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Beverungen

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HeinzGründel schrieb:


... Schäuble hat hier wirklich keinen einfachen Job.
er hat in den letzten drei Monaten davor gewarnt das sich etwas zusammenbraut, und hat dafür auch heftig Dresche bekommen.  Möglicherweise bezogen sich seine Aussagen auf diese Gruppe. Wie hier schon dargelegt gibt es keine 100% Sicherheit, aber das er zumindest das tun will was in seiner Macht steht, dass nehm ich dem Mann schon ab.
Nicht nur weil meine Frau am Flughafen arbeitet...



schäuble hat davor gewarnt? nun, nachdem unsere bundeswehr von kriegsminister jung weiter auf kriegseinsätze getrimmt wurde und unsere aufklärungstornados der us-army die bilder der stellen liefern, die später zerbombt werden, da braucht man kein hellseher zu sein, um vor anschlägen zu warnen. dies war der (bewusst eingegangene) preis des einsatzes; mal abgesehen von den bewusst in kauf genommenen toten deutschen soldaten im krisengebiet selbst.

schäuble ist durch das attentat auf ihn selbst paranoid geworden - und spricht dem individuum per se ab, hier auf erden gut zu sein. da die erlösung dem konservativ-christlichen glauben nach eh im himmel statt findet, zählt die freiheit des individuums auf erden wenig - entsprechend agiert er. einerseits will er die bürgerrechte immer weiter zu gunsten einer illusionären "sicherheit" einschränken (wie übrigens auch sein sozialdemokratischer vorgänger) - andererseits ist er sich nicht zu schade, lautstark die herabsetzung des alters für den gebrauch großkalibriger waffen zu fordern.
durch das auffliegen des geplanten attentats zeigt sich zudem, dass die herrschenden "sicherheitsbestimmungen" durchaus zu ergebnissen führen.

solange deutschland der vasall der usa ist, solange werden wir mit der bedrohung durch den "terrorismus" leben müssen; die zivilisten in anderen ländern hingegen müssen mit der gefahr leben, von der us-army weggebombt zu werden. es wäre fatal, die us amerikanische aggression im kampf ums öl und der zugangswege mit der illusion der "errichtung des weltfriedens" zu verwechseln. erst wenn es den amerikanern gelingt, den kriegstreiber bush und consorten durch vernünftige poltiker zu ersetzen, bestünde evtl. die möglichkeit der entspannung.

auch ist die gleichsetzung  der juden mit israel von heinz nicht stimmig. während die rechten sicherlich ganz allgemein den "juden" als feindbild haben, so reibt sich ein teil der arabischen welt an der teilweise recht aggressiven politik israels.

dass der islam und dessen radikalen vertreter nicht unproblematisch ist, ist unbestritten. das gleiche gilt aber auch für das christliche weltbild und dessen militante vertreter - und auch für die radikalen juden.

zu allen zeiten gab es die auseinandersetzung der religionen, zu allen zeiten wurden junge leute propagandistisch verführt, welche die fatalen ideologien der herrschenden blutig ausbaden durften. und zu allen zeiten war der jeweils andersdenkende der zu vernichtende feind - für einen großteil der bevölkerung ohne sich überhaupt mit den jeweligen hintergründen auseinander gesetzt zu haben.

und zu allen zeiten hat sich die rüstungslobby darüber gefreut. und zu allen zeiten glaubte die bevölkerung der propaganda der jeweiligen informtionsministerien mehr, als den zweiflern, den mahnern. und sollte dies ausnahmsweise mal nicht gelingen, so schafft man sich die gründe einfach selbst - da ist das beispiel vom "celler loch" nur eines von vielen. bis heute sind z.b. die wahren hintergründe auch über das attentat vom 11.09. nebulös.

