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DonGuillermo

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Da müssen wir uns aber auch nicht verstecken. Wir gehören mittlerweile trotz einer Handvoll investorengestützter Vereine nach so gut wie allen Parametern in die obere Tabellenhälfte der Bundesliga und ich sehe bei uns ehrlich gesagt immer noch ein ziemliches Entwicklungspotential. Einige Projekte in diese Richtung laufen ja aktuell auch noch. Im besten Fall bräuchten wir halt genau wie Gladbach auch mal eine Champions League Teilnahme zur weiteren Anschubshilfe.

Aber wir müssen jetzt nicht mehr wie einige andere Vereine auf Teufel komm raus ins Risiko gehen, sondern haben uns mittlerweile eine sehr solide Basis aufgebaut. Sobald die Pandemie wieder im Griff ist, wird uns da insbesondere auch der neue Stadiondeal helfen. Auch wenn es auf dem Niveau natürlich weiterhin ein Nachteil ist, dass sich das Stadion im Besitz der Stadt befindet.

Ich habe im Gebabbel zwar jetzt mal "Devil's Advocate" gespielt, glaube aber persönlich ehrlich gesagt auch nicht daran, dass Bobic zur Hertha wechselt. Für möglich halte ich es aber natürlich trotzdem. Eines der größten Probleme im Falle eines Wechsels (auch zu einem späteren Zeitpunkt) wäre aber, dass wir nicht nur in der sportlichen Verantwortlichkeit sehr abhängig von Bobic sind (Hübner ist ja gerüchteweise ab Sommer weg und Manga ein absoluter Vertrauter von Bobic, der wahrscheinlich mit ihm mitgehen würde), sondern mittlerweile in sehr vielen wichtigen Bereichen des Vereins Vertrauensleute von Bobic in entscheidenden Positionen arbeiten.
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DonGuillermo schrieb:
.. ... ...
Auch wenn ich die Hoffnung genau vor dem Durchbruch mit der starken Leistungssteigerung quasi schon aufgegeben hatte.


Er hat halt immer den Druck im Nacken von Dir gespürt,
und als Du ihn endlich aufgegeben hast, konnte er befreit aufspielen ...
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philadlerist schrieb:

DonGuillermo schrieb:
.. ... ...
Auch wenn ich die Hoffnung genau vor dem Durchbruch mit der starken Leistungssteigerung quasi schon aufgegeben hatte.


Er hat halt immer den Druck im Nacken von Dir gespürt,
und als Du ihn endlich aufgegeben hast, konnte er befreit aufspielen ...


Wenn es denn so einfach wäre, hätten hier noch ganz andere Spieler mit etwas Anlauf zünden müssen. Da gab es so einige, bei denen ich schon alle Hoffnung habe fahren lassen und die danach trotzdem nicht mehr aufgekommen sind. Tatsächlich müsste da der letzte Fall Szabi Huszti gewesen sein, dem ich damals das letzte starke halbe Jahr vor seinem Wechsel so nicht mehr zugetraut hätte
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Don Guillomero, die meisten Zahlen, die ich genannt habe, sind öffentlich nachvollziehbar. Das Gehaltsminus natürlich nicht, das ist Spekulation.

Sicher ist aber, dass unmöglich noch wirklich viel Spielgeld da ist. Ok. Viel ist eine Variable aber viel mehr als bei uns dürfte nicht mehr zur Verfügung stehen.  Hertha hat spätestens 22/23 komplett das Geld verbraten aber immer noch eine unausgewogene Mannschaft.
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ce, ehemals concordi-eagle schrieb:

Sicher ist aber, dass unmöglich noch wirklich viel Spielgeld da ist. Ok. Viel ist eine Variable aber viel mehr als bei uns dürfte nicht mehr zur Verfügung stehen.  Hertha hat spätestens 22/23 komplett das Geld verbraten aber immer noch eine unausgewogene Mannschaft.


Nunja, selbst die von dir veranschlagten 70 Millionen Euro (ob die jetzt stimmen, sei mal dahingestellt) wären noch für verhältnismäßig sehr viel Geld, das man investieren könnte. Gerade in einem Coronajahr. Das wäre auf jeden Fall mal deutlich mehr, als uns im Sommer zur Verfügung stehen wird. Wir haben auch insgesamt in der gesamten Zeit unter Bobic ein Transferplus von rund 25 Millionen Euro erzielt und in keinem einzigen Jahr ein höheres Transferminus als 15 Millionen Euro gehabt. Bis auf die Abgänge der Büffel 2019 haben wir aber gleichzeitig auch nie mehr als 20 Millionen Euro in einem Jahr durch Transfers erlöst.

Insofern hat Bobic zumindest mal schon bewiesen, dass er mit deutlich weniger Geld relativ viel erreichen kann. Dass finanziell der Erfolgsdruck bei der Hertha sehr hoch ist und die anderen gepamperten Vereine ebenfalls investieren können, ist wie gesagt richtig. Trotzdem dürften die jetzt kurzfristig immer noch mehr Spielraum haben als viele andere Mannschaften. Darum geht es doch. Dass sich so etwas auf Dauer ohne Erfolg nicht rentiert, sollte jedem klar sein. Da gibt es ja auch in der Historie der Bundesliga genügend Beispiele dafür, die irgendwann dauerhaft auf Europapokaleinnahmen angewiesen waren, um den ganzen Kader überhaupt zu finanzieren.
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Wer issen dieser King Omar A. überhaupt?
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Wird sich wohl um Omar Alderete handeln, den sie im Sommer aus Basel geholt haben. So wie ich das mitbekommen habe, gibt es zu dem Spieler aber sehr gegensätzliche Meinungen. Die einen meinen, er wäre gut eingeschlagen, die anderen sehen ihn als Schwachstelle in einer nicht gefestigten Mannschaft. Insofern wüsste ich jetzt auch nicht wirklich ob der Post mit dem "King Omar" ernsthaft oder ironisch gemeint war. Wegen des "Lusche Jović" tendiere ich aber eher zu letzterem. Vor Luka haben sich ja schon direkt nach der Verpflichtung viele Fans der anderen Bundesligisten in die Hosen gemacht - insbesondere (und vollkommen zurecht) die Schalker. Das wird sich nach den drei Toren in den bisherigen drei Jokereinsätzen sicher nicht geändert haben.
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DonGuillermo schrieb:

tont schrieb:
Woher kommt denn das Märchen, dass er bei der Hertha mehr Geld für Gestaltungsmöglichkeiten hätte? Die haben doch praktisch alles bereits ausgegeben bzw. für die Tilgung von Verbindlichkeiten genutzt.


...Dieser Punkt ist jedoch faktisch falsch....

Vieles was du schreibst ist absolut richtig und zudem sehr ausführlich. Danke dafür. Sorry, dass ich das jetzt kürze aber am Handy bin ich grade nicht dazu in der Lage das sinnvoll zu kommentieren und auf alle Punkte einzugehen. Aber der Punkt, dass das Geld nahezu komplett weg ist ist korrekt.
Einfach mal hier
https://www.transfermarkt.de/finanzierung-der-hertha/thread/forum/14/thread_id/274029/page/447
ab Post 4464 einsteigen. Da wird das alles recht einleuchtend aufgearbeitet.

[edit // skyeagle // link berichtigt]
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tont schrieb:

DonGuillermo schrieb:

tont schrieb:
Woher kommt denn das Märchen, dass er bei der Hertha mehr Geld für Gestaltungsmöglichkeiten hätte? Die haben doch praktisch alles bereits ausgegeben bzw. für die Tilgung von Verbindlichkeiten genutzt.


...Dieser Punkt ist jedoch faktisch falsch....

Vieles was du schreibst ist absolut richtig und zudem sehr ausführlich. Danke dafür. Sorry, dass ich das jetzt kürze aber am Handy bin ich grade nicht dazu in der Lage das sinnvoll zu kommentieren und auf alle Punkte einzugehen. Aber der Punkt, dass das Geld nahezu komplett weg ist ist korrekt.
Einfach mal hier
https://www.transfermarkt./finanzierung-der-hertha/thread/forum/14/thread_id/274029/page/447
ab Post 4464 einsteigen. Da wird das alles recht einleuchtend aufgearbeitet.        


Grundsätzlich würde ich da einem gut informierten Fan der Hertha natürlich vertrauen. Die kennen sich mit ihrem Verein und über ihre Internas selbstverständlich besser aus. Aber die offenen Ablösen werden sicher auch nicht alle auf einen Schlag im Sommer fällig werden.

Wir hatten laut offiziellem Bilanzabschluss zum 31.12.2019 auch noch über 90 Millionen Euro an Verbindlichkeiten offen. Laut einem Interview von Oliver Frankenbach hauptsächlich ebenfalls noch offene Ablösesummen, während die infrastrukturellen Investitionen in diesem Punkt überhaupt nicht aufgeführt waren.

Auch bei Barcelona hat man ja zuletzt in einigen Berichten die Horrozahlen gelesen, dass der Verein über eine Milliarde Euro Schulden hat. Davon sind allein rund 200 Millionen Euro noch offene Ablösesummen. Unter anderem schuldet man Liverpool immer noch 29 Millionen Euro für Philippe Coutinho, obwohl der bereits im Januar 2018 und damit zweieinhalb Jahre vor dem Bilanzabschluss gewechselt war. Das ist immerhin noch gut ein Fünftel der kompletten Ablösesumme. Dasselbe bei Frankie de Jong, wo man einen Jahr nach dem Transfer noch mehr als die Hälfte der Ablöse an Ajax überweisen muss.

