smoKe89
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Flummi schrieb:smoKe89 schrieb:Flummi schrieb:
ich fänds besser, es wäre steuerfinanziert, wie z.b. theater, museen etc. es kann nicht sein, dass ein multimillionär für seine villa den selben betrag zahlt, wie ein kleinverdiener in seiner 50qm wohnung.
Wenn jemand dann infolgedessen hunderte oder tausende Euro monatlich für TV- und Radiosender zahlt, die er vielleicht noch nichtmal in Anspruch nimmt, dann fändest du das besser. Gut zu wissen.
Ich würde es vorziehen, mein Entertainment selbst zu bezahlen.
ich auch!
für den einen sind 1000 € wie für den andern 18 €.
Wo hört das auf? Sollen die einen 100 Euro für eine Kugel Eis zahlen, und die anderen bloß einen? Weil es nicht sein kann, dass jeder den selben Betrag zahlt? Warum sollte man sich sowas gefallen lassen?
Flummi schrieb:
ich fänds besser, es wäre steuerfinanziert, wie z.b. theater, museen etc. es kann nicht sein, dass ein multimillionär für seine villa den selben betrag zahlt, wie ein kleinverdiener in seiner 50qm wohnung.
Wenn jemand dann infolgedessen hunderte oder tausende Euro monatlich für TV- und Radiosender zahlt, die er vielleicht noch nichtmal in Anspruch nimmt, dann fändest du das besser. Gut zu wissen.
Ich würde es vorziehen, mein Entertainment selbst zu bezahlen.
peter schrieb:smoKe89 schrieb:peter schrieb:
ich glaube lediglich nicht, dass marktwirtschaft in sich eine soziale komponente enthält. und das war der ausgangspunkt dieser diskussion.
"Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden."
John Maynard Keynes
Nun, die Marktwirtschaft basiert auf der Befriedigung der Bedürfnisse anderer Menschen. Je effizienter und besser man das auf die Reihe kriegt, desto besser für dich und alle anderen. Wie es noch sozialer gehen soll, weiß ich leider nicht.
If the Treasury were to fill old bottles with banknotes, bury them at suitable depths in disused coalmines which are then filled up to the surface with town rubbish, and leave it to private enterprise on well-tried principles of laissez-faire to dig the notes up again (the right to do so being obtained, of course, by tendering for leases of the note-bearing territory), there need be no more unemployment and, with the help of the repercussions, the real income of the community, and its capital wealth also, would probably become a good deal greater than it actually is.
- John Maynard Keynes
den satz verstehe ich in dem zusammenhang nicht. bevor ich ihn mutwillig interpretiere wäre es sinnvoller wenn du ihn mir erklärst.
Wenn du das obere meinst: Eine Marktwirtschaft motiviert auch jene, die sich nicht weiter für das Wohlergehen anderer interessieren, die Bedürfnisse anderer zu befriedigen, denn es lohnt sich zumindest finanziell. Demnach muss an der Marktwirtschaft gar nicht weiter staatlicherseits herumgedoktert werden, um sie "sozial" zu machen. Sie ist sozial, selbst wenn die Teilnehmer es nicht sind.
Wenn du das untere meinst: Das ist Keynes, der es unter Umständen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit für eine geeignete Idee hält, wenn der Staat Flaschen mit Banknoten verbuddeln würde und dann Unternehmen damit beauftragt, diese wieder auszugraben. Nicht direkt relevant, nur eine Ergänzung zur Sammlung lustiger Keynes-Zitate.
peter schrieb:
ich glaube lediglich nicht, dass marktwirtschaft in sich eine soziale komponente enthält. und das war der ausgangspunkt dieser diskussion.
"Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, dass widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden."
John Maynard Keynes
Nun, die Marktwirtschaft basiert auf der Befriedigung der Bedürfnisse anderer Menschen. Je effizienter und besser man das auf die Reihe kriegt, desto besser für dich und alle anderen. Wie es noch sozialer gehen soll, weiß ich leider nicht.
If the Treasury were to fill old bottles with banknotes, bury them at suitable depths in disused coalmines which are then filled up to the surface with town rubbish, and leave it to private enterprise on well-tried principles of laissez-faire to dig the notes up again (the right to do so being obtained, of course, by tendering for leases of the note-bearing territory), there need be no more unemployment and, with the help of the repercussions, the real income of the community, and its capital wealth also, would probably become a good deal greater than it actually is.
