ein paar anderen Spielern wie Heldt etc, auch mit auf der Liste gewesen.
Fenins Anfang bei uns war nicht schlecht aber am Ende muss man bei ihm auch bei ihm schauen was nach der Anfangszeit war und da war leider nicht viel los. Auch bedingt durch die Phase mit psyschichen Problemen aber zum Hochleistungssport gehört es nicht nur das man körperlich gut drauf ist sondern das auch der Kopf Höchstleistung bringen kann. Das war bei Fenin nicht der Fall.
Gelöschter Benutzer
Ich tippe auf 0
Brodowin schrieb:
Ich tippe auf 0
Das wird es sein. Bei uns hieß verleihen bisher eigentlich immer, "Du hast hier keine Zukunft mehr, empfiehl Dich mal bei anderen". Aber selbst wenn sich ein Spieler beim aufnehmenden Verein durchsetzte (Tzavellas bei Monaco; Bakalorz bei Paderborn) wurden die Spieler dann einfach nur sehr günstig an die Vereine verscherbelt.
Bei Spielern, die nach einer Ausleihe überhaupt noch mal für uns spielten erinnere ich mich gerade eigentlich nur an Heller, der noch 2 Jahre zumindest Ergänzungsspieler war und Korkmaz, der noch ein Jahr ab und zu eingesetzt wurde (allerdings in Liga 2) und Steinhöfer, der noch 4 mal eingewechselt wurde und dann im Winter quasi verschenkt wurde.
(Die Steinhöfer-Entwicklung war für mich auch ein frühes Meisterstück unter Skibbe. Unter Funkel noch einer der 10 besten Vorlagengebern der Liga. Unter Skibbe dann nur noch auf Bank und Tribüne. Hätte man hier frühzeitig erkannt, dass er bei Skibbe nicht reinpasst, hätte man ihn zu Beginn der Saison 09/10 wahrscheinloch gut verkaufen können bei einem TM-Marktwert von 3 Millionen. Will gar nicht wissen, was ein gerade 23 Jahre alt gewordener deutscher U21 Nationalspieler mit 10 Vorlagen (13 Scorerpunkten) heute für einen Marktwert hätte. Waldschmidt ist ein besserer Fußballer, aber die Werte vergleichbar. Aber Steinhöfer wurde nicht verkauft, sondern auf Bank/Tribüne gesetzt, dann in Liga 2 ausgeliehen, dann wieder auf die Tribüne gesetzt und dann an Basel für 100.000 € verkauft, wo er als Stammspieler Meister wurde.)
Ich wäre für die 45-Punkte-Pflicht. Irgendwann soll ja auch mal eine Weiterentwicklung sichtbar sein. Die Betonzeiten sind ja zum Glück vorbei.
Die Aufteilung von Werner finde ixh2da.gar nicht so schlecht, auch wenn es da Erfahrungsgemäß gegen manchen Gegner von oben wie Schalke in den letzten Jahren besser lief.
Die Aufteilung von Werner finde ixh2da.gar nicht so schlecht, auch wenn es da Erfahrungsgemäß gegen manchen Gegner von oben wie Schalke in den letzten Jahren besser lief.
Kevin_Wetzlar schrieb:
Ich wäre für die 45-Punkte-Pflicht. Irgendwann soll ja auch mal eine Weiterentwicklung sichtbar sein. Die Betonzeiten sind ja zum Glück vorbei.
Wie gesagt. Vor 12 Jahren hatten wir hier unter Funkel bereits 45 Pflichtpunkte aufgeführt. 40 Punkte mit denen am Ende wohl niemand glücklich wäre passen einfach nicht. Wenn es am Ende 43 Punkte sind, kommt es wahrscheinlich auf den Tabellenplatz an, ob man zufrieden ist, oder nicht. Da ist egal, ob hier die Orientierung 40, oder 45 Punkte sind.
Hütter hat als Ziel aber ja wohl unter die ersten 10 kommen angegeben. Da sollte man sich dann auch hier orientieren. Das ist zwar auch mit 43 Punkten möglich, theoretisch auch mit 40, Mit 45 Punkten dürfte es jedoch etwa die Sicherheit haben, wie der Klassenerhalt bei 40 Punkten, also bin ich auch aufgrund der Zielvorgabe für 45 Punkte.
Eintracht
https://www.eintracht.de/news/artikel/mittelfeldtalent-mit-stuermerblut-73839/
Mittelfeldtalent mit Stürmerblut
Der Vater war einst ein torgefährlicher Spielmacher, der Bruder ist aktuell Angreifer. Doch Rodrigo Zalazar Martínez hat sein Glück in der Mittelfeldzentrale gefunden.
https://www.eintracht.de/news/artikel/vorschau-auf-die-djk-bad-homburg-erster-test-der-neuen-saison-73842/
Vorschau auf die DJK Bad Homburg: Erster Test der neuen Saison
Die Pause ist vorbei, zumindest für die Spieler, die nicht mit der Nationalmannschaft unterwegs waren. Auf die Schützlinge von Adi Hütter wartet bei der DJK Bad Homburg das erste Testspiel.
https://www.eintracht.de/news/artikel/eintracht-frankfurt-verpflichtet-rodrigo-zalazar-ausleihe-geplant-73837/
Eintracht Frankfurt verpflichtet Rodrigo Zalazar – Ausleihe geplant
Eintracht Frankfurt hat Rodrigo Zalazar ablösefrei vom FC Malaga verpflichtet.
