
WürzburgerAdler
33573
Adler_Steigflug schrieb:HessiP schrieb:
Flicki hat hier halt alte Befindlichkeiten in seine alten Bayernhaudegen.
Hmm... "Wohlfühloase" und "Good Old Buddies machen das schon". Das hatten wir ja auch schon einmal bei uns. Flick, der Veh des Nationalteams?
Weiß nicht. Schon der Dresdner Helmut Schön schwor auf einen Bayernblock und wurde damit Europa- und Weltmeister. Und das trotz wechselnder "Dirigenten" (EM Netzer, WM Overath). Für Buddyismus war er eher unverdächtig.
WürzburgerAdler schrieb:
Buddyismus
Sehr geil! Das Wort muss ich mir merken
Aber ich hatte mir schon extra den lieben Herrn Müller rausgepickt, der ja fast eine Stammplatzgarantie hat. Der war schon 2018 keine Granate. Kicker-Noten:
Gegen Mexiko: 5,5
Gegen Schweden: 4,5 (zusammen mit Draxler die schlechteste Note, trotz Deutschland-Sieg und vielen 2-3 Noten)
Gegen Südkorea wurde er tatsächlich eingewechselt und hat keine Note
Bei der 2022er WM:
Gegen Japan: 4,0
Gegen Spanien: 4,0
Gegen Costa Rica: 5,0
WürzburgerAdler schrieb:
Hart an der Grenze zur Vorbildlichkeit. 😉
Keine Sorge! 😁
So lange der FA nicht rumschwurbelt. Hatte ich vergessen. 😎
Danke Xaver für die Erläuterungen zu den aktuellen gehäuften Erkrankungen. Da scheint sich seit Sommer ein neues Märchen festzusetzen.
Die Darstellung von Dir @FrankenAdler zeigt gut, was es mit den aktuellen gehäuften Erkrankungen auf sich hat. Danke auch für Deine Beiträge zur Auswirkung auf Kinder und Jugendliche letzte Woche. Da bin ich nicht weiter drauf eingegangen weil ich mich einfach gut abgeholt und informiert gefühlt habe.
Danke auch an Werner für die Einordnung der Zahlen.
Die Darstellung von Dir @FrankenAdler zeigt gut, was es mit den aktuellen gehäuften Erkrankungen auf sich hat. Danke auch für Deine Beiträge zur Auswirkung auf Kinder und Jugendliche letzte Woche. Da bin ich nicht weiter drauf eingegangen weil ich mich einfach gut abgeholt und informiert gefühlt habe.
Danke auch an Werner für die Einordnung der Zahlen.
Ja. Seitdem die Leugner weg sind, ist dieser Thread wieder ein Quell der Meinungen, Fakten und Informationen geworden. Hart an der Grenze zur Vorbildlichkeit. 😉
WürzburgerAdler schrieb:
Hart an der Grenze zur Vorbildlichkeit. 😉
Keine Sorge! 😁
Ach ja, und noch was: als vor Jahren Hellmann von den "rohstofforientierten Märkten" schwadronierte, war ich einer von ganz wenigen, die das kritisch sahen. Die meisten hier hatten kein Problem damit. Der Axel hat mich damals einen "Ahnungslosen" genannt, aber das war eher scherzhaft und macht mir auch nichts aus. Im Gegenzug nehme ich ihm trotz seiner eher offenen Haltung zu den arabischen Ländern auch seine sonstigen gesellschaftsrelevanten Äußerungen voll und ganz ab.
Verändert hat sich aber an der Situation seitdem nichts, nur der Grad der Empörung.
Verändert hat sich aber an der Situation seitdem nichts, nur der Grad der Empörung.
Korn schrieb:
Ich meinte damit, dass der herbeigeredete Imageschaden und das Glaubwürdigkeitsproblem eher ein Ergebnis dieser Diskussion sind (oder eben auch nicht) und nicht per se als Argument gelten sollten.
Seien wir mal ehrlich, die AG wird die Kritik (dies es auch schon bei den Trainingslagern in Abu Dhabi gab) natürlich ohne Probleme aussitzen können. Weil sie natürlich viel zu klein ist, die allermeisten Fans stören sich schlicht nicht daran.
Also eine These "Ihr schadet doch mit eurer Kritik dem Verein viel mehr!" wäre schlicht unlogisch.
Korn schrieb:
Magst du es nochmal erklären? Ich bin mir nicht sicher, was genau damit gemeint ist.
Wie es schon einige zu erklären versucht haben, es geht um "weiche" Dinge wie Glaubwürdigkeit.
Finanziell wird kein Schaden entstehen, weil schlicht praktisch kein Fan, der bisher Trikots (Aus Indonesien) für horrendes Geld gekauft hat nun damit aufhören wird. Deshalb ist es der Eintracht AG ja letztlich auch egal ob da ein paar Leute Schmerzen mit der Reise haben. Die Kritik von Einzelnen wird sich niemals in der Bilanz niederschlagen - damit ist sie unrelevant für ein Unternehmen und für Menschen für die nur "harte" Fakten zählen.
Korn schrieb:
Wie gesagt: Bei einem großen Event bin ich voll bei dir. Bei einem Trainingslager finde ich das Argument ein bißchen weit her geholt.
Also nur die großen Events entfalten Wirkung, es muss mindestens eine WM sein, damit es relevant ist?
Gut, dann haben wir da schlicht andere Ansichten und ein anderes Verständnis darüber wie Kampagnen, Werbung und Lobbyarbeit funktioniert.
Und was die Nazi-Thematik angeht, ich denke man kann solche Themen auch ohne sowas debattieren. Polemik ist natürlich unterhaltsam und man "gewinnt" damit schnell. Ich finde aber es gibt tatsächlich Aspekte die dabei nicht verwendet werden sollten. Aber lassen wir es dabei, lenkt nur vom Thema ab.
Eintracht-Laie schrieb:
Also nur die großen Events entfalten Wirkung, es muss mindestens eine WM sein, damit es relevant ist?