spätestens wenn mich aus versehen der prophylaktische rettungschuss ereilt hat und die bundeskanzlerin an meinem grab eine trauerrede hält, werde ich sauer.
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Beverungen schrieb:
bevor mir ein anderer die naheligenste idee klaut: vielleicht ist unser juvhel ja wirklich ein juwel



vergessts - ich habs nicht erfunden. zumindest nicht als erster  
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bevor mir ein anderer die naheligenste idee klaut: vielleicht ist unser juvhel ja wirklich ein juwel

farbig ist wahrlich daneben, wir sind ja alle irgendwie farbig - aber nicht alle schwarz. - wobei: sind schwarz und weiß eigentlich farben? tja, im end heißt's ja auch "schwarz auf weiß" und nicht "farbig auf weiß". was solls, macht er tore ist's gut - macht er keine ist's schlecht. der rest ist wurscht.

apropos weiß: weiß jemand, was mit heller ist? der war wohl weder heute noch gestern dabei ...

nunja, hoffentlich wars bei schur und streit nicht umgekehrt - und schur unterschreibt morgen bei schalski

dazke für die zeilen, wib.
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ich hab jetzt nicht alles gelesen, wollte aber nur sagen, dass köhler für mich kein stürmer ist ...











ne, war spaß selbst der heilige jan aage hat in 52 spielen in der liga grad 14 mal getroffen. nicht den ball. das tor. manchmal reicht sogar ein einziger treffer, um legende zu werden. gleiches gilt auch für fred schaub, gott hab ihn selig.
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kreuzberghesse schrieb:
...was soll der beifall für die kurzsichtigen, die wiese zur frau erklären, auch mal gerne sanogo mit dumpfbackigen darmlauten beschimpfen? sind sie sauer auf wiese, den sie als frau zu sehen glauben, weil er sie nicht ranlässt? ...


es ist schon arg abenteuerlich, den wiese-gesang in einem atemzug mit affenlauten ggn sanogo zu nennen. affenlaute ggn jedweden spieler, von kahn einmal abgesehen, haben in unserer kurve und auch sonstwo nichts verloren. obgleich ich in bremen nichts dergleichen gehört habe, was nicht heißt, dass es überall nix zu hören gab.

wiese hat während seiner lautern zeit unserer kurve den finger gezeigt. das bekommt er zurück. und das ist auch gut so. ob ich wirklich glaube, dass wiese ne frau ist? tja ...

ansonsten danke der nachfrage - kurzsichtig bin ich nicht, dies wurde mir vor wenigen wochen ärztlich bestätigt.

*sing* wiese ist ne frau */sing*
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schade, in cottbus wäre ich auch gerne wieder dabei - aber meine nichte wird getauft - da wird das nix. kacke, ausgerechnet cottbus ...


schalala lala la schalala lalala ....
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Stoppdenbus schrieb:
Pedrogranata schrieb:
...u n d es an verletzten oder schwächelnden Mannschaftsteilen und einem für Funkel daher notwendigen Umbau der Mannschaft lag ( z.B. Mehdi nach rechts hinten, z.B. Köhler für ihn vorne), sowie daran, daß Wiese eine Frau ist, daß wenig nach vorne klappte und hinten einiges anbrannte.  


Hätte Funkel genau DEN Satz der FR gesagt, hätte sich auch niemand beschwert.

Außer Wieses Frau vielleicht.


und diese wiederum hat vor geraumer zeit in einem interview, in welchem sich auch die freundin von schalkes nr 13 äusserte, eine richtige gute figur abgegeben. doof ist die nicht ...

alles richtig gemacht hat die eintracht in bremen bestimmt nicht, das fängt beim goalie an - und setzt sich fort bis ins sturmzentrum, wo es keine anspielstationen gab. wir waren nicht bissig, kratzig, und - sorry - jonesk genug, von inamoto mal abgesehen. vielleicht war es auch kein zufall, dass ausgerechnet thurk getroffen hat. werder hat der eintracht die grenzen aufgezeigt; vielleicht weil die sge zuviel respekt hatte, vielleicht weil sie wesentlich stärker pressing gespielt haben, vielleicht, weil sie die besseren einzelspieler haben.

auf der anderen seite haben wir letztes jahr in so spielen wie ggn rostock und die hertha zuhause oft genug nicht gepunktet. die null muss stehen ist halt nur dann gut, wenn am ende die null steht
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schrei-hals schrieb:
@Beverungen:

