
Dphil
2742
adlerkadabra schrieb:
Wenn ich mir eine nicht-numerische und zudem perspektivische Bewertung erlauben darf:
Fährmann - sehr zweischndeidig: gute Aktionen im Strafraum, gutes Mitspielen, aber keine ausstrahlende Präsenz; ich rede mir ein: das wird noch! Bitte drinnelassen!
Franz & Russ - passen zusammen nicht, und zwar definitiv nicht. Für Chris wird einer der beiden weichen müssen, und für Vasi evtl. der andere auch noch. Mit Chris werden wir auch wieder jemanden haben, der einbringen kann, was ich in den beiden ersten Spielen besonders vermisst habe: Führungsqualität!
Köhler - ist nunmal kein LV. Und der Schorsch muss sich erst noch einfinden. Ob das gelingt - wir werden sehen. Tempo bolzen, bittesehr! Aber drinnelassen!
Jung - die gute Nachricht: auf RV haben wir kein Problem.
Schwegler & Meier - beide nicht schlecht, beide können es aber besser. Bei Meier bin ich nicht sicher, ob er nicht weiter vorne besser aufgehoben ist. In diesem Fall wäre auf der 6 an Rode zu denken.
Altintop - kann mehr, aber irgendwas passt vorne noch nicht; dennoch auf der linken Seite einer 3er-Reihe wohl erste Wahl.
Caio - kann noch immer einem Spiel nicht seinen Stempel aufprägen; z.Zt. immer noch eher der Mann für "besondere Fälle"
Ochs - gute Ansätze, in optimalerer Konstellation geht noch mehr
Amanatidis - er hat natürlich das Zeug zum Führungsspieler, entfaltet dieses Potential z.Zt. aber nicht; er zeigt Willen und Zug zum Tor, zugleich aber auch die bekannten technischen Unzulänglichkeiten und, fataler noch: zuviel Einsinn; in dieser Verfassung nicht der Stürmer No.1. Das ist Gekas aber auch nicht. Das ist, Fitness & Form vorausgesetzt, ohne Zweifel Fenin; beidfüßig, schnell (v.a. auch im Kopf!), technisch gut.
Trainer - Vorgaben: der Truppe Struktur geben! Verantwortlichkeiten klar machen! Die Jungen so zügig wie möglich heranführen! (Kittel! Und den Tosun keinesfalls gehen lassen!)
VV: jetzt bloß nicht nachkarten.
Ich bin zu 95 % d'accord mit Dir. Allein Altintop würde ich etwas positiver sehen als Du. Die Aktion, die zum 1:0 geführt hat, ging von ihm aus. Und er hat Köhler auf der linken Seite gut unterstützt.
SemperFi schrieb:
Genau das 15. Gegentor in der BuLi per Kopfball seit Skibbe da ist.
BuLi Spitze.
Mal schaun, ob irgendwer irgendwo was findet, ob wir da die Jahre vorher auch so mies waren (will damit nicht Skibbe bashen, interessiert mich nur, evtl. kann man ja überlegen welche Änderungen evtl. zu einer Verschlechterung geführt haben könnten, falls eine stattfand)
Wir hatten schon in der Saison 2008/09 wahnsinnige Abwehrprobleme bei hohen Bällen v.a. nach Standards. Wenn ich mich richtig erinnere, hatten wir aus diesen Situationen auch da schon die meisten Gegentore in der BuLi kassiert.
[font=Arial][/font]Hallo liebe SGE-Junkies,
nach einer längeren Pause gibt es heute mal wieder eine neue Folge der SGE-Matrix. Die unnötige Niederlage in Hannover hat uns alle schwer genervt. Und viele Ursachen für den enttäuschenden Ausgang des Spiels sind in den letzten Tagen hier und andernorts genannt worden.
Angesichts der Diskussion über Spielsysteme, 4 4 2 vs. 4 5 1, Aufstellung, v.a. Gekas und Einstellung, glaube ich aber trotzdem, eine Analyse der Partie mithilfe der Passmatrix einige interessante Schlüsse ermöglicht. Ausführlicheres über die Vorgehensweise findet ihr hier.