Gut, dann haben wir da schlicht andere Ansichten und ein anderes Verständnis darüber wie Kampagnen, Werbung und Lobbyarbeit funktioniert.
Ich finde, man muss nicht jedes Gegenargument zwanghaft widerlegen. Kampagnen, Werbung und Lobbyarbeit haben vor allem eine Benchmark, und das ist die Reichweite. Und da ist eine WM, die weltweit bei Milliarden Menschen Beachtung findet, halt schon eine ganz andere Nummer als ein Trainingslager, über das sich ein paar Hansel im Eintrachtforum die Köpfe heißreden. Das braucht man doch nicht zu diskutieren.
Wie gesagt: die Kritik am TL kann ich nachvollziehen und teile sie auch. Wenn sie an die Glaubwürdigkeit der Eintrachtfamilie heranreicht, bin ich raus. Und manche Argumente, wie eben das von Korn, sind einfach nicht zu widerlegen.
Gelöschter Benutzer
Unabhängig davon wer nun auf Hopfen folgt, der steigende Einfluss von Watzke, sowohl in DFL als auch im DFB, gefällt mir gar nicht.
cyberboy schrieb:
Unabhängig davon wer nun auf Hopfen folgt, der steigende Einfluss von Watzke, sowohl in DFL als auch im DFB, gefällt mir gar nicht.
Mir auch nicht. Seine jüngsten Äu0ßerungen haben ziemlich deutlich gezeigt, wie er sich den Profifußball der Zukunft vorstellt. PL 2.0 in Deutschland.
WürzburgerAdler schrieb:hawischer schrieb:
Eine Seeblockade der USA gegen Japan gab.es erst nach der Eroberung der Marianeninseln 1944.
Die USA stoppten ab dem 4. August 1941 jeglichen Schiffsverkehr von und nach Japan.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorgeschichte_des_Zweiten_Weltkrieges_im_Pazifikraum
Ähm, hawischer redet von einer Blockade, nicht vom Einstellen des Schiffverkehrs zwischen Japan und den USA.
SGE_Werner schrieb:
Ähm, hawischer redet von einer Blockade, nicht vom Einstellen des Schiffverkehrs zwischen Japan und den USA.
Dann habe ich das wohl für eine Seeblockade gehalten.
Ändert an meiner Aussage zur geschichtlichen Betrachtung von Pearl Harbour aber wenig.
SGE_Werner schrieb:
Ja gut, arbeiten wir uns weiter an den konkreten Einzelsachen ab. Bloß keine nachvollziehbare Linie reinbekommen in den Beweggründen, warum man mal so oder mal so entscheidet, bloß nicht hinterfragen wollen. Für die einen ist das eine Meta-Debatte, für die anderen ist einfach nur erkennbar, dass die meisten Menschen sich gar nicht trauen ihren eigenen Wertekompass immer auf den Prüfstand zu stellen, während man diesen so sehr nach außen präsentiert.
Bin schon wieder raus aus der Diskussion, wenn man "tiefergehen" und "ablenken" nicht unterscheiden kann. Schade.
Ich kann das nachvollziehen, was du meinst Werner. Und das vorab: Ich finde ein Trainingslager der Eintracht in Dubai komplett scheiße. Und dass das nun gewisse Wellen schlägt ist komplett nachvollziehbar. Dass dieses geplante Trainingslager aber für einige offenbar so eine Art „Erweckungsereignis“ darstellt, ist bemerkenswert.
Die Eintracht Frankfurt Fußball AG war bislang weder die Insel der Glückseligkeit was „Werte“ angeht, noch war sie jemals losgelöst von den Kehrseiten des Fußballgeschäftes zu betrachten. Sie war daher schon immer eine „weitere Fußball AG“ in dem Geschäft.
Wir haben eine „Strategische Partnerschaft“ mit der Deutschen Bank, die von einem Verantwortlichen schon mal als überlebenswichtig für Eintracht Frankfurt bezeichnet wurde. Bei Bekanntwerden dieser Partnerschafft und des damals neuen Stadionnamens, habe ich keine große Diskussion darüber wahrgenommen, ob einige Geschäftsmodelle der Deutschen Bank mit den Werten von Eintracht Frankfurt vereinbar sind. Wir haben einen Ärmelsponsor, der seinen Angestellten einen Lohn zahlt, mit dem kaum ein lebenswürdiges Auskommen zu bestreiten ist. Wir initiieren gemeinsam mit Rolex-Kalle, inmitten einer Pandemie, ein Treffen der Bundesliga-Klubs im Frankfurter Airport-Club, bei dem einige Bundesliga-Klubs explizit ausgeladen werden, die sich zuvor für eine fairere Verteilung der Fernsehgelder stark gemacht hatten. Das schmutzige Geld aus dem schmutzigen Wettbewerb namens Champions League haben wir bislang auch nicht abgelehnt (soweit ich weiß). Ob all diese Dinge nun eher mit den Werten von Eintracht Frankfurt in Einklang zu bringen sind, als ein Trainingslager in Dubai, muss am Ende jeder für sich selbst beurteilen.
Nur ist ein Hinweis darauf weder „ablenken“ noch Whataboutism. Die sogenannten Werte von Eintracht Frankfurt werden und wurden schon häufiger in unterschiedlichen Kontexten eher dehnbar ausgelegt. Und das ist insofern nachvollziehbar, da kein Individuum und kein Unternehmen in der heutigen Zeit ohne Widersprüche auskommt.
Und ich würde daraus nicht folgern, dass z.B. die Haltung von Peter Fischer zur AfD nicht authentisch oder wertlos und schon gar nicht „wertelos“ ist.
brodo schrieb:
Ich kann das nachvollziehen, was du meinst Werner. Und das vorab: Ich finde ein Trainingslager der Eintracht in Dubai komplett scheiße. Und dass das nun gewisse Wellen schlägt ist komplett nachvollziehbar. Dass dieses geplante Trainingslager aber für einige offenbar so eine Art „Erweckungsereignis“ darstellt, ist bemerkenswert.
