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reggaetyp

43009

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WuerzburgerAdler schrieb:

Vallejo gehört einer neuen Spielergeneration an, die offenbar nach neuesten fußballerischen Methoden und Erkenntnissen ausgebildet wurde. Dies sieht man an seiner Spieleröffnung: wenig quer, lieber vertikal, flach, scharf. Dazu ein entschlossenes, tempoverschärfendes Vordringen mit dem Ball in freie Räume.

Das stimmt, aber trotzdem hat er das außerordentlich gut verinnerlicht. Hinzu kommt, dass er auch sonst nicht auf den Kopf gefallen ist, Stichwort schulische Weiterbildung. Es wird definitiv spannend zu sehen wohin die Karriere von dem Junge mal gehen wird.

bernhard1899 schrieb:  


mussigger schrieb:
Meier und Abraham haben sich im Training gezofft .. "nix Wildes" laut Meier !


Ist mehr über den Streit bekannt?

Länderspielpause, ick hör dir trapsen!

Uwes Bein schrieb:

Das Interview von Hellmann bringt zwar nichts Neues, aber das ist durchaus eine ernüchternde Erkenntnis.

Was ich an dem Interview am interessantesten fand, war noch das Thema mit den Auswärtskarten. Dazu hat AH ja schon mehr als ein mal zu recht angemerkt, dass das ein ganz heißes Pflaster ist. Meiner Ansicht nach ist das ein Thema, bei dem man sich im Grunde nur die Finger verbrennen kann, egal wie man es am Ende umsetzt. Wenn das wirklich umgesetzt wird, sehe ich keine Sieger auf keiner Seite - außer man gehört zur Sektion der Rummenigges und Rangnicks und wünscht sich möglichst linientreue Konsumenten. Nicht nur weil die Umsetzung in der Praxis quasi unmöglich ist damit mehr neue Baustellen aufgerissen werden als man schließt (Fans gehen in neutrale oder Heim-Blöcke etc.). Hinzu kommen die Probleme für die Bus-Organisatoren und der völlig unverhältnismäßige bürokratische und logistische Aufwand vor und an den Spieltagen. Überspitzt ausgedrückt hat das mit Freiheit und "Wochenendvergnügen" nur noch marginal etwas zu tun. Anders ausgedrückt: Ich sehe wenige Gegenargumente, warum eine solche Maßnahme nicht der Todesstoß für eine durchaus beachtliche Auswärtsfahrerkultur bei der SGE sein soll. Man muss weder Schwarzseher noch Prophet sein, um auf den Gedanken zu kommen, dass die erste Reaktion seitens Fanszene unter Umständen ein amtlicher Boykott und damit leergefegte Auswärtsblöcke sein könnten. Das gilt es ohne Zweifel zu verhindern.

Ein Artikel von heute behauptet, dass man sogar drüber nachdenkt das Verfahren noch mal aufzurollen, zumindest hinsichtlich der Away-Tickets und das würde ich für eine sehr gute Idee halten! Nur unwesentlich nach dem Urteil wurde der Täter aus Magdeburg dingfest gemacht, auch mit Hilfe aus dem Block - da sehe ich eigentlich keinerlei Rechtfertigung dafür warum jetzt im Nachgang die komplette Fanszene für diesen einen geistig umnachteten mit solchen Maßnahmen drangsaliert werden sollte. Ehrlich gesagt sehe ich da auch die meisten anderen Fanszene in Deutschland auf unserer Seite, denn wer ins Stadion geht, freut sich in den allermeisten Fällen doch über ein akustisches Duell mit den Gästefans und einem vollen Block, der auch die eigenen Leute anstachelt die eigene Mannschaft nach vorne zu singen. Wer will schon so traurige 100-Nasen-Auswärtsblöcke sehen? Ich jedenfalls nicht. Bei DFB und DFL wird das auch keine Begeisterungsstürme auslösen, schließlich brüstet man sich doch seit Jahren mit der Auslastung deutscher Stadien, wenn es darum geht die Liga zu vermarkten. Gerade mit solchen "Pulikumsmagneten" wie Hoffenheim, Ingolstadt, Darmstadt, RB und Wob müssten sie eigentlich froh sein, wenn noch Vereine die Stadien voll machen, die nicht jedes Jahr um Titel mitspielen.
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Der Plan der personalisierten Away-Tickets, sollte er umgesetzt werden, egal wie, wird zu einem Desaster führen, da bin ich mir recht sicher.
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Danke, ihr beiden.
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Ein Gastbeitrag eines überzeugten Sozialdemokraten. Die SPD hat bald genauso viel Wählerpotenzial. Das gilt es zu verhindern. Weiter machen...
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Spielmacher71 schrieb:

