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DonGuillermo

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Also die Aussagen von Rummenigge fande ich auch beschissen, aber den Flick kann ich da schon so ein bisschen verstehen. Vom Stil her war das überzogen, aber in der Sache kann ich das schon nachvollziehen. Lauterbach mag in vielem recht haben, steht medial aber auch dermaßen im Fokus, dass er gefühlt jeden Tag dasselbe sagt. Da haben sich auch schon ganz andere über diese Häufung der Aussagen aufgeregt. Wenn ich als Fußballtrainer seit einem Jahr jeden Tag dieselbe Kritik hören würde, wäre ich wahrscheinlich auch genervt. Zumal Lauterbach zuletzt ja auch selbst eingeräumt hat, dass er mit seiner anfänglichen Kritik an der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga daneben lag.

Und ansonsten macht Flick halt seinen Job. Der muss halt sein Eigeninteresse beziehungsweise die Interessen des Vereins wahrnehmen. Also das, was auch in sehr vielen anderen Branchen die Leute gerne wieder machen würden und deshalb die Regierung mit teilweise massiven Protesten zu einer Lockerung der Maßnahmen auffordern. Das ist natürlich eigentlich alles wichtiger als irgendwelche Sportarten und sollte idealerweise priorisiert werden, aber da beschwert sich ja auch niemand über die Kritik. Beziehungsweise weist Flick ja sogar explizit darauf hin, dass es sehr hilfreich wäre, auch in anderen Bereichen funktionierende Konzepte zu implementieren. Und es ist ja weiterhin nicht so, dass die Fußballspiele für ein erhöhtes Infektionsrisiko der Gesamtbevölkerung sorgen oder da irgendwelche Kapazitäten blockiert würden. Insofern gibt es außer moralischen und solidarischen Gründen auch keinen wirklichen Anlass, um alles wieder lahm zu legen.

Dass man als Verein dann auch versucht, die Wettbewerbe zu bestreiten und notfalls auch groteske Spielortsverschiebungen wie in der Champions League wahrnimmt, kann ich ebenfalls nachvollziehen. Das würden wir genauso machen, da braucht man sich keinen Illusionen hinzugeben. Dazu wäre es ja letzte Saison beim Rückspiel gegen Basel fast schon gekommen. Da stehen für mich aber die Verbände in der Verantwortung. Letztendlich können nur die darüber entscheiden. Denn so gut wie kein Verein der Welt wird sich da freiwillig aus dem Wettbewerb zurückziehen und auf - gerade in diesen Zeiten - wichtige Einnahmen verzichten.

Dass die Klubweltmeisterschaft jetzt in einem menschenrechtsverletzenden Land wie Katar gespielt wurde, ist dann auch wieder ein anderes Thema. Leider hat das ja beim Fußball Tradition, dass sich die Verbände bei solchen Ländern einschleimen und dafür lieber ein bisschen mehr Kohle mitnehmen. Das ist aber auch in anderen Sportarten so (im Handball wurde vor sechs Jahren auch in Katar gespielt) und da macht auch so gut wie jeder ausnahmslos mit. Wir haben auch schon Trainingslager in den Vereinigten Arabischen Emiraten bestritten, wo die Menschenrechtssituation jetzt auch nicht wirklich blendend ist. Wenn ich konsequent bin, kann ich das hier also auch nicht nur Flick und den Bayern vorwerfen. Dann müsste ich so ziemlich jeden verurteilen.

Genauso kann ich ehrlich gesagt keine "Sonderrolle Fußball" erkennen. Vor ein paar Wochen wurde eine WM in Handball mit 32 Nationen in Ägypten gespielt. Im Alpinsport reisen die Leute in kürzestem Zeitraum durch mehrere Länder. In Deutschland spielen neben dem Fußball auch nahezu sämtliche andere Profisportarten. Sogar die Hallensportarten wie Basketball, Handball oder Eishockey, wo das Infektionsrisiko höher ist. Der Fußball hat durch den hohen Geldfluss sicher ein paar Privilegien mehr als andere Sportarten (das ist aber auch unabhängig von der Pandemie so) und die internationalen Wettbewerbe hätten diese Saison auch nicht unbedingt sein müssen und sind ebenfalls kritikwürdig. Aber von einer reinen Sonderrolle speziell für den Fußball kann man da nicht wirklich sprechen.
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Insgesamt eine gute Leistung und ein absolut verdienter Sieg. Zwischenzeitlich waren wir mal etwas unsouverän, allerdings auch nur durch eigene Fehler bedingt. Tuta und insbesondere N'Dicka hatten da jeweils einen schweren Ballverlust im eigenen Drittel. So kam von Köln sonst nichts, dafür waren die auch im eigenen Umschaltspiel zu schlecht. Ansonsten muss man natürlich mal wieder die Chancenverwertung kritisieren. Das war heute noch schlechter als teilweise in der Vorrunde. In der Form wird uns das irgendwann auch mal wieder ein Spiel kosten.

Insbesondere Silva hatte heute einige Fahrkarten. Schön, dass er sich am Ende doch noch belohnen konnte. Ebenso, dass Kostić und N'Dicka ihren Lauf fortsetzen. Seit wir wieder vermehrt die Ecken direkt in den Strafraum spielen, läuft es da auch wieder viel besser als mit der kurzen Ausführung. Hasebe war heute wieder ein absoluter Souverän in der Spielfeldmitte. Durm wie immer grundsolide. Younes und Sow hingegen hinken beide seit zwei, drei Spielern etwas ihrer Topform hinterher. Kamada fande ich heute wieder sehr ansprechend. Die "Vorlage" auf Silva mag letztendlich glücklich gewesen sein, aber Kamada hat mit einem beherzten Tackling überhaupt erst dafür gesorgt, dass Durm an den Ball und wir in die Situation kommen.

Kritisieren muss ich hingegen Zuber sowie Touré und in dem Zusammenhang dann auch Hütter. Grundsätzlich finde ich es gut, dass Hütter auch mal im Zentrum auf Zuber setzt. Ich sehe da durchaus Potential und ihn dort teilweise sogar besser aufgehoben als auf der Außenbahn. Während seiner halbjährigen Leihe in Stuttgart hat Zuber bereits bewiesen, dass er dort sehr torgefährlich ist und einiges bewirken kann.

Ich habe allerdings wenig Verständnis dafür, warum Zuber zuletzt jetzt wieder den Vorzug vor Hrustic bekommen hat. Hrustic hat bisher als Einwechselspieler immer überzeugt und einige Akzente setzen können. Ich finde schon, dass das belohnt werden sollte. Zuber mag die etwas laufstärkere Variante sein und hatte es gegen Hoffenheim auch ordentlich gemacht. Heute war das aber hingegen gar nichts. Im Offensivspiel war fast jeder Ball bei Zuber weg, sodass wir da zwei gute Situationen verdaddelt haben. Dazu muss er bei der einen Großchance auf den Ball treten und abspielen, nachdem er im Laufduell zu langsam war und der Schussweg versperrt war.

Und bei Touré verstehe ich erst recht, warum er wieder Woche für Woche eingewechselt wird. Ja, er hat gegen die Hertha das Führungstor vorbereitet. Das ist aber auch die einzige Spielsituation, in der ich ihn aktuell bringen würde. Wenn wir noch ein Tor brauchen. Denn er hat eindeutig in der Offensive seine Stärken. Defensiv sind wir mit ihm auf dem Feld aber einfach immer wieder deutlich instabiler als mit Durm. Deshalb halte ich es für die falsche Entscheidung, ihn bei knapper eigener Führung zu bringen.

Das hat sich auch heute wieder gezeigt. Solange Durm auf dem Platz stand, ging über diese Seite nichts. Wenn Köln was bewegt hat, dann über Wolf auf unserer linken Seite. Kaum stand Touré auf dem Feld, ist Köln innerhalb der ersten fünf Minuten zweimal über unsere rechte Seite durchgebrochen. Und bei einem konsequenten Schiedsrichter und mit etwas Pech wäre Touré innerhalb von zehn Minuten auch noch vom Platz geflogen. Und zu dem Zeitpunkt stand es noch 1:0. So etwas kann am Ende das Spiel kosten, das hat man schon gegen Gladbach gesehen.

Da habe ich einfach weiterhin das Gefühl, dass Hütter einige Lieblinge hat, die er teilweise auch unabhängig von den Leistungen eher bringt als andere. Nämlich Ilsanker, Touré, Zuber sowie Sow in dessen erstem Jahr. Das ist auch einer meiner Kritikpunkte an Hütter. Andere Spieler sind bei vergleichbaren Leistungen einfach viel schneller raus und wurden teilweise noch öffentlich kritisiert. Siehe Gonca, Da Costa und Kohr, bei denen es auch kein Zufall ist, dass sie alle aktuell woanders spielen. Umso mehr schmerzt es mich, wenn ich sehe, dass Da Costa in Mainz aus dem Stand direkt wieder gute Leistungen bringt. Vermutlich auch deshalb, weil er da das Vertrauen spürt und der Trainer auf ihn setzt. Ich hoffe wirklich sehr, dass Da Costa im Sommer wieder zurückkehrt und sich mal ordentlich mit Hütter über die berichteten Probleme ausspricht. Es wäre nämlich echt schade, wenn es daran scheitern würde.

Etwas Sorge macht mir auch, dass Jović nach dem Spiel direkt in die Kabine gestapft ist. Hoffentlich nur eine kurzzeitige Frustration darüber, dass er nach dem guten Beginn in den ersten drei Spielen zuletzt keine Torchancen mehr bei seinen Jokereinsätzen bekommen hat. Ist für ihn sicherlich keine einfache Situation. Er hätte wahrscheinlich schon damit gerechnet, dass er so langsam mal von Anfang an spielt, aber in der aktuellen Gesamtsituation und bei der Form von Silva kann man da dem Trainer auch keinen Vorwurf machen. Die Moderation dieses Themas könnte aber noch eine heikle Angelegenheit werden. Am besten macht Luka nächste Woche einfach nach Einwechslung den Siegtreffer gegen die Bayern
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Schneeweiss schrieb:

Dortmund-Hoffenheim 2:2. Hoffenheim war als Mannschaft stärker und hätte das Spiel in Dortmung gewinnen müssen. Hieraus läßt sich erkennen, wie stark unsere SGE zur Zeit spielt. Das 3:1 gegen Hoffenheim bekommt gleich noch einmal einen höheren Stellenwert.