https://www.eintracht.de/news/artikel/mittelfeldtalent-mit-stuermerblut-73839/
Mittelfeldtalent mit Stürmerblut
Der Vater war einst ein torgefährlicher Spielmacher, der Bruder ist aktuell Angreifer. Doch Rodrigo Zalazar Martínez hat sein Glück in der Mittelfeldzentrale gefunden.
https://www.eintracht.de/news/artikel/vorschau-auf-die-djk-bad-homburg-erster-test-der-neuen-saison-73842/
Vorschau auf die DJK Bad Homburg: Erster Test der neuen Saison
Die Pause ist vorbei, zumindest für die Spieler, die nicht mit der Nationalmannschaft unterwegs waren. Auf die Schützlinge von Adi Hütter wartet bei der DJK Bad Homburg das erste Testspiel.
https://www.eintracht.de/news/artikel/eintracht-frankfurt-verpflichtet-rodrigo-zalazar-ausleihe-geplant-73837/
Eintracht Frankfurt verpflichtet Rodrigo Zalazar – Ausleihe geplant
Eintracht Frankfurt hat Rodrigo Zalazar ablösefrei vom FC Malaga verpflichtet.
FR
https://www.fr.de/eintracht-frankfurt/eintracht-frankfurt-verpflichtet-erik-durm-neustart-zr-12757692.html
Neuzugang-Erik Durm:Neustart bei Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt holt den früheren Nationalspieler Erik Durm von Huddersfield Town und erhofft sich durch die sinnvolle Verpflichtung mehr taktische Flexibilität.
Mir ist bewusst, dass es in einem Forum nicht unbedingt zum guten Ton gehört, gleich mit dem ersten Post einen neuen Thread zu erstellen. Ich nehme mir diese Freiheit trotzdem mal heraus. Darüber hinaus weiß ich als langjähriger stiller Mitleser des Forums - so kann ich mich beispielsweise noch an den berühmt-berüchtigten NadW Thread erinnern - dass eigentlich Werner der Experte für Statistiken ist.
Da wir mit dem Beginn des Julis jetzt aber offiziell die alte Saison abgeschlossen und die neue Saison begonnen haben, wollte ich hier im Forum noch eine Recherche teilen, die ich vor einigen Wochen erstellt habe. Leider hat sie damals auf Twitter keine wirkliche Resonanz bekommen, obwohl ich sie gerade als Fan sehr interessant fand. Darüber hinaus ist es nach der Feier zum Vereinsjubiläum auch eine schöne Übersicht über die Bundesligahistorie der Eintracht, da fast alle besonderen Saisons Erwähnung finden.
Konkret geht es dabei um den Mythos der schlechten Rückrunde. Ich denke jeder Fan der Eintracht kennt ihn. Wenn man eine vereinsinterne Umfrage in Auftrag gäbe, würden wohl die wenigsten Fans aussagen, dass wir eine Rückrundenmannschaft sind. Auch dieses Jahr ist das Thema durch den erneuten Absturz im Saisonendspurt wieder aufgekommen. Schließlich war es jetzt schon die dritte Saison in Folge, in der wir kurz vor Ende der Saison in der Liga abgeschmiert sind.
Blick auf die vergangenen drei Saisons
In der Saison 2016/17 waren wir tatsächlich sogar die schlechteste Rückrundenmannschaft mit lediglich 13 Punkten und haben damit die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb verspielt, um die wir lange mitgespielt haben. Dem stand jedoch der Finaleinzug im DFB-Pokal gegenüber.
In der Saison 2017/18 haben wir mit lediglich vier Punkten aus den letzten sieben Spielen nur den Saisonendspurt in den Sand gesetzt. Auch das hat uns aber in der Liga die Qualifikation für den Europapokal gekostet. Am Ende haben sogar nur sechs Punkte auf die Ränge für die Champions League gefehlt. Tatsächlich war aber damals der Punktunterschied zwischen Hinrunde (26) und Rückrunde (23) nicht sehr groß. Und ich muss hier sicher niemandem erzählen, dass wir die Saison mit dem Pokalsieg und damit dem größten Vereinserfolg seit 30 Jahren beendet haben. Mache ich natürlich trotzdem gerne. Als netter Zusatzeffekt kam die Europapokalqualifikation dann noch on top.
Kommen wir nun zur abgelaufenen Saison. Auch dieses Mal gab es nach lediglich zwei Punkten aus den letzten sechs Spielen in der Liga viele enttäuschte Gesichter. Zumal eine etwaige Qualifikation für die Champions League dieses Mal nur vier Punkte entfernt lag. Nüchtern betrachtet haben wir rein punktemäßig mit jeweils 27 Punkten jedoch zwei gleichstarke Halbserien absolviert. Und auch in dieser Saison gab es neben der Liga mit dem Halbfinaleinzug in der Europa League und damit dem größten internationalen Vereinserfolg seit knapp 40 Jahren ein absolutes Highlight.
Die Saison hatte aber natürlich trotzdem einen ziemlichen Wellenverlauf. Axel Hellmann hatte es in einer der ersten Analysen nach dem Saisonende ganz gut beschrieben: Zu Saisonbeginn (fünf Punkte aus fünf Spielen plus Pokalaus) und zu Saisonende (zwei Punkte aus sechs Spielen) haben wir wie ein Absteiger gepunktet. Zwischendurch (19 Punkte aus sieben Spielen in der Hinrunde und 25 Punkten aus elf Spielen in der Rückrunde) haben wir aber auch jeweils auf dem Niveau einem Champions League Vereins beziehungsweise besser gesagt sogar eines Meisterschaftskandidats gepunktet. Wie so oft bleibt aber der letzte Eindruck hängen und zumindest das Abschneiden in der Bundesliga hatte dann für viele Fans einen bitteren Beigeschmack und erweckte eben teilweise wieder den alten Mythos der schlechten Rückrunde.
