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MagischesViereck

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Und was hat das mit dem Inhalt meiner Aussage zu tun. Ich bin Fan der Eintracht, seit ich ein Bewusstsein habe. Mehr ist naturgegeben gar nicht möglich. Heisst das jetzt, dass deine Aussagen mehr Gewicht haben, weil du "dank" einer früheren Geburt schon länger Fan bist als ich. Das ist doch kompletter, pubertärer Schwachsinn. Alter schützt anscheinend auch nicht vor einem Mangel an Intelligenz. Sorry.

Ich habe kein Problem damit, Caio oder sonst einen Spieler zu sehen. Wir hatte früher ziemlich komplette Mittelfeldspieler, die spielerische Klasse mit gutem taktischen Verständnis gepaart haben. Allerdings hat sich der Fussball geändert, die Spieler müssen offensiv wie defensiv stark sein. Caio ist bis jetzt den Nachweis schuldig geblieben, mehr als ein Schönwetterspieler zu sein, allerdings ist er auch für zwei Siege hauptverantwortlich (Cottbus, Karlsruhe)

Ich vermisse auch die Zeiten, in denen die Eintracht spielerisch brillierte. Das war, weiss Gott nicht immer der Fall, aber die Möglichkeit dazu war immer gegeben. Man muss aber auch sehen, dass sich der Fussball als Spiel gewandelt, von der Kommerzialisierung mal ganz abgesehen. Ein Uwe Bein in Topform wäre heute ein totales Auslaufmodell. Selbst ein Franck Ribery begeistert mich heutzutage nicht wie einst ein Okocha. Die Spieler haben insgesamt weniger die Möglichkeit, zu brillieren, sondern gleichen meistens höchsteffizienten Maschinen.

Nehmen wir mal an, Caio darf die letzten 6 Spiele durchspielen, hat aber keine grossen bzw. spielentscheidenden Szenen. Wie geht es dann weiter? Immerhin spielt nicht der Meier, die alte Pflaume? Caio war mal gut, aber Funkel hat ihn schlecht gemacht? Na ja, Caio ist doch nicht so das gelbe vom Ei, aber trotzdem: Funkel raus? Und dann? Wer soll dann diesen 1A Sahnekader übernehmen, in dem ja so viel spielerisches Potential steckt, übernehmen und zur Meisterschaft führen?
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Also,

Ich halte mal fest: Wir haben in einem immens wichtigen Spiel, dass wir durchaus haetten verlieren koennen, trotz anhaltender Verletzungsmisere mit einem glatten 4:1 gewonnen. Die Zuschauer konnten also 5 Tore bewundern und sich darueberhinaus ueber einen gehaltenen Elfmeter freuen. Wir haben unser Torverhaeltnis wieder verbessert und sind in der Tabelle an Koeln vorbeigezogen.

Das Ergebnis, die mehr oder wenige vorhandene Souverinitaet und die Abgezockheit der Mannschaft waren mehr, als ich mir persoenlich vorher zu traeumen gewagt haette.

Waere es etwa besser, wenn wir da stehen wuerden, wo Gladbach steht? Waere es das wert, um mal zu schauen, wie sich Caio ueber ein paar Spiel mal so macht (ist ja nur Bundesligafussball, bei dem es um nichts geht)?

Wenn du deutlich in einem sehr entscheidenden Heimspiel gewinnst und die Fans fordern trotzdem den Kopf des Trainers bzw. einiger Spieler, dann laeuft etwas ganz schoen schief. Dann liest man, Meier hat zwar (ein ungemein wichtiges 1:0) Tor erzielt, aber keinen Hackentrick gezeigt (Ironie) etc. Wenn Leute Visionen und begeisternden Fussball sehen wollen, dann sollten diese "Fans" eben zum Dorfverein gehen.

