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Aachener_Adler

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adlerkadabra schrieb:
Wystenphuxx schrieb:
Aus sicheren Quellen weiß ich, dass die Spielanalyse gerade mit Moppes und Veh an der Hotelbar bei einem Glas Tasmanian Rain erfolgt.    ,-)  


Tasmanischer Regen. Eine gute Wahl  


Ich mag lieber tasmanische Musik: http://www.myspace.com/psycroptic  
(Deren fünftes Studio-Album soll am 10. Februar rauskommen -- ich freu mich drauf!)
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Zum Transfer: das dauert wohl noch einige Tage. Da ist im Moment das große Pokern im Gange; wer zuerst die Nerven verliert, zahlt die Zeche. Von der Eintracht dürfte es ein Angebot geben, aber es ist das gute Recht von Magath abzuwarten, ob bis Ende der Transferperiode noch ein besseres eingeht. Dass Helmes auch noch mitspielen müsste, ist klar, aber er wird auch nicht öffentlich erklären, dass er nur zur Eintracht und keinem anderen Club gehen wird, denn damit würde er sich selbst ins Knie schießen.

Wie würdet ihr an Eintracht-Stelle reagieren? Die einzig logische Strategie für Bruchhagen, Hübner & Co ist es, sich gar nicht auf ein Pokern bis zum 31. Januar einzulassen und den Wolfsburgern die Pistole auf die Brust zu setzen: "Unser Angebot gilt noch X Tage, danach orientieren wir uns anders und ihr könnt sehen, wir ihr Helmes noch losbekommt." Diese X Tage werden wir noch abwarten müssen, und, ja, ein Scheitern der Verpflichtung ist definitiv auch möglich (und im Falle des Falles auch nicht als tragisch zu bewerten).
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(gelöscht) schrieb:
Und zum Thema Helmes:
Keine Ahnung warum es hier zwei Meinungen zu gibt. Wenn man die Möglichkeit hat, einen Spieler mit seiner Qualität zu verpflichten, dann muss man zuschlagen. Und es wird sicher auch finanziell machbar sein, wenn wir ihn wirklich holen!

HERR, schmeiß Hirn vom Himmel! Bei dieser "Argumentation" könnte man auch Messi statt Helmes einsetzen...

Bei JEDEM Spieler -- im Prinzip sogar bei ALLEM was man irgendwie kaufen kann -- gibt's irgendwo den Punkt, wo der aufgerufene Preis in keiner guten Relation mehr zu dem steht, was man dafür bekommt. Oder anders gesagt: das Geld wäre dann anderswo deutlich sinnvoller investiert.

Stellen wir uns doch einfach mal vor, der ganze Spaß kostet alles in allem 3 Millionen (Gehalt incl. Sozialabgaben plus Leihgebühr). Für nur 15 Spiele bis zur Sommerpause, ohne irgendwelche Transrechte dabei zu erwerben, denn Wolfsburg will ja schon bei Lakic 5 Mio für einen Verkauf. Wären also 200.000 EUR für jedes Spiel, das Helmes für uns machen würde. Vorausgesetzt, er spielt dauerhaft Stamm und ist nie verletzt. Um wieviele Euros sollen dafür die Ticketpreise angehoben werden? Und möglicher Unfriede in der Mannschaft über so einen Großverdiener ist dabei noch gar nicht mitberücksichtigt. Nee, nee, irgendwo ist der Punkt erreicht, wo man sagen muss: "wäre schön gewesen, aber das ist finanziell für die Eintracht nicht zu stemmen."
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Nochmal für alle zur Erinnerung: Patrick Helmes hat die letzten zwei Jahre nicht viel gerissen außer seinem Kreuzband.

Mit etwas Glück kann er wieder an seine alte Form anknüpfen, die ihn vor Urzeiten auch mal in die deutsche Nationalmannschaft gebracht hat. Aber warum hier so viele felsenfest davon ausgehen, dass das sicher passieren wird, verstehe ich einfach nicht. Ein Helmes-Transfer wäre ein vermutlich recht teurer Risiko-Transfer mit sehr fraglicher Nachhaltigkeit, denn Helmes stünde vermutlich nur ganze 15 Spiele der Eintracht zur Verfügung. Ein "Muss" ist das für mich nicht.