Historischer Überblick
Historisch gesehen lässt es sich nicht wirklich deutlich belegen, dass wir eine bessere Hin- als Rückrundenmannschaft sind. In 50 Bundesligasaisons haben wir 22 Mal eine bessere Hinrunde und 18 Mal eine bessere Rückrunde gespielt. Dementsprechend haben wie zehnmal in Hin- und Rückrunde dieselbe Punktzahl erreicht. Wir haben also in 44 Prozent unserer Bundesligasaisons eine bessere Hinrunde, in 36 Prozent unserer Bundesligasaisons eine bessere Rückrunde und in 20 Prozent unserer Bundesligasaisons eine gleichwertige Hin- und Rückrunde gespielt. So groß ist der Unterschied statistisch gesehen also nicht. Zumindest nicht, dass er so einen bleibenden Eindruck einer schlechten Rückrundenmannschaft prägen könnte.
Hier noch die komplette Auflistung der Saisons:
Bessere Hinrunde: 1964/65, 1966/67, 1973/74, 1978/79, 1979/80, 1981/82, 1984/85, 1986/87, 1987/88, 1989/90, 1992/93, 1993/94, 1995/96, 2000/01, 2005/06, 2008/09, 2009/10, 2010/11, 2012/13, 2014/15, 2016/17, 2017/18 / 22
Bessere Rückrunde: 1963/64, 1967/68, 1968/69, 1969/70, 1970/71, 1971/72, 1974/75, 1975/76, 1976/77, 1982/83, 1983/84, 1988/89, 1994/95, 1998/99, 1999/00, 2003/04, 2013/14, 2015/16 / 18
Punktgleiche Halbserien: 1965/66, 1972/73, 1977/78, 1980/81, 1985/86, 1990/91, 1991/92, 2006/07, 2007/08, 2018/19 / 10
Wenn man sich mit der Historie der Eintracht ein bisschen auskennt und tiefer in die Analyse geht, fallen mehrere Punkte ins Auge. Die will ich jetzt noch einmal einzeln aufschlüsseln.
Punkt 1: Der schlechte letzte Eindruck
Seit der Jahrtausendwende (also der Saison 2000/01) haben wir lediglich drei bessere Rückrunden in der Bundesliga gespielt. Dem stehen jedoch gleich neun bessere Hinrunden gegenüber. Der Eindruck, dass die Eintracht eine bessere Hinrundenmannschaft beziehungsweise eine schlechte Rückrundenmannschaft ist, könnte also maßgeblich mit den tatsächlichen Ergebnissen der letzten zwei Jahrzehnte zusammenhängen. Da haben wir statistisch gesehen in der Rückrunde tatsächlich deutlich schlechter abgeschnitten und wie weiter oben schon mal erwähnt, der letzte Eindruck bleibt meistens eben haften.
Prominente Beispiele in diesem Zeitraum sind zuallererst natürlich die Abstiegssaison unter Skibbe und Daum mit der Rückrunde der Schande. Weiterhin kann man auch die erste Bundesligasaison unter Veh aufzählen, wo wir in der Rückrunde beinahe noch die Europapokalqualifikation verspielt hätten und natürlich die beiden vollen Saisons unter Kovac, wobei in der zweiten Saison, wie oben bereits aufgeführt, nur der Endspurt wirklich schlecht war.
Was mich persönlich sehr überrascht hat: Die vorletzte Saison unter Funkel (07/08) - die durch die Zerreißprobe Caio seinen Abschied bei uns maßgeblich vorangetrieben hat und wahrscheinlich auch der Ursprung dafür war - gehörte nicht zu diesen Saisons. In dieser Saison haben wir tatsächlich in Hin- und Rückrunde jeweils 23 Punkte geholt. Allerdings hatten wir damals nach 26 Spieltagen bereits 42 Punkte. In den restlichen acht Spielen haben wir nur noch vier Punkte geholt. Deshalb dürfte auch diese Saison für die Denkweise verantwortlich sein, dass die Eintracht immer dann am Ende der Saison einbricht, wenn man in den oberen Tabellenregionen etwas erreichen kann.
Punkt 2: Starke Endspurts durch Extramotivation Abstiegskampf
Was nämlich im Gegenzug auffällig ist: So gut wie immer, wenn wir gegen den Abstieg spielen, wachsen wir in der Rückrunde und vor allem zum Saisonende über uns hinaus. Die prominentesten Beispiele für diese Beobachtung sind sowohl die drei Relegationssaisons (83/84, 88/89, 15/16) als auch die beiden Nichtabstiegswunder von 1999 und 2000.
In den Saison 1998/99 und 2015/16 war der Punkteunterschied zwischen Hin- und Rückrunde zwar nicht so groß wie in den anderen Saisons, aber dafür war jeweils der Endspurt (vier Siege aus den letzten vier Spielen 1999 und drei Siege aus den letzten vier Spielen 2016) entscheidend für den Klassenerhalt. In der Berger/Magath Saison 1999/2000 war der Unterschied am größten, als wir nach 11 Punkten in der Hinrunde unter Berger mit 30 Punkten in der Rückrunde unter Magath das drittbeste Rückrundenteam der Liga gestellt haben.
