hawischer
6819
hawischer schrieb:
Also Obacht.
Danke. War ja klar, dass auf Dich Verlass ist und jede Sperrbegründung oder jeden Modbeitrag, der Dich in irgendeiner Weise betroffen hat, in Deinem persönlichen Notizheft abgelegt wurde für solche Momente.
Verlässlichkeit und Berechenbarkeit ist ein hohes Gut.
hawischer schrieb:propain schrieb:hawischer schrieb:
Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns nicht passt.
Das Geld in erneuerbare Energien gesteckt bekommt man das genauso hin. Das hohle Geschwätz der Atomlobby kann ich echt nicht mehr hören.
Sag's den Chinesen und all denen, die in Ägypten den Klimagipfel entsprechend beeinflusst haben.
Hierzulande in den Teppich beißen bringt nichts.
Und. Es gibt kein Geld für neue AKWs in Deutschland.
Ich sage es dir weil du hier den AKW-Mist andauernd schön redest und auch dafür geworben hast.
propain schrieb:hawischer schrieb:propain schrieb:hawischer schrieb:
Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns nicht passt.
Das Geld in erneuerbare Energien gesteckt bekommt man das genauso hin. Das hohle Geschwätz der Atomlobby kann ich echt nicht mehr hören.
Sag's den Chinesen und all denen, die in Ägypten den Klimagipfel entsprechend beeinflusst haben.
Hierzulande in den Teppich beißen bringt nichts.
Und. Es gibt kein Geld für neue AKWs in Deutschland.
Ich sage es dir weil du hier den AKW-Mist andauernd schön redest und auch dafür geworben hast.
Ich habe nur gesagt, dass ich die Laufzeit der deutschen AKWs im Hinblick auf die Energiekrise verlängern würde. Um ein oder zwei Jahre. Mehr nicht. Daraus den Atomlobbyisten zu machen, na ja, die Absicht ist klar.
Was allerdings auffällig ist, dass die Realität, die in der Welt zum Thema Energieerzeugung da ist, teilweise recht seklektiv wahrgenommen wird.
Man kann mitteilen, dass China viel Geld in Erneuerbare finanziert, sollte aber gleichzeitig erwähnen, dass das Land mehr Geld in Atomkraft steckt.
Guten Abend! Ich bin auf folgende Hilfsmöglichkeit für die Menschen in der Ukraine gestoßen und möchte sie gerne hier teilen. Hoffentlich fühlt sich der ein oder andere zur Teilnahme inspiriert, in Angesicht von zerschossener Infrastruktur und dem heraufziehenden Winter.
DHL verschickt Hilfspakete kostenlos in die Ukraine. Alles was ihr tun müsst, ist ein Paket bis 20kg zu packen, ein bestimmtes Label darauf zu kleben und die Kiste zur nächsten Post zu bringen. Benötigt werden Lebensmittel, Hygieneartikel usw. siehe Liste in folgendem Link:
https://www.dhl.de/de/privatkunden/information/hilfe-ukraine.html
DHL verschickt Hilfspakete kostenlos in die Ukraine. Alles was ihr tun müsst, ist ein Paket bis 20kg zu packen, ein bestimmtes Label darauf zu kleben und die Kiste zur nächsten Post zu bringen. Benötigt werden Lebensmittel, Hygieneartikel usw. siehe Liste in folgendem Link:
https://www.dhl.de/de/privatkunden/information/hilfe-ukraine.html
propain schrieb:hawischer schrieb:
Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns nicht passt.
Das Geld in erneuerbare Energien gesteckt bekommt man das genauso hin. Das hohle Geschwätz der Atomlobby kann ich echt nicht mehr hören.
Sag's den Chinesen und all denen, die in Ägypten den Klimagipfel entsprechend beeinflusst haben.
Hierzulande in den Teppich beißen bringt nichts.
Und. Es gibt kein Geld für neue AKWs in Deutschland.
hawischer schrieb:propain schrieb:hawischer schrieb:
Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns nicht passt.
Das Geld in erneuerbare Energien gesteckt bekommt man das genauso hin. Das hohle Geschwätz der Atomlobby kann ich echt nicht mehr hören.
Sag's den Chinesen und all denen, die in Ägypten den Klimagipfel entsprechend beeinflusst haben.
Hierzulande in den Teppich beißen bringt nichts.
Und. Es gibt kein Geld für neue AKWs in Deutschland.
Ich sage es dir weil du hier den AKW-Mist andauernd schön redest und auch dafür geworben hast.
Ich habe vorgerechnet, warum es aktuell keine Renaissance der Atomenergie gibt, und das nicht zum ersten mal.
Beim letzten mal hast Du ja bereits zugestimmt, dass ein Zubau von Atomenergie keine Lösungsweg für eine Umstellung der Energieerzeugung weg von fossilen Energiequellen ist.
Auf der Übereinstimmung können wir doch aufbauen.
Zu Deinem Beispiel aus Frankreich möchte ich anmerken, dass sich EDF, der französische Konzern, der die Atomkraftwerke besitzt und betreibt zu 100% in der Hand des Staates befindet. Zu gross sind die Verluste geworden, wenn man den Strom für die Bevölkerung weiter günstig halten möchte, bei den ganzen technischen Problemen, die sich aus dem Betrieb der AKWs ergeben.
Mit dem Hintergrundwissen kann man Macron wohl mit Fug und Recht neben seiner politischen Rolle als Atomlobbyist oder Aktivisten bezeichnen, nicht zuletzt aufgrund der Situation in seinem Land, in dem mehr als die Hälfte der Atomreaktoren aktuell altersschwach ausfallen. Natürlich hat er ein Interesse daran, dass der Kurs von Frankreich weiterhin positiv gesehen wird.
Die EDF betreibt aktuell 56 Reaktoren, die ca. 70% des Stroms des Landes liefern. Davon sind ca. 15 jetzt schon über 40 Jahre alt, sind also am Ende der Laufzeit. Die kann man verlängern, erhöht aber natürlich das Risiko für Ausfälle wie den aktuellen. Zusätzlich wird auch F die Erzeugungskapazitäten ausbauen müssen, um den steigenden Strombedarf zu decken.
Damit wir von einer Renaissance sprechen können, sollte dabei der Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung mindestens gleich bleiben, oder wie würdest Du Renaissance definieren? D.h. Frankreich muss mindestens 28 Reaktoren zubauen + den Ersatzbedarf, der in 1,5 Jahrzehnten wohl eher in der Größenordnung von 20 Reaktoren liegen wird.
Dann sind wir bei 48 Reaktoren, die Frankreich zubauen müsste, nur um den Stromanteil zu halten.
Macron kündigt jetzt in dem von Dir verlinkten Artikel zunächst 6 Reaktoren an, von denen der erste 2035 bis 2037 an den Start gehen soll (2037 hatte ich für die Bewertung, ob es beim Kampf gegen den Klimawandel helfen könnte, angesetzt). Mit einem beschleunigten Verfahren. Dass Macron das Renaissance nennt, kann man ja nachvollziehen, aber weder Atomfanboys geschweige denn Du können das doch ernsthaft als Renaissance bezeichnen.
Mal als Realitätsabgleich, beim finnischen AKW Olkiluoto, das eigentlich 2009 Strom ins Netz einspeisen sollte, verzögert sich der Zeitpunkt, an dem das Kraftwerk produzieren soll weiter, vielleicht ist es im Januar 2023 dann soweit, mit 14 Jahren Verspätung.
Auf Technologien zu hoffen, die es noch nicht gibt, ist ein bisschen wie auf die Rettung durch ein rosa Einhorn zu warten. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es Lösungen gibt und wir jetzt handeln müssen.
Der Zubau an regenerativen Energien beschleunigt sich rasant, wie ein Report von bloomberg aufzeigt. Letztes Jahr waren 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ. Zur Erinnerung, ein bloombergartikel, den ich vor Wochen mal verlinkt hatte, sprach davon, dass beim Zubau der regenerativen Energien tipping points zu erwarten sind, ab denen sich der Zubau rasant beschleunigt.