1. Die Matrix der Zu-und Abspiele
Tabelle 1: Matrix des Passspiels der Partie H96:SGE (21.010.2010)
[IMG">http://a.imageshack.us/img192/4056/matrixh96sge.jpg[/IMG]]
Die Matrix zeigt zunächst einmal die hohe Passquote und niedrige Fehlpassquote im Spiel der SGE in Hannover. Hier trägt Skibbes Arbeit eindeutig Früchte.
2. Zentralität und Balleroberung
Außerdem lässt sich an der Matrix ablesen, wie viele Zuspiele die einzelnen Spieler erhielten (Tabelle 2) und wie viele Abspiele sie machten (Tabelle 3) und damit, wie „zentral“ die einzelnen Spieler für das Spiel der Eintracht waren (Tabelle 4).
Aus dem Verhältnis von Zu- und Abspielen lässt sich zudem die „Balleroberungsquote“ der einzelnen Spieler bestimmen (Tabelle 5). Denn macht ein Spieler mehr Abspiele als er Zuspiele bekommt, folgt daraus, dass die entsprechenden Bälle vom Gegner gekommen sein müssen.
[IMG">http://a.imageshack.us/img841/2769/tabellenh96sgejpg.jpg[/IMG]]
Wichtigster Spieler im Passspiel der SGE in Hannover war Jung (Tabelle 4). Er machte die meisten Abspiele (Tabelle 3) und erhielt auch die meisten Zuspiele (Tabelle 2).
Auf ihn folgt Alex Meier, der die zweit meisten Pässe spielte und auch die zweit meisten Zuspiele erhielt. Außerdem beruht seine Zentralität auf einer hohen Balleroberungsquote.
54 Zuspielen standen bei ihm 77 Abspiele gegenüber. Das heißt: fast ein Drittel der Bälle (29, 9 %), die Meier in Hannover zu seinen Mitspielern passte, kamen vom Gegner.
Bei Patrick Ochs dagegen, dem Spieler mit der dritthöchsten Zentralität, liegen die Dinge umgekehrt. Er bekam mit 53 die dritt meisten Zuspiele, konnte diese jedoch nur zu 44 Pässen zu seinen Mitspielern verarbeiten.
Er weist daher eine signifikant negative Balleroberungsquote (-17 %) auf. Auch in der letzten Saison hatte Ochs hier oft negative Werte, aber nie war der Wert so schlecht wie im Spiel gegen Hannover letzten Samstag.
Auffällig ist, dass die Balleroberung in Hannover insgesamt schwach war. Vor allem Schwegler liegt mit 14 % deutlich unter seinen Werten der letzten Saison, in der er regelmäßig zwischen 30 und 40 Prozent der Bälle, die er zu seinen Mitspielern spielte, selbst erobert hatte.
Schwegler war in Hannover nicht der „Umschaltspieler“, der frühzeitig die Angriffe des Gegners abfängt und eigene Angriffe initiiert, der er letzte Saison so oft war.
3. Passwege und die Struktur des Spiels
Die wichtigsten Passwege lassen die Struktur des Spiels erkennen. Deutlich wird abermals die enorme Rolle , die Jung im Passspiel hatte. Er ist an neun der elf wichtigsten Passwege entweder als Anspielstation, oder als Passgeber beteiligt (Tabelle 6).
Tabelle 6: Wichtigste Passwege (>=7) in der Partie H96:SGE (21.10.2010)
Jung>Amanatidis 17
Ochs>Jung 16
Jung>Ochs 15
Franz>Russ 14
Jung>Franz 13
Meier>Jung 13
Schwegler>Jung 13
Jung>Meier 12
Amanatidis>Ochs 12
Amanatidis>Jung 12
Jung>Schwegler 11
Meier>Schwegler 10
Franz>Meier 10
Schwegler>Ochs 8
Meier>Ochs 8
Meier>Köhler 8
Franz>Jung 8
Russ>Tzavellas 8
Ochs>Amanatidis 7
Russ>Schwegler 7
Tzavellas>Köhler 7
Deutlicher wird die Spielanlage noch im Diagramm, für das ich diesmal eine neue Darstellungsweise gewählt habe. Vielleicht lasst Ihr mich wissen, ob ihr sie hilfreich oder eher irritierend findet.