Die Eintracht Frankfurt Fußball AG war bislang weder die Insel der Glückseligkeit was „Werte“ angeht, noch war sie jemals losgelöst von den Kehrseiten des Fußballgeschäftes zu betrachten. Sie war daher schon immer eine „weitere Fußball AG“ in dem Geschäft.
Wir haben eine „Strategische Partnerschaft“ mit der Deutschen Bank, die von einem Verantwortlichen schon mal als überlebenswichtig für Eintracht Frankfurt bezeichnet wurde. Bei Bekanntwerden dieser Partnerschafft und des damals neuen Stadionnamens, habe ich keine große Diskussion darüber wahrgenommen, ob einige Geschäftsmodelle der Deutschen Bank mit den Werten von Eintracht Frankfurt vereinbar sind. Wir haben einen Ärmelsponsor, der seinen Angestellten einen Lohn zahlt, mit dem kaum ein lebenswürdiges Auskommen zu bestreiten ist. Wir initiieren gemeinsam mit Rolex-Kalle, inmitten einer Pandemie, ein Treffen der Bundesliga-Klubs im Frankfurter Airport-Club, bei dem einige Bundesliga-Klubs explizit ausgeladen werden, die sich zuvor für eine fairere Verteilung der Fernsehgelder stark gemacht hatten. Das schmutzige Geld aus dem schmutzigen Wettbewerb namens Champions League haben wir bislang auch nicht abgelehnt (soweit ich weiß). Ob all diese Dinge nun eher mit den Werten von Eintracht Frankfurt in Einklang zu bringen sind, als ein Trainingslager in Dubai, muss am Ende jeder für sich selbst beurteilen.
Nur ist ein Hinweis darauf weder „ablenken“ noch Whataboutism. Die sogenannten Werte von Eintracht Frankfurt werden und wurden schon häufiger in unterschiedlichen Kontexten eher dehnbar ausgelegt. Und das ist insofern nachvollziehbar, da kein Individuum und kein Unternehmen in der heutigen Zeit ohne Widersprüche auskommt.
Und ich würde daraus nicht folgern, dass z.B. die Haltung von Peter Fischer zur AfD nicht authentisch oder wertlos und schon gar nicht „wertelos“ ist.
Danke, brodo. Da spare ich mir viel Schreibarbeit. Genau so sehe ich das nämlich auch.
Und nochmal:
Dass das TL in Dubai kritikwürdig ist: ja.
Dass es die Haltung von Eintracht Frankfurt zu sozialen, politischen und gesellschaftlichen Themen in Deutschland unglaubwürdig und den Club zu einer ganz normalen Fußball AG macht: eindeutig nein.
Mir geht es nur um diesen einen Punkt. Weder möchte ich das TL verteidigen noch das Regime in Dubai. Aber Eintracht Frankfurt bleibt für mich der selbe Club, der er vorher auch war, mitsamt seiner gesamten Außendarstellung.
brodo hat wunderbar dargelegt, warum.
WürzburgerAdler schrieb:
Schließlich war Japan aufgrund des Rohstoffembargos und der amerikanischen Seeblockade in arger Bedrängnis. Die „Entscheidende Kampflehre“ war bis dahin eine dem Westen gegenüber eindeutig defensive militärische Handlung gewesen.
Eine Seeblockade der USA gegen Japan gab.es erst nach der Eroberung der Marianeninseln 1944. Erst danach war es den Luftstreitkräfte möglich effektiv auch die japanische Industrie und die Seewege zu treffen.
Vorher, seit Ende 1940 gab es das Öl- und Metallschrottembargo. Japan bezog bis dahin rund Vierfünftel des Öls aus den USA. Nach dem Embargo schloss Japan ein erhöhtes Lieferabkommen mit den niederländisch-indischen Ölgesellschaft.
Sicher ist, dass das Embargo seine negative Wirkung für Japan hatte.
hawischer schrieb:
Eine Seeblockade der USA gegen Japan gab.es erst nach der Eroberung der Marianeninseln 1944.
Die USA stoppten ab dem 4. August 1941 jeglichen Schiffsverkehr von und nach Japan.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorgeschichte_des_Zweiten_Weltkrieges_im_Pazifikraum
WürzburgerAdler schrieb:hawischer schrieb:
Eine Seeblockade der USA gegen Japan gab.es erst nach der Eroberung der Marianeninseln 1944.
Die USA stoppten ab dem 4. August 1941 jeglichen Schiffsverkehr von und nach Japan.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorgeschichte_des_Zweiten_Weltkrieges_im_Pazifikraum
Ähm, hawischer redet von einer Blockade, nicht vom Einstellen des Schiffverkehrs zwischen Japan und den USA.
WürzburgerAdler schrieb:
Schlussendlich ging es mir nur darum aufzuzeigen, dass die Geschichte um Pearl Harbour in der westlichen Geschichtsschreibung oft etwas einseitig dargestellt wird.
Hier sei aber auch der Revisionismus in Japan erwähnt, der mit "beunruhigend" meiner Meinung nach noch wohlwollend umschrieben wäre.
SemperFi schrieb:WürzburgerAdler schrieb:
Schlussendlich ging es mir nur darum aufzuzeigen, dass die Geschichte um Pearl Harbour in der westlichen Geschichtsschreibung oft etwas einseitig dargestellt wird.
Hier sei aber auch der Revisionismus in Japan erwähnt, der mit "beunruhigend" meiner Meinung nach noch wohlwollend umschrieben wäre.
Das stimmt natürlich. Japans imperialistische Aktionen insbesondere China gegenüber spielen in dem Geschehen natürlich ebenfalls eine Rolle.
Mein Geschichtsbewusstsein aufgrund schulischen Lernens wurde durch das Narrativ geprägt, Japan habe mal eben aus Solidarität mit Hitler sich ins Flugzeug gesetzt, Tora Tora Tora geschrien und auf Pearl Harbour die nichtsahnende US-Flotte versenkt. Ganz so einfach war es halt nicht.