Auch die Saison 1970/71, wo wir uns mit einem Sieg in Offenbach am vorletzten Spieltag gerettet haben, ist in dieser Hinsicht nennenswert. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass das in unseren ersten knapp 20 Jahren Bundesligazugehörigkeit die einzige Saison war, an dessen Ende wir in der zweiten Tabellenhälfte standen.
Punkt 3: Spitzenmannschaft Eintracht in den ersten Jahrzehnten
Das führt auch gleich zum nächsten Punkt. In den durchaus sehr erfolgreichen 60er- und 70er-Jahren hat die Eintracht eher bessere Rück- als Hinrunden gespielt. Bis 1980 stehen neun bessere Rückrunden nur fünf besseren Hinrunden gegenüber, während drei Saisons mit gleicher Punkteausbeute in Hin- und Rückrunde notiert sind. Wie bereits erwähnt, standen wir von 1963 bis 1980 nur ein einziges Mal schlechter als Platz 9 in der Gesamtabrechnung dar und belegten in diesem Zeitraum gleich siebenmal (63/64, 66/67, 71/72, 73/74, 74/75, 76/77, 78/79) eine Top 5 Platzierung. In diesen sieben Saisons waren wir viermal in der Rück- und zweimal in der Hinrunde besser bei einer punktgleichen Saison.
Bemerkenswert ist in diesem Zeitraum auch, dass wir von 1967/68 bis 1970/71 gleich vier Saisons in Folge nach der Hinrunde in der zweiten Tabellenhälfte standen (und zwar auf den Plätzen 14, 15, 12 und 18) und am Ende nur in besagter Saison 70/71 in der unteren Hälfte landeten. Für diesen Zeitraum kann man definitiv sagen, dass die Eintracht eine Rückrundenmannschaft war.
Die bemerkenswerteste Saison in diesem Zeitraum dürfte aber natürlich jene unter Gyula Lorant sein, der die Eintracht nach dem 12. Spieltag der Saison 1976/77 auf einem Abstiegsplatz übernahm und den Rest der Saison lediglich sein ersten Spiel verlor. Am Ende schloss die Eintracht die Saison nur zwei Punkte hinter dem Meister Gladbach ab.
Punkt 4: Fehlende Steigerung im Fußball 2000
Wenn man auf die erfolgreichsten Saison in der Bundesligageschichte von Eintracht Frankfurt blickt, lässt sich diesbezüglich erst in den letzten Jahrzehnten feststellen, dass wir in den Rückrunden schlechter punkten. Besonders auffällig ist dabei natürlich die Epoche des Fußball 2000, in der wir kein einziges Mal in der Rückrunde besser gepunktet haben.
Fairerweise muss man sagen, dass wir sowohl 1990/91 als auch in der berühmt-berüchtigten Saison 1991/92 punktemäßig jeweils gleichstarke Hin- und Rückrunden gespielt haben. Wobei natürlich jedem bewusst ist, dass wir die Meisterschaft 1992 mit lediglich einem Punkt aus zwei Spielen gegen besoffene Bremer und schon so gut wie sicher abgestiegene Rostocker eben im Endspurt verspielt haben.
Erwähnenswert ist auch der Absturz in der Saison 1993/94 unter Toppmöller (Bye Bye Bayern), als wir mit neun Siegen und zwei Unentschieden aus den ersten elf Spielen einen Startrekord für die Bundesliga aufgestellt haben und Herbstmeister wurden. Oft wird der spätere Absturz ja an der Verletzung von Tony Yeboah festgemacht und tatsächlich haben wir während seiner Auszeit mal vier Spiele am Stück verloren. Yeboah hat aber ab dem 22. Spieltag wieder alle Spiele bis auf eines komplett durchgespielt und in der Rückrunde immerhin noch neun Treffer erzielt - genau so viele wie in der Hinrunde. Nur darauf ließ sich der damalige Einbruch also nicht reduzieren.
Punkt 5: Bei erfolgreicher Hinrunde bleibt eine bessere Rückrunde aus
Das lässt mich zur letzten und meiner Meinung nach auch interessantesten und schwerwiegendsten Beobachtung kommen. In den 50 Bundesligasaisons von Eintracht Frankfurt standen wir nach der Hinrunde 25 Mal in der oberen und 25 Mal in der unteren Tabellenhälfte. In den 25 Saisons, in denen wir nach der Hinrunde in der oberen Tabellenhälfte standen, haben wir lediglich drei Mal (!) in der Rückrunde besser gepunktet als in der Hinrunde. Noch erschreckender: Es war zuletzt 1975 der Fall. Die besagten drei Saisons waren nämlich 1963/64, 1971/72 und 1974/75.
Und in vielen Saisons hätte bereits ein Punkt mehr in der Rückrunde große Auswirkungen gehabt. 1992 hätte beispielsweise ein Punkt mehr in der Rückrunde wahrscheinlich für die Meisterschaft gereicht, weil wir dann am letzten Spieltag in Rostock nur ein Unentschieden benötigt hätten. Das zweite Gegentor bei dem Spiel fiel ja erst kurz vor Schluss, als wir total aufgemacht haben, um noch den Siegtreffer zu erzielen. Auch in dieser Saison hätte ein Punkt mehr beispielsweise Platz 5 statt Platz 7 und damit die direkte Qualifikation für die Euro League bedeutet.
