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SGE_Werner

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Ich glaube nicht an Schalkes Abstieg, bis sie in Liga 2 (oder tiefer) sind.

Bielefeld ist zwar kämpferisch top und die wissen, dass sie nur gegen den Abstieg spielen, aber die bekommen auch wohl kaum mehr als 30 Punkte zusammen. Die Frage ist eher, was Köln, Mainz usw. machen.

Klar ist: Wenn Schalke keines der nächsten drei Spiele gewinnt und zB gegen Bielefeld verliert, wird es zumindest immer schwerer, Platz 15 zu erreichen. Platz 16 halte ich aber auch mit 28, 29 Punkten für möglich. Und 26 Punkte kann auch dieser Schalker Kader in 20 Spielen zusammenkratzen, wenn sie das Optimum rausholen.
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Heute vor 50 Jahren kniete Willy Brandt in Warschau vor dem Ehrenmal.
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Aber nur, weil der Selke ein Depp ist. Der ist doch eh immer nur am Provozieren. Der war halt so gefrustet, dass Bremen das Spiel damit verloren hat, dass er deswegen über den halben Platz rennt. Ansonsten hatte jetzt kein anderer Bremer ein Problem damit, selbst Pavlenka nicht. Zumindest habe ich keinen gesehen. Ich fand auch nicht, dass Wamangituka das übermäßig provozierend gemacht hat. Hat sich auch nicht auf Selke eingelassen oder danach übertrieben gejubelt, sondern ist direkt wieder zurückgelaufen. Der wollte halt einfach so viel Zeit wie möglich verstreichen lassen, während der Ball im Spiel war. Und das finde ich ehrlich gesagt in Ordnung.
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DonGuillermo schrieb:

Ich fand auch nicht, dass Wamangituka das übermäßig provozierend gemacht hat.


Ich empfand das Verhalten von ihm als einzige Provokation. Natürlich ging es ihm auch um die paar Sekunden. Aber sowas macht man einfach nicht. Bei allem Respekt, das war ein No Go. Selbst die meisten Stuttgart-Fans fanden das in ihrem Forum nicht toll. Und auch wenn ich Selke nicht leiden kann und seine Gelbe berechtigt war, konnte ich seine Haltung später im Interview völlig nachvollziehen (die war eigentlich ganz ok, er hat halt gesagt, dass er es unsportlich fand, aber jetzt auch vergessen ist). Gut, aus Selkes Mund kommt das heuchlerisch rüber, ich weiß.

Die Lösung mit "gelb für beide" fand ich übrigens rein menschlich völlig richtig.
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SGE_Werner schrieb:

Da gebe ich recht, wobei wie gesagt das knappe Wachstum immer am Mehr an Tests lag bis ca. Anfang/Mitte September. Danach hat man geschlafen ohne Ende.

Auch wenn ich den Eindruck habe, ich rede/schreibe an einen Fensterstock hin: Das war genau die Zeit, als die Querschwurbler-Demos so richtig begannen. Als sich die Bundesligastadien wieder langsam öffneten. Als die B*** ihre "Folgen des Lockdowns"-Kampagne lostrat. Als viele forderten, die Stadien wieder ganz zu öffnen. Als Lauterbach verunglimpft wurde. Als Warner vor der zweiten Welle verlacht wurden.

Eine Politik kann sich dem "gesunden Volksempfinden" nie ganz entziehen. Also hoffte man lieber, als dass man sich dem mit verschreckenden Vorsichtsmaßnahmen entgegenstellte.

Mit einer Ausnahme: Merkel. Die sich dafür von einer AfD-Stadträtin als "Kommunistenf..." beschimpfen lassen musste. Was im Übrigen trotz Anzeige folgenlos blieb.

Das Volksempfinden war halt Scheiße. Dasselbe Volksempfinden wirft aber jetzt der Politik Versagen vor.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Auch wenn ich den Eindruck habe, ich rede/schreibe an einen Fensterstock hin:


Quatsch.

