
SGE-URNA
19603
EFCB schrieb:
Vermutlich hat er die Sorge daß ihn bei einer Einordnung der DDR als Unrechtstaat als früheren "Un-Rechtsanwalt" zu DDR-Zeiten bezeichnen könnte
Tatsächlich ist die von der SPD/Grüne auferlegte Hürde für die Linke nicht so einfach zu überspringen. Genau dies haben beide Parteien ja auch so gewollt, daß es innerhalb der Linken knirscht. Und das knirscht ja jetzt schon wenn man die Umgangsformen einiger Politiker der Linken mit ihrem Thüringer Spitzenmann Ramelow anschaut.
Einige betreiben lieber besserwisserische und neunmalkluge Fundamentalopposition anstatt in die politische Verantwortung zu treten und damit auch die ein oder andere in der Parteibasis nicht gerade umjubelte Enscheidung zu treffen.
Ich versteh diese gewollte Provokation allerdings nicht so ganz. Muss man das machen, wenn man sich strategisch nach links öffnen will/muss, um auf Bundesebene mittelfristig auch ohne schwarz regierungsfähig sein will?
Ich bin ja nun ausgwiesenermassen kein Freund der Linken (ums mal diplomatisch zu formulieren), aber die Wiedereröffnung dieser uralten Scheindiskussion, die inhaltlich noch nie wirklich fruchtbar war, sondern lediglich der Blossstellung der linken Fundis dient, ist schon ein merkwürdiger Schachzug. Wenn das Projekt schon auf Landesebene durch so was torpediert wird, kann das auf Bundesebene nie funktionieren. Andererseits könnte das ein Versuch sein, diese "Grundsatzfrage" möglichst vor der nächsten wichtigen Wahl zu klären, um dem politischen Gegner ein wichtiges Provokationsmittel zu entziehen.
EFCB schrieb:
In Thüringen wird es jetzt spannend wer denn letztendlich die Regierung stellt.
Es könnte ja eine dunkelrot-rot-grüne Koalition geben. Voraussetzung dafür ist aber, daß sich die Linke unzweideutig dazu erklärt, daß die DDR ein Unrechtsstaat gewesen sei.
Das ist für nicht wenige Genossen natürlich starker Tobak und unannehmbar, auch Gysi wettert dagegen (schiebt da andere Argumente vor als so mancher altgedienter SED.Parteisoldat).
Auch ist die Stimmenmehrheit einer solchen Koalition denkbar knapp, so daß sich potentiellen Heckenschützen bei allen beteiligten Parteien gute Gelegenheit zur Abrechnung mit den jeweiligen Parteioberen bieten.
Sollte diese Koalition zustandekommen halte ch jede wette daß sie nicht bis zum normalen Ende der Legislaturperiode anhält.
Laut tagesschau geht es ihm bei der Begrifflichkeit um die (un)rechtliche Existenz der DDR, wenn ich das richtig verstehe. Was soll diese Haarspalterei? Ist doch jedem klar, dass das ursprünglich so nicht gemeint ist.
womeninblack schrieb:
Habe mir ja schon so oft vorgenommen hier net mehr reinzugucken...
Da haben wir auswärts gewonnen und es werden 5en en masse verteilt.
Und Meier war der Dreh- und Angelpunkt des Spiels.
Er hat tausende Bälle auf Haris geschlagen, war hinten und vorne hat seine Leute antrieben, ein echter Kapitän eben, und hier steht, er wäre nicht zu sehen gewesen.
Außerdem hat Wiedwald mindestens 2 mal aus höchster Not gerettet.
Auch wenn ich wegen den Fahnen unsere Torraumszenen manchmal nicht gesehen habe, aber 5en habe ich nicht gesehen, schon gar nicht für den Langen..
Ich bin einfach wieder mal sprach- und fassungslos.
Wenn Meier von dem, was sich da über weite Strecken (vor allem offensiv) abgespielt hat, Dreh- und Angelpunkt war, muss man ihm sogar zwangsläufig ne 5 geben. Soweit würd ich aber gar nicht gehen.