Tradition behalten, Alt-Lasten aus den vermeintlichen goldenen Zeiten abbauen (ja, das machen wir noch ein Weilchen), 34 Spieltage superoffensiven Fussball spielen und jeden Gegner weghauen, einen Trainer, der den Fans aus der Seele spricht (etwa Stepi????), Spieler auf Teufel komm raus verpflichten, mittelmaessige Talente zu Superstars aufbauen (z.Bsp. Stroh-Engel), Yeboah wiederbeleben? Was soll die Eintracht eigentlich noch alles leisten? Wenn Funkel weg ist, pusten alle mal ein paar Spieltage durch, bis die Laier wieder von vorne losgeht. Ich glaube, die Rezession schlaegt so langsam auf die Gemueter.

Ich will mir gar nicht ausmalen, was bei einer Heimniederlage bei den Fans losgewesen waere.....
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pipapo schrieb:
MagischesViereck schrieb:

Jetzt koennen wir auch unsere eigenen durchschnittlichen Bundesligaspieler nicht mehr halten....

Verstehe ich nicht ganz.
Wenn jemand anderes mehr zahlt als wir bereit sind es zu tun, was hat das mit halten "können" oder nicht zu tun?



Pipapo, die Frage ist wirklich einfach zu beantworten: Weil diese Entscheidung massgeblich von den wirtschaftlichen Verhaeltnissen beeinflusst wird. Unsere Eintracht ist nun mal nicht auf Rosen gebettet. Offen ist nun die Frage, ob die Eintracht nicht verlaengern wollte oder nicht verlaengern konnte. Das hat auch mit der Mittelmassdebatte zu tun. Wenn die Eintracht nicht mehr fuer einen Spieler wie Fink zahlen will, geht der zu einem anderen Verein, der mehr zahlt. Damit ergibt sich ein entsprechendes Gehaltsniveau, was ein Spieler wie Fink wert ist. Da ich es nicht fuer moeglich halte, zu gleichen Koditionen adaequaten Ersatz aus der Bundesliga zu verpflichten, wird es im besten Fall eine Verpflichtung aus dem Ausland geben oder im "schlimmsten" Fall auf Chris und Bajramovic vertraut, unabhaengig davon, wie verletzungsanfaellig diese Spieler sind bzw. sein koennten.
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realdeal schrieb:
Es gibt genug andere Spieler die auf den Markt sind und an die wir jetzt nicht denken. Es ist doch ganz klar, jetzt wo die Wirtschaftskrise so langsam den Profifußball erreicht, müssen die Profis langsam mal lernen mal wieder kleinere Brötchen zu backen.  


Die Profis muessen keine kleineren Broetchen bakcen, solange sie immer noch besser dotierte Vertraege vorgelegt bekommen....

Aussage: "Wir konnten schon seit laengerem keinen Stammspieler aus der Bundesliga mehr verpflichten."

Jetzt koennen wir auch unsere eigenen durchschnittlichen Bundesligaspieler nicht mehr halten....

Wenn es einen neuen Spieler geben sollte, kommt der hundertprozentig aus dem Ausland!
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An der Diskussion Fink kann man schon auch die derzeitige Lage von Eintracht Frankfurt ableiten. Wenn man die Pro und Contra-Punkte ueber den Spieler genauer betrachtet, kommt man in der Zusammenfassung in ewta auf das Profil eine durchschnittlichen, soliden und zuverlaessigen deutschen Mittelfeldspieler, der relativ selten verletzt gewesen ist.

Sollte die Eintracht nun nicht in der Lage sein, diesen Spieler zu halten, sagt das viel ueber unser derzeitiges Standing aus. Ich kann verstehen, wenn Spieler wie Jones (Siegeswille) und Streit (hohe technische Faehigkeiten) von uns abgeworben werden, aber ein Spieler wie Fink sollte zu halten sein. Nun scheint es so, dass wir schlimmstenfalls uns selbst schwaechen und einen direkten Konkurrenten staerken (Hannover).

