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Aachener_Adler

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"Visionen schaffen Fakten" (Daum)

Ja, da bin ich auch drüber gestolpert. Wobei es natürlich immer die Frage ist, was unter "Vision" zu verstehen ist: ambitionierte Ziele setzen oder Luftschlösser bauen? Für einen Trainer ist das erste wichtig, um die Mannschaft zu motivieren. Ein Vorstandsvorsitzender muss tunlichst letzteres vermeiden, um den Verein finanziell nicht an die Wand zu fahren. Von daher: passt schon.
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Liebe Leute, der TE hat doch nur eine rhetorische Frage gestellt, der will doch gar nicht diskutieren! Der Titel des Threads ist gar keine Frage, sondern eine Feststellung, dass das Merchandising den Ansprüchen einer ambitionierten Mannschaft nicht genügt.

So isses auch, darüber braucht man nicht diskutieren, Thread kann zu...  
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@KoSamui: Was versprichst du dir davon, hier gegen Daum nachzutreten? Ehrlich gemeinte Frage.

Da er bisher null-komma-null Spiele als Eintracht-Trainer absolviert hat, werden ihn die meisten Fans hier eher neutral sehen. Egal ob man seine Vorgeschichte jetzt gut oder schlecht findet, er wird danach beurteilt werden, was er hier leisten wird. Wohlgemerkt: leisten wird, Zukunft.


Ceterum censeo Coloniam Agrippinam esse delendam.
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Dass es gute, wenn nicht sehr gute, Gründe gab, das Kapitel Skibbe zu beenden, ist klar. So blutleer und konzeptlos, wie die Mannschaft zuletzt aufgetreten ist, da musste etwas passieren. Wenn man erlebt hat, wie Skibbe nach dem 1:1 auf Schalke, dem ersten Tor nach zig Stunden, trotzdem ruhig sitzen bleibt, anstatt am Spielfeld zum Angriff zu blasen, dann konnte es nicht so weiter gehen. Auch Aussagen wie zuletzt von Stanislawski ("wir hätten einfach nur sauber lange Bälle verteidigen müssen, dann hätten wir hier gewonnen") waren ein Stich ins Herz jedes Eintrachtfans. Weil er nämlich damit absolt recht hatte.

Aber ob Daum auf Dauer der Richtige ist? Ich habe da große Zweifel. Mir scheint er über seinen Zenit schon deutlich hinaus zu sein. Möge er mich eines Besseren belehren.
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petko schrieb:
weiß nicht, ob jemand schon den gedanken hatte, [...]
Ja, mehrere Leute. So gut wie alle hier gehen davon aus, dass der Erfolg jetzt zu Wolfsburg zurückkehrt.

petko schrieb:
kein bock, alles zu durchforsten, [...]

Es ist erschreckend, dass manche Leute ein (Diskussions-)Forum mit einer Müllhalde zum Abkippen ihrer geistigen Ergüsse verwechseln.  

Das "alles" sind übrigens gerade mal vier Seiten. Schon ein einfacher Blick auf die letzten Postings vor deinem hätten dir gezeigt, dass deine Ideen nicht allzu revolutionär sind.
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Nur mal einen Absatz rausgegriffen:
SZ schrieb:
Schneider und Schäfer drohen somit an den Fehlern ihrer Vorgänger zu scheitern [...]. "Die Art der Vereinsführung hat hier mit betriebswirtschaftlichem Denken bisher nichts zu tun gehabt", hatte Schneider im Dezember nach Durchsicht der Bücher offenbart. "Es wurden Einnahmen vorgezogen und Ausgaben ins nächste Jahr geschoben", sagte Schäfer. Vermögenswerte hat 1860 nicht. Sogar die Fernsehgelder dieser Saison sind dem Vernehmen nach bereits verpfändet.

Wie immer: es beginnt ganz harmlos, meist noch garniert mit Visionen der Art "wir müssen jetzt mal etwas riskieren" und nachher steckt man in der Schuldenfalle, aus der man kaum mehr rauskommt.

Der Schalke-Vergleich passt nicht ganz. Die "Marke" Schalke ist deutlich mehr wert und damit verkraftet der Verein auch wesentlich höhere Schulden, bevor der KO kommt. Soviele Fans, die dem Verein sogar noch bei einer ominösen "Fananleihe" Geld schenken, hat 1860 nicht. Was Schalke sich noch leisten kann, ist für 1860 ganz schnell existenzbedrohend.