Solche Zahlen sehen im Gesamten dann öfter schlimmer aus, als sie häufig sind. Bei fast allen Transfers im zweistelligen Millionenbereich werden Ratenzahlungen vereinbart, die - wie das Beispiel Barcelona zeigt - teilweise mehr als über drei Jahre lang laufen. Das muss man also nicht sofort mit den aktuell zur Verfügung stehenden Mitteln verrechnen. In der Zwischenzeit kannst du natürlich auch wieder Überschuss erwirtschaften oder auf anderem Weg neues Kapital erschließen, was dann in die Bedienung der Verbindlichkeiten gesteckt werden kann. Beziehungsweise kannst du halt auch, wie viele andere Vereine zeigen, mit massiven Schulden Jahr für Jahr überleben. Entscheidend ist in der Regel, ob die Liquidität für das kommende Spieljahr gesichert ist.

Insofern bin ich da immer etwas vorsichtig, wenn man solche Dinge aus der offiziellen Bilanz ablesen will. Auch wenn ich da selbst alles andere als ein Experte bin und gerne glaube, dass bei der Hertha alles ziemlich auf Kante genäht ist und sie bei dem Gehaltsniveau auch auf Dauer ernsthafte Probleme bekommen könnten. Ich denke aber schon, dass bei der Hertha der Spielraum im Sommer noch deutlich größer sein wird als bei sehr vielen anderen Vereinen.
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clakir schrieb:

"Wert" wäre es nur dann etwas, wenn es veräußerbar wäre.
Man kann ein Stadion nicht verkaufen?
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SamuelMumm schrieb:

clakir schrieb:

"Wert" wäre es nur dann etwas, wenn es veräußerbar wäre.
Man kann ein Stadion nicht verkaufen?        


Theoretisch ja. Aber wer will bitteschön ein hauptsächlich für Fußballspiele konzipiertes Stadion mit einem Fassungsvermögen von 60.000+ Zuschauern in fucking Gelsenkirchen (wo es rundherum noch genug andere große Fußballstadien gibt, die man im Zweifelsfall für eine Veranstaltung anmieten kann) für eine dreistellige Millionensumme kaufen?

Klar, durch die Dachkonstruktion könnte man da auch dauerhaft ne riesige Halle draus machen. Aber für ein paar Konzerte und die eine Biathlonshow pro Jahr lohnt sich das hinten und vorne nicht. Wenn das Ding in Berlin stehen würde, wäre es vielleicht bei einer finanziellen Schieflage des Vereins für einen Verkauf interessant, aber doch nicht in Gelsenkirchen.
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DonGuillermo schrieb:


Dieser Punkt ist jedoch faktisch falsch. Die Hertha hätte im vergangenen Oktober noch eine Zahlung von 100 Millionen Euro von Windhorst bekommen sollen. Diese Zahlung wurde jedoch laut offiziellen Angaben aufgeschoben und soll jetzt bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres überwiesen werden. Sprich, bis zum 30. Juni 2021, da die Hertha nach der Saison und nicht dem Kalenderjahr bilanziert.

Gerüchteweise wollte Windhorst wohl nicht, dass die alten Verantwortlichen weiterhin erfolglos das Geld verballern. Einem neuen Verantwortlichen würde das Geld dann aber im Sommer wohl zur Verfügung stehen. Und sofern die wirklich komplett in Transfers gesteckt würden, wären 100 Millionen Euro in Coronazeiten sicher deutlich mehr Geld, als die meisten Vereine zur Verfügung haben. Inklusive der Eintracht.

Der Punkt ist nicht faktisch falsch. Hertha hat ein Gehaltsgefüge, was sich nicht ansatzweise finanziert. Schon 18/19 hatten die lt. Preetz (er sagte in irgendeinem Interview April oder Mai 2018, dass man 12 Mio. Transferüberschuss erzielen müsse) ein Minus. Im Winter 19/20 ist die Mannschaft ja erheblich aufgerüstet worden und entsprechend teurer. Das Minus also entsprechend höher. Im Sommer wurde nochmals aufgerüstet und das in Coronazeiten. Daher dürften die bisherigen 270 Mio. zu nicht unerheblichen Teilen (12 Mio. Minus 18/19, 76 Mio. Ablösung Altinvestor, 120 Mio. Transferminus, Verlust 19/20, Verlust 20/21, kommender Verlust 21/22 weg sein. Im Gegenteil werden die letzten 100 Mio. recht sicher wenigstens teilweise für die Verluste 21/22 benötigt.

Spekulativ würde ich sagen, dass sicher nicht mehr als ca. 70 Mio. Spielgeld da ist. Investiert man dieses, muss aber 21/22 die CL erreicht werden, weil sonst kein Geld mehr für den Verlust in 22/23 da wäre.

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ce, ehemals concordi-eagle schrieb:
Der Punkt ist nicht faktisch falsch. Hertha hat ein Gehaltsgefüge, was sich nicht ansatzweise finanziert. Schon 18/19 hatten die lt. Preetz (er sagte in irgendeinem Interview April oder Mai 2018, dass man 12 Mio. Transferüberschuss erzielen müsse) ein Minus. Im Winter 19/20 ist die Mannschaft ja erheblich aufgerüstet worden und entsprechend teurer. Das Minus also entsprechend höher. Im Sommer wurde nochmals aufgerüstet und das in Coronazeiten. Daher dürften die bisherigen 270 Mio. zu nicht unerheblichen Teilen (12 Mio. Minus 18/19, 76 Mio. Ablösung Altinvestor, 120 Mio. Transferminus, Verlust 19/20, Verlust 20/21, kommender Verlust 21/22 weg sein. Im Gegenteil werden die letzten 100 Mio. recht sicher wenigstens teilweise für die Verluste 21/22 benötigt.

Spekulativ würde ich sagen, dass sicher nicht mehr als ca. 70 Mio. Spielgeld da ist. Investiert man dieses, muss aber 21/22 die CL erreicht werden, weil sonst kein Geld mehr für den Verlust in 22/23 da wäre.


Das Gehaltsgefüge ist auf Dauer ohne Erfolg sicher nicht stemmbar. Das ist richtig. Im Geschäftsjahr 18/19 hatte Hertha bereits ohne die dicken Neuzugänge einen Etat von 62,4 Millionen Euro (wir zum Vergleich 93 Millionen) bei einem Umsatz von lediglich 140,7 Millionen Euro (wir zum Vergleich 301 Millionen). Dementsprechend hatte die Hertha damals auch 26 Millionen Euro Verlust und wir 37 Millionen Euro Gewinn gemacht. Allerdings sind auch die damaligen Topverdiener Kalou und Ibišević mittlerweile weg. Die sollen wohl sogar noch mehr verdient haben als einige der teuren Neuzugänge aus den letzten beiden Jahren.

Trotzdem ist die Aussage insofern faktisch falsch, da die Hertha im Sommer vermutlich (solange die Tranche von Windhorst auch überwiesen wird) noch deutlich mehr Spielraum als nahezu alle anderen Vereine haben wird. Und das kann auf dem Coronamarkt schon ein sehr großer Vorteil sein. Letzten Sommer hat Real beispielsweise schon trotz laufenden Vertrags einen James Rodríguez ablösefrei abgegeben, mit dem Everton dieses Jahr das erste Mal seit Jahren um die Europapokalplätze in der Premier League mitspielt, obwohl sie die Jahre zuvor teilweise horrende Summen investiert haben. Solche Deals werden auch diesen Sommer wieder möglich sein, womit man an Spieler kommt, die sonst eigentlich unerreichbar sind.

Zumal Bobic bei uns unter Beweis gestellt hat, dass er durchaus auch auf kreative und entwicklungsfähige Lösungen setzen kann und nicht nur nach großen Namen einkauft. Nicht zuletzt könnte man notfalls einen Cunha wohl mit deutlichem Gewinn verkaufen und auch für Selke kriegt die Hertha im Sommer voraussichtlich noch 15 Millionen Euro (!) von Werder. Darüber hinaus besteht wie schon beschrieben noch die Möglichkeit, weitere 33,4 Prozent der Anteile zu verkaufen, ohne dafür großartig an Einfluss zu verlieren.

Langfristig gesehen wäre die Eintracht die sicherere Sache, weil hier mittlerweile auch deutlich mehr Substanz drin steckt und Bobic hier ja wie schon erwähnt auch viele Vertraute installiert hat. Die Hertha wäre hingegen eher ein Vabanquespiel, aber das waren wir damals bei der Amtsübernahme von Bobic erst recht. Die Hertha bietet aber eben nicht nur ein hohes Risiko, sondern auch einen hohen Lohn. Wenn die sich so klug wie Leipzig angestellt hätten, könnten die sicher auch um die Champions League mitspielen und dann würde sich das Ding auch lohnen. Zumal man den Verantwortlichen der Hertha insofern zustimmen muss, dass Berlin als Metropole sicher noch viel mehr Potential bieten würde, wenn man als Verein nicht so eine graue Maus wäre. Aber auch bei uns wurde immer das ungenutzte Potential beschworen und schau dir an, wie wir uns unter Bobic entwickelt haben.
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Bei Bobic kann ich mir so ziemlich alles vorstellen. Er ist hier nicht groß verwurzelt (wenn dann schon eher in Berlin) und wurde für seine offene Haltung gegenüber Investorenvereinen ja zu Beginn seiner Amtszeit auch von den Ultras angefeindet. Zuletzt gab es ja auch Gerüchte darüber, dass die DFL ihn vielleicht auch als Nachfolger von Christian Seifert ab Sommer 2022 im Blick hat. Wären sicher auch beides spannende Aufgaben für Bobic.

In dem Fall handelt es sich natürlich nur um einen Bericht von einem der größten Schmierfinkblätter der Welt. Ich finde es aber immer wieder erstaunlich, wie viele Fans bei solchen Meldungen mit möglichen negativen Folgen für die Eintracht daran glauben, dass da absolut nichts dran sein kann. Sicherlich muss man bei jedem Journalist und jeder Meldung die Glaubwürdigkeit abwägen, aber bei den Medien arbeiten auch nicht ausschließlich Vollidioten, die allesamt keine Ahnung haben oder der Eintracht mit irgendwelchen in die Welt gesetzten Gerüchten vorsätzlich schaden wollen.