Könnte aber auch sein, dass Dortmund zZ ein großes Problem hat ...
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philadlerist schrieb:

Schneeweiss schrieb:

Dortmund-Hoffenheim 2:2. Hoffenheim war als Mannschaft stärker und hätte das Spiel in Dortmung gewinnen müssen. Hieraus läßt sich erkennen, wie stark unsere SGE zur Zeit spielt. Das 3:1 gegen Hoffenheim bekommt gleich noch einmal einen höheren Stellenwert.


Könnte aber auch sein, dass Dortmund zZ ein großes Problem hat ...        


Sehe ich ähnlich. Wir sind aktuell einfach deutlich besser als Dortmund unterwegs. Sowohl weil wir gut als auch Dortmund schlecht drauf ist. Wobei man schon sagen muss, dass Hoffenheim auch gegen uns nicht so schlecht war. Ich halte von solche Quervergleichen beziehungsweise "Fußball-Mathematik" aber ohnehin wenig. Die grundsätzliche Form, die Tagesform sowie die Spielsysteme und -weisen der Mannschaften machen in den einzelnen Duellen schon viel aus, weshalb sich solche Vergleiche eigentlich verbieten. Man muss die Spiele da schon genau betrachten.

In der Hinrunde waren ja auch einige über unser Unentschieden gegen Dortmund unzufrieden, weil die davor gegen Köln und danach gegen Stuttgart verloren haben. Da musste man aber auch sagen, dass wir gegen Dortmund kaum etwas zugelassen hatten. Das Tor war halt ein guter Schuss außerhalb des Sechzehners. Kann man nicht immer verhindern. Und Köln hatte damals völlig unterlegen durch zwei Tore nach genau derselben Eckballvariante gewonnen, während Stuttgart mit ihren schnellen Konterspielern gegen die langsamen Dortmunder Verteidiger eben ein gutes Matchup und den passenden Spielverlauf hatte, um diesen Vorteil gewinnbringend einzusetzen.
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DonGuillermo schrieb:

Aber ich finde es eben immer ganz amüsant, dass nach unten bei einigen stets so eine Fokussierung herrscht, aber das in die andere Richtung nach oben eben nicht der Fall ist.


Bei Schalkern, Hamburgern und anderen ist (war) das anders.

Wenn man Europa verpasst, kann man im nächsten Jahr wieder angreifen, steigt man ab, sind erst mal 3+ Jahre Arbeit fürn Popo.

Lautern, 1860, KSC zeigen dazu wie schnell es geht richtig tief zu fallen.
Wir haben auch in Liga 2 mal an den Abstiegsplätzen geschnüffelt.

Der KSC hatte mal einen Plan um um die Meisterschaft mitzuspielen, Imagekampagne,neues Logo, 5 Jahresplan, das ganze Programm, Lautern war Meister, 1860 etablierter als wir

Varszegi, Octagon, das alles prägt.
Weil von theoretischen Erfolgen wurde viel gesabbelt.

Ich werde auch nie das Milestone-Monitoring Interview im HR vergessen, was wir für Graupen in der Führung hatten, dagegen wirken Schalke, Hamburg und Stuttgart ja wie Kompetenz-Zentren...


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Ich spreche ja auch nicht davon, dass man größenwahnsinnig werden oder in der Vereinsführung Harakiri betreiben soll. Davon sind wir ja auch weit entfernt. Weder haben wir das als offizielle Zielsetzung, noch sind wir finanziell auf solche Erfolge angewiesen. Aber wenn man mal in einer Saison die Chance auf einen Erfolg wie die Champions League hat (und die ist dieses Jahr definitiv gegeben), darf man das vor allem als Fan ruhig auch so sehen und alles daran setzen.

Letztendlich haben wir 2019 in der Euro League nichts anderes gemacht. Und der Erfolg hat uns recht gegeben. Nach jeder Auslosung haben Leute von außerhalb gemeint, dass in dieser Runde jetzt endlich Schluss für die Eintracht ist. Die Jungs sind aber immer weiter marschiert und die Fans haben in der Unterstützung immer noch einen drauf gesetzt. Alle haben an sich geglaubt und gemeinsam einen internationalen Topklub nach dem anderen rausgehauen. Und am Ende hätten wir auch gegen Chelsea mit den beiden Riesenchancen von Haller in der Verlängerung und dem Vorsprung im Elfmeterschießen verdient weiterkommen können. Da war doch auch jeder geil auf den Erfolg und hat nicht gesagt: "Nee, lass mal. Die nächste Runde schaffen wir eh nicht."

Oder 2018. Da hat sich die ganze Mannschaft nach der Finalniederlage im Vorjahr sogar schon zu Beginn der Saison darauf eingeschworen, dass wir dieses Mal den Pokal holen. Da hat sich vor dem Finale gegen die angeblich übermächtigen Bayern auch keiner in die Hose gemacht. So eine Einstellung muss man an den Tag legen, wenn man Chancen nutzen will. Das mag nicht immer funktionieren, aber ohne eine solche Einstellung wird es noch schwieriger. Deshalb ist es mir auch jetzt lieber, wenn sich die Jungs in der Mannschaft ein hohes Ziel setzen und sich darüber pushen.

Was sollte denn aktuell sonst die Zielsetzung sein? Fünf (nach diesem Spieltag möglicherweise schon acht) Punkte Vorsprung auf die Nicht-Europapokalplätze verspielen und am Ende mit leeren Händen dazustehen? Kann natürlich passieren. Aber wie gesagt, dann reißt hier bei uns auch keiner (okay, sagen wir die Mehrheit) den Spielern den Kopf ab.

Man lebt immer im Hier und Jetzt. Deshalb kann ich auch so Dinge wie "Nicht vergessen, wo wir herkamen" nicht hören. Da kann ich nämlich auch sagen, vor der Dekade als Fahrstuhlmannschaft haben wir drei Jahrzehnte lang auch immer mal wieder um die Meisterschaft mitgespielt und Titel gewonnen. Daraus könnte ich ja genauso einen Anspruch formulieren. Ist aber beides nicht mehr die Aktualität. Die Aktualität und Realität ist, dass wir von nahezu allen Parametern in die obere Tabellenhälfte gehören und jetzt im dritten der letzten vier Jahre zu diesem Zeitpunkt der Saison realistische Chancen auf die Champions League haben.

Was dann am Ende bei rumkommt, wird man sehen. Aber ich halte eben nichts davon, der Situation mit einer negativen oder schlechten Einstellung zu begegnen. Vor allem nicht wegen Dingen, die vor 15-25 Jahren unter vollkommen anderen Voraussetzungen und mit vollkommen anderen Verantwortlichen und Spielern geschehen sind. Das sollte man natürlich immer als Warnung im Hinterkopf behalten, dass so etwas jeden Verein treffen und damit man bei ähnlichen Fehlentwicklungen gegensteuern kann. Aber es sollte eben auch kein angeblich unüberwindbarer Bremsklotz sein, wie er es jahrelang hier war.
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DonGuillermo schrieb:

Da haben einige ja sogar noch bei mehr als zehn Punkten Vorsprung Schiss, dass man noch mal unten in die Abstiegsränge rutschen könnte


Die ersten 10 Jahre meines Fandaseins wurde mir Unabsteigbarkeit eingeimpft.

Dann kam 1996...

Nach viel Chaos wurde dann einmal in der Winterpause Europa als Ziel ausgerufen, am Ende stand der Abstieg.

Also ich habe mir mit viel Leid und Tränen verdient Klassenerhalt und Abstiegskampf näher zu sein als Europa.
Und da bin ich scheiße stolz drauf!

Und da kann Generation WM06-Fan meckern wie sie wollen, 40 Punkte, schauen wie viele Spieltage Rest und dann kann man weiter sehen 😛😛😛
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Ich dürfte hier zwar einer der jüngeren User sein, aber Generation WM06-Fan halte ich dann schon für etwas despektierlich und weise ich von mir zurück

Ich bin schon um die Jahrtausendwende beim Training (damals noch am Riederwald) rumgerannt und habe Autogramme gesammelt. Und natürlich selbst schon gekickt. Da war aber noch nix mit komfortabler Infrastruktur und allgemeinem Fußball-Hype (erst recht nicht bei der Eintracht). Ich kann mich noch daran erinnern, dass ein gewisser Paweł Kryszalowicz damals mein Lieblingsspieler war. Und welche Spieler in all den Jahren noch für uns gekickt haben.

Insofern bin ich selbst mit ständigem Abstiegskampf aufgewachsen und habe auch die Rückrunde der Schande komplett im Stadion mitgemacht. Ist natürlich scheiße und das halbe Jahr war das Schlimmste, was ich als Fan jemals erlebt habe. Da habe ich auch richtig gelitten. Aber passiert. Muss man dann halt durch. Ändern kann man es ja ohnehin nicht. Aber deshalb mache ich mir während einer Saison trotzdem nicht ständig Sorgen um einen möglichen Abstieg, sofern es keinen konkreten Anlass dafür gibt.

Das kann natürlich jeder sehen wie er will. Aber ich finde es eben immer ganz amüsant, dass nach unten bei einigen stets so eine Fokussierung herrscht, aber das in die andere Richtung nach oben eben nicht der Fall ist. In dem einen Fall eben selbst, wenn wir weit von den Abstiegsrängen entfernt sind und im anderen Fall eben selbst dann nicht, wenn wir schon mit Punktevorsprung auf den entsprechenden Rängen stehen.
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Ich finde es ja amüsant. Wenn man unten drin steht, meint die Mehrheit der Fans immer, dass man so früh wie möglich den Abstiegskampf ausrufen muss, um sich bestmöglich auf den Klassenerhalt vorzubereiten. Da haben einige ja sogar noch bei mehr als zehn Punkten Vorsprung Schiss, dass man noch mal unten in die Abstiegsränge rutschen könnte. Wären wir aktuell punktgleich mit den Abstiegsrängen, gäbe es aktuell wohl kein anderes Thema.