Die Größe der Kreise, die für die Spieler stehen, ist jetzt proportional zu deren Zentralität im Passspiel. Ich finde, so kann man optisch noch schneller erfassen, welche Spieler die wichtigsten Stationen im Passspiel waren.
Außerdem habe ich nur noch die drei häufigsten Abspiele eines jeden Spielers aufgenommen (z.B. bei Jung waren das: Jung>Amanatidis 17; Jung>Ochs 15; Jung>Franz 13). Ich wollte so die Grundzüge der Spielanlage deutlicher machen.
Die roten Kreise stehen für Spieler, die durchgespielt haben, orange für Spieler die aus-, gelb für Spieler, die eingewechselt wurden.
[IMG">http://a.imageshack.us/img686/2838/h96sgegraph.jpg[/IMG]]
Auf den ersten Blick fällt die Leere im Zentrum auf. Ein Passspiel zwischen den beiden Sechsern, Meier und Schwegler, und den Stürmern fand praktisch nicht statt. Durch die Mitte ging in Hannover gar nichts.
Dafür lief das Spiel sogar noch in stärkerem Maße als letzte Saison über rechts, da Amanatidis offensichtlich bewusst das Zusammenspiel mit Ochs und Jung gesucht hat.
Das Spiel über links ist mit Tzavellas genauso schwach ausgeprägt wie letzte Saison mit Spycher. Zwei seiner drei wichtigsten waren defensiv: zu Russ und zu Nikolov. Außerdem hatte er die höchste Fehlpassquote aller Spieler.
Aber auch zwischen Köhler und den beiden Spitzen lief praktisch nichts. Das lag aber wohl nichtzletzt daran, dass Amanatidis sich nach rechts orientierte und Gekas sich nicht aktiv am Passspiel beteiligte.
Das ist sein Spiel, das wurde mehrfach angemerkt. Ich habe mir allerdings einmal seine Zentralitätswerte in den Spielen, die er letzte Saison für Hertha gemacht hat, angeschaut.
Die waren zwar auch nicht bombig, aber doch meistens c.a. doppelt so hoch wie im Spiel für die SGE in Hannover, d.h. er machte in der Regel ungefähr doppelt so viele Abspiele und erhielt doppelt soviel Zuspiele. Die Hertha spielte allerdings 4 4 2 mit Raute und nicht 4 4 2 mit flacher Vier.
Und das lässt vermuten, dass auch das System erheblich dazu beitrug, dass Gekas in Hannover so gar keine Bindung zum Spiel hatte. Von der „Sechs“ ist der Weg in Spitze einfach weiter als von der „Zehn“.
Abschließende Überlegungen
Das Spiel in Hannover ging zwar wegen individueller Fehler und Benachteiligung durch den Schiedsrichter verloren. Es offenbarte aber auch strukturelle Schwächen. Die Spielanlage ist im neuen 4 4 2 gegenwärtig noch rechtslastiger als sie letzte Saison ohnehin schon war.
Und bereits letzte Saison haben wir gegen Mannschaften, die unser Offensivspiel über die rechte Seite lahm legen konnten, praktisch keinen Stich gemacht. Erinnert sei an das Heimspiel gegen Schalke, als Rafinha Ochs komplett aus dem Spiel genommen hat.
Man kann daher nur hoffen, dass Skibbe sich etwas einfallen lässt, um das Spiel durch die Mitte wieder zu beleben und die Spielanlage so variabler zu machen.