Ein Gastbeitrag eines überzeugten Sozialdemokraten. Die SPD hat bald genauso viel Wählerpotenzial. Das gilt es zu verhindern. Weiter machen...

Und was sagst du zum Inhalt?
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Da stimme ich zu und fühle mich verpflichtet, auch mal wieder was zu schreiben

In diesem Sinne: Vielen Dank für den wunderbaren Bericht!

Vor allem die Eindrücke aus der Stadt und rund ums Stadion kann ich genau so bestätigen. Ich liebe dieses Gewusel in der Stadt, ich liebe die Mentalität der Leute und ich liebe am meisten die kulinarischen Genüsse in Napoli. Bis auf den letzten Punkt kann ich aber auch ein Stück weit die nicht wenigen Leute verstehen, die damit nichts anfangen können und Napoli für da letzte Loch halten.

Bei meinen beiden Besuchen im Stadion hatte ich wohl mehr Glück mit dem Zuschauerzuspruch, beide Male annähernd voll gewesen. Vor allem der Anblick von Curva A ist ja schon fast traurig. Grund hierfür dürfte aber wohl wirklich die Ticketpreise sein. Beim ersten Heimspiel der Saison gegen Milan wurde hier boykottiert und in der Mitte des Blocks hing ein Banner mit der Aufschrift 40€ (Preis eines Kurventickets). Das Spruchband „settore popolare“ hat den selben Hintergrund.
Wobei ich meine, dass letzte Saison in den ersten Spielen auch nicht so viel los war, erst mit zunehmenden Erfolg wurde das Stadion wieder voller.

reggaetyp schrieb:

Also suchten wir unseren Eingang, an dem in der Tat die eingetragenenen Namen auf den Tickets sehr gewissenhaft mit unseren Ausweisen abgeglichen wurden.
Kenne ich von Milan nicht, da war das den Ordnern scheißegal.

Interessant. Bei meinem letzten Besuch bei Milan kamen mehrere Leute nicht rein, bei denen der falsche Name auf dem Ticket stand. Scheint wohl Glückssache zu sein, wen man erwischt…
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Oesch schrieb:

Vor allem die Eindrücke aus der Stadt und rund ums Stadion kann ich genau so bestätigen. Ich liebe dieses Gewusel in der Stadt, ich liebe die Mentalität der Leute und ich liebe am meisten die kulinarischen Genüsse in Napoli.

Die Stadt ist mördergeil. Vor allem die quartieri spagnoli.
Da könnte ich stundenlang rumtapern und in Bars, Spelunken und Trattorie rumlungern, Schwätzchen halten, Leute gucken.
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Ein Beitrag auf Spiegel Online zum Thema AfD und Rechtspopulismus, der das Phänomen ganz gut beschreibt.
Einfache Lösungen für komplexe Sachverhalte, rechtsextreme Einstellungen, die schon immer da waren, aber in der vermeintlich bürgerlichen AfD ihre parteipolitische Zuordnung finden.

Und vor allem:
Die AfD ist der Motor einer politischen Verrohung und Radikalisierung, die Rassismus und autoritäre Vorstellungen von Staat und Gesellschaft mit sich bringen: Herr Höcke wirft den etablierten Parteien "entartete" Politik vor, und Frau Petry möchte den Begriff "völkisch" gerne wieder positiv besetzt sehen. [...]
Dass die AfD fähig ist, politische Probleme zu lösen, erwarten Umfragen zufolge nicht einmal ihre Wähler. Sie profitiert von der Kraft des Einfachen und hat viel rechten Mief zu bieten. Aber keine einzige Alternative. Außer der zur liberalen Gesellschaft.


