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DonGuillermo

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DonGuillermo schrieb:

Also ich kenne da einen, der sowohl in der langen Unentschiedenserie schon immer wieder betont hat, dass wir leistungstechnisch eigentlich viel besser sind und gerade im Vergleich mit den anderen Mannschaften in der Liga der Europapokal absolut drin ist, als auch hier sowie auf allen anderen Plattformen Silva immer verteidigt (vor allem gegen so dümmliche Kritik wie damals nach den posierenden Fotos oder der Trüffelsache) und als für unsere Verhältnisse sehr guten, wenn nicht sogar unfassbar guten Spieler bezeichnet hat

Silva hat in Portugal ja nicht umsonst seinen Ruf und ist mal für 40 Millionen Euro zu Milan gewechselt. Wobei ich sagen muss, dass er eigentlich immer vor allem über seine Technik und sein Spielverständnis kam und nie wirklich der eiskalte Killer war. Insofern hätte ich jetzt auch nicht unbedingt mit so vielen Toren gerechnet. Aktuell kommt ihm natürlich auch unsere spielerische Klasse in der Offensive entgegen, wobei er auch körperlich mittlerweile viel durchsetzungsfähiger als in seiner Anfangszeit ist. Bereits sechs Elfmeter nach 19 Spieltagen dürften wir zuletzt auch maximal zu Fußball 2000 Zeiten gehabt haben.

Hilft natürlich alles neben Silvas zweifelloser Klasse auch. Das war nämlich auch immer einer von meinen zwei Kritikpunkten bei Silva und Dost. Beide passen am besten in eine richtig spielstarke Mannschaft, die wir bis zur Umstellung schlichtweg nicht waren. Deshalb habe ich sie auch als schlechter als die Büffelherde angesehen, weil sie unser Spiel nicht so prägen konnten (da sehe ich Silva auch weiterhin etwas abhängiger als die Büffel und halte Luka auch nach wie vor für den besseren Stürmer). Und beide kamen halt vor der letzten Saison erst sehr spät und mit großen körperlichen Problemen.


Dass man seinen solchen Lauf bekommt, ist überraschend. Die Entwicklung selbst aber war vorhersehbar. Ich sag seit langem, dass Hütter einfach ein sehr guter Trainer ist, der im Laufe der Zeit immer Lösungen findet. Jedes Jahr zu sehen. Die durchschnittliche Tabellenplatzierung 2020 hing mit der Transferpolitik 2019 zusammen.

In der VR dieser Saison klappte das alles noch nicht in dem Maße, da gerade ein Younes noch nicht fit war, Hütter sich aber zeitweise selbst im Weg stand. Leute wie Zuber und Ilsanker haben viel zu viel gespielt. Beide besitzen unterdurchschnittliches Bundesliganiveau und waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass das MF und damit das Spiel im Gesamten nicht funktionierte. Es hat lange bei Hütter gebraucht, damit er das erkennt, zum Glück nicht zu lange. Lustig ist sich heute noch mal eine der Begründungen für die Ilse-Einsätze vor Augen zu führen: „Er ist der einzige richtige 6er.“ Diese Worte haben sich mir nie erschlossen und man sieht nun seit Mitte Dezember bereits, dass das Team - wenn man so will - keinen 6er braucht. Wobei Hasebe und Rode das m.E. immer waren bzw. spielen konnten.

Ein wichtiger Baustein ist auch, dass Dost raus und verkauft ist. Menschlich super Typ, aber von Anfang an ein Fehleinkauf für den Fußball, den man spielen will und in dem Alter überhaupt für diese Liga. Ich hab von Anfang an die Meinung vertreten, dass man mit ihm in der Mannschaft die meiste Zeit zu Zehnt gespielt hat. Er hat zwar einigermaßen regelmäßig getroffen, was aber nicht seine sonstigen Schwächen aufwiegen konnte. Er passte nicht ins Spielsystem, konnte zwar one touch, aber - von seltenen Spielen abgesehen - ohne wirklich einen Mehrwert für die Mannschaft darzustellen.

Diese Art von Spieler passen nicht zu einem zügellosen Offensivspiel, wofür die Eintracht einfach stehen muss. Deswegen war die Nachricht an Heiligabend ein Geschenk des Himmels. Komisch dass der ein oder andere danach hier sagte, dass man sich ihn noch zurückwünschen würde. Komplett daneben, das Gegenteil ist richtig. Völlig unabhängig von Jovic übrigens. Ich hoffe sehr, dass man in Sachen Angriff für diesem Sommer im Gegensatz zu 2019 wirklich vorbereitet ist. Wenn Silva bleibt, was ich hoffe, ist man das sicher.
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Sledge_Hammer schrieb:
Lustig ist sich heute noch mal eine der Begründungen für die Ilse-Einsätze vor Augen zu führen: „Er ist der einzige richtige 6er.“ Diese Worte haben sich mir nie erschlossen und man sieht nun seit Mitte Dezember bereits, dass das Team - wenn man so will - keinen 6er braucht. Wobei Hasebe und Rode das m.E. immer waren bzw. spielen konnten.


Naja, Hasebe spielt im Mittelfeld schon einen klaren Sechser. Und das bereits die letzten sechs Spiele, also den Großteil unserer Erfolgsserie. Die zwei, drei Spiele davor haben es Sow und Rode zwar im Verbund auch gut gelöst, aber ich bin weiterhin ein Verfechter davon, dass wir bei unserer sehr offensiven Formation einen klaren Sechser benötigen. Sonst haben wir im Zentrum vor der Dreierkette einfach zu große Lücken.

Deshalb habe auch ich Ilsanker nach dem Pokalspiel bei 1860 und dem Heimspiel gegen Bielefeld gefordert. In den Spielen war das Problem nämlich eklatant, sodass wir selbst gegen qualitativ relativ schwache Mannschaften arge Schwierigkeiten hatten. Dass Ilsanker mit seinen Geschwindigkeitsnachteilen und seiner limitierten spielerischen Klasse da sicher nicht die Idealbesetzung ist, sollte natürlich auch klar sein.

Zu dem Zeitpunkt bin ich aber auch davon ausgegangen, dass Hütter Hasebe überhaupt nicht mehr im Mittelfeld sieht. Wobei ich da die Bedenken eh nie verstanden habe (gut, Hasebe war zu dem Zeitpunkt auch fest in der Liberorolle eingeplant). Nachdem Hasebe dann aber ein paar Spiele ganz draußen war, habe ich ihn auch für das Mittelfeld gefordert, weil er für unseren Spielaufbau eben immer noch sehr wichtig ist. Ich sage ja auch schon seit geraumer Zeit, dass Hasebe ohne schwere Verletzung meiner Meinung nach auch noch bis 40 spielen kann.
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DonGuillermo schrieb:

(da sehe ich Silva auch weiterhin etwas abhängiger als die Büffel und halte Luka auch nach wie vor für den besseren Stürmer)

Kommt darauf an, wie man das betrachtet. Neben seiner Torgefährlichkeit und seiner überragenden Technik hat Silva noch ein Pressingverhalten nebst Laufpensum, an das Luka nie herankommen wird. Dafür ist dieser schneller und robuster im Zweikampf, vielleicht auch etwas kompromissloser im Abschluss.
Wenn ich eine Wahl treffen müsste, würde ich aufgrund seiner Fähigkeit zu pressen dennoch fast eher zu Silva tendieren.
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WuerzburgerAdler schrieb:

DonGuillermo schrieb:

(da sehe ich Silva auch weiterhin etwas abhängiger als die Büffel und halte Luka auch nach wie vor für den besseren Stürmer)

Kommt darauf an, wie man das betrachtet. Neben seiner Torgefährlichkeit und seiner überragenden Technik hat Silva noch ein Pressingverhalten nebst Laufpensum, an das Luka nie herankommen wird. Dafür ist dieser schneller und robuster im Zweikampf, vielleicht auch etwas kompromissloser im Abschluss.
Wenn ich eine Wahl treffen müsste, würde ich aufgrund seiner Fähigkeit zu pressen dennoch fast eher zu Silva tendieren.        


Fairer Punkt. André mag - gerade wenn man das Spiel ohne Ball einbezieht - der etwas komplettere Stürmer sein. Das war aber auch eine Entwicklung und Luka ist noch zwei Jahre jünger und kann sich da natürlich ebenfalls noch verbessern. Und auch Luka hat eine sehr gute Technik und lässt sich beispielweise oft ins Mittelfeld zurückfallen, um am Kombinationsspiel teilzunehmen und sogar selbst den einen oder anderen starken öffnenden Pass zu spielen.

Luka ist für mich bei den absoluten Kernaufgaben eines Stürmers aber schon besser. Neben den genannten Punkten bewegt er sich im Offensivspiel und vor allem Strafraum absolut überragend, hat in meinen Augen die noch bessere Schusstechnik und auch einen härteren Schuss, kann aus nahezu allen Lagen spektakulär ins Tor treffen und ist auch im Abschluss mit beiden Füßen sowie mit dem Kopf sehr stark. Deshalb habe ich auch immer gesagt, dass er für mich das Potential hat, um mal der beste Stürmer der Welt zu werden.