Wie darf ich mir das vorstellen? Kommt das Ordnugsamt dann auf den Platz?
http://www.spiegel.de/sport/fussball/champions-league-schiedsrichter-droht-bussgeld-wegen-freistossspray-a-994520.html
http://www.spiegel.de/sport/fussball/champions-league-schiedsrichter-droht-bussgeld-wegen-freistossspray-a-994520.html
Schobberobber72 schrieb:SGE-URNA schrieb:Schobberobber72 schrieb:SGE-URNA schrieb:
Das sollen alles Hooligans sein? Nun, ok...
Zu dem mit dem Eintracht Schal: Es würde mich doch stark wundern, wenn die aktive FFM Fanszene (die moderateren kennen ja sicher auch die harten Jungs ganz gut) es toll findet, dass irgendein Horst ihren Namen bei einer solchen Veranstaltung in den Dreck zieht. Von daher bezweifel ich stark, dass dieser "Frankfurter" in irgendeiner Form mit einschlägigen Frankfurter Gruppen in Verbindung steht.
Ich habe das Gefühl, dass die Abneigung und die Agressionen gegen "die Salafisten" in der gesamten Bevölkerung momentan stetig wächst. Von daher glaube ich nicht, dass die Beteiligung an dieser Aktion zwingend als "in den Dreck ziehen" gesehen wird.
Ich vermute vielmehr, dass es über kurz oder lang sogar jede Menge Zuspruch für solche und ähnliche Aktionen geben wird. Und zwar von einer recht breiten Masse der Bevölkerung.
Nun, das mag sein. Aber diese Veranstaltung wird ja ganz offen von rechtsaussen beworben und entsprechend sind ja auch die "Rädelsführer", also diejenigen, die da auftreten, positioniert.
Ich kann mir nicht vorstellen, selbst wenn es durchaus private Meinungen innerhalb der Fanszene in diese Richtungen geben wird, dass es jemand gutheisst, wenn der Verein bzw. generell der Fussball und/oder die Zugehörigkeit zu einer Fanszene für solche Scheisse instrumentalisiert wird, auch wenn private Meinungen eventuell toleriert werden in einem selbst auferlegten "unpolitischen" Umfeld.
Ich hab diesbezüglcih eine recht hohe Meinung von der FFM-Fanszene.
Ich sehe die Aktion nicht in erster Linie als "Nazi Aktion", auch wenn sie natürlich von einigen als Plattform genutzt wird. Zudem sind wir imho mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem die Salafisten als weitaus größere Bedrohung wahrgenommen werden. Da werden viele auch darüber hinwegsehen, dass da ein paar Rechtsradikale beteiligt sind, so lange es für den "guten Zweck" ist.
Zumal die Tendenz, alles Pro-Deutsche instinktiv als rechtsradikal abzutun, in meiner Wahrnehmung stark nachlässt.
Wie gesagt, ist nur so ein Gefühl. Aber ich vermute, wenn sich hier nicht bald etwas tut, wird die ganze Geschichte unter Beifall eskalieren.
Versuche es jetzt nochmal, zu konkretisieren. Deine Einschätzung mag für die gesamtgesellschaftliche Diskussion ja nicht ganz irrelevant sein, mir ging es aber ganz speziell um den Fanszene/Fussball-Kontext gemaess "Fussball gegen..." oder spezifisch "Hooligans gegen...". In der Zeiztung liest sich das dann "Hooligans aus Köln, Dortmund, Frankfurt,...."
Da die entsprechenden C-Gruppierungen bei uns in der Kurve relativ prominent vertreten sind mit grossen Bannern, werden da recht schnell Pauschalurteile gefällt und (mMn unzulässige) Rückschlüsse gezogen. Darauf bezog sich meine Einschätzung, dass sich unsere Fankurve wohl eher schwer damit tut, als Unterstützer von durch Pro-NRW organisierten Kundgebungen mit Teilnahme republikbekannter Neo-Nazis und unverhohlen deutsch-nationaler Rhetorik, zu gelten.