Die Alternativen halte ich alle fuer wacklig: Bajramovic verfuegt ueber hohes spielerisches Potential, muss sich aber von einer verdammt langen Verletzungspause erholen. Ob er in der naechsten Saison kontinuierlich seine Klasse unter Beweis stellen kann, halte ich fuer fraglich. Inamoto hat sich in den zwei Jahren, in denen er bei der Eintracht ist, nicht wirklich durchsetzen koennen (aus welchen Gruenden auch immer). Chris hat auch diese Saison haeufig gefehlt.

Ich weiss nicht, was die Verantwortlichen planen. Allerdings setzen sie sich die Verantwortlichen mit einem Abgang Finks selbst stark unter Druck. Betriebswirtschaftlich waere eine Weiterbeschaeftigung von Fink die guenstigste Alternative gewesen. Der Spieler ist in der Mannschaft anerkannt und als Stammspieler gereift. Ich bin gespannt, ob da noch jemand aus dem Hut gezaubert wird oder ob aehnliche Fehler gemacht werden, wie teilweise in den Winterpausen, in denen man auf rekonvaleszente Spieler vertraute.

Anscheinend wollte man Fink nicht unbedingt halten. Das kann im Umkehrschluss nur heissen, dass man entweder niemanden als Ersatz verpflichtet (sparen) oder das Geld in einen neuen Spieler investieren will. Es faellt mir allerdings schwer zu glauben, dass wir in der Lage sind, einen besseren Spieler zu verpflichten, da wir offensichtlich nicht die finanziellen Mittel haben. Ich lasse mich aber nur zu gerne ueberraschen.....
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Ich glaube wie Heinz Gründel, dass es eine Momentaufnahme ist. Ich bin ja trotzdem bei jedem Spiel dabei, wenn auch nicht mittendrin. Aber irgendwie musste ich bei dem thread denken, so habe ich mich am Samstag auch gefühlt.

Die Saison ist irgendiwe wie verkorkst, aber nicht so verkorkst, dass wir einem sicheren Abstieg entgegentrudeln. In unserer gegenwärtigen Situation ist das absolut als Erfolg zu werten.

Vielleicht hat es auch mit den Fans zu tun, den Boykotten, den endlosen Personendiskussionen mit wechselnden Hauptdarstellern, Pyroaktionen und Fast-Spielabbrüchen.

Wenn man ehrlich ist, hat sich bei uns vieles "normalisiert", es macht sich langsam eine Art "Dekadenz" breit. Ich fiebere immer noch mit, aber letztendlich geht es mir nur um die Zähler. Wieder einen Punkt etc. Ich glaube den Spielern, dass es wahnsinnig kraftaufwendig gewesen ist, gegen Cottbus zu spielen. Aber es war halt auch nicht so eine richtig emotionale Schlacht wie im Hinspiel. Kann ja auch nicht immer so sein.

Mir ist am Samstag ein Riesenbrocken vom Herzen gefallen. Aber irgendwie war der Kopf präsenter als selten zuvor.
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Ich denke, wenn man als Fan nicht mehr traeumen kann, macht sich Ernuechterung breit, was nun keinesfalls ein Angriff auf die Verantwortlichen sein soll, denn ich bin mir sicher, dass sie alles daran setzen, den Verein nach vorne zu bringen, ohne gleichzeitig dessen Existenz aufs Spiel zu setzen.

Ich denke, wir Fans kapieren langsam, dass wir das Ende der Fahnenstange erreicht haben. Nach Jahren stetiger Verbesserung (ich rede hier von Tabelle und UEFA Cup Teilnahmen) sind nun im Stillstand angekommen. In der Tabelle gross nach oben klettern werden wir wohl auf bestimmte Zeit nicht mehr, die grossen Transferkracher werden wir diesen Sommer auch nicht erwarten. Gestandene Spieler, die sich bei uns entwickelt haben, werden uns in diesem oder dem naechsten Sommer verlassen. Die Wahrscheinlichkiet, adequaten Ersatz zu kommen, mit dem sich der Fan gleichzeitig identifizieren kann, ist nicht besonders hoch.