Denn gerade weil der Aufstieg unbedingt gelingen muss, bräuchte man eigentlich eher Spieler, die einem sicher weiterhelfen und nicht nur vielleicht weiterhelfen. Wenn sich Helmes als Schnäppchen machen lässt (soll heißen: Kaufoption und/oder angemessener Risikoabschlag beim Preis), dann gerne. Sonst sehe ich das sehr skeptisch. Eigentlich sollte die Eintracht in der Lage sein, ohne irgendwelche Pokerspiele auf die Gesundung/Formrückgewinnung von Ex-Nationalspielern, sondern rein durch die eigene Stärke den Wiederaufstieg zu schaffen.
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Ich finde den Bezug auf die Zwickauer Terrorzelle völlig überflüssig, wenn nicht sogar schädlich. Wäre der Begriff "Dönermorde" für Morde an Migranten mit (überwiegend) türkischem Hintergrund auch nur ein Stückchen besser, wenn sich andere als Täter herausgestellt hätten?

"Dönermorde" ist eine ganz schlimme Sprachschluderei, weil nicht anonyme Döner, sondern Menschen (!) ermordert wurden. Das alleine reicht schon. Dass außerdem Menschen mit türkischem Migrationshintergrund auf Döner reduziert werden, kommt erschwerend hinzu. Mehr Begründung braucht es nun wirklich nicht.
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Die Entscheidung an sich finde ich gut, aber die offizielle Begründung dafür ist irgendwie schwach...
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Exil-Adler-NRW schrieb:
Das Problem bei Helmes ist halt, dass er nach der Verletzung nicht mehr der Selbe war. Über die letzten 2 1/2 Jahre waren es halt nur noch 10 Tore. Ob er an die Leistung vor der Verletzung nochmal anknüpfen kann, kann nicht abgesehen werden, muss aber in die Risikoprognose mit einbezogen werden.

Danke. Genau so meinte ich das: Helmes' Karriere ist zuletzt ziemlich abgeknickt, durch falsche Wechsel, aber vor allem auch durch seine schwere Verletzung (Kreuzbandriss war's, oder?). Das senkt den Preis. Klar. Eventuell sogar auf Eintracht-verträgliches Niveau, zumindest für eine halbjährige Ausleihe. Aber im Falle des Falles kaufen wir für viel Geld eine Chance ein, dass Helmes wieder an seine alten Leistungen anknüpfen kann. Sicher ist das definitiv nicht. Ich will jetzt nicht den Namen eines vermeintlichen brasilianischen Superstars nennen, aber wenn das Eintracht-Forum über einen "Hochkaräter" jubelt, dann heißt das noch lange nicht, dass das Geld sinnvoll angelegt ist. Euphorie kann eines auch dazu verleiten, sinnlose Geldverbrennung zu bejubeln.

Ich bin weder komplett für noch komplett gegen Helmes. Wenn wegen seines Karriereeinbruchs der "Preisabschlag" bei ihm groß genug ist, sollte man es durchaus versuchen; solche Spieler können den Unterschied ausmachen. Zu "Nationalspielerpreisen" sollte die Eintracht-Führung aber keinen verpflichten, der nach seiner schweren Verletzung nicht mehr viel gerissen hat. Da wäre auch das Argument "wir müssen aber unbedingt aufsteigen!!!!" fehl am Platze. Denn eines ist sicher: das Geld, das man für Helmes ausgeben kann, könnte man genauso gut auch in andere Spieler stecken. Aber eben nur einmal. Hoffen wir, dass die Eintracht-Verantwortlichen Chancen und Risiken bei einem Helmes-Transfer richtig abwägen. Ein vernünftiger Mensch sieht immer beides.
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Anakiny schrieb:
Spieler eines Kalibers wie Helmes kosten eben etwas Geld. [...]

