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WürzburgerAdler

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WürzburgerAdler schrieb:

Es stimmt nicht, dass die langfristig gebundenen Versorger gefallene Gas- und Strompreise haben.

Mein.Gasversorger seit Jahrzehnten, Main-Spessart-Gas hat mir am 23.07.23 folgendes geschrieben:

".. wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass wir ab 01.10.23 unsere Preise für Erdgas senken können. Durch die Entspannung der Beschaffungspreise und einer guten Einkaufstaktik sind wir in der Lage günstigere Preise an unsere Kunden weiterzugeben."
Der Bruttoarbeitspreis sinkt von 14,71 CT/kWh auf 11,50.
Also unter die Gaspreisbremse.
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Ach, OK. Ich dachte, das wäre jetzt. Zum 1.10.23 weiß ich keine Tarife, auch von meinem Versorger nicht. Aber ich werde mal nachfragen.
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Die positiven Preisentwicklungen an den Energiemärkten, die sich in längerfristigen Lieferverträgen bei den Versorgern bemerkbar machen und nach und nach auch beim Verbraucher ankommen, werden von Klimaschützern nicht positiv besprochen.
Läuft es doch dem Argument der steigenden Preise bei fossilen Energieträgern zuwider.
Zusätzlich die Diskussion über einen staatlich gestützen Strompreis für die Industrie. (Mit hohem Anteil von Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken.)
Ob das alle verstehen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen?
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hawischer schrieb:

Die positiven Preisentwicklungen an den Energiemärkten, die sich in längerfristigen Lieferverträgen bei den Versorgern bemerkbar machen und nach und nach auch beim Verbraucher ankommen, werden von Klimaschützern nicht positiv besprochen.
Läuft es doch dem Argument der steigenden Preise bei fossilen Energieträgern zuwider.
Zusätzlich die Diskussion über einen staatlich gestützen Strompreis für die Industrie. (Mit hohem Anteil von Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken.)
Ob das alle verstehen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen?

Herrje, jetzt waren wir uns fast schon in den Armen gelegen, und schon muss ich dir wieder heftigst widersprechen.

Es stimmt nicht, dass die langfristig gebundenen Versorger gefallene Gas- und Strompreise haben. Es sind diejenigen, die kurzfristige Abschlüsse tätigen resp. an der Strombörse tätig sind. Welche Nachteile das haben kann, haben zahllose Verbraucher Anfang 22 erleben können.
Die großen Versorger, Stadtwerke usw. haben nach wie vor die hohen Preise.

Das Argument der steigenden Preise bei fossilen Energieträgern bezieht sich in erster Linie auf die CO2-Bepreisung, die kontinuierlich steigt und ab 2027 auch den Gebäudesektor erfassen soll. Das wird dann vor allem für all jene bitter, die sich listigerweise noch schnell eine neue Öl- oder Gasheizung haben einbauen lassen.

Und der "hohe Anteil von Strom aus Kohle- und Gaskraftwerken" soll ja erneuerbarer Energie weichen. Bis jetzt reicht es halt noch nicht, hier muss man einfach mal ein bisschen schneller umdenken (Windkraft auch im Süden, PV-Anlagen als Pflicht bei Neubauten etc.).
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WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:

Also, einigen wir uns auf, "ein gutes Gesetz" mit dem Vorbehalt, dass die sozialen Fragen noch nicht zuende diskutiert sind und der abschließende Gesetzestext noch abzuwarten ist.

Einigen wir uns, wenn der endgültige Gesetzestext steht.

So soll es sein, Freund der Eintracht.
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😉
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Also, einigen wir uns auf, "ein gutes Gesetz" mit dem Vorbehalt, dass die sozialen Fragen noch nicht zuende diskutiert sind und der abschließende Gesetzestext noch abzuwarten ist.

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hawischer schrieb:

Also, einigen wir uns auf, "ein gutes Gesetz" mit dem Vorbehalt, dass die sozialen Fragen noch nicht zuende diskutiert sind und der abschließende Gesetzestext noch abzuwarten ist.

Einigen wir uns, wenn der endgültige Gesetzestext steht.
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Das war nicht mein Ansatz. Der war die undeutliche Wertung des Users WA zu der Güte des GEG-Gesetzesentwurf. Mal gut, mal schlecht. Je nach dem und wie es gerade passt.