Wenn man aber oben mitspielt, werden konkrete Zielsetzungen immer ganz weit hinausgezögert. Da plädiert die Mehrheit von Spiel zu Spiel zu schauen und ist teilweise mit jeder fortlaufenden Woche noch mehr über das Gerede eines hochgesteckten Ziels genervt. Ich sehe ehrlich gesagt nicht, was daran verwerflich sein soll. Genau wie im Abstiegskampf glaube ich auch, dass eine frühzeitige Fokussierung auf das Ziel bei solch einer konkreten Situation helfen kann.

Die Dortmunder sind meiner Meinung nach auch deshalb vor zwei Jahren nicht Meister geworden, weil sie das Thema Meisterschaft trotz zeitweise neun Punkten Vorsprung wie der Teufel das Weihwasser gemieden haben. Solche Eiertänze aufzuführen und öffentlich davon zu sprechen, dass man das "M-Wort" nicht in den Mund nimmt, halte ich für viel schädlicher. Dadurch war die Mannschaft dann am Ende, als die Bayern noch einmal Druck ausgeübt haben, mental komplett überfordert und ist im direkten Duell sowie im Derby gegen Schalke eingebrochen.

Den Jungs reißt doch bei uns am Ende keiner den Kopf ab, wenn sie es nicht schaffen sollten. Natürlich werden viele enttäuscht sein, aber das ist doch vollkommen normal. Das war 2019 sowohl mit der verpassten Champions League Qualifikation in der Liga als auch dem verpassten Finaleinzug in der Euro League ebenfalls so, obwohl man mit beidem nicht zwingend rechnen konnte. Aber das hatte dann ja auch keine langfristigen negativen Folgen für uns. Stattdessen sind die Fans doch gerade mit dem Ausscheiden in der Europa League vorbildlich umgegangen. Die berühmte Umarmung mit Hinti steht doch sinnbildlich dafür und hat Mannschaft und Fans eher noch viel enger zusammenschweißen lassen.

Diese "Angst vor dem Erfolg" halte ich für deutlich kontraproduktiver, als wenn man sich das Ziel setzt und alles dafür gibt. Wenn es dann am Ende nicht reicht, dann ist es halt so. Aber sich vorher schon in die Hosen zu machen, habe ich bereits als Spieler gehasst. Da galten wir vor der Saison teilweise auch mal als Abstiegskandidat und am Ende sind wir jedes Jahr in der Spitzengruppe gelandet. Weil wir vielleicht nicht die beste Mannschaft waren, aber die beste Mentalität hatten. Und die Eintracht hat in den letzten Jahren bereits bewiesen, dass eine Qualifikation für die Champions League durchaus möglich sein kann.

Hätte Leicester damals auf alle Experten gehört, dass sie ihren Lauf nicht durchziehen und kein Meister werden können, weil sie ja nominell keine Spitzenmannschaft sind, dann hätten sie die Premier League vermutlich auch nicht geworden. Die sind zwei Jahre davor aufgestiegen und haben sich ein Jahr davor erst kurz vor Ende der Saison den Klassenerhalt gesichert. Keiner hat mit denen gerechnet oder an sie geglaubt. Die haben aber eben neben ihrer durchaus vorhandenen Qualität immer an sich geglaubt.

Wer mich kennt, weiß ja sowieso, dass ich von Saisonzielen nichts halte. Jetzt in so einer Situation oder im Abstiegskampf ergibt eine solche Fokussierung auf ein konkretes Ziel natürlich Sinn. Mit einem Sieg im morgigen Spiel hätten wir (wenn man davon ausgeht, dass der Pokalsieger sich auch über die Liga qualifiziert) schon sieben oder acht Punkte (!) Vorsprung auf die Nicht-Europapokalplätze. Da muss das Ziel nach über der Hälfte der Saison logischerweise für jede Profimannschaft mindestens der Europapokal sein. Vor der Saison, wenn du noch gar nicht genau die Leistungsfähigkeit der eigenen und anderen Mannschaften einschätzen kannst, sehe ich das aber ein bisschen anders und halte eine Zielsetzung zu diesem Zeitpunkt für völlig überflüssig.

Für einen Profisportler sollte das Ziel sowieso immer das Maximum sein. Und das bedeutet jedes Spiel zu gewinnen und am Ende Meister zu werden. Das mag vielleicht nur für zwei, drei Mannschaften in der Liga realistisch sein, aber ohne diese Einstellung kannst du es auch gleich sein lassen. Und am Ende schaut man halt, was dann dabei herumkommt. Aber wir hatten schon genug Verantwortliche, die Spiele abgeschenkt und Selbstaufgabe betrieben haben. Solche antriebslosen Zeiten mit selbsterfüllenden Prophezeiungen wie der Zement-Theorie von Bruchhagen will ich hier nicht mehr sehen. Ich halte es da eher mit Eddy: "Warum denn nicht?!"
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Ein Eindringling als fieser Stachel im Popo des Establishments... diese Rolle gefällt mir.

Ne aber mal ganz im Ernst. Es ist doch traurig. Ein Fake-Verein wie RB Leipzig wird mittlerweile hofiert und als völlig normaler CL-Kandidat angesehen. Nicht das man das nicht erwarten konnte, aber es kotzt mich schon gewaltig an. Ich kann mich immer noch nicht an die Tatsache gewöhnen das dieses Konstrukt anderen fair wirtschaftenden Vereinen (wie z.b. uns) diesen Platz einfach so wegnimmt.
Aber es gibt keinen Widerstand mehr, keine große Kritik... man hat sich halt dran gewöhnt.

Wie Didi Hamann es zu sagen pflegt: "Wer RB Leipzig nicht toll findet hat den Fussball nie geliebt"

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Am schlimmsten ist, wenn dann noch vollkommen unreflektiert über die ach so gute Jugendarbeit oder das gute Wirtschaften in Leipzig gesprochen wird. Und gleichzeitig harsche Kritik, Spott und Häme über Vereinen wie Schalke, Hamburg, Kaiserslautern oder 1860 ausgeschüttet wird. Die haben ihren Niedergang natürlich größtenteils selbst zu verantworten. Aber zum einen wurden ihnen eben schon auch Plätze durch Vereine weggenommen, die außerhalb der sonst gültigen Regeln operieren und zum anderen ist es absolut lächerlich, Leipzig im selben Atemzug zu loben.

Leipzig hatte bereits als Zweitligist ein Transferminus von 50 Millionen Euro (!) und ist trotzdem erst im zweiten Anlauf aufgestiegen. Noch heute gibt es mehrere Bundesligisten mit einem niedrigeren Saisonetat. Selbst finanziell gesehen negative Paradebeispiele wie Schalke oder Hamburg kommen innerhalb dieses Jahrtausends (also über einen doppelt so langen Zeitraum wie Leipzig) nur etwas über das Transferminus, das Leipzig allein in zwei Zweitligajahren angehäuft hat. Und da reden wir bei Schalke und dem HSV trotz aller berechtigter Kritik von Vereinen, die regelmäßig international vertreten waren. Bei Schalke sogar von einem Verein, der statistisch jedes zweite Jahr Champions League gespielt hat. Jeder halbwegs normale Verein wäre bei so einem Vorgehen wie in Leipzig schon lange kaputt gegangen.

Insgesamt weist Leipzig seit der Vereinsgründung sogar ein Transferminus von rund 200 Millionen Euro auf. Und das, obwohl man allein mit den Verkäufen von Werner und Keïta sogar schon über 100 Millionen Euro durch Transfers eingenommen hat. Und was hat man bisher erreicht? Ein Pokalfinale und ein Halbfinale in der Champions League. Na dann, herzlichen Glückwunsch. Da kann Schalke sogar die größeren Erfolge vorweisen.

Dasselbe ließe sich natürlich auch über Wolfsburg sagen. Die sind immerhin jeweils einmal Meister und Pokalsieger geworden. Insgesamt gesehen waren die aber auch unkonstanter als beispielsweise Schalke oder Hamburg. Die haben abgesehen von VW natürlich kaum Finanzkraft und haben auch nie regelmäßig europäisch gespielt, also auch darüber keine große Einnahmen generiert. Und dann sind sie trotz eines noch astronomischeren Transferminus als Leipzig in den letzten 15 Jahren dreimal Viertletzter und zweimal Drittletzter geworden, sind also in einem Drittel der Saisons in diesem Zeitraum sogar beinahe abgestiegen. Da braucht mir also auch keiner erzählen, dass man dort insgesamt betrachtet gut gearbeitet hätte.

Leverkusen muss man da tatsächlich etwas rausnehmen. Die haben langfristig gesehen kein außergewöhnliches Transferminus und spielen fast jedes Jahr europäisch, die meisten Saisons davon sogar in der Champions League. Aber selbst die wären in den letzten 20 Jahren fast zweimal abgestiegen. Hoffenheim ist die ersten Jahre (allerdings ohne den sportlichen Erfolg) dasselbe Modell wie Leipzig gefahren. Bis Hopp irgendwann kein Geld mehr reingebuttert, sondern lieber an teuren Verkäufen mitverdient hat. Deshalb hat Hoffenheim mittlerweile auch eine deutlich positive Transferbilanz. Bis auf die Jahre unter Nagelsmann (und das erste halbe Bundesligajahr unter Rangnick) hat man dafür aber auch sportlich nie was gerissen und wäre in den letzten zehn Jahren ebenfalls zweimal fast abgestiegen.