Aber gut, dasselbe Thema hatten wir ja erst vor ein paar Jahren mit Kovač. Der hatte einen Wechsel im Vorfeld sogar öffentlich abgestritten und versichert, dass er in der kommenden Saison Trainer der Eintracht bleiben würde, sodass da einige mal wieder eine böse Medienkampagne gegen die Eintracht vermutet hatten. Zwei Wochen später war der Vertrag bei den Bayern unterschrieben. Natürlich mit der öffentlichen Begründung, dass am dynamischen Donnerstag alles ganz schnell und plötzlich gegangen sei und es vorher keinen direkten Kontakt gegeben habe.

Seit dem Theater von NadW sollte da eigentlich jeder Fan der Eintracht bereits diese Lektion gelernt haben. Öffentliche Aussagen von Leuten aus dem Fußballgeschäft entsprechen bei weitem nicht immer der Wahrheit, weil sie befangen sind und ein Eigeninteresse haben. Da glaube ich im Zweifelsfall eher einem schlüssigen Bericht von einem glaubwürdigen Journalisten. Insofern gebe ich jetzt auch nichts darauf, dass Bobic vor drei Jahren mal gesagt hat, dass er zugunsten der Eintracht schon bessere Angebote ausgeschlagen habe. Genauso wenig glaube ich jetzt aber, dass er schon auf gepackten Koffern sitzt. Aber mal ganz unabhängig von dem Bericht kann ich mir als Fußballfan schon sehr gut vorstellen, dass Bobic einer der Kandidaten bei der Hertha ist.

Ob er dann auch wirklich Bock auf die Hertha hat, nachdem er hier in den letzten Jahren den gesamten Verein umgekrempelt und viele Stellen mit eigenen Vertrauten besetzt hat, steht auf einem anderen Blatt. Wir haben sicher auch noch Entwicklungspotential und bei der Hertha übt Windhorst schon einen gewissen Einfluss aus, während Bobic hier zumindest im sportlichen Bereich mehr oder weniger der Alleinbestimmer ist.

tont schrieb:
Woher kommt denn das Märchen, dass er bei der Hertha mehr Geld für Gestaltungsmöglichkeiten hätte? Die haben doch praktisch alles bereits ausgegeben bzw. für die Tilgung von Verbindlichkeiten genutzt.


Dieser Punkt ist jedoch faktisch falsch. Die Hertha hätte im vergangenen Oktober noch eine Zahlung von 100 Millionen Euro von Windhorst bekommen sollen. Diese Zahlung wurde jedoch laut offiziellen Angaben aufgeschoben und soll jetzt bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres überwiesen werden. Sprich, bis zum 30. Juni 2021, da die Hertha nach der Saison und nicht dem Kalenderjahr bilanziert.

Gerüchteweise wollte Windhorst wohl nicht, dass die alten Verantwortlichen weiterhin erfolglos das Geld verballern. Einem neuen Verantwortlichen würde das Geld dann aber im Sommer wohl zur Verfügung stehen. Und sofern die wirklich komplett in Transfers gesteckt würden, wären 100 Millionen Euro in Coronazeiten sicher deutlich mehr Geld, als die meisten Vereine zur Verfügung haben. Inklusive der Eintracht.

tont schrieb:
Hier in Frankfurt bestünde zumindest theoretisch die Möglichkeit weitere Anteile zu verkaufen und damit Kapital zu generieren.


Nebenbei gibt es gerade hier bei der Hertha auch noch viel mehr Spielraum, sollte sich Windhorst oder ein anderer Investor bei neuen Verantwortlichen zu weiteren Investments bereit erklären. Die Lizenzspielerabteilung der Hertha wurde zwar in eine GmbH & Co. KGaA ausgegliedert und Windhorst investiert auch in diese. Die Komplementärin dieser Kommanditgesellschaft ist aber die Hertha BSC Verwaltung GmbH, die zu 100 Prozent vom e.V. gehalten wird und alleine über die Besetzung der kompletten Geschäftsführung bestimmt.

Deshalb wird Windhorst mit seinen Unternehmen und Partnern bereits nach der letzten Zahlung des bereits verabredeten Investments 66,6 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA halten, ohne damit die 50+1 Regel zu verletzten. Der e.V. besitzt durch die oben beschriebene Struktur rechtlich gesehen weiterhin die geforderte Stimmenmehrheit und bleibt damit der alleinige Geschäftsführer im operativen Geschäft.

Wie man am Beispiel Klinsmann sieht, übt Windhorst natürlich trotzdem Einfluss auf das operative Geschäft aus. Aber die Hertha könnte auch die restlichen 33,4 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA verkaufen und würde zumindest auf dem Papier trotzdem noch komplett eigenständig sein. Und wenn man jetzt bedenkt, dass Windhorst für die bereits erworbenen 66,6 Prozent der Anteile 375 Millionen Euro investiert hat, kann man sich ungefähr ausrechnen, was die Hertha da noch bekommen könnte. Vor allem, wenn man denn tatsächlich mal Erfolg haben sollte.

Vermutlich mehr Geld, als wir für die restlichen 17,88 Prozent der Vereinanteile - die wir noch verkaufen könnten - erlösen würden. Im Zuge der letzten Kapitalerhöhung bei uns haben übrigens 18,55 Prozent der Anteile für 15 Millionen Euro den Besitzer gewechselt. Und das war damals auch nicht nur ein Freundschaftsdienst unseres langjährigen Aufsichtsrats Philip Holzer. Dessen Freund und Mitaktionär Stephen Orenstein hat kurz darauf einen Sitz im Aufsichtsrat der AG erhalten. Holzer selbst ist letztes Jahr Nachfolger von Steubing als Vorsitzender des Aufsichtsrats geworden. Darüber hinaus wurde der Aufsichtsrat von neun auf sieben Personen verkleinert, sodass sich natürlich die Einflussnahme der einzelnen Aufsichtsräte erhöht hat. Das kam auch dem e.V. entgegen, der jetzt mit drei Vereinsvertretern im siebenköpfigen Aufsichtsrat aber immer noch keine Mehrheit besitzt, obwohl er mit Abstand der größte Aktionär der AG ist. Und nicht zuletzt stellen Holzer und Orenstein seitdem gemeinsam mit Peter Fischer vom Hauptaktionär des e.V. den Hauptausschuss des Aufsichtsrats, der bei gewissen Dingen wie Spielertransfers teilweise eigenständig einen Beschluss des Vorstands durchwinken oder ein Veto einlegen kann.

Das bedeutet, dass bei uns die Aktionäre Holzer und Orenstein nicht nur für 15 Millionen Euro 18,55 Prozent der Anteile an der AG, sondern auch ein ziemliches Mitspracherecht beziehungsweise durch die Mehrheit im Hauptausschuss gewissermaßen sogar eine unverhältnismäßige Machtfülle im Aufsichtsrat erhalten haben. Sollte man vielleicht auch mal bedenken, wenn man Lars Windhorst bei der Hertha kritisiert, der zumindest rein rechtlich gesehen überhaupt kein Mitspracherecht besitzt. Auch wenn natürlich dort genauso Gefolgsleute von Windhorst im Aufsichtsrat installiert wurden.

Unser Glück ist aber, dass Holzer (genau wie alle anderen Aktionäre und Aufsichtsräte der Eintracht) schon sehr lange mit der Eintracht verbandelt und offenbar auch ein Teamplayer ist. Außerdem hat sich auch das Verhältnis zwischen AG und e.V. in den letzten Jahren deutlich gebessert und es wird konstruktiver zusammengearbeitet. Das könnte bei uns aber selbst mit den bestehenden Strukturen und ohne einen großen Investor alles viel schlimmer aussehen. Hat es ja auch schon, selbst in den 2000er Jahren hat es noch regelmäßig geknallt und beispielsweise die Verzahnung zwischen den Jugendabteilungen unter der Leitung des e.V. und der Profimannschaft unter der Verantwortung der AG war ein absolutes Trauerspiel.
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Also Sokratis oder Subotić könnte ich auch nicht wirklich nachvollziehen. Dann lieber im Zweifel wieder Ilsanker in die Innenverteidigung. Die beiden ehemaligen Dortmunder sind mittlerweile auch nicht mehr besser als Ilse und wären darüber hinaus wahrscheinlich noch teurer und auch verletzungsanfälliger.

Dass man im Sommer wahrscheinlich auf ablösefreie Spieler setzen würde, ist natürlich absolut logisch. Alle Vereine und Spieler müssen Abstriche machen, demnach werden auch qualitativ vergleichsweise hochwertige Spieler frei auf dem Markt verfügbar sein. Viele der bisherigen Gerüchte wie Kenny Lala, Dejan Ljubucic und Ali Akman gingen ja auch genau in diese Richtung. Zudem werden gerade die Vereine aus der Ligue 1 ziemliche Probleme bekommen. Da wird man im Sommer auch mit wenig Geld die Chance auf gute Transfers bekommen.