Und ich empfehle nochmals das Studium der bereits verlinkten Artikel von Focus und Handelsblatt
Oder heute im Spiegel.
Das Hickhack der Ampel, der Streit zwischen Grünen und FDP, der schweigsame Kanzler, das waren die Treiber der Verunsicherungen.
Dass die Opposition dazu keinen Beifall klatscht, ist wohl einsichtig.
Und das Desaster macht sich nun in den Verkaufszahlen für Wärmepumpen bemerkbar.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/waermepumpe-und-daemmsysteme-nachfrage-geht-drastisch-zurueck-a-d091edff-302c-48c8-b65e-bf736d52ea15?sara_ref=re-so-app-sh

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Auch wenn du deine Behauptungen noch so oft wiederholst, werden sie nicht wahrer.
Du kannst mir ja gerne sagen, was in Focus und Handelsblatt steht. Eigentlich interessiert es mich gar nicht, ich habe wichtigeres zu tun als deine Hunderte von Links nachzuvollziehen. Mit mir kannst du jederzeit reden, da brauchen wir keine Links aus dem konservativen/wirtschaftlichen Lager.

Das "Hickhack" der Ampel war eine ganz normale Diskussion über ein weitreichendes Gesetz. Wenn frühere Regierungen unter Unionsführung um einen Gesetzentwurf gerungen haben, war das nicht anders. Oder willst du das bestreiten? Zum "Hickhack" wurde es lediglich von den einschlägigen Medien und der Opposition gemacht. Die muss gerade was sagen, erinnere dich an den Zwist zwischen den "Schwesterparteien".
Und ob der Kanzler geschwiegen hat, weißt du so wenig wie ich. Ein Lautsprecher wie Schröder oder ein Wendehals wie Söder ist er jedenfalls nicht.

Und meine Wertung ist deutlich: ein gutes Gesetz, durch die Wärmeplanung leider verwässert. Vielleicht täusche ich mich ja und diese kommunale Wärmeplanung wird ein Erfolg und kommt auch zügig. Kann ja sein, aber derzeit ist das meine Wertung, und zwar meine deutliche.
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WürzburgerAdler schrieb:

Man kann darüber streiten, ob die vorgeschaltete kommunale Wärmeplanung zielführend ist. Ich bin da eher skeptisch.
Angesichts der riesigen Probleme, die die Kommunen da mit dem erforderlichen Netzausbau haben, fehlt es denen genauso an Fachkräften zur Umsetzung wie überall sonst. Und zu einem großen Teil auch am Willen. Sie fühlen sich jetzt genötigt, Arbeiten auszuführen, die sie überfordern. Das Gesetz wird in meinen Augen dadurch extrem verwässert, weil es Argumente fürs Nichtstun liefert und den Druck herausnimmt, den es eigentlich ausüben sollte.




Vor zwei Tagen klang das bei WA noch so:
"Das "Heizungsgesetz" ist dringend notwendig. Es ist langfristig angelegt (niemand muss sofort oder in naher Zukunft handeln). Und wenn doch, gibt es eine in der Geschichte der BRD noch nie dagewesene Förderung, sozial ausgerichtet (je weniger man hat, desto mehr bekommt man)."

Entweder liefert der überarbeitete (Zitat WA: "extrem verwässerte") Gesetzentwurf "Argumente zum Nichtstun" oder es ist "langfristig angelegt" und "niemand muss sofort oder in naher Zukunft handeln."

Wenn Du mit Dir einig bist, lass es wissen.
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Damit du zufrieden bist:

Langfristig heißt: erst wenn eine neue Heizung benötigt wird.
Verwässert heißt: auch wenn eine neue Heizung benötigt wird: so lange die Kommunen ihre Arbeit nicht erledigt haben, dürfen auch dann weiter Öl- und Gasheizungen eingebaut werden.