WürzburgerAdler schrieb:
Nur weil der japanische Angriff auf Pearl Harbour in der Geschichtsschreibung oft als "hinterhältiger Überraschungsangriff aus heiterem Himmel" dargestellt wird:
Die USA rechneten schon 1927 mit einem solchen Angriff und spielten diverse Szenarien durch. Kurz vor dem Angriff scheiterten die von Japan initiierten Verhandlungen über eine Beilegung der Krise im Pazifik. Japan war durch die Seeblockade der Amerikaner sowie das Rohstoffembargo in große Bedrängnis geraten und gab nach dem Scheitern der Verhandlungen seine bis dahin defensive Haltung gegenüber den USA auf.
Die "Krise im Pazifik" war die Okkupation der Mandschurei 1931 und der Einmarsch in China 1937 durch Japan. Im April 1941 besetzte Japan Französisch-Indochina. Parallel zum Angriff auf Pearl Harbor marschierte Japan in Thailand und die malaiische Halbinsel ein. Die japanische Invasion Thailands fand am 8. Dezember 1941 statt.
Das alles war sorgfältig und planmäßig vorbereitet, das Scheitern der Verhandlungen nur ein vorgeschobener Grund, ähnlich dem angeblichen polnischen Angriff auf den Sender Gleiwitz 1939.
Es wohl richtig, dass die Amerikaner durch abgehörte Funksprüche Kenntnis von einem japanischen Angriff hatten, sie wussten nur nicht wo.
Roosevelt wollte sich in Europa militärisch engagieren, die Stimmungslage in der amerikanischen Bevölkerung war eher zurückhaltend, so spielte ihm der Angriff auf Pearl Habor hinsichtlich des Kriegseintritts der USA in die Karten.
Das mit den Verhandlungen glaube ich nicht. Schließlich war Japan aufgrund des Rohstoffembargos und der amerikanischen Seeblockade in arger Bedrängnis. Die „Entscheidende Kampflehre“ war bis dahin eine dem Westen gegenüber eindeutig defensive militärische Handlung gewesen.
Um auf diplomatischem Weg zu einer Einigung zu kommen, schlug die japanische Seite am 8. August ein Treffen zwischen dem japanischen Ministerpräsidenten Konoe Fumimaro und US-Präsident Franklin D. Roosevelt zur Beilegung der Differenzen im pazifischen Raum vor. Da sich keine Verständigung mit den USA abzeichnete, wurde drei Tage später in Japan die Generalmobilmachung verkündet, da sich die Lage für Japan dramatisch zuspitzte.
Ich glaube nicht, dass man das mit der Gleiwitzgeschichte vergleichen kann. Namentlich auch deshalb, weil - wie du ja schreibst - der Angriff auf Pearl Harbour Roosevelt in die Karten gespielt hat.
Schlussendlich ging es mir nur darum aufzuzeigen, dass die Geschichte um Pearl Harbour in der westlichen Geschichtsschreibung oft etwas einseitig dargestellt wird.
Um auf diplomatischem Weg zu einer Einigung zu kommen, schlug die japanische Seite am 8. August ein Treffen zwischen dem japanischen Ministerpräsidenten Konoe Fumimaro und US-Präsident Franklin D. Roosevelt zur Beilegung der Differenzen im pazifischen Raum vor. Da sich keine Verständigung mit den USA abzeichnete, wurde drei Tage später in Japan die Generalmobilmachung verkündet, da sich die Lage für Japan dramatisch zuspitzte.
Ich glaube nicht, dass man das mit der Gleiwitzgeschichte vergleichen kann. Namentlich auch deshalb, weil - wie du ja schreibst - der Angriff auf Pearl Harbour Roosevelt in die Karten gespielt hat.
Schlussendlich ging es mir nur darum aufzuzeigen, dass die Geschichte um Pearl Harbour in der westlichen Geschichtsschreibung oft etwas einseitig dargestellt wird.
WürzburgerAdler schrieb:
Schlussendlich ging es mir nur darum aufzuzeigen, dass die Geschichte um Pearl Harbour in der westlichen Geschichtsschreibung oft etwas einseitig dargestellt wird.
Hier sei aber auch der Revisionismus in Japan erwähnt, der mit "beunruhigend" meiner Meinung nach noch wohlwollend umschrieben wäre.
WürzburgerAdler schrieb:
Schließlich war Japan aufgrund des Rohstoffembargos und der amerikanischen Seeblockade in arger Bedrängnis. Die „Entscheidende Kampflehre“ war bis dahin eine dem Westen gegenüber eindeutig defensive militärische Handlung gewesen.
Eine Seeblockade der USA gegen Japan gab.es erst nach der Eroberung der Marianeninseln 1944. Erst danach war es den Luftstreitkräfte möglich effektiv auch die japanische Industrie und die Seewege zu treffen.
Vorher, seit Ende 1940 gab es das Öl- und Metallschrottembargo. Japan bezog bis dahin rund Vierfünftel des Öls aus den USA. Nach dem Embargo schloss Japan ein erhöhtes Lieferabkommen mit den niederländisch-indischen Ölgesellschaft.
Sicher ist, dass das Embargo seine negative Wirkung für Japan hatte.
WürzburgerAdler schrieb:
Das mit den Verhandlungen glaube ich nicht. Schließlich war Japan aufgrund des Rohstoffembargos und der amerikanischen Seeblockade in arger Bedrängnis. Die „Entscheidende Kampflehre“ war bis dahin eine dem Westen gegenüber eindeutig defensive militärische Handlung gewesen.