WuerzburgerAdler schrieb:

Das war genau die Zeit, als die Querschwurbler-Demos so richtig begannen


Genau genommen begann es für mich im Juli / Anfang August mit den Kundgebungen in Stuttgart und bei dem "Millionenmarsch" in Berlin, als diese Covidioten auch noch unfassbar viel PR bekamen und diverse Medien und auch Politiker auch nur einen Hauch von Verständnis zeigten.

WuerzburgerAdler schrieb:

Als die B*** ihre "Folgen des Lockdowns"-Kampagne lostrat.


Die begann schon im Mai. Ich werde jetzt aber die 8 Bild-Artikel, die ich dazu allein aus dem Mai gefunden habe, nicht verlinken.

WuerzburgerAdler schrieb:

Eine Politik kann sich dem "gesunden Volksempfinden" nie ganz entziehen. Also hoffte man lieber, als dass man sich dem mit verschreckenden Vorsichtsmaßnahmen entgegenstellte.


Da stimme ich zu.

WuerzburgerAdler schrieb:

Mit einer Ausnahme: Merkel.


Vielleicht nicht die einzige Ausnahme, aber die prominenteste. Ich werde wohl nie zum CDU-Wähler, aber ich achte Merkel für ihre Haltung in der Corona-Krise.

WuerzburgerAdler schrieb:

Das Volksempfinden war halt Scheiße. Dasselbe Volksempfinden wirft aber jetzt der Politik Versagen vor.
     


Das Volk besteht aus 80 Millionen Bundstrainern und Virologen. Ich nehme mich da nicht mal raus aus der Kritik. Einzig die Phase im Oktober werfe ich mir nicht persönlich vor, weil ich spätestens da erkannt habe, dass gehandelt werden muss. Ich habe es vorher aber auch unterschätzt in dem Ausmaß.

Wie gesagt... Ich sehe diesen Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen als Prozess, der bereits Ende April begann (etwa zur Zeit, als die Maskenpflicht anfing). Und die Bild-Kampagne (Lockdown böse, Kirchen öffnen, Stadien öffnen, alles öffnen, Urlaub retten, Drosten scheisse, Streeck geil, Hygiene-Papst hält zweite Welle für lächerliche Idee usw.) ging von April bis weit in den September hinein. Bis man gemerkt hat, dass die Zahlen steigen und dann das Gegenteil fordert von dem, was man Wochen zuvor noch für richtig hielt. Ohne Hinweis darauf, dass man es unterschätzt hat. Parallelen zu gewissen Usern hier kann man erkennen.

Mich ärgern vor allem die drei Wochen nach dem Tag der deutschen Einheit. Da war erkennbar, dass es in die völlig falsche Richtung geht und man hat nix getan. Das will mir nicht in den Kopf hinein.
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Europa





Keine sonderlich tollen Zahlen in Europa. Zwar sind die Fallzahlen und auch die Todeszahlen leicht gesunken, aber hier gilt die Betonung auf "leicht". Hotspots sind derzeit Slowenien, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Bosnien. Aber auch Österreich zB hat immer noch stagnierende Todeszahlen, wenn auch hier wie in Polen, Rumänien oder auch Spanien die Fallzahlen stark sinken.

Amerika



Der Blick auf die USA sagt vieles aus... Das sind dramatisch steigende Zahlen.  Auch Brasilien wieder mit stark steigenden Zahlen.

Afrika



Tunesien endlich mit sinkenden Zahlen, dafür Südafrika wieder mit steigenden Zahlen. Marokko leicht sinkend. Der Rest eher "unbedeutend" für die Höhe der Zahlen.