Ich weiß schon, was ich schreibe, keine Sorge. Und da hättest du mit ein bisschen gutem Willen auch selbst drauf kommen können.
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Da stimmt das Versmaß nicht
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Knueller schrieb:

Da stimmt das Versmaß nicht

Ist doch ein astreiner Hexameter.
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WürzburgerAdler schrieb:

Das Gesetz wurde mit ausreichender Expertise diskutiert

Das sieht das Bundesverfassungsgericht anders.
Und auch der Verfasser des Gesetzentwurfs. Der glaubt, dass die Verlängerung der Beratungszeit für die notwendige Klarheit sorgt. Also war die vorher doch nicht ausreichend vorhanden. Und die Kopplung an die kommunale Wärmeplanung stand im ersten Entwurf auch nicht.
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2023/07/20230706-vizekanzler-abeck-zum-geg.html

Und bitte, nachdem die Verbesserung in der Ampel am GEG vereinbart waren, habe ich das Gesetz hier im Forum gelobt. Am 25.06. schrieb ich hier im Thread

"Die zur Zeit erkennbaren "Leitplanken" des neuen GEG sind zielführend. Erst die Wärmeplanung in den Kommunen und dann die Heizungen. In der Reihenfolge und mit ausreichendem planerischen Vorlauf und sozialen Komponenten."

Also hör auf hier einen Popanz aufzubauen.

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Man kann darüber streiten, ob die vorgeschaltete kommunale Wärmeplanung zielführend ist. Ich bin da eher skeptisch.
Angesichts der riesigen Probleme, die die Kommunen da mit dem erforderlichen Netzausbau haben, fehlt es denen genauso an Fachkräften zur Umsetzung wie überall sonst. Und zu einem großen Teil auch am Willen. Sie fühlen sich jetzt genötigt, Arbeiten auszuführen, die sie überfordern. Das Gesetz wird in meinen Augen dadurch extrem verwässert, weil es Argumente fürs Nichtstun liefert und den Druck herausnimmt, den es eigentlich ausüben sollte.

Aber gut, das muss man sehen, wie sich das entwickelt. Was ich so beobachte in den Kommunen, in denen ich Einblick habe, bin ich nicht sehr zuversichtlich. Da werden jetzt erst mal Arbeitskreise, noch nicht mal gebildet, sondern erst mal gesucht. Wenn die gefunden sind, wird über deren Zusammensetzung und Befugnisse gestritten. Das alles kann viele Jahre dauern. Zeit, die wir nicht haben.

Wenn du das Gesetz lobst, worüber streiten wir dann? Ist mit der kommunalen Wärmeplanung die "Anordnung" vom Tisch, sind die Menschen jetzt "mitgenommen"?
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Sorry, aber Du hast es nicht verstanden.
Dein Beispiel gibt hier die Forderung nach gesetzlichen Vorschriften nicht wieder. Denn darum geht's die ganze Zeit in dieser "Unterhaltung".

In deinem Beispiel hat der Käufer volle Entscheidungsfreiheit und keine Vorgaben.
Da wird er sich als halbwegs vernunftbegabter Mensch für die für ihn sinnvollste Lösung entscheiden.
Und das ist genau das, was ich von den meisten Menschen erwarte.
Wenn das nicht ausreicht Ziele zu erreichen, dann ist eine gesetzliche Regelung, die sachgerecht vorbereitet wird und mit ausreichender Expertise diskutiert und kommuniziert wird, das Mittel der Wahl.
Und genau das hat beim Heizungsgesetz bisher nicht geklappt. (Ich weiß, Springer und die Union)
Und das scheint sich tendenziell fortzusetzen, wie man bezüglich der Verkaufszahlen von Wärmepumpen und e-Autos lesen kann. Wer jetzt wohl schuld ist?
https://focus.de/200925271

https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-ohne-e-auto-foerderung-wuergt-deutschland-die-verkehrswende-ab/29247896.html


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Das Gesetz wurde mit ausreichender Expertise diskutiert und kommuniziert. Woher sollte ich denn sonst meine Kenntnisse haben?
Es wurde auch sachgerecht vorbereitet, allerdings vorschnell noch während der Diskussionsphase "durchgestochen", wie man so schön sagt. Daraus entwickelte sich dann die Kampagne von Springer und Union sowie Aiwangers "Arsxx offen" und "Demokratie zurückholen", noch bevor der Entwurf das Parlament erreicht hatte.
Und vorhin hast du noch gesagt, es käme u. a. auf das "Warum" an. Naja, wenn die Erderwärmung und die Zukunft künftiger Generationen sowie die horrenden Kosten, die damit einhergehen, keine ausreichenden Gründe sind, dann weiß ich es auch nicht.