...basiert dieser geniale Bericht auf den Notizen auf deiner Frankfurter Rundschau? Hab nur gesehen, dass du da immer mal was drauf gekritzelt hast.
...


yep - sonst vergesse ich mückenhirn die hälfte - so becks-bedingt -  

das bildchen im truck-stop wurde erst für heinz schenk gehalten - aber er wars nicht. vielleicht wars der papa von friedhelm ,-)
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@ kine

ich habe ihm grad mal ne mail geschickt - mit dem hinweis auf diesen thread.  

wie fantomas schon weiter oben schrieb, lebt das heft natürlich davon, dass die print exemplare verkauft werden, um die kosten zu decken. eine optionale online-bereitstellung mehrerer beiträge könnte dennoch eine idee sein.

@ miep

wie peter schon schrieb, ist das forum immer wieder mal thema, zuletzt griff aquila die rücktrittsforderung von concordia auf. im letzten heft gab es zudem einen längeren bericht von obi über dessen ausflug nach berlin zum pokalspiel bei union. ich selbst veröffentliche üblicherweise nichts doppelt, was ich ins forum setze, steht nur dort - und was in der fgv steht eben auch nur da.


eine kurze notiz von jörg war neulich überaus interessant. er schreibt zb. dass die eintracht ag eine beratungs-agentur bezahlt, der wir unter anderem zu verdanken haben, dass die trikots teurer geworden sind. zitat: die trikots der anderen JAKO-Vereine kosten im verkauf 10 euro wenier (sc freiburg 5.- weniger) ...


nicht alles ist immer erste sahne - und aquilas artikel sind sicherlich das informative highlight - wie neulich das bruchhagen interview.

aber altherrenzeitung? dreggsägg  ,-)
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moin folks,

was mir schon lange auffällt, ist die tatsache, dass die unabhängige fanzeitung der eintracht Fan geht vor hier im forum seltenst thematisiert wird. dies ist nicht nur deshalb verwunderlich, als dass unter anderem leute aus dem forum, wie aquila, kine oder auch meine wenigkeit regelmäßig dort beiträge veröffentlichen, sondern auch deshalb, weil das leben mit und um die eintracht in der regel wesentlich basisnäher und kritischer beleuchtet wird, als beispielsweise im mittlerweile doppelt so teuren stadionmagazin, welches zudem noch zu mehr als einem viertel aus hochglanzwerbung besteht. und glaubt mir, mir gehts mitnichten darum, hier werbung für meine beiträge dort zu machen. es geht mir darum, dass in zeiten des "modernen fußballs" und der von vielen kritisierten "zunehmenden kommerzialisierung" eine unabhängige fanzeitung, die ehrenamtlich und werbefrei produziert und für kleines geld verkauft wird, im eintracht-forum kaum stattfindet. auch die unabhängige radio sendung fanOmania ist hier kaum thema - wo hängts? frag ich mich da. wisst ihr's?
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EssOKay schrieb:
auswaertsinferno schrieb:
ich.schreibe.in.Geheimschrift.die.nur.eingeweihte.lesen.können.thread
der erste der in gleicher art und weise  antwortet bekommt ein bier vom ersten der nicht rafft was los ist...
Also auf gehts...rein in den elitären Kreis der WeißeSchriftVerschwörer...



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olee olee


ich raffs net *grins*
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adlerkadabra schrieb:
*Handgestenpraktizier, HeiligeSilbenmurmel*

sose benrenki,
sose bluotrenki,
sose lidirenki:
ben zi bena,
bluot zi bluoda,
lid zi geliden,
sose gelimida sin.