Die drei genannten Spieler wären mir auch lieber als Yannick Gerhardt, Aleksandar Dragović und Robin Quaison. Dragović wäre hier sicher einer der Besserverdiener, ist aber schon seit Jahren unglaublich unkonstant mit teilweise katastrophalen Leistungen und konnte sein Potential nie wirklich erfüllen. Quaison halte ich ehrlich gesagt für relativ überbewertet. Der hatte letztes Jahr mal ne richtig starke Saison, aber ansonsten war das auch alles nur Durchschnitt. Zudem ist er nicht wirklich ein richtiger Stürmer und in der Reihe dahinter haben wir aktuell schon genug gute Leute. Gerhardt fände ich tatsächlich interessant, wäre aber vom Gehalt her auch recht teuer und wenn überhaupt nur eine Option, falls im Sommer entweder Rode (unwahrscheinlich) oder Kohr (schon eher möglich) wechseln würden. Der will ja gerade deshalb in Wolfsburg nicht verlängern, weil er sich auf Dauer hinter Arnold und Schlager anstellen muss. Der wird also wohl kaum zu uns wechseln, wenn er hier ebenfalls auf der Bank sitzt.
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Brauchen wir überhaupt die 12“Deutschen“ für die Liga? Oder war das nur international? Bin gerade verwirrt und habe keine Lust zu googeln.
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sd400 schrieb:
Brauchen wir überhaupt die 12“Deutschen“ für die Liga? Oder war das nur international? Bin gerade verwirrt und habe keine Lust zu googeln.


Ja, die sind Vorschrift und die braucht man auch für den Spielbetrieb. Mindestens acht davon müssen in Deutschland ausgebildet sein (was bei uns beispielsweise auf Ragnar Ache nicht zutrifft) und mindestens vier davon müssen aus dem eigenen Verein kommen, sprich im Alter von 15 bis 21 mindestens drei Jahre lang unter Vertrag gestanden haben.

Im Europapokal müssen mindestens acht Spieler des 25er Kaders im eigenen Landesverband und vier davon vom eigenen Verein ausgebildet worden sein. Erfüllt man da die Quote nicht, werden einem dementsprechend Kaderplätze gestrichen. Das hat uns in den beiden letzten EL-Saisons auch jeweils betroffen.

Zusätzlich gibt es für U21 Spieler, die mindestens zwei Jahre im Verein verbracht haben, noch die sogenannte "B-Liste". Die kann man kurzfristig vor jedem Spiel neu festlegen und ist unbegrenzt. Die Liste dient eigentlich dazu, dass man jederzeit eigene Jugendspieler im Europapokal einsetzen kann, ohne dass sie einen Kaderplatz belegen. Da kann man dann aber als großer Verein teilweise auch schön "tricksen".

Die Dortmunder konnten so beispielsweise in der letzten Saison mit Jadon Sancho immer einen ihrer besten Spieler über die "B-Liste" melden, weil er als 19-Jähriger bereits zwei Jahre für den BVB gespielt hatte. Dasselbe machen sie dieses Jahr mit Youssoufa Moukoko. Somit ist dann auf der eigentlichen Kaderliste, die für ein ganzes Halbjahr bindend ist, Platz für einen weiteren Spieler.
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Na gut, wann soll die Presse nicht euphorisch sein, wenn nicht nach einen so überlegen rausgespielten Kantersieg und 17 von 21 möglichen Punkten aus den letzten 7 Spielen.

Kostic hat sich natürlich die Helden-Epen auf seinen Befreiungsschlag verdient.
Die Arminen hat er wirklich hin- und hergespielt und er war letztlich an der Entstehung aller Tore wesentlich beteiligt (Wobei ich mich frage, warum er keinen Assist-Punkt für die Vorlage zum Eigentor bekommt?)

Bei der Hertha haben sie ihren eigenen Befreiungsschlag gestartet und sich endlich vom Meister des Mittelmaßes namens Preetz getrennt. Und bei der Gelegenheit auch gleich noch vom schönen Labbadia, der es nicht geschafft hat, aus eine Reihe von teuren Individualisten eine Art Mannschaft zu machen.

Das soll jetzt mal wieder Pal Dardai leisten. Und da wir alle wissen, dass er das kann, sollten wir mal hoffen, dass er diesmal dafür 3 - 4 Wochen braucht. (Vielleicht schafft er es auch nicht, weil er diesmal quasi als lame duck an den Start geht)

Es ist für Hütter schon etwas unglücklich, dass wir zum dritten mal im Januar gegen einen Nothelfer im Traineramt antreten müssen. Das macht doch die Vorbereitung deutlich schwieriger.
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philadlerist schrieb:
Wobei ich mich frage, warum er keinen Assist-Punkt für die Vorlage zum Eigentor bekommt?


Ich weiß ja jetzt nicht, wo du geschaut hast, aber die meisten Medien (beispielsweise auch der Kicker) werten Vorlagen bei Eigentoren und zählen auch den gefoulten Spieler bei Elfmetern als Vorlagengeber. Die offizielle Statistik der Bundesliga zählt soweit ich weiß allerdings tatsächlich beides nicht.

Ist halt auch immer so eine Sache. Wenn es jetzt ein Eigentor ist, wo der Ball von drei Leuten abprallt oder wie damals am letzten Spieltag bei der EL-Qualifikation unter Veh, als der Rodriguez an Benaglio vorbei ins Tor gepasst hat, ergibt es natürlich wenig Sinn, dass ein Vorlagengeber gewertet wird.

Uns wurde ja zuletzt auch schon Glück vorgeworfen, weil wir jetzt schon von vergleichsweise vielen Eigentoren profitiert haben. Die waren aber alle wirklich erzwungen. Ohne das Eigentor hätte jeweils ein eigener Spieler direkt dahinter vor dem leeren Tor gestanden beziehungsweise der Schuss von Kamada in Freiburg wäre ohne gegnerische Einwirkung auch höchstwahrscheinlich ins Tor gegangen. Die Eigentore für uns waren streng genommen alle weniger zufällig, als irgendwelche abgefälschten Schüsse, die im anderen Eck landen.

philadlerist schrieb:

chön ja auch immer wieder, wie Statistik die eigene Wahrnehmung des Spiels konterkarieren kann.
Wo wir immer das Gefühl haben, dass es oft nur an unserer mangelnden Effektivität im Sturm liegt,
schreiben die 11Freunde:
"... ... Knapp jeder siebte Schuss landet im Tor.
Das ist der dritt­ef­fi­zi­en­teste Wert der Liga nach Bayern Mün­chen und Union Berlin.
"


Also laut der Statistik im Kicker waren wir in Sachen Chancenverwertung lange Zeit ziemlich weit unten und sind jetzt mittlerweile mit 31,8 Prozent auf Rang 8 angekommen. Da wird aber nach Torchancen gerechnet, also ist nicht jeder Torschuss auch eine Torchance. Das würde vielleicht die Diskrepanz erklären, weil wir ja auch vergleichsweise selten aus der zweiten Reihe schießen.

Laut Kicker liegen wir mit 13,00 Torschüssen pro Spiel zwar knapp über dem Ligadurchschnitt von 12,36 Torschüssen, haben aber dank der 19 Treffer in den letzten sieben Ligaspielen (2,7 Tore pro Spiel) mittlerweile auch einen Schnitt von 1,94 Toren pro Spiel, der ziemlich deutlich über dem Ligaschnitt von 1,55 Toren pro Spiel liegt. Nach den ersten elf Spieltagen hatten wir nur 16 Tore und damit einen Schnitt von lediglich 1,45 Toren pro Spiel. Da haben die sehr erfolgreichen Spiele der letzten Wochen tatsächlich zu einem erheblichen Anstieg geführt. Wir haben ja aktuell auch zusammen mit Dortmund und Gladbach die nach Gesamtzahl der erzielten Tore zweitbeste Offensive der Liga.

philadlerist schrieb:

Wenn man sich die Aufnahmen vom Tor anschaut, dann übrigens zu Unrecht, denn Nielsen gebührt der Assist, weil dessen Ball ins Aus gegangen wäre. Er hat aber Ortega angeschossen ...


Das ist mir übrigens auch während des Spiels aufgefallen. Hätte streng genommen als Eigentor von Ortega ohne Vorlagengeber gewertet werden müssen
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DonGuillermo schrieb:

Die Frau hat auch einen eigenen Namen und arbeitet sogar für den Herzensverein. Deshalb sollte man gerade als Eintrachtfan die gute Sarah nicht nur darauf reduzieren, dass sie die Tochter vom Uwe ist und möglichst viele Kinder mit dem Danny zeugen soll.



Nix für ungut, aber da mich zukünftige, männliche, groß gewachsene, schnelle, athletische Medienabteliungsmitarbeiter nicht interessieren, kann ich sie bei dem Witz ohne schlechtes Gewissen ganz genau darauf reduzieren.
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Basaltkopp schrieb:

Aber vielleicht hat uns ja auch die Politik inzwischen dazu erzogen, wo alles gendergerecht sein muss...


Oder vielleicht steigert sich der eine oder andere so sehr in das Thema rein und es ist für sie so ein großer Trigger, dass sie hinter allem, was halbwegs in diese Richtung geht, "Genderpolitik" oder wie der andere Kollege "Political Correctness" vermuten.

Ich habe dem Kollegen auch nichts Böses vorgeworfen. Zugegeben, ich fand den Witz, in dem eine Frau und Mitarbeiterin des Herzensverein auf die Gene ihres Vaters und das Kinderzeugen reduziert wurde, nicht wirklich prickelnd. Aber das ist ja Ansichtssache. Es hat für mich einfach etwas mit grundsätzlichem Respekt zu tun, Menschen in solch einem Kontext beim Namen zu nennen.

Das gilt übrigens natürlich auch für männliche Personen. Ich habe mich beispielsweise auch darüber gefreut, dass Hütter bei einer der letzten Pressekonferenzen unseren Mannschaftsarzt Florian Pfab namentlich und öffentlich für seine Arbeit gelobt hat. Da wird es sicher aber auch den einen oder anderen geben, dem die Namen und Personen scheißegal sind, solange die medizinische Abteilung einen guten Job macht. Namen interessieren ja meistens nur dann, wenn es schlecht läuft, weil man ja eine Sau durchs Dorf treiben muss. Dr. Christoph Seeger (bei dem die Kritik natürlich auch berechtigt war) lässt grüßen.