Das zählt für mich einfach mehr. Da mag ich auch ein bisschen altmodisch sein, obwohl ich gar nicht so alt bin. Vielleicht liegt es auch daran, dass Gabriel Batistuta mein absoluter Lieblingsstürmer war und von der Spielweise dann schon eher mit Jović vergleichbar ist. Aber auch im Tor würde ich im Zweifelsfall eher einen Torwart nehmen, der mir auf der Linie den einen oder anderen Punkt mehr rettet, als einen Torwart, der dafür mit dem Fuß im Aufbau stärker ist.
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Also ich kenne da einen, der sowohl in der langen Unentschiedenserie schon immer wieder betont hat, dass wir leistungstechnisch eigentlich viel besser sind und gerade im Vergleich mit den anderen Mannschaften in der Liga der Europapokal absolut drin ist, als auch hier sowie auf allen anderen Plattformen Silva immer verteidigt (vor allem gegen so dümmliche Kritik wie damals nach den posierenden Fotos oder der Trüffelsache) und als für unsere Verhältnisse sehr guten, wenn nicht sogar unfassbar guten Spieler bezeichnet hat

Silva hat in Portugal ja nicht umsonst seinen Ruf und ist mal für 40 Millionen Euro zu Milan gewechselt. Wobei ich sagen muss, dass er eigentlich immer vor allem über seine Technik und sein Spielverständnis kam und nie wirklich der eiskalte Killer war. Insofern hätte ich jetzt auch nicht unbedingt mit so vielen Toren gerechnet. Aktuell kommt ihm natürlich auch unsere spielerische Klasse in der Offensive entgegen, wobei er auch körperlich mittlerweile viel durchsetzungsfähiger als in seiner Anfangszeit ist. Bereits sechs Elfmeter nach 19 Spieltagen dürften wir zuletzt auch maximal zu Fußball 2000 Zeiten gehabt haben.

Hilft natürlich alles neben Silvas zweifelloser Klasse auch. Das war nämlich auch immer einer von meinen zwei Kritikpunkten bei Silva und Dost. Beide passen am besten in eine richtig spielstarke Mannschaft, die wir bis zur Umstellung schlichtweg nicht waren. Deshalb habe ich sie auch als schlechter als die Büffelherde angesehen, weil sie unser Spiel nicht so prägen konnten (da sehe ich Silva auch weiterhin etwas abhängiger als die Büffel und halte Luka auch nach wie vor für den besseren Stürmer). Und beide kamen halt vor der letzten Saison erst sehr spät und mit großen körperlichen Problemen.
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Auch Lautern wechselt zum zweiten mal.
Saibene wurde entlassen.
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Tafelberg schrieb:
Auch Lautern wechselt zum zweiten mal.
Saibene wurde entlassen.


Halte ich genau wie schon in Duisburg mit Lieberknecht für einen Fehler. Gibt einige Trainer, von denen ich grundsätzlich viel halte. Lieberknecht und Saibene oder auch Uwe Neuhaus, Markus Kauczinski und Thomas Reis gehören dazu. Manchmal passt es halt auch nicht, aber gerade Lautern ist im Sommer mit Kühlwetter, Pick und Thiele einfach unfassbar viel Qualität weggebrochen, weil sie auf Transfereinnahmen angewiesen waren. Lediglich Grill im Tor konnte man qualitativ ersetzen.

Dasselbe in Duisburg, wo mit Daschner, Albutat, Compper, Boeder und Ben Balla gleich fünf absolute Stammspieler im Sommer abgegangen sind. Mehr ist mit den Mannschaften einfach nicht mehr drin, weil die finanzielle Lage in beiden Fällen auch sehr schlecht ist. Besonders für Lieberknecht sind die letzten Jahre echt bitter gelaufen. In seiner einzigen richtig schlechten Saison in Braunschweig mit 39 Punkten ganz unglücklich aus der zweiten Liga abgestiegen und letzte Saison hätte er ohne Coronapause wohl locker den Aufstieg mit Duisburg geschafft.
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Ich halte es bei Silva genau wie bei Kostić ehrlich gesagt für gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass sie bleiben. Zumindest kann ich mir gut vorstellen, dass sie von sich aus nicht unbedingt auf einen Wechsel drängen. Beide sind schon mal für viel Geld in damals absolute Chaosvereine mit Milan und dem HSV gewechselt und sind dort mit dem Druck und den Ränkespielen in solch einer Mannschaft nicht klar gekommen. Beide wirken auf mich auch so, dass sie zwingend ein gutes Umfeld für ihre Topleistungen benötigen.

Das ist hier gegeben und wir sind auch noch entwicklungsfähig. Wenn natürlich ein absoluter Spitzenverein anfragt und es für alle Parteien sinnvoll ist (die Eintracht will ja vielleicht bei einem sehr guten Angebot in Coronazeiten auch verkaufen), dann wird es natürlich schwer sein, die Jungs und insbesondere Silva zu halten. Aber die Jungs (gerade Kostić) haben ja auch das Beispiel Jović und viele weitere aus dieser Reihe mitbekommen.

Zudem ist schon im nächsten Jahr wieder WM und gerade für Silva ist die Konkurrenz in der Nationalmannschaft knüppelhart. Das letzte Pflichtspiel von Anfang an hat er vor zwei Jahren bestritten und trotz seiner Form wurde er zuletzt nicht mal mehr eingeladen. Da würde es schon Sinn ergeben, lieber dort zu bleiben, wo es sehr gut läuft, wo man gesetzt ist und sich wohl fühlt. Wenn wir uns dann noch für den Europapokal qualifizieren, kann er sich hier genauso gut, wenn nicht sogar am besten anbieten.
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Eine Szene hätte m.E. Gelb geben müssen (gegen Daichi).
Insgesamt aber voll ok, gerne öfter so.
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Anthrax schrieb:
Eine Szene hätte m.E. Gelb geben müssen (gegen Daichi).
Insgesamt aber voll ok, gerne öfter so.        


Gehe ich mit. Die Szene war eigentlich zwingend Gelb. Deshalb hat sich auch Hinti lautstark darüber beschwert, dass wir dann mit Tuta wieder die erste gelbe Karte gesehen haben. Kleinere Fehler bei der Bewertung der Zweikämpfe gibt es natürlich immer mal, aber das war ansonsten insgesamt gesehen dann schon eine einheitliche Linie und gute Leistung. Beim Elfmeter hätte ich in der Liveeinstellung sogar geglaubt, dass Cunha den Ball gespielt hat. Passiert mir tatsächlich nicht so oft, dass ich bei einer entscheidenden Situation so sehr daneben gelegen hätte. Von daher hier ein Lob, dass er das sofort erkannt hat.

Badstübner ist mir aber auch schon in den letzten Jahren in der zweiten Liga als einer der wenigen jungen Schiedsrichter mit einer guten Spielleitung aufgefallen. Das könnte tatsächlich endlich mal wieder ein deutscher Schiedsrichter mit dem Potential für die Spitze sein. Zugegeben kamen zuletzt aber auch wieder einige (eben gerade in Sachen Spielleitung und Kommunikation) brauchbare Schiedsrichter hoch, vor allem Sven Jablonski finde ich klasse. Das größte Problem ist die Generation davor bis zu den mittelalten Schiedsrichtern wie Dingert, Dankert, Stegemann oder Stieler sowie natürlich bei den älteren Schiedsrichtern ein Winkmann oder seit einigen Jahren auch Brych. Die fallen zumindest mir immer als sehr unsouverän und damit negativ auf.
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Das war heute insgesamt gesehen ein ganz starkes Spiel. Selbst wenn wir das heute verloren hätten, wäre das Spiel für mich ergebnisunabhängig deutlich besser als der hohe Auswärtssieg in Bielefeld gewesen. Wie wir gerade in der ersten Hakbzeit streckenweise auf engstem Raum in der Offensive mit einem Kontakt kombiniert haben, war schon überragend. Manchmal war es vielleicht sogar ein Pass zu viel. Aber von der spielerischen Form her sind wir aktuell womöglich das beste Team in der gesamten Liga. Darüber hinaus haben wir die Hertha in der ersten Halbzeit gut 30 Minuten lang effektiv aus dem Spiel genommen.

Die Chancenverwertung muss man natürlich mal wieder kritisieren. Bereits in der ersten Halbzeit hätte ein Tor fallen müssen und zu Beginn der zweiten Halbzeit waren dann sowohl Kostić als auch Kamada jeweils einmal ziemlich frei im Strafraum unterwegs, wenn auch nicht in zentraler Position. Bezeichnend, dass genau danach das Gegentor fiel. Das hatte sich in der Phase aber auch abgezeichnet, weil auch die Hertha zu Beginn der zweiten Halbzeit präsenter war. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch das Gefühl, dass wir das Spiel heute nicht gewinnen werden, weil wir vorne zu viel vergeben und hinten einfach zu selten zu null spielen.

Immerhin war es dieses Mal nicht gleich der erste ernsthafte Torschuss des Gegners, der zum Gegentor geführt hat, sondern erst der zweite. Da haben wir uns also schon mal verbessert. Aber ernsthaft, es ist echt ärgerlich, was wir vorne immer alles liegen lassen und wie schnell und einfach wir hinten die Tore fangen. Trapp hat die letzten Spiele bis auf die Gegentore wirklich nicht viel aufs Tor bekommen. Da fehlt uns deshalb schon noch eine gewisse Souveränität. Wobei es heute mal wieder unglücklich war. Bei Kostić springt der Ball kurz vorher vom Außenpfosten raus, bei Piątek prallt der Ball natürlich vom Innenpfosten ins Netz.

Wie immer hat die Mannschaft jedoch großartige Moral bewiesen. Ich würde unsere Moral, unseren Einsatz, unseren Willen und unsere Einstellung sogar noch über unsere spielerische Stärke stellen. Diese Tugenden haben wir diese Saison zu jedem Zeitpunkt in jedem Spiel gezeigt. Auch heute war es eindrucksvoll, wie schnell wir wieder zurückgekommen sind und den Ausgleich erzielt haben. Weil die Mannschaft eben nie aufgibt sowie immer nach vorne spielen und Tore erzielen will. Dass wir jetzt in den letzten acht Ligaspielen 22 Tore erzielt haben, ist sicher kein Zufall. Und dass wir selbst nach den letzten beiden Spielen mit acht Toren noch über eine ausbaufähige Chancenverwertung reden, spricht auch für sich. Wir haben nach Toren die zweitbeste Offensive der Liga, sind bei der Chancenverwertung aber nicht mal im absoluten Spitzenbereich.