Vorderasien


(ja, die Grafik ist scharf, habe mal was getestet)

Im Nahen Osten haben wir nach den Lockerungen in Israel direkt wieder dramatisch steigende Zahlen. Das zeigt auch, dass wir wohl im Winter gar nicht mehr über Lockerungen reden sollten. Georgien mit den mit Abstand höchsten Fallzahlen erneut. Hier wie auch in Armenien auch hohe Todeszahlen. Iran mit zumindest offiziell sinkenden Todeszahlen, genauso wie Jordanien. Insgesamt ist der Nahe Osten derzeit kein Treiber der Zahlen.

Asien



Indien mit stagnierenden Todeszahlen und sinkenden Fallzahlen. Prägnant hier die stark steigende Zahl an Todesfällen in Japan. Aber alle Zahlen in Asien sind weit weg von den europäischen Werten.

Weltweit

6,5 % mehr Neuinfektionen bedeuten auch den neuen 7-Tage-Höchststand von knapp 4,35 Millionen. Insgesamt sind wir damit bei 67,3 Millionen bestätigten Infektionen.

Die Todeszahl ist um fast 77.000 gestiegen, auch hier absoluter Höchstwert. Die Zahl hat sich in 7 Wochen verdoppelt. Mittlerweile liegen wir bei 1.542.000 Todesopfern.

Ach ja, ohne die USA hätte es bei den Fall- und Todeszahlen diese Woche kein Plus gegeben, sondern sogar leicht sinkende bzw. stagnierende Werte.
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Fassen wir auch heute mal mit einem Wort zusammen: Beschissen
Ein paar Kreismeldungen gab es mehr als am letzten Sonntag, aber das macht vllt. 1-2 % aus.



Am Ende der Woche 4,7 % mehr Neuinfektionen (nicht erwartet), 20 % mehr Todesfälle (erwartbar) und gut 5 % mehr Intensivpatienten (etwas mehr als erwartet).

Mittlerweile 10 Kreise mit Inzidenz über 400. Während sich einige von 200-300 Richtung 100 bewegt haben, haben sich einige Richtung 300-600 bewegt, so dass es sich im oberen Segment etwas spreizt. Fünf der 10 Kreise in Sachsen, drei in Bayern, dazu Ludwigshafen und Hildburghausen.

Die Fallzahlen sind gestiegen in Sachsen-Anhalt (29 %) , Sachsen (20 %) , Thüringen und Brandenburg (18 %) , BaWü (14 %) , Saarland (12 %) , RP (11 %) , SH (10 %) , MV (9 %) , Hamburg (7 %). Gesunken sind sie in Niedersachsen (11 %) , Hessen (6 %) und Berlin (6 %) , der Rest knapp im Plus oder knapp im Minus.

Ich hab nix Positives zu erwähnen für den Trend. Nun gut, die Todeszahlen werden nächste Woche wohl weniger als die dieswöchigen 20 % steigen. Geht man nach den Fallzahlen der Ü80 Fraktion, müsste mit ca. 9-13 % Plus zu rechnen sein nächste Woche.
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nein, man haette das knapp über 1 schon verhindern müssen.

der fehler war, dass man zu frueh wieder aufgemacht hat, nicht konsequent genug nachverfolgt hat, das knappe wachstum nicht ernst genommen hat und nicht genug vorkehrungen (inkl. weiterentwicklung der app) getroffen hat.

alles das, weil man ja, wie bereits im frühjahr argumentativ vorbereitet bzw. den leuten eingehaemmert, das der wirtschaft und den menschen nicht mehr zumuten koennte.

dann wäre auch ein spike wie der der fleischverarbeitenden industrie oder der urlaubsheimkehrer nicht ganz so dramatisch gewesen, auch wenn es natürlich besser gewesen wäre, man hätte ihn nicht gehabt.

dass auch jetzt der lockdown light nicht so ganz ernst genommen wird, wenn das weihnachtsgeschaeft quasi unveraendert brummt, wenn teilweise gluehweinbuden offen haben und und und ist nicht so verwunderlich

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Xaver08 schrieb:


         nein, man haette das knapp über 1 schon verhindern müssen.