- John Maynard Keynes
peter schrieb:smoKe89 schrieb:peter schrieb:
überall dort wo marktwirtschaft herrscht steigt im lauf der zeit die zahl der empfänger staatlicher leistungen (sofern vorhanden) und die zahl der millionäre und milliadäre steigt.
Das stimmt insoweit, als dass ohne ein gewisses Maß an Marktwirtschaft gar kein Sozialstaat funktionieren kann. Wie soll sich der Sozialstaat denn auch finanzieren, wenn nicht durch die Besteuerung der produktiven Schicht? Darum fallen staatliche Leistungen in als sozialistisch bekannten Ländern auch so dürftig aus. Schließlich gibt es auch keine nennenswerte Marktwirtschaft, die man besteuern könnte.peter schrieb:
wenn marktwirtschaft ohne gesellschaftliche verpflichtungen unkontrolliert vor sich hin existiert steigt automatisch die zahl der verlierer.
Was sind "gesellschaftliche Verpflichtungen"?
gesellschaftliche verpflichtungen sind das, was das "sozial" in sozialer marktwirtschaft ausmacht. grundgesetz, artikel 14 2:
"Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."
Auch hier: In der Marktwirtschaft wird mit Eigentum weitaus effizienter und sozialer umgegangen als im Staat. Der Markt versucht herauszufinden, wie man per Drohne Amazon-Pakete und Döner an die Haustür liefern kann, während der Staat nur daran interessiert ist, wie man mit den Dingern Menschen überwachen oder bombardieren kann. Eigentum verpflichtet my ass. Der ach so soziale Staat ist der größte Verschwender von kostbaren Ressourcen.
Du siehst es auch in Griechenland. Zu viele Menschen abhängig vom Staat, und der Staat nicht in der Lage, das ganze Geld für all die öffentlich Bediensteten aufzutreiben. Das passiert, wenn die größte Verschwenderbande im Land plötzlich billig an Kredite kommt.
peter schrieb:
überall dort wo marktwirtschaft herrscht steigt im lauf der zeit die zahl der empfänger staatlicher leistungen (sofern vorhanden) und die zahl der millionäre und milliadäre steigt.
Das stimmt insoweit, als dass ohne ein gewisses Maß an Marktwirtschaft gar kein Sozialstaat funktionieren kann. Wie soll sich der Sozialstaat denn auch finanzieren, wenn nicht durch die Besteuerung der produktiven Schicht? Darum fallen staatliche Leistungen in als sozialistisch bekannten Ländern auch so dürftig aus. Schließlich gibt es auch keine nennenswerte Marktwirtschaft, die man besteuern könnte.
peter schrieb:
wenn marktwirtschaft ohne gesellschaftliche verpflichtungen unkontrolliert vor sich hin existiert steigt automatisch die zahl der verlierer.
Was sind "gesellschaftliche Verpflichtungen"?
kreuzbuerger schrieb:
das beleg doch mal bitte (inhaltlich)! auf eine spannende und aufschlussreiche herleitung bin ich sehr gespannt
Du könntest auch fragen, warum freiwillige Hochzeiten sozialer seien als Zwangsheirat. Nee nee, die Beweislast bleibt mal schön bei denen, die glauben den Zwang rechtfertigen zu können.
LDKler schrieb:
mein Ziel ist eine menschliche Marktwirtschaft im Sinne Roosevelts und Erhards, quasi das Mittelding zwischen Turbokapitalismus und Sozialismus.
Gerade Erhard betonte, dass die Marktwirtschaft an sich sozial ist, und nicht erst durch den Staat sozial gemacht werden müsse. Womit er übrigens völlig recht hat.
miraculix250 schrieb:
Aber ich glaube, daß eine Bekämpfung dieser Katalysatoren einhand geht mit einem ernsthaften Versuch, eine gesamtgesellschaftlich Gesunde(re) Vermögensverteilung idealerweise Global zu erreichen.