Die beiden Tore aus dem Spiel waren dann auch jeweils wunderbar erzielt. Jeweils eine gute Flanke und ein kluger Laufweg auf den ersten Pfosten sowie natürlich ein starker Kopfball. Freut mich besonders für Hinti, dass er jetzt endlich mal wieder getroffen hat. Filip hat den nächsten Scorerpunkt gesammelt und auch Touré dürfte die Vorlage nach einigen Wacklern in den letzten Spielen gut getan haben. Die Flanken waren aber schon immer eine seiner Stärken. Dass Silva am Ende noch wie immer einen Elfer eiskalt versenkt und mittlerweile schon bei 16 Saisontoren steht, ist natürlich Wahnsinn. Er dürfte dieses Jahr wohl mindestens mal den zweitbesten Saisonwert in der Vereinsgeschichte aufstellen. Wenn er so weitermacht, holt er vielleicht sogar noch Holz ein.

Ansonsten muss ich heute vor allem Tuta und Hasebe herausstellen. Tuta hatte die letzten Spiele trotz solider Leistungen die eine oder andere unnötige Aktion drin, hat heute aber ein Bombenspiel gemacht. Das war wirklich eine hervorragende Leistung. Kurz vor Schluss hat er jedoch etwas Glück gehabt. Ohne das Abseits im Vorfeld wäre das ein strafwürdiges Handspiel und damit mit dem Elfmeter für die Hertha eine Riesenchance zum Ausgleich gewesen. Hasebe war heute im Mittelfeld nach zwei etwas wechselhaften Spielen ebenfalls ein Fels in der Brandung. Sowohl im Aufbau als auch in der Defensivbewegung wahnsinnig wichtig.

Darüber hinaus finde ich auch, dass Barkok zum wiederholten Mal bewiesen hat, dass er als RAV eine ernsthafte (wenn auch sehr offensive) Alternative ist. Leider ist er in einigen Situationen weggerutscht, sonst wäre offensiv vielleicht noch mehr gegangen. Hinteregger steigert sich mittlerweile auch von Woche für Woche in der Rolle als Libero und hat nach anfänglichen Scwhächen fast dasselbe Niveau wie zu besten Zeiten als LIV. N'Dicka und Kostić über links wieder mit vielen gefährlichen Vorstößen. Sow und Younes heute ohne ihre Bestleistungen, aber weiterhin gut dabei. Und Kamada fand ich heute auch ziemlich präsent, wenn auch in letzter Instanz etwas glücklos. Bei den Einwechslern hat sich Rode mit der Einleitung des zweiten Tores auch noch ein Sonderlob verdient. Am Gegentor haben jeweils Kamada, Sow und N'Dicka ihre Aktien. Das hätte man sicher klären können.

In den kommenden beiden Spielen in Hoffenheim und gegen Köln noch zwei weitere Siege einzufahren, wäre natürlich Wahnsinn. Aber ich habe es ja gesagt, in den Spielen können wir die Basis für etwas ganz Großes legen. Wir haben eine unglaublich gute Form, spielen einen sehr guten Ball und sind vor allem auch mental auf einem Topniveau. Wir stehen schon jetzt am Ende des Spieltags auf jeden Fall auf einem Champions League Platz und für die Konkurrenz beginnen die ständigen englischen Wochen bei internationalem Erfolg erst ab nächster Woche.

Aber ich habe ebenfalls immer gesagt, dass mich die Platzierung bis zum letzten Spieltag nicht interessiert, nur die Punktabstände. Und da könnten es nach dem Spieltag eben auch nur vier Punkte auf Platz 9 sein. Falls wir diesen Lauf und dieses Niveau aber nur annähernd halten, bin ich mir sehr sicher, dass wir uns für einen der Europapokalwettbewerbe qualifizieren werden. Am Ende werden wohl Kleinigkeiten darüber entscheiden, welcher es dann sein wird. Nachdem ich aber schon während der Unentschiedenserie immer betont habe, dass ein Platz für die EL weiterhin absolut realistisch ist, bleibe ich auch jetzt dabei, dass ein Platz in der CL mit dieser Mannschaft ebenfalls absolut realistisch ist.
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Die Scorer von ihm lesen sich ja schon mal verdammt gut. Wenn man mal überlegt, das Bursa definitiv kein Topverein ist, der Junge erst 18 ist, und noch nicht soooo die riesen Erfahrung hat, sind die Scorer schon sehr gut.

Ich bin mal gespannt. Falls er kommt, hätte man nächstes Jahr mit: Silva, Jovel, R.Ache und Akman, genau 3 "Talente" und einen gestandenen Stürmer. Bei 3 Wettbewerben wird das interessant.
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Jojo1994 schrieb:
Die Scorer von ihm lesen sich ja schon mal verdammt gut. Wenn man mal überlegt, das Bursa definitiv kein Topverein ist, der Junge erst 18 ist, und noch nicht soooo die riesen Erfahrung hat, sind die Scorer schon sehr gut.

Ich bin mal gespannt. Falls er kommt, hätte man nächstes Jahr mit: Silva, Jovel, R.Ache und Akman, genau 3 "Talente" und einen gestandenen Stürmer. Bei 3 Wettbewerben wird das interessant.


Also in der zweiten türkischen Liga gehört Bursa auf dem Papier definitiv zu den Topteams. Ansonsten sehe ich es aber auch als ziemlich spannend an, dass man dann im Sommer gleich drei Stürmer im Kader hätte, die zweifellos Talent mitbringen, sich auf dem Niveau aber noch überhaupt nicht bewiesen haben. Von Dejan bin ich voll überzeugt, Ache bringt zumindest in einigen Bereichen viel mit und Akman kann ich überhaupt nicht einschätzen.

Aber auch in der zweiten türkischen Liga musst du mit 18 Jahren erst mal solche Werte erreichen. Waren beziehungsweise sind ja wohl auch viele andere Vereine dran. Scheint also kein Vollblinder zu sein und durch die Vertragskonstellation wäre es zumindest ein Transfer ohne Risiko. Eventuell wird einer von den dreien auch noch einmal verliehen. Wird denke ich auch vieles davon abhängen, was im Sommer aus André, Gonca und Luka wird und ob wir uns für einen der Europapokalwettbewerbe qualifizieren können.
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Basaltkopp schrieb:

Weiterhin weigerst Du Dich auch hartnäckig zu erklären, wie die Hertha davon profitiert und/oder wieso viele Touristen Bobics Arbeit bei der Hertha schöner machen


Fairerweise muss man anmerken, dass bei jedem anderen Teamsport Berlin mehr "Strahlkraft" hat als Frankfurt.

Füchse im Handball
Eisbären im Eishockey
Alba im Basketball

Diese Vereine liegen den Berlinern am Herzen.
Hertha nicht und das ist eben der Unterschied.

Nicht falsch verstehen, es gibt etliche Herthaner die genaue so lieben und leiden wie wir, aber Hertha ist vergleichbar mit Eintracht in den 00er Jahren nur ohne Umland.

Klinsmann hat perfekt gepasst, so wie die USA theoretisch ein Potenzial hat, interessiert es halt keine Sau. Wie die Hertha.
Und die Laufbahn ist tödlich im heutigen Event Fussball.
Speziell wenn die Alternative Union um die Ecke liegt und viel mehr die Berliner Seele anspricht.
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SemperFi schrieb:

Fairerweise muss man anmerken, dass bei jedem anderen Teamsport Berlin mehr "Strahlkraft" hat als Frankfurt.

Füchse im Handball
Eisbären im Eishockey
Alba im Basketball


Volleyball hast du noch vergessen. Aber in all diesen Sportarten wird in Frankfurt wahrscheinlich auch erst wieder mehr gehen, wenn man sich in dieser angeblichen Sportstadt mal nach etlichen Jahren zu einer neuen Halle durchringen kann. Sicher haben die Teams in Berlin da jeweils im harten Kern eine größere Fanbasis. Aber man hat ja schon im Fußball gemerkt, was für einen Boom eine moderne Infrastruktur auslösen kann und was das teilweise auch vom Stimmungsgefühl für einen Unterschied machen kann. Stichwort Laufbahn im Fußballstadion.
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philadlerist schrieb:

Soso, die beiden Mannschaften mit den meisten Fouls treffen aufeinander
Schon wieder so eine Statistik, die ich anders gefühlt hätte, aber so sind sie, die Zahlen ...
Kann mir schon vorstellen, dass es morgen gut zur Sache gehen wird und es einen guten Fight gibt
Mittlerweile hat ja jeder Trainer in der BuLi gesehen, dass einiges an Younes hängt und man da immer drei Leute in der Nähe haben sollte. Es wird sicher dicht werden so zwischen der Mittellinie und Herthas 16er.
Ich freu mich schon auf ein geiles Spiel

Anderes Thema: Ausgerechnet Schalke will uns jetzt eine Krone aus dem Gebiss brechen und Ben Manga als Sportdirektor nach Gelsenkirchen holen. Mal davon abgesehen, dass man im Moment wirklich nicht mehr zu Schalke wechseln sollte, glaub ich nicht, dass Ben Manga einen Job mit Präsenzpflicht in G-Buer sucht. Also auch rein statistisch gesehen reist unser guter Ben doch viel lieber durch die Welt und gräbt uns dort neue Talente aus.



Blöde Frage: Angeblich will/soll Bruno Hübner ja im Sommer aufhören. Noch angeblicher sollen Gelson Fernandes und - je nachdem, ob er noch ein Jahr dranhängt oder nicht - Makoto Hasebe einen Management-Posten bekommen.

Das heißt doch, dass sich da im Sommer das ein oder andere tun wird. Könnte es denn sein, dass Ben Manga dabei die Karriereleiter hochklettert bei uns? Bei Schalke bekommt er ja  scheinbar einen deutlich verantwortungsvolleren Posten vor die Nase gehalten. Sportvorstand oder -direktor bei S04 ist (selbst bei Abstieg) immer noch eine Hausnummer und ein Posten mit Potential.  