Um auf diplomatischem Weg zu einer Einigung zu kommen, schlug die japanische Seite am 8. August ein Treffen zwischen dem japanischen Ministerpräsidenten Konoe Fumimaro und US-Präsident Franklin D. Roosevelt zur Beilegung der Differenzen im pazifischen Raum vor. Da sich keine Verständigung mit den USA abzeichnete, wurde drei Tage später in Japan die Generalmobilmachung verkündet, da sich die Lage für Japan dramatisch zuspitzte.
Ich glaube nicht, dass man das mit der Gleiwitzgeschichte vergleichen kann. Namentlich auch deshalb, weil - wie du ja schreibst - der Angriff auf Pearl Harbour Roosevelt in die Karten gespielt hat.
Schlussendlich ging es mir nur darum aufzuzeigen, dass die Geschichte um Pearl Harbour in der westlichen Geschichtsschreibung oft etwas einseitig dargestellt wird.
Das Embargo war auf Grund der Japanischen Invasion in China. Und das aus gutem Grund, denn was Japan in China angerichtet hat an Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen, das kann man nicht schön reden. Außerdem war der Überfall ein Überfall, da die Kriegserklärung zu spät kam und somit keinerlei Konventionen in der damaligen Zeit mehr entsprach.
Niemand hat hier geschrieben, dass der Verein sich nicht mehr engagieren darf. Natürlich darf die Eintracht das. Die Eintracht darf auch im Jahr 12 mal nach Dubai ins Trainingslager fahren, wenn sie das will und zeitlich gebacken bekommt. Aber als Fan, der sich diverse Aussagen zu Herzen genommen hat, die der Verein getätigt hat bzw. im Namen des Vereins getätigt wurden, darf das nun auch kritisieren und hinterfragen und bei zukünftigen Aussagen in diese Richtung misstrauisch sein.
Die wenigsten hier werden sich hier jetzt einen neuen Verein suchen und der Eintracht den Rücken kehren. Aber für sich ne Linie ziehen, wie man zukünftig mit Aussagen etc. umgehen wird, das steht jedem zu. So wie es jedem zusteht es geil zu finden, dass die Jungs in Dubai ne schöne Zeit haben werden.
Die wenigsten hier werden sich hier jetzt einen neuen Verein suchen und der Eintracht den Rücken kehren. Aber für sich ne Linie ziehen, wie man zukünftig mit Aussagen etc. umgehen wird, das steht jedem zu. So wie es jedem zusteht es geil zu finden, dass die Jungs in Dubai ne schöne Zeit haben werden.
Stimme dir im Prinzip zu. Aber Korn hat diesbezüglich recht, dass es ein großer Unterschied ist, ob ein Verein zu Fremdenhass, Rechtsradikalismus oder Rassismus eindeutig Stellung bezieht oder ob er in einem Land ein Trainingslager abhält, ein Land, das unverschämterweise nicht die selben Wertevorstellungen hat wie die, die wir seit Jahrhunderten pflegen. Oder auch nicht.
Ich würde da auch vorschlagen, mal die Kirche im Dorf zu lassen. Kritki ist vollkommen in Ordnung, aber den Verantwortlichen der Eintracht wegen des TL das moralische Recht abzusprechen, sich politisch zu äußern, ist schon etwas weit daneben. Ansonsten frage ich im nächsten Thread einmal nach, ob die Rasenheizung im Waldstadion nicht mit Gas aus Katar betrieben wird.
Ich würde da auch vorschlagen, mal die Kirche im Dorf zu lassen. Kritki ist vollkommen in Ordnung, aber den Verantwortlichen der Eintracht wegen des TL das moralische Recht abzusprechen, sich politisch zu äußern, ist schon etwas weit daneben. Ansonsten frage ich im nächsten Thread einmal nach, ob die Rasenheizung im Waldstadion nicht mit Gas aus Katar betrieben wird.
WürzburgerAdler schrieb:
Stimme dir im Prinzip zu. Aber Korn hat diesbezüglich recht, dass es ein großer Unterschied ist, ob ein Verein zu Fremdenhass, Rechtsradikalismus oder Rassismus eindeutig Stellung bezieht oder ob er in einem Land ein Trainingslager abhält, ein Land, das unverschämterweise nicht die selben Wertevorstellungen hat wie die, die wir seit Jahrhunderten pflegen. Oder auch nicht.
Ich würde da auch vorschlagen, mal die Kirche im Dorf zu lassen. Kritki ist vollkommen in Ordnung, aber den Verantwortlichen der Eintracht wegen des TL das moralische Recht abzusprechen, sich politisch zu äußern, ist schon etwas weit daneben. Ansonsten frage ich im nächsten Thread einmal nach, ob die Rasenheizung im Waldstadion nicht mit Gas aus Katar betrieben wird.
Wer spricht der Eintracht das Recht ab sich zu äußern? Ich nicht, Semper, den ich zitierte, auch nicht. Ich für meinen Teil habe nur gesagt, dass die Aussagen der Eintracht nach meinem Empfinden nicht mehr den Wert haben, den sie hatten. Völlig in Ordnung wenn die Eintracht sich weiter zu was auch immer äußert, allein es wird für mich nicht mehr die Relevanz haben.
Heute vor 81 Jahren, am 07.12.1941 griffen die Japaner mit den Worten Tora Tora Tora den Stützpunkt von Pearl Harbor an und zwangen damit dann die Amerikaner in den zweiten Weltkrieg. Im laufe der nächsten Vier Jahre entbrannte darauf hin eines der blutigsten Seekonflikte im Pazifik in dem Millionen ihr Leben verloren.
Dieser Konflikt endete dann mit den Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki.
Dieser Konflikt endete dann mit den Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki.
Nur weil der japanische Angriff auf Pearl Harbour in der Geschichtsschreibung oft als "hinterhältiger Überraschungsangriff aus heiterem Himmel" dargestellt wird:
Die USA rechneten schon 1927 mit einem solchen Angriff und spielten diverse Szenarien durch. Kurz vor dem Angriff scheiterten die von Japan initiierten Verhandlungen über eine Beilegung der Krise im Pazifik. Japan war durch die Seeblockade der Amerikaner sowie das Rohstoffembargo in große Bedrängnis geraten und gab nach dem Scheitern der Verhandlungen seine bis dahin defensive Haltung gegenüber den USA auf.