Es lässt sich also durchaus sagen, dass die Eintracht gerade dann keine gute (oder zumindest bessere) Rückrunde spielt, wenn man über einen langen Zeitraum in der Saison relativ weit oben mitgespielt hat. Und wie gesagt, es mag vielleicht nicht nach viel aussehen, aber ein Punkt hätte genau dann häufig den Unterschied gemacht. Da bestätigt sich das Stichwort, dass die Ente am Ende kackt. Und da fällt eben brutal ins Gewicht, dass die Eintracht in all ihren erfolgreichen Saisons seit 1975 nie eine punktemäßig bessere Rückrunde gespielt hat. Dazu kommen seit 1990 nur sechs bessere Rück- bei zwölf besseren Hinrunden und wie oben schon erwähnt seit 2000 sogar nur drei bessere Rück- bei neun besseren Hinrunden. Dadurch dürfte sich eben der Eindruck von der Eintracht als schlechter Rückrundenmannschaft verfestigt haben.
Zusammenfassung
Wie die Analyse zeigt, war der Eindruck von der Eintracht als schlechter Rückrundenmannschaft nicht immer gegeben und wird gerade in den Saisons, in denen es gegen den Abstieg geht, widerlegt. In den guten Saisons, in denen die Eintracht jedoch Erfolge erreichen kann (und es ja teilweise auch getan hat), täuscht der Eindruck hingegen nicht. Zumindest wenn man nach den absoluten Zahlen geht.
Mir ist klar, dass man hier noch viel mehr ins Detail gehen könnte. Nur ein Punkt Unterschied führt in dieser Analyse eben zu einem harten Cut. So wäre die abgelaufene Saison mit nur einem Punkt mehr in der Rückrunde als Saison mit besserer Rückrunde eingeflossen, obwohl immer noch viele Fans aufgrund des insgesamt schlechten Saisonendspurts kritisch darauf geblickt und womöglich den Eindruck einer schlechten Rückrunde gehabt hätten. Darüber hinaus sind hier natürlich keine Umstände wie Verletzungen, Formschwächen, Trainerwechseln, Spielplanansetzungen, Formstärken beim Gegner und Schiedsrichterentscheidungen (Alfons B. aus K. lässt grüßen) berücksichtigt.
Insgesamt liefert die Analyse aber denke ich einen guten und aussagekräftigen Gesamtüberblick sowie einige interessante Erkenntnisse. Gesamthistorisch kann man wie gesagt nicht (zumindest nicht deutlich) sagen, dass die Eintracht eine schlechtere Rückrundenmannschaft ist. Der Mythos lässt sich aber insofern begründen, dass er eben in den letzten 30 und vor allem in den letzten 20 Jahren durchaus zutreffend ist. Und er verstärkt sich dadurch, dass die Eintracht in ihren insgesamt erfolgreichen Saisons eben sehr häufig am Saisonende schwächelt.
Da wir mit dem Beginn des Julis jetzt aber offiziell die alte Saison abgeschlossen und die neue Saison begonnen haben, wollte ich hier im Forum noch eine Recherche teilen, die ich vor einigen Wochen erstellt habe. Leider hat sie damals auf Twitter keine wirkliche Resonanz bekommen, obwohl ich sie gerade als Fan sehr interessant fand. Darüber hinaus ist es nach der Feier zum Vereinsjubiläum auch eine schöne Übersicht über die Bundesligahistorie der Eintracht, da fast alle besonderen Saisons Erwähnung finden.
Konkret geht es dabei um den Mythos der schlechten Rückrunde. Ich denke jeder Fan der Eintracht kennt ihn. Wenn man eine vereinsinterne Umfrage in Auftrag gäbe, würden wohl die wenigsten Fans aussagen, dass wir eine Rückrundenmannschaft sind. Auch dieses Jahr ist das Thema durch den erneuten Absturz im Saisonendspurt wieder aufgekommen. Schließlich war es jetzt schon die dritte Saison in Folge, in der wir kurz vor Ende der Saison in der Liga abgeschmiert sind.
Blick auf die vergangenen drei Saisons
In der Saison 2016/17 waren wir tatsächlich sogar die schlechteste Rückrundenmannschaft mit lediglich 13 Punkten und haben damit die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb verspielt, um die wir lange mitgespielt haben. Dem stand jedoch der Finaleinzug im DFB-Pokal gegenüber.
In der Saison 2017/18 haben wir mit lediglich vier Punkten aus den letzten sieben Spielen nur den Saisonendspurt in den Sand gesetzt. Auch das hat uns aber in der Liga die Qualifikation für den Europapokal gekostet. Am Ende haben sogar nur sechs Punkte auf die Ränge für die Champions League gefehlt. Tatsächlich war aber damals der Punktunterschied zwischen Hinrunde (26) und Rückrunde (23) nicht sehr groß. Und ich muss hier sicher niemandem erzählen, dass wir die Saison mit dem Pokalsieg und damit dem größten Vereinserfolg seit 30 Jahren beendet haben. Mache ich natürlich trotzdem gerne. Als netter Zusatzeffekt kam die Europapokalqualifikation dann noch on top.
Kommen wir nun zur abgelaufenen Saison. Auch dieses Mal gab es nach lediglich zwei Punkten aus den letzten sechs Spielen in der Liga viele enttäuschte Gesichter. Zumal eine etwaige Qualifikation für die Champions League dieses Mal nur vier Punkte entfernt lag. Nüchtern betrachtet haben wir rein punktemäßig mit jeweils 27 Punkten jedoch zwei gleichstarke Halbserien absolviert. Und auch in dieser Saison gab es neben der Liga mit dem Halbfinaleinzug in der Europa League und damit dem größten internationalen Vereinserfolg seit knapp 40 Jahren ein absolutes Highlight.