Falls er das denn will. Ich bilde mir ein, dass ich in einem Portrait über ihn mal gelesen habe, dass er das Reisen und Spieler beobachten wirklich aus ganzem Herzen macht und aus Lust an der Sache.
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Letzteres wäre mir neu. Zumal Hasebe selbst gesagt hat, dass er nach seiner Karriere wohl erst mal einige Trainerscheine absolvieren will beziehungsweise während der aktuell laufenden Saison schon mit einem Onlinekurs angefangen hat. Es gab immer mal Gerüchte, dass man Hasebe nach dem Karriereende (und vielleicht auch Fernandes) einbauen will. Aber das wird denke ich nicht sofort auf so einer hohen Ebene passieren. Wenn dann gab es eher Gerüchte, dass man über Schwegler als Nachfolger von Hübner nachdenkt.

Den letzten Berichten nach soll (womöglich auch aus Kostengründen) der Platz des Managers/Sportdirektors zumindest vorerst nicht mehr vergeben und dafür Sebastian Zelichowski mehr eingebaut werden. Darüber wurde ja schon vor Monaten spekuliert, weil er ebenfalls ein enger Vertrauter von Bobic ist und Teil des im letzten Jahr gemeinsam von DFL und DFB gestarteten "Management im Profifußball" Kurses ist. Zudem ist er ja schon vor geraumer Zeit vom Chefanalysten zum Vorstandsreferenten befördert worden.

Von allem was ich mitbekommen habe, macht Ben Manga auf mich auch nicht den Eindruck, dass er unbedingt einen Job mit vermehrter Öffentlichkeitarbeit annehmen will. Dass das nicht jedem liegt, hat ja beispielsweise auch Michael Reschke (über den ich vor geraumer Zeit als möglichen Nachfolger Hübners spekuliert hatte) auf seinen letzten Stationen gezeigt. Wobei hier natürlich so oder so Bobic weiter in der ersten Reihe stehen würde. Von Hübner hat man ja gefühlt auch von Jahr zu Jahr weniger gehört. Manga scheint mir aber schon wirklich von Herzen eher ein Scout zu sein. Zudem hatte er gerüchteweise bereits 2018 von Espanyol und 2019 von der Roma Angebote, um einen Posten als Sportdirektor anzunehmen. Im letzteren Fall ist ja sogar sein Vertrag ausgelaufen, aber er hat sich dann doch für einen Verbleib entschieden. Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass ein Job in Deutschland interessanter für ihn wäre, weil er und seine Familie dann nicht umziehen müssten, aber er ist im aktuellen Job ja auch fast ständig unterwegs.

Ich muss aber auch ehrlicherweise sagen, dass ich nicht so begeistert wäre, wenn der Posten von Hübner formal verwaist bliebe. Die jetzige Struktur ergibt in meinen Augen schon Sinn, weil ein Vorstand sich schon hauptsächlich um die übergeordneten Dinge kümmern sollte und nicht alles übernehmen kann. Ich denke schon, dass da noch eine Stufe darunter jemand da sein muss, der auch Verhandlungen federführend übernehmen kann und als Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainerteam und der Chefetage fungiert. Wenn es dann am Ende tatsächlich Zelichowski wird (ganz egal, unter welcher Bezeichnung das dann abläuft), bin ich mal gespannt. Wäre dann aber erneut ein ganz enger Vertrauter von Bobic auf einem wichtigen Posten. Da habe ich bei den Gerüchte über das Interesse der Hertha schon hingewiesen. Falls Bobic mal hier seine Zelte abbrechen und einige Vertraute mitnehmen sollte, könnte da im Verein sehr vieles wegbrechen.

Ich bin auch mal gespannt wie das dann zukünftig mit Hübner läuft und welchen Einfluss er hier noch haben wird. Auf mich wirkt das erst mal wie ein Wegkomplimentieren, bei dem aber alle Parteien ihr Gesicht wahren. Möglicherweise ist dieser spekulierte Beraterposten für Hübner auch eine Bedingung von Hütter gewesen, weil beide ja einen engen Draht haben. Teilweise wurde ja sogar berichtet, dass Hütter eventuell seine Vertragsverlängerung mit der Zukunft von Hübner verknüpft. Ich verspreche mir da aber ehrlich gesagt nicht viel von. Wie viele Jahre waren denn Holz und Charly hier sportliche Berater des Vorstands? Kann sogar gut sein, dass die beiden das offiziell immer noch sind. Trotzdem scheinen beide im Umfeld der Profimannschaft keine wirkliche Rolle mehr zu spielen, seit Hölzenbein den Posten als Chefscout los ist. Körbel ist halt die gute Seele des Vereins und kümmert sich hauptsächlich um die Fußballschule und die Traditionsmannschaft. Dazu haben beide noch die offizielle Aufgabe als Markenbotschafter.
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Also Sokratis oder Subotić könnte ich auch nicht wirklich nachvollziehen. Dann lieber im Zweifel wieder Ilsanker in die Innenverteidigung. Die beiden ehemaligen Dortmunder sind mittlerweile auch nicht mehr besser als Ilse und wären darüber hinaus wahrscheinlich noch teurer und auch verletzungsanfälliger.

Dass man im Sommer wahrscheinlich auf ablösefreie Spieler setzen würde, ist natürlich absolut logisch. Alle Vereine und Spieler müssen Abstriche machen, demnach werden auch qualitativ vergleichsweise hochwertige Spieler frei auf dem Markt verfügbar sein. Viele der bisherigen Gerüchte wie Kenny Lala, Dejan Ljubucic und Ali Akman gingen ja auch genau in diese Richtung. Zudem werden gerade die Vereine aus der Ligue 1 ziemliche Probleme bekommen. Da wird man im Sommer auch mit wenig Geld die Chance auf gute Transfers bekommen.

Die drei genannten Spieler wären mir auch lieber als Yannick Gerhardt, Aleksandar Dragović und Robin Quaison. Dragović wäre hier sicher einer der Besserverdiener, ist aber schon seit Jahren unglaublich unkonstant mit teilweise katastrophalen Leistungen und konnte sein Potential nie wirklich erfüllen. Quaison halte ich ehrlich gesagt für relativ überbewertet. Der hatte letztes Jahr mal ne richtig starke Saison, aber ansonsten war das auch alles nur Durchschnitt. Zudem ist er nicht wirklich ein richtiger Stürmer und in der Reihe dahinter haben wir aktuell schon genug gute Leute. Gerhardt fände ich tatsächlich interessant, wäre aber vom Gehalt her auch recht teuer und wenn überhaupt nur eine Option, falls im Sommer entweder Rode (unwahrscheinlich) oder Kohr (schon eher möglich) wechseln würden. Der will ja gerade deshalb in Wolfsburg nicht verlängern, weil er sich auf Dauer hinter Arnold und Schlager anstellen muss. Der wird also wohl kaum zu uns wechseln, wenn er hier ebenfalls auf der Bank sitzt.
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DonGuillermo schrieb:
Gerhardt fände ich tatsächlich interessant, wäre aber vom Gehalt her auch recht teuer und wenn überhaupt nur eine Option, falls im Sommer entweder Rode (unwahrscheinlich) oder Kohr (schon eher möglich) wechseln würden. Der will ja gerade deshalb in Wolfsburg nicht verlängern, weil er sich auf Dauer hinter Arnold und Schlager anstellen muss. Der wird also wohl kaum zu uns wechseln, wenn er hier ebenfalls auf der Bank sitzt.


Yannick Gerhardt hat heute übrigens nun doch seinen Vertrag in Wolfsburg verlängert. Wäre wie gesagt sicher eine interessante, aber eben auch vom Gehalt her recht teure Option gewesen, ohne dass ich ihn bei uns twingend als absoluten Stammspieler gesehen hätte.
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Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das Bobic Bock auf Hertha hätte, zumal er die Geschichte um Kovac und Rebic´s Wechsel absolut nicht toll fand und eher Verträge respektiert, seiner geht bis 2023, hoffentlich ohne AK. Daher denke ich auch nicht das er das Projekt Frankfurt so einfach aufgeben könnte, aber vielleicht ging es ja auch nie um Bobic vielleicht holt man sich Hübner, der wäre frei.

Interessant ist aber auch das die Hertha anscheinend doch noch irgendwo Kohle versteckt haben muss, denn man war/ist an der Winterpause an Namen wir Julian Brandt, Shaqiri und Perisic herangetreten, aber anscheinend ohne Glück. Das war aber auch noch Preetz...... Einem Hübner würde ich es eher zutrauen, bei solche Namen interesse zu wecken.

Leider weiß man nicht wieviel der windige Lars noch in Petto hat. Generell würde ich auch davon ausgehen das er sein komplettes Pulver verschossen hat. denn obwohl der Lars mehrfach abgestürzt ist finanziel gesehen, flugtechnisch nur einmal, das aber anscheinend nicht minder krass, soll er doch ein ansehnliches Privatvermögen haben, man munkelt mehr als eine halbe Mrd. Zudem scheint es anscheinend nicht nachvollziehbar zu sein, woher dass bisherige Geld kam wer weiss wer da so alles sein Geld bei der Omi wäscht.

Übrigens hatte ich hier gelesen das Hertha mit die höchste Stadionmiete zahlt samt der etlichen Trainingsplätzen die auf dem Gelände verstreut sind, im Internet finde ich aber "nur" 5mio, ist zwar viel aber wenn man sich unsere Miete zum Maßstsab nimmt, doch nicht ganz so viel.und  anscheinend soll die auch noch reduziert werden. Da werden mitten in der Corona Krise weiterhin Millionen in mittelmäßige Kicker investiert und der Senat hat nichts besseres vor als die Miete zu reduzieren.

und zum Schluss noch eine Kommentar zu:

Basaltkopp 29.1.21 11:06
Kann natürlich sein, dass Nisol13 recht hat und Bobic zu Hertha geht, weil Berlin so toll und so reich an allem ist und weil die viel mehr Touristen haben als Frankfurt. Und weil man n Frankfurt das Licht ausknipsen würde, sobald der Flughafen weg wäre. Keine Banken, keinerlei Wirtschaft. Einfach nix in Frankfurt. 59 Millionen Frankfurter pendeln täglich in den Taunus, den Westerwald, in den Odenwald, weil es in Frankfurt schlicht und einfach keine Arbeitsplätze gibt. Außer am Flughafen. Aber der wäre ja geschlossen. .