(Altgermanischer Heilzauber)


* FeuerunterMetkesselentzünd, Salbeisudverspreng *






wer pyro und gewalt verherrlicht, hat beim fußball nix verloren  ,-)
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dazke für eure netten kommentare - ob mit oder ohne 6

ich würde letztlich ein paar sachen nicht unbedingt glorifizieren, auch meinen beitrag nicht - schließlich gehts um fußball, und das forum ist nicht das wirkliche leben.

fear is the only enemy ...

in diesem sinne

viele grüße

euer beve
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Swartzyn schrieb:
Shane Macgowan eine absolute Legende im Irish Folk, ist aber relativ bekannt aber dennoch kein mainstream, mein Dad hat in in den 80er Jahren mal live gesehen und schwärmt heute noch davon.....


seiD wann bin ich dein dad?  ,-)
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schock. na denn gute besserung - und alles gute spidy.

beve
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Freecastle_Adler schrieb:
59 schrieb:
absolut zu empfehlen, wenn man schweisstreibendes Rumgehopse und geile Balkanbeats mag!
Man sieht sich    


Wieviel % sind scharf auf ne Russendisco   ?



naja, hier kannste dich schlau machen, dann weisst auch du ein bisschen mehr. und brauchst bei dem stichwort "russendisko" nicht gleich reflexartig an deine vorurteile zu denken.
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@ schobbe

esss - geee - esss


schön, dass es mit der bekehrung geklappt hat, so soll das sein. ich glaube, im end ists wurscht, ob steh- oder sitzplatz. wenn du beim sitzen glück hast, supportet alles - und wenn du beim stehen pech hast, hasde bier uffem kopp.

- unforgetable -  
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gründel raus  


mir gehen die selbstzufriedenen "ich habs ja immer gewusst grinser" nach niederlagen auch auf den senkel. die, die breitbeinig vor dem tv hocken - um dann selbstgerecht auf alles zu prügeln, was sich als feindbild anbietet.

was solls, bei knapp 70.000 usern und regelmäßig ausverkaufter hütte hasde halt alles dabei.
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Heimspiel in Bremen – 01.09.07

Noch in der Nacht zum Samstag eierte ich mit dem Taxi durch die Dunkelheit der kleinsten Metropole der Welt. Allzu viel war nicht los – wie immer eigentlich in den letzten Monaten. Der ein oder andere Geschäftsmann ließ sich vom Airport nach Hause fahren, die Clubs waren mäßig gefüllt und alsbald verließ mich die Lust und ich stellte die Kutsche ab, um nachts um zwei noch den Internetanschluss von Pia klar zu machen. Es sollte klappen – nach vier Monaten hin und her, etlichen Telefonaten und Anbieterwechsel blinkte das kleine Lämpchen unten rechts auf. Drei Stunden, bevor der Geiselgangster-Bus in Richtung Bremen ablegen sollte.

Gefühlte fünf Minuten später, wurde ich sanft geweckt. Mit einem gewisperten „Steh auf, wenn du ein Adler bist“ drehte ich mich auf die andere Seite und schnorchelte noch ein paar Minütchen, dann der erste Kaffee, die Klamotten, die Zigarette und wie durch Watte tapsten wir durch den sommerwarmen Morgen Richtung Straßenbahn Nummer 12, die schon anrumpelte. Ein kleiner Sprint und bald saßen wir auf den Sitzen Kurs Bahnhof; - das Nordend, die City und den Römer an uns vorbeiziehend – die Müdigkeit in uns.

Ein zweiter Kaffee im Bahnhof brachte uns der Wirklichkeit wieder ein Stückchen näher. Wir wanderten Richtung Südseite, trafen Wolle, der neulich bei der Per Sempre Grillfeier nachts um drei noch Meersalz-Zuchinis grillte, schwätzen noch kurz mit RedZone und schon kam der Geiselgangster Bus um die Ecke gerollt. Gabi hatte uns zwei Plätze am Eingang reserviert, Kirk Douglas saß am Steuer und alsbald sausten wir über die Autobahn in Richtung Bremen. Und der Blick aus dem Fenster zeigt: Deutschland ist ein grünes Land. Zwischen Hügeln und Weiden schlängelt sich von Zeit zu Zeit ein Fluss durchs Tal, ab und an steht ein Bauernhof direkt an der Autobahn, Rinder grasen unaufgeregt auf dem Rasen - und im Wald dahinter wandert vielleicht jemand durch die Täler und denkt an alles andere als Fußball – oder „Schnaps“. Dieser Ruf schallte nämlich alle naslang durch den Bus – und wurde unterstützt durch die simple Feststellung: „Saufen.“

Nuja, die jungen Leute widmeten sich inbrünstig ihrer Wochenendbeschäftigung, während wir mitgebrachten Earl-Grey-Tee aus der Thermoskanne tranken, das ein oder andere Kippchen rollten und Deutschland betrachteten, das an uns vorüber zog. Windräder drehten sich majestätisch auf den Feldern und selbst ein einsetzender Regen trollte sich beizeiten und verschaffte der Sonne Platz. „Schnaaaaps“.