Insofern kann man Leipzig lediglich insofern gute Arbeit bescheinigen oder ihnen zugutehalten, dass sie sich seit dem Aufstieg tatsächlich jedes Jahr in den europäischen Rängen platziert haben. Das haben selbst die anderen gepamperten Vereine über die Jahre nicht geschafft. Ob das bei dem finanziellen Aufwand jetzt der große Erfolg ist und von so einer guten Arbeit - wie teilweise kolportiert wird - zeugt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Da finde ich die kontinuierliche Aufbauarbeit in Gladbach oder bei uns in den letzten Jahren mit einem natürlichen Wachstum zu einem Europapokalanwärter doch deutlich beeindruckender. Zumal wir mit einem Pokalsieg im Gegensatz zu den meisten gepamperten Vereinen sogar einen Titel geholt und darüber hinaus mit einem weiteren Pokalfinale und einem Europapokalhalbfinale auch insgesamt gesehen eher erfolgreicher als die genannten Vereine waren. Vor allem, wenn man das noch in Relation zu den verfügbaren Mitteln stellt. Aber gut, zumindest mal hatten all diese Vereine keinen Totalausfall wie bei der Hertha, wo tatsächlich eine dreistellige Millionensumme sinnlos und ohne irgendeinen erkennbaren positiven Effekt verbrannt wurde.
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Ali Akman kommt im Gespräch durchaus sympathisch und straight rüber. Er sagt, die Eintracht habe eine gute Mannschaft und sein Traum sei, später mal bei Madrid oder Barcelona zu spielen. Völlig in Ordnung. Darüber hinaus kein Wort zum tollen Stadion, zur einmaligen Stadt, zu den sensationellen Fans, dass er Äpo immer schon als eine Art Muttermilch betrachtet habe und sein Lieblingsgericht Döner mit Musik sei. Großartig ehrlich, der Bub. Man könnte aber auch sagen: da muss er noch lernen.
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Naja, man kann es auch übertreiben. So oft wie von Fanseite angeführt wird, dass sich Spieler unter anderem mit dem oft zitierten Spruch "Ich habe schon als Kind in der Bettwäsche von Verein XYZ geschlafen" bei ihrem neuen Verein anbiedern wollen, kommt das in der Realität auch nicht vor. Da ist ein Interview wie das von Akman eher die Regel denn die Ausnahme.

Ein Boateng oder ein Younes haben bei ihrer Verpflichtung auch gesagt, dass sie keinen Ebbelwoi kennen und andere Faktoren als die Fans den Ausschlag gegeben haben. Ein Haller hat immer mehr oder weniger durchblicken lassen, dass die Eintracht nur eine Durchgangsstation in seinem Karriereplan ist. Ein Mario Gómez hingegen hat öfter mal gesagt, dass er wegen Okocha und dem Fußball 2000 als Kind ein Fan der Eintracht war und ist trotzdem nie hierher gewechselt.

Und woher sollte ein 18-jähriger Türke aus der zweiten türkischen Liga auch das Stadion, die Stadt, die Fans und das Essen in Frankfurt beurteilen können? Klar gibt es da auch mal unrealistische Äußerungen von Neuverpflichtungen. Aber dass bei Spielern aus Deutschland oder der Bundesliga die Fans bei der Verpflichtung auch mal positiv erwähnt werden, ist doch verständlich. Die haben diese Erfahrung schließlich schon gesammelt. Und was während der Saison 2018/19 von den Fans abgezogen wurde, wird sicher auch den einen oder anderen ausländischen Spieler erreicht haben. Solange sich die Aussagen da in einem realistischen Rahmen halten, ist das meiner Meinung nach in den meisten Fällen schon glaubwürdig.

Ich kaufe es einem David Abraham auch ab, dass er bei seinem ersten Bundesligaspiel in Frankfurt von den Fans beeindruckt war und das später auch zu seinem Wechsel zu uns beigetragen hat. Gerade als Argentinier hat die Fankultur schon eine gewisse Bedeutung. Es gibt durchaus Spieler, die auf solche Faktoren achten und Wert legen. Hinti ist da aktuell auch so ein Beispiel. Dem glaube ich seine Verbundenheit mit der Eintracht auch und dass da für einen Wechsel schon viel zusammenkommen müsste. Die würde ich nicht alle mehr oder weniger als Lügner bezeichnen.
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https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bayern-gegner-im-finale-bei-klub-wm-die-tiger-aus-mexiko-17188814.html

"Die Tigres de la Universidad Autonoma de Nuevo Leon stehen als krasser Außenseiter im Finale der Klub-WM. Doch die Mexikaner haben „El Titan“ in ihren Reihen, der weiß, wie die Bayern zu schlagen sind."

Da muss ich prompt an Salcedos tränenverwaschenes Gesicht nach dem Abpfiff 2018 denken, samt Jubelschrei. Für immer Pokalsieger und vamos Titan!
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Anthony_Sabini30 schrieb:
Da muss ich prompt an Salcedos tränenverwaschenes Gesicht nach dem Abpfiff 2018 denken, samt Jubelschrei. Für immer Pokalsieger und vamos Titan!


Ja, deshalb hatte ich mir sogar überlegt, das Spiel anzuschaue. Ich habe aber erst jetzt mitbekommen, dass sich auch hier die Kataris das Veranstaltungsrecht gekauft haben. Deshalb werde ich doch darauf verzichten, die WM in Katar will ich schließlich auch boykottieren.

Würde mich aber natürlich trotzdem für Salcedo freuen, falls Tigres das Ding tatsächlich gewinnt. Alle Pokalsieger haben einen besonderen Platz in meinem Herz. Darüber hinaus finde ich, dass der Titán doch gerne mal etwas unterbewertet wurde.

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Da ist jemand auf den Zug der Geldbeschaffung der reichen Vereine und der Verbände aufgesprungen.

Nehmen wir dein Beispiel deutscher Supercup, ein Spiel ohne jeglichen sportlichen Wert, reine Geldscheffelei und Nachgeäffe weil es so etwas woanders auch gibt. Deshalb ging mir das 5:0 meilenweit sonstwo vorbei, genauso wie die Niederlage 1988. An dem Spiel auch daneben, das nicht wirklich die Mannschaften spielen die den Titel erreicht haben, da es kurz vor der neuen Saison statt findet.

Dann diese Conference League, was soll das? Anstatt die CL zu dem zu machen was der Name aussagt, nämlich nur die Champions, Meister und Pokalsieger aus allen europäischen Ländern, mitspielen zu lassen, dürfen dort irgendwelche zweiten bis vierten Plätze teilnehmen und die Meister aus bestimmten Ländern müssen sich qualifizieren, nur damit die großen Meister bestimmter Länder von den "unattraktiven" Meistern kleiner Länder nicht belästigt werden. Die zweiten bis vierten Plätze in die EL wo sie hingehören und schon wäre die EL attraktiver. Auch sollte man aufhören das Ausgeschiedene der CL in der EL weiter spielen dürfen damit diese weiter Geld scheffeln dürfen, wer ausscheidet ist draußen.
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propain schrieb:
Da ist jemand auf den Zug der Geldbeschaffung der reichen Vereine und der Verbände aufgesprungen.


Uh, über Polemik als Replik freue ich mich immer. Ist immerhin besser als eine Beleidigung, ohne überhaupt in irgendeiner Form auf den Beitrag einzugehen. Um mal in dem Stil zu bleiben: Du bist dann das Sprachrohr für den Rächer der Enterbten? Du kannst mir ja sicherlich genau aufzeigen, in welcher Hinsicht ich auf "den Zug der Geldbeschaffung der reichen Vereine und der Verbände" aufgesprungen bin, wenn du dich schon so weit aus dem Fenster lehnst?

propain schrieb:
Nehmen wir dein Beispiel deutscher Supercup, ein Spiel ohne jeglichen sportlichen Wert


Ansichtssache. Da wirst du sicherlich bei den Fans sowohl die eine als auch die andere Meinung finden. Vermutlich sogar mehr mit deiner Meinung. Mit mir hast du ja aber schon einen mit gegenteiliger Meinung gefunden. Aber du kannst mir sicher auch erklären, warum meine Meinung nicht zählt und der Wettbewerb keinen sportlichen Wert hat.

propain schrieb:
reine Geldscheffelei


Ohja. Weil insgesamt sechs Millionen Euro Einnahmen (https://www.kicker.de/alles-zum-supercup-2020-heimrecht-praemien-trophaee-785962/artikel) für die zwei Vereine (in der Regel einer davon die Bayern) bei deren Umsatz ja so einen großen Unterschied macht.

Die Topvereine nehmen mittlerweile mit ihren selbstorganisierten Vorbereitungsturnieren wahrscheinlich deutlich mehr ein, als der Supercup jemals erlösen wird. Denn selbst für diesen Audi-Cup blättert der Sponsor viel hin, bekommen die Bayern an zwei Tagen das Stadion eingerannt und die öffentlich-rechtlichen Sender zahlen noch für die Übertragungsrechte.

propain schrieb:
Nachgeäffe weil es so etwas woanders auch gibt.


Das sind die Bundesliga und der DFB-Pokal letztendlich auch. Alles ist aus England abgekupfert, welche die erste nationale Liga und den ersten Vereinspokal hatten. Tatsächlich war ja sogar die Bundesligagründung 1963 umstritten, weil viele lieber weiter in ihren regionalen Oberligen gespielt hätten. Über die Liga und den Pokal ließe sich also auch sagen, dass beides nur reine Geldscheffelei ist und sie werden trotzdem gespielt und akzeptiert. Während die Topmannschaften früher nur bei den Endrunden um die Deutsche Meisterschaft in direkten Duellen aufeinandergetroffen sind, waren plötzlich alle in einer Liga. Natürlich hatte das auch den Effekt, dass mehr umgesetzt wurde.

Wie gesagt, ich bin ein Fan des englischen Systems, beziehungsweise wie die Wettbewerbe dort aufgebaut sind. Und da gibt es die Community/Charity Shield schon seit 1908 und damit ähnlich lange wie den FA Cup (1871) und die First Division (1888). Für mich ist das ein schöner sportlicher Wettbewerb, den ich nicht missen will.