Und deshalb war meine Anmerkung auch nur ein gut gemeinter Hinweis. Damit vielleicht der nächste User dann Sarah Bein und nicht "dem Uwe Bein seine Tochter" schreiben kann. Nicht mehr und nicht weniger.

LiquidRush schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Die Frau hat auch einen eigenen Namen und arbeitet sogar für den Herzensverein. Deshalb sollte man gerade als Eintrachtfan die gute Sarah nicht nur darauf reduzieren, dass sie die Tochter vom Uwe ist und möglichst viele Kinder mit dem Danny zeugen soll.


Nix für ungut, aber da mich zukünftige, männliche, groß gewachsene, schnelle, athletische Medienabteliungsmitarbeiter nicht interessieren, kann ich sie bei dem Witz ohne schlechtes Gewissen ganz genau darauf reduzieren.        


Du kannst ruhig tun und lassen, was du willst. Und für dein Gewissen bin ich auch weder verantwortlich, noch interessiert es mich sonderlich. Aber genau wie jemand tolle Witze reißen kann, können eben andere darauf reagieren. Und die Reaktion können wiederum andere genauso scheiße finden. Kann ich sehr gut mit leben. Offensichtlich besser als so einige mit meiner Reaktion. Wenn mich aber etwas stört, werde ich es trotzdem ansprechen.

Das war es jetzt aber auch zu dem Thema von mir. Dafür ist der Thread nicht da.
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Adlerdenis schrieb:

Mike 56 schrieb:

Sehr gute Zusammenfassung. Was mir auffällt ist das in den beschriebenen Höhepunkten das Wort Kamada genau 10 mal vorkommt. In der Halbzeit 1 sogar mehr als in Halbzeit 2. Er kann wohl nicht so schlecht gewesen sein in Halbzeit 1 wie er wieder von einigen gesehen worden ist.

Ich fand Kamada gestern stark, war sehr auffällig und in der Tat oft beteiligt, wenns gefährlich wurde.

Er ist sehr schwach ins Spiel gestartet, hatte gleich mal diverse Ballverluste und Fehlpässe, stabilisierte sich aber schnell und steigerte sich von Minute zu Minute. Mit jeder guten Aktion wurde er sichtlich selbstbewusster.

Im Übrigen hätte ich darauf wetten können, dass er vor dem 5:1 in den Rückraum spielt. Das macht er nämlich fast immer. Dass Silva mit den Abwehrspielern weiter lief, Jovic aber zurückblieb, erschien fast wie einstudiert.
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WuerzburgerAdler schrieb:
Im Übrigen hätte ich darauf wetten können, dass er vor dem 5:1 in den Rückraum spielt. Das macht er nämlich fast immer. Dass Silva mit den Abwehrspielern weiter lief, Jovic aber zurückblieb, erschien fast wie einstudiert.


Stimmt. Aber wie von mir angesprochen, war genau dieser Raum vor der Verpflichtung von Luka leider vergleichsweise selten besetzt. Da ging so mancher kluger Pass ins Leere und wir haben zumindest mal einige gefährliche Chancen liegen lassen. Aber dasselbe Muster gab es ja - wenn auch in leicht abgeänderter Form - schon beim zweiten Tor gegen Schalke, als Silva den Innenverteidiger auf den ersten Pfosten zieht und Luka vor dem Fünfer stehen bleibt und die Flanke in den Rücken der Verteidiger dann versenkt. Wie schon damals erwähnt, hat Filip seine Flanken nämlich früher auch öfter dahin gespielt, weil er wusste, dass Luka diesen Raum gerne besetzt. Und natürlich, weil er oft bis zur Grundlinie durchbricht und dann ein Ball in den Rückraum der Abwehr am meisten Sinn ergibt. Aber Lukas Verhalten im Strafraum ist schon wirklich exzellent.
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Einer meiner lieblingsspieler der letzten Jahre, Riesensympath. Bodenständiger junge mit Humor und und unbändigem siegeswillen. Habe ihn nach einem Unentschieden mal getroffen und darauf angesprochen, er war SUPER unzufrieden mit den zwei abgegebenen Punkten.

Danny, bitte ganz viele Söhne mit Uwe Beins Tochter haben. Dann beten wir dafür, dass sie Deine Athletik mit Opas Technik kombinieren
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LiquidRush schrieb:

Danny, bitte ganz viele Söhne mit Uwe Beins Tochter haben. Dann beten wir dafür, dass sie Deine Athletik mit Opas Technik kombinieren


Die Frau hat auch einen eigenen Namen und arbeitet sogar für den Herzensverein. Deshalb sollte man gerade als Eintrachtfan die gute Sarah nicht nur darauf reduzieren, dass sie die Tochter vom Uwe ist und möglichst viele Kinder mit dem Danny zeugen soll.

Ist jetzt nicht böse gemeint, es war von dir ja auch mit einem Augenzwinkern gemeint. Aber halt nur mal so als Hinweis. Solche Formulierungen stören mich nämlich schon seit längerer Zeit, wenn über dieses Thema gesprochen wird.
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DonGuillermo schrieb:

Besonders positiv hervorheben muss man sicherlich Kostić. Seit Luka wieder da ist, sprüht er wirklich vor Spielfreude und hat sich heute auch mit einem Monsterspiel belohnt. In den letzten drei Spielen hat er jetzt fünf Scorerpunkte gesammelt und auch beim heutigen ersten Tor hat er mehr oder weniger die Vorlage gegeben. Dazu sein erstes Tor seit langer Zeit. Dieses persönliche Erfolgserlebnis freut mich auch deshalb besonders, weil Filip nach dem Abgang von Kohr der einzige Spieler im Kader ist, der regelmäßig mal von außerhalb des Strafraums draufhält. Das ist eine Komponente, die uns schon in unserem Spiel fehlt. Auch heute hat man mehrmals in guten Schusspositionen noch einmal quergelegt oder ist ins Dribbling gegangen.


Es war auch taktisch ein cleverer Zug das Kostic desöfteren überraschend von der rechten Seite gekommen und in die Mitte gezogen ist um mit seinem bärenstarken linken Fuß abzuziehen. Vor dem Tor gab es schon eine ähnliche Situation, da war der Schuß leider nicht platziert genug.
In Zukunft sollte man diese Variante öfter mal machen, das verwirrt den Gegner nochmal mehr als wenn Kostic 90 min lang stupide die linke Seite auf und ab läuft. Seine Flanken von links sind zwar stark aber seine Schußtechnik kommt so nicht zur Geltung. Diese Variabilität hat mir gestern sehr gut gefallen.
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Diegito schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Besonders positiv hervorheben muss man sicherlich Kostić. Seit Luka wieder da ist, sprüht er wirklich vor Spielfreude und hat sich heute auch mit einem Monsterspiel belohnt. In den letzten drei Spielen hat er jetzt fünf Scorerpunkte gesammelt und auch beim heutigen ersten Tor hat er mehr oder weniger die Vorlage gegeben. Dazu sein erstes Tor seit langer Zeit. Dieses persönliche Erfolgserlebnis freut mich auch deshalb besonders, weil Filip nach dem Abgang von Kohr der einzige Spieler im Kader ist, der regelmäßig mal von außerhalb des Strafraums draufhält. Das ist eine Komponente, die uns schon in unserem Spiel fehlt. Auch heute hat man mehrmals in guten Schusspositionen noch einmal quergelegt oder ist ins Dribbling gegangen.


Es war auch taktisch ein cleverer Zug das Kostic desöfteren überraschend von der rechten Seite gekommen und in die Mitte gezogen ist um mit seinem bärenstarken linken Fuß abzuziehen. Vor dem Tor gab es schon eine ähnliche Situation, da war der Schuß leider nicht platziert genug.
In Zukunft sollte man diese Variante öfter mal machen, das verwirrt den Gegner nochmal mehr als wenn Kostic 90 min lang stupide die linke Seite auf und ab läuft. Seine Flanken von links sind zwar stark aber seine Schußtechnik kommt so nicht zur Geltung. Diese Variabilität hat mir gestern sehr gut gefallen.                                                        


Wobei man hier genau aufpassen muss. Das Tor ist nach einer kurzen Ecke auf dieser Seite entstanden. Da war es sicher geplant, dass Kostić quasi auf der falschen Seite steht, um mit seinem starken linken Fuß einen günstigen Schusswinkel zu haben. Da hat man sich tatsächlich mal was ausgedacht, statt einfach nur eine kurze Ecke ohne wirklichen Plan auszuführen. Soweit ich mich erinnern kann, war das bei der von dir angesprochenen ersten Schusschance ähnlich. Da hatten wir kurz davor eine Ecke, Kostić ist dann aber noch auf rechts geblieben, weil im Anschluss keine Zeit war, um die Seite wieder zu wechseln.

Das war also lediglich eine Variante bei den Ecken von der rechten Offensivseite. Aus dem Spiel heraus ist Kostić soweit ich mich erinnern kann überhaupt nicht auf rechts aufgetaucht. Deshalb habe ich mich auch schon über die Vergleiche mit Arjen Robben gewundert, die teilweise aufgestellt wurden. Um einen Flügelspieler auf der "falschen Seite" spielen zu lassen, sind wir meiner Meinung nach auch nicht dominant genug. Inversive Flügelspieler gibt es hauptsächlich in sehr spielstarken Mannschaften mit viel Ballbesitz oder reinen Kontermannschaften. Weil man im ersteren Fall ohnehin selten zur Grundlinie zieht und bei den vielen Bällen aus dem Zentrum (die dann eben auf den Mann und nicht in den Lauf gespielt werden) sofort mit dem starken Fuß weiterspielen oder in Richtung Tor ziehen kann und im zweiteren Fall bei langen Bällen oder schnellen Gegenstößen ebenfalls besser zum Abschluss kommt.