Meine Hoffnung liegt auf der Jugendarbeit, allerdings erst, wenn das Jugendzentrum fertiggestellt ist. Ein Jugendspieler, der bei der Eintracht den Durchbruch schafft, koennte mal wieder neuen Schwung sorgen.

Wir sind eine ganz normale Bundesligafussballmannschaft geworden. Fuer Frankfurter Fans ist das nicht normal. Wir haben eine Sinnkrise, weil wir weder eine Krise noch ein aussergewoehnliches Hoch haben. Wir sind wie Fussballjunkies auf Entzug...
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Ich kann die Emotionen nachvollziehen. Ich galueb, es liegt daran, dass sich die Diva einigermassen beruhigt hat. Wir sind in den 90er denkbar knapp an der Meistershcaft gescheitert und dann in Rekordzeit nach unten gereicht worden. Dann kam der Lizenzentzug und die weiteren Auf- und Abstiege.

Dann haben wir mit Funkel ueberraschend den Aufstieg geschaftt, die Klasse gehalten, den UEFA-Cup erreicht und letzte Saison eine richtig vielversprechende Leistung hingelegt.

Diese Saison sind wird irgendwo im Stillstand. Es geht nicht mehr nach oben oder nach unten. Wir sind eine ganz normale Bundesligamannschaft geworden. So spielt auch die Mannschaft: abgebruehter, konstanter, mit weniger Auf und Abs, dafuer aber relativ effizient (keine Niederlage gegen schlechter platzierte Teams), aber ohne wirkliche Ausreisser nach oben (6:0 gegen Schalke im Pokal). Vielleicht liegt es auch daran, dass unsere Mannschaft (zu) selten als das dominierende Team auftritt. Hinzu kommt, dass manche unserer Spieler haben sich schneller als der Verein entwickelt und wechseln. Gleichzeitig sind wir kaum in der Lage, selbst gestandene Bundesligaprofis zu verpflichten. Die anstehende Transferperiode im Sommer laedt momentan zu wenig Hoffnung ein.

Und die Verantwortlichen tun alles, um im Erfolgsfall die Erwartungen zu daemmen und im Fall einer Niederlage die Ruhe zu behalten. Das ist faktisch fuer den Verein das Beste und aus Sicht der Verantwortlichen nur zu verstaendlich, allerdings frage ich mich manchmal, ob man den Emotionen nicht manchmal freien Lauf lassen sollte. Und sei es nur, dass man Caio mal nicht oeffentlich anprangert, sondern den Fans mal ein paar Tage die Hoffnung laesst, dass aus dem Spieler doch noch mal was wird. Es spricht niemand mehr vom Wunderkind, der Meisterschaft etc.

Wir sind irgendo gefangen zwischen glorreicher und glorifizierter Vergangenheit und einer Gegenwart, in der es, wenn ueberhaupt, nur noch in Gaensefuesschenmarsch nach oben gehen kann. Momentan ist vor allem der Trainer das schwaechste Glied in der Fangunst, aber sind wir mal ehrlich: Wer koennte mittel- oder langfristig mit den vorhandenen Mitteln mehr aus der Mannschaft rausholen?

Ich habe gegen Cottbus auch die letzten Minuten gezittert, allerdings hat diesmal tatsaechlich diese gute Gefuehl eines Sieges gefehlt. Der Kopf hatte verstanden, dass wir 3 Punkte geholt hatten, dem Herz hat irgendwie etwas gefehlt....
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Keine Ahnung, wer hier gerade gegen wen schiesst. Funkel hin oder her. Wenn man so viele Spieler als Bundesligatrainer hinter sich hat, zeugt das schon von einer gewissen Klasse. Funkel ist mit Sicherheit kein Hitzfeld, aber eben ein grundsolider Trainer. Was mir auch aufgefallen ist, dass die Eintracht offensichlicht von aussen mit viel mehr Respekt gesehen wird als von innen. Bei uns herrscht Ruhe und Kontinuitaet. Was man zum Beispiel von Schalke momentan nicht behaupten kann.....