Buffo sammelte die Talerchen für die Fahrt ein, Ralf erklärte uns die Gepflogenheiten beim Bannerklau und Busi tapste ab und zu an uns vorüber – und schüttelte lächelnd den Kopf. Bald hielten wir am Rastplatz Lüdenscheid und je mehr wir uns dem Norden näherten, umso sonniger wurde der Tag. Die Bembelbar CD’s erklangen aus den Lautsprechern, bald auch die Böhsen Hosen. Oder waren’s die Toten Onkelz? Während ein Teil der Jugend vehement die Erhöhung der Lautstärke einforderte, drehten wir klammheimlich die Lautstärke sämtlicher Boxen in der Nähe auf Null.

Am Himmel lagen unterschiedliche Wolkenschichten übereinander, - während die Wattebällchen weiter unten vermeintlich still standen, schoben sich die Schichten darüber hinweg und offenbarten ein von mir selten gesehenes Naturschauspiel. Wir passierten zunächst die Ausfahrt Bad Essen, dann ging’s nach Rheine, was (nicht nur) Damen Fußball Fachfrau Pia spontan zum saloppen Statement „Heike Rheine“ veranlasste, dann passierten wir die Ausfahrt nach Amsterdam, um wenig später an „Essen“ vorbei zu fahren – wohlgemerkt „Essen“ bei Oldenburg. Sachen gibt’s, die auch einem mittelalterlichen Kerl wie mir bislang verborgen geblieben sind.

Achtzig Kilometer vor Bremen steuerten wir einen Parkplatz an, was der ein oder andere dazu nutzte, sich mit Kumpels in den Brennnesseln zu kloppen. In den gleichen Brennnesseln, die soeben noch als Toilette für sämtliche Männer im Bus diente. Schnaaaaaaaaaaaaaaaaaaps  

Als wir die Autobahn verließen und in Bremen einrollten, war das erste, was wir sahen ein Erotic-Markt. Wir ließen diesen jedoch links liegen und fuhren zunächst dem neuen Park & Ride Parkplatz zu – welcher allerdings nur für PKWs von Bedeutung war. Dies wurde unserem Busfahrer auch von den hinteren Parkplätzen lautstark klar gemacht. „Weiterfahren“ schallte es durch den Bus. Und natürlich: „Schnaaaaaaaaaaaaaaaaaaps.“

Unser Weg führte an Schrottplätzen vorbei, durch friedliche Wohnsiedlungen hindurch, wo durchaus auch mal eine Dampfwalze im Vorgarten steht – oder ein Strandkorb. Bald schon rollten wir auf dem Parkplatz am Stadion ein, der im Vergleich zum letzten Mal diesmal sogar trocken war. Wir purzelten aus dem Bus und marschierten Richtung Stadion. Dort trafen wir zunächst unseren Neumod Schobberobber, der mit seiner Sabrina schon einige Zeit in Bremen weilte und sich ein chilliges Wochenende gönnte. An der Fischbude trafen wir auf Thomas aka gereizt, der nur wenig später von wib gesucht wurde. Noch während wir auf unseren Fischbrötchen herumkauten sahen wir einen Eintrachtler, der grinsend eine Werder-Fahne schwenkte. Bei näherem Hinsehen erkannten wir einen aufgedruckten Tim Wiese im Tüllröckchen und mit lackierten Fingernägeln. Überschrift: "Wiese ist ne Frau“. Sogar die Werder Fans mussten lachen, während die Frankfurter die Kameras zückten und ein Foto nach dem anderen knipsten.