Sagen wir mal 1,1 , weil es immer mal wieder Schwankungen zwischen 0,9 und 1,1 gab. Und die 1,1 + X gab es Ende September, spätestens aber in der ersten Oktoberwoche. Das ist genau der Zeitraum, den ich auch genannt habe.

Xaver08 schrieb:

der fehler war, dass man zu frueh wieder aufgemacht hat


Hm, nach dem "aufmachen" sind aber die Fallzahlen noch weiter signifikant und im ähnlichen Tempo gesunken bis zum Beginn der Urlaubszeit (Ausnahme Tönnies). Erst mit Beginn der Urlaubszeit stiegen die Zahlen wieder, aus den bekannten Gründen.

Xaver08 schrieb:

das knappe wachstum nicht ernst genommen hat


Da gebe ich recht, wobei wie gesagt das knappe Wachstum immer am Mehr an Tests lag bis ca. Anfang/Mitte September. Danach hat man geschlafen ohne Ende.

Xaver08 schrieb:

dass auch jetzt der lockdown light nicht so ganz ernst genommen wird, wenn das weihnachtsgeschaeft quasi unveraendert brummt, wenn teilweise gluehweinbuden offen haben und und und ist nicht so verwunderlich


Da gebe ich völlig recht.
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Bin mir nicht sicher, aber kann er bei der Beurteilung auf „unsportliches Verhalten“ nicht Gelb geben?
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Bankdruecker schrieb:

Bin mir nicht sicher, aber kann er bei der Beurteilung auf „unsportliches Verhalten“ nicht Gelb geben?


Eine Torerzielung auf arrogante Art und Weise ist keine Unsportlichkeit im Regel-Sinne. Die Gelbe ist definitiv irregulär. Aber ich kann sie nachvollziehen.

Schalke so schlecht... Die werden vermutlich ihren ersten Dreier gegen uns holen.
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Schalke  schon  0-1 hinten. Durch ein Eigentor. Sah schon merkwürdig aus wie der den versenkt hat.
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wegjubler schrieb:

Schalke  schon  0-1 hinten. Durch ein Eigentor. Sah schon merkwürdig aus wie der den versenkt hat.


War komisch. Aber auch für mich klares Foul. Keine Ahnung, was der VAR gemacht hat.
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Ich hoffe ja immer noch, dass die Demo abgesagt wird und somit eine Gegendemo auch zum Glück dann überflüssig.

An vielen anderen Orten hat man auch dieses Wochenende die Demos einfach untersagt wegen Beteiligung Rechtsextremer oder wegen Unzuverlässigkeit. Bzgl. Bremen ging es sogar bis vor das Bundesverfassungsgericht, was dem Verbot zustimmte.

Ich zitiere da mal den Innensenator: „Wenn man bedenkt, wie viele Menschen sich in ihren sozialen Kontakten aus Solidarität einschränken und die Abstands- und Hygieneregeln beachten, können wir auf gar keinen Fall dulden, dass diese Maskenverweigerer mit ihrem Verhalten bewusst die Gesundheit anderer gefährden.“
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Zumindest haben sie ne interessante unbedarfte Truppe. Der Silas sollte aber mal bisschen seinen jungen Kopf waschen, das war schon ziemlich unnötig beim 2:0. Gut, dass der Schiri da gelb gegeben hat, auch wenn es vllt. gar nicht von den Regeln gedeckt ist (weil nicht verboten).
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SGE_Werner schrieb:

Hier hat man geschlafen. Ganze drei Wochen lang ist fast nichts passiert. Und in diesen drei Wochen haben sich die Fallzahlen fast vervierfacht. Wir hatten auch diesmal die Chance es besser zu machen als das Ausland, weil wir wieder nicht die Ersten waren, die stark steigende Zahlen hatten. Diesmal haben wir aber geschlafen. Und da wir jetzt die schwedische Variante mehr oder weniger machen, sinken die Zahlen auch nicht.