Klick
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Ich brauche nur von personalisierten Auswärtstickets lesen, da geht mir der Hut (wieder) hoch.
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Ich befürchte auch, dass das Problem in Sachsen nicht nur die schreienden Hanseln sind, das "einen erfolgreichen Tag"-Wünschen ist imo keine Einzelmeinung in der dortigen Polizei. Man erinnere sich an Clausnitz und die anschließenden Ausführungen. Da ist schon eine gewisse Blindheit und notdürftig verhohlene Sympathie in Teilen der dortigen Polizei.
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tutzt schrieb:

Ich befürchte auch, dass das Problem in Sachsen nicht nur die schreienden Hanseln sind, das "einen erfolgreichen Tag"-Wünschen ist imo keine Einzelmeinung in der dortigen Polizei. Man erinnere sich an Clausnitz und die anschließenden Ausführungen. Da ist schon eine gewisse Blindheit und notdürftig verhohlene Sympathie in Teilen der dortigen Polizei.

Absolut. Die Nazis in Bautzen hießen bei der PK des dortigen Verantwortlichen der Polizei "erlebnisorientiert".
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reggaetyp schrieb:

Aber im AfD-Thread bezieht er ja auch so gut wie nie inhaltlich Stellung.

Wenn Du das Parteiprogramm meinst, finde ich einige Dinge, in denen sich meine Meinung wiederfindet. Oder ueber welche Inhalte willst Du diskutieren? So gibt es bei der Partei, die du favorisierst wohlmöglich auch Punkte, die du teilst oder auch ablehnst. Oder?
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Spielmacher71 schrieb:

Wenn Du das Parteiprogramm meinst, finde ich einige Dinge, in denen sich meine Meinung wiederfindet.

Und ich dachte, das gibt es gar nicht.
So jedenfalls deine übliche Position, wenn du mit für dich unangenehmen Fakten konfrontiert wirst.

Aber hier geht's ja um Linksradikale, die du seit geraumer Zeit ganz offensichtlich für eine größere Gefahr als Rechtsradikale hältst.
Und das halte ich nach wie vor angesichts der weiter anhaltenden Entwicklung in unserem Land für grundfalsch.
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Miso schrieb:

Aragorn trabt hier jeden Tag an und will nachweisen, dass "der Linksextremismus" eine große Gefahr für unsere schöne Demokratie darstelle, damit er nicht darüber reden muss, was die AfD gerade wieder verzapft hat.

Ist ja lustig hier.

Warum sollte er über die Verzapfungen der AfD in einer Diskussion über Linksradikale reden ?
Und unsere schöne Demokratie könnte noch schöner ohne Radikalinskis von links, rechts, hinten oder vorne sein
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Al Dente schrieb:

Warum sollte er über die Verzapfungen der AfD in einer Diskussion über Linksradikale reden ?

Hier nicht.
Aber im AfD-Thread bezieht er ja auch so gut wie nie inhaltlich Stellung.

Angesichts der Quantität und der Qualität (wenn man das so formulieren kann) der Gewalt und terroristischen Anschläge von rechts kann man bei klarem Verstand gar nicht anders als die Bedrohung von dieser Seite als derzeit deutlich größer und gefährlicher für unsere Gesellschaft einschätzen.
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SGE-URNA schrieb:

Produzenten passen ihre Preise nicht an, weil sie glauben, du kannst mehr bezahlen. Ich würde behaupten, die relative Marge eines Zürcher Pizzabäckers ist ähnlich zu der eines FFM Pizzabäckers, nur hat er eben wesentlich höhere Produktionskosten.

ich bin kein ökonom und kenne mich da in der theorie nicht aus, da hast du mir wahrscheinlich einiges voraus. ich würde dem aber trotzdem nicht in gänze zustimmen. für den pizzabäcker stimmt es, das war ja auch meine ausgangsaussage. das bricht sich durch die ganze gesellschaft hinunter bis zu dem bei dem das geld dann hängen bleibt und klar ist das umverteilung.