Frühzeitig verließen wir den Vorplatz, schlängelten uns durch den Eingang, um von den anwesenden Ordnern relativ rüde abgetastet zu werden. Als ich schon fertig war, musste Pia sich sogar äußerst intime Berührungen gefallen lassen. Die Ordnerin tastete sie derart penetrant ab, dass dies quasi einem sexuellem Vorspiel ähnelte, während ihre Tasche keines Blickes gewürdigt wurde. Also Mädels, solltet ihr Waffen, Heroin und Fackeln ins Weserstadion schmuggeln wollen so steckt dieses nicht zwischen eure Brüste – sondern in eine Handtasche.

Wir dackelten zu unseren Stehlätzen und platzierten uns unter dem Dach mit recht guter Sicht aufs Spielfeld. Wenig später gesellte sich Kine dazu, auch der Obst-Klaus (formerly known as miep) und Andre und Sandy vom Geiselgangsterbus fanden den Weg zu uns und wir harrten der Dinge, die nun kommen würden. Auswärtssieg!
Kurz vor Beginn schafften es die Bremer, eine Blockfahne auszurollen – und diese war nicht nur mit der Werder-Raute bedruckt, sondern gleichermaßen mit Reklame für das hiesige Bier. Im Grunde bräuchten sie gar keine Werder-Raute, man könnte die Fahne komplett mit Werbung bedrucken, dies käme aufs Gleiche raus. Es ist schon bitter, wenn die Brüche und Rituale der Fans kopiert werden, diese dann aber nicht mehr dem Zwecke der Aufhübschung der Ränge dienen – sondern dem simplen Kommerz. Immerhin wedelten bei uns im Block etliche der schwarz-weißen Fähnchen aus dem Rostock-Spiel und gaben ein schönes Bild ab.

Die Eintracht kickte in schwarz, wie zu erwarten mit einer Spitze – und Werder zeigte uns, wie man Fußball spielt. Diego wirbelte im Mittelfeld; stets mit der Devise: Entweder kommt mein Pass an – oder ich bekomme einen Freistoß. Schiri Fandel sah es ganz genauso, - und schützte den Schwalbenkönig von der Weser wie neulich noch von Hoeness gefordert vor den nicht vorhandenen üblen Tritten der Frankfurter, die wiederum - so sie den in Ballbesitz waren - keine Zeit hatten, einen freien Mann zu finden. Werder agierte defensiv kompakt, jeder Ballbesitz wurde mit zwei Mann attackiert – und unser Stürmchen stand bis auf einen Meier-Kopfball und einem Schuss von Ama auf verlorenem Posten. Pröll versuchte sich in Abschlägen, was in der 35. Minute völlig daneben ging. Sein Schuss landete bei Vranjes, der den Ball postwendend zu Diego schickte und dessen Kopfballverlängerung landete bei Sanogo, der ein Missverständnis zwischen Pröll und Russ flugs dazu nutzte, den Ball mit der Hand mitzunehmen und ins Tor zu hampeln.

Unnötig, aber nicht völlig unverdient ging’s mit diesem nulleins in die Pause. In der zweiten Hälfte das gleiche Bild: Diego spielte, Diego fiel, Fandel pfiff – und einer dieser Pfiffe führte in der 79. Minute zu einem Freistoß für Bremen. Während Pröll noch seine Zweimannmauer dirigierte, drosch Pasanen den Ball aus geschätzten 30 Metern unter die Latte. Zwonull. Schon vorher hatte noch der ein oder andere Abschlag von Pröll für Unruhe gesorgt. Unser Obst-Klaus macht aus seinem Herzen keine Mördergrube; deutlich vernahm ich hinter mir den Satz: „Maggus, isch hagg dir die Füß ab.“ Währenddessen hatten dann auch die Bremer Anhänger gemerkt, dass ihr Team führt – und zum ersten Mal hörten wir die Kulisse der Championleague-gestählten singwhenyourewinning Fans. Derweil hatte uns Andre aus einem Netz-fähigem Handy den Endstand der Oberliga-Begegnung unserer Amas in Schwalmstadt besorgt. 1:3 beim Tabellenletzten – und dazu noch eine Rote Karte für Markus Horr. Na Klasse.
Mittlerweile hatte sich Steffen zu uns gesellt – und erzählte die Geschichte aus Bielefeld, wo er beim 0:2 der Ostwestfalen langsam das Stadion verließ, um draußen dann vom Ausgleich der Eintracht zu erfahren. „Diesmal bleibe ich bis zum Schlusspfiff“ sprach er – und blieb. Ein paar Meter von uns tummelten sich Anno und ein paar Jungs von Per Sempre, auch sie blieben bis zum Schlusspfiff.