Hier ist der Artikel (S.12 ist die Graphik dazu)
https://assets.bbhub.io/professional/sites/24/BloombergNEF-CEM-2022-Factbook.pdf
Beim letzten mal hast Du ja bereits zugestimmt, dass ein Zubau von Atomenergie keine Lösungsweg für eine Umstellung der Energieerzeugung weg von fossilen Energiequellen ist.
hawischer schrieb:
Xaver08 hat recht, Der Neubau von AKWs löst das Problem des Strommangels nicht. Der Atomstromanteil sinkt weltweit zugunsten Erneuerbaren. Das ist gut so
Auf der Übereinstimmung können wir doch aufbauen.
Zu Deinem Beispiel aus Frankreich möchte ich anmerken, dass sich EDF, der französische Konzern, der die Atomkraftwerke besitzt und betreibt zu 100% in der Hand des Staates befindet. Zu gross sind die Verluste geworden, wenn man den Strom für die Bevölkerung weiter günstig halten möchte, bei den ganzen technischen Problemen, die sich aus dem Betrieb der AKWs ergeben.
Mit dem Hintergrundwissen kann man Macron wohl mit Fug und Recht neben seiner politischen Rolle als Atomlobbyist oder Aktivisten bezeichnen, nicht zuletzt aufgrund der Situation in seinem Land, in dem mehr als die Hälfte der Atomreaktoren aktuell altersschwach ausfallen. Natürlich hat er ein Interesse daran, dass der Kurs von Frankreich weiterhin positiv gesehen wird.
Die EDF betreibt aktuell 56 Reaktoren, die ca. 70% des Stroms des Landes liefern. Davon sind ca. 15 jetzt schon über 40 Jahre alt, sind also am Ende der Laufzeit. Die kann man verlängern, erhöht aber natürlich das Risiko für Ausfälle wie den aktuellen. Zusätzlich wird auch F die Erzeugungskapazitäten ausbauen müssen, um den steigenden Strombedarf zu decken.
Damit wir von einer Renaissance sprechen können, sollte dabei der Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung mindestens gleich bleiben, oder wie würdest Du Renaissance definieren? D.h. Frankreich muss mindestens 28 Reaktoren zubauen + den Ersatzbedarf, der in 1,5 Jahrzehnten wohl eher in der Größenordnung von 20 Reaktoren liegen wird.
Dann sind wir bei 48 Reaktoren, die Frankreich zubauen müsste, nur um den Stromanteil zu halten.
Macron kündigt jetzt in dem von Dir verlinkten Artikel zunächst 6 Reaktoren an, von denen der erste 2035 bis 2037 an den Start gehen soll (2037 hatte ich für die Bewertung, ob es beim Kampf gegen den Klimawandel helfen könnte, angesetzt). Mit einem beschleunigten Verfahren. Dass Macron das Renaissance nennt, kann man ja nachvollziehen, aber weder Atomfanboys geschweige denn Du können das doch ernsthaft als Renaissance bezeichnen.
Mal als Realitätsabgleich, beim finnischen AKW Olkiluoto, das eigentlich 2009 Strom ins Netz einspeisen sollte, verzögert sich der Zeitpunkt, an dem das Kraftwerk produzieren soll weiter, vielleicht ist es im Januar 2023 dann soweit, mit 14 Jahren Verspätung.
Auf Technologien zu hoffen, die es noch nicht gibt, ist ein bisschen wie auf die Rettung durch ein rosa Einhorn zu warten. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es Lösungen gibt und wir jetzt handeln müssen.
Der Zubau an regenerativen Energien beschleunigt sich rasant, wie ein Report von bloomberg aufzeigt. Letztes Jahr waren 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ. Zur Erinnerung, ein bloombergartikel, den ich vor Wochen mal verlinkt hatte, sprach davon, dass beim Zubau der regenerativen Energien tipping points zu erwarten sind, ab denen sich der Zubau rasant beschleunigt.
Hier ist der Artikel (S.12 ist die Graphik dazu)
https://assets.bbhub.io/professional/sites/24/BloombergNEF-CEM-2022-Factbook.pdf
Xaver08 schrieb:
Beim letzten mal hast Du ja bereits zugestimmt, dass ein Zubau von Atomenergie keine Lösungsweg für eine Umstellung der Energieerzeugung weg von fossilen Energiequellen ist.hawischer schrieb:
Xaver08 hat recht, Der Neubau von AKWs löst das Problem des Strommangels nicht. Der Atomstromanteil sinkt weltweit zugunsten Erneuerbaren. Das ist gut so
Schade, dass Du die folgende Statistik und Schlussfolgerung in meinem Beitrag unterschlagen hast. ich wiederhole:
Ein Problem allerdings bleibt.
Die Verteilung der weltweiten Energieerzeugung nach Energieträger im Jahr 2019
Erdöl 30,9%
Kohle/Torf 26,8%
Erdgas 23,2%
Biokraftstoff/
Abfall 9,4%
Kernenergie 5%
Wasserkraft 2,5%
Andere* 2,2%
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167998/umfrage/weltweiter-energiemix-nach-energietraeger/
Der hohe Anteil von klimaschädlichen Energieträgern muss nicht noch dadurch erhöht werden, dass Gas- und Kohlekraftwerke hochgefahren werden.
Das konsequente Runterfahren der klimaschädlichen Energieproduktion durch fossile Energieträger kann nur durch Aufbau der Erneuerbaren und Beibehaltung vorhandener (!) Ressourcen aus Atomreaktoren. Die können dann sukzessive abgeschaltet werden, je mehr und schneller der erneuerbare Anteil steigt.
Einen Neubau von AKWs wird es zumindest in Deutschland nicht geben. Da sind sich die großen Parteien einig.
(Ende des alten Beitrages)
Und ich ergänze mit einer neuen Statistik um die Jahre 2020 und 2021.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/258294/umfrage/anteil-der-wichtigsten-energiequellen-am-weltweiten-primaerenergieverbrauch/
Danach ist der Anteil der wichtigsten Energiequellen am weltweiten Primäreinergieverbrauch in den Jahren 2021 und 2022
Merkmal 2020 2021
Nuklear 4,3% 4,3%
Erneuerbare 5,7% 6,7%
Wasserkraft 6,9% 6,6%
Gas 24,7% 24,4%
Kohle 27,2% 26,9%
Öl 31,2% 31%
Xaver08 schrieb:
Auf Technologien zu hoffen, die es noch nicht gibt, ist ein bisschen wie auf die Rettung durch ein rosa Einhorn zu warten. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es Lösungen gibt und wir jetzt handeln müssen.
Stimmt Hoffnung reicht nicht. Aber ich bin froh, dass daran gearbeitet wird. Und das die Lösungen von heute nicht genügen zeigt ja obige Statistik.
Xaver08 schrieb:
Der Zubau an regenerativen Energien beschleunigt sich rasant, wie ein Report von bloomberg aufzeigt. Letztes Jahr waren 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ. Zur Erinnerung, ein bloombergartikel, den ich vor Wochen mal verlinkt hatte, sprach davon, dass beim Zubau der regenerativen Energien tipping points zu erwarten sind, ab denen sich der Zubau rasant beschleunigt.
Hier ist der Artikel (S.12 ist die Graphik dazu)
https://assets.bbhub.io/professional/sites/24/BloombergNEF-CEM-2022-Factbook.pdf
Ich hab mir den Bericht angeschaut und mir fällt auf,
"This marked a 32% jump from $533 billion invested in
2020, which had been the previous record, and included
major investment in renewables, power storage and
electric vehicles. Collectively, the members account for
90% of all energy transition investment worldwide."