Tatsächlich ist es ja eher so, dass der Supercup in einigen Ländern wieder abgeschafft wurde, weil man damit eben zu wenig Geld verdient hat. Beziehungsweise bieten die Topteams teilweise nicht ihre beste Elf auf, weil ihnen der Sieg zu wenig einbringt und die Kluft zu den anderen Vereinen durch das allgemeine System ohnehin schon zu groß ist. Dazu kommt, dass man durch die gehäuften Doubles vermehrt auf Vizemeister oder Pokalfinalist als Gegner zurückgreifen muss. Insofern könnte man sogar schon eher davon sprechen, dass der Supercup durch das Geld kaputt gemacht wurde. Das trifft aber letztendlich auf die Ligen mit den Serienmeistern genauso zu.

Das ist für mich aber wie gesagt nicht der Sinn des Wettbewerbs. Es geht für mich einfach im Duell zwischen Meister und Pokalsieger um sportliches Prestige. Deshalb bin auch strikt gegen solche Dinge wie in Spanien, wo der Supercup jetzt auf vier Teams erweitert wurde und im Ausland ausgetragen wird. Solche Überlegungen gab es ja auch schon in Deutschland. Ich halte das für den falschen Weg und in dem Format dann tatsächlich für kritikwürdig und reine Geldscheffelei.

propain schrieb:
An dem Spiel auch daneben, das nicht wirklich die Mannschaften spielen die den Titel erreicht haben, da es kurz vor der neuen Saison statt findet.


Dann warst du auch sicherlich dagegen, dass die Eintracht im Winter 2019 Hinteregger und Rode verpflichtet und für die EL nachgemeldet hat. Da hatten wir dann schließlich sogar innerhalb einer Saison in sämtlichen Wettbewerben eine andere Mannschaft.

Spieler wechseln eben und seit dem Bosman-Urteil ist die durchschnittliche Verweildauer von Spielern noch deutlich kürzer. So ist das System eben. Das führt doch aber nicht den Wettbewerb ad absurdum. Denn wie gesagt, ansonsten musst du dich genauso vehement gegen das Wintertransferfenster und Nachnominierungen in den Europapokalwettbewerben aussprechen. Diese Kritik gibt es von einigen Seiten durchaus, aber nicht in dem Sinne, dass man dann die Wettbewerbe infrage stellen würde.

propain schrieb:
Dann diese Conference League, was soll das? Anstatt die CL zu dem zu machen was der Name aussagt, nämlich nur die Champions, Meister und Pokalsieger aus allen europäischen Ländern, mitspielen zu lassen, dürfen dort irgendwelche zweiten bis vierten Plätze teilnehmen und die Meister aus bestimmten Ländern müssen sich qualifizieren, nur damit die großen Meister bestimmter Länder von den "unattraktiven" Meistern kleiner Länder nicht belästigt werden. Die zweiten bis vierten Plätze in die EL wo sie hingehören und schon wäre die EL attraktiver. Auch sollte man aufhören das Ausgeschiedene der CL in der EL weiter spielen dürfen damit diese weiter Geld scheffeln dürfen, wer ausscheidet ist draußen.


Hier sind wir wiederum auf einer Linie. Das habe ich auch selbst schon mehrfach so geäußert. Allerdings muss man dann auch beachten, dass die Conference League gerade auf Wunsch der kleineren Verbände und Vereine entstanden ist, nachdem sie nach und nach aus den anderen Europapokalwettbewerben ausgeschlossen wurden. Wir beschweren uns ja auch ligaintern, dass Investorenvereine Plätze weggenommen haben. Und genauso haben eben andere Vereine aus den Topligen den Vereinen aus den kleineren Ligen die Plätze im Europapokal weggenommen.

Ich hätte auch gerne das alte System mit Europapokal der Landesmeiter und Pokalsieger sowie den UEFA-Cup zurück. Das wird im modernen Fußball aber wohl leider nicht möglich sein. Ich halte es dann aber aus den genannten Gründen für arrogant gegenüber dem Rest von Europa, die Conference League als unnötig abzutun. Die wollen eben auch mal wieder europäisch spielen. Das ist dann eben nichts anderes, als wenn Franz Beckenbauer den UEFA-Cup/die Euro League als "Cup der Verlierer" bezeichnet, obwohl der für Vereine wie uns etwas ganz Besonderes ist.
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DonGuillermo schrieb:

Wie schon in meinem verlinkten Beitrag erwähnt, sehe ich diesen Beraterposten für Hübner eher als Wegkomplimentieren, bei dem beide Parteien ihr Gesicht wahren. Schließlich gab es schon Monate davor Berichte, dass Hübners Vertrag nicht mehr verlängert werden soll, wo sich jedoch beide Parteien öffentlich nicht äußern wollten.

Gab es zu diesem Thema noch andere Quellen und Berichte als von der Bild?
Vielleicht wurde da zuviel reininterpretiert und wieso sollten sich dann beide Seiten dazu äußern? Vielleicht sollte da nur mal wieder etwas Unruhe in den Verein gebracht werden.
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wasgauadler schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Wie schon in meinem verlinkten Beitrag erwähnt, sehe ich diesen Beraterposten für Hübner eher als Wegkomplimentieren, bei dem beide Parteien ihr Gesicht wahren. Schließlich gab es schon Monate davor Berichte, dass Hübners Vertrag nicht mehr verlängert werden soll, wo sich jedoch beide Parteien öffentlich nicht äußern wollten.

Gab es zu diesem Thema noch andere Quellen und Berichte als von der Bild?
Vielleicht wurde da zuviel reininterpretiert und wieso sollten sich dann beide Seiten dazu äußern? Vielleicht sollte da nur mal wieder etwas Unruhe in den Verein gebracht werden.        


Die FR hatte schon im vergangenen Jahr mehrmals darüber berichtet und unter anderem damals schon den Namen Schwegler als möglichen Nachfolger genannt (siehe https://www.fr.de/eintracht-frankfurt/eintracht-frankfurt-sge-schwegler-ein-kandidat-fuer-huebner-nachfolge-90082251.html).

Die erste Meldung mit der konkreten Aussage, dass Hübner am Sommer kein Sportdirektor mehr sein wird, kam dann wiederum von der FAZ (siehe https://www.faz.net/aktuell/sport/fussball/bundesliga/eintracht-frankfurt-verlaengert-nicht-mit-bruno-huebner-17011454.html).

Sowohl der Verein als auch Hübner haben aber damals gemauert und gemeint, dass sie sich noch überhaupt keine Gedanken gemacht hätten und erst im kommenden Jahr miteinander sprechen würden (siehe https://www.hessenschau.de/sport/fussball/eintracht-frankfurt/viel-wirbel-um-eintracht-sportdirektor-bruno-huebner,huebner-nachklapp-100.html).

Diese Sache ist also durchaus schon seit Monaten ein Thema und darüber wurde von verschiedenen Quellen mit Eigeninformationen berichtet. Die Geschichte mit dem Beraterposten kam aber tatsächlich erst vor Kurzem auf. Wie gesagt, möglicherweise als Reaktion auf die Berichte und Kompromisslösung, bei der beide Parteien ihr Gesicht bewahren und keine Unruhe entsteht.
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DonGuillermo schrieb:

Reformpläne für die Champions League gibt es seitens der Topvereine schon seit Jahren und Details der aktuell diskutierten Änderungen kursieren auch schon seit vielen Monaten. Insofern ist das nicht wirklich etwas Neues und hat für mich auch nichts mit Corona zu tun. Letzten Endes war doch klar wie es läuft. Das ganze Gerede um diese Superliga war öffentliches Geplänkel, damit sich am Ende die Topvereine und die UEFA als Kompromiss auf eine Reform der Champions League einigen, von der natürlich eben jene Topvereine profitieren.

Das ist zwar verachtungswürdig, aber eben auch nicht neu. Seit 30 Jahren gibt es schließlich immer wieder Änderungen in diese Richtung. Zum einen soll der Kreis der Klubs immer exklusiver werden und zum anderen soll es halt mehr Spiele zum Geldscheffeln geben. Aber wie gesagt, darauf haben ja auch schon die vier Startplätze für die Topnationen sowie die Einführung einer Gruppenphase abgezielt. Das System muss halt doch erst einmal komplett zusammenbrechen, ehe da etwas in eine vernünftige Richtung geändert wird.

Vergiss es!!!!!!!!
Das aktuelle "System" Profifußball ist in sich und auch politisch derartig organisiert, das das einfach so weiterlaufen wird!
Wer soll (will) da denn was daran ändern!
Um mal viel Galle und Essig in unsere aktuelle Euphorie bezüglich unserer Eintracht zu kippen:
wir sind doch alle total "heiß" darauf, in der nächsten Saison genau da mitzumischen, was wir gerade kritisieren. Nämlich in der Gelddruckmaschine CL!
Und wenn wir da einigermaßen Erfolg haben, dann profitieren wir, i.e. die SGE, möglicherweise von den ab 2024 geplanten Reformen!
Nix für ungut! Sorry!
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PeterT. schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Reformpläne für die Champions League gibt es seitens der Topvereine schon seit Jahren und Details der aktuell diskutierten Änderungen kursieren auch schon seit vielen Monaten. Insofern ist das nicht wirklich etwas Neues und hat für mich auch nichts mit Corona zu tun. Letzten Endes war doch klar wie es läuft. Das ganze Gerede um diese Superliga war öffentliches Geplänkel, damit sich am Ende die Topvereine und die UEFA als Kompromiss auf eine Reform der Champions League einigen, von der natürlich eben jene Topvereine profitieren.