Vollkommen richtig: es ist die sinnvollste Lösung, du sagst es ja selbst. Nur viele verstehen es nicht oder werden von Aiwanger, Söder, Bild & Co. aufgehetzt. Und die muss man dann halt zu ihrem Glück - und zum Wohle der menschlichen Spezies - per Gesetz dazu zwingen.

Eines ist klar: hätte die CDU dieses Gesetz eingebracht - so wie sie den Katalysator vorschrieb, bleihaltiges Benzin verboten hat und die Entschwefelungsanlagen anordnete -, hättest du es mit Zähnen und Klauen verteidigt. Und mich nennst du einen Ideologen.
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WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:


Einflussnahme und Anordnung sind zwei unterschiedliche Dinge.
Erkennst Du den Unterschied? Deine Hunde werden es wissen.
Diesem diktatorischen Ansatz, den so manche Klimaschützer der radikalen Lesart, pflegen, dem muss man an jeder Stelle und zu jeder Zeit widersprechen.


Du verrennst dich gerade total. (Andere würden das härter formulieren)
Hat die Union noch nie eine Anordnung erlassen, noch nie ein Gesetz formuliert, noch nie ein Verbot ausgesprochen? Waren das dann auch Anordnungen der radikalen Lesart mit diktatorischem Ansatz?
Wie sagst du immer so schön: Merkste selber, gell.

Bewußtes Missverstehen gehört zu Deinen Eigenschaften. Ich könnte es auch härter formulieren.
Es muss Gesetze geben. Hat es immer und wird es immer. Es kommt aber immer auf das wie und wann und warum an. Und um die Frage, ob es Alternativen zu Gesetzen gibt.
Und ich "klaue" einen Satz vom werner:
"Demnach ist mein Weg immer der Weg des Machbaren in einer Demokratie, ansonsten muss man die Demokratie abschaffen und Menschen mit Gewalt dazu zwingen Klimaschutz zu betreiben. Ganz einfach."
Und es ging hier um die grundsätzliche Forderung des propain und nicht um die Unterstellung, auf Gesetze zu verzichten
Also mach Dich nicht zu albern.
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hawischer schrieb:

WürzburgerAdler schrieb:

hawischer schrieb:


Einflussnahme und Anordnung sind zwei unterschiedliche Dinge.
Erkennst Du den Unterschied? Deine Hunde werden es wissen.
Diesem diktatorischen Ansatz, den so manche Klimaschützer der radikalen Lesart, pflegen, dem muss man an jeder Stelle und zu jeder Zeit widersprechen.


Du verrennst dich gerade total. (Andere würden das härter formulieren)
Hat die Union noch nie eine Anordnung erlassen, noch nie ein Gesetz formuliert, noch nie ein Verbot ausgesprochen? Waren das dann auch Anordnungen der radikalen Lesart mit diktatorischem Ansatz?
Wie sagst du immer so schön: Merkste selber, gell.

Bewußtes Missverstehen gehört zu Deinen Eigenschaften. Ich könnte es auch härter formulieren.
Es muss Gesetze geben. Hat es immer und wird es immer. Es kommt aber immer auf das wie und wann und warum an. Und um die Frage, ob es Alternativen zu Gesetzen gibt.
Und ich "klaue" einen Satz vom werner:
"Demnach ist mein Weg immer der Weg des Machbaren in einer Demokratie, ansonsten muss man die Demokratie abschaffen und Menschen mit Gewalt dazu zwingen Klimaschutz zu betreiben. Ganz einfach."
Und es ging hier um die grundsätzliche Forderung des propain und nicht um die Unterstellung, auf Gesetze zu verzichten
Also mach Dich nicht zu albern.

Da kann ich nur noch lachen. Erst sind Anordnungen ein "diktatorischer Ansatz, dem man an jeder Stelle und zu jeder Zeit widersprechen muss". Dann kommt es plötzlich "auf das wie und wann und warum an". Und am Schluss geht es dann um den "Weg des Machbaren".
Aber ich bin albern.