Wie kann man sich so sicher sein, dass Helmes der neue Superstar bei der Eintracht würde? Ich bewundere es, wie toll andere Helmes' Leistungsfähigkeit einschätzen können. Ich könnte es nicht.

Warum muss man "so ein Kaliber" denn so dringend ausleihen? Weil er Ex-Nationalspieler ist? Weil wir ohne einen Helmes garantiert nicht aufsteigen würden? Weil er teuer ist, und "was teuer ist, ist gut"?! Neben "Ex-Nationalspieler" könnte man auch anführen: "hat sich bei Leverkusen nicht durchsetzen können (gegen Kießling und Derdiyok, wenn ich mich recht erinnere), ist in Wolfsburg komplett gescheitert und liegt aktuell auf einem Gehaltsniveau jenseits von gut und böse (durch VW-Kaufrausch)".

Welchen Gegenwert bekommt man für das Geld? Wieviel ist ein Helmes wirklich wert? Nicht dass ich diese Fragen beantworten kann, das müssen die Eintracht-Verantwortlichen tun. Aber dabei wünsche ich ihnen ein gutes Händchen und kann auch problemlos damit leben, wenn das Ergebnis am Ende heißt: der Transfer war aus finanziellen Gründen zu den gegebenen Bedingungen für die Eintracht nicht zu stemmen. Wenn wir das nicht mehr als mögliches Verhandlungsergebnis zulassen würden, dann wäre das die Aufforderung, sich beliebig über den Tisch ziehen zu lassen.
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Die Situation um Altintop zum Zeitpunkt von dessen Wechel von Schalke zur Eintracht finde ich schon sehr ähnlich zu Helmes' Situation heute: ausgemustert bei "großem" Club, der die teuren Gehaltszahlungen nicht mehr alleine aufbringen will und einen Abnehmer sucht, am liebsten Kauf zu hohem Preis, damit die Sache die Bilanzen nicht mehr belastet.

Das Ergebnis ist dann Verhandlungssache. Möglich sind dann: Leihe, Leihe mit (wie auch immer gestalteter) Kaufoption oder ein Auflösungvertrag mit Abfindung beim alten Club und neuer Arbeitsvertrag zu niedrigeren Bezügen beim neuen Club. Die gleichen Optionen gibt's bei Helmes heute.
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Ich schätze Spielerberater Gerd vom Bruch von seiner Trainer-Zeit bei Gladbach und später bei den Alemannia-Amateuren als bodenständig genug ein, dass er seinem Klienten Patrick Helmes deutlich klar gemacht hat, dass er unbedingt spielen muss, wenn seinen Karriereknick vom Ex-Nationalspieler zum Regionalligakicker überwinden will, anstatt völlig in der Versenkung zu verschwinden.

(Mit Timo Hildebrand gibt's obendrein noch ein warnendes Beispiel in ähnlicher Situation. Mit einem möglichen England-Wechsel bestünde für Helmes die Gefahr, ähnlich abzustürzen wie Hildebrand bei seinen Abenteuern auf der iberischen Halbinsel.)

Von daher könnte ich mir gut vorstellen, dass Helmes zu einem ambitionierten Zweitligisten wie der Eintracht gehen will. Das hieße für ihn nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit viel Spielzeit und mehr oder weniger mitbeteiligt zu sein am Aufstieg ... und dann wieder wesentlich bessere Karriereoptionen. Sogar die Bereitschaft zu gewissen finanziellen Abstrichen halte ich für wahrscheinlich, denn dass in Wolfsburg sehr gute Gehälter gezahlt werden sollte offensichtlich sein. Die Verhandlungen mit Wolfsburg sollten auch nichts mehr völlig überraschendes bringen. Es ist der Job vom Spielerberater, dort nachzufragen, unter welchen Umständen sein dort aussortierter Klient wechseln könnte. Das wird vom Bruch auch getan haben, erst recht, weil's im Interesse aller Beteiligten liegt.

Wenn man die Eintracht-Pressemeldung nicht als gesichtwahrendes "Nein!" des AR zum EFAG-Vorstand liest, sollten die Chancen auf eine Verpflichtung von Helmes recht gut sein.