Diese 533 Milliarden Dollar werden zu fast 90% von drei Ländern investiert:
China 297 = 55.7%
USA 120 = 22,5%
Deutschland 48 = 9%
Der Rest der Welt 68 = 12,75%
"In den kommenden 15 Jahren wolle Peking mindestens 150 neue Reaktoren aufstellen, mehr als im Rest der Erde in den vergangenen 35 Jahren gebaut worden sind, berichtet die Wirtschaftsagentur Bloomberg aus Peking. Für diese Expansion plane China bis zu 440 Milliarden US-Dollar auszugeben."
https://www.bloomberg.com/news/videos/2021-11-03/china-is-planning-at-least-150-new-nuclear-reactors-video
Vergleichen wir die Zahlen der Investitionen, sehen wir, dass China der Big Player auf dem Energie- und Klimamarkt ist. Und sie fahren mehrgleisig.
Was sagt uns das alles. Lösen wir uns von unserer lokalen deutschen Betrachtungsweise. Mit den Erneuerbaren werden wir auf Atomenergie verzichten können. In Deutschland und Österreich und ein paar anderen Ländern. Der Weg raus aus den fossilen Energien ist unabsehbar weit. Technologie kann und wird helfen.
Sehen wir auf die Ergebnisse der Klimakonferenz. Gas und Öl wird nicht sanktioniert. Nur Kohle.
Und China hat mit Katar gerade ein Gaslieferabkommen mit einer Laufzeit von 27 Jahren abgeschlossen.
https://www.zeit.de/news/2022-11/22/katar-und-china-schliessen-langfristiges-fluessiggas-abkommen?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
Richten wir uns darauf ein. Das weltweite Ziel ist, dass sich die Welt bis zum Jahr 2100 im Durchschnitt nur 1,5 Grad Celsius bzw. 2 Grad Celsius im Vergleich zu 1850 erwärmen soll.
Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns nicht passt.
hawischer schrieb:
Das weltweite Ziel ist, dass sich die Welt bis zum Jahr 2100 im Durchschnitt nur 1,5 Grad Celsius bzw. 2 Grad Celsius im Vergleich zu 1850 erwärmen soll.
Ich bin ziemlich sicher, wenn wir da hinkommen wollen, dann wird Atomkraft mitmischen. Auch wenn es uns nicht passt.
Wer an das Ziel noch glaubt, der kann auch an AKWs, die in 40 Jahren fertig sind als wichtigen Teil der Lösung glauben... oder an Gemeinden, die nicht 70 Jahre lang vor Gericht ziehen um das imaginäre Endlager der Gebrüder Grimm zu verhindern.
Ui, da geht aber viel durcheinander. Ich versuche mal etwas Struktur in das Durcheinander zu bringen, bei dem Du Plausibilitätsbetrachtungen, technische Grundlagen, politische Grundlagen und Prognosen wild miteinander vermengst. Dazu kommt noch, dass Du die eingesetzte Primärenergie verwendest, um Vergleiche zur Durchdringung des Strommarktes mit erneuerbaren Energien anzustellen.
Das wird zwar gerne gemacht, vergleicht aber Äpfel mit Birnen.
Grund ist, dass fossil-/nukleare Technologien ein schlechter Wirkungsgrad zugrunde liegt.
Bei Kernkraftwerken liegt dieser Wirkungsgrad beispielsweise bei 33%, in der nukularen Dampfmaschine gehen über 60% der eingesetzten Primärenergie der Stromerzeugung verloren.
Ähnlich ist es bei Kohlekraftwerken, beim Verfeuern der Kohle geht auch einiges verloren, so dass 3 kWh Kohle in Primärenergie eingesetzt werden müssen, um am Ende 1kWh Strom zu erzeugen.
Nun hatte oder hat im System der fossil-/nuklearen Energieerzeugung die Betrachtung der Primärenergie sicherlich ihre Berechtigung.
Erneuerbare werden in der Primärenergiebetrachtung mit 100% Wirkungsgrad aus dem erzeugten Strom rückwärtsbilanziert. So dass 1kWh Strom in der Primärenergie 1kWh Windenergie auf einmal 3kWh Kohle entgegengesetzt werden, was in Kapazitätsbetrachtungen den Bedarf an Erneuerbaren künstlich hoch erscheinen lässt oder die Durchdringung künstlich klein.
Noch interessanter ist die Situation bei Mobilität. Hier ist der Wirkungsgrad eines fossil betriebenen Motors um den Faktor 2-3 schlechter als der eines Elektroautos, dazu kommt noch ein erheblicher Energieaufwand den l Benzin überhaupt erst zu erzeugen.
Über 42kWh Einsatz braucht es für die Bereitstellung, dafür ist man mit dem Elektroauto schon mind. 200km gefahren. Erst dann kommt noch der Wirkungsgradunterschied dazu.
Das alles passt hervorragend für die Argumentation wie katastrophal die aktuelle Situation ist und warum sie doch sowieso nicht beherrschbar sein könne, obwohl es Studien zuhauf gibt, die aufzeigen, dass und wie ein System mit 100% Erneuerbaren Energien funktionieren kann.
Was nicht heisst, dass wir nicht besser werden müssten, das ist sonnenklar, aber auch der Bloombergbericht zeigt auf, wieviel sich tut.
Bei Deiner Bewertung des Bloombergberichts, der aufzeigt, dass 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ waren, ist Dir ein kleiner Fehler unterlaufen.
Es ist zwar richtig, dass USA/China/D einen großen Anteil an Investitionen in erneuerbare ausmachen, es ist auch richtig, dass es einen Sprung von 32% zum letzten Jahr gab, dann suchst Du Dir aber den falschen Bezugspunkt, Du vergleichst die Investitionen USA/CN/D von 2021 mit den Gesamtinvestitionen von 2020. Das erzeugt dieses künstlich verzerrte Bild.
Allerdings ist China der größte Investor in regenerative Energien, der Sprung von 2020 auf 2021 liegt bei 69%. China hat 2021 einen Anteil von ca. 27% an erneuerbaren Energien am Stromverbrauch.
Zum Vergleich, der Anteil der Kernenergie am Strommix liegt bei 4%, mit den avisierten 150 neuen AKWs 2035 soll der Anteil der Kernenergie bei 10% liegen.
Damit hätte China mehr AKWs gebaut, als die ganze Welt in den letzten 35 Jahren zusammen, würde aber trotzdem erst auf einen Anteil von ca. 10% an der Stromerzeugung kommen.
https://thediplomat.com/2022/09/powering-chinas-nuclear-ambitions/
Natürlich wissen wir nicht, ob nicht China noch weitere 230 Kraftwerke baut, um auf 20% Anteil zu kommen, Gedankenspiele lassen sich viele machen. Aber dann sind wir bei Mark Twain.
Bauprozesse lassen sich beschleunigen, beispielsweise über Lockerungen in Vorschriften, Reduzierung des Sicherheitslevels oder durch mehr Geld, das sind alles Dinge, die in einer Diktatur sicherlich einfacher zu realisieren sind, global wird das aber schwierig umzusetzen sein.
Natürlich werden wir weiterhin mit einem gewissen Anteil an Atomenergie am globalen Strommix leben, das ganze natürlich mit lokalen Unterschieden, falls es das ist, worum es Dir geht, sind wir einer Meinung.
Aber all das zeigt weiterhin, dass wir keine Anzeichen für eine globale Renaissance der Atomenergie sehen und dass aktuell nicht davon auszugehen ist, dass sie einen nennenswerten Anteil am Kampf gegen den Klimawandel haben wird.
Das wird zwar gerne gemacht, vergleicht aber Äpfel mit Birnen.
Grund ist, dass fossil-/nukleare Technologien ein schlechter Wirkungsgrad zugrunde liegt.
Bei Kernkraftwerken liegt dieser Wirkungsgrad beispielsweise bei 33%, in der nukularen Dampfmaschine gehen über 60% der eingesetzten Primärenergie der Stromerzeugung verloren.
Ähnlich ist es bei Kohlekraftwerken, beim Verfeuern der Kohle geht auch einiges verloren, so dass 3 kWh Kohle in Primärenergie eingesetzt werden müssen, um am Ende 1kWh Strom zu erzeugen.