Werner, nochmal, weil mir das einfach zu kurz kommt:

Dieses von mir beschriebene Klima der Verharmlosung hat beide erfasst: Bevölkerung und Politik.
Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte man Corona bereits im März als gesamtgesellschaftliche Herausforderung begriffen, die nur mit äußerster Vorsicht, Rücksichtnahme auf andere und Solidarität meister kann. Und zwar so lange, bis diese Pandemie vorbei ist.

Nicht, dass es das alles nicht gab: viele Menschen agierten so, vermutlich sogar die meisten. Viele aber auch nicht. Und genau das war das Problem. Die Politik glaubte, den Menschen nicht mehr zumuten zu können, die Menschen forderten aus Sorglosigkeit heraus mehr Lockerungen und lehnten sogar die Geisterspiele in der BL ab. Die Vorsichtigen sagten nichts, die Sorglosen schrieen herum. Und so kam, was kommen musste.

Ganz zu Anfang der Pandemie glaubte ich noch, dass die Menschen begriffen hätten, worum es geht. Ausgerechnet, als die ersten Lockerungen kamen, kamen die Verharmloser aus ihren Löchern. Und dann ging's dahin mit der gesunden Einstellung zur Bekämpfung einer Pandemie.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Die Politik glaubte, den Menschen nicht mehr zumuten zu können, die Menschen forderten aus Sorglosigkeit heraus mehr Lockerungen


Hm, wobei da die Frage ist, ob die Politik da wirklich noch genug Rückhalt gehabt hätte, wenn sie nicht gelockert hätte. Bei Fallzahlen von 250 und 4 Todesfällen am Tag wäre das durchaus schwierig geworden, Würzi.
Das Problem ist mE eher die Arroganz, die sich breit gemacht hätte, dass viele so getan haben, als könnte es nie mehr so eine starke zweite Welle geben. Jo, vllt. 1000 Fälle am Tag, aber das kriegen wir schon hin usw.

Dieses "Wir werden das schon unter Kontrolle haben" ging bis weit in den Oktober rein und hat mE erheblichen Einfluss auf die heutigen Zahlen gehabt.

WuerzburgerAdler schrieb:

Ausgerechnet, als die ersten Lockerungen kamen, kamen die Verharmloser aus ihren Löchern.


Die Verharmloser habe ich auch schon im März und April gelesen. Selbst hier. Du kannst Dich doch noch an die DrLove-Diskussionen usw. erinnern.
Die waren nie "nicht in den Löchern". Klar wurden sie dann von den Lockerungsdiskussionen und Lockerungen bestärkt, da brauchen wir gar nicht drumrum reden, aber die Lockerungen als Hauptursache allein zu sehen, das sehe ich nicht. Die Zahlen waren eben so gering, dass man übermütig wurde und dann irgendwann die Gefahren geringer einschätzt als sie sind. Ich habe ja auch eben in meinem Zitat vom 11. Oktober preisgegeben, dass ich mit so hohen Zahlen nicht mehr gerechnet habe. Vor allem nicht mit so schnell und stark steigenden.

Ich seh das schon eher als Zusammenspiel aus zwei Faktoren. Eben die Lockerungsdiskussion und die eben niedrigen Zahlen, die diese Diskussion "begünstigt" haben.

Ich zitiere mich da noch mal vom 23. Oktober "Der größte Freund für die Akzeptanz der Maßnahmen ist, dass sie nötig erscheinen"

Und genau das war im Sommer nicht mehr der Fall. Aus den beiden Gründen. Du nennst zurecht den einen, ich ergänze gerne den anderen.
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Die USA übrigens seit gestern mit mehr Todesfällen innerhalb von 7 Tagen als beim höchsten Stand im Frühjahr.