Ernsthaft Frage: Was ist daran nicht machbar, wenn jemand eine neue Heizung braucht und die Wahl hat zwischen einer Dreckschleuder mit hohen Emissionen, die er samt Folgekosten voll bezahlen muss und einer halbwegs emissionsfreien Heizung, von der er nur noch ein gutes Viertel bezahlen muss?
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SGE_Werner schrieb:

Wer hat denn eben betont, dass die Gegenseite so stark und zu laut und zu skrupellos ist? Wer schreibt die ganze Zeit, wie doof CDU, AfD, Medien usw. sind? Das bin nicht ich, das bist Du mein Bester.

Aha, das bin also nur ich. Und mit "Vereinfachungen und Verkürzungen" (doof) bist du auch schon mal schnell bei der Hand.
Wie hättest du denn gerne die Kritik an der Kampagne gegen die Ampel, klimatechnisch betrachtet? So dass es kein "Jammern" ist?

SGE_Werner schrieb:

Mein Vorschlag ist schon klar benannt: So viel wie möglich umsetzen an Klimamaßnahmen ohne dass es ins politische Gegenteil umschlägt und die Gegenseite zu stark wird.

Das "Heizungsgesetz" ist dringend notwendig. Es ist langfristig angelegt (niemand muss sofort oder in naher Zukunft handeln). Und wenn doch, gibt es eine in der Geschichte der BRD noch nie dagewesene Förderung, sozial ausgerichtet (je weniger man hat, desto mehr bekommt man). Gleichwohl schlägt es ins Gegenteil um und stärkt die Gegenseite. War wohl zu krass, das Heizungsgesetz. Vielleicht hat man das Schleifchen vergessen und den Zucker obendrauf.

SGE_Werner schrieb:

Du willst aber m.E. viel zu sehr mit der Brechstange vorgehen, weil dringend gehandelt werden muss. Ich sehe nur, dass derzeit die Menschen sehr oft nicht bereit sind allzu viel für die Klimamaßnahmen zu machen und dann lieber zu denen politisch wechseln, die ihnen versprechen keine weiteren Zumutungen aufzudrücken (und damit eigentlich nur meinen, dass sie es vertagen, damit dann in Jahrzehnten die Rechnung noch teurer ist).

Aber das weiß man doch. Gerade erst hat Habeck, unterstützt durch wissenschaftliche Szenarien, aufgezählt, was an gigantischen Kosten auf dieses Land zukommen, bedingt durch die Erderwärmung.

SGE_Werner schrieb:

Gesellschaft akzeptieren bedeutet einfach nur erstmal zu akzeptieren, dass Menschen oft egoistisch sind und nicht langfristig denken. Und erst wenn sich das ändert, werden wir eine vernünftige Klimapolitik haben können und Menschen haben, die dann nicht zur AfD rennen um die Zeit zurückzudrehen im Kampf gegen den Klimawandel und uns endgültig dessen Folgen auszuliefern.

Und darauf willst du warten? Und in der Zwischenzeit Maßnahmen beschließen, die die Menschen nicht in ihrer Bequemlichkeit tangieren?
Du hast das Problem schon benannt, ziehst aber in meinen Augen die falschen Schlussfolgerungen. Beim Waldsterben hat man den sauren Regen als Auslöser identifiziert sowie den Auslöser des sauren Regens. Dann hat man (o Gott!) zu Vorschriften gegriffen und die Industrie gezwungen (fatal!), Entschwefelungsanlagen einzubauen. Die große Deindustrialisierung ist daraufhin ausgeblieben, das Waldsterben wurde erfolgreich eingedämmt.
Nur: kein "normaler" Mensch wurde davon tangiert. Man nahm den Erfolg zur Kenntnis und lebte weiter wie bisher. Und so soll es beim Klimawandel eben auch gehen.

Nur dass der Klimawandel kein regionales Waldsterben ist, sondern eine globale Katastrophe mit globalen Auswirkungen. Dies unterscheidet ihn (neben dem Tempo) von früheren Klimaveränderungen auf der Erde. Und jetzt sind eben mal alle gefragt, nicht nur die Industrie. Und das muss man auch so kommunizieren, sonst versteht es niemand. Nichts anderes tue ich. Und das hat mit Jammern Null zu tun.