Die USA rechneten schon 1927 mit einem solchen Angriff und spielten diverse Szenarien durch. Kurz vor dem Angriff scheiterten die von Japan initiierten Verhandlungen über eine Beilegung der Krise im Pazifik. Japan war durch die Seeblockade der Amerikaner sowie das Rohstoffembargo in große Bedrängnis geraten und gab nach dem Scheitern der Verhandlungen seine bis dahin defensive Haltung gegenüber den USA auf.
WürzburgerAdler schrieb:
Nur weil der japanische Angriff auf Pearl Harbour in der Geschichtsschreibung oft als "hinterhältiger Überraschungsangriff aus heiterem Himmel" dargestellt wird:
Die USA rechneten schon 1927 mit einem solchen Angriff und spielten diverse Szenarien durch. Kurz vor dem Angriff scheiterten die von Japan initiierten Verhandlungen über eine Beilegung der Krise im Pazifik. Japan war durch die Seeblockade der Amerikaner sowie das Rohstoffembargo in große Bedrängnis geraten und gab nach dem Scheitern der Verhandlungen seine bis dahin defensive Haltung gegenüber den USA auf.
Die "Krise im Pazifik" war die Okkupation der Mandschurei 1931 und der Einmarsch in China 1937 durch Japan. Im April 1941 besetzte Japan Französisch-Indochina. Parallel zum Angriff auf Pearl Harbor marschierte Japan in Thailand und die malaiische Halbinsel ein. Die japanische Invasion Thailands fand am 8. Dezember 1941 statt.
Das alles war sorgfältig und planmäßig vorbereitet, das Scheitern der Verhandlungen nur ein vorgeschobener Grund, ähnlich dem angeblichen polnischen Angriff auf den Sender Gleiwitz 1939.
Es wohl richtig, dass die Amerikaner durch abgehörte Funksprüche Kenntnis von einem japanischen Angriff hatten, sie wussten nur nicht wo.
Roosevelt wollte sich in Europa militärisch engagieren, die Stimmungslage in der amerikanischen Bevölkerung war eher zurückhaltend, so spielte ihm der Angriff auf Pearl Habor hinsichtlich des Kriegseintritts der USA in die Karten.
Laut Söder gelte in Bayern das Motto „Leben und leben lassen“.
Ist mir neu, ich dachte, wer nicht von dort kommt, keinen Gamsbarthut trägt und kein Weißbier trinkt, wird sofort verhaftet oder von Bürgerwehren durch den Wald gejagt? Zumindest erzählt man sich das jenseits der Sperrzone so, war selbst noch nie dort.
Ist mir neu, ich dachte, wer nicht von dort kommt, keinen Gamsbarthut trägt und kein Weißbier trinkt, wird sofort verhaftet oder von Bürgerwehren durch den Wald gejagt? Zumindest erzählt man sich das jenseits der Sperrzone so, war selbst noch nie dort.
Knueller schrieb:
Laut Söder gelte in Bayern das Motto „Leben und leben lassen“.
Natürlich gilt das in Bayern. Allerdings nur für Parteimitglieder.
WürzburgerAdler schrieb:Knueller schrieb:
Laut Söder gelte in Bayern das Motto „Leben und leben lassen“.
Natürlich gilt das in Bayern. Allerdings nur für Parteimitglieder.
Und Einheimische! Solange sie nicht gegen die Partei sind. Der Rest kann ja rüber.
Nach Hessen 😁
Brady74 schrieb:Und jede Siebte unterstützt diese Haltung, das gehört doch in diesen Fred?
Jede siebte Frau?
Hättest du bei "Jeder Siebte" auch gefragt: "Jeder siebte Mann"? 😉
Ich weiß, was du meinst.
An der Universität Würzburg haben sich zwei Forscher mit der Frage beschäftigt, welche Eigenschaften Menschen anfällig für Fake News und Verschwörungserzählungen machen.
Sie stellten dabei fest, dass es Menschen gibt, die kein Grundverständnis dafür mitbringen, wann etwas als gesicherter Fakt gilt und wann etwas eine Meinung oder eine Möglichkeit darstellt.
Das zeigt, wie hoffnungslos der Versuch ist, über das Vermitteln von Fakten gemeinsame Sichten zu schaffen und falsch abgebogene Menschen zu überzeugen.
Laut der Forscher spielen bestimmte "dunkle Persönlichkeitsmerkmale" - Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie - eine besondere Rolle beim Mangel am Erkennen von Fake News.
Im der Studie wurde desweiteren untersucht, wie stark Menschen dazu neigen, ihre eigenen Interessen gegenüber anderen durchzusetzen:
Eine Lösung für den Umgang mit diesen Menschen liefert sie Studie leider nicht. Höchstens die Erkenntnis, dass die beste Wissenschaftskommunikation bestimmte Menschen schlichtweg nicht erreichen kann.
Laut der Studie müsse Kindern und Jugendlichen der adäquate Umgang mit Informationen beigebracht werden.
https://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/Was-macht-Menschen-anfaellig-fuer-Fake-News-article23726329.html
Sie stellten dabei fest, dass es Menschen gibt, die kein Grundverständnis dafür mitbringen, wann etwas als gesicherter Fakt gilt und wann etwas eine Meinung oder eine Möglichkeit darstellt.
Meinungen und Fakten sind für sie gleichwertig
Das zeigt, wie hoffnungslos der Versuch ist, über das Vermitteln von Fakten gemeinsame Sichten zu schaffen und falsch abgebogene Menschen zu überzeugen.
Laut der Forscher spielen bestimmte "dunkle Persönlichkeitsmerkmale" - Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie - eine besondere Rolle beim Mangel am Erkennen von Fake News.