15.200 circa (also knapp 2.200 pro Tag). Die Zahlen waren auch mal noch deutlich höher (ca. 19000), da gab es aber eine Korrektur (glaub in New York), so dass diese Zahlen nicht vergleichbar sind.
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Paderborn bekommt ein Tor aberkannt weil ne halbe Minute vorher irgendwo ein Handspiel war, aber der unberechtigte Freistoß, der zum Tor für Sandhausen führt, der bleibt bestehen. So macht die VAR-Scheiße echt keinen Sinn.
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DBecki schrieb:

Paderborn bekommt ein Tor aberkannt weil ne halbe Minute vorher irgendwo ein Handspiel war, aber der unberechtigte Freistoß, der zum Tor für Sandhausen führt, der bleibt bestehen. So macht die VAR-Scheiße echt keinen Sinn.


Naja, wenn wir jetzt jeden Freistoß kontrollieren wollen, dann ist der VAR den halben Tag lang beschäftigt. Außer, man führt eben die Team-Challenge ein.

Was ich mich eher frage: Warum wird hier bei einem Handspiel sinnvollerweise eingegriffen, bei uns letztens aber nicht?
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Ich erkenne darin kein Problem. Man stellt ja nicht allein darauf ab sondern nimmt es als Indiz. Wo wäre das Problem, ein fremdes Kennzeichen heraus zu winken und zu kontrollieren und dann ggf. weiter fahren zu lassen?
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Haliaeetus schrieb:

Wo wäre das Problem, ein fremdes Kennzeichen heraus zu winken und zu kontrollieren und dann ggf. weiter fahren zu lassen?


Ist halt schlecht, wenn die Person mit fremden Kennzeichen dann wirklich einen Firmenwagen hat. Der würde dann permanent angehalten werden, obwohl er zB in Frankfurt wohnt. Man kann halt an einem solchen "äußeren Merkmal" nicht zwangsläufig etwas festmachen, solange es zahlreiche Ausnahmen gibt. Und ob das verfassungskonform wäre, würde ich auch stark bezweifeln.
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https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-bayern-ruft-erneut-katastrophenfall-aus-a-bcd7a2ff-d092-41a0-adaa-4af085441fe5?d=1607260580&sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ

Bei uns wird's dann jetzt wohl ruhiger!
Söder macht hier mal wieder am konsequentesten das, was man eigentlich bundesweit bräuchte.
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FrankenAdler schrieb:

Söder macht hier mal wieder am konsequentesten das, was man eigentlich bundesweit bräuchte.


Söder muss aber auch konsequent handeln, weil Bayern bei den Infektionen mal wieder auf Platz 3 liegt. Da muss man sich ohnehin grundsätzlich fragen, warum in dem Bundesland mit dem Hardliner Nr. 1 bzgl. Corona-Maßnahmen auch im Herbst die Fallzahlen höher sind als im Großteil der Republik (bis auf Sachsen).

Ob die Maßnahmen bundesweit gebraucht werden, weiß ich nicht, ich würde da vllt. mal die Kreise außen vor lassen, in denen wir niedrige und nicht steigende Fallzahlen haben (das sind aber auch nur MV und Schleswig-Holstein), aber es wäre mal hilfreich, wenn alle Bundesländer mit Inzidenz über 50 (das wären 14 der 16) oder Inzidenz über 100 (das wären dann 13 von 16) konsequent handeln würden, um mal wenigstens einen Effekt auszulösen.

Die aktuellen Zahlen zB machen mir jedenfalls keinen großen Mut. So sind die Intensivpatienten diese Woche genauso stark gestiegen wie in der Vorwoche.
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Das Problem ist ja jetzt eher, dass man die Kennzeichen mitnehmen darf. Ich fahre hier im Schwabenland auch immer noch mit RÜD herum. Grundsätzlich ist es aber natürlich so, dass auch in Frankfurt die Mehrheit der Kennzeichen wohl F und "Umland" sind (zB HTK etc.)
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Beide Szenen sind als gif ja bei WahreTabelle verfügbar

https://www.wahretabelle.de/forum/elfmeter-hinteregger-/23/17466?page=1&spieltag=10&saisonId=319
https://www.wahretabelle.de/forum/elfmeter-ndicka-/23/17465?page=1&spieltag=10&saisonId=319