Sollte er am 4 4 2 mit flacher Vier festhalten, dann muss er Gekas opfern, der zu diesem System einfach nicht passt.
nach einer längeren Pause gibt es heute mal wieder eine neue Folge der SGE-Matrix. Die unnötige Niederlage in Hannover hat uns alle schwer genervt. Und viele Ursachen für den enttäuschenden Ausgang des Spiels sind in den letzten Tagen hier und andernorts genannt worden.
Angesichts der Diskussion über Spielsysteme, 4 4 2 vs. 4 5 1, Aufstellung, v.a. Gekas und Einstellung, glaube ich aber trotzdem, eine Analyse der Partie mithilfe der Passmatrix einige interessante Schlüsse ermöglicht. Ausführlicheres über die Vorgehensweise findet ihr hier.
1. Die Matrix der Zu-und Abspiele
Tabelle 1: Matrix des Passspiels der Partie H96:SGE (21.010.2010)
[IMG">http://a.imageshack.us/img192/4056/matrixh96sge.jpg[/IMG]]
Die Matrix zeigt zunächst einmal die hohe Passquote und niedrige Fehlpassquote im Spiel der SGE in Hannover. Hier trägt Skibbes Arbeit eindeutig Früchte.
2. Zentralität und Balleroberung
Außerdem lässt sich an der Matrix ablesen, wie viele Zuspiele die einzelnen Spieler erhielten (Tabelle 2) und wie viele Abspiele sie machten (Tabelle 3) und damit, wie „zentral“ die einzelnen Spieler für das Spiel der Eintracht waren (Tabelle 4).
Aus dem Verhältnis von Zu- und Abspielen lässt sich zudem die „Balleroberungsquote“ der einzelnen Spieler bestimmen (Tabelle 5). Denn macht ein Spieler mehr Abspiele als er Zuspiele bekommt, folgt daraus, dass die entsprechenden Bälle vom Gegner gekommen sein müssen.
[IMG">http://a.imageshack.us/img841/2769/tabellenh96sgejpg.jpg[/IMG]]
Wichtigster Spieler im Passspiel der SGE in Hannover war Jung (Tabelle 4). Er machte die meisten Abspiele (Tabelle 3) und erhielt auch die meisten Zuspiele (Tabelle 2).
Auf ihn folgt Alex Meier, der die zweit meisten Pässe spielte und auch die zweit meisten Zuspiele erhielt. Außerdem beruht seine Zentralität auf einer hohen Balleroberungsquote.
54 Zuspielen standen bei ihm 77 Abspiele gegenüber. Das heißt: fast ein Drittel der Bälle (29, 9 %), die Meier in Hannover zu seinen Mitspielern passte, kamen vom Gegner.
Bei Patrick Ochs dagegen, dem Spieler mit der dritthöchsten Zentralität, liegen die Dinge umgekehrt. Er bekam mit 53 die dritt meisten Zuspiele, konnte diese jedoch nur zu 44 Pässen zu seinen Mitspielern verarbeiten.
Er weist daher eine signifikant negative Balleroberungsquote (-17 %) auf. Auch in der letzten Saison hatte Ochs hier oft negative Werte, aber nie war der Wert so schlecht wie im Spiel gegen Hannover letzten Samstag.
Auffällig ist, dass die Balleroberung in Hannover insgesamt schwach war. Vor allem Schwegler liegt mit 14 % deutlich unter seinen Werten der letzten Saison, in der er regelmäßig zwischen 30 und 40 Prozent der Bälle, die er zu seinen Mitspielern spielte, selbst erobert hatte.
Schwegler war in Hannover nicht der „Umschaltspieler“, der frühzeitig die Angriffe des Gegners abfängt und eigene Angriffe initiiert, der er letzte Saison so oft war.
3. Passwege und die Struktur des Spiels
Die wichtigsten Passwege lassen die Struktur des Spiels erkennen. Deutlich wird abermals die enorme Rolle , die Jung im Passspiel hatte. Er ist an neun der elf wichtigsten Passwege entweder als Anspielstation, oder als Passgeber beteiligt (Tabelle 6).