arbeit ist eine ware die gegen die ware lohn eingetauscht wird. auch da haben wir konsens. aber, da sind wir bei dem mieterbeispiel, wenn durch den zuzug einer kaufkräftigen klientel der vermieter die möglichkeit sieht die mieten zu erhöhen wird er das im regelfall auch tun und zwar ohne dass seine marge dabei gleich bleibt, die steigt. dafür müssen die mieter zusehen wo sie das geld herbekommen, auch die mieter die schon länger in der stadt leben. also brauchen die mehr geld und die produktion wird auf grund steigender gehälter (wenn alles gut geht) teurer, damit auch der preis der ware. und wer nicht mithalten kann fliegt aus dem rennen.

aber wir diskutieren hier wirklich im völlig falschen thread und ich, das gebe ich zu, lediglich aus dem bauch heraus. wahrscheinlich könntest du mir alles was ich schreibe widerlegen, das meine ich völlig ohne ironie.
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peter schrieb:

aber, da sind wir bei dem mieterbeispiel, wenn durch den zuzug einer kaufkräftigen klientel der vermieter die möglichkeit sieht die mieten zu erhöhen wird er das im regelfall auch tun und zwar ohne dass seine marge dabei gleich bleibt, die steigt. dafür müssen die mieter zusehen wo sie das geld herbekommen, auch die mieter die schon länger in der stadt leben.

Frankfurt ist dafür ein schönes Beispiel.
Und falls die Brexitbanker dann noch kommen, gute Nacht.
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kommentar auf Spiegel online zu dem Gemisch aus AfD, Pegida, Anti-Flüchtlingsdemonstranten, Anti-Merkel usw Menschen:

AfD und Pegida sind groß geworden, weil sie sich einen bürgerlichen Anstrich geben, dabei verbirgt sich hinter der Fassade eben auch der alte braune Sumpf. Und: Rassisten müssen Rassisten genannt werden, Nazi-Vokabular muss Nazi-Vokabular genannt werden.

Mein Reden seit Ewigkeiten. Auch wenn die Apologeten dieser Meinung dies immer und immer wieder abstreiten.

Volksverräter? Aber gerne doch!
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Misanthrop schrieb:

Oder darf Dein oben zitierter Beitrag unter "Halt mal einen rausgehauen" abgelegt werden?

Worunter du das ablegst, ist mir furzegal!

Offenbar hat sich hier die Antifa auf der einschlägigen linksextremistischen Seite zu der Zerstörung von beiden Autos bekannt!

https://linksunten.indymedia.org/de/node/192428

Und nun? Ein Fake?
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Spielmacher71 schrieb:  


Misanthrop schrieb:
Oder darf Dein oben zitierter Beitrag unter "Halt mal einen rausgehauen" abgelegt werden?


Worunter du das ablegst, ist mir furzegal!


Offenbar hat sich hier die Antifa auf der einschlägigen linksextremistischen Seite zu der Zerstörung von beiden Autos bekannt!


https://linksunten.indymedia.org/de/node/192428


Und nun? Ein Fake?

Keine Ahnung. Ich tendiere zu nein.
Hier geht's ja um Linksradikale, und insbesondere um den Umgang mit ihnen.
Ich denke, man wird versuchen, den Täte ausfindig zu machen und dann geht es den Weg der Gesetzgebung.

Allerdings verstehe ich die Aufregung nicht so richtig.
Ich glaube, wir haben in Deutschland viel schwerwiegendere Probleme als entglaste und geplättete Autos von AfD-Leuten.
Aber das ist sicher eine Einordung, die Spielmacher nicht teilen wird in seinem Furor gegen sämtliche AfD-Kritiker, nicht nur Antifa.
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Tafelberg schrieb:

dass die AfD sich unbedingt für die "kleinen Leute" einsetzt, wäre mir auch neu


Steuer Reduzierungen und Private Vorsorge begünstigt eher die Reichen, aber gut...