Die Frage, ob wir einen teuren Helmes als Stürmer #4 zum Aufstieg brauchen, bei nur einem halben Jahr Leihdauer und vermutlich ohne Kaufoptionen (oder nur überteurt), das ist allerdings eine andere und durchaus auch berechtigte Frage. "Wäre das Geld anders sinnvoller investiert?" oder "Welchen Nutzen hat die für einen Zweitligisten vermutlich riesige Investition über Sommer 2012 hinaus?" -- sowas muss man sich auch mal fragen.

Ein bisschen erinnert mich das alles auch an die Leihe von Altintop von Schalke. Das hat auch viel Geld gekostet und so richtig viel nicht gebracht.
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Nach dem Theater in den Medien (und in der eigenen Anhängerschaft) MUSSTE die Eintracht eine Pressemeldung rausgeben. Und wenn's nicht klares zu vermelden wird, gibt's eben so eine in alle Richtungen interpretierbare Wischi-waschi-Meldung. Von daher ist effektiv schlicht und einfach garnichts passiert, wir könnten eigentlich die Diskussion hier beenden...

Allerdings finde ich ein Szenario dann doch bedenkenswert: was wäre wenn der Vorstand mit einem mehr oder weniger komplett ausgehandelten Vertragsentwurf in den Aufsichtsrat geht und der AR sagt: "nö, ist zu teuer, können wir uns nicht leisten, wir haben schon drei teure Stürmer, verkauft erstmal andere Spieler." Würde der AR den Vorstand öffentlich abwatschen? Ganz sicher nicht! Das Ergebnis wäre genau so eine Pressemitteilung, wie wir sie vorliegen haben, denn die erlaubt den gesichtswahrenden Ausweg: "wir haben versucht, den Preis zu drücken, aber es ging halt nicht..."

Mein Fazit: entweder "Nullaussage" oder "Tendenz negativ".
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Fußballverrückter schrieb:
es wird eine Stichwahl zwischen ihm [Rhein] und dem SPD-Kandidaten oder ihm und der Grünen-Kandidatin geben [...] - da zählt es dann, den Gegenkandidaten zu unterstützen!

Nö, wieso denn, wenn der Gegenkandidat genauso unwählbar ist?

Bei der normalen Wahl das kleinste Übel wählen (wahrscheinlich irgendwas, was eh keine 5% bekommt; ich wohne nicht mehr in Frankfurt; von mir aus die Titanic-Leute) und dann zur Stichwahl nicht mehr hingehen. Wenn die Wahlbeteiligung von regulärer Wahl zur Stichwahl klar runterfällt, ist das doch das beste Zeichen an die beiden Stichwahl-Politiker, dass man beide für ungeeignet hält. Motto: Nichtmal zum "kleineren Übel" qualifiziert genug.
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Grundsolide Lösung. Kann IV und LV spielen. Hat Erfahrung, auch mit dem Aufsteigen. Passt.

Herzlich willkommen bei der Eintracht, Herr Butscher!
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Possmann ist der einzige Apfelwein, den ich hier in Aachen bekommen könnte. Ich kaufe ich NICHT, sondern importiere meinen Apfelwein (Rapps) immer selbst kastenweise bei Heimaturlauben von Frankfurt nach Aachen. Possmann ist wirklich nicht der beste Apfelwein. Aber halbwegs "normal" schmecken sollte er eigentlich schon.

(Ich gehe mal davon aus, dass dir Frankfurter Apfelwein nicht unbekannt ist. Der ist saurer als Cidre/Cider/Sidra, das ist soweit erstmal völlig normal. Aber zu Apfelessig ist ein großer Unterschied.)

"Umgekippen" kann Apfelwein meiner Meinung nach auch. Flaschen, die zu lange offen sind, schmecken nicht mehr; daraus würde ich folgern, dass der Inhalt von Sauerstoffzufuhr abgeschlossen sein muss. Wenn du mit "zu sauer" meinst, dass keinerlei Fruchtigkeit mehr da ist, die ein Gegengewicht zu der durchaus vorhandenen Säure bildet, dann könnte das schon hinkommen.
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Hyundaii30 schrieb:
Also nach viel Kritik, muß ich sagen das ich von Vehs Ausmistung viel halte.