Nun hatte oder hat im System der fossil-/nuklearen Energieerzeugung die Betrachtung der Primärenergie sicherlich ihre Berechtigung.
Erneuerbare werden in der Primärenergiebetrachtung mit 100% Wirkungsgrad aus dem erzeugten Strom rückwärtsbilanziert. So dass 1kWh Strom in der Primärenergie 1kWh Windenergie auf einmal 3kWh Kohle entgegengesetzt werden, was in Kapazitätsbetrachtungen den Bedarf an Erneuerbaren künstlich hoch erscheinen lässt oder die Durchdringung künstlich klein.
Noch interessanter ist die Situation bei Mobilität. Hier ist der Wirkungsgrad eines fossil betriebenen Motors um den Faktor 2-3 schlechter als der eines Elektroautos, dazu kommt noch ein erheblicher Energieaufwand den l Benzin überhaupt erst zu erzeugen.
Über 42kWh Einsatz braucht es für die Bereitstellung, dafür ist man mit dem Elektroauto schon mind. 200km gefahren. Erst dann kommt noch der Wirkungsgradunterschied dazu.
Das alles passt hervorragend für die Argumentation wie katastrophal die aktuelle Situation ist und warum sie doch sowieso nicht beherrschbar sein könne, obwohl es Studien zuhauf gibt, die aufzeigen, dass und wie ein System mit 100% Erneuerbaren Energien funktionieren kann.
Was nicht heisst, dass wir nicht besser werden müssten, das ist sonnenklar, aber auch der Bloombergbericht zeigt auf, wieviel sich tut.
Bei Deiner Bewertung des Bloombergberichts, der aufzeigt, dass 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ waren, ist Dir ein kleiner Fehler unterlaufen.
Es ist zwar richtig, dass USA/China/D einen großen Anteil an Investitionen in erneuerbare ausmachen, es ist auch richtig, dass es einen Sprung von 32% zum letzten Jahr gab, dann suchst Du Dir aber den falschen Bezugspunkt, Du vergleichst die Investitionen USA/CN/D von 2021 mit den Gesamtinvestitionen von 2020. Das erzeugt dieses künstlich verzerrte Bild.
Allerdings ist China der größte Investor in regenerative Energien, der Sprung von 2020 auf 2021 liegt bei 69%. China hat 2021 einen Anteil von ca. 27% an erneuerbaren Energien am Stromverbrauch.
Zum Vergleich, der Anteil der Kernenergie am Strommix liegt bei 4%, mit den avisierten 150 neuen AKWs 2035 soll der Anteil der Kernenergie bei 10% liegen.
Damit hätte China mehr AKWs gebaut, als die ganze Welt in den letzten 35 Jahren zusammen, würde aber trotzdem erst auf einen Anteil von ca. 10% an der Stromerzeugung kommen.
https://thediplomat.com/2022/09/powering-chinas-nuclear-ambitions/
Natürlich wissen wir nicht, ob nicht China noch weitere 230 Kraftwerke baut, um auf 20% Anteil zu kommen, Gedankenspiele lassen sich viele machen. Aber dann sind wir bei Mark Twain.
Bauprozesse lassen sich beschleunigen, beispielsweise über Lockerungen in Vorschriften, Reduzierung des Sicherheitslevels oder durch mehr Geld, das sind alles Dinge, die in einer Diktatur sicherlich einfacher zu realisieren sind, global wird das aber schwierig umzusetzen sein.
Natürlich werden wir weiterhin mit einem gewissen Anteil an Atomenergie am globalen Strommix leben, das ganze natürlich mit lokalen Unterschieden, falls es das ist, worum es Dir geht, sind wir einer Meinung.
Aber all das zeigt weiterhin, dass wir keine Anzeichen für eine globale Renaissance der Atomenergie sehen und dass aktuell nicht davon auszugehen ist, dass sie einen nennenswerten Anteil am Kampf gegen den Klimawandel haben wird.
Ist ja toll aus Wikipedia rauskopiert....nur was hat es mit dem Einbruch im Museum zu tun?
Und wieso hätten die Raubgrabungen die Museumsbetreiber warnen müssen - ist der Weg von Schaufel & Metallsonde zu Einbruch und Alarmsysteme deaktivieren so zwingend?
Und wieso hätten die Raubgrabungen die Museumsbetreiber warnen müssen - ist der Weg von Schaufel & Metallsonde zu Einbruch und Alarmsysteme deaktivieren so zwingend?
Eintracht-Laie schrieb:
Ist ja toll aus Wikipedia rauskopiert....nur was hat es mit dem Einbruch im Museum zu tun?
Und wieso hätten die Raubgrabungen die Museumsbetreiber warnen müssen - ist der Weg von Schaufel & Metallsonde zu Einbruch und Alarmsysteme deaktivieren so zwingend?
Erstmal muss man wissen, dass es so was gibt, bevor man es verlinken kann.
Die Frage musst Du dem Franzzufuss stellen, der hat es angesprochen, ich habe mir nur erlaubt auf die Rechtslage in Bayern hinzuweisen.
SemperFi schrieb:franzzufuss schrieb:
Ferner gibt es in der Region seit Monaten Raubgrabungen, man hätte also gewarnt seit müssen!
Also warum hast du sie nicht gewarnt?
In Bayern ist vieles anders. Das kann man in Fechenheim nicht unbedingt wissen und tv-aktuell eventuell auch nicht.
Zur Info:
In Bayern und nur dort galt bislang noch das Prinzip der Hadrianischen Teilung, die im Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 984 BGB) festgeschrieben ist. Eigentümer eines archäologischen Fundes ist bei dieser Regelung zur einen Hälfte der Finder und zur anderen Hälfte der Eigentümer des Grundstücks, in welchem der Schatz steckte.
Im August hat die Staatsregierung angekündigt, dies im Denkmalschutzrecht zu ändern und sich der Regelung anderer Bundesländer anzupassen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hadrianische_Teilung
Ist ja toll aus Wikipedia rauskopiert....nur was hat es mit dem Einbruch im Museum zu tun?
Und wieso hätten die Raubgrabungen die Museumsbetreiber warnen müssen - ist der Weg von Schaufel & Metallsonde zu Einbruch und Alarmsysteme deaktivieren so zwingend?
Und wieso hätten die Raubgrabungen die Museumsbetreiber warnen müssen - ist der Weg von Schaufel & Metallsonde zu Einbruch und Alarmsysteme deaktivieren so zwingend?
edmund schrieb:
Es bleibt eine Kultur des Misstrauens.
Vom Lenin zu Merz
Ein weites Feld zwischen Schutz und Kontrolle. Nicht alles was kontrolliert wird, ist ein Zeichen des Misstrauens. Manches dient auch dem Schutz. Und sei es nur dem des finanzierenden Steuerzahlers.
Oder ich erinnere an das Urteil des BAG zur verpflichtenden Arbeitszeiterfassung aus dem September. Der eine empfindet die Erfassung als Kontrolle, der andere als Dokument zur Sicherung seiner Ansprüche. Vertrauensarbeitszeit hatte immer verschiedene Seiten.
Und erst die Pflicht für die Steuererklärung Belege beizubringen. Welch ein Misstrauen.
hawischer schrieb:
Richten wir uns auf die Lagerung in Zwischenlager ein.
Genau. Sollen sich doch unsere Kinder darum kümmern. Was geht's uns an?
hawischer schrieb:
Keiner weiß, wie die Erderwärmung sich tatsächlich entwickelt
Da bleiben eigentlich nur wenige Fragen offen. Bislang hat sich die Erderwärmung sowohl hinsichtlich Tempo als auch hinsichtlich der Folgen am oberen Ende der vielen Szenarien bewegt. Warum sollte sich dies angesichts des weltweit steigenden CO2-Ausstoßes und des unmittelbar bevorstehenden Falls entscheidender Kipppunkte ändern? Es steht eher zu erwarten, dass die düstersten Prognosen noch negativ übertroffen werden.