SGE_Werner schrieb:

Ohne eine andere Einstellung zu unseren Ressourcen auf diesem Planeten, zu uns selbst und unserem Wunsch nach mehr, mehr und mehr und der Ignoranz gegenüber langfristigen Folgen unseres Handelns werden wir nicht weiterkommen.

Das denke ich auch. Also müssen wir es sagen. Immer und immer wieder. genau so oft wie "Nie wieder Tyrannei und Diktatur".

Ich möchte dabei bezweifeln, dass das Aufzeigen von lokalen Szenarien da viel helfen. Sag mal in Hoyerswerda, dass der Klimawandel einen riesigen Strom von Flüchtlingen mit sich bringen wird. Da hast du gleich die AfD bei der absoluten Mehrheit.
Aber das ist nur mein persönliches Empfinden.
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WürzburgerAdler schrieb:

Ich möchte dabei bezweifeln, dass das Aufzeigen von lokalen Szenarien da viel helfen. Sag mal in Hoyerswerda, dass der Klimawandel einen riesigen Strom von Flüchtlingen mit sich bringen wird. Da hast du gleich die AfD bei der absoluten Mehrheit.

Ähem. Da hat mich jemand darauf aufmerksam gemacht, dass ich da in den Chor derjenigen mit einstimme, die den gesamten Osten für AfD-affin halten. Recht hat er. Das sollte man nicht tun, gerade wenn man wie ich aus vielen Besuchen und Kontakten dort es eigentlich besser wissen sollte und dort selbst die Gegendemos gegen die AfD und Pegida miterlebt hat.
Ich entschuldige mich also zerknirscht und gelobe Besserung. In Würzburg, Tübingen, Kassel oder Hannover ist die Situation vermutlich ähnlich.
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Einflussnahme und Anordnung sind zwei unterschiedliche Dinge.
Erkennst Du den Unterschied? Deine Hunde werden es wissen.
Diesem diktatorischen Ansatz, den so manche Klimaschützer der radikalen Lesart, pflegen, dem muss man an jeder Stelle und zu jeder Zeit widersprechen.
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hawischer schrieb:


Einflussnahme und Anordnung sind zwei unterschiedliche Dinge.
Erkennst Du den Unterschied? Deine Hunde werden es wissen.
Diesem diktatorischen Ansatz, den so manche Klimaschützer der radikalen Lesart, pflegen, dem muss man an jeder Stelle und zu jeder Zeit widersprechen.


Du verrennst dich gerade total. (Andere würden das härter formulieren)
Hat die Union noch nie eine Anordnung erlassen, noch nie ein Gesetz formuliert, noch nie ein Verbot ausgesprochen? Waren das dann auch Anordnungen der radikalen Lesart mit diktatorischem Ansatz?
Wie sagst du immer so schön: Merkste selber, gell.
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Der Unterschied von Anreiz und Anordnung ist Dir aber schon bewusst, oder?
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Ja. In diesem Fall ist die Kombination aus beidem genau richtig. Man zwingt die Leute nämlich nicht, neue Heizungen zu installieren, sondern sagt ihnen: wenn deine Heizung kaputtgeht, fährst du besser mit einer 65%-EE-Heizung als mit einer neuen Öl- und Gasheizung, denn du bekommst bis zu 70 % der Kosten erstattet, bei Öl und Gas dagegen Null.

Man muss den Leuten das so sagen. Aus eigener Erfahrung: dass die CO2-Umlage steigt und Gas und Öl schon in kurzer Zeit wesentlich teurer werden, hat schlicht und ergreifend niemand auf dem Schirm.
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Ich bin.ein großer Befürworter von Anreizpolitik.
Davon war bei Propain aber nicht die Rede. Er sprach von Anordnungen. Und bitte, Klimaschutz durch Anordnung von oben ohne die Menschen zu überzeugen, weil das ja angeblich nicht klappte, da bin ich bisher immer auf Deiner Seite gestanden. Es geht nur MIT den Menschen. Wer versucht das mit Anordnungen zu regeln, der befeuert die extremen Ränder.