Tabelle 6: Wichtigste Passwege (>=7) in der Partie H96:SGE (21.10.2010)
Jung>Amanatidis 17
Ochs>Jung 16
Jung>Ochs 15
Franz>Russ 14
Jung>Franz 13
Meier>Jung 13
Schwegler>Jung 13
Jung>Meier 12
Amanatidis>Ochs 12
Amanatidis>Jung 12
Jung>Schwegler 11
Meier>Schwegler 10
Franz>Meier 10
Schwegler>Ochs 8
Meier>Ochs 8
Meier>Köhler 8
Franz>Jung 8
Russ>Tzavellas 8
Ochs>Amanatidis 7
Russ>Schwegler 7
Tzavellas>Köhler 7
Deutlicher wird die Spielanlage noch im Diagramm, für das ich diesmal eine neue Darstellungsweise gewählt habe. Vielleicht lasst Ihr mich wissen, ob ihr sie hilfreich oder eher irritierend findet.
Die Größe der Kreise, die für die Spieler stehen, ist jetzt proportional zu deren Zentralität im Passspiel. Ich finde, so kann man optisch noch schneller erfassen, welche Spieler die wichtigsten Stationen im Passspiel waren.
Außerdem habe ich nur noch die drei häufigsten Abspiele eines jeden Spielers aufgenommen (z.B. bei Jung waren das: Jung>Amanatidis 17; Jung>Ochs 15; Jung>Franz 13). Ich wollte so die Grundzüge der Spielanlage deutlicher machen.
Die roten Kreise stehen für Spieler, die durchgespielt haben, orange für Spieler die aus-, gelb für Spieler, die eingewechselt wurden.
[IMG">http://a.imageshack.us/img686/2838/h96sgegraph.jpg[/IMG]]
Auf den ersten Blick fällt die Leere im Zentrum auf. Ein Passspiel zwischen den beiden Sechsern, Meier und Schwegler, und den Stürmern fand praktisch nicht statt. Durch die Mitte ging in Hannover gar nichts.
Dafür lief das Spiel sogar noch in stärkerem Maße als letzte Saison über rechts, da Amanatidis offensichtlich bewusst das Zusammenspiel mit Ochs und Jung gesucht hat.
Das Spiel über links ist mit Tzavellas genauso schwach ausgeprägt wie letzte Saison mit Spycher. Zwei seiner drei wichtigsten waren defensiv: zu Russ und zu Nikolov. Außerdem hatte er die höchste Fehlpassquote aller Spieler.
Aber auch zwischen Köhler und den beiden Spitzen lief praktisch nichts. Das lag aber wohl nichtzletzt daran, dass Amanatidis sich nach rechts orientierte und Gekas sich nicht aktiv am Passspiel beteiligte.
Das ist sein Spiel, das wurde mehrfach angemerkt. Ich habe mir allerdings einmal seine Zentralitätswerte in den Spielen, die er letzte Saison für Hertha gemacht hat, angeschaut.
Die waren zwar auch nicht bombig, aber doch meistens c.a. doppelt so hoch wie im Spiel für die SGE in Hannover, d.h. er machte in der Regel ungefähr doppelt so viele Abspiele und erhielt doppelt soviel Zuspiele. Die Hertha spielte allerdings 4 4 2 mit Raute und nicht 4 4 2 mit flacher Vier.
Und das lässt vermuten, dass auch das System erheblich dazu beitrug, dass Gekas in Hannover so gar keine Bindung zum Spiel hatte. Von der „Sechs“ ist der Weg in Spitze einfach weiter als von der „Zehn“.
Abschließende Überlegungen
Das Spiel in Hannover ging zwar wegen individueller Fehler und Benachteiligung durch den Schiedsrichter verloren. Es offenbarte aber auch strukturelle Schwächen. Die Spielanlage ist im neuen 4 4 2 gegenwärtig noch rechtslastiger als sie letzte Saison ohnehin schon war.