Sollte sich die Atomkraft als wirksam im Kampf gegen die Erderwärmung erweisen, müsste man neu diskutieren. Allerdings nur unter einer Bedingung: die Frage der Zwischen- und Endlager muss geklärt sein. Erst danach kann man eine Abwägung treffen zwischen den Gefahren und dem Nutzen von AKWs, dem Bedarf, den Alternativen und vor allem den Kosten für die Allgemeinheit. Ich selbst glaube allerdings, dass allein die Kostenfrage einen sinnvollen Weiterbetrieb der AKWs ausschließt.
Oder kennst du irgendeinen Unternehmer, Häuslebauer oder sonst wen, der einen Betrieb eröffnen oder ein Haus bauen darf, wenn er vorher nicht weiß, wie er den anfallenden Müll entsorgt?
WürzburgerAdler schrieb:
Es steht eher zu erwarten, dass die düstersten Prognosen noch negativ übertroffen werden.
Eben. Und wenn das eintritt und die Erneuerbaren die erforderliche Leistung weltweit nicht bringen, Einsparung nach dem Prinzip von Frau Herrmann ( hat ein Buch herausgebracht
https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftsbuecher-ulrike-herrmann-das-ende-des-kapitalismus-18473815.html ) nicht greifen, dann wird alles neu bewertet.
Seit Jahrzehnten lagert der Atommüll in Zwischenlagern. Der Endlagerfindungsprozess in Deutschland wird noch viele Jahre weitergehen. Richten wir uns auf die Lagerung in Zwischenlager ein.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/suche-nach-atommuell-endlager-103.html
In Finnland und der Schweiz sind sie weiter.
hawischer schrieb:
Richten wir uns auf die Lagerung in Zwischenlager ein.
Genau. Sollen sich doch unsere Kinder darum kümmern. Was geht's uns an?
hawischer schrieb:
Schweiz
Die sind so überzeugt von der Sache, dass sie ihr Endlager direkt an die deutsche Grenze setzen möchten.
Nun scheint man sich im Vermittlungsausschuss zum Bürgergeld geeinigt zu haben.
Schonvermögen deutlich gesenkt, sechsmonatige Vertrauenszeit entfällt. Sanktionen bleiben.
So richtig zufrieden ist wohl keine der Parteien, so ist eben, wenn der Kompromiss ok ist.
Nachricht via @BR24: Bürgergeld: Kompromiss zwischen Ampel und Union.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/bericht-beim-buergergeld-wohl-doch-sanktionen-vom-ersten-tag-an,TNtRGTy
Schonvermögen deutlich gesenkt, sechsmonatige Vertrauenszeit entfällt. Sanktionen bleiben.
So richtig zufrieden ist wohl keine der Parteien, so ist eben, wenn der Kompromiss ok ist.
Nachricht via @BR24: Bürgergeld: Kompromiss zwischen Ampel und Union.
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/bericht-beim-buergergeld-wohl-doch-sanktionen-vom-ersten-tag-an,TNtRGTy
heute vor 80 Jahren trafen sich die beiden sowjetischen Stoßkeile bei Kalatsch - damit waren rund 300.000 deutsche, kroatische und rumänische Soldaten in Stalingrad eingeschlossen.
FredSchaub schrieb:
heute vor 80 Jahren trafen sich die beiden sowjetischen Stoßkeile bei Kalatsch - damit waren rund 300.000 deutsche, kroatische und rumänische Soldaten in Stalingrad eingeschlossen.
Nur zur Ergänzung. Auch ungarische und italienische Verbände waren durch die sowjetische Offensive betroffen und wurden größtenteils vernichtet.
Was hawischer damit sagen will, ist nicht so ganz klar.
Interessant sind die Zahlen trotzdem, zeigen sie doch mehr als deutlich, dass Atomenergie zunehmend irrelevant wird. Eine Renaissance, die von der Atomlobby und Atomaktivisten im letzten Jahrzehnt versucht wird herbeizuschreiben, ist nicht zu beobachten.
Weltweit erzeugen aktuell ca. 400 Reaktoren 11% des Stroms. 2/3 des Gesamtbestandes an Reaktoren sind älter als 30 Jahre, mehr als 100 dieser Reaktoren sind bereits über 40 Jahre alt. Was droht, wenn man überalterte Reaktoren am Netz lässt, sieht man aktuell in Frankreich, da steht mehr als die Hälfte der gesamten Flotte und verursacht ein europaweite Energiekrise. Die Pläne für die Wiederinbetriebnahme verschieben sich regelmässig, ein Ende der französischen Krise ist aktuell nicht abzusehen.
Prinzipiell ist also davon auszugehen, dass diese 90 Reaktoren, die in Bau sind und innerhalb der nächsten 10-15 Jahre in Betrieb gehen, Reaktoren ersetzen die man sinnvollerweise aus Sicherheitsgründen stilllegt. Und dann ersetzen sie noch nicht mal alle dieser Reaktoren, sondern lediglich einen Teil. Damit der Anteil der Atomenergie an der aktuellen Stromproduktion gehalten werden kann, müssten wir also theoretisch mehr Reaktoren bauen, als aktuell in Planung und Bau sind. Renaissance geht anders.
Jetzt wissen wir aber, dass als Ersatz der fossilen Energie der Primärenergiebedarf zwar zurückgehen wird, aber der Strombedarf steigen wird (E-Mobilität und Heizen mit Strom beispielsweise), das hatte ich neulich schon mal überschlägig gerechnet und gepostet.
Nehmen wir an, dass sich durch die Elektrifizierung Verkehr/Heizen der Strombedarf um 50% erhöht (konservativ geschätzt), dann bräuchten wir 200 neue AKWs um den Anteil von 11% zu halten bei Bauzeiten und Planungszeiten in der Größenordnung von 15-20 Jahren. Damit hätten wir dann weltweit 600 AKWs um einen Anteil von ca. 11% an der Stromerzeugung zu erreichen.
Wollen wir jetzt den Anteil an der Stromproduktion für mehr Klimaschutz erhöhen, müssen wir für jede 11% Anteil Stromerzeugung 600 AKWs zubauen, d.h. wenn wir einen nennenswerten Anteil von 1/3 am der weltweiten Stromerzeugung, müssten wir 1400 AKWs zubauen.
Also sind konservativ geschätzt 200 neue AKWs notwendig nur um den Anteil an der weltweiten Stromerzeugung zu halten!
Und 1400 neue AKWs wären nötig um einen nennenswerten Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten, zu den 90 die aktuell eh schon im Bau sind.
Rechnen wir optimistisch mit einer Planungs und Bauzeit von 15 Jahren, stehen die ersten dann 2037 bereit.
Die Zahlen sind interessant, aber die Fakten zeigen es deutlich, dass es keine Renaissance der Atomenergie gibt.
Interessant sind die Zahlen trotzdem, zeigen sie doch mehr als deutlich, dass Atomenergie zunehmend irrelevant wird. Eine Renaissance, die von der Atomlobby und Atomaktivisten im letzten Jahrzehnt versucht wird herbeizuschreiben, ist nicht zu beobachten.
Weltweit erzeugen aktuell ca. 400 Reaktoren 11% des Stroms. 2/3 des Gesamtbestandes an Reaktoren sind älter als 30 Jahre, mehr als 100 dieser Reaktoren sind bereits über 40 Jahre alt. Was droht, wenn man überalterte Reaktoren am Netz lässt, sieht man aktuell in Frankreich, da steht mehr als die Hälfte der gesamten Flotte und verursacht ein europaweite Energiekrise. Die Pläne für die Wiederinbetriebnahme verschieben sich regelmässig, ein Ende der französischen Krise ist aktuell nicht abzusehen.