In dem Zusammenhang, empfehle ich den Beitrag von Sigmar Gabriel von heute in der FAZ
Leider zum Großteil hinter paywall
https://m.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/zukunft-der-demokratie-fuer-eine-politik-mit-mut-und-leidenschaft-19084436.html
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Wenn 70 % Förderung kein Anreiz sind, dann weiß ich auch nicht.
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hawischer schrieb:

Alles ohne Anweisungen von oben.
                                     


Naja, es gibt schon einige finanzielle Gesichtspunkte, sowohl Belohnung als auch Bestrafung, die durchaus dazu bewegen etwas zu tun. Also nicht nur Anreize durch Subventionen, auch Verteuerungen sind oft durch Gesetze entstanden.
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SGE_Werner schrieb:

hawischer schrieb:

Alles ohne Anweisungen von oben.
                                     


Naja, es gibt schon einige finanzielle Gesichtspunkte, sowohl Belohnung als auch Bestrafung, die durchaus dazu bewegen etwas zu tun. Also nicht nur Anreize durch Subventionen, auch Verteuerungen sind oft durch Gesetze entstanden.

Vollkommen richtig. Auch die Wärmewende wird ja nicht nur durch das Verbot neuer Gas- und Ölheizungen bestimmt, sondern auch durch jede Menge Ausnahmen sowie eine gigantische Förderung. Genauso wie es bei PV, E-Autos und früher bei der Kernkraft gemacht wurde.
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propain schrieb:

hawischer schrieb:

propain schrieb:

Große Veränderungen haben noch nie funktioniert wenn es nicht angeordnet wurde.



       

Das ist grober Unfug.
Und eine Staatsgläubigkeit, die so gar nicht zu den sonstigen Einlassungen des Users passt.

Sag mir nur eine Maßnahme die funktioniert hat die freiwillig gemacht werden sollte. Die Merkelregierungen hatten einige solche Beschlüsse, nichts hat funktioniert, aber sie haben sich hingestellt und erklärt das sie ja was gemacht haben, dabei waren es nur Scheinbeschlüsse.

Ansonsten schreibst du über mich mal wieder großen Unsinn, was bei dir aber normal zu sein scheint.

Welche Scheinbeschlüsse waren es denn?
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Brady schrieb:

Welche Scheinbeschlüsse waren es denn?

Zum Beispiel das Artenschutzgesetz, das aufgrund des Volksbegehrens 2019 in Bayern erlassen werden musste. Drei Jahre später sieht es mit der Umsetzung durch die Regierung sehr ernüchternd, in einzelnen Punkten sogar erschreckend schlecht aus.
Näheres erfährst du hier:

https://www.bund-naturschutz.de/volksbegehren-artenvielfalt-aktueller-stand
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Hyundaii30 schrieb:

Tom66 schrieb:

Hyundaii30 schrieb:

Und es hat ja auch Bilanztechnische Vorteile, wenn man mehr bezahlt.

Könntest du die bitte mal benennen, danke!


Umso mehr Du ausgibst, umso mehr ganz Du als Ausgaben absetzen. Ausser bei Fußballvereinen wäre das Modell anders, wie bei den normalen Firmen.

Fußballprofis gelten als Humankapital (Immaterielle Vermögensgegenstände). Die Ablösesumme wird zusammen mit einem möglichen Handgeld und einem Beraterhonorar (sogenannte Anschaffungsnebenkosten) aktiviert und die Gesamtsumme über die Vertragslaufzeit planmäßig (linear) abgeschrieben.

Nehmen wir mal an ein Spieler hat einen Marktwert von 20 Mio, den du auch bezahlst, du schließt einen Vertrag über 4 Jahre, dann hast du eine jährliche AfA von 5 Mio.

Jetzt kaufst du den gleichen Spieler für 5 Mio über Marktwert, also für 25 Mio, jetzt beträgt die jährliche AfA bei 4 Jahren Vertragslaufzeit 6,25 Mio.

Natürlich ist dein Jahresüberschuss bei Variante 2 kleiner, du zahlst weniger Steuern.

Eine Kapitalgesellschaft hat rund 30% Steuerbelastung (EST, Soli ud GewSt), ich unterstelle mal einen Jahresüberschuss von 10 Mio, bei Variante 1 hat die KapGes einen Steuerbelastung von 3 Mio, bei Variante 2 (Jahresüberschuss 8,75 Mio) eine Steuerbelastung von 2,625 Mio. Macht bei 4 Jahren Vertragslaufzeit eine Steuerersparnis von 1,5 Mio (4 x 375.000).