Ich mag den Begriff "Ausmistung" hier nicht. Das sind Menschen, kein "Mist". In vielen Fällen sogar Spieler, die auch schon einiges für die Eintracht geleistet haben und eben jetzt das Pech haben, dass der aktuelle Trainer nicht viel mit ihnen und/oder ihrem Spielstil anfangen kann. Kann man das nicht ein bisschen neutraler ausdrücken? Mein ja nur...
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Im Moment sieht man erstmal das, was man immer sieht, wenn ein Trainer mit Spielern arbeiten muss, die er nicht selbst geholt hat: Wertvernichtung. Eklatante Wertvernichtung. Vor zwei bis drei Jahren hätte hier jeder viele Millionen gefordert, wenn ein anderer Verein Tzavellas, Fenin oder Korkmaz hätte verpflichten wollen. Jetzt ist man fast schon froh, wenn sie jemand geschenkt nimmt. Caio ist ein Sonderfall, der war nie wirklich Stammspieler, aber alle anderen waren mal Stammspieler (bei Korkmaz mit der Einschränkung: in der verletzungsfreien Zeit).

Bitte jetzt nicht als Kritik an Veh missverstehen (höchstens als Kritik an allzu vielen Trainerwechseln). Ich weine höchstens ein wenig den Millionen nach, die da versenkt worden sind.

Veh werde ich daran messen, was er aufbaut, nicht daran, was er einreißt. Spieler als untauglich zu bezeichnen ist immer viel, viel einfacher als günstige Nachwuchsspieler zu gestandenen Profis zu entwickeln. Hoffen wir mal, dass sich Spieler wie Jung oder Rode in der Rückrunde gut entwickeln (und sich Anzeichen für Stagnation nicht bewahrheiten). Wenn's optimal läuft, kann sich auch ein Spieler im Wintertrainingslager empfehlen, mit dem keiner rechnet. Auf solche Fortschritte hoffe ich.
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Bigbamboo schrieb:
Wer zum Teufel berät Wulff?

In diesem Falle der Medienanwalt Gernot Lehr -- und das macht er meines Erachtens recht clever. Nicht dass ich die Nicht-Veröffentlichung gut finden würde, aber in der aktuellen Lage würde die Veröffentlichung von 400 Fragen mit Antworten nur 1000 Nachfragen provozieren und die Sache weiter am Köcheln halten. Daran kann Wulff nicht gelegen sein; da ist ein einmaliges "Wääh, wo ist die versprochene Transparenz?! " einiger Kritiker für Wulff die weniger schädliche Lösung.

Dieser Medienanwalt war gestern morgen übrigens im Deutschlandfunk-Interview zu hören. Ein Interview auf ganz anderem Niveau als Wulff bei ARD/ZDF. Da gab es richtig schöne Nachfragen (u.a. "Warum stellt sich Wulff nicht einer Pressekonferenz, sondern nur zwei ausgewählten Journalisten für ein kurzes Interview?") oder nett vergiftete Fragen (wie "Steht Herr Wulff in regelmäßigem Kontakt mit Frau Merkel?" u.ä.). Lehr hat sich aus meiner Sicht sehr gut in dem Interview geschlagen, wenn man das "Runterkochen" der Affäre als seine Aufgabe sieht und ihn danach bewertet.

Tja, Wulff selbst im Interview bei "Informationen am Morgen" wäre wohl echt lustig geworden. So ungeschickt, wie sich Wulff bis geäußert hat, wäre er von jedem beliebigen Moderator der DLF-Morgensendung komplett in Widersprüche verwickelt worden. Seinen Amtvorgänger hat ein DLF-Interview letztendlich den Job gekostet; das hätte Wulff erst recht gedroht.