Was aber nicht heißen soll, dass Schalke sicher wäre, ganz und gar nicht. Ich bin mal gespannt auf deren nächste Geschäftszahlen. Wenn die in dieser finanziell extrem erfolgreichen Saison nicht merklich ihre Schulden reduzieren können, dann folgt in der nächsten normal oder gar unterdurchschnittlich verlaufenden Saison ein weiterer Absturz.
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KSV-Jens schrieb:
Wenn das Wechselgerücht, Magath als "Retter" direkt nach Wolfsburg und damit Verzicht auf sämtliche Bezüge bei Schalke stimmt,

Magath -> WOB: gut möglich
Magath Verzicht: definitiv nein. Siehe etwas weiter oben, da hat das Heinz Gründel schön erklärt. Außerdem scheint es noch eine Sonderregelung im Vertrag zu geben, auf die er sich bezieht.

KSV-Jens schrieb:
dann war das jetzt nicht so geil für die Eintracht, weder kurz- noch langfristig.

Das war auch mein erster Eindruck. Aber Magath muss erst noch zeigen, dass er irgendwo länger als zwei Jahre Erfolg haben kann. Das gilt auch für WOB.
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HeinzGründel schrieb:
Wir sind zwar nur Handwerker  aber manchmal doch zu was nütze

Ach, durch die ganzen Juristen sitzen wenigstens ein paar Handwerker im Bundestag und nicht nur Beamte...  
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Ein großes "Danke!" an die Forumsjuristen für die Aufklärung über die rechtlichen Hintergründe. Und ich hatte mich schon gewundert, dass Magath selbst kündigt, in der Annahme, dass er dabei seine Situation verschlechtern würde. Wie gut, dass wir hier Juristen haben.

Manchmal frage ich mich, warum man solche Hintergrund-Infos ausgerechnet in Foren bekommt und nicht aus der Presse, wo bezahlte Journalisten ihrer Arbeit nachgehen (oder auch nicht).
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Schalke-HP: http://www.schalke04.de/aktuell/news/einzelansicht/artikel/toennies-schluesselerlebnis-hat-mich-zum-umdenken-gezwungen.html

Lesenswert. Insbesondere Tönnies' Aussage zur Meldung, der Mannschaftsrat habe wegen Problemen mit dem Trainer das Gespräch mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden gesucht: "Der Mannschaftsrat hat mich vor einigen Wochen kontaktiert und um ein Gespräch gebeten. Diesem habe ich am Telefon zugestimmt, nachdem ich die Spieler vorher gefragt habe, ob sie diese Thematik, die ihnen auf dem Herzen lag, zuvor bei Felix Magath angesprochen haben. Ich suche nicht die Nähe zur Mannschaft, das ist Aufgabe des Trainers.
Aber ich habe eine Verpflichtung, Dingen nachzugehen, wenn sie erklärungsbedürftig sind. Der Mannschaftsrat hat mir versichert, dass er die betreffenden Dinge bei Felix Magath angesprochen habe, diese Unterredung aber keinen Erfolg hatte. Also habe ich den Mannschaftsrat eingeladen. Kurz danach habe ich ein Gespräch mit Felix Magath unter vier Augen gesucht. Dieses war sehr eindringlich. Er hat sich meine Ausführungen angehört, selbst aber nicht viel geredet. Mein Feedback an die Mannschaft war: ich habe mit dem Trainer gesprochen, ich hoffe, das Thema hat sich jetzt erledigt.
Danach gab es ein weiteres Gespräch mit dem Mannschaftsrat. Dieser hat betont, dass die Situation immer schlimmer geworden ist. Dann habe ich wiederum mit Magath ein Gespräch geführt. Es war eine ziemliche Auseinandersetzung zwischen uns beiden. Ich habe ihm gesagt: 'So funktioniert Schalke 04 nicht! Man muss auf die Menschen zugehen und sie mitnehmen. Sie verlieren diese Mannschaft - zumindest innerlich!'"


Irgendwo gab's doch mal einen längeren Zeitungsartikel (Zeit?), wo Magath ein vernichtendes Zeugnis in Sachen Menschenführung ausgestellt wurde. Hat jemand den Link noch parat?
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Nachtrag. Das einzige Verwertbare, was es als Primärquelle aus der Schalker Führungsriege gibt, ist folgendes:
Sportschauartikel schrieb:
Tönnies deutete in der Pressekonferenz an, dass die Gründe im wirtschaftlichen Bereich lägen. "Wir haben Revisionen gemacht und dabei Dinge nicht so vorgefunden, wie wir sie vorfinden müssen", sagte er.

Fragt sich natürlich, ob Magath als Manager wirklich die Bilanzen gefälscht hat oder ob der Aufsichtsrat nur solange gesucht hat, bis er etwas gefunden hat, mit dem man eine sowieso geplanten Trennung finanziell abfedern kann.