Das ist zwar verachtungswürdig, aber eben auch nicht neu. Seit 30 Jahren gibt es schließlich immer wieder Änderungen in diese Richtung. Zum einen soll der Kreis der Klubs immer exklusiver werden und zum anderen soll es halt mehr Spiele zum Geldscheffeln geben. Aber wie gesagt, darauf haben ja auch schon die vier Startplätze für die Topnationen sowie die Einführung einer Gruppenphase abgezielt. Das System muss halt doch erst einmal komplett zusammenbrechen, ehe da etwas in eine vernünftige Richtung geändert wird.

Vergiss es!!!!!!!!
Das aktuelle "System" Profifußball ist in sich und auch politisch derartig organisiert, das das einfach so weiterlaufen wird!
Wer soll (will) da denn was daran ändern!
Um mal viel Galle und Essig in unsere aktuelle Euphorie bezüglich unserer Eintracht zu kippen:
wir sind doch alle total "heiß" darauf, in der nächsten Saison genau da mitzumischen, was wir gerade kritisieren. Nämlich in der Gelddruckmaschine CL!
Und wenn wir da einigermaßen Erfolg haben, dann profitieren wir, i.e. die SGE, möglicherweise von den ab 2024 geplanten Reformen!
Nix für ungut! Sorry!        


Du musst halt schon richtig lesen. Natürlich ändert sich auf freiwilliger Basis nichts. Deshalb schreibe ich ja, dass erst mal das komplette System zusammenbrechen müsste, bevor es Änderungen in eine vernünftige Richtung geben kann. Dahingehend sehe ich ehrlich gesagt immer noch eine Chance. Da könnte Corona auch dem einen oder anderen Verein wie jetzt Barcelona den Todesstoß versetzen oder zumindest so sehr die Pistole auf die Brust setzen, dass sie sich anpassen müssen. Und falls tatsächlich mal mehrere absolute Topvereine in ernsthaften Schwierigkeiten stecken, lassen sie sich vielleicht auch auf europaweite Regulierungen ein. Das Problem dabei sind natürlich die Scheich- und Investorenklubs, bei denen finanziell alles egal ist.

Deshalb bin ich ehrlich gesagt auch fast schon enttäuscht, dass die Superliga nicht zustande kommt. Das wäre in meinen Augen nämlich eine ziemliche Totgeburt geworden, die nach wenigen Jahren wegen der Übersättigung durch die ständig gleichen Duelle gescheitert wäre. Da hätten die Topklubs wahrscheinlich schnell auf eine Wiedereingliederung in die nationaligen Ligen gepocht. Dann hätte man aber wirklich mal eine gute Verhandlungsposition gehabt, um einige Dinge im Simme eines fairen Wettbewerbs durchzudrücken.

Und klar würde ich gerne europäisch spielen. Liebend gerne auch mal die CL-Hymne im Waldstadion hören. Aber das hat sicherlich andere Gründe, als an der Gelddruckmaschine teilzunehmen. Ich wäre ja schon zufrieden, wenn wir das einmal erreichen würden. Pflichtspiele gegen Topteams sind eben etwas Besonderes und das ist in unserer Vereinshistorie nicht zuletzt durch das Europapokalfinale von 1960 verankert. Das war auch damals ohne den großen Geldfluss etwas Besonderes. Und DAS will ich erleben. Den sportlichen Wettbewerb. Die Reisen mit anderen Eintrachtfans durch Europa. Das ist für mich das Wichtige. Nicht das Geld und die Inszenierung.

Die Champions League habe ich ja schon in ihrer aktuellen Form immer wieder kritisiert und ich schaue auch von Jahr zu Jahr weniger Spiele. Weil spätestens ab dem Viertelfinale mittlerweile eh fast immer dieselben Mannschaften spielen. Interessiert mich einfach nicht mehr. Dazu kommt die unfaire Wettbewerbsverzerrung durch die Geldverteilung. Aber das kann ich in dieser Form auch scheiße finden und mich gleichzeitig als Fan der Eintracht trotzdem nach europäischem Fußball sehnen. Als Fan freut man sich bei all dem Scheiß ja trotzdem, wenn man sportlichen Erfolg hat.
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Tafelberg schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Meine persönliche Wunschlösung wäre allerdings weiterhin Michael Reschke

mag ein ausgewiesener Kaderplaner zu sein, aber dass ein 63 jähriger Hübners Nachfolger wird, glaube ich nicht. Nix gegen das Alter, aber ich denke, man holt jemand jüngeres


Dass Reschke bereits so alt ist, hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm. Wäre für mich zwar kein Ausschlusskriterium, aber da magst du Recht haben, dass man eher auf einen jüngeren Kandidaten setzen will. Die gerüchteten Personen gehen ja tatsächlich alle eher in diese Richtung.

Basaltkopp schrieb:

DonGuillermo schrieb:

Einen kompletten Neuling wie Fernandes kann ich mir auf der Position trotz Sportmanagement Studiums eher weniger vorstellen.

Und genau dafür bekommt Bruno wohl den Vertrag als sportlicher Berater. Wen soll er denn sonst beraten, wenn nicht seinen Nachfolger?        


Wie schon in meinem verlinkten Beitrag erwähnt, sehe ich diesen Beraterposten für Hübner eher als Wegkomplimentieren, bei dem beide Parteien ihr Gesicht wahren. Schließlich gab es schon Monate davor Berichte, dass Hübners Vertrag nicht mehr verlängert werden soll, wo sich jedoch beide Parteien öffentlich nicht äußern wollten. Wie ebenfalls von mir spekuliert, könnte es auch eine Bedingung von Hütter sein, bei dem es ja zeitweise sogar hieß, dass er seine persönliche Zukunft im Verein von einem Verbleib Hübners abhängig machen könnte.

Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass Hübner über die Jahre immer mehr verdrängt wurde und dieser Beraterposten der nächste Schritt in dieser Entwicklung ist. Wie groß sein Einfluss dann noch sein wird, kann natürlich niemand sagen. Ich habe ja aber auch schon darauf verwiesen, dass Charly und Holz sehr lange sportliche Berater des Vorstands waren (und es offiziell vielleicht sogar immer noch sind?), ohne dass sie einen wirklichen Einfluss hatten. Und wenn Bobic auf der Position des Sportdirektors jetzt einen Vertrauten wie Zelichowski installieren sollte, wird er ihn auch eher unter seine Fittiche nehmen, statt da voll auf Hübner zu setzen. Für die Einarbeitung zu Beginn ergibt diese Lösung sicherlich Sinn, aber die ist halt nach ein paar Monaten auch vorbei.

Basaltkopp schrieb:
Das Netzwerk haben Bruno und/oder Fredi. Die würden Gelson/Pirmin schon unter die Arme greifen.


In Sachen Netzwerk würde ich mir bei Fernandes nicht mal große Sorgen machen. Der hat in nahezu allen europäischen Topligen gespielt und steht - von allem was man so mitbekommt - auch mit zig Spielern und Verantwortlichen noch in Kontakt und wird überall sehr geachtet und respektiert. Da kommen ihm seine Sprachfertigkeiten sicher auch entgegen.

Basaltkopp schrieb:
Eintracht-Gen ist natürlich Unsinn. Haben meines Erachtens weder Gelson noch Pirmin. Das Eintracht-Gen, was auch immer das sein soll, hätte Marco Russ.
Aber es ist sicher kein Nachteil, wenn jemand kommt, der den Verein schon kennt. Da wäre dann sicher Gelson der geeignetere Kandidat, weil sich bei der Eintracht seit dem Weggang von Pirmin doch schon sehr verändert hat.


Auch hier würde ich widersprechen. Man kann sich jetzt natürlich über Begrifflichkeiten wie "Eintracht-Gen" oder "Eintracht-DNA" streiten, aber Stallgeruch und eine gewisse Verbundenheit zur Eintracht besitzen sowohl Fernandes als auch Schwegler. Dafür muss man nicht ewig hier gespielt haben. Beide haben in meinen Augen glaubhaft versichert, dass die Eintracht die schönste Station in ihrer Karriere war und beide haben als Führungspersönlichkeiten auch erlebt, was diesen Verein ausmacht.

Schwegler ist meine ich nach seiner Rückkehr aus Australien sogar nach Frankfurt zurückgekehrt und hat dort hauptsächlich gelebt beziehungsweise tut es immer noch. Keine Ahnung, wie sehr er mit dem Scoutingjob bei den Bayern eingespannt ist. Und gerade Fernandes steht doch wie kein Zweiter für die Identität, welche die Eintracht in den letzten Jahren verkörpert hat. Insofern würde es da für mich schon passen, auch wenn sich Schwegler damals als Spieler ziemlich verpisst hat.

Eine lange Vereinszugehörigkeit ist für mich nicht notwendig, um den Verein und seine Werte sowie sein Umfeld zu verstehen, zu lieben und zu leben. Da gibt es doch ziemlich viele Beispiele. Ein Martin Fenin ist trotz aller Probleme der Eintracht sehr verbunden geblieben, kommt regelmäßig als Fan ins Stadion und besitzt sogar noch eine Wohnung in Frankfurt. Der hat sich mit dem Verein absolut identifiziert und ihn geliebt. Selbiges könnte man auch bei aktuellen Spielern auf beispielsweise einen Hinti übertragen, der in kürzester Zeit zum Publikumsliebling und zur Identifikationsfigur geworden ist. Auch ein eher reservierter Typ wie Jović wollte trotz Leihangeboten von Topvereinen unbedingt und nur zu uns zurück. Und selbst ein Wandervogel wie Ansgar Brinkmann, der eigentlich in Bielefeld und Osnabrück beheimatet ist, steht der Eintracht bis heute noch sehr nahe, obwohl er lediglich zwei Jahre hier gespielt hat.
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Reformpläne für die Champions League gibt es seitens der Topvereine schon seit Jahren und Details der aktuell diskutierten Änderungen kursieren auch schon seit vielen Monaten. Insofern ist das nicht wirklich etwas Neues und hat für mich auch nichts mit Corona zu tun. Letzten Endes war doch klar wie es läuft. Das ganze Gerede um diese Superliga war öffentliches Geplänkel, damit sich am Ende die Topvereine und die UEFA als Kompromiss auf eine Reform der Champions League einigen, von der natürlich eben jene Topvereine profitieren.