Für uns ergibt das aber gerade mit den Wingbacks auf außen, welche die komplette Seite bearbeiten müssen, eher weniger Sinn. Die sollen ja gerade weit außen an der Seitenlinie bleiben. Zumal es auch noch Filips große Stärke ist, mit viel Anlauf Tempo aufzunehmen und die Seite hoch- und runterzurennen. Da ist es schon sinnvoller, wenn man den stärkeren Fuß auf der Außenbahn hat. Ansonsten würde es dasselbe Problem geben wie bei Durm oder Zuber auf der linken Seite. Deren linker Fuß ist auch nicht gut genug, um auf außen konstant ins Dribbling zu gehen, zur Grundlinie zu ziehen und dann mit dem schwachen Fuß eine Flanke zu schlagen.

Zuber hat sein mit Abstand bestes und einzig wirklich gutes Spiel auf der linken Außenbahn gegen Hoffenheim gemacht. Weil die aber selbst mit Dreier-/Fünferkette gespielt haben, hatte Zuber nur einen direkten Gegenspieler auf seiner Seite und dementsprechend oftmals mehr Platz und Zeit. Deshalb konnte er in dem Spiel auf außen öfter mal auf den Ball treten und ihn sich auf den starken rechten Fuß legen oder eben auch ohne großen Gegnerdruck mit dem schwachen Fuß besser durchbrechen oder flanken. In den anderen Spielen hatte er aber aus den genannten Gründen weitaus größere Probleme. Ist halt nicht so leicht, Tempo aufzunehmen oder punktgenau zu flanken, wenn man den Ball hauptsächlich mit seinem schwächeren Fuß spielen muss. Diese Vorstöße über die Außen sind in unserem System aber weiterhin von elementarer Bedeutung.

Und im Falle von Kostić ist es ja jetzt auch nicht so, als würde er auf links selten zum Abschluss kommen. Die letzten beiden Jahre hat Filip auf derselben Position wettbewerbsübergreifend 21 Tore erzielt. Dazu kamen noch 32 Vorlagen. Also 53 Scorerpunkte in 97 Spielen. Das ist schon eine sehr gute Quote. In der aktuellen Saison war Kostić vor dem Spieltag glaube ich der Spieler mit den meisten Torschüssen in der Liga, der noch kein Tor erzielt hat. Wenn man mal die Spiele bei der Hertha und in Stuttgart rausnimmt, wo er insgesamt nur knapp 20 Minuten gespielt hat, waren es bisher zwölf Einsätze für Kostić in der Bundesliga. In diesem zwölf Spielen ist er laut offizieller Statistik zu 26 Torschüssen gekommen. Halte ich jetzt für keinen schlechten Schnitt. Und er hat ja auch durchaus schon die eine oder andere dickere Chance wie auch jetzt zum Ende in Bielefeld liegen lassen. Und letztendlich hat er jetzt in den 14/12 Spielen auch schon wieder sechs Scorerpunkte gesammelt. Einen kleinen Hänger muss man ihm halt auch mal zugestehen.
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Mit dem Spieltag konnte man definitiv zufrieden sein. Mit Leipzig, Dortmund, Leverkusen und Union haben gleich vier direkte Konkurrenten verloren. Natürlich haben dank der direkten Duelle im Umkehrschluss auch Gladbach und Wolfsburg gewonnen. Die sehe ich auf Strecke aber weiterhin als die schwächsten Mitkonkurrenten.

Union wird sich denke ich in den nächsten Wochen komplett verabschieden. Die hatten jetzt mit das erste Mal keine optimale Chancenverwertung und schon prompt sie das Spiel verloren. Mit beispielsweise unserer Chancenverwertung wären die ohnehin niemals so weit oben gewesen. Auch Freiburg sehe ich weiterhin nicht auf Dauer da oben. Und zur unteren Tabellenhälfte haben wir bereits acht Punkte Vorsprung. Falls wir keinen Absturz mehr einlegen, werden wir bis zum Saisonende um die europäischen Plätze mitspielen.

Ansonsten würde ich noch mal auf die Elfmeterdiskussionen der letzten Wochen zurückkommen. Zuletzt sind jetzt echt mal viele Torhüter wie auch von mir empfohlen lange stehen geblieben und es hat sich ausgezahlt. Cunha versucht es auch immer mit diesen verzögerten Elfmetern. Falls sich der Torwart aber nicht ausschauen lässt, gibt es eben eher so ein Resultat wie heute. Dann hält Pavlenka den relativ easy. Wenn ich den Ball ohnehin platziert in die Ecke schießen will, brauche ich auch keine Faxen beim Anlauf. Aber wenn man den Torwart in die falsche Ecke schicken will oder darauf hofft, dass sich der Torwart zu früh bewegt, sind die Elfer eben selten platziert. Und genau deshalb zahlt es sich auch aus, beim Elfmeter als Torwart lange zu warten.

Beim Spiel in Freiburg gab es sogar die absolute Meisterleistung eines Torwarts. Gonzalez hat es ebenfalls mit Ausfallschritten und Blick auf den Torwart versucht. Müller deutet dann klugerweise eine Bewegung in die vom Torwart aus gesehen rechte Ecke an, weshalb Gonzalez in die andere Richtung schießt. Müller erkennt das aber und springt letztendlich nicht nach rechts, sondern in die Schussrichtung. Und da dann natürlich auch hier der Elfmeter nicht platziert ins Eck geschossen wurde, ist er dann leichte Beute für den Keeper.

Anthrax schrieb:

Adlersupporter schrieb:

Anthrax schrieb:

philadlerist schrieb:

Weiß nicht, warum sie Favre unbedingt loswerden wollten,
- war wohl ne Stimmungssache -
Aber ich sehe nicht, dass sie da jetzt einen besseren Trainer haben oder besser spielen
Und das ist bei dem Kader schon deutlich unter der Erwartung


So wenig wie ich Favre leiden kann und ihn für einen überbewerten Trainer halte....schlechter als der war er auf keinen Fall. Die haben eher noch mehr abgebaut.


Naja, liegt es da in Dortmund unbedingt alleine am Trainer. Ich glaube nicht. Bei dieser Truppe da fehlt Mentalität usw.
Da sollten sich in erster Linie mal die Spieler hinterfragen...


Ist die Mentalität nicht auch etwas, was man vom Trainerteam mitbekommt?
Ich glaube nicht, dass alle Spieler sich alleine aufraffen können mehr zu leisten - da muss jemand auch lenken.        


Ich glaube tatsächlich, dass in Dortmund mittlerweile sogar die Führungsebene ein Problem ist. Weil man diese Erfolgsgeilheit nicht mehr vorlebt. Unter Klopp hat man sich begeistern und mitreißen lassen. Da hat man förmlich gemerkt, dass die Titel erreichen wollen. Das überträgt sich natürlich auch auf die Spieler. Das war die letzten Jahre aber eher nicht der Fall.

Selbst mit dem großen Punktevorsprung unter Favre hat man das Thema öffentlich immer vor sich hergeschoben und die Meisterschaft erst letztes Jahr als Ziel ausgegeben. Da waren dann aber schon alle aus dem Vorjahr vorbelastet und das Ding schnell durch. Deshalb glaube ich auch, dass die Entlassung von Favre grundsätzlich schon die richtige Entscheidung war, wenn man die Mannschaft verbessern und mehr erreichen will. Ob ein Novize auf dem Cheftrainerposten dann natürlich die bessere geschweige denn optimale Besetzung ist, steht auf einem anderen Blatt.

Mittlerweile hat Dortmund ja eher die Maxime, dass man junge Toptalente anziehen und ausbilden und sie später für viel Geld an die absoluten Topvereine verkaufen will. Mit so einer Einstellung wirst du aber nie Meister werden. Das ist einfach nur Leverkusen auf einem höheren Level. Kein Wunder, dass häufig schon nach einem halben Jahr darüber gesprochen wird, wann und wohin der nächste Spieler wechselt.

Ein Spieler wie Haaland wird in so einer Mannschaft sicher nicht lange bleiben wollen. Denn der strahlt diese absolute Gier aus. Der will Titel gewinnen und der beste Stürmer der Welt werden. Ob man das in Dortmund überhaupt noch kann, ist natürlich eine grundsätzliche Frage. Falls es aber möglich sein sollte, macht es aktuell auch nicht wirklich den Eindruck, dass man das überhaupt unbedingt will und alles daran setzt.

Knueller schrieb:
Was meinste der Martin Schmitt eigentlich in seinem Interview? Von wegen: er (ddc) wollte zeigen, dass er frisch und angekommen ist - und vielleicht noch etwas anderes.
Hmmmmm? 🤔        


Habe das Interview jetzt nicht gesehen, aber es ist ja kein Geheimnis, dass es in den letzten Monaten mehrere Presseberichte gab, die Adi und Danny ein belastetes Verhältnis nachsagen. Ich persönlich halte die auch für sehr glaubwürdig. Genau wie auch die Berichte, dass sich Da Costa trotzdem grundsätzlich sehr wohl bei der Eintracht fühlt und nicht wirklich weg will. Das hat durch seine Ehe mit Sarah Bein - die ja in der Medienabteilung der Eintracht arbeitet - natürlich auch anderweitige private Gründe.

Deshalb wohl jetzt auch erst mal eine halbjährige Leihe zu einem anderen Verein aus der Region und eben nicht zu den wohl ebenfalls und bereits im Sommer interessierten Schalkern. Insofern wäre es natürlich wünschenswert, wenn Danny jetzt erst mal wieder seine Form findet und man sich im Sommer dann noch mal zusammensetzt und etwaige Probleme aus dem Weg räumt. Danny dauerhaft im Mainzer Dress sehen zu müssen, fände ich nämlich auch nicht so geil.
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Knueller schrieb:

Mir tat das irgendwie leid heute, den Danny in dieser scheiß Mainz-Kluft zu sehen. Sportlich für ihn sicher nachvollziehbar, aber das hat er sich bestimmt anders vorgestellt. Allem Anschein nach, fühlt er sich bei uns ja schon ziemlich wohl.      