Für den Schiri ist das aufm Platz kaum gut zu sehen, da mache ich keinen Vorwurf. Beides sind sicherlich keine 100 % Elfmeter, aber beide Situationen kann man Elfmeter geben. Hier ist wieder die Problematik des VAR zu sehen, der nur eingreifen soll, wenn eine "glasklare" Fehlentscheidung vorliegt und wenn man sich das Voting-Ergebnis von 70:30 / 75:25 für Fehlentscheidung ansieht, sieht man eben auch, dass wir von den 100 % noch bisschen entfernt sind, aber eher für Elfmeter tendiert wird.
Und in anderen Situationen greift dann der VAR ein, weil er meint, das wäre ne 100%ige Fehlentscheidung.

Ich mache da auch dem VAR keinen großen Vorwurf, er hält sich hier mal tatsächlich eher an die Regeln. Aber die Regeln des VAR sind halt dann Quatsch.

Es kann beim VAR dauerhaft nur über Team-Anforderung gehen (wie zB beim HawkEye im Tennis usw.) oder über eine Veto-Regelung des VAR (also, dass zB einer von beiden VAR im Keller sagt, ich hätte das anders entschieden und dann der Schiri zur Review muss). Natürlich enteiert man dann den Schiri aufm Platz einerseits, andererseits gibt man ihm die Macht zurück, die Situation selbst an der Review zu betrachten und selbst zu entscheiden, statt sich der Eingreif-Willkür zu unterwerfen oder der Definitionsfrage, was denn 100 % falsch ist.

VAR macht nur Sinn, wenn man nicht versucht, irgendeinen faulen Kompromiss zu machen, der irgendwie allen ein bisschen gerecht wird und doch wieder nicht wirklich. Entweder man macht gar keinen VAR (außer vllt. bei Abseits) oder man macht ihn richtig und zwar mit klaren Befugnissen und der Abschaffung der Eingreif-Willkür, indem man das auf mehrere Schultern verteilt oder auf die Schultern der Teams.
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SGE_Werner schrieb:

WuerzburgerAdler schrieb:

Das kann ja alles sein, Werner. Tatsache aber ist, dass im Sommer das Klima geschaffen wurde, das härtere Maßnahmen im Herbst verhindert hat. Das Klima, es sei alles gar nicht so schlimm, das Klima, die Bevölkerung habe genug "gelitten" und das Klima "Angst sei ein schlechter Ratgeber" (kotz).

Und genau darum gehts.        


Das stimmt ja alles. Aber das bitte nicht mit Dingen begründen, die faktisch nicht stimmen. Bzw. es dann schon präzise benennen.

Warum sind dann im jeweiligen Bundesland die Fälle zum Ferienende gestiegen? Ja ich weiß, da sind auch viele Familientreffen sonstwo dran Schuld, aber das ist nur ein Teil. Ich weiß auch das im Inland einige zu beigetragen haben, dazu musste man nur in so manche Kneipe oder Shishabar gucken, je später der Abend je enger saßen die Leute zusammen, weshalb man auf die Idee mit der Sperrstunde kam. Mich ärgert es das viele Wohlstandskinder nicht in der Lage waren mal ein Jahr auf die Urlaubsreisen zu verzichten, schlechte Ausreden warum man verreisen musste gab es viele.
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propain schrieb:

Warum sind dann im jeweiligen Bundesland die Fälle zum Ferienende gestiegen?


Weil tatsächlich mehr getestet wurde. Bei Ferienbeginn waren wir noch bei 400.000 Tests, später bei fast 1.200.000. Die Fallzahlen haben sich in der selben Zeit auch nur gut verdreifacht. Die Positivquote blieb also stabil.