Ich moechte behaupten, dass die Wahrscheinlichkeit, mit einem anderen Trainer mittelfristig weiterzukommen, geringer ist, als dass wir uns mittelfristig im Vergleich verschlechtern.

Funkel ist ja nur der Teil eines Systems. Den Spielern wird ja nicht verboten, gut zu spielen.....
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Das ist keine Granate, das ist ein (echter) Kracher!

Statt dem Herz der albanischen Nationalmannschaft nun das Herz der bosnischen Nationalmannschaft. Die Politik der kleinen Schritte...

Mal im Ernst: Die Strategie mit Bajramovic scheint aufzugehen. Gesund haetten wir nie die Chance gehabt, ihn zu verpflichten. Sollte er gesundbleiben (bei der Eintracht fast unmoeglich), dann kann er aehnlich wertvoll wie Chris werden.
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Bei Fink weiss man, was man hat. Er ist meistens solide in der Leistung und relativ wenig verletzungsanfaellig, was bei der Eintracht eine Qualitaet von unschaetzbarem Wert ist. Er ist in die Mannschaft integriert und versucht, sich weiterzuentwickeln (Stichwort: selbsternannter Fuehrungsspieler).

Sollte er uns verlassen, bekommen wir keine Abloesesumme, wir sparen uns lediglich sein Gehalt. Um einen Spieler zu bekommen, der die Bundesliga kennt, mindestens gleichwertig in der Leistung ist und der Mannschaft sofort weiterhelfen kann, muessten wir auf jeden Fall eine Abloesesumme zahlen, die uns dann fuer andere Transfers fehlen wuerde.

Es macht also in jeder Hinsicht Sinn, Fink als Spieler zu behalten. Wir sind nicht mehr die Eintracht aus den 90ern. Wir koennen weder in finanzieller noch in sportlicher Hinsicht dieselben Ansprueche stellen wie damals.
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Jung

Bei Jung sollte man sich noch mit Kommentaren zurueckhalten. Am Anfang spielen gerade junge Spieler unbekuemmert auf, bis dann mal in ein Loch fallen. Meistens endet das aus dem Loch kommen mit einer routinierteren, allerdings auch weniger euphorischen Spielweise. Christopher Reinhard ist da so als Beispiel zu nennen. Bei Jung wird es interessant, wie sich ueber einen laengeren Zeitraum entwickelt und mit Rueckschlaegen umgeht. Es ist auf jeden Fall gut, dass wir im Nachwuchs schnelle Spieler haben. Faehigkeiten wie Schnelligkeit sind weniger von der Tagesform abhaengig.

Petkovic
Ich verstehe nicht, wie man auf so einen jungen Spieler, der zudem der deutschen Sprache (noch) nicht maechtig ist, so eindreschen kann. Mag ja sein, dass er vielleicht nicht so optimal gespielt hat, aber er ist ja beiliebe auch noch keine Routinier. Wenn man Koehler schaerfer angeht, kann ich das eher verstehen. Ich war persoenlich der Meinung, dass Koehler in Bielefeld bereits einige Ballverluste durch technische Unsauberheiten in seinem Spiel hatte.