Prinzipiell ist also davon auszugehen, dass diese 90 Reaktoren, die in Bau sind und innerhalb der nächsten 10-15 Jahre in Betrieb gehen, Reaktoren ersetzen die man sinnvollerweise aus Sicherheitsgründen stilllegt. Und dann ersetzen sie noch nicht mal alle dieser Reaktoren, sondern lediglich einen Teil. Damit der Anteil der Atomenergie an der aktuellen Stromproduktion gehalten werden kann, müssten wir also theoretisch mehr Reaktoren bauen, als aktuell in Planung und Bau sind. Renaissance geht anders.
Jetzt wissen wir aber, dass als Ersatz der fossilen Energie der Primärenergiebedarf zwar zurückgehen wird, aber der Strombedarf steigen wird (E-Mobilität und Heizen mit Strom beispielsweise), das hatte ich neulich schon mal überschlägig gerechnet und gepostet.
Nehmen wir an, dass sich durch die Elektrifizierung Verkehr/Heizen der Strombedarf um 50% erhöht (konservativ geschätzt), dann bräuchten wir 200 neue AKWs um den Anteil von 11% zu halten bei Bauzeiten und Planungszeiten in der Größenordnung von 15-20 Jahren. Damit hätten wir dann weltweit 600 AKWs um einen Anteil von ca. 11% an der Stromerzeugung zu erreichen.
Wollen wir jetzt den Anteil an der Stromproduktion für mehr Klimaschutz erhöhen, müssen wir für jede 11% Anteil Stromerzeugung 600 AKWs zubauen, d.h. wenn wir einen nennenswerten Anteil von 1/3 am der weltweiten Stromerzeugung, müssten wir 1400 AKWs zubauen.
Also sind konservativ geschätzt 200 neue AKWs notwendig nur um den Anteil an der weltweiten Stromerzeugung zu halten!
Und 1400 neue AKWs wären nötig um einen nennenswerten Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten, zu den 90 die aktuell eh schon im Bau sind.
Rechnen wir optimistisch mit einer Planungs und Bauzeit von 15 Jahren, stehen die ersten dann 2037 bereit.
Die Zahlen sind interessant, aber die Fakten zeigen es deutlich, dass es keine Renaissance der Atomenergie gibt.
Xaver08 schrieb:
Was hawischer damit sagen will, ist nicht so ganz klar.
Diskussion am laufen halten, Blick erweitern, Blasenbildung vermeiden.
Xaver08 schrieb:
Die Zahlen sind interessant, aber die Fakten zeigen es deutlich, dass es keine Renaissance der Atomenergie gibt.
Das kann so sein, auch wenn manche Länder es nicht so sehen, sonst würden sie es ja nicht machen. Zum Beispiel unser Nachbar Frankreich.
"Anders als Deutschland will Frankreich für seine Energieversorgung weiter maßgeblich auf Atomkraft setzen. Eine „Renaissance der französischen Atomkraft“ kündigte Macron im Februar an."
Parallel dazu sollen die Erneuerbaren ausgebaut werden.
https://www.merkur.de/politik/frankreich-will-beim-bau-neuer-atomkraftwerke-tempo-machen-zr-91888870.html
Nun mag man die französische Regierung für ballaballa und ihre Entscheidung für irrelevant halten, mag jeder für sich entscheiden. Aber sie sind nun mal eine maßgebliche Größe in Europa. Und einen wesentlichen gesellschaftlichen Widerstand wie hierzulande erkenne ich nicht .
Siehe dazu auch den EU-Beschluss zur "grünen Atomkraft". Frankreich hat da eine wichtige Rolle gespielt.
Xaver08 schrieb:
Die Zahlen sind interessant, aber die Fakten zeigen es deutlich, dass es keine Renaissance der Atomenergie gibt.
Ich wäre vorsichtig mit solchen ex cathedra Aussagen.
"Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“ (Mark Twain)
Keiner weiß, wie die Erderwärmung sich tatsächlich entwickelt, wie die Maßnahmen zur Vermeidung von schädlichen Emmisionen greifen, wie die Erneuerbaren sich entwickeln. Wie groß der Anteil sein wird. Keiner weiß, wie sich Technologien entwickeln. Ob bei worstcase-Szenarien der Erderwärmung plötzlich sich Meinungen ändern. Wie schnell so etwas gehen kann, hat man im März (bei einer anderen Fallgestaltung) zum Thema "Zeitenwende" vom Kanzler gehört.
Hätte vor kurzem jemand geglaubt in welcher Geschwindigkeit wir plötzlich LNG-Terminals bauen können. Planungs- und Bauzeiten beziehen sich auf Erfahrungen der Vergangenheit. Wie bei den 100 Milliarden für die Bundeswehr. Plötzlich können sich Zeiten ganz schnell wenden.
Also Freunde, bleibt offen und neugierig.
hawischer schrieb:
Keiner weiß, wie die Erderwärmung sich tatsächlich entwickelt
Da bleiben eigentlich nur wenige Fragen offen. Bislang hat sich die Erderwärmung sowohl hinsichtlich Tempo als auch hinsichtlich der Folgen am oberen Ende der vielen Szenarien bewegt. Warum sollte sich dies angesichts des weltweit steigenden CO2-Ausstoßes und des unmittelbar bevorstehenden Falls entscheidender Kipppunkte ändern? Es steht eher zu erwarten, dass die düstersten Prognosen noch negativ übertroffen werden.
Sollte sich die Atomkraft als wirksam im Kampf gegen die Erderwärmung erweisen, müsste man neu diskutieren. Allerdings nur unter einer Bedingung: die Frage der Zwischen- und Endlager muss geklärt sein. Erst danach kann man eine Abwägung treffen zwischen den Gefahren und dem Nutzen von AKWs, dem Bedarf, den Alternativen und vor allem den Kosten für die Allgemeinheit. Ich selbst glaube allerdings, dass allein die Kostenfrage einen sinnvollen Weiterbetrieb der AKWs ausschließt.
Oder kennst du irgendeinen Unternehmer, Häuslebauer oder sonst wen, der einen Betrieb eröffnen oder ein Haus bauen darf, wenn er vorher nicht weiß, wie er den anfallenden Müll entsorgt?
Ich habe vorgerechnet, warum es aktuell keine Renaissance der Atomenergie gibt, und das nicht zum ersten mal.
Beim letzten mal hast Du ja bereits zugestimmt, dass ein Zubau von Atomenergie keine Lösungsweg für eine Umstellung der Energieerzeugung weg von fossilen Energiequellen ist.
Auf der Übereinstimmung können wir doch aufbauen.
Zu Deinem Beispiel aus Frankreich möchte ich anmerken, dass sich EDF, der französische Konzern, der die Atomkraftwerke besitzt und betreibt zu 100% in der Hand des Staates befindet. Zu gross sind die Verluste geworden, wenn man den Strom für die Bevölkerung weiter günstig halten möchte, bei den ganzen technischen Problemen, die sich aus dem Betrieb der AKWs ergeben.
Mit dem Hintergrundwissen kann man Macron wohl mit Fug und Recht neben seiner politischen Rolle als Atomlobbyist oder Aktivisten bezeichnen, nicht zuletzt aufgrund der Situation in seinem Land, in dem mehr als die Hälfte der Atomreaktoren aktuell altersschwach ausfallen. Natürlich hat er ein Interesse daran, dass der Kurs von Frankreich weiterhin positiv gesehen wird.
Die EDF betreibt aktuell 56 Reaktoren, die ca. 70% des Stroms des Landes liefern. Davon sind ca. 15 jetzt schon über 40 Jahre alt, sind also am Ende der Laufzeit. Die kann man verlängern, erhöht aber natürlich das Risiko für Ausfälle wie den aktuellen. Zusätzlich wird auch F die Erzeugungskapazitäten ausbauen müssen, um den steigenden Strombedarf zu decken.
Damit wir von einer Renaissance sprechen können, sollte dabei der Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung mindestens gleich bleiben, oder wie würdest Du Renaissance definieren? D.h. Frankreich muss mindestens 28 Reaktoren zubauen + den Ersatzbedarf, der in 1,5 Jahrzehnten wohl eher in der Größenordnung von 20 Reaktoren liegen wird.