Im ersten Falle müsste man fragen "wozu?", im zweiten Falle "warum?".
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Holla. Ich hätte bis heute morgen noch für möglich gehalten, dass das alles eine inszenierte Aktion ist, um Publicity zu kriegen. Denn eigentlich ist die Saison doch supererfolgreich für Schalke gelaufen: im CL-Viertelfinale, dabei ~30 Millionen verdient, im Pokalfinale gegen einen Zweitligist. Dabei auch viel Millionen verdient und einen Titel sowie die damit verbundene EL-Qualifikation höchstwahrscheinlich. Dazu konnte er in seiner Managerfunktion vermutlich etliche hochdotierte Verträge seines Vorgängers Müller entsorgen.

(Ich nehme es Magath durchaus ab, dass die Gehaltskosten senken konnte; wer sich an Müllers Kompetenz im Falle Albert Streit erinnert -- 1.5 M EUR mehr, nur damit er ein halbes Jahr früher wechselt --, der wird mir recht geben müssen, dass Magath das etwas besser hinbekommen haben sollte.)

Intern muss da wirklich Schlimmes passiert sein. Wie hat Magath die Führungsgremien so gegen sich aufbringen können? Denn rein sachlich gäbe es überhaupt keinen Grund für Schalke, Magath zu feuern.
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Ich kann nicht glauben, dass Schalke Magath feuert. Die aktuelle Saison ist doch (leider!) extrem erfolgreich gelaufen. Zwar nicht in der Bundesliga, aber in allen finanziell relevanten Wettbewerben und die EL-Qualifikation ist doch auch schon zu 90% sicher.
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ghostinthemachine schrieb:
Die Verantwortlichen müssen sich vielmehr fragen, wie es denn weiter gehen soll wenn Skibbe bleibt. Dann wird der Scherbenhaufen nämlich noch viel größer. [...]

Nochmal: ich bin nicht gegen einen Trainerwechsel; dafür gäbe es mittlerweile viele gute Gründe. Aber irgendwas kleinschlagen ist halt immer einfacher als etwas aufzubauen. Von daher sollte es wirklich gut überlegt sein, den Trainer zu wechseln. Wichtigster Einzelpunkt dabei: wer wird der Nachfolger als Trainer? Von einem Vorstand würde ich erwarten, da schon jemand in der Hinterhand zu haben. Ein "Hauptsache Skibbe ist erstmal weg, alles was danach kommt, kann nur besser werden" darf ein Fan sagen, aber kein Eintracht-Verantwortlicher.

ghostinthemachine schrieb:
Aber ein Abstieg kommt noch sehr viel teurer, das sollte doch wohl bekannt sein.

Gähn... Ja, das "Argument" ist bekannt. Es diente diversen schlechten Managern schon dazu, planlos viel Geld rauszuhauen, das sie nicht hatten.

ghostinthemachine schrieb:
Und von welchem neu zusammengestellten Kader sprichst du?

Von dem, den sich ein Skibbe-Nachfolger holen würde. Siehe z.B. die Kaderumbauten von Funkel zu Skibbe (Korkmaz, Steinhöfer, Ama etc verjagt oder zur Bedeutungslosigkeit degradiert), dafür einige teuere neue Leute geholt. Keine Kritik -- es ist völlig normal, dass ein neuer Trainer neue Leute holen will, die zu seinen persönlichen Anforderungen passen. Im Endeffekt kommt das dann immer noch mal ein ganzes Eckchen teurer als die Gehaltfortzahlungen für einen "freigestellten" Coach. Fliegt Skibbe jetzt, stehen wir erstmal schlechter da als nach Funkels Abgang, denn da war zumindest die Mannschaft noch intakt und der Etat ausgeglichen. Das muss man wissen.

Entscheidet sich der Vorstand nach Gesprächen mit den Eintracht-Gremien, Spielern, Trainer usw. und dann nach reiflichen Überlegungen für einen Trainerwechsel, dann kann ich damit gut leben. Aber bitte keine Schnellschüsse, bei denen unklar ist, wie es danach weiter geht. Von daher habe ich kein Problem damit, dass nach dem letzten, total enttäuschenden Spiel noch keine öffentlichen Reaktionen erfolgt sind, ganz im Gegenteil. Vielleicht kommen sie ja noch. Wie gesagt: gute Gründe für einen Wechsel gäbe es aus meiner Sicht.
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Zu den immer wiederkehrenden "Skibbe raus!" Beiträgen: Ich verstehe die Enttracht-Verantwortlichen schon, wenn sie sich die Frage stellen: "und was dann?" Ist schließlich ihr Job. Lieber alle Aspekte bedenken als unüberlegte Schnellschüsse machen. Was wohlgemerkt nicht heißen soll, dass ich gegen einen Trainerrauswurf wäre. Aber gründlich überlegt sollte es sein; jeder Trainerwechsel kostet erstmal Millionen und zerschlägt erstmal heftig Porzellan, bevor der Neue mit einem neu zusammengestellten Kader wieder neu aufbauen kann.
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AllaisBack schrieb:
Aachener_Adler schrieb:
Der [Anm: Hyballa] beginnt hier gerade zu ernten, was er gesät hat, nämlich durch kompletten Neuaufbau einer jungen Mannschaft. Würde mich wundern, wenn der im Sommer wechselt.