Die Saison hatte aber natürlich trotzdem einen ziemlichen Wellenverlauf. Axel Hellmann hatte es in einer der ersten Analysen nach dem Saisonende ganz gut beschrieben: Zu Saisonbeginn (fünf Punkte aus fünf Spielen plus Pokalaus) und zu Saisonende (zwei Punkte aus sechs Spielen) haben wir wie ein Absteiger gepunktet. Zwischendurch (19 Punkte aus sieben Spielen in der Hinrunde und 25 Punkten aus elf Spielen in der Rückrunde) haben wir aber auch jeweils auf dem Niveau einem Champions League Vereins beziehungsweise besser gesagt sogar eines Meisterschaftskandidats gepunktet. Wie so oft bleibt aber der letzte Eindruck hängen und zumindest das Abschneiden in der Bundesliga hatte dann für viele Fans einen bitteren Beigeschmack und erweckte eben teilweise wieder den alten Mythos der schlechten Rückrunde.
Historischer Überblick
Historisch gesehen lässt es sich nicht wirklich deutlich belegen, dass wir eine bessere Hin- als Rückrundenmannschaft sind. In 50 Bundesligasaisons haben wir 22 Mal eine bessere Hinrunde und 18 Mal eine bessere Rückrunde gespielt. Dementsprechend haben wie zehnmal in Hin- und Rückrunde dieselbe Punktzahl erreicht. Wir haben also in 44 Prozent unserer Bundesligasaisons eine bessere Hinrunde, in 36 Prozent unserer Bundesligasaisons eine bessere Rückrunde und in 20 Prozent unserer Bundesligasaisons eine gleichwertige Hin- und Rückrunde gespielt. So groß ist der Unterschied statistisch gesehen also nicht. Zumindest nicht, dass er so einen bleibenden Eindruck einer schlechten Rückrundenmannschaft prägen könnte.
Hier noch die komplette Auflistung der Saisons:
Bessere Hinrunde: 1964/65, 1966/67, 1973/74, 1978/79, 1979/80, 1981/82, 1984/85, 1986/87, 1987/88, 1989/90, 1992/93, 1993/94, 1995/96, 2000/01, 2005/06, 2008/09, 2009/10, 2010/11, 2012/13, 2014/15, 2016/17, 2017/18 / 22
Bessere Rückrunde: 1963/64, 1967/68, 1968/69, 1969/70, 1970/71, 1971/72, 1974/75, 1975/76, 1976/77, 1982/83, 1983/84, 1988/89, 1994/95, 1998/99, 1999/00, 2003/04, 2013/14, 2015/16 / 18
Punktgleiche Halbserien: 1965/66, 1972/73, 1977/78, 1980/81, 1985/86, 1990/91, 1991/92, 2006/07, 2007/08, 2018/19 / 10
Wenn man sich mit der Historie der Eintracht ein bisschen auskennt und tiefer in die Analyse geht, fallen mehrere Punkte ins Auge. Die will ich jetzt noch einmal einzeln aufschlüsseln.
Punkt 1: Der schlechte letzte Eindruck
Seit der Jahrtausendwende (also der Saison 2000/01) haben wir lediglich drei bessere Rückrunden in der Bundesliga gespielt. Dem stehen jedoch gleich neun bessere Hinrunden gegenüber. Der Eindruck, dass die Eintracht eine bessere Hinrundenmannschaft beziehungsweise eine schlechte Rückrundenmannschaft ist, könnte also maßgeblich mit den tatsächlichen Ergebnissen der letzten zwei Jahrzehnte zusammenhängen. Da haben wir statistisch gesehen in der Rückrunde tatsächlich deutlich schlechter abgeschnitten und wie weiter oben schon mal erwähnt, der letzte Eindruck bleibt meistens eben haften.
Prominente Beispiele in diesem Zeitraum sind zuallererst natürlich die Abstiegssaison unter Skibbe und Daum mit der Rückrunde der Schande. Weiterhin kann man auch die erste Bundesligasaison unter Veh aufzählen, wo wir in der Rückrunde beinahe noch die Europapokalqualifikation verspielt hätten und natürlich die beiden vollen Saisons unter Kovac, wobei in der zweiten Saison, wie oben bereits aufgeführt, nur der Endspurt wirklich schlecht war.
Was mich persönlich sehr überrascht hat: Die vorletzte Saison unter Funkel (07/08) - die durch die Zerreißprobe Caio seinen Abschied bei uns maßgeblich vorangetrieben hat und wahrscheinlich auch der Ursprung dafür war - gehörte nicht zu diesen Saisons. In dieser Saison haben wir tatsächlich in Hin- und Rückrunde jeweils 23 Punkte geholt. Allerdings hatten wir damals nach 26 Spieltagen bereits 42 Punkte. In den restlichen acht Spielen haben wir nur noch vier Punkte geholt. Deshalb dürfte auch diese Saison für die Denkweise verantwortlich sein, dass die Eintracht immer dann am Ende der Saison einbricht, wenn man in den oberen Tabellenregionen etwas erreichen kann.