Ich finde das ein bisschen naiv. Wenn ein Staat die Macht hat, einer Gruppe Geld zu nehmen um es einer anderen Gruppe zu geben, dann wird der Staat einfach von den "Reichen" gekauft. Je mehr Macht der Staat hat, desto mehr Macht haben die, die man angeblich zur Kasse bitten möchte.
SGE-URNA schrieb:
Leider korrumpiert Macht nur allzu oft, ob in Wirtschaft, Politik und eben überall dort, wo sich Macht leicht konzentriert. Deswegen funktionieren diese Korrektivmechanismen nicht immer, wie man sich das idealerweise vorstellt.
Da du ja auf absolutistische Aussagen verzichten möchtest ("Macht korrumpiert allzu oft", "funktioniert nicht immer, wie man sich das vorstellt"), würde mich ja interessieren, in welchem Ausmaß die Korrektivmechanismen denn funktionieren, wie man sich das idealerweise vorstellt.
mingo schrieb:smoKe89 schrieb:mingo schrieb:
Die letztendlichen Gebühren könnte man doch (jetzt nur als Beispiel) durch eine Mieterhöhung wieder einnehmen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Unintended_consequences
Verstehe nicht, was du mit dem Link mitteilen willst...
Sorry, ich hätte 2-3 Sätze dazu sagen sollen. Deine Frage hat es aber bereits wunderbar auf den Punkt gebracht. Warum sollte der Vermieter die Kosten nicht durch höhere Mietpreise wieder reinholen? Ich gehe sogar davon aus, dass der Vermieter ein wenig mehr als das verlangen wird, um die Wahrscheinlichkeit zu verringern, durch frühe Kündigung doch teils auf den Kosten sitzen zu bleiben. Das sind die unintended consequences solcher Gesetze zur Beschwichtigung des Stimmviehs.
mingo schrieb:
Die letztendlichen Gebühren könnte man doch (jetzt nur als Beispiel) durch eine Mieterhöhung wieder einnehmen.
http://en.wikipedia.org/wiki/Unintended_consequences
ajatollarockenrolla schrieb:
Der mittlerweile 81 jährige Schütze wurde wegen Totschlags zu einer neun monatigen Bewährungsstrafe verurteilt.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/sittensen-rentner-nach-toedlichen-schuessen-auf-einbrecher-verurteilt-a-999523.html
Das Opfer eines Einbruchs wird verurteilt. Das ist jetzt natürlich ein tolles Signal für alle Kleinkriminellen.
Programmierer schrieb:giordani schrieb:
I
Ich fürchte nur über kurz oder lang wird dieser Thread auch wieder von einschlägigen Propagandisten der AFD gekapert
Glaube ich net. Die Spinner haben mit Europa wohl nicht viel am Hut:
AfD vergleicht EU mit Kim-Diktatur
Auch wenn ich mit der AfD nichts zu tun habe. Wenn die SPD einem geistige Verwirrung unterstellt, dann muss man zumindest ausnahmsweise mal etwas richtig gemacht haben.
http://www.dw.de/image/0,,16850583_303,00.jpg
Ich bin ja der letzte, der einen Protest gegen die Zentralbank ablehnen würde. Aber kann mir hier jemand erklären, was die EZB bitte mit Kapitalismus zu tun hat?
Punkt 5 des kommunistischen Manifests:
Zentralisation des Kredits in den Händen des Staats durch eine Nationalbank mit Staatskapital und ausschließlichem Monopol.
http://www.mlwerke.de/me/me04/me04_459.htm
Ich bin ja der letzte, der einen Protest gegen die Zentralbank ablehnen würde. Aber kann mir hier jemand erklären, was die EZB bitte mit Kapitalismus zu tun hat?
Punkt 5 des kommunistischen Manifests:
Zentralisation des Kredits in den Händen des Staats durch eine Nationalbank mit Staatskapital und ausschließlichem Monopol.
http://www.mlwerke.de/me/me04/me04_459.htm
Ja das stimmt. Beim Eis hat man die Wahl. Und im öffentlichen Diskurs hagelt es auch nicht ständig Beschwerden über den Inhalt oder die Qualität, weil ja jeder freiwillig gezahlt hat, der ein Eis in der Hand hält. Und niemand kauft Eis, der kein Eis mag.
Ich ziehe daraus den Schluss, dass die freiwillige Mitgliedschaft die beste Lösung ist.