Toll und Reich sind aber nicht so richtig unser Slogan hier in Berlin, wir sind Arm und Sexy und wie ich schon anmerkte wir wollen keine Touristen, wir hatten drei Flughäfen in Berlin haben alle schließen lassen und gehofft das der letzte nie fertig wird. Olympiastadion eins der hässlichten Salatschüsseln weltweit, sobald Hertha da auszieht wird es abgerissen! Arbeitsplätze gibt es hier auch nicht, nichtmal Banken, ganz zu schweigen davon, das die Regierung sich klammheimlich hier reingeschlichen hat und alle Wohnungen besetzt. Kurzum Berlin hat fertig, leer wie Flasche, nichtmal Kultur und Geschichte gibt et hier, nur Platte oder nachgebaute Geschichte. Im Hauptstadt Ränking ist nur noch Pjöngjang hinter uns, und das wahrscheinlich nur aufgrund fehlender Informationen. Daher Fredi, überlege es dir dreimal bevor du auch nur darüber nachdenkst In Berlin arbeiten zu wollen.
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Robby1976 schrieb:
Übrigens hatte ich hier gelesen das Hertha mit die höchste Stadionmiete zahlt samt der etlichen Trainingsplätzen die auf dem Gelände verstreut sind, im Internet finde ich aber "nur" 5mio, ist zwar viel aber wenn man sich unsere Miete zum Maßstsab nimmt, doch nicht ganz so viel.und  anscheinend soll die auch noch reduziert werden. Da werden mitten in der Corona Krise weiterhin Millionen in mittelmäßige Kicker investiert und der Senat hat nichts besseres vor als die Miete zu reduzieren.


Das könnte mein Beitrag gewesen sein. Tatsächlich habe ich mich da ein bisschen geirrt. Ich hatte noch die Meldungen im Kopf, dass der Berliner Senat bei den letzten Vertragsverhandlungen die Stadionmiete auf dann rund 7,5 Millionen Euro pro Jahr verdoppeln wollte. Offensichtlich hat man sich dann aber bis 2025 auf rund 5 Millionen Euro pro Jahr geeinigt. Ob es jetzt während der Coronazeit einen Nachlass gab, kann ich nicht beurteilen. Aber darüber haben glaube ich so gut wie alle Mieter unter den Vereinen verhandelt, einige die Miete sogar eigenhändig für Geisterspiele gekürzt. Inklusive der Eintracht, wo auch wir einen Nachlass für die Pandemiezeit erhalten haben (https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/bundesliga-eintracht-frankfurt-bekommt-mietnachlass-fuer-stadion-16888866.html).

Somit sind dann weiterhin die Eintracht und Köln mit jeweils 8-10 Millionen Euro pro Jahr die Spitzenreiter im Mietranking. Wir haben ja mit dem neuen Stadionvertrag jetzt die vollen Einnahme sowie größtenteils die Verwaltungsrechte bekommen, aber die Miete wurde dafür nicht großartig reduziert. Ich habe jetzt allerdings mal nachgeschaut und aktuell gibt es wohl tatsächlich gar nicht mehr so viele Mieter in der Bundesliga. Bayern, Dortmund, Schalke, Gladbach, Augsburg und Union sind (jeweils über Tochterunternehmen) Eigentümer ihrer Stadien und in Leipzig, Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim gehört das Stadion jeweils den Investoren, sodass die Vereine in der Regel keine Miete zahlen müssen bzeiehungsweise die Miete im Vergleich zu den Investments keine Rolle spielt. In Stuttgart und Bremen sind die Vereine zumindest zu 40 beziehungsweise 50 Prozent an der Eigentumsgesellschaft beteiligt. Lediglich die Eintracht, Köln, Hertha, Freiburg, Mainz und Bielefeld sind reine Mieter/Pächter. Zumindest Bielefeld besitzt aber genau wie mittlerweile auch wir sämtliche Rechte und Einnahmen am Stadion. Wie es bei den anderen Vereinen aussieht, weiß ich ebenfalls nicht im Detail.

Die Eigentümervereine bezahlen selbstverständlich teilweise auch noch ihre Stadien über jährliche Kreditzahlungen ab, wobei beispielsweise die Bayern, Dortmund und Schalke ihre Stadien schon abbezahlt haben. Nimmt man diese Vereine sowie die Investorenklubs mal aus, sieht die Rangliste (laut diversen Medienberichten, die ich auf die Schnelle gefunden habe) folgendermaßen aus:

FC Köln 9,5 Millionen Euro
Eintracht Frankfurt 8 Millionen Euro
VfB Stuttgart 5,33 Millionen Euro
Hertha BSC 5,1 Millionen Euro
Werder Bremen 4,9 Millionen Euro
SC Freiburg 3,8 Millionen Euro
Mainz 05 3,3 Millionen Euro
Bielefeld 0,8 Millionen Euro (2. Liga)
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Der Hitzlsperger scheint aber auch ein ziemlicher Machtmensch zu sein. Ist mir nie so aufgefallen, aber zuletzt kam man ja kaum an dem Thema vorbei. Der Wind bei den Fans hat sich wohl auch ziemlich gegen Hitz gedreht. Kann ich irgendwie auch verstehen, denn der war die letzten Jahre fleißig am Pöstchensammeln. Erst war er Berater des Vorstands der AG sowie Koordinator zwischen Vereinsführung und Lizenzspielerbereich und wurde dann zeitgleich Mitglied des Vereinspräsidiums. Schon damals hatte er also eine Doppelrolle bei e.V. und AG. Einige Monate später ist er auch noch Direktor und Gesamtverantwortlicher des NLZs geworden.

Im Jahr 2019 ist er in der AG dann erst zum Sportvorstand und später zum Vorstandsvorsitzenden aufgestiegen. Die Posten als Direktor des NLZs und im Vereinspräsidium musste er in diesem Zuge offensichtlich abgeben. Als Vorstandsvorsitzender hat er aber zuletzt schon die Direktorenebene unter dem Vorstand innerhalb der AG neugeordnet und vermutlich auch mit eigenen Vertrauten besetzt und will jetzt zusätzlich noch beim e.V. Präsident werden. Liest sich alles so ein bisschen nach Allmachtsfantasien. Immerhin würde er auf den Posten als Aufsichtsratsvorsitzenden der AG verzichten, der dem Vereinspräsidenten eigentlich satzungsgemäß zusteht. Das wäre dann aber auch ein bisschen komisch, wenn er sich als Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der AG selbst kontrollieren würde.
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prettymof___ schrieb:

Offtopic aber:
wo soll Mascarell ein Upgrade zu Rode sein?
Mehr verletzt als, dass er spielt. Und die Quer- und Rückpässe können andere bei uns auch.



So sehe ich es auch. Schrieb vor ein paar Tagen schon mal:

So ganz habe ich ehrlich gesagt eh nie verstanden, woher der plötzliche Hype um Mascarell kam. Gefühlt wurde die ganze erste Saison von ihm über ihn gemeckert, dass er nur quer und zurückpassen würde. Dann war er verletzt. Plötzlich hieß es, dass Hoffenheim Interesse habe und plötzlich wurde er, während Verletzungspause, zu unserem Topspieler von den selben Medien erklärt, die vorher immer über ihn geschimpft haben. Und dann war er in seinem zweiten Jahr sowieso mehr verletzt als fit.

Ich fand ihn sogar die Zeit als er gespielt hat, vor seiner ersten Verletzung, besser als die meisten hier. Warum er dann plötzlich während Verletzungspause zum Star von uns erklärt wurde und Schalke 10 Millionen für den zahlte, hab ich nie verstanden. Ist auch bei Transfermarkt.de spannend. Bis Ende 2017 hatte er nen Marktwert von 4,5 Millionen. Am 04.04.2018 dann plötzlich 8 Millionen. In der Zeit hat er 6 Spiele gemacht.

In der ersten Saison bei Schalke ja dann auch kaum zum Zug gekommen. Dann hatte er ein ordentliches halbes Jahr in der guten Hinrunde von Schalke. Seit er Kapitän wurde ging es aber mit Schalke bergab.

Für mich ehrlich gesagt einer der Gründe für den Schalker Niedergang. Nicht er persönlich, aber dass man für solche Spieler reihenweise so viel ausgibt. Solider Bundesliga-Schnitt, aus meiner Sicht. So Spiele wie sie Sow seit Wochen bringt, habe ich bei Mascarell bei uns nicht gesehen.


Ich will ihn ja wie gesagt gar nicht schlecht reden. Er wäre bei uns wahrscheinlich eine Alternative zu Rode. Ein Upgrade sehe ich aber nicht. Und wenn man zuletzt lesen durfte, dass 7-10 Millionen an Ablöse im Gespräch für einen Wechsel nach Valencia waren, Mascarell aber nicht wechseln wollte (sein Gehalt scheint gut zu sein), dann winke ich doch mal dankend ab.
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Exil-Adler-NRW schrieb:
So ganz habe ich ehrlich gesagt eh nie verstanden, woher der plötzliche Hype um Mascarell kam. Gefühlt wurde die ganze erste Saison von ihm über ihn gemeckert, dass er nur quer und zurückpassen würde. Dann war er verletzt. Plötzlich hieß es, dass Hoffenheim Interesse habe und plötzlich wurde er, während Verletzungspause, zu unserem Topspieler von den selben Medien erklärt, die vorher immer über ihn geschimpft haben. Und dann war er in seinem zweiten Jahr sowieso mehr verletzt als fit.

Ich fand ihn sogar die Zeit als er gespielt hat, vor seiner ersten Verletzung, besser als die meisten hier. Warum er dann plötzlich während Verletzungspause zum Star von uns erklärt wurde und Schalke 10 Millionen für den zahlte, hab ich nie verstanden. Ist auch bei Transfermarkt.de spannend. Bis Ende 2017 hatte er nen Marktwert von 4,5 Millionen. Am 04.04.2018 dann plötzlich 8 Millionen. In der Zeit hat er 6 Spiele gemacht.