Punkt 2: Starke Endspurts durch Extramotivation Abstiegskampf
Was nämlich im Gegenzug auffällig ist: So gut wie immer, wenn wir gegen den Abstieg spielen, wachsen wir in der Rückrunde und vor allem zum Saisonende über uns hinaus. Die prominentesten Beispiele für diese Beobachtung sind sowohl die drei Relegationssaisons (83/84, 88/89, 15/16) als auch die beiden Nichtabstiegswunder von 1999 und 2000.
In den Saison 1998/99 und 2015/16 war der Punkteunterschied zwischen Hin- und Rückrunde zwar nicht so groß wie in den anderen Saisons, aber dafür war jeweils der Endspurt (vier Siege aus den letzten vier Spielen 1999 und drei Siege aus den letzten vier Spielen 2016) entscheidend für den Klassenerhalt. In der Berger/Magath Saison 1999/2000 war der Unterschied am größten, als wir nach 11 Punkten in der Hinrunde unter Berger mit 30 Punkten in der Rückrunde unter Magath das drittbeste Rückrundenteam der Liga gestellt haben.
Auch die Saison 1970/71, wo wir uns mit einem Sieg in Offenbach am vorletzten Spieltag gerettet haben, ist in dieser Hinsicht nennenswert. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass das in unseren ersten knapp 20 Jahren Bundesligazugehörigkeit die einzige Saison war, an dessen Ende wir in der zweiten Tabellenhälfte standen.
Punkt 3: Spitzenmannschaft Eintracht in den ersten Jahrzehnten
Das führt auch gleich zum nächsten Punkt. In den durchaus sehr erfolgreichen 60er- und 70er-Jahren hat die Eintracht eher bessere Rück- als Hinrunden gespielt. Bis 1980 stehen neun bessere Rückrunden nur fünf besseren Hinrunden gegenüber, während drei Saisons mit gleicher Punkteausbeute in Hin- und Rückrunde notiert sind. Wie bereits erwähnt, standen wir von 1963 bis 1980 nur ein einziges Mal schlechter als Platz 9 in der Gesamtabrechnung dar und belegten in diesem Zeitraum gleich siebenmal (63/64, 66/67, 71/72, 73/74, 74/75, 76/77, 78/79) eine Top 5 Platzierung. In diesen sieben Saisons waren wir viermal in der Rück- und zweimal in der Hinrunde besser bei einer punktgleichen Saison.
Bemerkenswert ist in diesem Zeitraum auch, dass wir von 1967/68 bis 1970/71 gleich vier Saisons in Folge nach der Hinrunde in der zweiten Tabellenhälfte standen (und zwar auf den Plätzen 14, 15, 12 und 18) und am Ende nur in besagter Saison 70/71 in der unteren Hälfte landeten. Für diesen Zeitraum kann man definitiv sagen, dass die Eintracht eine Rückrundenmannschaft war.
Die bemerkenswerteste Saison in diesem Zeitraum dürfte aber natürlich jene unter Gyula Lorant sein, der die Eintracht nach dem 12. Spieltag der Saison 1976/77 auf einem Abstiegsplatz übernahm und den Rest der Saison lediglich sein ersten Spiel verlor. Am Ende schloss die Eintracht die Saison nur zwei Punkte hinter dem Meister Gladbach ab.
Punkt 4: Fehlende Steigerung im Fußball 2000
Wenn man auf die erfolgreichsten Saison in der Bundesligageschichte von Eintracht Frankfurt blickt, lässt sich diesbezüglich erst in den letzten Jahrzehnten feststellen, dass wir in den Rückrunden schlechter punkten. Besonders auffällig ist dabei natürlich die Epoche des Fußball 2000, in der wir kein einziges Mal in der Rückrunde besser gepunktet haben.
Fairerweise muss man sagen, dass wir sowohl 1990/91 als auch in der berühmt-berüchtigten Saison 1991/92 punktemäßig jeweils gleichstarke Hin- und Rückrunden gespielt haben. Wobei natürlich jedem bewusst ist, dass wir die Meisterschaft 1992 mit lediglich einem Punkt aus zwei Spielen gegen besoffene Bremer und schon so gut wie sicher abgestiegene Rostocker eben im Endspurt verspielt haben.
Erwähnenswert ist auch der Absturz in der Saison 1993/94 unter Toppmöller (Bye Bye Bayern), als wir mit neun Siegen und zwei Unentschieden aus den ersten elf Spielen einen Startrekord für die Bundesliga aufgestellt haben und Herbstmeister wurden. Oft wird der spätere Absturz ja an der Verletzung von Tony Yeboah festgemacht und tatsächlich haben wir während seiner Auszeit mal vier Spiele am Stück verloren. Yeboah hat aber ab dem 22. Spieltag wieder alle Spiele bis auf eines komplett durchgespielt und in der Rückrunde immerhin noch neun Treffer erzielt - genau so viele wie in der Hinrunde. Nur darauf ließ sich der damalige Einbruch also nicht reduzieren.
Punkt 5: Bei erfolgreicher Hinrunde bleibt eine bessere Rückrunde aus
Das lässt mich zur letzten und meiner Meinung nach auch interessantesten und schwerwiegendsten Beobachtung kommen. In den 50 Bundesligasaisons von Eintracht Frankfurt standen wir nach der Hinrunde 25 Mal in der oberen und 25 Mal in der unteren Tabellenhälfte. In den 25 Saisons, in denen wir nach der Hinrunde in der oberen Tabellenhälfte standen, haben wir lediglich drei Mal (!) in der Rückrunde besser gepunktet als in der Hinrunde. Noch erschreckender: Es war zuletzt 1975 der Fall. Die besagten drei Saisons waren nämlich 1963/64, 1971/72 und 1974/75.