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/afd-wirtschaftsprogramm-streichen-kuerzen-abschaffen-a-1082252.html

Wann wurde noch gleich das offizielle Parteiprogramm veröffentlicht?
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Spielmacher71 schrieb:  


Tafelberg schrieb:
dass die AfD sich unbedingt für die "kleinen Leute" einsetzt, wäre mir auch neu


Steuer Reduzierungen und Private Vorsorge begünstigt eher die Reichen, aber gut...


http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/afd-wirtschaftsprogramm-streichen-kuerzen-abschaffen-a-1082252.html


Wann wurde noch gleich das offizielle Parteiprogramm veröffentlicht?

Aber die nach wie vor nicht ratifizierten (warum eigentlich immer noch nicht?) Entwürfe sind doch nicht vom Himmel gefallen oder der AfD von der Antifa (sic!) untergeschoben worfen, sondern sind aktuelle Beschlusslage der AfD.

Wann endlich darf man denn konkret mit Inhalten der AfD umgehen und diese als Diskussionsgrundlage nutzen?
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Die Frage, wer sich politisch wo verortet, der eine linken Gruppierung einen Anschlag unterschieben möchte, lässt sich nach ein bisschen nachdenken sicher leicht beantworten.

Ich glaube jedenfalls nicht, dass es die Antifa Leipzig war, die der Antifa Dresden schaden möchte.
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SSC Napoli vs Bologna FC  3:1 (1:0)
17.09.2016    20:45 Uhr
Stadio San Paolo in Napoli
Serie A
21.083 Zuschauer (ca. 80 Gästefans)


Ein paar Worte zum Spiel in Napoli, das wir gleich zu Beginn unseres Urlaubs in der Campania besuchten. Viele werden schon im San Paolo gewesen sein, etliche sicher auch nicht.
Für mich war es der erste Besuch nicht nur im Stadion dort sondern überhaupt in Napoli. Bei unserem Spiel damals konnte ich aus verschiedensten Gründen leider nicht vor Ort sein.

Und bei unserer letzten UEFA-Cup-Teilnahme reichte es ja bekanntermaßen leider nicht für unsere Jungs sich für ein Spiel mit diesem durchaus legendären Club zu qualifizieren.
Immer noch sehr schade aber Schnee von gestern.

Vor dem Spiel stand der Erwerb der Karten. Eigentlich wollten wir bequem online Tickets kaufen.
Tja, wenn es die verdammte Tessera nicht gäbe, wäre das kein Problem gewesen.
Aber: Ohne Tessera kein online-Einkauf.
Nun denn: Nach einer kurzen Nacht (wegen schwerer Gewitter mussten wir in Bari zwischenlanden, bis der Flughafen in Napoli wieder gewöffnet wurde), trotteten wir in die Quartieri Spagnoli in eines der herrlichsten Gewusel und Durcheinander von Straßenhändlern, Motorini, Müßiggängern, Handwerker, Tage- und Taschendieben, Alten und Jungen, Einkäufern, Zockern und Tifosi. Rein in die nächste Bar, einen Cafè, und eine Minute später die wichtige Information:
Tickets für das Spiel da vorne im Wettbüro. Sehr schön. Ich liebe Italien. Richtiger Kaffee, Wein, Bier, Essen von und für Götter, Kinder, Alte – Leben!

Gegen Vorlage unserer Ausweise und 70 Euro („solo Cash, no carta die credita“) hatten wir zwei Karten für die Distinti, die Gegentribüne.

Nach ein bisschen Bummelei schickte uns der Hunger für ein spätes Mittagessen ins centro storico.
In einer Seitenstraße an einer Piazzetta landeten wir in einer Trattoria. Der Kellner mit Napoli-Tattoo, an der Wand Graffittis mit einem Ultras Napoli-Bus und, natürlich, Diego M.

Ich bin nicht sicher, ob Diego noch vor San Gennaro, dem Schutzheiligen der Stadt oder gleichauf mit ihm verehrt wird. Auf jeden Fall ist er allgegenwärtig. Auf Postern, Fotos, Graffittis, Fahnen usw.