Dann sind wir bei 48 Reaktoren, die Frankreich zubauen müsste, nur um den Stromanteil zu halten.
Macron kündigt jetzt in dem von Dir verlinkten Artikel zunächst 6 Reaktoren an, von denen der erste 2035 bis 2037 an den Start gehen soll (2037 hatte ich für die Bewertung, ob es beim Kampf gegen den Klimawandel helfen könnte, angesetzt). Mit einem beschleunigten Verfahren. Dass Macron das Renaissance nennt, kann man ja nachvollziehen, aber weder Atomfanboys geschweige denn Du können das doch ernsthaft als Renaissance bezeichnen.
Mal als Realitätsabgleich, beim finnischen AKW Olkiluoto, das eigentlich 2009 Strom ins Netz einspeisen sollte, verzögert sich der Zeitpunkt, an dem das Kraftwerk produzieren soll weiter, vielleicht ist es im Januar 2023 dann soweit, mit 14 Jahren Verspätung.
Auf Technologien zu hoffen, die es noch nicht gibt, ist ein bisschen wie auf die Rettung durch ein rosa Einhorn zu warten. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es Lösungen gibt und wir jetzt handeln müssen.
Der Zubau an regenerativen Energien beschleunigt sich rasant, wie ein Report von bloomberg aufzeigt. Letztes Jahr waren 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ. Zur Erinnerung, ein bloombergartikel, den ich vor Wochen mal verlinkt hatte, sprach davon, dass beim Zubau der regenerativen Energien tipping points zu erwarten sind, ab denen sich der Zubau rasant beschleunigt.
Hier ist der Artikel (S.12 ist die Graphik dazu)
https://assets.bbhub.io/professional/sites/24/BloombergNEF-CEM-2022-Factbook.pdf
Beim letzten mal hast Du ja bereits zugestimmt, dass ein Zubau von Atomenergie keine Lösungsweg für eine Umstellung der Energieerzeugung weg von fossilen Energiequellen ist.
hawischer schrieb:
Xaver08 hat recht, Der Neubau von AKWs löst das Problem des Strommangels nicht. Der Atomstromanteil sinkt weltweit zugunsten Erneuerbaren. Das ist gut so
Auf der Übereinstimmung können wir doch aufbauen.
Zu Deinem Beispiel aus Frankreich möchte ich anmerken, dass sich EDF, der französische Konzern, der die Atomkraftwerke besitzt und betreibt zu 100% in der Hand des Staates befindet. Zu gross sind die Verluste geworden, wenn man den Strom für die Bevölkerung weiter günstig halten möchte, bei den ganzen technischen Problemen, die sich aus dem Betrieb der AKWs ergeben.
Mit dem Hintergrundwissen kann man Macron wohl mit Fug und Recht neben seiner politischen Rolle als Atomlobbyist oder Aktivisten bezeichnen, nicht zuletzt aufgrund der Situation in seinem Land, in dem mehr als die Hälfte der Atomreaktoren aktuell altersschwach ausfallen. Natürlich hat er ein Interesse daran, dass der Kurs von Frankreich weiterhin positiv gesehen wird.
Die EDF betreibt aktuell 56 Reaktoren, die ca. 70% des Stroms des Landes liefern. Davon sind ca. 15 jetzt schon über 40 Jahre alt, sind also am Ende der Laufzeit. Die kann man verlängern, erhöht aber natürlich das Risiko für Ausfälle wie den aktuellen. Zusätzlich wird auch F die Erzeugungskapazitäten ausbauen müssen, um den steigenden Strombedarf zu decken.
Damit wir von einer Renaissance sprechen können, sollte dabei der Anteil der Atomenergie an der Stromerzeugung mindestens gleich bleiben, oder wie würdest Du Renaissance definieren? D.h. Frankreich muss mindestens 28 Reaktoren zubauen + den Ersatzbedarf, der in 1,5 Jahrzehnten wohl eher in der Größenordnung von 20 Reaktoren liegen wird.
Dann sind wir bei 48 Reaktoren, die Frankreich zubauen müsste, nur um den Stromanteil zu halten.
Macron kündigt jetzt in dem von Dir verlinkten Artikel zunächst 6 Reaktoren an, von denen der erste 2035 bis 2037 an den Start gehen soll (2037 hatte ich für die Bewertung, ob es beim Kampf gegen den Klimawandel helfen könnte, angesetzt). Mit einem beschleunigten Verfahren. Dass Macron das Renaissance nennt, kann man ja nachvollziehen, aber weder Atomfanboys geschweige denn Du können das doch ernsthaft als Renaissance bezeichnen.
Mal als Realitätsabgleich, beim finnischen AKW Olkiluoto, das eigentlich 2009 Strom ins Netz einspeisen sollte, verzögert sich der Zeitpunkt, an dem das Kraftwerk produzieren soll weiter, vielleicht ist es im Januar 2023 dann soweit, mit 14 Jahren Verspätung.
Auf Technologien zu hoffen, die es noch nicht gibt, ist ein bisschen wie auf die Rettung durch ein rosa Einhorn zu warten. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es Lösungen gibt und wir jetzt handeln müssen.
Der Zubau an regenerativen Energien beschleunigt sich rasant, wie ein Report von bloomberg aufzeigt. Letztes Jahr waren 86% der neu errichteten Kraftwerkskapazitäten regenerativ. Zur Erinnerung, ein bloombergartikel, den ich vor Wochen mal verlinkt hatte, sprach davon, dass beim Zubau der regenerativen Energien tipping points zu erwarten sind, ab denen sich der Zubau rasant beschleunigt.
Hier ist der Artikel (S.12 ist die Graphik dazu)
https://assets.bbhub.io/professional/sites/24/BloombergNEF-CEM-2022-Factbook.pdf
Das war Deine Aussage:
"ich bin doch nicht Aktivistin, um dann statt Gaskraftwerke AKWs gut zu finden!"
Insofern ist es doch vollkommen irrelevant, welche Länder wieviel Atomkraftwerke planen, bauen oder abreißen. Oder was die EU sagt. Was soll das bringen?"
Das heißt eindeutig. Bist Du einmal zu einer festen Überzeugung gekommen, dass etwas falsch ist, sind Dir Entscheidungen, Tendenzen, Interessen zu dem Thema um Dich herum egal. Sie sind dann "vollkommen irrelevant".
Ich halte das für einen Fehler.
Ich kritisiere nicht Deine Überzeugung an sich.
Warum? Weil nur mit Kooperationen, nur gemeinsam, nur mit Kompromissbereitschaft, nur mit Aufeinanderzugehen eine Lösung gefunden werden kann.
Nicht Überzeugungen an sich sind das Problem, sondern andere schlicht für "irrelevant" zu halten.
"ich bin doch nicht Aktivistin, um dann statt Gaskraftwerke AKWs gut zu finden!"
Insofern ist es doch vollkommen irrelevant, welche Länder wieviel Atomkraftwerke planen, bauen oder abreißen. Oder was die EU sagt. Was soll das bringen?"
Das heißt eindeutig. Bist Du einmal zu einer festen Überzeugung gekommen, dass etwas falsch ist, sind Dir Entscheidungen, Tendenzen, Interessen zu dem Thema um Dich herum egal. Sie sind dann "vollkommen irrelevant".
Ich halte das für einen Fehler.
Ich kritisiere nicht Deine Überzeugung an sich.
Warum? Weil nur mit Kooperationen, nur gemeinsam, nur mit Kompromissbereitschaft, nur mit Aufeinanderzugehen eine Lösung gefunden werden kann.
Nicht Überzeugungen an sich sind das Problem, sondern andere schlicht für "irrelevant" zu halten.