Na vielleicht bringt er ja gleich seine Ernte mit!  

Schon richtig: bei der Alemannia haben sich ein paar Spieler recht gut entwickelt, so gut, dass Erstligisten aufmerksam werden sollten -- bzw. sich freuen dürfen, gut weiterentwickelte Spieler nach einer Ausleihe wieder zurück zu bekommen. Aber ich meinte eigentlich eher den Bereich "Teambuilding", was Hyballa recht gut hinkriegt. Die Weiterentwicklung der Mannschaft im Laufe der Saison ist schon auffällig.

(Brilliant im Bereich Teambuilding war in Aachen vorher Hecking, dessen Erfolg in Nürnberg mich sehr freut. Sehr gut in Frankfurt war zuletzt Funkel. Zu Skibbes Stärken scheint dieser Bereich dagegen nicht zu gehören.)
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Hochtaunuseagle schrieb:
Hyballa von Aachen könnte ich mich sehr anfreunden.

Der beginnt hier gerade zu ernten, was er gesät hat, nämlich durch kompletten Neuaufbau einer jungen Mannschaft. Würde mich wundern, wenn der im Sommer wechselt.
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Wenn ich mal den Thread zusammenfasse, dann sind diverse Fußballfans, die nichts mit Gewalt zu tun haben wollen, direkt betroffen gewesen. Sei es durch Tränengas-Einnebelung, sei es durch Anreiseprobleme, sei es durch Flaschenwürfe, sei es durch einen (möglichen) Eintrag in die Datei "Gewalttäter Sport".

Wie sich die Verantwortung an den Vorkommnissen aufteilt zwischen Eintracht-"Fans", Lautern-"Fans" oder der Polizei, darüber kann man sicher streiten. Aber diese Diskussion interessiert mich eigentlich überhaupt nicht!

Ich habe Spaß am Fußball und komme deshalb gerne ins Stadion. Mit Freundin. Aber nicht mehr, wenn die ganzen Sachen, die hier genannt werden, für den normalen, friedlichen Fan zu befürchten sind. Dann schaue ich die Spiele in Zukunft lieber bei Liga Total an und lade meine Freundin anschließend schön zum Essen ein; das spart außerdem die Fahrt nach Frankfurt. Das habe ich ihr gestern versprochen.
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Wieviele konzept- und planlose Auftritte braucht's denn noch? Nach den beiden letzten Spielen ist für mich klar, dass Skibbe gehen (bzw. gegangen werden) sollte.
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Misanthrop schrieb:
Wie könnte man denn so eine jur. Arbeit Deiner Meinung nach anreichern?
Man könnte, nein: sollte: nur Themenstellungen als Dissertationsthema zulassen, die nicht durch Abschreiben aus Zeitungsartikeln zu behandeln sind. Das wäre schon mal ein Anfang.

Von Jurastudenten habe ich Hausarbeitsthemenstellungen gesehen, die zumindest für mich als Laien deutlich schwerer schienen (weil ohne juristisches Fachwissen eben nicht behandelbar).

Misanthrop schrieb:
Hast Du denn das Handwerkszeug, das beurteilen zu können?

Das bei dieser Arbeit des KTvuzG benötigte Handwerkszeug geht aus meiner Sicht nicht wesentlich über eine wissenschaftlich korrekte Quellenanalyse hinaus. Und, ja, dieses Handwerkszeug beherrsche ich. (Umso erschütternder, dass für KTvuzG schon diese entsetzlich niedrige Hürde zu hoch war.)

Was ich mich beim Lesen der Diss immer wieder gefragt habe: wo bitte ist der Jura-Bezug? Wofür muss man bei so einer Arbeit vorher viele Jahre studiert haben? Wenn sowas bei den Juristen als Prüfungsleistung für hohe akademische Grade durchgeht, dann wundert es mich nicht mehr, dass diese "Wissenschaft" ein Problem mit Ghostwriting hat.