Überhaupt habe ich eine Intensität und Allgegenwärtigkeit eines Fußballclubs bisher nur in Bilbao und Glasgow ähnlich bemerkt.
Leider schlug sich das nicht im Zuschaueraufkommen nieder:
Rund 21.000 wollten dem Match gegen Bologno beiwohnen. Tessera und hohe Eintrittspreise dürften die Hauptschuldigen sein. Vielleicht können Italien-Experten mir da weiterhelfen.
An der sportlichen Situation des SSC kann es nicht liegen.
Napoli spielt in dieser Saison wieder Championsleague, und vor dem vierten Spieltag der Serie A durften die Himmelblauen auf den Sprung auf Platz in der Tabelle hoffen, stand Konkurrent Juve doch am Sonntag der schwere Gang zu Inter bevor.

Also rein in die U-S-Regio-was auch immer Bahn, und ab zum Stadio San Paolo.
Gleich am Bahnhof eine Bar, also erstmal ein Moretti. Ich liebe Stadien, die im oder am Rande normaler Viertel mit Wohnungen, Kneipen usw. liegen.
So auch das San Paolo. Hinter der Curva gleich die typischen mehrstöckigen italienischen Wohnhäuser, Kneipen, Läden usw.
Drumherum das übliche:
Bierstände, Möglichkeiten zur Nahrungsaufnahme, Fanartikelverkäufer usw.
Darunter auch sehr lustige Stände mit Leuchtreklame, die eher an Dippemess oder so denken ließen.
Bisschen Gewusel aber kein Massenandrang.
Also suchten wir unseren Eingang, an dem in der Tat die eingetragenenen Namen auf den Tickets sehr gewissenhaft mit unseren Ausweisen abgeglichen wurden.
Kenne ich von Milan nicht, da war das den Ordnern scheißegal.

Das San Paolo hat ja schon viele Triumphe und Tragödien erlebt, und das sieht man ihm auch an.
Meine Freundin fand es ganz schön abgefuckt, ich finde, für italienische Verhältnisse ist es absolut top in Schuss.
60.000 passen noch rein, eine Renovierung ist zwar schon seit einiger Zeit angedacht, aber Gott sei Dank noch nicht in Arbeit. Die Schalensitze (es ist ein Allseater) sehen aus als hätten sie 50 Jahre Sonne am Stück abbekommen im Wechsel mit Sturmfluten.
Zwei Ränge, der untere ging durchweg erst gar nicht in den Verkauf, mit Ausnahme des Gästekäfigs für die Bologna-Tifosi.

Im Rundlauf unten gab es angenehm schnickschnackfreie Bierversorgung: Perroni im Plastikbecher von einem Typ an einem abgeranzten Tisch ohne Barrieren, Theke oder dergleichen gegen echtes Geld eingeschenkt.

Rein ins weite Rund, ein Blick auf die Kurven:
Curva A nicht besonders gefüllt, Curva B deutlich besser.
Ansonsten hat die Gegentribüne ganz ordentlich besucht und die üblichen Verdächtigen auf der Haupttribüne.
Wir machten es uns gemütlich, während beide Kurven ein bisschen vor sich hinsangen.
Sehr lustig war beim Warmmachen der Napoli-Spieler vor der Curva B, das wirklich jeder einzelne Schuss, der im Tor landete, beklatscht wurde.
Die Spieler verschwanden, im Stadion hatte sich dann ca ein Drittel der möglichen 60.000 eingefunden.
Kurz danach Einlauf der Mannschaften, auf der Dissinti wurde eine Blockfahne hochgezogen, Curva A präsentierte ein für mich unleserliches Banner und ein paar Fackeln.
Curva B mit einem Banner „Settore popolare“ und ziemlich lautstark.
Das Spiel war durchaus munter, Napoli klar besser.
Bologna zwar in neongelben Trikots, aber bieder bis zum Anschlag.
Napoli zwar auch keineswegs fehlerfrei, aber schneller, agressiver und spielerisch turmhoch überlegen.
Callejon machte denn auch nach einer knappen Viertelstunde die Führung, im Stadion wurde es jetzt mal ordentlich laut, nachdem vor allem Cuva B zwar durchgehend sang und anfeuerte, Curva A sich nur ab und zu bemerkbar machte und Distinti nur ganz ganz selten.