Sind schon toll diese AKWs. Wen interessiert es schon das beim Abbau viele Menschen schwer an Krebs erkranken und daran sterben, das weite Landstriche für die Urangewinnung verseucht werden. Ist nicht schlecht dieser Umweltschutz im Stile der Kolonialzeit, die Zerstörung der Natur ist ja woanders. In Europa ist man nur so blöd und weiß nicht wohin mit dem Atommüll.
hawischer schrieb:
Das war Deine Aussage:
"ich bin doch nicht Aktivistin, um dann statt Gaskraftwerke AKWs gut zu finden!"
Insofern ist es doch vollkommen irrelevant, welche Länder wieviel Atomkraftwerke planen, bauen oder abreißen. Oder was die EU sagt. Was soll das bringen?"
Das heißt eindeutig. Bist Du einmal zu einer festen Überzeugung gekommen, dass etwas falsch ist, sind Dir Entscheidungen, Tendenzen, Interessen zu dem Thema um Dich herum egal. Sie sind dann "vollkommen irrelevant".
Ich halte das für einen Fehler.
Ich kritisiere nicht Deine Überzeugung an sich.
Warum? Weil nur mit Kooperationen, nur gemeinsam, nur mit Kompromissbereitschaft, nur mit Aufeinanderzugehen eine Lösung gefunden werden kann.
Nicht Überzeugungen an sich sind das Problem, sondern andere schlicht für "irrelevant" zu halten.
Nun, es ist für mich beispielsweise auch irrelevant, wie viele Menschen es in diesem Land gibt, die Corona leugnen oder für ein Grippchen halten. Welche Kompromisse sollte ich mit denen eingehen, welche "Lösung" hier gefunden werden? Die bloße Anwesenheit resp. Anzahl von Befürwortern einer Einstellung resp. Meinung kann doch kein Argument sein, wenn es ansonsten an ebendiesen mangelt?
WürzburgerAdler schrieb:
Sorry, dass ich nachhake, aber inwiefern hat denn die Atomenergie Platz in einer Klimadiskussion? Doch höchstens als Platzhalter, Brücke, Ersatz oder was auch immer für die fossilen Energieträger, oder?
Da sind wir zusammen. Brückentechnologie ist ok.
WürzburgerAdler schrieb:
Insofern ist es doch vollkommen irrelevant, welche Länder wieviel Atomkraftwerke planen, bauen oder abreißen. Oder was die EU sagt. Was soll das bringen?
Das Gegenteil ist richtig. Sich in sein Nest zurückzuziehen und nicht zur Kenntnis zu nehmen, was in der Welt geschieht und sich mit anderen Entwicklungen, Einstellungen, Sichtweisen, Interessen auseinanderzusetzen hat was sektenhaftes. Wie es bei der Vorgehensweise der Last Generation festzustellen ist.
Auch wenn die Ergebnisse der Klimakonferenz enttäuschend waren. Es gibt keine sinnhafte Alternative, als es weiter zu versuchen.
WürzburgerAdler schrieb:
Ja schon, aber der Zusammenhang mit der Klimadiskussion? Oder soll man den Beelzebub mit dem Teufel austreiben?
Du weißt schon, dass die Welt nicht nur aus gut und böse besteht und die Atomenergie in der internationalen Diskussion zum Klimawandel eine Rolle spielt. Unabhängig davon, ob wir in Deutschland am Atomausstieg festhalten. Und es gibt viele Länder und nicht nur unser Nachbar Frankreich, die die Atomkraft nach wie vor als Energieträger, auch im Kampf gegen den Klimawandel sehen. Ob uns das passt oder nicht.
Und so etwas gehört in eine Diskussion.
Vor ein paar Monate hat das EU-Parlament nicht die erforderliche Mehrheit aufgebracht, um die Kommissionsentscheidung zu Taxonomie und der Einstufung von Atomkraft und Gas einen grünen Label verpasst.
"Das EU-Parlament hat dafür gestimmt, Gas- und Atomstrom als nachhaltig zu klassifizieren. Damit gelten diese beiden Energieformen als umweltfreundlich und werden vom kommenden Jahr an voraussichtlich Teil der sogenannten Taxonomie."
https://www.fr.de/politik/taxonomie-eu-wollen-atomkraft-gas-gruen-labeln-heute-entscheidung-zr-91650891.html
Ich habe mich immer ein wenig gegrämt mit meinem hessischen Matheabi. Andere waren da weiter. Wie man sieht mit Berechtigung.
Einigen wir uns auf insgesamt 90 AKWs in Planung? Bitte nachrechnen.
Einigen wir uns auf insgesamt 90 AKWs in Planung? Bitte nachrechnen.
fromgg schrieb:
Wer jetzt noch ein AKW mit üblen Kosten in der Zukunft ( Entsorgung Abriss ) baut , dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.
Nur zur Info und nicht weil ich es für richtig halte:
Derzeit planen:
China 32 AkWs
Russland 25
Indien 12
insgedamt 78 in 16 Ländern.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157767/umfrage/anzahl-der-geplanten-atomkraftwerke-in-verschiedenen-laendern/ .
SGE_Werner schrieb:
sondern Rang 78
... was halt daran liegt, dass man - vorsichtig ausgedrückt - nicht viel gegen sehr extreme soziale und regionale Ungleichheiten unternimmt.
Um den Status "Entwicklungsland", der reichlich Privilegien mit sich bringt, aufrecht erhalten zu können, belässt man eben einen grossen Teil des Landes "im Mittelalter".
Stellte man das BIP der vom Staat ausgewählten Motoren als Vergleichswert ein, wäre das schon realistischer. (Frei nach Loddar: wäre, wäre Fahrradkette)
Die Umwelt bzw. das Klima schert sich sowieso ausschliesslich um absolute Zahlen und nicht um "Qualität". Diesbzgl. ist das Verhalten von China schon sehr ernüchternd, auch wenn der Platz 2 natürlich nicht ...
Landroval schrieb:
Die Umwelt bzw. das Klima schert sich sowieso ausschliesslich um absolute Zahlen und nicht um "Qualität". Diesbzgl. ist das Verhalten von China schon sehr ernüchternd, auch wenn der Platz 2 natürlich nicht ...
Die klimaschädlichen Emmisionen mögen pro Kopf der Bevölkerung vergleichsweise in China niedrig sein, aber wie Du sagst, entscheidend sind die absoluten Zahlen und die Emmisionen bleiben auch nicht an den Grenzen hängen.
Wenn ich die Klimaschützer richtig verstehe, geht es um die Reduktion gesamt. Also muss man logischerweise bei der größten Menge an CO2 auch dort die größte Einsparung haben.
Was nützt dem Weltklima, wenn wir klimaneutral sind, wenn andere es nicht sind.
Das heißt nicht, wir brauchen nichts machen, es heißt schlicht, die größten absoluten Verursacher müssen mehr machen. Und sie tun es nicht.
Daran wird sich nach den Ergebnissen der Klimakonferenz nichts ändern.
Daher auch das einzige Ergebnis, ein Unterstützungsfond für die Ärmsten. Größe und Ausgestaltung des Fonds sind (noch) nicht geregelt.
Wenn wir nicht aufpassen, gibt's dann Unterstützungsgelder, die in den Händen der Autokraten und Diktatoren landen, die zumeist diese armen Länder beherrschen.
"Ich hab vollstes Verständnis dafür, Aktionen der Klimaaktivisten hier zu diskutieren, sich dafür auszusprechen oder diese zu kritisieren. Ich habe aber kein Verständnis für RAF-Vergleiche in diesem Zusammenhang. Das gehört hier nicht hin, entbehrt es doch jeglicher Grundlage. Ich kann auch nicht nachvollziehen, warum man immer wieder zu solchen Mitteln greifen muss. Was habt ihr denn davon? Außer, dass es hitzig wird, Ihr Euch gegenseitig im Zweifel persönlich angeht, wir eingreifen müssen, Sperren verteilen und darüberhinaus die Diskussion komplett zerschossen wurde. Das ist Mist. Es liegt an Euch, denkt da doch mal drüber nach. Danke."
Also Obacht.