Schon während des gesamten Spieles flogen Bierbecher teils über die Plexi-Abtrennung in den Gästeblock, teils in unseren Block – und stets bleibt die Frage im Raum, was das soll. Ich meine ne Bierdusche beim  Torjubel, von mir aus – aber willkürlich geworfene Becher, dazu noch auf die eigenen Leute, das ist nicht lustig. Das ist dämlich.

Noch dämlicher allerdings waren zwei Jungs vom EFC Fürth im Odenwald, wie auf dem einen T-Shirt zu lesen war. Inzwischen war nämlich Michael Thurk ins Spiel gekommen – und diese Vollspaten hatten nichts besseres zu tun, bei einem 0:2 Rückstand im Auswärtsblock der Eintracht mit ausgebreiteten Armen „ThurkduSau“ zu skandieren. Während Miep, Pia und ich noch von hinten pöbelten, fiel unten der Anschlusstreffer, dramaturgisch geschickt durch … Michael Thurk. Tja Freunde, dumm gelaufen – wenn ein Tor fällt und man nicht jubeln darf, ohne sich völlig lächerlich zu machen. Entsprechend dann auch der Gesichtsausdruck dieser Helden. Wie eine Katze beim Kacken. Dies änderte aber auch nichts an der Tatsache, dass schon während des Spiels Ordner mit Hunden vor unserer Kurve standen – und die Hunde traditionell mit fiesem Blick und Maulkorb. (Was eine weibliche Stimme neben mir zu der Bemerkung veranlasste: „Macht euch da weg, ich kann die Werbebande gar nicht sehen.“) Auch in den letzten Reihen der Stehplätze bei uns im Block standen Polizisten, warm angezogen, ohne dass ein Grund ersichtlich war.
Bremen: Eigentlich freundliche Fans, aber Ordnerbenehmen wie im Osten und Cops wie in schlechten Filmen. Ich könnte jedes Mal kotzen, wenn ich so etwas sehe: Du fährst Hunderte von Kilometern durch die Republik, gibst nen Haufen Geld aus – und wirst von den Vereinen als „Kunde“ angesprochen (solange es ums Devotionalien-Kaufen geht) ansonsten wirst du als potentieller Verbrecher behandelt. Hallo, ich bin Kunde. Ihr wollt das so. Und der Kunde ist König. Merkt euch das!

Es half alles nichts, Frau Wiese kratzte noch einen Ball aus dem Winkel – das wars. Die Eintracht hatte 1:2 verloren – da nutzte auch die Einwechslung von Takahara nichts mehr. Interessant ist, dass Wiese noch immer die Contenance verliert, wenn er von uns „gefeiert“ wird – mit nem bisschen Glück brüllen wir ihn demnächst mal vor den Kadi.

Auf dem Rückweg zum Bus gab’s noch den ein oder anderen kleinen Aufruhr, die Polizei hatte Hunde, die auch arbeiten mussten – was sich einige Frankfurter nicht gefallen lassen wollten. Wir werden sehen, was dabei rumkommt. Immerhin ist sich die Bremer Polizei nicht zu schade, Frauen zu schlagen. Für einige der Unsrigen allerdings glichen die Striemen auf Bauch und Rücken eher Trophäen: „Sieh her: Mich hat’s auch erwischt“ wurden stolz die Spuren der Schlagstöcke gezeigt. Da lob ich mir doch die Gabi. Diese hielt nämlich einen bunten Strauß Bremer Botanik in der Hand und wir erkannten Holunder, Eichenblätter, Lindenblätter und eine Frucht, die Pia als Felsenbeere deklarierte wollte. Sollte dies tatsächlich stimmen, ist die nächste Geiselgangsterfahrt für sie geschenkt. Gell Gabi?  