Eine Chance für Bologna, mehrere für Napoli, das einsnull hielt bis zur Pause.
Inzwischen war auch ein kleiner Haufen Bologna-Tifosi eingetroffen, die bei Anpfiff der Partie noch nicht im Stadion waren. Vielleicht 80 Leutchen, wohlwollend geschätzt. Schade, dass es nicht mehr waren.
Aber die sahen ihr Team jetzt viel agressiver, Napoli sorgloser, und so waren keine fünfzehn Minuten gespielt, da klingelte es im Kasten der Süditaliener. Und zwar verdient.
Große Freude sowie Blinker und Fackeln beim Gästeanhang, Murren und Knurren bei den anderen 21.000.

Übrigens, kleiner Exkurs zum Thema „Eskalation der Gewalt im Fußball“:
1924 sorgten Ausschreiten beim Finalspiel des Bologna FC gegen Genova für einen Spielabbruch, Wertung mit zwonull und damit die Meisterschaft für den Gegner aus Ligurien.

Aber von solch sportlichen Leistungen ist Bologna ohnehin weit entfernt.
So auch an diesem Samstag abend. Napoli zog die Zügel an und wechstelte unter anderem Arkadiusz Milik, ihren neuen Topstar ein, der auf dem besten Wege ist, Verräter Higuain Vergessen zu machen.
Wenn man bedenkt, dass Leute wie Giaccherini und Mertens nur auf der Bank saßen...

Um es abzukürzen: Milik mit zwei blitzsauberen Toren, bei denen er seine Klasse zeigte, anschließend noch rot für Bologna – als Napoli ernst machte, war das Strohfeuer der Gäste schnell erloschen.
Im Gegensatz zu den Fackeln, die immer mal wieder von Grüppchen oder Einzelpersonen angerissen wurden, hauptsächlich in Curva B, und stilecht mehrheitlich auf der Tartanbahn entsorgt wurden. Was aber niemand auch nur ansatzweise interessierte, außer den Feuerwehrleuten, die ein Auge darauf hatten.
Gesungen wurde nun sogar der schöne Gassenhauer „Un giorno all'improvviso“, allerdings war die Stimmung eher lockerflockig. Zu schwach der Gegner, zu wenige Zuschauer, zu wenig entscheidend oder dramatisch das Match.
Trotzdem ein herrlicher Kurvenschlager.

Ein Brot und Butter Spiel war es, kein Derby, nix wildes. Aber ich mag ja aus fansoziologischer Sicht so was.
Da trennt sich die Spreu vom Weizen.
Durchgehend Gesänge und Anfeuerungen, klassischer italienischer Ultrastyle würde ich mit meinem gepflegten Halbwissen urteilen.
Und mal wieder eine Menge bekannter Melodien, deutschland- und europaweit.
Schrieb ich schon, dass ich Italien mag?
Wir sind dann ganz zufrieden nach Downtown Napoli getuckert, sehr

PS.: Gestern noch in Napoli in einer Bar die letzte halbe Stunde von Atalanta vs Napoli gesehen.
Da war nix mehr von starkem SSC. Fußball ist schön
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Hat jemand eine Empfehlung für Neapel?
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Ich hab dem Betreffenden das auch selbst mitgeteilt.
Nur damit kein falscher Eindruck entsteht.
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reggaetyp schrieb:

"Hier m*****iert der nationale Widerstand".


Eben auf einem Video aus Bautzen von heute abend gesehen/gehört.

Wie viele Flüchtlinge ham die in Bautzen? 100? Die sollten mal zur Rushhour in FFM am Hauptbahnhof sein, dann wüßten sie was Multikulti ist diese Pisser!
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Vael schrieb:  


reggaetyp schrieb:
"Hier m*****iert der nationale Widerstand".


Eben auf einem Video aus Bautzen von heute abend gesehen/gehört.


Wie viele Flüchtlinge ham die in Bautzen? 100? Die sollten mal zur Rushhour in FFM am Hauptbahnhof sein, dann wüßten sie was Multikulti ist diese Pisser!

Im Landkreis ca 1% der Bevölkerung.
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"Hier marschiert der nationale Widerstand".

Eben auf einem Video aus Bautzen von heute abend gesehen/gehört.