Mich hat es für ihn sehr gefreut. Weil er ein super Typ ist und nun zeigen kann was in ihm steckt. Ein unermüdlicher Kämpfer auf Rechtsaußen. Er wird nach seinem ersten Spiel von den Mainzern gefeiert (ähnlich wie Kohr). Das wird ihm gut tun und dann kann er zur nächsten Saison, wenn wir international spielen mit jeder Menge Selbstvertrauen zurückkommen und wieder eine gute Rolle spielen. Win-Win.

...und vielleicht steigt Mainz ja trotzdem ab.
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bla_blub schrieb:
Mich hat es für ihn sehr gefreut. Weil er ein super Typ ist und nun zeigen kann was in ihm steckt. Ein unermüdlicher Kämpfer auf Rechtsaußen. Er wird nach seinem ersten Spiel von den Mainzern gefeiert (ähnlich wie Kohr). Das wird ihm gut tun und dann kann er zur nächsten Saison, wenn wir international spielen mit jeder Menge Selbstvertrauen zurückkommen und wieder eine gute Rolle spielen. Win-Win.


Die Mainzer Spielweise kommt halt auch beiden in ihren Stärken sehr entgegen. Bei der spielerischen Entwicklung unserer Mannschaft haben beide zuletzt nicht mehr so wirklich reingepasst, auch wenn sie natürlich in der Bundesliga eine gute Rolle spielen können. Bei Da Costa waren sich ja auch alle einig, dass er in der Büffelsaison am meisten überperformt hat. Da haben wir mit dem schnellen und schnörkellosen Offensivfußball aber auch den richtigen Fußball für ihn gespielt. Technisch hat er sicher die größten Defizite und gerade nach seiner schweren Beinverletzung ist er auch vom Bewegungsablauf her nicht der geschmeidigste Typ. Genau wie Kostić auf der anderen Seite hat er am besten funktioniert, wenn er mit viel Power und Anlauf kommen kann, um seine Laufstärke und Körperlichkeit auszuspielen.

Die heutige Torvorbereitung war da ein perfektes Beispiel. Auf engerem Raum wird es dann schon schwieriger mit der Ballbehandlung. Da wir aber mittlerweile nicht nur sehr offensiv stehen, sondern auch spielerisch besser geworden sind und viel auf Kombinationen und Ballbesitz setzen, passte das nicht mehr so gut. Dazu glaube ich schon, dass es auch gewisse Probleme mit Hütter gab. Wird sicher allen gut tun, wenn es da mal für ein paar Monate einen Luftwechsel und für Da Costa persönlich auch wieder Erfolgserlebnisse gibt. Würde nicht ausschließen, dass er dann auch hier wieder in die Spur findet. Ich würde es mir wünschen, denn er ist in Topform nicht nur ein guter Spieler, sondern vor allem auch ein super Typ. Wenn er jetzt nach dem halben Jahr sagt, dass er gerne dauerhaft in Mainz bleiben will, würde das schon weh tun.

Und auch Kohr hat ja in Augsburg deutlich besser funktioniert als in Leverkusen. Und zumindest aktuell wäre Mainz bei einem Vergleich eher Augsburg und wir wären eher Leverkusen. Kohr kann schon auch einen guten Ball spielen, aber auch seine Stärken kommen bei einer Ballbesitzmannschaft eher weniger zur Geltung. Insofern wäre es also natürlich auch hier optimal, wenn der Spieler viel Spielpraxis sammelt und wieder in die Spur findet. Dann kann man es entweder noch mal zusammen versuchen oder hat eben einen möglichen Wechselkandidaten ordentlich ins Schaufenster gestellt und im besten Fall mit dem Leihverein schon einen ernsthaften Interessenten. Da haben die Leihen in beiden Fällen schon Sinn ergeben.

Ich glaube die Mainzer haben mit ihrer Besinnung auf die alten Werte auch einen klugen Weg eingeschlagen. Es gab ja schon seit vielen Jahren selbst mannschaftsintern Stimmen, dass sich einige der hauptsächlich französischsprachigen Spieler vom Rest der Mannschaft abgeschottet haben. Da gab es ja so einige Berichte über Grüppchenbildung und fehlende Identifikation mit dem Verein. Die haben Mainz halt nur als kurze Durchlaufstation und Sprungbrett gesehen. Was ja auch so ein bisschen das Mainzer Geschäftsmodell der letzten Jahre war und weshalb man so viele jüngere Spieler aus dem französischsprachigen Raum verpflichtet hat. Wenn du dann aber im Abstiegskampf steckst, wird es schwierig. Die beste Zeit hatte Mainz ja eigentlich, als viele Spieler lange im Verein geblieben sind, egal aus welchem Land sie kamen. Dazu kam dann natürlich noch das komplette Zerwürfnis zwischen Mannschaft und den alten Verantwortlichen bei der Gehaltsaffäre, für die Szalai als Sündenbock abgestempelt werden sollte.

Insofern habe ich da auch den Verkauf von Mateta nicht als Schwächung gesehen. Gerade dem wurde wohl ein ziemlich großer Egoismus nachgesagt. Dem hat man auch auf dem Platz mehrmals eine absolute Lustlosigkeit angemerkt. Der hat nur gut gespielt, wenn er auch wirklich Bock hatte. Insofern hat es mich auch immer gewundert, warum sich den einige auch vermehrt bei uns im Team gewünscht haben. Gerade die mannschaftliche Geschlossenheit sowie die vielen guten Charaktere sind ja trotz der zig Nationen und Sprachen im Kader seit Jahren unsere große Stärke. Selbst ausländische Spieler, die nur kurz bei uns waren, haben sich mit dem Verein absolut identifiziert. Bei aller sportlichen Wertigkeit war es also sicher kein Fehler, diesen Spieler für eine hohe Ablöse abzugeben.

Da hatte zuletzt alles einen klaren Plan. Nicht nur wurden mit Heidel, Schmidt und Svensson auf allen Ebenen bei den sportlichen Verantwortlichen Leute mit Mainzer Vergangenheit geholt. Mit Bell wurde jetzt von Svensson auch wieder ein Urmainzer in die Mannschaft eingebaut, der eigentlich keine Rolle mehr gespielt hat und schon abgeschrieben war. Deshalb ist es für mich auch nicht verwunderlich, dass man jetzt in Person von Da Costa und Kohr noch einmal mit bekannten und bundesligaerfahrenen Spielern nachgelegt hat. Bei denen weiß man, was bekommt und dass die sich definitiv reinhauen werden.

Deshalb sehe ich Mainz jetzt doch noch nicht komplett abgeschrieben, auch wenn es für die natürlich brutal schwer wird. Letzte Woche habe ich ich das tatsächlich noch ein bisschen anders gesehen, aber da hätte ich auch nicht gedacht, dass sie sich in so kurzer Zeit so sehr steigern, dass sie eines der Topteams schlagen können. Das wird bei immer noch sieben Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz aber auch weiterhin nötig sein. Nur Punkte gegen die anderen Abstiegskandidaten sammeln, wird da wahrscheinlich nicht reichen. Insofern ist es noch ein langer Weg für die Bonbonschmeißer. Gerade zum Ende einer Saison sind solche überraschenden Ergebnisse im Abstiegskampf ja aber nicht unüblich. Am drittletzten Spieltag passiert das hoffentlich nicht, wenn wir da noch oben dabei sein sollten. Aber an den letzten beiden Spieltagen dürfen sie gerne gewinnen. Solange es uns helfen hilft, würde ich sie dann auch noch ein weiteres Jahr in der Bundesliga ertragen.
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So ein Spiel wie heute habe ich mir jetzt seit einigen Wochen mal gewünscht. Das haben wir uns mit unseren Leistungen auch mal verdient, ein Spiel mit einem Vorsprung von drei bis fünf Toren locker über die Bühne zu bringen. Heute haben wir auch endlich mal relativ konsequent unsere Chancen verwertet, auch wenn bei der Entstehung des ersten Treffers eine Portion Glück dabei war. Freut mich auch für Silva, dass er heute zwei richtig starke Tore erzielt hat, nachdem in den letzten Spielen doch die eine oder andere Fahrkarte aus guter Position dabei war.

Umso ärgerlicher, dass wir unser Problem in der Defensive nicht auch abstellen konnten. Bielefeld hatte mehr oder weniger einen ernstzunehmenden Ball aufs Tor und der war prompt wieder drin. Es ist echt ärgerlich, dass seit Wochen fast immer die erste Chance vom Gegner reingeht. Leider hält auch Trapp aktuell mal keinen vermeintlich unhaltbaren Ball. Gegen einen stärkeren Gegner hätte das Gegentor vor der Pause durchaus noch einmal zu Problemen führen können.

Ansonsten kann man durchweg zufrieden sein, auch wenn es sicherlich nicht die beste Leistung der letzten Wochen war. Alle waren mindestens mal solide unterwegs, auch wenn Tuta und Hasebe teilweise negative Tendenzen aus dem letzten Spiel übernommen haben. Aber sowohl für den Frischling als auch den Methusalem im Team wird die englische Woche auch mit am anstrengendsten gewesen sein. Und wie gesagt, insgesamt gesehen war die Leistung sowieso absolut okay.