Und es ist ja unstrittig, dass aus den Urlaubsländern Infektionen eingeschleppt wurden, die vllt. im Inland nicht passiert wären. Dazu zählt vor allem der Teil, der auf dem Balkan und in der Türkei Urlaub gemacht hat, dort kamen einige Infektionen her. Das waren dann aber tatsächlich seltener "Wohlstandskinder" , sondern wie bei uns im Kreis sehr oft einfach Menschen, die ihre Familien im Kosovo, in Serbien oder in der Türkei besucht haben und dort intensive Kontakte hatten. Nur um mal die KW 31-34 zu beziffern... 9891 Infektionen innerhalb des Landes, 2528 aus Kosovo, 1797 aus Kroatien, 1590 aus Türkei, aber nur 478 aus Spanien zB.

Ansonsten stimme ich Dir natürlich völlig zu, dass man nicht hätte verreisen müssen. Da kann man sich noch mal beim Springer-Verlag und anderen bedanken für Ihre "Rettet-unseren-Urlaub" Kampagne. Wobei innerhalb des Landes wohl kaum durch Urlaube auf Rügen oder Föhr viel dazu gekommen ist. Aber innerhalb des Landes ist es halt auch etwas "kontrollierbarer".

Das Hauptproblem sehe ich aber weiterhin in der Zeit nach den Ferien, vor allem ab Mitte / Ende September stiegen die Fallzahlen langsam an ohne Reaktion und dann, als sie plötzlich stark stiegen, gab es genau eine Reaktion: Sperrstunden in bestimmten Städten. Das war alles in der zweiten Oktoberwoche, um einen R-Faktor von 1,3 - 1,4 zu senken.

Ich zitiere mich vom 11. Oktober "Diese Woche gab es in Deutschland 24.762 Neuinfektionen, ein Anstieg von 63 % ! Das ist der höchste Wert seit dem 14. April. (...) Die Woche hat mich schon ein wenig erschüttert, weil ich nie damit gerechnet habe, dass in Europa noch mal praktisch in jedem Land ein so spürbarer Anstieg kommen wird. Geht das nächste Woche noch mal so weiter, haben wir in Deutschland 40.000 Neuinfektionen, das heißt 7.000 - 8.000 am Mittwoch, Donnerstag, Freitag."

Es waren übrigens 5.997 , 7.136 , 7.942 an dem Mittwoch, Donnerstag, Freitag.

Und zu dem Zeitpunkt (z.B. 9. Oktober) hatten wir schon in diversen europäischen Ländern sehr hohe Zahlen. Frankreich Inzidenz 150, Belgien Inzidenz 200, Österreich Inzidenz 70.
Hier hat man geschlafen. Ganze drei Wochen lang ist fast nichts passiert. Und in diesen drei Wochen haben sich die Fallzahlen fast vervierfacht. Wir hatten auch diesmal die Chance es besser zu machen als das Ausland, weil wir wieder nicht die Ersten waren, die stark steigende Zahlen hatten. Diesmal haben wir aber geschlafen. Und da wir jetzt die schwedische Variante mehr oder weniger machen, sinken die Zahlen auch nicht.
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Das kann ja alles sein, Werner. Tatsache aber ist, dass im Sommer das Klima geschaffen wurde, das härtere Maßnahmen im Herbst verhindert hat. Das Klima, es sei alles gar nicht so schlimm, das Klima, die Bevölkerung habe genug "gelitten" und das Klima "Angst sei ein schlechter Ratgeber" (kotz).

Und genau darum gehts.
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WuerzburgerAdler schrieb:

Das kann ja alles sein, Werner. Tatsache aber ist, dass im Sommer das Klima geschaffen wurde, das härtere Maßnahmen im Herbst verhindert hat. Das Klima, es sei alles gar nicht so schlimm, das Klima, die Bevölkerung habe genug "gelitten" und das Klima "Angst sei ein schlechter Ratgeber" (kotz).

Und genau darum gehts.        


Das stimmt ja alles. Aber das bitte nicht mit Dingen begründen, die faktisch nicht stimmen. Bzw. es dann schon präzise benennen.