Also ich habe lieber 5 Mio mehr auf der Bank, weil ich den Marktwert von 20 Mio zahle, als 1,5 Mio Steuerersparnis, weil ich 5 Mio über Marktwert spare.
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Sehr gut erklärt.
An diesen Milchmädchenrechnungen (kaufen, um Steuern zu sparen) sind schon ganze Unternehmen zugrunde gegangen. In guten Zeiten wurde gekauft, bis der Arzt kommt und keine Rücklagen gebildet. Um Steuern zu sparen. Grandiose Idee.
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Was bedeutet BN?
Sorry, wenn ich soi blöd frage
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Brigade Nassau
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Vielen lieben Dank für eure hilfreichen Rückmeldungen. Ich hab mich bis jetzt rausgezogen, da es mir damit echt nicht gut ging und ich mich überfordert gefühlt habe. Ich werde mal die Gassirunden in seine Richtung ausweiten und erstmal einfach nur reden. Danach schau ich mal weiter. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen.

Ich werde auch immer wieder hier reinschauen, aber ich merke, dass ich das nur in gewissen Abständen tun kann. Falls jemandem noch etwas einfällt, dann werde ich es 100%ig lesen!
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Hi Jaroos, ich finde, du machst das - vermutlich instinktiv - genau richtig. Grundsätzlich ist es etwas sehr Schönes, wenn man entdeckt, dass man konkret helfen kann. So sind wir erzogen und sozialisiert.
Man kann dabei - insbesondere wenn die Situation neu und ungewohnt ist - aber auch einiges falsch machen. Für den Hilfebedürftigen, aber auch für sich selbst. Deshalb ist eine eher langsame und vorsichtige Annäherung an das "Problem" genau die richtige Vorgehensweise und ein "Ausweiten" der Gassirunden exakt das, was ich auch tun würde. Jede Begegnung wird Vertrauen aufbauen und eine Gewöhnung an die Situation entstehen lassen.

Ich möchte dir aber auch gleichzeitig Mut machen. Egal, wie die Geschichte verläuft: wenn du da dran bleibst, wirst du vieles Neues lernen, auch über dich selbst. Du wirst Erfahrungen machen, die vielleicht auch mal in den Grenzbereich kommen, aber du wirst dadurch nur reicher.

Dass du bei all dem auch gut auf dich selbst aufpassen musst, weißt du sicher selber. Aber es gibt zahllose Hilfsangebote, auch für dich, wenn du dich überfordert fühlst. Schon allein das Recherchieren nach diesen Angeboten wird dir helfen, denn du siehst plötzlich, wie viele Menschen sich um andere kümmern.

Aus eigener Erfahrung:
1. recherchieren, recherchieren, recherchieren. Es hilft, Hilfe zu finden und es hilft, die Situation zu verstehen.
2. Finger weg und Hilfe holen, wenn du in einer Situation nicht weiter weißt. Medizinisch, juristisch, solche Sachen.
3. Was alle anderen schon schrieben: schon allein, dass du da bist, wird dem Mann helfen.

Danke für's Helfen.
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Aus der ersten Elf ragte Pacho heraus. Hat Hand & Fuß, was er macht. Stark in Kopfball und Zweikampf, schnelle Ballweitergabe mit messerscharfen Pässen.
Koch mit ein paar Wacklern, aber sehr routiniert.
Skhiri noch sehr zurückhaltend, auch ein Katastrophen-Rückpass dabei.
Ansonsten von allen Beteiligten ein routinierter, eher müder Sommerkick.

Das änderte sich mit der B-Elf grundlegend. Die wollten. Vom Engagement her eine Klasse besser als die erste. Hugo Larsson hat mir besonders gefallen, der wollte jeden Ball und konnte immer etwas damit anfangen. Auch Marmoush stark.
Im Zweikampf merkte man ihnen dann an, dass da noch etwas Erfahrung fehlt. Auch im Abwehrverbund eher anfällig. Aber alleine mit welchem Tempo dieser eine Konter gespielt wurde, war sehenswert. Da war Wille und der Ehrgeiz, sich zu zeigen.

Weit weg von der ersten ist dieser zweite Anzug nicht. In Teilen hat er sogar die Nase vorn.
Mal schauen, wie Dino das moderiert.