Besonders positiv hervorheben muss man sicherlich Kostić. Seit Luka wieder da ist, sprüht er wirklich vor Spielfreude und hat sich heute auch mit einem Monsterspiel belohnt. In den letzten drei Spielen hat er jetzt fünf Scorerpunkte gesammelt und auch beim heutigen ersten Tor hat er mehr oder weniger die Vorlage gegeben. Dazu sein erstes Tor seit langer Zeit. Dieses persönliche Erfolgserlebnis freut mich auch deshalb besonders, weil Filip nach dem Abgang von Kohr der einzige Spieler im Kader ist, der regelmäßig mal von außerhalb des Strafraums draufhält. Das ist eine Komponente, die uns schon in unserem Spiel fehlt. Auch heute hat man mehrmals in guten Schusspositionen noch einmal quergelegt oder ist ins Dribbling gegangen.

Aber auch Luka muss ich ein Sonderlob aussprechen, weil er ebenfalls zwei neue Komponenten in unser Spiel bringt. Wie schon zu Büffelzeiten lässt er sich immer mal wieder tief fallen, um ins Kombinationsspiel eingebunden zu werden. Dadurch hat er heute auch zwei Riesenpässe in die Tiefe gespielt, unter anderem bei der vergebenen Großchance von Filip. Darüber hinaus besetzt er bei Flanken immer sehr schlau den Rückraum der Abwehr. Das war schon beim ersten Tor gegen Schalke so und auch heute hat er sich da im Strafraum super abgesetzt und dann schnell und technisch überragend abgeschlossen. Lange Zeit hatten wir diesen Raum selten besetzt, sodass auch so manch eigentlich kluger Pass von der Grundlinie in die Leere ging.

Gerade diesen Wohlfühleffekt bei unseren beiden Serben und auch andere zwischenmenschliche Komponenten vergessen manche Leute leider gerne mal bei der Betrachtung der Gesamtsituation. Das war meiner Meinung nach beispielsweise auch bei Mijat ein sehr großer Faktor oder auch aktuell und seit Jahren bei Timmy. Den würden wahrscheinlich auch einige sofort abgeben, aber das hat für mich tatsächlich einen hohen Stellenwert. Das macht schon etwas aus. Und solange die Jungs auch sportlich noch eine Rolle spielen und mit dieser nicht unzufrieden sind, würde ich solche Spieler nicht abgeben.

In den nächsten drei Wochen geht es jetzt gegen die Hertha, Hoffenheim und Köln. Da können wir die Serie fortsetzen. Sorgen mache ich mir aktuell keine, denn es ist schon längst mehr als nur eine Serie. Falls wir jetzt aus den drei Spielen weitere 7-9 Punkte holen sollten, hätten wir für den Rest der Saison nicht nur eine sehr gute Form, sondern auch ein enormes Selbstvertrauen. Ich sehe deshalb bei uns immer noch Verbesserungspotential, während die Topmannschaften schon seit Wochen abbauen und sich dieser Prozess mit dem erneuten Einsetzen der Doppelbelastung voraussichtlich noch verstärken wird.

Wie ich schon seit einiger Zeit sage, die Champions League sehe ich mit all den Umständen in diesem Jahr bei einem guten Saisonverlauf als absolut realistische Option. Da können wir jetzt die Basis für legen. Die Qualität dafür haben wir, auch im Vergleich zu den anderen Mannschaften da oben. Ob man das dann Spitzenmannschaft nennt, ist mir ehrlich gesagt egal. Genau wie mir bis zum 34. Spieltag die Tabellenposition relativ egal ist. Entscheidend sind die Punktabstände. Wir waren die letzten Jahre öfter mal einige Wochen auf einem Rang für die CL, aber es hat am Ende nicht gereicht. Vor zwei Jahren waren wir beispielsweise noch vor dem vorletzten Spieltag Vierter, aber am Ende der Saison eben nur noch Siebter. Ich hätte kein Problem damit, wenn es dieses Jahr genau umgekehrt laufen würde.
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Ich finde, dass der Spieltag dann insgesamt doch ganz gut gelaufen ist. Leipzig werden wir eh nicht einholen, wenn dann Dortmund und/oder Leverkusen. Insofern natürlich gut, dass jetzt am Mittwoch Union und Suttgart verloren haben. Ein eigener Sieg wäre natürlich besser gewesen, aber mit dem Unentschieden geht man mit einem guten Gefühl in die nächsten Wochen.

Und da stehen jetzt mit Bielefeld, Hertha, Hoffenheim und Köln vier mehr als schlagbare Gegner an. Falls wir da noch mal 10-12 Punkte holen sollten, wären wir wirklich ganz vorne dick im Geschäft und bei weiterer Entwicklung sowohl vom Selbstvertrauen als auch von den Leistungen auf einem Topniveau. Da können wir wirklich noch einmal eine Basis schaffen, um bis zum Ende der Saison oben mitzuspielen.

Unten ist die Saison meiner Meinung nach schon fast durch. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Schalke und Mainz bei den desolaten Leistungen in dieser Saison noch zehn Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz aufholen werden. Bielefeld wird sicher immer mal wieder punkten und der Rest sollte einfach gut genug sein, um nicht nach ganz unten zu rutschen. Da geht es dann nur noch um die Relegation. Lediglich Köln könnte meiner Meinung nach noch auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen. Die waren über weite Strecken genauso desolat wie Schalke und Mainz und damit noch mal ein ganzes Stück schlechter als beispielsweise die Hertha oder Hoffenheim. Köln hat jetzt aber mit Hoffenheim und Bielefeld noch zwei weitere direkte Konkurrenten vor der Brust, wo sie sich schon mal einiger Sorgen entledigen könnten.
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Insgesamt und am Ende kann man mit dem Unentschieden sicher gut leben. Freiburg ist immer unglaublich laufstark und unangenehm zu spielen, dazu zuletzt auch sehr gut in Form. Und natürlich haben sie den Petersen, der gefühlt immer gegen die Eintracht trifft. Habe manchmal noch Flashbacks von seinem Debüt in Freiburg aus der Saison unter Schaaf. Als Aigner den Querpass aus fünf Metern zum 2:0 nicht hinbekommt und Petersen nach seiner Einwechslung uns mit einem Hattrick abschießt. War auch das Spiel mit dem damals diese beschissene Serie mit den ständig verspielten Führungen in den Auswärtsspielen begann.

Trotzdem ist es ärgerlich, dass wir jetzt zum wiederholten Male sehr gut im Spiel waren und Chance um Chance ausgelassen haben. Die mangelhafte Chancenverwertung und teilweise auch das schlechte Ausspielen von Offensivsituationen zieht sich durch die gesamte Hinrunde. Normalerweise müssen wir in der ersten Halbzeit zwei oder drei Buden machen und Kamada direkt nach Wiederanpfiff noch einen draufsetzen.

So macht der Gegner dann wieder mit seiner ersten wirklich gefährlichen Aktion das Gegentor. Wie schon häufiger in den letzten Wochen macht Trapp da für mich auch keine glückliche Figur. Im Livebild habe ich jetzt keinen Fehler erkannt, aber in der Wiederholung hat man dann erkannt, dass unsere drei Verteidiger doch recht schnell in der Situation waren und noch Druck auf den Torschützen hätten ausüben können. Dann wäre es unnötig gewesen, so weit aus dem Tor herauszukommen. Der Freiburger hatte aber auch etwas Glück, dass ihm bei der Ballannahme der Ball etwas nach außen versprang. Dadurch konnte er zwar nicht direkt aufs Tor zulaufen, der Winkel für einen Lupfer in die lange Ecke wurde aber günstiger. Im Vorfeld hat sich natürlich Hinti beim Rausrücken verschätzt und dadurch muss N'Dicka einrücken und macht die Seite frei.

Beim zweiten Gegentor gab es dann die Krönung unserer schlechten Standardverteidigung aus den letzten Wochen. Den Ball hätten wir gleich dreimal klären können und verlieren dabei den gefährlichsten Gegenspieler aus den Augen. Und dann trifft der Petersen den Ball natürlich nicht mal voll, aber der fällt trotzdem genau ins Eck. Da müssen wir echt mal wieder etwas üben. Bei gegnerischen Standards waren wir zuletzt teilweise echt vogelwild. Bei dem einen Freistoß konnte sich Schlotterbeck auch vollkommen unbedrängt im Rücken wegschleichen können. Wenn das ein Offensivstürmer gewesen wäre, hätte es da vielleicht geklingelt.

Wie immer hat die Truppe aber große Moral gezeigt. Auch wenn wir meiner Meinung nach teilweise schon zu offensiv gespielt haben. Da waren noch über 20 Minuten auf der Uhr, aber wir standen hinten schon ziemlich offen. Grundsätzlich mag ich das aber, dass wir dann selbst nach dem Ausgleich noch auf Sieg gespielt haben. Und zumindest mit dem Ausgleich haben wir uns auch noch belohnt. War denke ich auch wichtig für den Kopf, dass wir dieses Spiel nicht verloren haben. So kann man mit einem positiven Gefühl in die nächsten Spiele gehen.

Tuta hatte heute einige riskante Aktionen und auch kleine Patzer, war aber insgesamt trotzdem ne ordentliche Leistung. Touré ohne groben Fehler, war jetzt aber auch nicht immer souverän unterwegs. Hasebe mit einer ordentlichen Leistung im Mittelfeld. Sow nicht ganz so stark wie zuletzt, aber jetzt schon mit dem dritten klasse Steckpass in den letzten Wochen. Younes war mal wieder gut unterwegs, Barkok heute eher weniger. Das war zu ungestüm und schlampig. Kamada mit einigen guten Aktionen und dann mal wieder ein Tor erzwungen. Kostić sehr bemüht, aber leider ohne Ertrag. Und für Silva und Jović vorne war es schwierig, hätte aber auch besser laufen können. Silva hatte bei der Glanztat von Müller und dem abgeblockten Schuss im Strafraum aber auch etwas Pech.