Das ist zwar verachtungswürdig, aber eben auch nicht neu. Seit 30 Jahren gibt es schließlich immer wieder Änderungen in diese Richtung. Zum einen soll der Kreis der Klubs immer exklusiver werden und zum anderen soll es halt mehr Spiele zum Geldscheffeln geben. Aber wie gesagt, darauf haben ja auch schon die vier Startplätze für die Topnationen sowie die Einführung einer Gruppenphase abgezielt. Das System muss halt doch erst einmal komplett zusammenbrechen, ehe da etwas in eine vernünftige Richtung geändert wird.
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philadlerist schrieb:

Interessant im Heimspiel gestern war der Typ von der Bildzeitung mit seiner Bemerkung, dass sich Abrahams Abgang letztlich positiv auf den Abwehrverbund ausgewirkt hat. Dadurch dass die Abwehr jetzt mit Hinteregger einen eindeutigen Boss und zwei Wingman hat, spielen sie klarer. Abraham wäre immer so ein bissi anarchisch unterwegs gewesen, zwar klasse, aber eben doch immer ohne feste Bindung
Wie seht Ihr das?

Auch wenn es einem schwer fällt: Ganz so unrecht hat der Typ nicht. Abraham hatte immer wieder auch 'mal vogelwilde Spiele drin (allerdings in letzter Zeit nicht mehr), was jedoch seinen Wert für unser Team nie geschmälert hat. Bei Hinti als Abwehrboss läuft es eindeutig klarer strukturiert ab - zumindest meiner Ansicht nach. Er ist auch der Typ, der sich bei evtl. gravierenden Abwehrfehlern hinterher hinstellt und sagt "hab' ich verbockt, war scheiße!" und damit seine Nebenleute in Schutz nimmt. Sowohl Tuta als auch Evan können prima von ihm lernen und tun das auch. Mir ist bisher auch noch nicht aufgefallen - im Gegensatz zu einigen anderen hier - dass sich von Tuta zu Abraham ein Schnelligkeitsdefizit bemerkbar macht. Auch Tuta ist ganz schön schnell, Hinti ebenfalls und Evan sowieso. Ohne irgendwelche Zahlen zu haben nehme ich an, dass vor allem unser französischer Modellathlet mit seinen zweimeterfuffzig langen Beinen ein ordentliches Tempo bringt.
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Abraham hatte durchaus mal unorthodoxe Dinge im Spiel und war auch technisch nicht der allerbeste Spieler, aber das trifft in meinen Augen auch mehr oder weniger auf Hinti zu. Und N'Dicka macht als LIV mittlerweile ebenfalls so viele Ausflüge nach vorne, wie es Hinti auf der Position getan hat. Insofern gibt es da für mich jetzt nicht den großen Unterschied.

N'Dicka und Tuta sind als äußere Teile der Dreierkette vielleicht insgesamt etwas defensiver beziehungsweise sicherer unterwegs, als es Hinti und Abraham waren, weshalb das jetzt etwas solider wirkt. Das hängt für mich aber auch mit dem allgemeinen Aufschwung der Mannschaft zusammen, von dem N'Dicka und Tuta als technisch versierte Spieler auch profitieren. Wir haben mittlerweile einfach viel mehr Spielkontrolle, während wir in der gesamten Zeit von Abraham hinten eben deutlich mehr wegzuverteidigen hatten. Dann kann das schon mal so wirken, als ob die Abwehr vogelwild unterwegs gewesen sei.

Und zum Thema Geschwindigkeit hat N'Dicka laut offiziellen Angaben auf der Webseite der Bundesliga in dieser Saison einen Topspeed von 33,69 km/h aufs Feld gebracht. Das ist für einen Verteidiger schon ein sehr guter Wert, wird aber vermutlich eher bei einer Offensivaktion im Konterspiel aufgestellt worden sein. Hinti liegt diese Saison bei einem Topspeed von 33,18 km/h, hat die Hälfte der Saison als ZIV aber auch deutlich defensiver als sonst gestanden. Tuta fällt mit 31,46 km/h dann doch schon etwas ab, ist aber auch der defensivste von allen dreien. Zudem mit den wenigsten Minuten und fast nur in der Phase gespielt, wo wir sehr viel Spielkontrolle hatten.

Abraham war da aber schon schneller. Sowohl insgesamt gesehen bei uns als auch unter allen Innenverteidigern der Bundesliga hat er zur Spitze gehört. Sein Spielerprofil wurde mittlerweile leider entfernt, weshalb ich keinen Spitzenwert mehr für die aktuelle Saison finden kann. Ich bin mir aber sicher, dass er fast jedes Jahr die 34 km/h in der Spitze geknackt hat. In der Saison 2016/17 hat er mit 34,69 km/h als Spitzenwert sogar zu den zehn schnellsten Spielern in der gesamten Liga gehört (siehe https://sports.bwin.de/de/news/fussball/die-schnellsten-spieler-der-bundesliga).

Ich bin deshalb jetzt mal die einzelnen Spielberichte durchgegangen, wo immer jeweils die drei Spieler mit der höchsten Spitzengeschwindigkeit innerhalb des Spiels erwähnt werden. Da war Abraham an drei Spieltagen vertreten und hat auch direkt am ersten Spieltag gegen Bielefeld wieder die 34 km/h Marke geknackt. Sowohl gegen Bielefeld als auch gegen Leipzig war er mit dem jeweiligen Wert zudem sogar der schnellste Spieler auf dem Feld.

1. Spieltag Bielefeld 34,0 km/h
7. Spieltag Stuttgart 33,29 km/h
8. Spieltag Leipzig  32,73 km/h

Ich bleibe aber wie bei den letzten Diskussionen dabei, dass der Topspeedwert eher weniger Aussagekraft hat, weil da nur ein einziger Spitzenwert gemessen wird. Und der ist immer auch situativ und stark vom Spielverlauf abhängig. So war beispielsweise Ilsanker in den Spielen in Köln und München jeweils unser Spieler mit der größten Höchstgeschwindigkeit, obwohl er im Durchschnitt gesehen wahrscheinlich eher zu unseren langsameren Spielern zählen dürfte.

Überhaupt liegt die absolute Spitzengeschwindigkeit eines Spielers während eines einzelnen Spiels in der Regel bei unter 34 oder sogar 33 km/h. Da verzerrt es dann schon, wenn man sich den einen Spitzenwert aus der gesamten Saison rausnimmt und daraus allgemeine Aussagen ableiten will. Abraham hat aber tatsächlich regelmäßig zu den schnellsten Spielern auf dem Feld gehört. Von daher kann man bei ihm sowohl im Durchschnitt als auch in der Spitze von einem der schnellsten Spieler sprechen.
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Klub-WM... ganz ehrlich. Das ist etwas, womit ich mich noch nie irgendwie beschäftigt habe. Aber: muss ja was ganz was Besonderes und Tolles sein, denk ich mir im ersten Moment. Wenn die Bosse derartigen Terz machen... und da sehe ich die heutige Hochlicht-Begegnung der Bayern gegen Al-Ahly Kairo.
Jetzt mal im Ernst... so im Vergleich: Ist das so etwas wichtiges und relevantes wie der Antalya Cup?
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Finde ich halt immer etwas arrogant, wenn man diese Sichtweise als Europäer besitzt. Gerade für die Südamerikaner hat der Wettbewerb schon einen sehr großen Reiz und ein gewisses Prestige. Die feiern es traditionell immer als riesigen Erfolg, wenn der Sieger der Copa Libertadores den Sieger der Champions League schlagen kann. Denn auf diese Paarung läuft es ja in den meisten Finals hinaus beziehungsweise wurde der Vorgängerwettbewerb nur zwischen den beiden Kontinentalverbänden ausgespielt.

Und ich schätze mal, dass der Wettbewerb auch für die Kontinentalmeister aus Nord- und Mittelamerika, Afrika, Asien und Ozeanien sowohl sportlich als auch finanziell eine große und wichtige Sache ist. Ich finde die Kritik deshalb diesbezüglich - genau wie an der Conference League - immer etwas unpassend. Für die Topvereine ist auch der UEFA Cup/die Euro League wie mal von Franz Beckenbauer bezeichnet der "Cup der Verlierer". Die spielen da auch gerne mal nur mit der zweiten oder dritten Garde. Für uns ist unser Turniersieg aber immer noch der größte Vereinserfolg und unser Halbfinaleinzug 2019 mit das Beste, was wir seit Jahrzehnten erlebt haben. Es ist halt immer eine Frage der Perspektive.

Und selbst davon abgesehen finde ich, dass der Wettbewerb genau wie die nationalen und internationalen Supercups seine sportliche Berechtigung besitzt. Die werden ja von vielen Fans auch als unnötig und Geldscheffelei angesehen. In Deutschland hat der Supercup zugegeben keine so große Historie wie in anderen Ländern, für mich ist das aber schon ein prestigeträchtiger Titel. Ich habe mich 2018 jedenfalls sehr darüber geärgert, dass wir da mit 5:0 gegen die Bayern untergegangen sind. Für mich wäre das durchaus ein echter Titelgewinn gewesen.

Mir gefällt ehrlich gesagt sogar das englische beziehungsweise französische System, wo es mit dem Ligapokal noch einen zweiten nationalen Pokalwettbewerb gibt. In dem einen treten halt nur die Profimannschaften an und im größeren Pokalwettbewerb haben bis in die untersten Ligen alle Mannschaften eine Chance, mal ein Pflichtspiel gegen einen Großen zu bestreiten, die dafür dann erst in den späteren Runden eingreifen. Das hat für mich durchaus seinen Reiz. Zumal jeweils in beiden Pokalwettbewerben mit dem Pokalsieg noch eine Europapokalqualifikation einherging. Auch wenn man sich in Frankreich jetzt zur Einstellung des Ligapokals entschlossen hat.