Bellaid

Bin ich eigentlich der Einzige, der sich wundert, dass Bellaid sich manchmal komplett aus der Deckung loest und quasi "als Stuermer" Pressing spielt, dabei aber die zentrale defensive entbloesst (und Marco Russ schlecht aussehen laesst)?
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"Situationsbezogen" angefeuert ist ein sehr guter Ausdruck. Das Wort beinhaltet den Kern der derzeitigen Diskussion.
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Vielleicht steht der Mangel an Unterstuetzung auch mit dem Wandel der Mannschaft in der zweiten Halbzeit in Verbindung. Dass sich die Mannschaft die Unterstuetzung heute "verdienen" musste, haette ihr dann zumindest nicht geschadet....
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Man hat mittlerweile schon den Eindruck, dass den Ultras sich selbst sehr wichtig nehmen. Nicht jeder findet Pyro toll oder findet, dass es in Griechenland oder Italien (ja, sehr toll....) so toll ist. Wenn ein Feuerwerk abgebrannt wird, ob sprichwoertlich oder im uebertragenen Sinne, das voellig abgekoppelt vom Spielverlauf und/oder dem Verhalten der eigenen Mannschaft ist. Ich persoenlich mag die englischen Satdien, wo das Publikum nicht immer, aber haeufig immer am Puls des Spiels ist. Da wird geraunt, gestaunt, geklatscht und nach vorne gepeitscht, wenn es noetig ist. Das ist mein Vorbild, aber das muss jedem selbst ueberlassen sein.

Die Ultras banalisieren die Dinge zu sehr und betrachten die Dinge zu schwarz und weiss, was nicht der Realitaet entspricht. Das man als Ultra im Stadion die Mannschaft mit Nichtsupport bestraft, weil man Probleme mit dem Vorstand hat, macht einfach keinen Sinn....
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swisseagles schrieb:
Mit Interesse habe ich die verschiedenen Foren-Beiträge über die Ultras gelesen und muss feststellen, dass zahlreiche Schreiberlinge zwar SGE Fans sind, leider aber von der Ultra-Bewegung sehr wenig bis gar nichts wissen. Ich möchte hier nicht einzelnen Beiträge eingehen, wer z.B. heute das Spiel gegen Hoffenheim gesehen hat weiss wovon ich spreche - wenn das gute Stimmung sein soll (die guten alten Zeiten hin oder her...) dann empfehle ich jedem, der beim heutigen Spiel die Stimmung als "gut" empfand, schleunigst ein Fussballspiel in Griechenland, Italien oder Osteuropa zu besuchen....

Die allgemeine Anti-Ultras Haltung unter den Vereinen, Medien und "normalen" Matchbesuchern hat viel damit zu tun, seit 1 - 2 Jahren jeder Ultra ein Hooligan ist, jeder, der koordiniert bengalisches Feuer abbrennt ein Gewalttäter ist. Auch ich verurteile unkoordiniertes Abfeuern von Feuerwerk und Petarden, die Ultras müssen in der Lage sein, sich selbst zu regulieren. Eine starke Kurve kontrolliert sich selber, eliminiert Gewalttäter und Chaoten. Finden sich z.B. bei Auswärtsspielen trotzdem Chaoten in der Kurve, haben die Capos die Verantwortung, diese zu "eliminieren" und bei schweren Vergehen bei der Vereinsleitung anzuzeigen. Oft haben Ultras-Chefs einen starken Einfluss auf jugendliche Chaoten und Petardenwerfer.

Die Kurve, egal wo in der Welt, braucht Ultras - wenn 10'000 in der Kurve stehen, sind dies ja nicht 10'000 Ultras (ausser vielleicht in Osteuropa oder Griechenland...). In Deutschland und anderen westeuropäischen Ländern befinden sich oft nur einige Hundert Ultras in der Kurve, je nach Verein, durch ihre Präsenz, den Capo, dem Anstimmen der Liedervielfalt sowie dem Material (Zaunfahnen, Choeros, Doppelhalter, Fahnen etc.) animieren sie die ganze Kurve zu einer stimmgewaltigen Macht. Auch optisch wirkt die Kurve durch die Präsenz der Ultras vielfältig und abwechslungsreich. Nochmals, heute war die Kurve weder optisch noch akustisch anwesend.... und Zustände wie in England, wo bald über die Videowand angewiesenes Klatschen und Singen verbreitet wird, wünsche ich mir nicht.