Bald verließ unser Bus den Parkplatz, überquerte die Weser und den ein oder anderen Kanal, an deren Seiten Fahrradwege ins grüne Umland führten – und wir beschlossen, das nächste Mal in Bremen ein paar Tage zu verbringen. Die Sonne stand leuchtend-orange am Himmel, als wir auf die Autobahn auffuhren und während wir unseren Tee derweil gegen Frustbier eingetauscht hatten, konnten wir aus dem Fenster einen sommerlichen Sonnenuntergang beobachten. Hinter uns erklang dagegen ein lang gezogenes „Schnaaaaaaaaaaaaaaps“.

In Osnabrück fuhr unser Bus vom Highway ab, auf der Suche nach einem Schnellrestaurant, wir rollten in der Stadt ein – und das erste, was wir sahen, war ein riesiges „Pförtner“ Schild am Ortseingang. Respekt – die erste Stadt Deutschlands mit einem eigenen Pförtner. Demnächst im Kino: "Der Pförtner von Osnabrück". Was wir nicht sahen, war das gesuchte Schnellrestaurant – und so ging’s zurück auf die Autobahn, um diese dann beim nächsten Autohof zu verlassen. Das Zeichen der Raststätte leuchtete in der Höhe, wie es mir in letzter Zeit immer häufiger auffällt, dass diverse Etablissements schon auf der Weide neben der Autobahn mit überdimensionalen Schildern werben. Der Klassiker auf der Hinfahrt war das riesige Schild „Döner Kebab – A1“

Der Weg zum Glück führte über einen Kreisel, was unseren Fahrer animierte, diesen unter Gelächter und Beifall gleich dreimal zu umrunden, bis wir auf der Raste einliefen. Während sich ein Großteil Richtung Schnellimbiss aufmachte, marschierten wir ein paar Meter in die andere Richtung – und entdeckten „Friedhelm’s Truck Stop.“  Hat da einer für seine Zukunft vorgesorgt? Wir werden es hoffentlich erfahren.

Dunkel ist’s geworden, wir fuhren durch die Nacht, hinter uns wurde kräftig gesungen (Gegen Wodka, kann mer mal verlier’n), aus den Lautsprechern brabbelte Helge Schneider wirres Zeug und etliche Bierchen später schlummerte ich ein – und erwachte erst wieder, als wir über die Messe in Frankfurt einrollten. An der Südseite spuckte uns der Bus aus, wir eierten Richtung U-Bahn, warteten ein paar Minuten und sausten dann Richtung Bornheim, um müden Schrittes nach Hause zu wackeln. Skuril wars, und irgendwie schön, obgleich eine Niederlage der Eintracht immer aufs Gemüt drückt. Übrig bleibt die Erkenntnis, dass Tee bei Auswärtsfahrten im Bus nicht dauerhaft die beste Lösung ist, und gegen Bremen mal verloren werden kann. Wenngleich es die Eintracht durchaus mal zeitgleich mit  zwei Stürmer zu Beginn auf dem Feld probieren könnte.

„Schnaaaaaaaaaaaaaaaaaps.“
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touch7 schrieb:
Bayern ist nun mal momentan die beste und attraktivste Mannschaft in Deutschland,und man sollte auch zugeben,das das hier auch die attraktivste Paarung ist!
Mir bleibt die Hoffnung das das WDR oder HR überträgt,Einschaltquoten wären bestimmt vorhanden!  


nein, ein dominanter erstligist zu hause ggn einen desolaten zweitligisten ist keine attraktive paarung.


das wäre

dortmund - frankfurt

schalke hannover

oder

aachen - bochum

oder von mir aus jena - nürnberg als pokalverteidiger.

aber nicht diese drecksbayern