Daher nochmals meine Vermutung, dass es sich bei dem Individuum mit dem Frankfurt Schal wohl kaum um einen organisierten Frankfurter "Hooligan" handelt, da solche Auftritte dort wohl eher weniger gern gesehen werden (unabhängig davon, welche Einzelmeinungen in diesen Gruppen möglicherweise toleriert werden).
Franzler schrieb:pipapo schrieb:
Regulierung findet nicht zu Gunsten eines wie auch immer zu definierenden Sparers (ein Anachronismus!) oder Steuerzahlers (das schließt eigentlich wen aus?) statt. Sondern zur Erschaffung einer stabilen Struktur.
Konkret bist du nicht geworden. Dürfte auch schwierig sein. Deshalb wird ja auch hierüber mit hochtrabenden Worten seit 2008 fast nur geschwafelt.
Da du bei diesem Thema garantiert schlauer bist muss ich eine Quelle anführen: Dass, was auf den Weg gebracht wurde, wird hier http://youtu.be/UMi-tUppAf0 bei Frontal21 zumindest kurz angerissen. So wird darauf hingewiesen, dass der Steuerzahler bereits 442 Milliarden Euro für die Bankenrettung aufgebracht hat. Mit weiteren 1.174 Milliarden Euro haftet er für mögliche Zockerei-Verluste der Banken.
Die Banken selber sollen nun sage und schreibe 55 Milliarden Euro in einen Rettungsfonds einzahlen – von 2016 bis 2024. Aber selbst dafür hat man bereits ein Schlupfloch eingebaut. Unter bestimmten Voraussetzungen muss dann doch wieder der Steuerzahler ran.
Weiter wird gesagt, dass eine effektive Bankenregulierung durch eine Bankenlobby verhindert wird. Und „ganz überraschend“ sollen nun auch die Gelder aus dem ESM zur Bankenrettung eingesetzt werden.
Da aber selbst dies nicht so ganz reicht müssen künftig Geldgeber einer Bank (in dem Fall Sparer) mit Einlagen von (erst mal) mehr als 100.000 Euro mit einer Zwangsabgabe von acht Prozent Banken retten. Davor stehen (zumindest auf dem Papier) noch die Aktionäre. Nach offizieller Lesart folgt dann erst der ESM.
Warum muss eine bestimmte Bank, die Misswirtschaft betrieben hat, überhaupt gerettet werden? Der allgemeinen Frage, wohin das Geld der Steuerzahler bisher geflossen ist, kann in einem Arte-Film angeschaut werden: http://youtu.be/l9sfqDd5PV8
Bin gespannt, ab wann (warum gibt es die noch nicht?) es die von dir beschriebene „stabile Struktur“ (was immer das heißen mag) im uneinheitlichen Kapitalbeschaffungsmarkt geben wird.
Entschuldige bitte Franzler, die von dir angesprochenen Beispiele (Rettungsfonds, ESM), haben mit Bankenregulierung absolut gar nichts zu tun.
Du kannst aber gern mal unter dem Stichwort "Basel III" googlen. Da dürftest du fündig werden.
Schobberobber72 schrieb:SGE-URNA schrieb:
Das sollen alles Hooligans sein? Nun, ok...
Zu dem mit dem Eintracht Schal: Es würde mich doch stark wundern, wenn die aktive FFM Fanszene (die moderateren kennen ja sicher auch die harten Jungs ganz gut) es toll findet, dass irgendein Horst ihren Namen bei einer solchen Veranstaltung in den Dreck zieht. Von daher bezweifel ich stark, dass dieser "Frankfurter" in irgendeiner Form mit einschlägigen Frankfurter Gruppen in Verbindung steht.
Ich habe das Gefühl, dass die Abneigung und die Agressionen gegen "die Salafisten" in der gesamten Bevölkerung momentan stetig wächst. Von daher glaube ich nicht, dass die Beteiligung an dieser Aktion zwingend als "in den Dreck ziehen" gesehen wird.
Ich vermute vielmehr, dass es über kurz oder lang sogar jede Menge Zuspruch für solche und ähnliche Aktionen geben wird. Und zwar von einer recht breiten Masse der Bevölkerung.