Im der Studie wurde desweiteren untersucht, wie stark Menschen dazu neigen, ihre eigenen Interessen gegenüber anderen durchzusetzen:
Das Ergebnis bestätigt die Theorie der Forscher: Je stärker der Dunkle Faktor der Persönlichkeit der Versuchspersonen war, desto stärker bezweifelten sie, dass es einen Unterschied zwischen Fakten und Meinung gibt. Rudloff erklärt den Zusammenhang so: "Wer nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, versucht sich die Wirklichkeit so zu Recht zu biegen, dass sie in das eigene Weltbild passt." Fake News kommen da oft gelegen.
Eine Lösung für den Umgang mit diesen Menschen liefert sie Studie leider nicht. Höchstens die Erkenntnis, dass die beste Wissenschaftskommunikation bestimmte Menschen schlichtweg nicht erreichen kann.
Laut der Studie müsse Kindern und Jugendlichen der adäquate Umgang mit Informationen beigebracht werden.
https://www.n-tv.de/wissen/frageantwort/Was-macht-Menschen-anfaellig-fuer-Fake-News-article23726329.html
Luzbert schrieb:
An der Universität Würzburg haben sich zwei Forscher mit der Frage beschäftigt, welche Eigenschaften Menschen anfällig für Fake News und Verschwörungserzählungen machen.
Sie stellten dabei fest, dass es Menschen gibt, die kein Grundverständnis dafür mitbringen, wann etwas als gesicherter Fakt gilt und wann etwas eine Meinung oder eine Möglichkeit darstellt.Meinungen und Fakten sind für sie gleichwertig
Interessant. Finden wir hier im Forum auch. Weniger hier im D&D als vielmehr bei Fußballdiskussionen. Da werden mitunter Dinge erzählt, die im Folgenden glasklar widerlegt werden. Der Erzähler beharrt aber auf seiner Aussage und beruft sich auf die Meinungsfreiheit.
Ich weiß, was du meinst.
WürzburgerAdler schrieb:
Dass diese dann aufgrund fehlenden Personals und Geld nicht adäquat aufgefangen werden konnten, war nur der dritte, logisch folgende Punkt in meiner Argumentation. Ihr macht es gerade zum Hauptargument.
Fand ich aber jetzt nicht sofort erkennbar in Deinem Beitrag, sorry.
Mir ging es ja zuvor vor allem um die nun psychisch labilen Kinder und Jugendlichen bzw die Folgen ihrer Probleme im späteren Leben inkl der fehlenden Strukturen...
SGE_Werner schrieb:
Fand ich aber jetzt nicht sofort erkennbar in Deinem Beitrag, sorry.
Ich sagte ja, es lag vermutlich an mir.
SGE_Werner schrieb:
Mir ging es ja zuvor vor allem um die nun psychisch labilen Kinder und Jugendlichen bzw die Folgen ihrer Probleme im späteren Leben inkl der fehlenden Strukturen...
Jepp. Und mir darum, dass die Pandemie diese Erscheinungen eher als Auslöser herbeiführte denn als Ursache.
Da war mir dein Fokus jetzt auf Grund deiner Beiträge nicht so klar.
Ich denke es geht da um eine Entwicklung, die verschiedene Problematiken verknüpft und zuspitzt.
Wir haben ab Ende der 90er Jahre einen Umbau der Gesellschaft erlebt, weg von einem fürsorglichem Wohlfahrtsstaat, hin zu Kosteneffizienz und Effektivierung von staatlichen Leistungen. Gleichzeitig wurde das deutsche System der innerfamiliären Betreuung von Kindern hin zu durchgängiger Fremdbetreuung in institutionalisierter Form mehr und mehr zum Standard. Konnten Familien vor 30 Jahren noch relativ problemlos von einem Gehalt leben, gelingt dies durch den Umbau der Arbeitswelt hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft mit breitem Niedriglohnsektor bei gleichzeitig weitgehendem Wegfall der sozialen Grundsicherung vielen Menschen nicht mal mehr, wenn beide Eltern arbeiten. Fremdbetreuung von Kindern ab einem Jahr ist mittlerweile für viele Menschen alternativlos, weil Existenzgrundlage!
Staatlicherseits hat man darauf mit einem Rechtsanspruch reagiert UND mit dem Gute KiTa Gesetz versucht, Qualitätsstandards zu implementieren, um über reine Vetreuung hinaus Förderung in den KiTas zu stärken.
Allerdings hat man versucht, dies mit dem bestehenden Personal, ohne qualitative Aufwertung der Ausbildung zu wuppen. Im Gegenteil. Man hat schon vor über 10 Jahren Ausbildungsstandards gesenkt, Ausbildung beschleunigt um an "Fachkräfte" heranzukommen.
Damit hat man in den EinrichtungenDruck erhöht durch Dokumentationspflichten und teilweise Verschulung ohne adäquate personelle Aufstockung bei gleichzeitiger Senkung des Ausbildungsniveaus.
Gesellschaftlich ist die Angst des sozialen Abstiegs omnipräsent. Selbst relativ gut verdienende Menschen stehen permanent unter dem Druck, bei schon geringen Störungen, von sozialem Abstieg bedroht zu sein.
Gleichzeitig scheinen erlebte Normalitäten zunehmend für weite Teile unerreichbar (Haus, stabile Perspektive).
In diese Gemengenlage bricht die Pandemie. Einrichtungen werden flächendeckend geschlossen, die Menschen kommen in existenzielke Nöte, müssen gleichzeitig ihre Kinder betreuen und versuchen, ihr Lebensmodell abzusichern. Der Druck schlägt unvermindert auf Kinder und Jugendliche durch, die in dieser Zeit weder ihre vertrauten Bezugssysteme (Schule, KiTa) noch ihre Freund*innen und Peers zur Verfügung haben.
Eine systemische Katastrophe, unter dem Diktat der pragmatischen, fast ausschließlich auf das Gesundheitssystem ausgerichteten Coronapolitik völlig vernachlässigte Situation, teils diskutiert, in keiner Weise auch nur perspektivisch aufgegriffen.