Und bereits letzte Saison haben wir gegen Mannschaften, die unser Offensivspiel über die rechte Seite lahm legen konnten, praktisch keinen Stich gemacht. Erinnert sei an das Heimspiel gegen Schalke, als Rafinha Ochs komplett aus dem Spiel genommen hat.
Man kann daher nur hoffen, dass Skibbe sich etwas einfallen lässt, um das Spiel durch die Mitte wieder zu beleben und die Spielanlage so variabler zu machen.
Sollte er am 4 4 2 mit flacher Vier festhalten, dann muss er Gekas opfern, der zu diesem System einfach nicht passt.
MrBoccia schrieb:Dphil schrieb:
Und sollte Ama wie letzte Saison nach ein paar Spielen einen Rückfall bekommen (was ich nicht hoffe), dann stehen wir ruck zuck mit gerade einmal zwei Stürmern da.
reicht doch. Ich will eh 4-2-3-1 spielen, da brauche ich keine 3 (oder gar 4) Stürmer.
Klar reicht's. Worauf ich hinaus wollte:
Wir haben kein Überangebot im Sturm. Wir haben zwei Stürmer, die chronisch verletzungsanfällig sind und über deren Einsatzfähigkeit über den Verlauf einer ganzen Saison niemand eine seriöse Prognose abgeben kann (Fenin und Ama).
Und wir haben die beiden neuen: Altintop und Gekas.
MrBoccia schrieb:
Für das Spiel in Hannover würde ich nix ändern. Chris noch schonen, Schorsch weiterhin drinnen lassen, Köhler davor zur Absicherung, vorne Halil und Amanatidis. Passt schon.
dito: Damit erübrigt sich nämlich auch die Systendiskussion. In der Aufstellun von Freitag können wir nämlich im Spiel ständig zwischen 4 4 2 und 4 5 1, wechseln, indem sich Ama und Halil je nach Situation zurückfallen lassen. Zumindest Ama hat das ja auch in Wilhelmshaven schon immer wieder gemacht, wie man im 17-Minuten-Bericht vom HR sehen kann.
Ich würde prinzipell ein 4 2 3 1 bevorzugen, weil diese Formation am besten Kompaktheit in der Defensive mit Kreativität in der Offensive verbindet. Den Part hinter der einzigen Spitze können dann entweder Caio oder Altintop übernehmen. Altintop könnte aber auch links im Mittelfeld spielen, ungefähr auf der Position, die sein Bruder bei den Bayern in der CL gespielt hat. Zentral in der Spitze würden dann Gekas, Amanatidis und Fenin rotieren bzw. konkurrieren (einen weitere Parallele zu den Bayern: Olic/KLose/Gomez). Im Moment würde ich zu folgender Aufstellung neigen:
Fährmann
Jung Chris Franz Tzavellas
Meier Schwegler
Ochs Caio Altintop
Amanatidis
Fährmann
Jung Chris Franz Tzavellas
Meier Schwegler
Ochs Caio Altintop
Amanatidis
Max_Merkel schrieb:GxOffmodd schrieb:
Fanatik (Türkei)
"Panzer zerquetschen Australien"
Oh man, Panzer und Blitzkrieg muss doch echt nicht mehr sein. Und dann kommt auch noch die ZDF Moderatorin mit dem Reichsparteitag ... :neutral-face
Am geilsten fand ich diesbezüglich "La Stampa": "ein multiethnischer Panzer mit vortefflichen Füßen"
Da konnte sich einer nicht entscheiden zwischen den alten Klischees und dem Neuen, hat dann einfach beides zusammengemixt, und dabei ist ihm dann das Bild komplett verrutscht. Was soll man sich bitte unter einem multiethnischen Panzer vorstellen, der zu allem Überfluss noch Füße hat?
Frankfurter-Bob schrieb:
Gegen Gegner, die auch über ne Offensive verfügen, wirds aber schwer für die Anne, den Per und erstaunlicherweise auch den Herrn Lahm, der mir defensiv mal gar nicht gefiel.