Nun, das mag sein. Aber diese Veranstaltung wird ja ganz offen von rechtsaussen beworben und entsprechend sind ja auch die "Rädelsführer", also diejenigen, die da auftreten, positioniert.
Ich kann mir nicht vorstellen, selbst wenn es durchaus private Meinungen innerhalb der Fanszene in diese Richtungen geben wird, dass es jemand gutheisst, wenn der Verein bzw. generell der Fussball und/oder die Zugehörigkeit zu einer Fanszene für solche Scheisse instrumentalisiert wird, auch wenn private Meinungen eventuell toleriert werden in einem selbst auferlegten "unpolitischen" Umfeld.
Ich hab diesbezüglcih eine recht hohe Meinung von der FFM-Fanszene.
Das sollen alles Hooligans sein? Nun, ok...
Zu dem mit dem Eintracht Schal: Es würde mich doch stark wundern, wenn die aktive FFM Fanszene (die moderateren kennen ja sicher auch die harten Jungs ganz gut) es toll findet, dass irgendein Horst ihren Namen bei einer solchen Veranstaltung in den Dreck zieht. Von daher bezweifel ich stark, dass dieser "Frankfurter" in irgendeiner Form mit einschlägigen Frankfurter Gruppen in Verbindung steht.
Zu dem mit dem Eintracht Schal: Es würde mich doch stark wundern, wenn die aktive FFM Fanszene (die moderateren kennen ja sicher auch die harten Jungs ganz gut) es toll findet, dass irgendein Horst ihren Namen bei einer solchen Veranstaltung in den Dreck zieht. Von daher bezweifel ich stark, dass dieser "Frankfurter" in irgendeiner Form mit einschlägigen Frankfurter Gruppen in Verbindung steht.
BJV schrieb:
Am I the only person to find sitting next to people smoking in the stadium disgusting and unacceptable ? It really spoils the game for me. It's banned in other counties (England) so why not in Germany?
I summarize, you have 3 posts in this forum, the first in 2007 asking for a smoking ban, the second in 2011 asking for a smoking ban and the third yesterday, surprise, surprise.... asking for a smoking ban.
Any other hobbies?
Also, besser als Tube könnte ich mein Empfinden auch nicht formulieren. Ich kann da in so ziemlich allen Punkten zustimmen. Zur kleinen Relativierung muss man sagen, dass ich sowohl in HZ1 gg. Augsburg, als auch beim Schalke Spiel einige gute Offensivansätze gesehen habe. Das waren dann aber meistens schnelle Gegenstösse, bei denen keine katastrophalen Fehlpässe gespielt worden sind. System kann man das also eigentlich nicht nennen.
fr-online
http://www.fr-online.de/eintracht-frankfurt/eintracht-kolumne-ballhorn-nee--oder-,1473446,28562488,view,asFirstTeaser.html
Nee, oder? (Ballhorn-Kolumne)
Da haut die alte Eintracht-Kampfmaschine Pia Zadora in der 89. Minute den Freistoß in den Winkel. Dass wir das noch erleben durften.
http://www.fr-online.de/eintracht-frankfurt/eintracht-kolumne-ballhorn-nee--oder-,1473446,28562488,view,asFirstTeaser.html
Nee, oder? (Ballhorn-Kolumne)
Da haut die alte Eintracht-Kampfmaschine Pia Zadora in der 89. Minute den Freistoß in den Winkel. Dass wir das noch erleben durften.
Steffen3010 schrieb:Wehrheimer_Adler schrieb:
Sorry. War nur die Antwort auf sofa2009s "selten so einen Schrott gelesen".
Wenn jmd. anderer Leute Geschreibsel mit so nem 'Ding' abwertet, geht mir der Hut hoch.
Hast ja die Regel korrekt zitiert. Aber es ist wie immer : Regeln sind dafür da, interpretiert zu werden
Habs auch nicht böse aufgefasst...