Das ist jetzt nur ein kleiner Ausschnitt der weitaus komplexeren Gemengenlage. Das was du da sonst noch in's Feld führst, kommt dazu. Ich verenge aus persönlicher Betroffenheit und fachlicher Perspektive halt auf diesen Themenkomplex und beklage das Desaster.
Ich denke es geht da um eine Entwicklung, die verschiedene Problematiken verknüpft und zuspitzt.
Wir haben ab Ende der 90er Jahre einen Umbau der Gesellschaft erlebt, weg von einem fürsorglichem Wohlfahrtsstaat, hin zu Kosteneffizienz und Effektivierung von staatlichen Leistungen. Gleichzeitig wurde das deutsche System der innerfamiliären Betreuung von Kindern hin zu durchgängiger Fremdbetreuung in institutionalisierter Form mehr und mehr zum Standard. Konnten Familien vor 30 Jahren noch relativ problemlos von einem Gehalt leben, gelingt dies durch den Umbau der Arbeitswelt hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft mit breitem Niedriglohnsektor bei gleichzeitig weitgehendem Wegfall der sozialen Grundsicherung vielen Menschen nicht mal mehr, wenn beide Eltern arbeiten. Fremdbetreuung von Kindern ab einem Jahr ist mittlerweile für viele Menschen alternativlos, weil Existenzgrundlage!
Staatlicherseits hat man darauf mit einem Rechtsanspruch reagiert UND mit dem Gute KiTa Gesetz versucht, Qualitätsstandards zu implementieren, um über reine Vetreuung hinaus Förderung in den KiTas zu stärken.
Allerdings hat man versucht, dies mit dem bestehenden Personal, ohne qualitative Aufwertung der Ausbildung zu wuppen. Im Gegenteil. Man hat schon vor über 10 Jahren Ausbildungsstandards gesenkt, Ausbildung beschleunigt um an "Fachkräfte" heranzukommen.
Damit hat man in den EinrichtungenDruck erhöht durch Dokumentationspflichten und teilweise Verschulung ohne adäquate personelle Aufstockung bei gleichzeitiger Senkung des Ausbildungsniveaus.
Gesellschaftlich ist die Angst des sozialen Abstiegs omnipräsent. Selbst relativ gut verdienende Menschen stehen permanent unter dem Druck, bei schon geringen Störungen, von sozialem Abstieg bedroht zu sein.
Gleichzeitig scheinen erlebte Normalitäten zunehmend für weite Teile unerreichbar (Haus, stabile Perspektive).
In diese Gemengenlage bricht die Pandemie. Einrichtungen werden flächendeckend geschlossen, die Menschen kommen in existenzielke Nöte, müssen gleichzeitig ihre Kinder betreuen und versuchen, ihr Lebensmodell abzusichern. Der Druck schlägt unvermindert auf Kinder und Jugendliche durch, die in dieser Zeit weder ihre vertrauten Bezugssysteme (Schule, KiTa) noch ihre Freund*innen und Peers zur Verfügung haben.
Eine systemische Katastrophe, unter dem Diktat der pragmatischen, fast ausschließlich auf das Gesundheitssystem ausgerichteten Coronapolitik völlig vernachlässigte Situation, teils diskutiert, in keiner Weise auch nur perspektivisch aufgegriffen.
Das ist jetzt nur ein kleiner Ausschnitt der weitaus komplexeren Gemengenlage. Das was du da sonst noch in's Feld führst, kommt dazu. Ich verenge aus persönlicher Betroffenheit und fachlicher Perspektive halt auf diesen Themenkomplex und beklage das Desaster.
Vollkommen d'accord.
WürzburgerAdler schrieb:
In anderen Zeiten haben Gesellschaften in Deutschland ganz andere Situationen meistern müssen als mal eben drei Wochen Lockdown und Maskenpflicht beim Einkaufen.
Weiß nicht, finde es etwas unfair zu sagen "Früher gab es viel schlimmere Situationen, als mal eben drei Wochen Lockdown und Maskenpflicht beim Einkauf"
Dies verniedlicht die Situation auf 3 Wochen und Maske im Rewe - es waren definitiv mehr Einschränkungen für viele Menschen. Im Privatleben und auch wirtschaftlich.
Vielleicht mag es sich für Dich so angefühlt haben und Du hast Glück gehabt, warst privilegiert. Viele andere Menschen haben es aus meiner Erfahrung weitaus schlimmer erlebt.
Eintracht-Laie schrieb:WürzburgerAdler schrieb:
In anderen Zeiten haben Gesellschaften in Deutschland ganz andere Situationen meistern müssen als mal eben drei Wochen Lockdown und Maskenpflicht beim Einkaufen.
Weiß nicht, finde es etwas unfair zu sagen "Früher gab es viel schlimmere Situationen, als mal eben drei Wochen Lockdown und Maskenpflicht beim Einkauf"
Dies verniedlicht die Situation auf 3 Wochen und Maske im Rewe - es waren definitiv mehr Einschränkungen für viele Menschen. Im Privatleben und auch wirtschaftlich.
Vielleicht mag es sich für Dich so angefühlt haben und Du hast Glück gehabt, warst privilegiert. Viele andere Menschen haben es aus meiner Erfahrung weitaus schlimmer erlebt.
Schon klar, widerspreche ich nicht. Ich wollte nur auf die Änderungen im gesellschaftlichen Leben hinaus. Ich finde, die Gesellschaft ist empfindlicher, labiler, fragiler und weniger belastbar für Ausnahmesituationen geworden. Natürlich alles im Zusammenwirken von Belastungen wie Leistungsdruck, Globalisierung, Digitalisierung, Überfrachtung etc. Zusammen mit den sozialen Schieflagen hinterlässt das Spuren.
Hmm... "Wohlfühloase" und "Good Old Buddies machen das schon". Das hatten wir ja auch schon einmal bei uns. Flick, der Veh des Nationalteams?