Und in vielen Saisons hätte bereits ein Punkt mehr in der Rückrunde große Auswirkungen gehabt. 1992 hätte beispielsweise ein Punkt mehr in der Rückrunde wahrscheinlich für die Meisterschaft gereicht, weil wir dann am letzten Spieltag in Rostock nur ein Unentschieden benötigt hätten. Das zweite Gegentor bei dem Spiel fiel ja erst kurz vor Schluss, als wir total aufgemacht haben, um noch den Siegtreffer zu erzielen. Auch in dieser Saison hätte ein Punkt mehr beispielsweise Platz 5 statt Platz 7 und damit die direkte Qualifikation für die Euro League bedeutet.
Es lässt sich also durchaus sagen, dass die Eintracht gerade dann keine gute (oder zumindest bessere) Rückrunde spielt, wenn man über einen langen Zeitraum in der Saison relativ weit oben mitgespielt hat. Und wie gesagt, es mag vielleicht nicht nach viel aussehen, aber ein Punkt hätte genau dann häufig den Unterschied gemacht. Da bestätigt sich das Stichwort, dass die Ente am Ende kackt. Und da fällt eben brutal ins Gewicht, dass die Eintracht in all ihren erfolgreichen Saisons seit 1975 nie eine punktemäßig bessere Rückrunde gespielt hat. Dazu kommen seit 1990 nur sechs bessere Rück- bei zwölf besseren Hinrunden und wie oben schon erwähnt seit 2000 sogar nur drei bessere Rück- bei neun besseren Hinrunden. Dadurch dürfte sich eben der Eindruck von der Eintracht als schlechter Rückrundenmannschaft verfestigt haben.
Zusammenfassung
Wie die Analyse zeigt, war der Eindruck von der Eintracht als schlechter Rückrundenmannschaft nicht immer gegeben und wird gerade in den Saisons, in denen es gegen den Abstieg geht, widerlegt. In den guten Saisons, in denen die Eintracht jedoch Erfolge erreichen kann (und es ja teilweise auch getan hat), täuscht der Eindruck hingegen nicht. Zumindest wenn man nach den absoluten Zahlen geht.
Mir ist klar, dass man hier noch viel mehr ins Detail gehen könnte. Nur ein Punkt Unterschied führt in dieser Analyse eben zu einem harten Cut. So wäre die abgelaufene Saison mit nur einem Punkt mehr in der Rückrunde als Saison mit besserer Rückrunde eingeflossen, obwohl immer noch viele Fans aufgrund des insgesamt schlechten Saisonendspurts kritisch darauf geblickt und womöglich den Eindruck einer schlechten Rückrunde gehabt hätten. Darüber hinaus sind hier natürlich keine Umstände wie Verletzungen, Formschwächen, Trainerwechseln, Spielplanansetzungen, Formstärken beim Gegner und Schiedsrichterentscheidungen (Alfons B. aus K. lässt grüßen) berücksichtigt.
Insgesamt liefert die Analyse aber denke ich einen guten und aussagekräftigen Gesamtüberblick sowie einige interessante Erkenntnisse. Gesamthistorisch kann man wie gesagt nicht (zumindest nicht deutlich) sagen, dass die Eintracht eine schlechtere Rückrundenmannschaft ist. Der Mythos lässt sich aber insofern begründen, dass er eben in den letzten 30 und vor allem in den letzten 20 Jahren durchaus zutreffend ist. Und er verstärkt sich dadurch, dass die Eintracht in ihren insgesamt erfolgreichen Saisons eben sehr häufig am Saisonende schwächelt.
DonGuillermo schrieb:
Was mich persönlich sehr überrascht hat: Die vorletzte Saison unter Funkel (07/08) - die durch die Zerreißprobe Caio seinen Abschied bei uns maßgeblich vorangetrieben hat und wahrscheinlich auch der Ursprung dafür war - gehörte nicht zu diesen Saisons. In dieser Saison haben wir tatsächlich in Hin- und Rückrunde jeweils 23 Punkte geholt. Allerdings hatten wir damals nach 26 Spieltagen bereits 42 Punkte. In den restlichen acht Spielen haben wir nur noch vier Punkte geholt. Deshalb dürfte auch diese Saison für die Denkweise verantwortlich sein, dass die Eintracht immer dann am Ende der Saison einbricht, wenn man in den oberen Tabellenregionen etwas erreichen kann.
Darauf habe ich hier glaube ich auch schon 1000 mal hingewiesen, wenn hier behauptet wurde, dass man in der Saison eine schlechte Rückrunde gehabt habe (um vehemente Caio Rufe und die Forderung nach einem neuen Trainer, trotz erfolgreichster Saison seit 93/94 zu begründen).
Zwar stimmt der Einbruch am Schluss der Saison. Aber bei dem sollte man vielleicht erwähnen, dass es sich bei den Gegnern, gegen die wir in der Schlussphase der Saison verloren haben, auch um die Teams auf den Plätzen 1, 3, 5, 6 und 8 am Ende der Saison handelte, gegen die wir auch in der Hinrunde alle nicht gewonnen hatten (wenn auch mehr Unentschieden geholt).
Wenn für euch Siege gegen Stuttgart Hannover Nürnberg Freiburg nicht selbstverständlich waren dann sorry.