Mein Fazit: Wulff wird meines Erachtens durchaus gut beraten. Daran liegt's nicht. Nur ist er selbst halt ein entsetzlich kleines Licht, das mit dem eigenen Hintern bei jeder Gelegenheit die Verteidigungsanlagen einreißt, die andere für ihn durchaus geschickt aufgebaut haben. Das beste, was man für ihn machen kann, ist es, ihn aus jeder potentiell konfliktträchtigen Situation komplett herauszuhalten, um ihn vor sich selbst zu schützen. Man muss sich geradezu wünschen, dass er sich auf die Rolle des Grüßaugust beschränkt. Was für ein Armutszeugnis für einen Bundespräsidenten!
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Wieso Neuwahlen im Saarland? Der Bürger hat doch schon gewählt und damit müssen in einer Demokratie die Politiker dann klar kommen und eine stabile Regierungsmehrheit bilden. Es kann mir keiner erzählen, dass die Wähler damals gezielt für Jamaika gestimmt hätten.

Jetzt sollen die Politiker im Saarland halt die Möglichkeiten für andere rechnerisch mögliche Koalitionen prüfen, und zwar unter den gegebenen Mehrheitsverhältnissen, bis zum Ende der Legislaturperiode. Das verlangt der Respekt vor dem Wählerwillen der letzten Wahl. Man kann ja schließlich nicht so lange neu wählen lassen, bis einem das Ergebnis gefällt. (Bzw. immer genau dann nach Neuwahlen schreien, wenn die Umfragen gerade günstig stehen.)
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Afrigaaner, ich stimme dir (und auch c-e) fast komplett zu. Wobei ich das mit den Experten als Minister nicht ganz so radikal sehen würde. Von mir aus würde es reichen, wenn die Staatssekretäre die Experten sind und der Minister "nur" in der Lage wäre, mit einer gewissen Grundintelligenz, viel Verantwortungsbewusstsein für das Land, etwas Einarbeitung in die Sache und gewissem Organisationstalent den Laden am Laufen zu halten und nach außen zu repräsentieren. Tja. Aber leider scheitert's bei vielen Ministern schon daran und die Stellen in der zweiten Reihe werden nach Parteibuch anstatt nach Können besetzt.

Das mit dem "von Steinewerfer zum Minister" gibt wohl wohl vornehmlich bei den linken Parteien; die bürgerlichen hatten die bisher eher vorzeigbare Leute. Aber das scheint sich leider im Eiltempo zu verändern. Schmalspurstudium, nie außerhalb der Politik gearbeitet und wenn's hoch kommt, auch noch Dissertationsbetrug dazu, das ist ja mittlerweile keine Seltenheit mehr unter den führenden Leuten von CDU/CSU/FDP -- und obendrein sind deren Parteiführungen moralisch so verkommen, dass die Sünder in den eigenen Reihen nach zweimonatigem Abtauchen und halbgarer erzwungener Reue wieder mit offenen Armen empfangen werden. Da kann man doch nur noch den Kopf schütteln...  
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So langsam habe ich jetzt auch ein gewisses Interesse an dem Kram entwickeln. Nicht dass ich so einen werbeverseuchten Kommerenzkram schauen würde, bestimmt nicht, ich höre da lieber Slayer, auch jetzt gerade wieder. Aber im Wohnzimmer nebenan läuft's, meine Freundin schaut die Sendung quasi seit Anfang an mit Begeisterung...

So, gerade mal etwas gegoogelt und in anderen Fan-Foren geschaut. Michael Schulte scheint tatsächlich nur hier auf (sehr dezenten) Stimmenfang gegangen zu sein. Also authentisch, also soll er gewinnen, also wird er gewinnen, da setze ich mal ganz auf die Macht dieses Forums. Könnt ihr euch noch erinnert, wie das Eintracht-Forum die Umfrage der Offenbach-Post zum Vettel-Spruch ("Offenbach ist für mich nur der Parkplatz Frankfurts") so dominiert hatte, dass am Ende "ja, klar, er hat ja Recht!" mit deutlichem Abstand gewonnen hat?  

In diesem Sinne: möge der Beste, ähhh, der Eintracht-Fan gewinnen!