Weil sehr viele Leute die Spiele schlichtweg viel zu oberflächlich verfolgen oder im schlimmsten Fall ohnehin wenig bis keine Ahnung von Fußball haben. Genau deshalb war ja Mascarell als Quer- und Rückpasskönig verschrien. Was ich ehrlich gesagt nie verstanden habe. Eine Anspielstation mit seiner Ballsicherheit hat uns seitdem im Mittelfeld gefehlt. Da haben wir in der gefährlichen Zone direkt vor der Abwehr kaum Bälle verloren. Dazu war er neben seinen Abräumerqualitäten auch ein wirklich feiner Fußballer und hatte ein gtues taktisches Verständnis für die Raumaufteilung und wann er mal ein Foul ziehen muss. Für unsere Verhältnisse war er schon ein herausragender Sechser. Deshalb für mich auch überhaupt nicht mit Rode zu vergleichen, wenn dann schon eher mit Schwegler. Der war nämlich auch im Duo Schwegler/Rode der Sechser.

Seine Qualität haben die meisten Leute aber erst nach seiner ersten schweren Verletzung erkannt, wo er in der Phase danach auch seine stärkste Zeit bei der Eintracht hatte. Das hast du ja auch schon herausgestellt. Aber auch da sage ich immer, dass man den Wert von etwas erst erkennt, wenn es mal fehlt. Dazu kam halt, dass wir im zweiten Jahr unter Kovač natürlich auch weiter waren. Im ersten Jahr war halt unter anderem mehr oder weniger die komplette Rückrunde ein Desaster. Da ging vor allem offensiv so wenig, dass einem im Zentrum fast immer nur der Quer- oder Rückpass übrig blieb. Bis auf Fabián und Rebić war unsere Offensive damals über weite Strecken nicht existent.

Ich würde dir allerdings zustimmen, dass Schalke in der Gesamtsumme mit Ablöse und Gehalt sicherlich zu viel bezahlt hat. Aber da kann er ja nichts dafür und das trifft beispielsweise beim Pottnachbarn auch in Sachen Marius Wolf zu. In seinem ersten Jahr auf Schalke hatte er in einer schwachen Mannschaft dann auch Anlaufschwierigkeiten, war dann aber einer der Garanten für die richtig gute Phase unter Wagner, in der er sogar zum Kapitän aufstieg. Seine erneute Verletzung hat da sicher auch was zum Niedergang beigetragen. Gut und diese Saison kannst du halt als Secher in einer untauglichen Mannschaft auch nicht viel herausreißen. Er hat auf Schalke dasselbe Problem wie in der ersten Saison bei uns. In ein Team mit einer offensiveren Spielweise, wo alle seine Fähigkeiten zur Geltung kommen, würde er meiner Meinung nach besser passen. Seine überragende Vorlage damals im Pokal in Magdeburg auf Hrgota, der Elfmeter im Elfmeterschießen gegen Ingolstadt oder das Tor im Pokal gegen Mainz waren immer mal wieder Highlights von seiner brillianten Technik.
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DonGuillermo schrieb:

Und auch aus einem hochverschuldeten Verein kann man Geld herausziehen, wie die Glazers bei United bewiesen haben. Da war ja die Krux, dass der Verein mehr oder weniger die hohen Geldanleihen für den Kaufpreis abbezahlen musste, die Glazer für die Übernahme aufgenommen hatte. Der Besitzer hat seine Schulden in dem Beispiel also auf den Verein abgewälzt.

Ein in unserem Wirtschaftssystem nicht ungewöhnlicher Vorgang. Leider wissen das die übernommenen Firmen/Vereine meist nicht. Da ist dann natürlich hinterher die Überraschung groß.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Und auch aus einem hochverschuldeten Verein kann man Geld herausziehen, wie die Glazers bei United bewiesen haben. Da war ja die Krux, dass der Verein mehr oder weniger die hohen Geldanleihen für den Kaufpreis abbezahlen musste, die Glazer für die Übernahme aufgenommen hatte. Der Besitzer hat seine Schulden in dem Beispiel also auf den Verein abgewälzt.

Ein in unserem Wirtschaftssystem nicht ungewöhnlicher Vorgang. Leider wissen das die übernommenen Firmen/Vereine meist nicht. Da ist dann natürlich hinterher die Überraschung groß.        


In dem Fall war eher das Problem, dass United irgendwann mehr oder weniger keine Kontrolle mehr über den Vorgang hatte. Glazer hat halt einfach innerhalb von zwei Jahren allen anderen Anteilseigner ihre Anteile am Verein abgekauft und seinen Einfluss so graduell gesteigert, bis er die Kapitalgesellschaft von der Börse nehmen und Druck auf die restlichen Anteilseigner zum Verkauf ausüben konnte. Die letzten Anteile konnte er sich dann durch einen Squeeze-Out sichern.

Das alles wohl übrigens nur, weil United anfangs tatsächlich auf der Suche nach neuen Investoren war, um den Einfluss von John Magnier und J.P. Magnus zu mindern. Die waren bis dahin die größten Anteilseigner an United und langjährige Partner von Alex Ferguson bei Pferderennen. Nachdem es zwischen den dreien allerdings zum Streit über die Eigentumsrechte an einem der Pferde kam, wollten Magnier und Magnus über ihre Machtposition Ferguson als Trainer von United absetzen lassen. Man kann also sagen, dass persönliche Eitelkeiten zur Übernahme geführt haben. Das Beispiel zeigt aber auch auf, warum eine 50+1 Regel durchaus Sinn ergibt.
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Finde ich ehrlich gesagt keine schlechte und vor allem der Situation angemessene Lösung. Er hat jetzt in den zwei Jahren seine Bundesligatauglichkeit unter Beweis gestellt, ist mit 26 Jahren im besten Alter, kommt ablösefrei und unterschreibt erst mal für drei Jahre, wobei er vom Gehaltsniveau vermutlich eher weiter unten anzusiedeln ist. Soll zudem in der Kabine von Union sehr angesehen gewesen sein. Musste sich dort auch erst mal durchbeißen, nachdem er in der Aufstiegssaison nicht an Ken Reichel vorbei kam. Da kann man aus Vereinssicht eigentlich nicht viel falsch machen, während Lenz jetzt schauen kann, wie er bei einem ambitionierteren Verein zurecht kommt und sicher auch ein paar Euro mehr verdient als bei Union. Und als Bonus ist er auch noch Deutscher, wo wir bei den Quoten ja immer mal recht knapp dabei sind.

Gibt uns zudem weitere taktische Flexibilität, weil er sowohl in der Viererkette den LV als auch in der Fünferkette den LAV spielen könnte und situationsbedingt auch noch mal eine defensivere Alternative für Kostić wäre, wie das aktuell auch bei Durm auf der rechten Seite der Fall ist. Ich denke damit hat man nach den Fehlschlägen mit Durm und Zuber in den letzten beiden Jahren auch endlich einen verlässlichen Backup auf der linken Seite gefunden (Linksverteidiger sind zugegeben auch mit am schwierigsten zu finden). Denn endlich hat man da jetzt mal auf einen starken Linksfuß gesetzt. Bisher auch grundsolide und ohne große Schwächen in der Bundesliga unterwegs gewesen und vor allem auch sehr laufstark. Sollte sich also perfekt in unserem System einfinden können.

Einen bevorstehenden Abgang von Kostić oder N'Dicka - wie von einigen befürchtet - kann ich aus dieser Verpflichtung jedoch nicht ableiten. Die würden selbst in Coronazeiten wohl jeweils 20+ Millionen einbringen, womit man dann einen Teil dieser Summe in einen Nachfolger stecken könnte. Ich sehe Lenz hauptsächlich erst mal als dritten Anlauf, die Lücke hinter Kostić auf links zu schließen. Durm hat sich jetzt auf rechts festgespielt und wäre genauso wie Chandler auch noch eine Alternative auf links. Die Verpflichtung wird eher Konsequenzen für Zuber haben, der damit im Sommer schon wieder ein Verkaufskandidat wäre. Auf links konnte er nicht wirklich überzeugen und dort haben wir jetzt genau wie auf seiner Lieblingsposition im offensiven Mittelfeld quantitativ und qualitativ ausreichend Personal. Seitdem alle wieder fit sind, kommt er ja auch nur noch sehr sporadisch zum Einsatz. Als aktueller Nationalspieler wird er vermutlich auch selbst einen Wechsel anstreben wollen. Schließlich steht 2022 schon wieder eine Weltmeisterschaft an.
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Hihi, 4 Mrd Dollar ...
Das erinnert mich irgendwie an Trump, der bei seiner Vermögenserfassung auch immer behauptet hat,
der Markenname Trump sei 5 Mrd Dollar wert

Ja, die Trainingsplätze sind natürlich im Ernstfall viel Bauland, aber die Akademie und das Profi-Camp sind schon länger raus aus der Stadt. Bei der Bewertung kann eigentlich nicht sehr viel mehr als 200 Mios rauskommen, und das auch nur wenn der Stadtplaner den Grund nach der Methode Dr. Schneider vermisst.
Das Stadion hat sicher auch einen Wert trotz der Gebrauchtspuren, das kauft Dir aber auch niemand ernsthaft ab? Aber sagen wir mal 500 Mios. Der Rest fällt dann genau auf was?

Früher hat man ja immer gesagt, der Kaufpreis für ein Unternehmen orientiert sich neben den Assets so ein bissi an dem zu erwartenden Gewinn aus laufender Arbeit hochgerechnet auf zehn Jahre.
Von Gewinn kann aber bei Barca seit längerer Zeit keine Rede sein, oder?
Sonst hätte sie ja nicht 1,17 Mrd Verbindlichkeiten

Ich bezweifle diese Werteinschätzung von 4 Mrd,
ich bin aber auch kein Fachmann für den Wert von Sportmarken ...