Zum Schluss noch eine kurze Erklärung, was Ultras sind und für was sie stehen, bevor hier und in anderen Foren weitere Personen "Ultras raus" skandieren:

Die Ultrà-Bewegung hat ihre Wurzeln im Italien der frühen 50er und 60er Jahre, als sich erstmals „fußballverrückte“ Jugendliche in Gruppen zusammenschlossen, um ihre jeweiligen Lieblingsmannschaften gemeinsam organisiert zu unterstützen. Bei Ultras handelt es sich um fanatische Anhänger, deren Ziel es ist, ihren Verein „immer und überall bestmöglich zu unterstützen“. Ultràs stehen der Vereinsführung in der Regel kritischer gegenüber als andere Fans. Für sie stehen Themen wie der Erhalt der Fankultur und der Identität oft im Konflikt zu den häufig wirtschaftlich motivierten Entscheidungen der Entscheidungsträger der Vereine.

Es muss in der Kurve Platz haben für alle, Ultras, nicht-Ultras, alte und junge Fans jeglicher Farbe und Richtung. Die Ultras müssen die "normalen" Fans akzeptieren und umgekehrt. Das aber die Kurve nicht ein Ort ist, wo man sich wegen eingeschränkter Sicht wegen Fahnen aufregen sollte, ist klar, denn es gibt für solche Zuschauer genügend Sitzplätze im Stadion oder Premiere zu Hause. Wer in der Kurve steht, sollte wenn möglich für Stimmung sorgen, sonst ist er in der Kurve am falschen Platz.

Ich hoffe, dass die Ultras und die anderen Ultra Gruppierungen der SGE bald wieder für Leben im Waldstadion sorgen, dies alles mit fairen Mitteln und zum allgemeinen Wohle der Eintracht!


Ich denke, jeder allgemeine Fan hat sogar Sympathien fuer die Ultras. Es geht auch nicht darum, Ultras mit Hooligans zu verwechseln oder in den gewaltbereiten Top zu schmeissen. Aber der eigenen Mannschaft den support zu verweigern, ich wuerde sogar soweit gehen, den support verweigern zu koennen, hat fuer mich nichts mehr mit Fankultur zu tun. Die Ultras stellen sich selbst damit an erste Stelle und nicht den Verein. Anstelle zu sagen: Wir unterstuetzen euch trotzdem, obwohl wir Grund genug haetten, es nicht zu tun",  waere die bessere Geste.

Ihr seid damit dem so viel geschmaehten VIP Fan naeher als ihr es euch eingestehen wollt. Mir ist ein VIP, der voll mitgeht, jederzeit lieber, als ein Ultra "auf Urlaub". Was soll das ueberhaupt, das Stadion in Bereiche einzuteilen. Nur weil man auf der Tribuene sitzt, bedeutet das nicht, dass man nicht auch eingefleischter Fan sein kann.  Guter fan, schlehcter Fan, das ist einfach eine stumpfsinnige Diskussion.....
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Ich will den Graben hier nicht vergroessern, aber grob gesagt, brauchen die Ultras die Eintracht (auch wenn es "nur" die U23 ist). Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Eintracht die Ultras braucht.

Die Eintracht, die Mannschaft, brauchen unsere Hingabe (und wird auf Ultraseiten nicht oft von sogar "bedingungsloser" Hingabe geschrieben). Als langjaehriger Fan der Eintracht waere ich niemals in der Lage, a) die mannschaft auszupfeifen und b) der Mannschaft meine Anfeuerung zu enthalten. Wer das ueber 90 Minuten schafft, muss ganz schoen hartgesotten sein..... :neutral-face
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Ich schreibe in solche threads eigentlich immer dasselbe:

Alle Talente, die es in den letzten jahren in den Profikader geschafft haben, dann aber wieder ausgemustert haben, sind auch nach einem Wechsel zu meist unterklassigen Vereinen den nachweis ihrer Klasse schuldig geblieben. Reinhard, Stroh-Engel, etc. lassen gruessen.