Auf sowas wie "selten so einen Schrott gelesen reagiere ich auch immer etwas allergisch
Ich hab da ein dickes Fell. Man muss nur mal den berühmten Ahlenfelder (Gott hab seiner seelig) googlen, um zu sehen, wann ein Schiri so abpfeifen kann. (Allem Regelwerk zum Trotz)
Schobberobber72 schrieb:
Ich bin hochgradig zufrieden. Mit dem Sieg gestern eh, aber auch mit dem bisherigen Saisonverlauf. Ich habe vor der Saison gesagt, dass es am End einstellig mit Tendenz Richtung EL wird und bin nach diesem Start erst recht überzeugt.
Nach dem Umbruch jetzt schon mit 9 Punkten dazustehen, ist top. Zumal es mit vernünftigen Schris und etwas Glück auch durchaus 3 - 5 Punkte mehr sein könnten. Und die Mannschaft ist noch nicht mal ansatzweise am oberen Limit. Ich denke, dass wir in 3-4 Wochen auch spielerisch gute Spiele werden. Wenn bis dahin trotzdem weiterhin fleißig gepunktet wird, um so besser
Ich bin mir bzgl. Zukunftsprognosen nicht ganz so sicher. Mir sieht das noch sehr volatil aus. Augsburg pfui, Schalke hui (aber Beschiss). Wolfsburg, Freiburg, Mainz so lala. Gestern eher nicht so prächtig, aber Glück auf unserer Seite.
Was mir gefällt, ist die Moral der Mannschaft. Man hat immer das Gefühl, es könnte noch was gehen. Ausser Augsburg 2HZ war auch keine desolate Leistung dabei. Von daher, wenn da wirklich noch ne ordentliche Linie reinkommt bzgl. Abstimmung, bin ich guter Dinge.
Was mir weniger gefällt ist dieses permanente 50 Meter Gepasse in die Spitze. Erstens haben wir die Spieler nicht, die solche Pässe konstant gut spielen können, zweitens haben wir die Spieler nicht, die diese Pässe ordentlich annehmen können. Das ist nun mal so... nicht weiter schlimm an sich, aber dann muss man sich vielleicht was alternatives überlegen.
Punkte und Platzierung sind selbstredend prima so weit.
Der Schiedsrichter kann aber auch bei angekündigter Nachspielzeit von 4 Minuten nach 3 oder 5 Minuten abpfeifen, daher ist eine Anzeige der Nachspielzeit höchstens indikativ. Um Konflikte zu vermeiden, wurde das wahrscheinlich verboten.
PS: Hab mir erlaubt, den Thread mal hierher zu verschieben.
PS: Hab mir erlaubt, den Thread mal hierher zu verschieben.
Xaver08 schrieb:SGE-URNA schrieb:
Ich hatte zugegebenermassen etwas polemisiert. Von daher unterstelle ich dir nicht, dass du das so siehst.
davon bin ich ausgegangenSGE-URNA schrieb:
Nichtsdestotrotz halte ich die Aussage, Muslime werden in Deutschland diskriminiert, für zunächst mal pauschal und in dieser Form auch unbelegt. Entspricht auch überhaupt nicht meiner Alltags-Wahrnehmung. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Ausgrenzung, oder nennen wir es mal Abgrenzung zu meiner Jugendzeit in den 80er und 90ern wesentlich ausgeprägter war. Radikal-religiöse Tendenzen haben sich da aber nicht entwickelt, zumindest weiss ich davon nichts.
die schlußfolgerung, daß es früher bei mehr ausgrenzung auch keine entwicklung von radikal-religiösen tendenzen gab und deshalb heute diese einflußgröße auszuschliessen ist, halte ich für zu einfach gedacht.
gäbe es im system tatsächlich nur die einflußgröße ausgrenzung, wäre diese schlußfolgerung vielleicht zulässig, aber das daß so einfach funktioniert behauptet ja auch keiner.
aus deiner alltagswahrnehmung (also sozusagen aus der sicht des autochthonen, weißen Bürgers) auf die lebensrealität von muslimen zu schliessen finde ich nicht überzeugend. auch den vergleich mit den 80er finde ich schwierig nachzuvollziehen, weil sich seitdem nicht nur die rahmenbedingungen sondern auch noch di e form der ausgrenzung geändert hat.