Kritikwürdig ist eher, was man ab der nächsten Auflage mit der Klub-WM machen will. Da soll ja dann alle vier Jahre ein großes Turnier mit 24 Mannschaften, inklusive allen CL-Finalisten und EL-Siegern aus diesem Zeitraum stattfinden. Das ist dann tatsächlich ein aufgeblähtes Feld mit möglichst vielen europäischen Teams, um möglichst viel Geld zu scheffeln. Dasselbe blüht ja bei der kommenden CL-Reform. Da hätte ich lieber wieder die alten Europapokals der Landesmeister und Pokalsieger zurück. Da würden dann auch die kleinen Verbände angemessen berücksichtigt werden. Die müssen sich ja jetzt hauptsächlich mit der Conference League zufrieden geben, die vor allem auf deren Initiative eingeführt wurde. Deshalb finde ich auch da die Kritik aber arrogant, weil man dann genau wie die Topvereine die EL abwertet.

Kritikpunkte wie die Geldverteilung für die Europapokalwettbewerbe oder die Sinnhaftigkeit von internationalen Spielen während einer Pandemie kann ich natürlich vollkommen nachvollziehen. Aber all diesen Wettbewerben ihre Berechtigung abzusprechen, ist in meinen Augen eben falsch. Da sich Tigres und damit Carlos Salcedo für das Finale qualifiziert hat, schaue ich mir das Spiel vielleicht sogar an. Ehrlich gesagt rechne ich Tigres auch mehr gegen die Bayern aus, als ich es bei Palmeiras getan hätte. Bei Tigres stehen nämlich mit eben jenem Salcedo, Hugo Ayala, Diego Reyes, Guido Pizarro, Rafael Carioca und vor allem André-Pierre Gignac einige abgezockte Profis im Kader, die schon viel erlebt haben, während Palmeiras mit Felipe Melo und Luiz Adriano nur zwei solcher Spieler aufweisen kann und ansonsten die fast schon typische Mischung aus brasilianischen Talenten und Durchschnittskickern besitzt.
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DBecki schrieb:

Also, so ein Ding wie der Elfmeter bei Fürth gegen Würzburg, da fragt man sich doch langsam wirklich, wofür der VAR da ist. Unglaublich.

Zumindest solche Werner-Gedächtnis-Nummern dachte man doch in den Griff bekommen zu haben. Wirklich unfassbar.
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greg schrieb:

DBecki schrieb:

Also, so ein Ding wie der Elfmeter bei Fürth gegen Würzburg, da fragt man sich doch langsam wirklich, wofür der VAR da ist. Unglaublich.

Zumindest solche Werner-Gedächtnis-Nummern dachte man doch in den Griff bekommen zu haben. Wirklich unfassbar.        


Das Problem ist ja auch nicht der VAR an sich, sondern dessen Anwendung und personelle Besetzung durch die deutschen Schiedsrichter. Bei der letzten WM hatte es doch auch mit Schiedsrichtern aus aller Welt auf Anhieb und bis auf wenige Ausnahmen besser funktioniert. Da wurde zwar im Zweifel auch eher für die großen Teams entschieden und wirklich nur wie vorgesehen ganz klare Fehlentscheidungen korrigiert, weshalb es vielleicht die eine oder andere Korrektur zu wenig gab.

Mit der schwerste Fehler ist aber im Spiel zwischen der Schweiz und Serbien unterlaufen. Schiedsrichter und VAR dieser Partie? Felix Brych und Felix Zwayer. Der Fehler war sogar so gravierend, dass Brych direkt nach der Vorrunde nach Hause geschickt wurde, obwohl Deutschland schon in der Gruppe rausgeflogen ist und der deutsche Schiedsrichtervertreter damit theoretisch bis zum Ende des Turniers jedes Spiel hätte pfeifen können.
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Das war im Spiel gegen die Hertha. Beim 3:1 gegen Hoffenheim war Jovic noch nicht im Spiel.
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Ich habe ja auch nicht vom 3:1 gegen Hoffenheim gesprochen. Wie gesagt, ich glaube, dass da eine Verwechslung vorlag und die Szene kurz vor Schluss gemeint war. Ich meine deshalb schon das Spiel gegen Hoffenheim und das ist auch so abgelaufen. In den DAZN Highlights auf YouTube sieht man die Einwechslung von Jović leider nur noch im Ansatz und damit nur ein paar Anweisungen, aber nicht das Zwinkern und Lachen in Richtung Kostić (https://youtu.be/NzgV8R7Fh9A?t=233). Die von mir angesprochene Situation mit der Chance ist aber komplett drin (https://youtu.be/NzgV8R7Fh9A?t=248). Da sieht man am Ende noch, wie Luka in Richtung von Filip mit dem Arm deutet, dass er den Pass gerne selbst bekommen hätte.
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Tatsächlich hatte der User Kirchhahn schon vor einigen Tagen von Gerüchten berichtet, dass Fernandes ein Kandidat für die Nachfolge von Hübner sei (https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/136155?page=1#5273562). War mir zum damaligen Zeitpunkt aber auch komplett unbekannt, auch wenn es durchaus mal Gerüchte gab, dass man ihn nach dem Karriereende irgendwie an den Verein binden wolle.

Ich kann an dieser Stelle aber nur wiederholen, was ich schon damals gepostet habe (https://community.eintracht.de/forum/diskussionen/136155?page=1#5273581). Einen kompletten Neuling wie Fernandes kann ich mir auf der Position trotz Sportmanagement Studiums eher weniger vorstellen. Da wäre in meinen Augen tatsächlich die Reihe dahinter als Einstieg geeignet. Also eher eine Rolle, wie sie der bereits angesprochene Christoph Preuß bei uns ausfüllt oder Arne Friedrich bei der Hertha vor seiner Beförderung. Dasselbe gilt für mich auch für den ebenfalls schon von der FR ins Spiel gebrachten Schwegler. Andererseits hat zuletzt auch das Beispiel Marcel Schäfer in Wolfsburg gezeigt, dass ein Direkteinstieg auf der Ebene durchaus funktionieren kann.

An Manga glaube ich aus den bereits angeführten Gründen nicht. Er geht glaube ich in der Rolle als Chefscout und Kaderplaner voll auf und will gar keine andere Position einnehmen. Ansonsten wäre das natürlich eine Option. Wird man aber sicher mit ihm abklären und ihn nicht komplett übergehen. Er hat ja auch einen engen Draht zu Bobic. Deshalb halte ich aber nach wie vor Zelichowski für die wahrscheinlichste Lösung. Er wird ja mittlerweile auch offiziell gar nicht mehr bei den Analysten aufgeführt.

Meine persönliche Wunschlösung wäre allerdings weiterhin Michael Reschke, der in ähnlicher Funktion und Konstellation in Leverkusen und bei den Bayern sehr gute Arbeit geleistet hat und dann erst in Suttgart und auf Schalke in exponierterer Rolle gescheitert ist. Spycher würde ich ebenfalls für eine gute Lösung halten, glaube aber nicht, dass der als Sportdirektor/Manager kommen würde. Das wäre dann eher ein Kandidat für die Nachfolge von Bobic als Sportvorstand, falls dieser tatsächlich wechseln sollte.

Bei den anderen genannten Kandidaten würde Marco Neppe zumindest insofern Sinn ergeben, dass er bei uns in der Jugend und der Zweiten Mannschaft gekickt hat, also durchaus noch Verbindungen zur Eintracht haben dürfte. Von Rouven Schröder halte ich ehrlich gesagt nicht viel. Fand ihn schon in Bremen nicht überzeugend und als Vorstand hat er in Mainz gerade in Sachen Führung und Kommunikation ein schwaches Bild abgegeben. Die Position von Hübner wäre zwar wieder ein Level darunter und damit auch weniger Öffentlichkeitsarbeit, aber da wäre ich trotzdem eher skeptisch.
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vonNachtmahr1982 schrieb:

bla_blub schrieb:

Marc Schmidt (Bild) redet im Heimspiel davon, dass die Eintracht im Lockdown so gut spiele, da sie im Vergleich zu Mainz (und Köln) keine große Bindung zu den eigenen Fans habe und desshalb einfacher vor leeren Rängen spielen könne.


Der hat das ernsthaft gesagt... das ist mitunter der größte Bullshit den ich je gehört habe...


Echt unfassbar was der Schmidt da erzählt. Tobi Kämmerer hat ihm widersprochen und meinte, dass wir gestern mit Fans 6:1 gewonnen hätten

Aber was erzählt die HR-Lady, von wegen Jovic hätte Kostic beim 3:1 zugezwinkert, warum er auf Silva geflankt hat und nicht auf ihn... Warum sollte Filip Richtung Aus spielen, da Jovic noch gar nicht auf dem Platz war...

Journalisten... warum auch mal die Hausaufgaben machen!?
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Holzfaeller schrieb:
Aber was erzählt die HR-Lady, von wegen Jovic hätte Kostic beim 3:1 zugezwinkert, warum er auf Silva geflankt hat und nicht auf ihn... Warum sollte Filip Richtung Aus spielen, da Jovic noch gar nicht auf dem Platz war...


Vermute mal, dass da die Chance von Silva bei dem Konter kurz vor Schluss gemeint war, wo Baumann den Schuss noch über die Latte lenkt. Da war Kostić nach genialem Pass von Kamada auf rechts unterwegs und Jović wollte den Ball in die Gasse gespielt bekommen, geriet dann aber auch irgendwann ins Abseits und Kostić hat nach links auf Silva gelegt. Allerdings hat Jović seinem Buddy danach nicht zugezwinkert, sondern sich eher mit ausgebreiteten Armen beschwert, dass er nicht den Pass bekommen hat.

Vielleicht wurde das in der Erinnerung mit der Szene nach Jovićs Einwechslung verwechselt. Da hat Luka nämlich Filip gleich mit breitem Lächeln zugezwinkert und ihm einige Worte zugerufen. Wahrscheinlich, weil Kostić zu dem Zeitpunkt eben schon direkt an allen drei Toren beteiligt war.