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philadlerist schrieb:

Früher hat man ja immer gesagt, der Kaufpreis für ein Unternehmen orientiert sich neben den Assets so ein bissi an dem zu erwartenden Gewinn aus laufender Arbeit hochgerechnet auf zehn Jahre.
Von Gewinn kann aber bei Barca seit längerer Zeit keine Rede sein, oder?
Sonst hätte sie ja nicht 1,17 Mrd Verbindlichkeiten

Ich bezweifle diese Werteinschätzung von 4 Mrd,
ich bin aber auch kein Fachmann für den Wert von Sportmarken ...


Bei dem Schuldenstand wäre der Kaufpreis sicher nicht so hoch. Aber wie gesagt, der ließe sich gerade bei erheblicher Senkung der exorbitanten Ausgaben auch wieder senken. Viel Geld ist im Fußball ja immer noch im Umlauf. Und auch aus einem hochverschuldeten Verein kann man Geld herausziehen, wie die Glazers bei United bewiesen haben. Da war ja die Krux, dass der Verein mehr oder weniger die hohen Geldanleihen für den Kaufpreis abbezahlen musste, die Glazer für die Übernahme aufgenommen hatte. Der Besitzer hat seine Schulden in dem Beispiel also auf den Verein abgewälzt. Ansonsten gibt es auch noch das Beispiel Kroenke bei Arsenal, wo nach der Übernahme einfach quasi überhaupt nichts mehr investiert wurde und man sich am im Umlauf befindlichen Geld bedient hat wie den sehr hohen TV-Geldern der Premier League und den Ticketpreisen im Emirates (sind glaube ich immer noch die höchsten in ganz Europa). Auch das ist ein Grund für den Niedergang von Arsenal, zeigt aber, dass man als Investor auch gut ohne sportlichen Erfolg oder regelmäßige Teilnahmen an der Champions League verdienen kann. Aber die wären ja bei Barcelona selbst bei einem deutlich abgespeckten Kader noch locker drin, weil in Spanien trotz der vor einigen Jahren eingeführten Zentralvermarktung Real und Barca immer noch weitaus mehr Geld kassieren als alle anderen Vereine.
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SamuelMumm schrieb:

nisol13 schrieb:

nimm uns den Flughafen weg und es zieht hier keine Sau hin!
Achso, der Finanzplatz Frankfurt z.B. mit den unzähligen Banken und der Börse Frankfurt ist also nicht der Rede wert und findet weltweit keine Beachtung, wenn außer dem Flughafen nichts da ist. Verstehe.


Richtig, habe mich vielleicht ein wenig unglücklich ausgedrückt , mit dem Vergleich meinte ich eher den Bekanntheitsgrad beider Städte und die Zugkraft was Tourismus angeht, hier ist Berlin leider bekannter und beliebter, bis auf den Frankfurt Flughafen welcher ein Drehkreuz darstellt, zieht es trotzdem wesentlich weniger Touristen und junge Menschen aus dem Ausland nach FFM als nach Berlin.

Ich kann verstehen, dass viele nicht hören wollen, dass es andere Clubs und Städte  mit großen Potential gibt , aber ganz Blind sollte man und dieser Hinsicht nicht sein.

Berlin ist 2-3 Schritte weiter, als die Zeit in der Bobic bei der Eintracht angefangen hat, daher kann ich mir vorstellen das eine solche Aufgabe den Hauptstadtclub in die richtige Spur zu lenken sehr Attraktiv sein kann, insbesondere weil andere Mittel zur Verfügung stehen als es bei uns der Fall ist/war!

Fredi Bobic wird auch nie Müde zu erwähnen, dass wir ein Verkäuferclub sind und es man sehr kreativ sein muss, manchmal habe ich den Eindruck es zerrt an ihm!
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nisol13 schrieb:

SamuelMumm schrieb:

nisol13 schrieb:

Mir geht es um Berlin und in der Welt ist Berlin trotzdem bekannter als Frankfurt, nimm uns den Flughafen weg und es zieht hier keine Sau hin! Das ist aufgrund der Hauptstadt und der Geschichte schon eine andere Nummer, welches im Marketingbereich sicherlich Anklang finden kann!
Achso, der Finanzplatz Frankfurt z.B. mit den unzähligen Banken und der Börse Frankfurt ist also nicht der Rede wert und findet weltweit keine Beachtung, wenn außer dem Flughafen nichts da ist. Verstehe.


Richtig, habe mich vielleicht ein wenig unglücklich ausgedrückt , mit dem Vergleich meinte ich eher den Bekanntheitsgrad beider Städte und die Zugkraft was Tourismus angeht, hier ist Berlin leider bekannter und beliebter, bis auf den Frankfurt Flughafen welcher ein Drehkreuz darstellt, zieht es trotzdem wesentlich weniger Touristen und junge Menschen aus dem Ausland nach FFM als nach Berlin.

Ich kann verstehen, dass viele nicht hören wollen, dass es andere Clubs und Städte  mit großen Potential gibt , aber ganz Blind sollte man und dieser Hinsicht nicht sein.

Berlin ist 2-3 Schritte weiter, als die Zeit in der Bobic bei der Eintracht angefangen hat, daher kann ich mir vorstellen das eine solche Aufgabe den Hauptstadtclub in die richtige Spur zu lenken sehr Attraktiv sein kann, insbesondere weil andere Mittel zur Verfügung stehen als es bei uns der Fall ist/war!


Also laut dem Globalization and World Cities Research Network, das weltweit Städte anhand von wirtschaftlichen, kulturellen, politischen und sozialen Kriterien kategorisiert und in ihrer Bedeutung (auch im Sinne einer Weltstadt) einstuft, steht Frankfurt deutlich vor Berlin. Da ist Frankfurt als einzige Stadt im deutschsprachigen Raum auf der dritthöchsten Stufe Alpha. Die höchste Stufe Alpha++ wird allein von NYC und London gebildet. Da taucht Berlin erst drei ganze Stufe weiter unten bei Beta auf. Selbst Hamburg, Düsseldorf und München werden auf der Stufe Beta+ noch über Berlin gerankt. Allerdings muss man dazu sagen, dass diese Rangliste vor allem auf wirtschaftlichen Gesichtspunkten basiert. Deshalb steht beispielsweise auch Luxemburg auf der Stufe Alpha- und damit zwei Level über Berlin.

Insofern mag die Liste natürlich etwas verzerrt sein, ist aber zumindest mal ein halbwegs objektiver Indikator für die Strahlkraft beziehungsweise das Potential einer Stadt. Berlin mag insgesamt politisch und historisch bedeutender sein als Frankfurt (wobei wir hier unter anderem mit dem Bartholomäusdom als Wahl- und Krönungskirche vieler Kaiser des HHR und mit der Paulskirche als Standort des ersten deutschen Parlaments und Symbol der historischen Demokratiebewegung in Deutschland auch sehr gut aufgestellt sind), aber schon in Sachen Kultur müssen wir uns mit der Museums- und Theaterlandschaft sowie absoluten Messehighlights wie der Buchmesse in Frankfurt sicher nicht verstecken. Und gerade für Unternehmen dürfte Frankfurt der attraktivere Standort sein, der auf Dauer maximal durch die Platzprobleme eingeschränkt wird.

Und in Sachen Vereine müssen wir uns denke ich nicht unterhalten. Da hatte und hat auch aktuell die Eintracht sicher die weitaus höhere Strahlkraft als die Hertha. Die Hertha mag in den 1920ern und 1930ern zu den bedeutendsten Vereinen Deutschlands gehört haben und hat in den späteren Jahrzehnten auch immer mal wieder in der Spitzengruppe der Bundesliga mitgespielt, aber wirklich was gerissen hat die Hertha danach eigentlich nie. Zwei Pokalfinals und ein Halbfinale im UEFA-Cup waren da schon die absolute Spitze des Erfolgs. Bevor die Europapokalplätze für die Topligen um die Jahrtausendwende aufgestockt wurden, war Hertha ohnehin nur dreimal international vertreten. Und selbst in den Jahren um die weggeworfene Meisterschaft war die Eintracht mit dem Fußball 2000 zumindest stilprägend. Die größte Bedeutung hatte die Hertha eigentlich in den ersten Bundesligajahren. Aber das hatte in der Regel dann auch eher politische denn sportliche Gründe.

SamuelMumm schrieb:

Basaltkopp schrieb:

Die Hertha spielt aber regelmäßig Bundesliga
Auch erst seit 2014, glaube ich. Die Jahre davor waren sie paar mal zweite Liga und in den achtzigern waren sie gar nicht ganz oben, zum Teil gar dritte Liga, meine ich.        


Naja, die zwei Abstiege unter Preetz waren mehr oder weniger genauso unnötig wie unser letzter Abstieg. Die kompletten 70er und 2000er hat die Hertha in der Bundesliga gespielt, in letzterer Phase unter der Führung von Dieter Hoeneß sogar fast dauerhaft international. Einmal sogar Champions League und in den zehn Jahren danach war man achtmal im UEFA-Cup/in der Euro League vertreten. Trotzdem haben die nie so geboomt wie beispielsweise wir in den letzten Jahren.

Exil-Adler-NRW schrieb:
Spätestens wenn die irgendwann doch ihr reines Fußballstadion bekommen wird es genug Leute geben, die es plötzlich Hipp finden zur Hertha zu gehen.


Das halte ich übrigens für ein Hirngespinst der Hertha. Die Stadt ist doch da in derselben Position wie hier in Frankfurt beziehungsweise hat sogar deutlich größere finanzielle Probleme. Hertha zahlt da mit die höchste Stadionmiete der Liga und das Olympiastadion steht nicht leer. Warum sollte die Stadt da ein neues Stadion für die Hertha finanzieren? Selbst in München hat sich die Stadt nicht beteiligt und ein Neubau musste erst durch einen Bürgerentscheid durchgedrückt werden, nachdem das dortige Olympiastadion in den letzten Jahren für beide Parteien nicht mehr lukrativ war. Da war aber auch noch nicht ganz abzusehen, dass das Stadion dort eine ziemliche Goldgrube wird. Bei den Bayern konnte man aber zumindest davon ausgehen, dass sie das Stadion immerhin voll bekommen.