war es wahrscheinlich bis in die 80er "nur der fremde" der gastarbeiter, ohne besondere wahrnehmung des islams, hat sich das mit zunehmender integration (z.b. auch dem auftauchen von moscheen) und nicht zuletzt mit dem 11.9 doch deutlich verschoben.
ohne das jetzt vertiefen zu wollen (und selber komplett gelesen zu haben) zum thema islamophobie gibt es mehr als genug arbeiten, wie z.b hier ein tagungsband von 2007
http://library.fes.de/pdf-files/bueros/stuttgart/06069.pdf
oder eine eu-studie
http://fra.europa.eu/sites/default/files/fra_uploads/182-Perceptions_DE.pdfSGE-URNA schrieb:
Mir scheint das ganze eher eine Art Modetrend zu sein, ums mal lapidar zu formulieren. In den 60er und 70er Jahren während des bipolaren kalten Kriegs hat man sich eben mit der RAF solidarisiert. Auch mit anderen radikalen Unabhängigkeitsbewegungen wie der IRA und der PLO. Heute sinds nicht mehr die rebellischen Studenten, sondern die Muslime (selbstredend nicht die Mehrheit), die sich gegen das "System" auflehnen, natürlich entsprechend radikal.Hinterfragt wird da erstmal nichts, Hauptsache dagegen, Hauptsache öffentlichkeitswirksam. Die Gegenbewegung zur Rettung des Abendlands in Form von Geert Wilders, Pro-Bewegung, Identitären (um nur einige zu nennen) und anderen Schreihälsen lässt da nicht lange auf sich warten. Und schon haben wir einen allgegenwärtigen "Kampf der Kulturen" in Europa, aus dessen Mitte ein paar Geisteskranke entspringen, die mittels Enthauptungen und absurden YT Videos plötzlich Geopolitik betreiben.
PS: Das gilt zumindest für die aus dem Westen stammenden IS Radikalen, Salafisten und Scharia Anhängern.
hmm, plo, raf, ira und salafisten in einem topf als modebewegung? mag ja sein, daß es vielleicht überschneidungen gibt, aber auch das alleine ist als begründung mit sicherheit etwas zu überspitzt...
Ich wills mal so sagen... natürlich sind frühere Terroristengruppen inhaltlich nicht mit jetzigen zu vergleichen. Die Überschneidung besteht in der Radikalisierung/Enthemmung durch manipulative Indoktrination und Fanatismus. Die Begeisterung, zu einer konspirativen, weltbewegenden Bewegung zu gehören, usw. Dass die Zielgruppe "Moslems" aktuell betroffen ist, und da gebe ich dir völlig recht, liegt an den geänderten Rahmenbedingungen seit 2001. Meine Wahrnehmung (sorry, aber ich denke, eine Meinung dazu darf ich haben, auch wenn ich selbst kein Moslem bin) ist, dass die Chronologie heissen muss, Islamophobie kam nach der Angst vor Terrorismus. Das rechtfertigt diese zwar nicht, völlig überraschend ist das aber auch nicht, dass ordinäre Menschen sich vor der abstrakten Gefahr eines allgegenwärtigen Anschlags fürchten, ob in Bali im Urlaub, auf dem Weg zur Arbeit in London oder Madrid oder im Büro in New York (und das sind ja lediglich die realisierten Ereignisse). War das Vorgehen früherere Terroristen noch meist "zielorientiert", nimmt man den islamischen Terror als völlig wahllos wahr, der praktisch überall aus dem Nichts auftreten kann. Das produziert eine irrationale, aber durchaus nicht gänzlich unverständliche Angst.
Es fehlt hier einfach an Differenzierung und der Einsicht, dass radikaler Islamismus eben nicht "der Islam" ist. Im Gegenteil, die meisten Opfer von Islamisten sind Moslems.
Eher ein Armutszeugnis für den HSV, dass sei nicht mal gg. den Aufbaugegner Nummer 1 gewinnen können