Die Nachwuchsefoerderung hinkt klar anderen Vereinen hinterher. Hoffenheim ist mittlerweile der Verein, der im gesamten Umkreis alle vielverprechenden Talente absaugt. Die haben (leider) nicht nur die Millionen, sondern auch ein ganzheitliches Konzept, was die Jugendfoerderung angeht. Die Eintracht baut zwar nun ein laengst faelliges neues Jugendzentrum, wird aber auf jahre hinaus nicht mit dem neuen Dorfverein konkurrieren koennen....

Unterm Strich sind unsere Talente fast durchweg nicht stark genug fuer die erste Liga...Spieler wie Russ und Kurzeinsaetze von Spielern wie Jung lassen hoffen, mehr aber auch nicht...
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Man kann sich auch zum "Bayernjaeger" "hochsterilisieren", um dann ein paar Wochen spaeter fristlos entlassen zu werden....

Bye, Bye, Bayern usw.....

Zwischen den Zeilen muss man aber schon zustimmen, dass bei uns momentan ein wenig der Lack ab ist. Die Hoffnungen, die durch die Transferoffensive im letzten Winter und im Sommer geschuert worden sind, haben sich nicht erfuellt. Nun muessen wir finanzielle Abstriche machen und darum fuerchten, dass Leistungstrager wie Ochs uns am Saisonende verlassen. Wir befinden uns momentan in der Defensive und geben nicht das beste Bild ab. Die Verletztenmisere hilft uns auch nicht gerade weiter.

Ob ein anderer Trainer auf ein viel besseres Ergebnis kommen wuerde, halte ich persoenlich allerdings fuer sehr unwahrscheinlich.

Man sollte eher weiter an der Professionaliserung der Eintracht arbeiten. Das Jugendzentrum entsteht, aber ich kann mir vorstellen (nichts Genaues weiss man), dass z. Bsp. das Scouting und die medizinische Betreuung durchaus noch optimiert werden kann. In Osteuropa gibt es genuegend Laender, in denen es talentierte Spieler zu einem erschwinglichen Preis gibt.
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Es ist ein schmaler Grat, auf dem die Eintracht wandelt, sei es auf der Torwartposition, oder auf allen anderen. Grundsaetzlich finde ich es gut, dass die Eintracht auf junge, talentierte Spieler setzt. Allerdings ist ein Faehrmann noch jung und daher fuer den einen oder anderen Patzer gut, der uns den einen oder anderen Punkt kosten koennte. Nikolov ist solide, hatte aber durchaus auch Schwaechen offenbart, wenn er mal kontinuierlich gespielt hat.

Ich denke, der Mix ist wichtig. Spieler wie Fink sollte man halten, weil er a) etabliert, b) bereits integriert und c) relativ wenig verletzungsanfaellig ist. Solche Spieler sind zu einem gewissen Grade limitiert, aber hoch verlaesslich und daher wichtig fuer die Mannschaft.

Die Ausleihe von Kweuke macht fuer mich wenig Sinn. Er ist ja deshalb geholt worden, um Libero und Fenin zu ersetzen, sollten diese nicht einsatzfaehig sein. Allerdings ist dieser Spieler nicht in der Lage, in der ersten Liga fuer Torgefahr zu sorgen. Da schiel ich manchmal schon mit einem Auge nach Bochum, wo sie Klimowicz geholt haben. Der ist zwar im Spaetherbst seiner Karriere, ist aber immer fuer den einen oder anderen Treffer gut.

Kurzum: Der Mix ist wichtig. Du brauchst ein gesundes Mass an gestandenen Spieler, um die jungen Talente zu foerdern. Nur mit jungen Spielern kommen wir nicht weiter.