In Berlin wird die Stadt jetzt aber kaum auf die Mieteinnahmen verzichten wollen und das Olympiastadion bis auf vereinzelte Veranstaltungen dem Verfall überlassen. Und ob man eine größere Strahlkraft für die Hertha mit irgendeinem Bau in der Brandenburger Pampa erreicht, halte ich auch für fraglich. Da würde dann wohl auch die Zuschauerauslastung drunter leiden. Vor allem, weil Union ebenfalls das Stadion umbauen und die Kapazität auf 37.000 Zuschauer erhöhen will. Da würde man dem größten Rivalen in der eigenen Stadt das Feld überlassen. Bei denen wäre die Bude dann wahrscheinlich immer voll. Dementsprechend sehe ich auch in Berlin eher eine Kompromisslösung für die Stadionfrage, wie sie zuletzt hier zwischen der Stadt Frankfurt und der Eintracht getroffen wurde.
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Man könnte also sagen: die 1,17 Mrd sind in den letzten 15 Jahren das Gehalt von Messi gewesen?

Keks beiseite. Im Prinzip kann ja jeder seinen Laden gegen die Wand fahren, wann und wie er will, solange die Zahlungsfähigkeit für das nächste Jahr vorweisen oder nachweisen kann.
In einem Solidarsystem wie eine Liga oder innert der UEFA Wettbewerbe ist es halt eine schwere Wettbewerbsverzerrung, - ich kann in dem Punkt sogar Rummenigge und Hoeness verstehen - wenn da außerhalb jeglicher kaufmännischer Sorgfalt vor sich hin gewurstelt werden darf, letztlich zu Lasten der Konkurrenz im Wettbewerb.

Keine Ahnung wie das mit Insolvenzverschleppung in Spanien aussieht, aber wenn der Schuldanstand den Wert des Unternehmens deutlich übersteigt, müsste doch mal irgendwann einer den Stecker ziehen, oder?
Ich zumindest würde keinen Spieler an Barca verkaufen mit der Aussicht die Ablösesumme in irgendeiner Zukunft zu erhalten, also wann es den Herren Katalanen passt.

Auch hatte ja schon vor über einem Jahrzehnt Rummennigge bezüglich des Deals von Real Madrid mit Stadt und Land die europäische Kommission mal aufgefordert, diese unlautere Subvention mal zu untersuchen - wenn sie sich wie im Fall VW/Werk Eisenach schon wegen 200 Millionen so aufregen. Bei Real ging es (ich zitier aus meinen Kopf) damals wohl um einen Schuldenstand von 850 Mios, die wohl dadurch "gelöscht" wurden, dass die Stadt Madrid ein völlig überbewertetes Stück Land (Das alte Trainingszentrum) abgekauft und in Bauland umgewandelt hat sowie Steuerschulden von ca. 300 Mios auf den Nimmerleinstag gestundet wurden.

Nun kann man ja verstehen, dass sich Lokalpolitiker und Behörden es sich nicht bei den Wählern und Bürgern verscherzen wollen, in dem sie ihre weltberühmten Vereine fallen lassen, aber irgendwann dürften sie die Realos und Barcas mal wenigstens zur razon rufen. Statt stumm zuzuschauen, wenn der Präsidentenkandidat in Barcelona rumtönt, er werde auf jeden Fall Haaland kaufen, und zwar sofort und koste es was es wolle ...

Gut, bei uns hat Anfang des Jahrtausends auch mal das Land schützend die Hand über uns gehalten, aber das hat dank Bruchhagen dem Steuerzahler keinen Schaden zugefügt. Es ist auch ein Unterschied, ob man einmal eine Bürgschaft in Anspruch nimmt, oder ob man über sechs, sieben oder acht Jahrzehnte von den Behörden begünstigt oder bei seinen Geschäften gar noch gedeckt wird. Vor Jahren hieß es, die italienischen Vereine stehen beim Fiskus mit 2 Mrd€ in der Kreide, und wie ich die einschätze, ist davon bisher nichts zurückgezahlt worden. Stattdessen kaufen die mittlerweile wieder ein wie in den 90ern.

Von der Seite betrachtet muss man schon sagen, dass das System im europäischen Vergleich an vielen Stellen schwer angeschlagen ist und dass die Ehrlichen im Vergleich auch hier mal wieder für dumm verkauft werden.
Bleibt nur zu sagen, dass die UEFA sich ihr financial fairplay sonstwohin stecken kann - und dass gerade so Vereine wie Real, Barca, Milan selbstverständlich dem finanziellen Charme einer geschlossenen Superleague aufgeschlossen sind: wenn Goldman Sachs denen vorrechnet, dass sie das Dreifache bis Vierfache verdienen können, können sie auf Dauer nicht nein sagen - nicht weil sie nicht wollen, sondern weil sie eigentlich schon längst nicht mehr anders können ...
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philadlerist schrieb:
Keine Ahnung wie das mit Insolvenzverschleppung in Spanien aussieht, aber wenn der Schuldanstand den Wert des Unternehmens deutlich übersteigt, müsste doch mal irgendwann einer den Stecker ziehen, oder?


Dass das Financial Fairplay ein zahnloser Papiertiger ist und viele große Fußballvereine sowie gerade auch Real und Barca sehr von der jeweiligen Politik und den Behörden profitieren, steht außer Frage. Aber um auf den zitierten Punkt noch einmal einzugehen: Im Zweifelsfall könnte Barca mit einigen Maßnahmen wohl recht schnell eine Menge an Geld erlösen.

Auch aufgrund des Vereinsmottos "més que un club" war es ja lange so, dass Barcelona auf schnöde Werbung für einen Trikotsponsor verzichtet hat. Über 100 Jahre war die Brust komplett blank, ehe man (sofern ich mich richtig erinnere) einige Jahre kostenlos für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, sprich UNICEF, geworben hat. Erst 2011 hatte man mit der Qatar Foundation erstmals einen kommerziellen Trikotsponsor. Da muss man Barca eigentlich auch wirklich Respekt zollen, dass sie diese Politik so lange durchgehalten haben. Da haben sie im Vergleich zu den anderen Topteams wirklich auf erhebliche Einnahmen verzichtet.

Ähnlich sieht es beim Stadion aus. In Spanien und Italien ist es allerdings auch eher unüblich, dass man den Stadionnamen an ein Unternehmen verkauft. Im Falle des Camp Nou wäre das zwar auch ein ziemliches Politikum, aber damit könnte man wahrscheinlich auch eine zweistellige Millionensumme pro Jahr erlösen. Auch das gesamte Vereinsgelände inklusive der legendären Nachwuchsakademie "La Masia" trägt viel zum Vereinswert bei und ließe sich im Notfall bestimmt auch vermarkten.

Und nicht zuletzt war Barcelona vor der Coronapandemie der umsatzstärkste Fußballverein der Welt und zählt laut Forbes mit einem Vereinswert von über vier Milliarden Dollar auch zu den fünf wertvollsten Sportteams weltweit. Als ultima ratio würde also auch noch der Verkauf von Vereinsanteilen offen stehen. Auch die Bayern haben ja 25 Prozent ihrer Anteile in drei Schritten für insgesamt rund 300 Millionen Euro an Adidas, Audi und Allianz verkauft, um damit unter anderem den Bau der Allianz-Arena zu finanzieren. Interessierte Investoren würden sich dafür wohl genug finden. Das Problem dürfte eher sein, dass Barca ein sehr traditioneller Verein ist, dessen vor allem katalanischen Mitglieder das Vereinsmotto leben. Die müssten erst einmal einer Ausgliederung der Fußballabteilung zustimmen, bevor man Anteile veräußern könnte. Ob sie das selbst im Angesicht einer möglichen Insolvenz tun würden, halte ich für fraglich.
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Hohe Schulden haben viele der ganz großen Vereine. Die Bayern sind da tatsächlich mit weitem Abstand am gesündesten aufgestellt. Zur Wahrheit bei Barca gehört aber schon, dass man sich in der Regentschaft von Batomeu wirtschaftlich gesehen wirklich ein unfassbares Mismanagement geleistet hat. Die Gehaltskosten haben sich laut mehreren Berichten auf zeitweise über 650 Millionen Euro verdoppelt (Bayern liegt da vergleichsweise so bei 350 Millionen Euro) und darüber hinaus wurden noch mehrere Hundert Millionen Euro Ablöse in Spieler investiert, von denen niemand wirklich weitergeholfen hat.

Alleine Griezmann, Coutinho und Dembélé haben rund 400 Millionen Euro an Ablöse verschlungen. Das sind immerhin bereits ein Drittel der komplett überdimensionierten Gesamtschulden. Und sportlich hätte man auch auf alle drei verzichten können. Die Champions League kann man nicht erzwingen (Grüße gehen raus an PSG und City) und um die Meisterschaft hätte Barcelona auch so jedes Jahr mitgespielt. Es ist vollkommener Wahnsinn, als "normaler" Verein so ins Risiko zu gehen. Zieht man mal Umtiti ab, der zumindest zwischenzeitlich eine echte Verstärkung war, hat auch schon seit Jahren keine Neuverpflichtung mehr wirklich eingeschlagen. Die letzte wirklich gute Transferphase hatte Barca 2014, als Suárez, Rakitić und ter Stegen geholt wurden.

Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum man im Sommer mehr oder weniger Messi zum Verbleib gezwungen hat. Alleine der kassiert wohl über 100 Millionen Euro pro Jahr und ist jetzt mittlerweile 33 Jahre alt. Irgendwann muss man halt mal einen Cut machen und einen Neuanfang starten. Ein Verkauf hätte wohl auch noch einmal eine dreistellige Millionensumme eingebracht. So geht Messi jetzt entweder ablösefrei oder man bezahlt weiterhin über 100 Millionen pro Jahr für einen immer älteren Messi, der den Karren schon lange nicht mehr alleine aus dem Dreck ziehen kann. Real hat es vor zwei Jahren mit Cristiano Ronaldo genau richtig gemacht. Die haben noch einmal 120 Millionen Euro Ablöse kassiert und die riesigen Gehaltskosten eingespart.