Ja, Ja. Is ja richtig. Aber, welche andere Mannschaft hat den eine bessere Defensive? Argentinien? Das ich nicht lache. England? Die sind nicht mal mit den USA fertig geworden. Holland? Da hab ich meine Zweifel.
Ich brech die Aufzählung jetzt ab, denn: Mag sein, dass unsere Defensive nicht die allerbeste ist. Das gilt aber auch für die meisten anderen. Außerdem haben wir diesmal eine starke Offensive. Und das ist mir allemal lieber als der Betonfußball, den man früher nicht zu unrecht mit den Deutschen verbunden hat.
überrascht hat v.a. die Art und Weise, wie der deutliche Sieg über AUS herausgespielt wurde.
Sehr gute Spielzüge, herauskombinierte Tore, klasse Passpiel (es gab kaum Fehlpässe), jederzeit Kontrolle über das Spiel: Das war einfach guter Fussball. Und von dem gab es bei dieser WM vorher praktisch nichts zu sehen.
Vielleicht war der Gegner nicht einer der stärksten. Aber ich kann mich an genug Spiel der deutschen N11 bei Weltmeisterschaften erinnern, bei denen man sich gegen solche Gegner mir Ach und Krach durchgerumpelt hat.
Da sah das gestern schon ganz anders aus. Und das ist sicherlich auch ein Resultat vom Löws Arbeit als Bundestrainer, wie immer man zu ihm steht. Und das sollte man auch anerkennen.
Sehr gute Spielzüge, herauskombinierte Tore, klasse Passpiel (es gab kaum Fehlpässe), jederzeit Kontrolle über das Spiel: Das war einfach guter Fussball. Und von dem gab es bei dieser WM vorher praktisch nichts zu sehen.
Vielleicht war der Gegner nicht einer der stärksten. Aber ich kann mich an genug Spiel der deutschen N11 bei Weltmeisterschaften erinnern, bei denen man sich gegen solche Gegner mir Ach und Krach durchgerumpelt hat.
Da sah das gestern schon ganz anders aus. Und das ist sicherlich auch ein Resultat vom Löws Arbeit als Bundestrainer, wie immer man zu ihm steht. Und das sollte man auch anerkennen.
Hier mal eine Einschätzung von unseren italienischen Freunden der "Sportgazette":
http://www.gazzetta.it/Speciali/Mondiale_2010/Squadre/13-06-2010/germania-da-spettacolo-7177939855.shtml
"Deutschland bietet ein Spektakel. Kantersieg gegen Australien"
"Die 'Operation vier Sterne' beginnt mit einer 5-Sterne-Vorstellung der Superluxus-Kategorie. Jung, multiethnisch, siegreich und auch noch frchterregend schön: Deutschland beginnt sein südafrikanisches Abenteuer mit einer prächtigen Leistung, einem 4:0 gegen Australien, das alle Zweifel bezüglich der 'Waisen von Ballack' beseitigt und die Eroberung des vierten Titels vorstellbar erscheinen lässt."
http://www.gazzetta.it/Speciali/Mondiale_2010/Squadre/13-06-2010/germania-da-spettacolo-7177939855.shtml
"Deutschland bietet ein Spektakel. Kantersieg gegen Australien"
"Die 'Operation vier Sterne' beginnt mit einer 5-Sterne-Vorstellung der Superluxus-Kategorie. Jung, multiethnisch, siegreich und auch noch frchterregend schön: Deutschland beginnt sein südafrikanisches Abenteuer mit einer prächtigen Leistung, einem 4:0 gegen Australien, das alle Zweifel bezüglich der 'Waisen von Ballack' beseitigt und die Eroberung des vierten Titels vorstellbar erscheinen lässt."
Da hast Du vollkommen recht. Meier war letzte Saison unser gefährlichster "Angreifer". Und wir haben in der Hinrunde mit ihm und Liberopoulos in der Offensive mehr Punkte geholt als in der Rückrunde. Neben seinen Toren fehlen vorne auch seine gefährlichen Kopfballablagen, mit denen er letzte Saison immer wieder Tore eingeleitet bzw. vorbereitet hat.